Sind (angehende) Männer Schweine?

Tokio Hotel - Fanfictions
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    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    Lizzy - 05.01.2006, 14:37

    Sind (angehende) Männer Schweine?
    Autor: Lizzy
    Art der Story: Allgemein
    Hauptpersonen: Lea, Jule, Bill und Tom
    Rating: PG 14
    Altersempfehlung: ab 14
    Warnung: keine
    Summary Lea zieht Magdeburg und freundet sich mit Bill an. Bleibt es eine Freundschaft?Sie hat sich ihren Gefühlen und einige Schwierigkeiten zu stellen. Wie wird sie es meistern?
    Disclaimer: Ich distanziere mich hiermit ausdrücklich von allen Inhalten aller gelinkten Seiten und Kommentaren im Threat meiner FF und mache mir diese Inhalte nicht zu Eigen. Die Personen der Band Tokio Hotel gehören sich selbst. Die ganze Story entspricht meiner freien Phantasie.

    Vorwort: Vielleicht kennen einige diese Story vom Fanclub. Ich fange einfach mal an und hoffe, dass sie euch gefällt.
    lg Lizzy


    „Ich kann wohl behaupten, dass ich viel erlebt habe. Ich gerade 17 Jahre alt geworden. Heute lebe ich in Nizza, eine Stadt im Süden Frankreichs. Alle lieben Tokio Hotel. Viele hassen diese Band. Ich kenn sie gut genug. Ich habe einige Jahre meines Lebens mit ihnen verbracht“, erzähle ich meiner Psychologin Madame Fâlette. Ich bin auf Kur an der Ostsee. „Heute sind die Jungs ja wirklich sehr berühmt. Belastet dich die Vergangenheit?“, fragt sie mich. „Wenn ich so an damals zurück denke, sollte ich die Mädchen vor den Jungs warnen. Sie sind Engel und doch Teufel“, erwidere ich.
    „Erzähle mir doch, was passiert ist“, fordert mich Madame Fâlette auf. „Sehr gern“, sage ich.


    Es begann mit meinem ersten Schultag in der neuen Schule. Meine Familie zog nach Magdeburg. Vorher wohnten wir in Anklam in Mecklenburg – Vorpommern. Die Arbeitslage war damals schon schlecht. Ich war sehr traurig, alle meine Freunde zurückzulassen. Vor allem wegen Jule und Nicole, meine besten Freundinnen, war ich traurig. Ich bezweifelte, dass ich jemals wieder so tolle Mädchen kennenlernen würde. Meine Familie hatte Geld. Mein Vater war Geschäftsmann und meine Mutter war Ärztin. Mein großer Bruder war 17 Jahre alt und hatte in unserer Umgebung keine Lehrstelle gefunden. Sein Name war Chris. Ich war 14 Jahre alt. Ich sollte auch in Madgeburg auf ein Gymnasium gehen. Die Erwartungen meiner Eltern an mich waren hoch. Aber auch ich stellte an mir selbst hohe Anforderungen. Ich wollte damals unbedingt Jura studieren und Verteidigerin werden. Denn ich wollte Menschen helfen. Rechtsanwältin wäre auch toll. Für die Rechte der Menschen eintreten konnte ich mir gut vorstellen.
    Wir hielten vor einem Haus. Es war zweistöckig und weiß gestrichen. Alles war perfekt gebaut. Eine Sandstraße führte zum Eingang. Sonst war alles gepflegter Garten. „So, hier ist es“, sagte mein Vater stolz und stieg aus. Wir gingen rein. Meine Eltern waren schon mal hier und hatten alles eingerichtet. Chris und ich waren einige Zeit bei meiner Oma. Wir gingen rein. Ein paar Stufen führten zu einem überdachten Vorbau. Das erinnerte an alte Landhäuser. Sonst war alles hübsch. Ein langer Flur. Unser großer Spiegel hing an der Wand. Nach links weg ging es die große Küche. Hinter der rechten Tür fand man das Wohnzimmer. Vor mir, am Ende des Flures war eine große Wendeltreppe. „Das oben rechts ist dein Zimmer, Chris“, sagte mein Vater. Das linke war also meines. Mein Bruder und ich gingen die Treppen hoch. Ich öffnete die große Doppeltür zu meinem Zimmer. Es war in warmen Farben gestrichen. Mein Schreibtisch mit meinem Computer stand vor de Fenster, dass zur Einfahrt zeigte. Ansonsten stand dort mein Bett, meine Couch, Regale und Schränke. Hier konnte man sich wohlfühlen. Meine Mutter betrat das Zimmer. Ich sah gerade in den Spiegel. Meine blonden langen Haare waren zu einem hohen Zopf gebunden. „Ich fahre dich morgen zur Schule“, sagte sie und stellte mir einen Karton ins Zimmer. „Das sind doch Sachen von dir“, erklärte sie. „Danke, Mum“, sagte ich. Ich machte mich ans auspacken. Es war noch sehr heiß. Es waren Sommerferien. Oder besser gesagt, es war der vorletzte Ferientag. Als ich fertig war, war es Mittagszeit. „Kinder! Wir fahren in die Stadt und essen dort was! Kommt bitte runter“, schrie meine Mutter.



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    ToKiO-hOtEl4eVeR - 05.01.2006, 15:06


    stell mal die anderen Teile auch noch rein...
    Biddööö *flehz*



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    Lizzy - 05.01.2006, 15:12


    Klar, mach ich sofort!


    Die Stadt war ganz schön. Wir hielten. Wir standen vor einem großen Gebäude aus Glas. „Das ist das Alex. Ein Bistro mit allem drum und dran. Ich habe gehört, es soll sehr beliebt sein“, erklärte mein Vater. „Ja, von komischen Leuten“, erwiderte ich und deutete auf ein paar Hip Hopper. „Ich hasse Hopper“, sagte ich. „Was sind das denn für Tone? Und gewöhn dir diesen verachtenden Ton ab“, meckerte meine Mutter. „Tut mir Leid“, sagte ich. Wir gingen rein. Es war wirklich schön hier. Meistens war ich so, wie meine Eltern mich haben wollten. Brav und höflich. Doch das war nicht ich. Eigentlich war ich sogar ein bisschen frech. Aber was sollte man von einem 14-jährigen Mädchen auch erwarten? Ich bin etwas aufgekratzter geworden die Jahre über. Meine Familie war immer eine heile Welt. Alles war perfekt. Wir setzen uns an einen Tisch. Bald kam die Bedienung. Wir äußerten unsere Wünsche. „Ich habe dir schon einen Lehrer für deinen Klavierunterricht gesucht“, sagte mein Vater zu mir. „Danke, das ist lieb“, erwiderte ich und starrte aus dem Fenster. Ich konnte den Springbrunnen sehen, wo ein paar Kinder spielten. Hier war es schön. Es war eigentlich kein Wunder dass das Alex so beliebt war. Es war ruhig hier. Bis zu diesem Zeitpunkt jedenfalls. Zwei Personen betraten das Alex. „Was sind das für welche?“, fragte ich. Meine Eltern drehten sich um. „Ein Junge mit seiner Freundin, würde ich sagen“, meinte meine Mutter. „Die sind etwa in deinem Alter“, bemerkte mein Bruder. „In dem Alter hat man nur Kumpels“, sagte mein Vater. „Ich meinte ja auch Spielfreundin, Schatz“, erwiderte meine Mutter. Der Typ hatte lange Dreads. Seine Freundin hatte wuschlige schwarze Haare, wobei der Ponny etwas länger war. „Ich hoffe, dass du dir Freunde suchst, die etwas vernünftiger aussehen“, sagte mein Vater. „Ja, natürlich Papa“, erwiderte ich. Meine Eltern achteten immer sehr auf meinen Umgang. Ich konnte mich nie wirklich entfalten. Oft fühlte ich mich wie in einem Käfig.

    Wir hatten eine Schäferhündin. Sie hieß Senta. Ich war abends mit ihr unterwegs. Ich sah einige Jungs, die etwa in meinem Alter waren. Sie ärgerten ein Mädchen. Sie hatte zwei geflochtene lange braune Zöpfe und trug eine Brille. „Hey! Lasst sie in Ruhe“, rief ich. „Halt dich daraus“, rief einer der Jungs. „Senta! Fass“, rief ich. Senta begann zu knurren und peste auf die Jungs zu. „Ahh! Lass deinen Köter aus dem Spiel“, schrie ein anderer. Sie rannten weg. Ich rief Senta zurück. „Alles okay?“, fragte ich das Mädchen. „Ja, danke, dass du mir geholfen hast. Ich hab dich hier noch nicht gesehen. Bist du neu?“, wollte sie wissen. „Ja, ich bin heute hier angekommen“, antwortete ich. Sie hieß Juliane, genau wie meine beste Freundin. „Ich muss nach Hause“, sagte sie. „Okay, vielleicht sieht man sich ja mal wieder“, erwiderte ich. Na das war ja wohl nichts. Aber es war ja erst der erste Tag. Ich schaute auf die andere Straßenseite. Dort ging der Typ mit langen Dreads. „Hey Tom“, rief ein Mädchen und lief ihm nach. Das war nicht das Mädchen, dass er heute Nachmittag bei sich hatte. Das Mädchen trug einen Minirock und hatte kurze blonde Haare. Prompt warf sie sich ihm an den Hals. Tom hieß er. Das war dann wohl seine Freundin, denn gab einen Bussi auf den Mund. Und wer das schwarzhaarige Mädchen vom Nachmittag? Die sah nämlich auch voll nett aus. Halt nur ein bisschen wüst auf dem Kopf.
    Der letzte Ferientag verlief ziemlich langweilig. Ich saß bei meinem Bruder. Er wollte hier erst mal auf ein Fachgymnasium gehen. Es war komisch, dass er keine Arbeit gefunden hatte, immerhin hatte er relativ gute Noten. „Hoffentlich komme ich eine vernünftige Klasse“, sagte ich. „Ach was bestimmt! Das Kurfürstgymnasium soll echt gut sein“, meinte Chris. „Na hoffentlich“, erwiderte ich. „Es wird hier schon coole Leute geben“, sagte er. „Naja, wenn Mama und Papa wüssten, wie wir wirklich sind, würden die uns ja gar nicht vor die Tür lassen“, meinte ich. Mein Bruder kiffte gelegentlich. Oft trieb er sich auf Partys rum und kippte sich die Birne dicht. Ein paar Mal hatte er mich schon mitgenommen. Die Partyzeit war hier wohl erst mal vorbei.

    Meine Mutter hielt vor einem großen Gebäude. „Das ist deine neue Schule“, sagte sie. Ich nickte. „Dann bis heute Abend“, sagte ich. Glücklicherweise war Donnerstag. Dann war wieder Wochenende. Eine kurze Schulwoche zum Eingewöhnen, aber es war gut, so konnte ich es langsam angehen lassen. Ich ging rein und suchte das Sekretariat. Ich klopfte. „Guten Tag. Ich bin neu“, sagte ich zu einer dicken Frau, die wohlmöglich die Sekretärin war.

    Sie führte mich in ein Klassenzimmer. „Frau John, das ist ihre neue Schülerin“, sagte sie zu einer hübschen jungen Frau. Es klingelte. Es war bereits Stunde. Die Schüler setzten sich. „Ich bin Frau John, deine Klassenlehrerin“, sagte sie und gab mir die Hand. Ich sah mich um. „Okay! Das ist Lea. Sie wird eure neue Klassenkameradin. Seid nett“, sagte sie zur Klasse. „Guten Tag“, brachte ich heraus. Mehr ging nicht. „Frau John! Neben mir ist noch Platz frei“, sagte ich Mädchen. Es war Juliane. „Wir kennen uns bereits“, sagte ich zu Frau John. „Achso, das ist schön, na dann setz dich hin“, erwiderte sie. Tom! Der war ja auch in der Klasse. Auch seine kleine Freundin. Das fand ich irgendwie gut. Juliane und ich grinsten uns an.
    Die Stunde verging relativ schnell. „Wer ist das Mädchen neben Tom?“, fragte ich. „Mädchen? Das ist Bill, sein Zwillingsbruder“, erwiderte Juliane. „Oh, echt?“, fragte ich musste lachen. „Ja, ich find die beiden total süß“, erzählte sie. „Joa, die kann man sich angucken“, erwiderte ich. „Tom ist so geil! Aber ich trau mich nicht an ihn heran. Er ist viel zu cool. Außerdem bin ich hässlich mit meiner Brille“, meinte Jule. Ich nannte sie nur noch Jule! Juliane klang so arrogant und das war sie nun wirklich nicht. „Aber die beiden scheinen ganz nett zu sein“, sagte ich. „Naja.... heute ging es mit ihnen“, bemerkte Jule. Ich sah sie fragend an.

