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Re: Multikulti-Wohnungsbau: Breite Koalition gegen die Realiät
Markus Giersch - 26.11.2007, 18:32Multikulti-Wohnungsbau: Breite Koalition gegen die Realiät
Zitat: PRESSEMITTEILUNG 104/2007
Frankfurt/Main, 26. November 2007
Multikulti-Wohnungsbau:
Breite Koalition gegen die Realiät
Politiker verweigern sich den Erkenntnissen der Praktiker
Thomas Dilger ist derzeit die Eva Hermann des deutschen Wohnungswesen. Alle distanzieren sich von ihm, alle schimpfen auf ihn. Dabei hat der Geschäfts-führer der Nassauischen Heimstätten nur die nüchterne Bilanz seiner prakti-schen Erfahrung gezogen: Multikulti beim Wohnen ist ebenso gescheitert wie in jeder anderen Beziehung - mit Ausnahme der Gastronomie.
Dilgers Sündenfall für die politische Klasse von CDU über Grüne bis zur „Linken“ war der Satz: „Wir glauben nicht mehr an die glückliche, gemischte große Heimstättenfamilie“ sowie die daraus gezogene Schlussfolgerung, es künftig wegen der Integrationsprobleme mit „einheitlichen ethnischen Nachbarschaften in Milieuhäusern“ zu versuchen. Kaum stand das in einer überregionalen Zeitung, schon wurde Dilger, dessen Unternehmen immerhin 64.000 Wohnungen besitzt, unter Beschuss genommen. Denn die Verhältnisse haben natürlich gefälligst so zu sein, wie Politiker sich diese wünschen.
Doch die Realität richtet sich nun einmal nicht nach Wünschen. Dilger hatte nämlich in einem Interview auf die Frage: „Werden Großsiedlungen zunehmend zu Wohnorten für die Schwächsten?“ wahrheitsgemäß geantwortet: „Mittel- bis langfristig ja, die Tendenz ist leider eindeutig.“ Und der Experte erkannte deshalb: „Integration findet in den Quartieren, in den Wohnsiedlungen statt. Wenn ausgerechnet die Schwächsten für die Gesamtgesellschaft die Integrationsleistung zu tragen haben, wird das immer schwieriger.“ Womit bewiesen wäre, dass Thomas Dilger ein nachdenklicher Mann ist, der sich den unschönen Realitäten nicht verweigert, sondern stellt.
On „Milieuhäuser“, in denen innerhalb eines multiethnisch geprägten Wohnviertels ethnisch-kulturell verwandte Menschen leben, die richtige Lösung sind, mag diskutabel sein. Die jetzige Praxis einer oft krampfhaften, bald auch schon gar nicht mehr einlösbaren „Vermischung“ ist hingegen sicherlich fragwürdig. Praktiker wie der Chef der Heimstätten sind gezwungen, sich Gedanken zu machen zu politisch verantworteten Entwicklungen.
Dilger gebührt Anerkennung für seinen Mut, ein großes gesellschaftliches Problem zur Sprache gebracht zu haben. Von den Politikern, die sich bislang dazu gemeldet haben, wohnt kein einziger in solchen Siedlungen. Und wer weder Ahnung noch Erfahrung hat, sollte zuhören oder schlicht den Mund halten, auch wenn es noch so schwer fällt.
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