    Ich sollte bald merken, was sie meinte. In Englisch sollten wir einige Fragen beantworten. Das war eine einfache Aufgabe zum aufwärmen. „Tom! What are you doing there?“, fragte der Lehrer. „Nothing. I am only speaking with my brother”, antwortete er. „Watch out here”, sagte unser Lehrer. „But that is boring”, meldete sich Bill zu Wort. “You can go out, I you want that”, meinte der Lehrer. Die Stunde sollten sie dann allerdings nachholen. Die beiden Jungs nörgelten. Verließen jedoch nicht den Klassenraum und taten alles, um unseren Lehrer zur Weißglut zu bringen. Immer wenn er sich umdrehte, warfen sie Papierkügelchen nach ihm. „Die haben wirklich Langeweile oder?“, fragte ich Jule. „Aber wie! Das nervt manchmal echt! Aber Tom lacht immer so süß“, erwiderte sie. „Ah ja“, sagte ich im skeptischen Ton. Für mich hatten die beiden n Ding an der Klatsche. Schule war immerhin wichtig.
    Die Hofpause bestätige meine Meinung. Jule und ich standen mit einigen anderen Mädchen aus unserer Klassenstufe auf dem Schulhof. Auch das Mädchen, Toms Freundin war dabei. Ich kam super mit ihnen klar. Das waren alles ganz liebe Mädchen. Dann kamen die beiden verrückten Zwillinge an. „Hey Mädels! Wir schmeißen Freitag Abend eine Party“, sagte Bill. „Ja, wir brauchen noch ein paar heiße Chicks, so wie euch zum Beispiel“, fügte Tom hinzu. Ich rollte mit den Augen. Eine noch blödere Wortwahl wäre nicht möglich gewesen. „Was rollst du denn so mit den Augen?“, fragte Tom. „Lass mich doch“, patzte ich. „Du kennst unsere Partys wohl noch nicht“, meinte Bill. „Wie auch? Ich wohne erst seit drei Tagen hier“, antwortete ich. „Oh, dann komm auch. Wir freuen uns schon“, sagte Tom. „Kann ich auch kommen?“, fragte Jule. Tom beäugte sie. „Naja, zu den heißen Chicks gehörst du ja nicht. Aber von mir aus“, sagte er. Dann ging er mit seinem Bruder los. Jule sah sehr traurig aus. Ich nahm sie beiseite. „Der wird noch staunen! Pass auf“, sagte ich.

    Es war Freitag Nachmittag. Mein Vater musste nach England. „Mama! Geht denn mit heute Abend alles klar?“, fragte ich. „Naja, ich lass dich nur ungern. Ich kenne die Leute da ja alle gar nicht“, meinte meine Mutter. „Ach Mama! Jule kommt nachher und dann machen wir uns fertig! Ich komm auch nicht zu spät nach Hause“, sagte ich. „Ich habe sowieso Nachtschicht. Ich sage Chris, er soll auf dich achten“, erwiderte meine Mutter und durchwühlte sich weiter durch ihre Akten. „Danke“, sagte ich noch.
    Punkt 18.00Uhr klingelte es an der Tür. „Hey Jule“, sagte ich. Sie hatte eine große Tüte dabei. Meine Mutter kam aus der Küche. „Du bist also Jule. Hallo“, begrüßte sie meine Freundin. Mit einem „Guten Abend“ an meine Mutter gingen wir in mein Zimmer. „Du hast es schön hier“, sagte Jule und setzte sich auf meine Couch. „Was hast du in der Tüte?“, fragte ich neugierig. „Nur ein paar Klamotten“, antwortete sie. „Zeig mal“, forderte ich sie auf. Ihre Klamotten waren nicht grade geeignet für eine Party. Wir warteten bis meine Mutter endlich abhaute. „So! Auf geht’s“, sagte ich und schmiss meinen Rechner an. Ich machte Musik an. Ein bisschen Techno würde für gute Laune sorgen. „Also, entschuldige meine Ehrlichkeit! Aber mit diesen Klamotten kommst du nicht an Tom ran“, sagte ich. „Oh, okay“, erwiderte sie. „Wie kommst du an so was?“, fragte ich. „Meine Eltern“, antwortete sie. „Meine Eltern sind auch konservativ! Aber heimlich einkaufen geh ich trotzdem“, bemerkte ich. „Ausziehen“, befahl ich. Jule stand in Unterwäsche vor mir. Den BH konnte man durchgehen lassen. Aber dieser hässliche weiße Schlüpfer ging ganz und gar nicht. „Hast du schon mal eine String getragen?“, fragte ich. Sie schüttelte den Kopf. „Okay, ich geb dir jetzt einen von mir! Ich geb dir für heute Abend überhaupt Klamotten von mir“, sagte ich. Jule hatte etwa meine Statur. Wir waren beide dünn. Aber ich hatte noch einige Muskeln. Mein Bruder war Fußballer und ich war leidenschaftliche Volleyballerin. Ich kramte in meine Schränken. „Also, hier hast du erst mal einen String! Dann ziehst du diese Hüfthose an und dann dieses bauchfreie Top“, sagte ich und schmiss ihr die Klamotten zu. Ich zog mir einen schwarzen Minirock an. Dazu trug ich weiße Stiefel und ein weißes trägerloses Shirt mit weitem Ausschnitt. Fertig angezogen platzierte ich Jule auf einen Stuhl. Die Hose war weiß und das T-shirt rosé. Ich benutzte rosa Lidschatten, Lipgloss und Kajal. „Was ist das?“, fragte sie. „Das ist ein Kajalstift! Halt still! Sonst piek ich dir ins Auge“, schnauzte ich. Flüssiges Make-up und dann noch Puder und Jule war fertig. Sie griff zu ihrer Brille. „Nix is! Du gehst ohne“, sagte ich. Sie hatte schöne Augen. Ich benutze weißen Lidschatten, aber umrandete meine Augen dennoch schwarz. Ich deutete auf den Ganzkörper-Spiegel. Jule stellte sich davor. „Mensch Lea! Das bin doch nicht ich“, sagte sie verblüfft. „Wahre Schönheit kommt von innen. Tom ist nur noch nicht reif genug, um das zu merken“, sagte ich. „Moment! An deinen Haaren muss ich noch feilen“, fügte ich hinzu. Nach weiteren 10 Minuten betrachtete ich mein Werk. „Du wirst heute der Hingucker schlechthin sein“, sagte ich. „Meinst du, so kriege ich Tom?“, fragte Jule. „Naja, du könntest heute auf jeden Fall schon mal einen Anfang machen“, erwiderte ich. Sie war kaum wiederzuerkennen. „Jetzt üben wir noch ein bisschen deine Gangart und alles ist perfekt!“, sagte ich. Tom tat ziemlich cool. Ich kam immer noch nicht darüber hinweg, dass Bill ein Kerl war. Der sah nun wirklich nicht so aus. „Chris“, brüllte ich durch das Haus. „Wat hast?“, fragte mein Bruder und kam die Treppen hoch. „Wir hauen jetzt ab. Was hast du da in der Hand?“, fragte ich. „Na Zigaretten. Wonach sieht das denn sonst aus? Raucht ihr noch eine mit?“, fragte er. „Ähm. Na von mir aus“, sagte ich. Wir gingen auf die Terrasse. Die Zigaretten schmeckten nicht. Eigentlich rauchte ich nicht. „Wo ist die Party?“, fragte Chris. „In Loitsche, so ein kleines Dorf“, antwortete ich. „Die Jungs feiern aber nicht ihrem Haus“, bemerkte Jule. „Und denn sind sie Gastgeber? Was sind das für Idioten?“, fragte ich und schüttelte den Kopf.

    Das Haus, in dem die Party stattfand war noch größer als unser Haus. Laute Musik dröhnte aus dem Gebäude. Die Tür öffnete sich. Die Freundin von Tom stürmte heulend an uns vorbei. „Was hat der Typ verbrochen?“, fragte ich mich. Wir gingen rein. Es war super Stimmung. Im Wohnzimmer wurde getanzt und geknuscht. Wir gingen zur Hintertür. Draußen war ein großer Pool. „Wie geil ist das denn?“, fragte ich. Wir hatten keine Badesachen dabei. In der Küche stand alles voll mit Bier, Cola und RedBull. Ich nahm mir zwei Dosen. Ein Typ kam reingestürmt. Er hatte blonde Haare und trug ein Cappi. „Gusti! Nun hab dich nicht so“, rief Tom, der hinterher gerannt kam. „Hey Chicks“, sagte und er grinste uns an. „Hi Tom“, sagte ich. Er sah mich an. „Ach du bist doch die Neue, ne?“, fragte er. „Jap, die bin ich“, erwiderte ich. „Wir sehen uns später! Nicht weglaufen“, sagte er noch zu uns. Dann zog er den anderen Typen, Gusti hieß er, mit sich. „Ich glaube das könnte lustig werden“, sagte ich und grinste. Wir stießen mit unseren Dosen RedBull an. „Auf einen schönen Abend“, sagte Jule.



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    Anonymous - 05.01.2006, 15:22


    mach ma alle teil die schon on warn rein!!


    :D



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    Lizzy - 05.01.2006, 15:31


    Ja, ich mach das so nach und nach^^ Aber ihr könnt ja nochmal von vorne anfangen ;)

    Alle waren am Pool versammelt. „RUHE“, schrie ein großer braunhaariger Typ. „ALSO! HALLO, ICH BIN BASTI! WIR KOMMEN JETZT ZUM WETTSCHWIMMEN“, schrie er. Alle jubelten und klatschten. Basti wurde ein Mikrophon gebracht. „So! Nummer eins ist Georg! An Start Nummer zwei finden wir...“, stellte er vor. „Da ist Gusti! Das wollte Tom also von ihm“, sagte ich zu Jule. „Und! Auf die Plätze! Fertig! Und LOS“, schrie Basti. Alle feuerten die Jungs an und riefen ihre Namen. Georg und Gusti und waren weit vorne. Jule und ich standen nur da und beobachteten das Wettschwimmen. „Gustav gewinnt“, schalte es. Gusti, Gustav, war doch das gleiche.

    Ich ging ins Badezimmer. Es war ziemlich eng hier drin. Plötzlich ging die Tür auf. „AU“, schrie ich, als ich die Tür mitten ins Gesicht bekam. Ich hielt mir die Nase vor Schmerzen. Was war das für ein Depp? „Tut mir Leid“, sagte der Depp. Ich schaute hoch. Ja, Depp passte. Dieser Depp war niemand als der wie ein Mädchenaussehende Bill. „Schon gut“, sagte ich. „Oder auch nicht“, fügte ich hinzu, als ich Nasenbluten bekam. „Geh mal raus! Ich piss mir fast in die Hosen“, forderte Bill. „Geht’s noch? Ich geh doch nicht mit Nasenbluten vor die Tür. Ich dreh mich um, dann kannste pissen“, sagte ich. „Aber gegenüber vom Klo ist der Spiegel“, widersprach er. „Ja eben! Dann hab ich wenigstens was zu gucken und was zu lachen“, erwiderte ich. Bill knurrte, was eher wie ein Jammern klang. Ich stopfte mir Klopapier in die Nase, schloss meine Augen und drehte mich zum Spiegel. Ich öffnete die Augen einen Spalt. Die Hose nur so wenig wie möglich unten stand er mit den Rücken zu mir. Ich musste mir das Lachen verkneifen. Dann Hose hoch. Bill sah mich an. Dann drückte er mich an die Wand. „Wenn du irgendjemanden davon was erzählst, bist du fällig“, drohte er. „Ach wie süß“, sagte ich. „Das ist mein Ernst“, erwiderte er. „Ja, mach doch was du willst, aber ess mal lieber was! Sogar dein Arsch besteht fast nur aus Haut“, patzte ich. Am Pool lief er schließlich auch schon öberkörperfrei durch die Gegend. „Was hab ich dir getan?“, fragte er mich ernst. „Du hast mir die Tür gegen die Nase gedonnert“, antwortete ich. Bill verdrehte die Augen. „Das war aber keine Absicht“, bemerkte er. „Na und! Die Konsequenzen muss ich trotzdem tragen“, erwiderte ich. „Willst du dich revanchieren und mir die Fresse einhauen?“, fragte er. „Hey, keine schlechte Idee“, sagte ich und stieß ihn von mir. Schon saß er auf dem Klo. „Au, verdammt“, schrie Bill. „Tja, keine Polster da“, erwiderte ich. „Blöde Schnepfe“, schrie er mich an. „Wie primitiv bist du eigentlich, dass du jetzt schon zu Beleidungen greifen musst?“, fragte ich ihn. Ich zog ihn hoch. „Du solltest dich nicht mit mir anlegen kleiner“, sagte ich und nahm das Klopapier aus meiner Nase. Dann riss ich die Tür auf. „Man sieht sich“, sagte ich und warf ihm ein Küsschen zu. Im nächsten Momente fiel die Tür mit einem großen Knall ins Schloss.

    Ich drängelte mich durch die Menge. Ich konnte Jule nirgends finden. Ich fand ein Mädchen aus meiner Klasse, die auch immer die Hofpausen mit uns zusammen verbrachte. Wir gingen tanzen. Ein Lied nach dem anderen powerten wir uns aus. Mir wurde schwarz vor Augen.
    Ich schleppte mich in die Küche. Ich musste unbedingt etwas trinken.
    Doch dann der Schock.
    „Jule“, schrie ich. Sie saß auf der Küchentheke. Und Tom stand vor ihr. Sie erschreckten sich. „Oh, Lea“, stotterte sie. Ich lächelte. „Ich möchte nur schnell was trinken“, sagte ich. „Jule?“, fragte Tom, „Aber nicht die Juliane aus meiner Klasse oder?“ Jule sprang vom Tisch, während ich etwas Wasser trank. „Doch, die bin ich“, sagte sie. „Wie? Wollt ihr mich verarschen?“, fragte Tom. Bill schneite zur Tür herein. „Blöde Schnepfe“, brüllte er. Jule und ich sahen uns an. „Was? Wieso?“, fragte Tom seinen Bruder. Bill erzählte kurz und knapp die Klostory und Tom, mit wem er sich die ganze Zeit rumgebissen hat. „Das gibt Krieg“, sagten Bill und Tom wie aus einem Munde. „Nein“, sagte Jule. „Na von mir aus“, sagte ich und begab mich in Kampfstellung. Plötzlich tauchte mein Bruder hinter Bill auf. „Ich könnte so auf dich losgehen“, sagte Bill. „Lass meine Schwester in Ruhe“, schnauzte mein Bruder und nahm Bill am Kragen. Ich grinste fies. Ich hatte meine blutende Nase noch immer nicht verkraftet, die übrigens immer noch wehtat. „Lass ihn runter“, forderte ich meinen Bruder auf. Er hörte auf mich, welch ein Wunder. „Mensch, es ist schon fast 1.00Uhr! Wenn Mama nach Hause kommt und du nicht da bist, weißt du, was das für ein Theater gibt?“, fragte Chris. „Ups, stimmt ja“, erwiderte ich. Wir verließen fluchtartig die Party.

    Ich lag in meinem Bett. Ich konnte nicht einschlafen. Ich dachte an die Geschichte im Klo. Ich musste lächeln. Er hatte echt einen süßen Hintern. Er würde mich hassen. Irgendwie war mir das nicht egal. Ich hatte noch nie Feinde. So, wie ich mich ihm gegenüber verhalten habe, hatte ich mich noch nie benommen. Aber warum war ich so? Wahrscheinlich weil ich ihn einfach nicht mochte. Aber warum mochte ich ihn nicht? Ich kannte ihn kaum. Ich glaube, ich habe mich total danebenbenommen. Aber das war konnte ich ja jetzt auch nicht mehr ändern. Leider. Irgendwie tat mir das voll Leid.


    „Hast du eine Ahnung, warum du dich so verhalten hast?“, fragt Madame Fâlette. „Ich weiß nicht, was da mit mir los war. Vielleicht war es, diese Überzeugung die sie von sich selbst hatten. Das wirkte auf mich damals ziemlich arrogant. Mein Nasenknochen war geprellt. Dadurch war ich richtig sauer auf Bill“, antworte ich. „Wie ging es weiter?“, fragt sie. Ich räuspere mich.

    Am Sonntag kam Jule zu mir. „Hast du Tom denn nicht gesagt, wer du bist?“, fragte ich sie. Wir lagen auf meinem Bett und hörten Musik. „Er hat nicht gefragt“, antwortete sie. „Häh? Aber bevor ihr euch da rumgebissen habt, müsst ihr doch geredet haben“, bemerkte ich. „Ja, schon... aber nach meinen Namen hat er nicht gefragt. Er kam halt an und meinte, dass ich voll süß aussehen würde. Aber er stank ziemlich nach Alkohol. Ich glaub der hat gar nichts mehr gecheckt“, erzählte Jule. „Na toll. Was für ein Arsch“, sagte ich. „Naja, er kann da ja auch nichts für“, meinte Jule. „Nee, stimmt. Ist ein bisschen scheiße, wenn man sich die Birne dicht kippt. Ich mein hallo, der ist erst 14 Jahre alt! Das kann ja wohl nicht angehen“, widersprach ich ihr. „Aber er ist doch so süß“, schwärmte Jule. „Ja, schon, aber was soll das werden? Kennst du nicht den Spruch: Vom schönen Teller allein kann man auch nicht essen? Ich glaube du musst noch eine Menge lernen. Kerle ticken leicht anders. Viele sind einfach nur schwanzgesteuert. In unserem Alter noch nicht, aber früher oder später wird es kommen. Bei Tom ganz bestimmt“, meinte ich. „Ach, das kann ich nicht glauben“, sagte sie. „Hast du schon Erfahrungen mit Typen gemacht?“, fragte ich. Sie schüttelte den Kopf. „Also, ich kenn das alles von meinem Bruder und seinen Kumpels“, erzählte ich. „Aber du kannst doch nicht alle über einen Kamm scheren“, protestierte Jule. „Deswegen habe ich gesagt: Viele“, erwiderte ich. Es klopfte. Meine Mutter betrat das Zimmer. „Na ihr hübschen. Was macht ihr?“, fragte sie. „Wir quatschen nur ein bisschen“, antwortete ich. „Wir sind noch gar nicht zum reden gekommen. Wie war denn die Party?“, fragte meine Mutter. „Ja, war okay. Es lief gute Musik, waren nette Leute da... joa“, erzählte ich. „Aber es gab keinen Alkohol, oder?“, fragte meine Mutter weiter. „Ach Quatsch, wo denkst du hin? Es gab Cola und Kindersekt und so. Mehr nicht“, log ich. „Und hast du noch ein paar Freunde gefunden?“, wollte sie wissen. „Naja, mit einigen ein bisschen erzählt“, erwiderte ich und musste an das Gespräch mit Bill im Klo denken. Das war einfach zu geil. Dieser Blick. Er hatte versucht böse zu gucken. Aber er sah einfach zu lieb aus. Lieb? Wenn er es dann auch wäre. Er und Tom waren einfach nur Idioten! Männer sind Schweine. Nicht mal das passte! Aus denen sollten erst noch Männer werden. Aber auch das bezweifelte ich stark. „Wann kommt Papa wieder?“, fragte ich. „Heute Abend. Ich lass euch dann mal wieder allein. Mach noch was für die Schule“, sagte meine Mutter und verschwand aus dem Zimmer. Jule seufzte. „Meinst du wirklich, dass Tom so ein Arschloch ist?“, fragte sie. „Ich weiß es nicht, aber ich mag die beiden sowieso nicht“, antwortete ich. „Wieso nicht?“, fragte sie. „Sie sind mir einfach unsympathisch“, erwiderte ich. „Naja, sie benehmen sich manchmal ein bisschen kindisch“, begann Jule. „Hey, sie sind Kinder! Wir alle sind Kinder! Wir sollten unser Alter nicht vergessen, nur weil wir vielleicht etwas reifer sind, als es nötig wäre“, meinte ich. „Wo ist eigentlich der Unterschied zwischen Reife und Frühreife?“, fragte Jule. „Tja... gute Frage. Das ist schwer zu erklären“, erwiderte ich. Die Tür ging auf. Mein Bruder kam rein und sagte: „Frühreife ist, wenn man mit 14 schon Sex hat und sich auf wilden Partys rumtreibt!“ Jule und ich schauten uns an. „Okay, wir sind noch Jungfrauen“, murmelte ich. Manchmal konnte Chris ganz schön nerven. Aber ich hatte ihn trotzdem lieb.

    Am Montag ging es wieder zur Schule. Jeder Schüler hatte seinen eigenen Spind. Ich griff nach dem Schloss. „Ähh! Was ist das denn?“, schrie ich. Das Schloss war total schleimig. Jule stand neben mir. Sie roch daran. „Riecht komisch.... Das könnte Gleitgel sein“, meinte sie angewidert. Ich hörte ein Lachen hinter mir. „Bill Kaulitz! Du behinderte Schwuchtel“, schrie ich und ging auf ihn zu. „oh oh“, sagte er und rannte weg. „Du feige Dreckssau! Ich krieg dich noch ran und dann wirst du erst mal übers Knie gelegt“, schrie ich ihm nach. „Ey, beruhig dich“, sagte Jule und gab mir ein Taschentuch. „Danke“, sagte ich und schmierte das Zeug meinem Schloss und von meinen Händen. „Ich frag mich, wo der Typ das Gleitgel her hat“, sagte ich. „Na was glaubst du wohl, wozu er das braucht“, erwiderte Jule mit einem Augenzwinkern. „Stimmt, der muss noch selber Hand anlegen“, flachste ich. Wir lästerten über Klein – Bill ab und gingen in unseren Klassenraum. Ich überlegte, wie ich mich rächen könnte. Aber mir fiel nichts ein.

    Auch am Dienstag und Mittwoch musste ich immer wieder leiden.
    Doch am Donnerstag wurde alles anders. Ich hatte Nachmittagsunterricht. Jule war krank. Ich saß auf der Bank und schaute noch in meinen Hefter. „Na“, sagte jemand. Ich sah auf. Bill und Tom standen vor mir. Ich verdrehte die Augen. Plötzlich klingelte mein Handy. „Sekunde“, sagte ich zu den Jungs. Ich fragte mich, was die von mir wollten. Es war meine Mutter. Ich hörte ihr zu. „Nein! Das kann nicht sein! Wir hätten nicht wegziehen dürfen“, sagte ich. Ich legte auf. In nahm die Hände vor mein Gesicht. Ich begann zu weinen. Meine Freundin aus Anklam, die auch Jule hieß, war gestorben. Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter. Ich sah auf. Bill stand vor mir. „Zum Heulen wollten wir dich eigentlich nicht kriegen“, sagte er. „Ihr habt doch keine Ahnung“, schrie ich und schlug seine Hand weg. Ich stand auf. „Meine Freundin ist gestorben! Es ging ihr so scheiße! Dann musste ich auch noch wegziehen! Es ist alles meine Schuld“, sagte ich und lief ins Gebäude.
    Ich saß auf dem Mädchenklo. Wie konnte das nur passieren? Jule hatte sich umgebracht. Warum hat sie mich nicht einfach angerufen und mit mir geredet? Und ich habe sie allein gelassen. Ich wollte nicht weg.
    Ich suchte meine Lehrerin. Sie war bereits im Raum. „Was ist passiert?“, fragte sie, als sie mich sah. Ich begann noch heftiger zu weinen. „Meine Freundin, aus meiner Heimat, hat sich umgebracht. Ich habe es eben erst erfahren“, schluchzte ich. „Geh nach Hause“, sagte sie behutsam. „Soll ich sie bringen?“, fragte Bill, der plötzlich neben mir stand. „Nein! Nicht du“, sagte ich. „Ich möchte aber“, erwiderte er. „Vergiss es“, schnauzte ich. „Also, ich bin auch dafür. Nicht, dass du noch zusammenbrichst“, meldete sich meine Lehrerin wieder zu Wort. Ich nickte. „Okay“, stieß ich hervor. „Na dann komm“, sagte Bill und legte seinen Arm um meine Schulter. „Aber fass mich nicht an“, sagte ich barsch. Er nahm sofort Abstand.
    Wir gingen die Straße entlang. „Hast du ein schlechtes Gewissen?“, fragte ich Bill. „Ja, irgendwie schon. Du hast dich nicht gewehrt und ich habe immer weitergemacht“, antwortete er. „Ich war ja auch nicht so ganz fair“, räumte ich ein. „Was meinst du?“, fragte er. „Na, das im Klo“, antwortete ich. „Vielleicht läuft es das nächste Mal, sollten wir uns noch einmal auf dem Klo begegnen, anders ab“, sagte Bill. „Wie soll das aussehen?“, fragte ich und musste lachen. „Was ist daran so lustig?“, fragte er. „Ich weiß ja nicht, wie du dir das vorstellst“, antwortete ich.
    Vor meiner Haustür blieben wir stehen. Ich hatte mich bereits beruhigt. „Soll ich noch mit reinkommen?“, fragte er. „Nein, nicht nötig. Danke fürs bringen“, sagte ich. Ich schloss die Tür auf. Ich lächelte Bill einmal an, bevor ich die Tür von innen schloss.
    Mein Bruder saß auf der Treppe. „Verstehst du dich jetzt mit dem?“, fragte er. „Er hat mich nur nach Hause gebracht, weil ich total fertig war“, antwortete ich. „Wegen Jule?“, fragte mein Bruder. Ich nickte. Ich musste wieder anfangen zu weinen. „Ach Kleine“, sagte Chris und drückte mich. „Schon gut“, brachte ich hervor.



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    Lizzy - 05.01.2006, 15:45


    Und weiter gehts! Ich schätze mal zum Wochenende ist alles drin! Mal sehen, ob sich noch neue Leser finden :wink:

    Am Freitag ging ich Bill aus dem Weg. Keine Ahnung warum. Es kannte meine Schwäche. Ich hatte Gefühle gezeigt und das vor ihm. Er könnte mich jetzt verletzen. Davor hatte ich Angst. Wie konnte ich auch so blöd sein? Vertrauen hatte ich nicht. Woher sollte das Vertrauen auch kommen? Wir redeten kein Wort miteinander. Jeder machte seins. Vorher haben wir uns bekriegt. Warum sollte es auf einmal komplett anders sein? Mal davon abgesehen, wollte ich das auch gar nicht.

    Am Nachmittag war ich bei Jule. Ich erzählte ihr, was geschehen war und brachte ihr die Hefter zum abschreiben. „Tom hat ja auch nicht mit mir gesprochen“, seufzte sie. „Aber er hat dich öfters mal angesehen“, bemerkte ich. „Davon kann ich mir auch nichts kaufen“, meinte Jule. „Noch nicht, aber das kriegen wir noch hin“, sagte ich. „Wie?“, fragte sie. „Naja, er achtet auf das Aussehen. Krieg ihn so rum! Sorge dafür, dass ihr euch besser kennenlernt. Irgendwann wird ihm dein Aussehen egal sein“, erklärte ich in der Hoffnung, dass Tom begreifen würde, was wichtiger ist. Aber anscheinend war ihm sein Image als cooler Typ zu wichtig. Ich war nicht der Auffassung, dass Tom Jule gut tun würde. Aber sie mochte ihn halt. Keine Ahnung warum.

    Ich kam nach Hause. „Lea? Da ist ein Brief für dich“, rief meine Mutter aus der Küche. „Echt? Von wem?“, fragte ich. „Keine Ahnung, war kein Absender drauf“, antwortete meine Mutter. Ich schnappte mir den Brief und verzog mich in mein Zimmer. Ich öffnete ihn und begann zu lesen:

    Hallo Lea!

    Ich hoffe es geht dir besser. Ich wusste leider nichts, um dich aufzumuntern, da ich noch niemanden verloren habe.
    Jetzt ist ja Wochenende. Können wir uns vielleicht treffen? Ich würde gern mit dir reden. Ich würde sagen, morgen im Alex um 16.00Uhr. Ich warte auf dich.
    Liebe Grüße Bill
    Was wollte er denn? Worüber sollte ich mit ihm reden? Na wer weiß.

    Ich ging hin. Es war bereits nach 16.00Uhr. Ich sah mich um. Dann sah ich ihn. Er stand auf. „Hey“, sagte ich. „Hi“, kam von ihm. Wir schüttelten uns die Hände. Ich saß ihm gegenüber. Die Kellnerin kam. Wir bestellten uns zwei Cola. „Was hast du auf dem Herzen?“, fragte ich. Ich fühlte mich irgendwie nicht wohl. „Es geht nicht um mich“, sagte er. „Sondern?“, fragte ich. „Naja, es geht um Jule“, antwortete er. „Welche?“, fragte ich. „Na unsere Juliane“, sagte er. „Achso. Was ist denn mit ihr?“, wollte ich wissen. „Also, kann das sein, dass sie was von meinem Bruder will?“, fragte Bill. „Wieso?“, fragte ich. Er sagte nichts. Die Kellnerin brachte unsere Getränke. „Na irgendwie schaut sie ihn immer so an“, erklärte Bill. „Und deswegen denkst du das?“, fragte ich skeptisch. „Naja, ich mein, das liegt doch auf der Hand! Sie ist total das Mauerblümchen gewesen! Und auf der Party sah sie so toll aus und hat sich sofort auf Tom eingelassen! Und jetzt ist sie immer ein bisschen geschminkt uns zieht sich nicht mehr solch Schlabberklamotten an. Das kann doch nur daran liegen! Oder es liegt an dir“, erzählte er. Ich seufzte. „Ich habe sie für die Party gestylt. Und vielleicht ist sie halt so drauf und will mit Kerlen ihren Spaß haben“, sagte ich. „Nee, ist sie nicht“, widersprach Bill. „Na dann eben nicht. Aber ich kann dir da nichts zu sagen“, äußerte ich. „Wieso nicht?“, fragte Bill. „Ich vertraue dir nicht“, sagte ich und sah ihn an. Er lehnte sich zurück. Ich nahm einen großen Schluck Cola. „Wie kann ich dein Vertrauen gewinnen?“, fragte er. „Bill, ich werde dir zu dem Thema nichts sagen. Es geht dich nichts an“, verdeutlichte ich. Bill schmollte. „Sonst noch was?“, fragte ich. „Ja, wollen wir nächstes Wochenende vielleicht alle vier was zusammen machen?“, fragte er. „Tut mir Leid. Da bin in meiner alten Heimat. Da ist dann die Beerdigung“, antwortete ich. „Schaffst du das?“, fragte er und sah mich besorgt an. „Wird schon gehen. Und schau nicht so komisch“, sagte ich und sah ihn lächelnd, aber mit gerunzelter Stirn an. „Wieso?“, wollte er wissen. „Na ich bin sone Blicke von dir eben nicht gewöhnt“, antwortete ich. „Dann gewöhn dich halt dran“, meinte er. Das war frech. „Na mal sehen“, erwiderte ich.

    Sonntag, ein Tag den ich hasste wie die Pest. Ich saß in meinem Zimmer, hörte Musik und las nebenbei ein Buch. „Lea! Wo warst du gestern Nachmittag? Ich habe versucht dich anzurufen“, blarrte meine Mutter, als sie in mein Zimmer stürmte. „Wie wäre es mal mit anklopfen?“, fragte ich sie. „Willst du mir Vorschriften machen?“, fragte meine Mutter. „Ja! Anklopfen und auf Antwort warten“, erwiderte ich. Meine Mutter schluckte. „Und ich erwarte, dass du Bescheid sagst, wenn du weg gehst“, sagte sie. „Ich hab dir das gesagt! Aber du hörst ja nicht zu! Du hattest ja mal wieder mit deiner Arbeit zu tun! So tun, als ob ich dich interessieren würde, brauchst du nicht“, schnauzte ich. „Was erlaubst du dir? So habe ich dich nicht erzogen“, sagte meine Mutter. „Nee, hast du nicht! Du hast mich so erzogen, dass ich keine normale Kindheit hatte! Immer perfekt und anständig! Aber das bin ich nun mal nicht“, schrie ich und begann zu weinen. Ich hatte meiner Mutter nie gesagt, wie ich fühle. Plötzlich knallte es. Ich hielt mir die Wange. „Schlagen und einsperren, ja? So sieht also deine Erziehung aus. Toll Mama“, sagte ich und rannte aus dem Zimmer. „Lea! Bleib hier“, rief mir meine Mutter nach. „Leck mich“, schrie ich, schlüpfte in meine Turnschuhe und knallte die Haustür von außen zu.

    Bill hatte mir seine Nummer gegeben. Sollte ich ihn anrufen? Nein. Sollte ich nicht. Warum sollte ich auch? Ich brauchte jemanden zum reden. Zu Jule wollte ich nicht. Ich schnappte mir Senta. Ich lief mit Senta durch die Stadt. Mir kamen zwei Typen entgegen, die ich von der Party kannte. Ich setzte mich auf die Bank. Die Jungs schliefen fast ein beim gehen. Der mit dem Cap hieß Gustav. Das hatte ich mir gemerkt. Die beiden setzten sich auf eine andere Bank.
    „Bill und Tom gehen mir so auf die Nerven! Zur Zeit ist es wieder echt schlimm“, meckerte der mit den braunen Haare. Ah! Da fiel es mir wieder ein! Er hieß Georg. Der hatte ja auch so gut beim Wettschwimmen abgeschnitten. „Ja, erst schleppt Tom Annika mit zum Proben und jetzt Ulrike! Und Bill labert die ganze Zeit von der anderen Tasse, die ich nicht mal kenne“, beschwerte sich Gustav. Proben? Was für Proben? „Die Tasse hat einen Namen“, erinnerte Georg. Das interessierte mich jetzt irgendwie. Wer war diese Tasse? „Na ist mir doch egal“, maulte Gustav. Ich zog eine Augenbraue hoch. „Bill und Tom?“, fragte ich laut und drehte mich um. Die beiden Jungs sahen mich an. „Ähm ja“, sagte Gustav. „Interessant. Was für Proben?“, wollte ich wissen. „Na wir spielen in einer Band“, antwortete Georg. Ich bekam das Staunen. Die vier in einer Band? Aber Gustav und Georg waren doch älter. „Und was macht ihr für Musik?“, fragte ich. „Ähm. Erst mal habe ich eine Frage. Woher kennst du Bill und Tom?“, wollte Gustav wissen. „Die beiden gehen in meine Klasse“, antwortete ich. „Ach echt? Und wie heißt du?“, fragte Georg. „Ich heiße Lea“, antwortete ich. Die beiden sahen sich an und nickten. Ich sah die beiden fragend an. „Komm doch mal mit zu den Proben“, schlug Georg mit einem breiten Grinsen vor. „Äh, ja kann ich machen“, antwortete ich. „Komm doch jetzt mit“, sagte Gustav. „Und was ist meiner Hündin?“, fragte ich. „Die kann mit“, meinte Gustav. „Oh, okay“, sagte ich. „Komm Senta“

    Wir standen vor einem alten Gebäude. Die Gittertür war offen. „Komm rein“, sagte Gustav. Ich nickte und trat ein. Ich hörte Gitarrenspiel. Es klang gut. „Hey! Wir haben euch jemanden mitgebracht“, rief Georg. Bill kämpfte gerade mit einem riesengroßen Stück Pizza. Als er mich sah, begann er zu husten. „Was machst du hier?“, fragte er. Ich entdeckte Tom. „Lea haben wir unterwegs aufgegabelt“, sagte Gustav. „Aber woher wusstet ihr....“, begann Bill. „Naja, sie hieß Lea. Da war uns schon alles klar“, sagte Georg grinsend. „Naja, egal“, sagte Bill aufgebracht. „Joa, spielt ihr mir mal was vor?“, fragte ich. „Nein! Oder.... Doch! Das machen wir“, sagte Bill. Irgendwie benahm er sich komisch.

    Georg nahm sich seine Bassgitarre, Georg setzte sich hinter sein Schlagzeug und Tom begab sich ebenfalls mit seiner Gitarre auf die „Bühne“. Bill stellte sich an das Mikro. „Was spielen wir?“, fragte Georg. „Was willst du hören?“, fragte mich Bill. „Weiß nicht, ich höre alles, Balladen bis Rock“, antwortete ich. „Okay, das heißt dann Durch den Monsun“, sagte Bill zu den anderen. Die Jungs beherrschten ihre Instrumente richtig gut. Bill begann zu singen. Die Stimme klang gut. Es war ein Lied zum träumen. Ich saß mit Senta auf den Sofa und knuddelte nebenbei mit ihr. Bill hatte eine komische Art sich zu bewegen. Er bückte sich immer so komisch, das sah aus, als müsste er jeden Moment kotzen. Aber das Lied war echt schön. Alles verstummte.

    Ich begann zu klatschen. Senta bellte und wedelte mit den Schwanz. Bill kam auf uns zu. Er streichelte Senta über den Kopf. „Ich mag Hunde. Ich habe auch einen“, sagte er. „Echt? Wie heißt er?“, fragte ich. „Scotty“, antwortete Bill. „Wir haben ihn aus dem Tierheim geholt“, sagte Tom. Ich blieb noch bei den Jungs im sogenannten Proberaum. Sie sollten hier echt mal aufräumen. Überall lagen Pizzakartons und leere Dosen. Ich hob eine leere Dose RedBull auf. „Ihr solltet die mal wegbringen. Immerhin kriegt für eine Dose allein schon 25 Cent wieder“, sagte ich. „Joa, schon, aber wir sind einfach zu faul“, gestand Georg. Ich sah auf die Uhr. Sie zeigte 17.00Uhr. „Gebt mir mal ne Tüte“, forderte ich. Gustav gab mir eine Tüte. Er und Georg verabschiedeten sich. „Ich geh schon mal raus“, sagte Tom. Bill saß auf der Couch und kuschelte mit Senta, sah voll süß aus. Ich sammelte ein paar RedBull Dosen zusammen. „Was soll das werden?“, fragte Bill. „Ganz einfach, ihr bringt mich jetzt nach Hause und auf dem Weg bringen wir die weg. So. Rate mal wie viele Dosen ich jetzt hier in der Tüte habe“, sagte ich und hielt die volle Tüte hoch. „So, 20“, schätzte Bill. „Naja, fast, 24 Dosen“, sagte ich. Ich nahm Sentas Leine. „Na dann wollen wir mal“, sagte ich. Plötzlich gab mir Bill ein Küsschen auf die Wange. „Weil du so lieb bist“, begründete er. „Dankeschön“, erwiderte ich und lächelte. Wir verließen den Raum.

    Mal wieder blieben wir vor meiner Haustür stehen. Ich schickte Senta in ihre Hundehütte. Ich plauderte noch mit den Zwillingen. Plötzlich öffnete sich die Haustür und meine Mutter kam angerannt. „Oh Gott Lea! Da bist du ja! Ich habe mir Sorgen gemacht“, sagte sie. Dann sah sie Bill und Tom an. „War sie ganze Zeit bei euch?“, fragte sie. Die beiden Jungs nickten. Meine Mutter seufzte. „Geh rein“, sagte sie scharf. „Nein! Geh du rein! Ich komm gleich nach“, entgegnete ich. Meine Mutter sah mich entrüstet an. Ging dann aber zurück ins Haus. „Was war das denn?“, fragte Tom. „Ich hatte heute Streit mit meiner Mutter. Ich will hier raus aus diesem Käfig“, sagte ich. „Aber du kannst doch oft raus“, meinte Bill. „Ja, das schon. Aber ich verstelle mich halt immer. Meine Seele ist eher gefangen. Kannst du dir vorstellen, wie das ist, immer brav und höflich zu sein, obwohl du eigentlich ganz anders bist?“, fragte ich. „Naja, wir verstellen uns nicht. Wir sind so, wie wir sind. Und wenn damit einer ein Problem hat, ist das nicht unser Ding“, meinte Tom. „Wenn das mal so einfach wäre“, seufzte ich. „Du selbst zu sein ist einfacher als sich zu verstellen“, sagte Bill. „Aber meine Familie würde mich so nicht akzeptieren“, meinte ich. „Warum denn nicht? Sie müssen sich eben daran gewöhnen“, sagte Tom. Mein Blick schweifte unsicher zum Haus. Meine Mutter sah aus dem Küchenfenster. „Neugierig ohne Ende die Frau“, sagte ich. Das nervte mich. Manchmal sah ich sie ewig nicht. Sie gab mir nicht grade das Gefühl, dass sie sich für mein Wohlbefinden interessierte. Hauptsache in der Schule stimmte alles. „Geh rein“, sagte Bill. Ich nickte. „Wir sehen uns dann morgen in der Schule. Danke für den schönen Nachmittag“, sagte ich. „Bis morgen“, sagten die beiden. Mit einem mulmigen Gefühl ging ich ins Haus. Was würde meine Mutter wohl sagen?



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    Anonymous - 05.01.2006, 16:31


    endlich les ich mal die story ,war mir immer zu viel zu lesenÜ*fg*aber ich find se echt geil ein mädel im "Käfig"cool cool!!
    hdl chrissy



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    Lizzy - 05.01.2006, 16:39


    Hey cool! Dann kriegst du hier gleich noch mehr zum lesen! Danke für das liebe Commi!

    Ich öffnete die Tür. „Wer sind die beiden Jungs?“, fragte meine Mutter. Es war Trauer aber auch Strenge in ihre Stimme zu hören. Ihre Stimme war zittrig. „Das sind Freunde von mir“, antwortete ich knapp. „Wir sollten reden“, sagte meine Mutter. „Ja, sollten wir. Ich pack schnell meine Sachen für die Schule zusammen. Dann komm ich runter“, erwiderte ich. Vielleicht würde jetzt alles besser werden.

    Meine Mutter saß im Wohnzimmer. Ich setzte mich ihr gegenüber. „Das kann so nicht weitergehen“, sagte sie. „Mama, du übertreibst“, meinte ich. „Du hast dir ganz schön was rausgenommen! Ich glaube nicht, dass die beiden Jungs dir gut tun“, sagte sie. „Umpf! Bitte was?“, fragte ich. „Ja, du hast richtig gehört. Ich habe einiges über die Jungs rausgefunden. Ihre Familienverhältnisse sind mehr als dürftig. Ihre Eltern sind geschieden! Ihre Mutter arbeitet als Verkäuferin und ihr Lebensgefährte spielt in einer Rockband! Was soll man dazu noch sagen?“, sagte sie. Ich verdrehte die Augen. „Was ist daran so schlimm?“, fragte ich. „Die Familie ist total kaputt, hat also einen niederen Stand! Kinder tragen schlimme Wunden davon! Die Jungs können dir gar nicht gut tun“, erklärte meine Mutter. „Du beleidigst ihre Familie total! Geht’s noch? Weißt du, wie viele Familien kaputt sind? Und mal so neben bei! Du machst unsere Familie auch kaputt! Vor allem machst du mich kaputt! Du bist echt das Letzte“, schrie ich außer mir vor Wut. „Lea! Du wirst merken, dass Familien wie unsere besser sind“, meinte meiner Mutter. „Nein! Unsere Familie ist der letzte Dreck! Kein bisschen Harmonie! Alles perfekt“, widersprach ich ihr. „So muss das sein, alles perfekt“, sagte sie. „Nein! Muss es nicht! Ich bin nicht perfekt! Du bist es schon gar nicht! SO muss das sein“, sagte ich. „Lea! Wie drückst du dich aus?“, fragte meine Mutter empört. „Wie ein Jugendlicher“, antwortete ich immer noch rasend vor Wut. Meine Mutter schüttelte den Kopf. „So habe ich dich nicht erzogen“, sagte sie ruhig. „Mama, ich bin hier nicht ich selbst. Versteh doch endlich, auch wir sind nicht perfekt“, erwiderte ich nun auch etwas ruhiger. Meine Mutter erwiderte nichts mehr. „Gewöhn dich dran“, sagte ich kühl.

    Ich lag mal wieder im Bett und dachte nach. Die Eltern meiner Mutter hatten sich damals auch getrennt. Ihr Vater wurde alkoholabhängig und ihre Mutter hatte keine Zeit für sie, weil sie ständig arbeiten musste. Wahrscheinlich hatte sie daher ihre Abneigung. Dabei war sie nicht besser. Meine Mutter hatte nie Zeit, um sich um uns zu kümmern. Es waren immer andere für uns da, aber nie unsere Eltern. Chris hatte sich damals schon abgewandt. Doch hatte alles heimlich gemacht um den Stress, den ich jetzt hatte, zu vermeiden. Aber so konnte es schließlich nicht weitergehen. Ich wollte so leben, wie ich wollte und nicht, wie meine Eltern es wollten. Ich bin ich. Das war ganz wichtig! Es wurde Zeit, dass ich mir selber treu wurde. Kinder müssen sich entfalten können. Bisher konnte ich das nicht. Es musste erst soviel passieren. Aber jetzt traute ich mich, ich selbst zu sein. Jule, du hast immer versucht dein Leben so zu leben wie du wolltest. Bill und Tom, ihr habt mir die Augen geöffnet. Ich habe euch falsch eingeschätzt. Das tut mir Leid.


    „Du hast eine gute Erkenntnis erworben. Das war sehr wichtig für dich. So, unsere Zeit für heute ist rum. Wir sehen uns dann morgen wieder“, sagt Frau Fâlette.
    Ich gehe zurück in mein Zimmer. Alles ist anders. Alles ist kaputt. Kann man mir hier helfen? Ich dachte immer, ich kann mir selbst helfen.

    Wieder sitze ich bei ihr. „Wie ging es weiter?“, fragt sie. Wieder beginne ich zu erzählen. Mit jedem Mal fällt es mir schwerer.


    Ja, manchmal täuschen wir Menschen uns. Ich wartete an der Bushaltestelle auf Bill und Tom. Dann gingen wir gemeinsam zur Schule. „Wie war es gestern noch mit deiner Mutter?“, fragte Bill. „Frag besser nicht“, antwortete ich betrübt. Noch immer hatte ich ihre Worte von heute Morgen in den Ohren. Ich hasste sie dafür. „Ich will nicht, dass du die Jungs weiter triffst“, hatte sie gesagt. Wahrscheinlich dachte sie, dass die beiden für mein Verhalten verantwortlich waren. Dabei hatten sie mir nur Mut gemacht und mich unterstützt. Wir gingen an einigen Typen vorbei. „Hey Billy die Schwuchtel mit seinem Möchtegern Lil Gangsta“, riefen sie. Bill ging cool an ihnen vorbei. „Haltet eure verdammte Schnauze“, schrie Tom. „Oh, da wird ja jemand ganz böse“, höhnte einer der Typen. Tom war verdammt sauer und ballte seine Fäuste. „Hey, komm weiter“, sagte ich und packte ihn am Arm. Er vibrierte regelrecht vor Wut. Ich schleppte ihn weiter. „Ist das immer so?“, fragte ich. „Ja, aber mir geht’s am Arsch vorbei“, erwiderte Bill. „Mir nicht! Diese Pisser sollten sich mal lieber zusammenreißen“, zischte Tom. Ich seufzte. „Ihr habt auch nicht so einfach, was?“, äußerte ich. Bill zuckte mit den Achseln. Tom regte sich übelst auf. Jule kam angehechelt. „Hey Leute“, sagte sie. „Hi, na hast alles geschafft?“, fragte ich sie. „Naja, Deutsch war schon ziemlich viel, aber es ist alles fertig“, antwortete sie und sah Tom an. „Was guckst du so?“, fragte er mürrisch. „Nichts, tut mir Leid“, sagte sie und senkte den Kopf. Ich stieß Tom in die Seite. „Was?“, herrscht er mich an. „Reiß dich mal zusammen! Wir können auch nichts für die anderen Idioten“, sagte ich. Tom senkte seinen Blick. „Ja, tschuldigung“, nuschelte er. Bill und ich sahen uns an und zwinkerten uns zu. Es klingelte zum reingehen.

    Wir hatten mal wieder Englisch. Ich bearbeitete gerade die uns gegebenen Aufgaben. Es war Stillarbeit angesagt, unser Lehrer hatte irgendwie keine Lust. Plötzlich landete ein Zettel auf meinem Tisch. Ich sah hoch. Bill schaute mich an. Ich faltete den Zettel auseinander.
    „Sehen wir uns heute Nachmittag?“
    „Warum?“
    „Möchte mit dir reden! :-P“
    „Okay, wann und wo?“
    „Weiß nicht, vielleicht bei dir?“
    „Ja, okay. Meine Ellis sind heute nicht da“
    „Okay, ich komm dann zu 16.00Uhr vorbei“
    „Ja okay! Bis dann! Weiterarbeiten“
    Bei dem letzten Satz von mir drehte er sich um. Ich lächelte ihn an. Er schüttelte grinsend den Kopf. „Bill! Arbeite“, sagte der Lehrer scharf. „Ja, mach ich doch“, sagte Bill. „Nein, du hast dich umgedreht! Hör auf die anderen Schüler abzulenken“, erwiderte unser Lehrer. „Wenn sich die anderen ablenken lassen, kann ich ja nichts dafür“, entgegnete Bill. „Willst du vor die Tür?“, fragte der Lehrer herausfordernd. „Ich habe nicht darum gebeten. Außerdem ist es da langweilig“, meinte Bill. Die Klasse begann zu lachen. „Was gibt es da zu lachen?“, fragte der Lehrer. „Sie lassen sich voll verarschen“, sagte Tom. Unser Lehrer wusste keine Antwort, außer: „Arbeitet weiter! Ich werde es von einigen zensieren!“ Grinsend machte ich mich wieder an die Arbeit.
    Es klingelte. „Tom und Bill geben ab! Jule und Lea, ihr habt gut gearbeitet. Das könnte bestimmt ne gute Note werden. Ihr gebt auch ab“, sagte unser Lehrer. Er nannte noch einige andere Namen.
    In der Hofpause stand ich bei Bill und Tom. Plötzlich kam Toms Exfreundin an und schubste ihn. „Du mieses Schwein! Wie kannst du nur so was rumerzählen! Von wegen ich bin eine Schlampe! Du spinnst wohl“, schrie sie an. „Ist doch auch so“, erwiderte er. „Du bist doch als erstes fremdgegangen“, herrschte sie ihn an. „Naja, immer nur das gleiche ist ja wohl auch langweilig“, erwiderte Tom. Mir klappte die Kinnlade runter. Bill schleppte mich weg vom Geschehen. „Ich glaube, das musst du nicht mitbekommen“, sagte er. „Ich glaub auch“, erwiderte ich.
    Der Vormittag verging glücklicher Weise relativ schnell. Tom benahm sich allerdings wie ein Arsch. Vor allem Jule gegenüber. Das fand ich nicht okay. Doch ich sagte nichts. Aber es tat mir echt voll Leid.

    Ich saß in meinem Zimmer und machte Hausaufgaben. Bis Bill kam wollte ich fertig sein. Dann klingelte es an der Tür. „Boah, wer geht mir denn jetzt auf die Nerven?“, fragte ich mich sauer. Ich rannte die Treppen runter. „AAHHH“, schrie ich als ich abrutschte. Unten kam ich auf. „Aua! Verdammt“, schrie ich. Mir traten die Tränen in die Augen. Ich rappelte mich auf und schleppte mich zur Tür. Ich öffnete sie. „Bill? Du bist zu früh“, sagte ich. „Ich hab... was ist denn mit dir los?“, fragte er. „Ich bin eben voll die scheiß Treppen runtergedonnert“, antwortete ich und deutete auf die Wendeltreppe. Er ging an mir vorbei. „Hast es wohl eilig gehabt“, sagte er. Ich nickte. Wir gingen in mein Zimmer.

    Bill machte es sich auf der Couch gemütlich. Ich platzierte mich vor dem Spiegel und zog meinen Pullover hoch. Ich betrachtete meinen Rücken. „Au, das tut verdammt weh“, jammerte ich. Bill sah mich mit mitleidigem Blick an. Ich setzte mich zu ihm. Wir sahen uns an. Mir fiel jetzt erst auf, dass er voll schöne Augen hatte. „Also. Wir haben hier bald wieder einen Auftritt. Hast du Lust mit Jule mitzukommen?“, fragte Bill. „Öhm, ja klar! Gerne“, antwortete ich. Es lächelte. „Und das konntest du mich nicht in der Schule fragen?“, wollte ich wissen. „Muss ja nicht jeder mitkriegen“, meinte Bill. „Dann hättest du mich eben mal kurz beiseite genommen“, entgegnete ich. „Nee, das geht ja auch nicht“, meinte er und wich meinem Blick aus. „Hey, was ist los?“, fragte ich. Er schüttelte den Kopf. „Bill“, sagte ich und legte meine Hand auf seine Schulter. „Ich weiß, wir kennen uns noch nicht so lange, aber wenn was ist, kannst du mit mir reden. Okay?“, sagte ich. Er nickte. „Deine Mutter war bei meiner Mutter“, begann er. „Bitte was?“, fragte ich und sprang auf. Er sah mich an. Dann senkte er seinen Blick wieder. „Was hat sie gesagt?“, fragte ich. „Sie hat gesagt, sie soll uns von dir fernhalten, wir sind schlechter Umgang und so“, antwortete Bill. Mein Herz pochte wie wild. „Nicht im Ernst oder?“, fragte ich. Bill sah ziemlich geknickt aus. Das tat mir voll Leid. Ich setzte mich wieder. Ich zog Bill zu mir und umarmte ihn. „Hey Bill. Wir sind Freunde! Mir ist scheißegal, was meine Mutter sagt“, sagte ich. „Hast du Vertrauen?“, fragte Bill. Ich sah ihn an. „Ja, mittlerweile vertraue ich dir“, antwortete ich. Bill freute sich, indem er breit grinste. „Du siehst aus wie ein Honig-Kuchen-Pferd“, sagte ich. „Wie? Was? Du spinnst wohl“, erwiderte er und ging auf mich los. Wir ketschten und alberten rum.
    Wir lagen nebeneinander auf meinem Bett und keuchten. Ich musste grinsen. „Ich hab dich für total arrogant gehalten“, sagte ich zu Bill. „Und ich dachte du wärst total langweilig. Aber dann als wir uns bei der Party im Klo begegnet sind hast du mich ja eines besseren belehrt“, bemerkte er. „Naja, du warst danach ja auch ganz schön sauer“, erwiderte ich. „Och nur so ein ganz kleines bisschen“, sagte Bill und grinste. Wir sahen uns an. „Lea?“, rief jemand. Bill fiel vom Bett. Ich schnellte hoch. Jule stand in der Tür. „Oh Gott! Die Tür war auf! Ich dachte schon, es ist was passiert“, sagte sie. „Und was ist mit dir los? Du siehst ja total verheult aus“, erwiderte ich. Bill tauchte hinter meinem Bett auf. „Hi Jule“, sagte er und kratzte sich vorsichtig am Kopf. Jule sah Bill wütend an. „Dein Bruder ist so ein Fiesling“, schrie sie und brach unter Tränen zusammen. „Jule, beruhige dich“, sagte ich und nahm sie in meine Arme. Ich strich ihr über den Kopf. „Ich geh besser“, sagte Bill. Ich nickte ihm zu.

    Ich schleppte Jule auf die Couch. Sie kauerte sich zusammen. Ich schmiss mich aufs Bett und nahm mir mein Kopfkissen. Es roch nach Kokos. Keine Frage, das war von Bills Haargel. Ich bekam glatt Hunger auf Bounty. Ich holte mir welche aus meinem Schrank. „Was hat Tom gemacht?“, fragte ich ruhig. „Er hat mich beleidigt“, antwortete sie hysterisch. Ich verdrehte die Augen und schob mir ein Stück Bounty in den Mund. „Er meinte ich wäre hässlich“, fügte sie hinzu. „Oh“, sagte ich. „Wie kam er denn dazu?“, fragte ich. „Ich habe ihn auf die Party angesprochen. Und er meinte nur, dass das eine einmalige Sache weil ich überhaupt nicht sein Typ wäre und ich eigentlich total hässlich wäre“, erzählte sie total verheult. Ich nahm Jule in den Arm und versuchte sie zu trösten.

    Die Gittertür stand offen. Ich hörte Musik. Die Jungs waren also alle versammelt. Als sie mich sahen, verstummte die Musik. „Tom, wir müssen reden“, sagte ich kalt. Bill warf Tom einen mitleidigem Blick zu. Ich ließ mich auf die Couch fallen. Tom setzte sich zu mir. „Warum machst du Jule so runter? Spinnst du?“, fragte ich. „Ey, weißt du wie scheiße, das für mich war? Ich steh mit so ner scharfen Braut und dann stellt sich heraus, dass das Jule ist“, meinte Tom. „Das ist mir scheiß egal! Wieso hast du das gemacht? Ist dir eigentlich klar, dass du sie verletzt hast?“, fragte ich weiter. Tom zuckte mit den Achseln. Ich schüttelte den Kopf. „Männer sind und bleiben Schweine“, sagte ich

    Die Zeit verging schnell. Ich machte viel mit Jule. Aber ich verbrachte auch viel Zeit mit Bill. Ich hatte auch viel mit der Schule zu tun. Meine Mutter wusste nicht, dass ich wusste, was sie getan hatte. Mein Vater war viel unterwegs. Mein Bruder hatte sich auch hier schon einen großen Freundeskreis aufgebaut und war nicht viel zu Hause. Ich bemühte mich normal mit meiner Mutter umzugehen, versuchte aber ihr möglichst oft aus dem Weg zu gehen. Aber das klappte halt nicht immer.



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    TH-meitli-89 - 05.01.2006, 16:49


    hallllllloooo lizzy

    schreib bitte weiter,...... :D :D :D :D



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    Lizzy - 05.01.2006, 17:25


    Hey! Noch jemand den ich kenne! Das freut mich! Hier geht es weiter!


    Alle waren in schwarz gekleidet. Es war ein schöner Raum. Stühle waren aufgestellt. Der Sarg stand dicht neben einem Pult. Auf dem Pult stand ein Bild von Jule. Wie schön sie war. Überall flackerten Kerzen. Um den Sarg herum lagen Kränze. Man konnte von überall her Schluchzen vernehmen. Ich saß ganz vorn neben Jules Eltern. Eine Frau trat vor den Pult. Sie begann zu sprechen: „Meine lieben Trauergäste. Sie sind erschienen, um ihre Freundin, ihrer Tochter, Enkelin, Nichte oder auch Mitschülerin Juliane Hiller hier auf ihrem letzten Weg zu begleiten und ihr die letzte Ehre zu erweisen. Juliane wurde immer nur Jule genannt. Sie ging im zarten Alter von 15 Jahren von uns.“ Ich hörte Schlagzeug und Gitarre. Ich kannte das Lied gut. Jule war großer Onkelzfan. Die Stimme erklang. Ich hielt mir die Ohren zu. Ich wollte es nicht hören. Doch die Musik drang in meine Ohren:

    „sag mir warum

    Nur die Besten sterben jung
    Nur die Besten sterben jung“
    Jule! Bitte, wenn du mich hörst! Warum hast du nicht mit mir geredet? Warum hast du dich aus der Liste der Lebenden gestrichen?“

    „Die Zeit heilt Wunden
    doch vergessen kann ich nicht
    die Zeit heilt Wunden
    doch ich denke oft an Dich
    ganz egal, wo Du auch bist
    du weißt so gut wie ich
    irgendwann sehn wir uns wieder
    in meinen Träumen
    in unsren Liedern

    Nur die Besten sterben jung
    Nur die Besten sterben jung

    sag mir warum

    Nur die Besten sterben jung
    Nur die Besten sterben jung

    viel zu jung

    Nur die Besten sterben jung

    viel, viel zu jung
    viel zu jung“

    „Viel zu jung ist sie von uns gegangen. Jule, am 3. Mai 1989 geboren, war ein aufgewecktes Mädchen. Sie liebte ihre Gitarre, ihre Katze. Und vor allem liebte sie ihre Familie und ihre Freunde“, sagte die Frau. Ich hörte zu. Doch es fiel mir schwer. „... Sie schnitt sich mit einem Küchenmesser die Pulsadern auf. Auf so grausamer Weise machte-“ Sie hörte auf zu reden. „Nein! Ich will das nicht hören“, schrie jemand. Es war ihr Freund, Alex. Er war bereits 17. Jule war seine erste große Liebe. Auch für sie war es die erste. Sie erlebten ihr erstes Mal miteinander. Sie waren so glücklich. Bis zu einem Tag.
    „Begleiten sie nun Juliane auf ihren letzten Weg“, beendete die Frau ihre Rede. „Time to said Goodbye“ von Andrea Bouchelli, dem blinden Sänger und einer Sängerin, deren Name mir nicht einfiel ertönte. Männer räumten die Kränze aus dem Weg. Dann trugen sie ihr Grab aus de Saal. Alle Trauernden reihten sich ein und gingen hinterher. Wir gingen über den Friedhof. Die Grabsteine brachten mich noch mehr zum Weinen. Viele, die so jung starben, 16 Jahre alt, 19 Jahre alt. Da war mein Cousin. Er hatte sich im Alter von 18 Jahren das Leben genommen. Zwei Gräber weiter, ein Junge, mit dem ich aufgewachsen war. Er war ebenfalls 18, er starb an einem Motorradunfall. Ein Mann hatte ihm die Vorfahrt genommen. Mein Freund, Andi hieß er, wollte von der Arbeit nach Hause. Er flog über das Auto und fiel auf die andere Straßenseite, wo er überrollt wurde. Es war ein tragischer Tod. Auch meine Oma lag auf diesem Friedhof. Ich umklammerte meine rote Rose. Die Männer ließen den Sarg behutsam in das frischausgeschaufelte Grab hinunter. Ich drehte mich zu meiner Mutter um und vergrab mein Gesicht in ihren dunklen Mantel. Ich hatte das Gefühl, als würden meine Beine wegknicken. „Lea“, flüsterte meine Mutter. Ich war an der Reihe. Ich blieb vor dem Sarg stehen und ließ die Rose in das Grab fallen. Ich nahm Sand in die Hand. „Jule! Ich vermisse dich! Du warst die beste! Ich hab dich lieb! Ich werde dich nie vergessen“, sagte ich. Sofort begann Jules Mutter laut zu schluchzen. Ich ließ den Sand aus meinen Händen gleiten.
    „Hannah, es tut mir so Leid. Ich war nicht für Jule da“, sagte ich zu ihrer Mutter. „Ach Kleine, es war nicht deine Schuld. Du warst immer eine gute Freundin für Jule“, sagte sie und nahm mich in die Arme.

    Ich hatte dir ein Gedicht geschrieben. Warum habe ich es nicht abgeschickt. Vielleicht hätte es dir geholfen.

    Wenn du denkst
    Dass alles Leere ist
    Alles wird dir egal
    Wenn du fühlst
    Dass alles dich erdrückt
    Alles macht grau und fahr
    Sie dich wieder an
    Hör dir zu
    Die Sonne verbirgt sich in dir
    Du bist selber Schuld
    Wenn dein Mut keine Kraft hat für dich
    Wenn du sagst
    Es gibt kein neues Ziel
    Alles hat sich verwirkt
    Wenn du gehst
    Weil es keinen Platz mehr gibt
    Und jeder nur an dir zerrt
    Du lebst trotzdem noch
    Bleib jetzt stehen
    Dein Mitleid
    Verklärt dir dein Ziel
    Zieh dich wieder an
    Und zeig dass man dir zuhörn muss
    Wenn du dich leer fühlst
    Verlierst du deinen Blick für
    Wenn du dich leer fühlst
    Vergisst du manchmal was du liebst
    Sie dich an
    Dein Glück lieft dich bei dir
    Vergiss nicht was dich glücklich macht

    Jule, warum?

    Ehe ich mich versah waren Weihnachtsferien. Jule war verreist. Mein Vater war auf Weihnachtsfeier und meine Mutter musste arbeiten. Bill saß mal wieder bei mir. Ich kam in mein Zimmer und hielt eine Flasche Vokda in der Hand. „Wie wärs?“, fragte ich. „Hey klasse“, sagte er. Ich holte aus meinem „geheimen Schrank“ zwei Dosen RedBull und Erdnussflips raus. Ich mischte die Getränke. Bill legte von hinten seinen Kopf auf meine Schulter. Das war nichts neues. Wir waren echt gute Freunde geworden. „Machst du das öfter?“, fragte er. „Hin und wieder mal“, antwortete ich. „Sieht schon fast professionell aus“, meinte er. „Dankeschön“, erwiderte ich grinsend. Ich gab ihm ein Glas. Wir setzten uns auf mein Bett.
    „Na dann auf die Freundschaft“, sagte ich. Wir stießen an. Wir tranken einen Schluck. „Nur Freundschaft“, sagte er. Ich sah ihn verblüfft an. „Wie? Wo? Was?“, fragte ich. Bill sah mich an. Was sollte das heißen?

    Ich bekam ein komisches Gefühl im Bauch. „Naja, wir wollen die Freundschaft ja nicht irgendwann mal aufs Spiel setzen“, meinte er. „Achso, ja klar“, sagte ich. Wir leerten unser Gläser in einem Zuge. „Warst eigentlich schon mal richtig verliebt?“, fragte Bill. „Ich glaube nicht, dass wir in unserem Alter schon von Liebe sprechen können“, entgegnete ich. „Also ich bin zur Zeit verliebt“, verkündete er. „Achso?“, fragte ich. „Ja, aber ich hab ein bisschen Angst davor. Ich bin noch total unerfahren“, sagte Bill. „Wie weit bist du schon gegangen?“, fragte er. „Naja, ich hab mal einen Typen geküsst, so richtig mit Zunge. Aber das wars auch schon“, antwortete ich nachdenklich. Ich dachte zurück an meinen ersten Kuss, der alles andere als toll war. „Wie läuft das genau ab?“, fragte er. „Ähm, das kommt einfach“, antwortete ich. Es war irgendwie komisch mit einem Jungen darüber zu reden. Bill sah ein wenig hilflos rein. „Okay! Ich helfe dir“, sagte ich kurz entschlossen uns stand auf. Ich zog Bill mit. Wir standen uns gegenüber. „Also als erstes mal die Regeln“, begann ich.
    „Erstens: Spucke runterschlucken“
    Bill schluckte.
    „Zweitens: In die Augen sehen“
    Wir sahen uns in die Augen.
    „Drittens: Lass deine Hände nicht einfach so unten. Benutz sie. Wie ist dir selbst überlassen“
    Bill nickte.
    „Viertens: Ganz wichtig! Schließ beim Küssen die Augen“
    Wieder nickte Bill. Er schluckte wieder.
    „Nun zum Ablauf: Fang am besten mit einem Mundkuss an. Mund nur ein kleines bisschen öffnen“
    Ich legte meine Arme um seinen Hals. Ich schaltete mein Radio ein. Es lief gerade ein Schmusesong, passend zum üben. Eine etwas ältere Ballade von Shakira, die ich eigentlich gar nicht mochte. „Denk an die Regeln. Enttäusch mich nicht“, sagte ich. Bill nickte. Wir sahen uns nur den Bruchteil einer Sekunde in die Augen. Dann schloss Bill seine Augen. Ich tat es ihm gleich.

    Unsere Lippen berührten sich. Ich zuckte zusammen, als ich seine Hände auf meinem Rücken spürte. Es war zögerlich. „Bill. Das fühlt sich nicht richtig an“, sagte ich. Er sah mich an. Seine Mundwinkel waren nach unten gezogen. „Ich würde dir gern helfen. Aber das ist nicht richtig“, sagte ich. Er nickte. Es lag eine sehr große Spannung zwischen uns. Es klopfte. Im gleichem Moment öffnete sich auch schon meine Zimmertür. Chris Kopf erschien hinter der Tür. „Hi Bill! Hi Sis“, sagte er. Chris wusste, dass Bill oft hier war. Die beiden verstanden sich mittlerweile auch ganz gut. Bill machte winke winke. „Hi Brüderchen. Was hast?“, fragte ich. „Habt ihr mal auf die Uhr gesehen? Mum kommt gleich nach Hause“, erinnerte Chris. „Oh ja, scheiße“, sagte ich. Aber das war wohl gut so. Bill und ich standen vor der Tür. „Ich bring dich noch mit Senta ein Stück“, sagte ich. Ich leinte Senta an. Mein Bruder stand auf der Terrasse und brüllte: „Komm nicht so spät!“

    Wir gingen die Straße entlang. Stille. Bill und ich sahen uns hin und wieder verstohlen an. An der Busse blieben wir stehen. Wir umarmten uns. „Lea, ich hoffe, dass“, begann Bill als er durch Hupen unterbrochen wurde. Ein schwarzer BMW stand vor uns. Das war der Wagen meiner Mutter. Ich liebte dieses Auto, aber diesmal freute ich mich gar nicht, dass Auto zu sehen. Meine Mutter stieg aus. „Nimm deine dreckigen Flossen da weg“, schrie meine Mutter Bill an. „Mama“, schrie ich zurück. Meine Mutter sah mich an. „Steig ins Auto“, sagte sie. Ich gab Bill frech einen Kuss auf die Wange. „Geh vor! Am besten du hälst den Mund“, sagte ich zu meiner Mutter. Wir gingen zum Auto. Ich zwinkerte Bill zu. Er sah etwas niedergeschlagen aus. Senta saß ganz lieb im Auto.

    Meine Mutter und ich saßen im Wohnzimmer. „Du kannst doch nicht ignorieren was ich sage“, beschwerte sich meine Mutter. „Du kannst mir doch meine Freundschaften nicht verbieten! Und dann fährst du auch noch dahin“, schrie ich sie an. Ich hatte echt die Schnauze voll mich mit meiner Mutter rumzujachten. Meine Mutter sah mich unglaubwürdig an. „Hör auf, dich in mein Leben einzumischen“, sagte ich und warf ihr einen tötenden Blick zu. Ich drehte mich zur Tür. Mein Vater stand vor mir. Er roch stark nach Alkohol. „Was ist hier los?“, fragte er und ließ sich in den Sessel fallen. „Sie trifft sich immer noch mit den Kaulitzbrüdern“, sagte meine Mutter. „Dann lass sie doch, sie ist alt genug“, meinte mein Vater. „Felix“, sagte meine Mutter empört. Felix, so hieß mein Vater. „Danke Papa“, sagte ich und verließ das Wohnzimmer. Schon hörte ich das Genörgel meiner Mutter. Ich mochte meinen Vater, wenn er getrunken hatte. Er war dann immer so locker, was er eigentlich ganz und gar nicht war.

    Chris und ich saßen in meinem Zimmer. „Morgen ist Weihnachten“, murmelte ich. Chris nickte. „Warum ist Bill eigentlich immer hier und du nie bei ihm?“, fragte er. „Weil sein Bruder da dauernd mit irgendwelchen Weibern ankommt und Bill das Gestöhne nicht ertragen kann“, erwiderte ich. Chris machte große Augen. „Wie ist der denn drauf?“, fragte er. Ich zuckte mit den Achseln. Das wüsste ich auch mal gern. Typen wie Tom konnte ich nie verstehen. „Ich werde jetzt los“, sagte Chris und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Als er an die Tür öffnete, rief ich: „Chris! Nimmst du mich mit?“

    Laute Technomusik dröhnte durch das Haus. Heiße Girls räkelten sich auf der Tanzfläche und gutaussehende Typen feuerten sie an. Ich begann auch zu tanzen. Ein Typ sah mich fragend an. Ich machte eine Handbewegung. Schon stand er vor mir. Wir tanzten eng aneinander. Meine Haare sprangen auf und ab beim tanzen. Mit Drehungen und schnellen Tanzschritten gewann ich den Typen für mich. Er hieß Ben. Nach einer Weile konnte ich nicht mehr. Ich schwitzte.
    Ich saß auf einer Couch. Ben wollte mir etwas zu trinken besorgen. Er drückte mir Cola in die Hand. Ich trank das Glas sofort leer. Ich war fast am verdursten. „Na meine Süße, noch eine Runde tanzen?“, fragte er. „Puh, du sorgst ja dafür, dass ich mich richtig auspower“, antwortete ich und verschwand wieder mit ihm auf der Tanzfläche. Ben sorgte immer dafür, dass ich genug Flüssigkeit bekam.
    Ich saß mit ein paar Mädchen und einigen Jungs auf der Couch. Wir spielten Poker. Wer verlor, musste ein Glas Jägermeister runterkippen. In den ersten drei Runden lief es gut. Doch an verlor ich öfter mal. „Hier! Trink mal was anderes“, sagte Ben und gab mir ein Glas. Ich trank.
    Ich musste auf die Toilette. Plötzlich wurde mir schwarz vor Augen.



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    its my life - 05.01.2006, 18:00


    weeeeeiter lizzy deine ff is volgeil, aber das weisste von mri ja schon!!



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    TH-meitli-89 - 05.01.2006, 18:03


    weiter,....*dichanfeuert* :!: :!: :!: :!:



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    Lizzy - 05.01.2006, 18:11


    Hehe, ja einige kennen sie ja schon.
    Lest ihr die jetzt nochma??

    Hier gehts erstmal weiter!


    Ich öffnete meine Augen. Doch es war verdammt grell. Ich war im Krankenhaus. Ich war allein. Was war passiert? Ich hatte einen totalen Filmriss. Plötzlich öffnete sich die Tür. Meine Eltern kamen ins Zimmer. „Was ist passiert?“, fragte ich und setzte mich auf. „Seit wann nimmst du Drogen?“, fragte meine Mutter ernst. Sie sah schrecklich aus. Drogen. Das Wort hallte in meinem Kopf wieder. „Bitte was? Ich nehme keine Drogen”, antwortete ich. Dann fiel mir die Party ein. „Ben“, murmelte ich. „Die Ärzte haben Alkohol und Kokain in deinem Blut festgestellt“, sagte mein Vater. „Okay, Alkohol habe ich getrunken! Wir haben auf der Party Poker gespielt“, erzählte ich. Ich erzählte auch von Ben. „Ach Kind“, sagte meine Mutter. „Ich muss an die Arbeit“, fügte sie hinzu. Glücklicherweise arbeitete sie nicht auf der Station, auf der ich lag. Auch mein Vater machte die Düse. Das war mir sehr Recht. Ich war froh, dass ich meine Ruhe hatte. „Wir kommen morgen noch mal. Du darfst morgen bestimmt wieder raus“, sagte mein Vater noch. Toll, es war Heilig Abend und ich lag im Krankenhaus. Das waren echt tolle Weihnachten.

    Ich schlief. Ich spürte, dass jemand meine Hand hielt. Ich öffnete meine Augen. Scheiße war das Licht grell. Daran hatte ich gar nicht gedacht. Ich sah schöne braune Augen, eine kleine Nase und einen Knutschmund (*lol*). Natürlich entgingen mir die schwarzen Haare nicht, die nicht so wuschelig waren, wie ich es gewohnt war. „Ach du Scheiße! Was ist das denn?“, fragte ich, als ich Bills Frisur realisiert hatte. Hinzu kam die schwarze Schminke, die er seit Helloween trug. „Cool, oder?“, fragte er grinsend. Er hatte jetzt eine Igelfrisur und eine fette Strähne ins Gesicht gestylt. „Joa, sieht schon geil aus, aber jetzt ist dein Auge total verdeckt“, sagte ich und machte einen Schmollmund. „Was ist mit dir passiert?“, fragte Bill. „Woher weißt du überhaupt, dass ich hier bin? Bleibt man denn nirgends von deiner Visage verschont?“, sagte ich frech. „Wieso? Ist die so schlimm?“, fragte er. „Nein, Quatsch! Bist doch mein kleiner süßer Billy“, sagte ich und strich ihm über die Wange. „Dein Bruder hat es mir erzählt! Und nun sag, was passiert ist“, quengelte Bill. „Ben hat mir Kokain in meine Getränke gemischt“, antwortete ich knapp. „Wer ist Ben?“, fragte Bill. „Das ist ein Typ, der gestern auf der Party war! Ich fand den so hammergeil! So eine geile Sau hatte ich schon ewig nicht gesehen! Ich konnte ja nicht wissen, dass er so ein Idiot ist. Somit hat sich meine Regel wieder bestätigt: Männer sind Schweine“, sagte ich. Bill senkte den Kopf. „So ne Schweine sind wir gar nicht“, murmelte er. „Naja, es gibt Ausnahmen, die ja bekanntlich die Regel bestätigen! Dich zähle ich zu den Ausnahmen! Deinen Bruder allerdings nicht“, erwiderte ich. „Och na ja, so schlimm ist er ja auch nicht“, meinte Bill. „Also ich hab ihm das mit Jule nicht verziehen“, sagte ich. „Ja okay, das war wirklich scheiße“, räumte Bill ein. „Und außerdem hab ich dich ständig am Hals, weil er dauernd mit seinen Weibern beschäftigt ist“, flachste ich und stieß ihm leicht in die Seite. „Ist das so schlimm?“, fragte er. Bill war komisch. Sonst verarschten wir uns immer gegenseitig. „Ach, ich hab dich doch gern bei mir! Komm Kuscheln“, sagte ich und streckte meine Arme nach ihm aus. Er setzte sich auf die Bettkante und zog seine Schuhe aus. Wir lagen beide im Bett und knuddelten. Ich schaltete den Fernseher ein. „Boah ey geil! Mein Lieblingsmärchen läuft”, sagte ich. „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ war mein absolutes Lieblingsmärchen. „Der Prinz sieht voll süß aus“, meinte ich. Bill nickte. „Ich bin nicht schwul, ich kann dazu nix sagen“, erwiderte er.

    Ich kam am nächsten Tag aus dem Krankenhaus. Zu Hause bekam ich dann meine Geschenke. Ich bekam Geld, Klamotten, die ich im Leben nie anziehen würde, ich bin schließlich keine alte Oma.
    Am Abend gab es mal wieder dick Essen. Zu meinem Übel musste meine Mutter über die Feiertage nicht arbeiten.
    Ich lag in meinem Bett und hing an der Strippe. Ich telefonierte mit Bill.

    „Mich kotzt das so dermaßen an, dass meine blöde Alte frei hat“

    „Okay, ganz ehrlich, ich mag deine Mutter auch nicht, aber so schimpfen musst du nicht“

    „Warum nicht?“

    „Weil sie immer noch deine Mutter ist“

    „Ja, leider! Aber na ja. Sehen wir uns trotzdem morgen?“

    „Zur Abwechslung könntest du mal herkommen“

    „Ist Tom nicht da?

    „Nein, der fährt morgen ausnahmsweise mal zu einer von seinen Bunnys“

    „Bunnys? Dieses Wort aus deinem Mund....“

    „Naja, warum nicht?“

    „Das kennt man halt nicht von dir“

    „Ist das schlimm?“

    „Also Bill! Warum fragst du dauernd, ob ich was schlimm finde?“

    „Nur so“

    „Wie nur so? Das hast du sonst auch nicht gemacht“

    „Hm“

    „Naja, egal. Was solls. Wann soll ich morgen bei dir sein?“

    „Öhm.... 15.00Uhr?“

    „Dann ist es ja schon halb dunkel“

    „Keine Angst, ich hol dich ab“

    „Okay! Danke! Dann bis morgen“

    „Ja, träum süß“

    „Du auch! Aber ja nicht so wild“

    „Nee nee, keine Angst! Ich werde meine Hände schon über der Bettdecke lassen“

    „Feiner Junge! Bye“

    „Tschüss“

    Ich legte auf. Ich schlich mich runter, um den Hörer auf die Ladestation zu bringen, da der Akku schon ziemlich leer war. Im Wohnzimmer brannte Licht. Ich hörte die Stimmen meiner Eltern. „Wir sehen uns kaum noch! Ich habe das Gefühl, dass würdest du dich immer weiter von mir entfernen“, hörte ich meine Mutter sagen. „Aber Schatz, so schlimm ist das doch gar nicht“, sagte mein Vater. Oha! Ich legte das Telefon einfach in den Flur. Hauptsache weg damit. Ich schlich mich wieder nach oben und legte mich schlafen.

    Gähnend wachte ich auf. Irgendwie hörte ich ein Geräusch, dass mich aus meinen Träumen riss. Chris saß auf meiner Bettkante. „Was ist los?“, fragte ich verschlafen und sah auf mein Handy. Es war 10.00Uhr durch. „Lea, ich hab Scheiße gebaut“, sagte er. „Was ist denn passiert?“, fragte ich. Chris schluckte schwer. Seine Augen waren rotunterlaufen, als hätte er die Nacht durchgeweint.

    Der Bus hielt. Ich stieg aus. Ich war wie in Trance. Vor Bill blieb ich stehen. „Lea! Oh Gott, was ist passiert?“, fragte Bill und schloss mich in seine Arme. „Lass uns erst mal zu dir bitte. Mir ist kalt“, sagte ich. Bill nickte.

    Ich saß auf Bills Bett und hielt eine Tasse Tee in der Hand. Er saß mir auf seinem Drehstuhl gegenüber. Wieder lief mir eine Träne an der Wange runter. „Mein Bruder war gestern mit einigen Kumpels unterwegs. Sie hatten getrunken und gekifft. Sie trafen unterwegs auf ein Mädchen. Sie sah wohl aus wie eine Nutte. Wohlmöglich war sie auch eine. Auf jeden Fall haben die Jungs sie total angemacht und... na ja... ich kann das gar nicht alles wiedergeben. Ich hätte nie gedacht, dass mein Bruder zu so was fähig ist, auch wenn er nur dabei war. Einige haben sie mal eben so... na ja, ich sag mal ne Runde durchgenommen. Aber die Jungs hatten alle kein Geld dabei. Sie hat die wohl alle total beschimpft und dann sind die wohl alle total ausgerastet“, erzählte ich. Ich stellte die Tasse auf den Tisch. „Sie haben sie geschlagen. Dann haben sie gemerkt, dass sie nicht mehr atmete“, beendete ich. Bill sah mich an. Er schluckte. Mir schien, als würden ihm die Worte fehlen. „Du musst nichts dazu sagen“, murmelte ich. Bill setzte sich zu mir. Ich legte meinen Kopf auf seinen Oberschenkel. Ich wollte einfach nichts sagen. Der Schock saß mir einfach noch zu tief in den Knochen. Bill legte seine Hand auf meinen Rücken. „Ich mochte Chris eigentlich. Ich glaub, er braucht dich jetzt“, sagte er. „Ich brauche jetzt nur jemanden, der mich den Arm nimmt“, erwiderte ich und kuschelte mich weiter in seinen Schoß. Kein Kommentar, wie nah ich wo dran lag. Ich bin schließlich ein braves Mädchen *hust*. Ich fühlte mich wohl.

    Ich öffnete meine Augen. Ich lag nicht in meinem Bett. Aber ich lag im Bett, das war schon mal beruhigend. Ich sah mich im. Es war dunkel, aber ich konnte gut im dunkeln sehen. Das war Bills Zimmer. Ich legte die Decke zurück. Lieb, dachte ich bei mir und musste leicht lächeln. Die Tür öffnete sich langsam. „Na, aufgewacht?“, fragte Bill, als er reinkam. Ich nickte. „Wie spät ist es?“, wollte ich wissen. „Keine Angst, noch früh genug. Du hast nur eine Stunde geschlafen“, antwortete Bill mit einem Blick auf die Uhr. Ich ließ mich zurück in das weiche warme Bett fallen. „Hier fühl mich genauso wohl wie in meinem eigenen Bett“, murmelte ich. Bill lehnte sich über mich. „Das können wir ja auch gerne ändern“, sagte er frech grinsend. „Okay, was hast du diesmal vor?“, fragte ich herausfordernd. „Ich quäl dich jetzt ein bisschen“, sagte er und begann mich zu kitzeln. „Ah! Haha! Geh runter von mir! Das ist! Haha! Du bist so gemein“, hechelte ich. Ich schaffte es, mich etwas aufzurappeln und wehrte mich. Ich hielt ihm die Hände fest. Bill drückte mich ins Kissen zurück. Er saß auf meinen Oberschenkeln. Ich hielt noch immer seine Hände. Dann drückte er auch meine Hände langsam nach unten. „Jetzt fühl ich mich gefangen“, sagte ich nach Luft schnappend. Ich schloss vor Erschöpfung die Augen. Dann fühlte ich seinen Körper auf meinem. Er war nicht schwer. Aber es war komisch. Ich konnte mich nicht bewegen. Warum müssen die Kerle auch immer stärker sein? Aber so viel stärker war er gar nicht. Meine Oberarme waren durch das Angriffstraining vom Volleyball relativ kräftig. Ich öffnete meine Augen wieder. Bills Gesicht war wieder so nahe vor meinem, wie beim Kusstraining. Ich holte tief Luft. Ich schluckte. Bill, mach es nicht, dachte ich, als er seine Augen schloss.



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    TH-meitli-89 - 05.01.2006, 18:19


    weiter,.... :D :D :D :D



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    Lizzy - 05.01.2006, 18:42


    Wer ließt'n???

    Das Licht ging an und die Tür wurde aufgerissen. Tom stand in der Tür. „Tom! Raus!“, brüllte Bill. Doch Tom blieb frech stehen. Er verschränkte seine Arme. „Lasst euch nicht stören. Ich guck zu“, sagte er. „Spinnst du?“, fragte ich sauer. Bill ging von mir runter. Ich fühlte mich erleichtert. „Hast du schon mal was von Anklopfen gehört?“, fragte Bill seinen Bruder. „Naja, ich hätte nicht gedacht, dass ich DICH mal in so einer Lage überraschen würde und dann auch noch mit Lea“, sagte Tom und sah mich an. Ich setzte mich auf. „Was soll das jetzt heißen?“, fragte ich. „Naja, ich hätte eben nicht gedacht, dass er was mit seiner besten Freundin anfängt“, erwiderte Tom. „Wir haben ja nicht“, murmelte Bill. „Was habt ihr nicht?“, fragte Tom und ließ seinen Mund offen stehen. „Halt die Backen und machen Mund zu“, fuhr ich Tom an. Er sah mich an. „Was ist denn jetzt los?“, fragte er. „Nichts. Deswegen ja! Es war nichts. Also mach keinen Wirbel“, sagte ich. „Wirklich nicht?“, hakte Tom nach. Ich verdrehte die Augen. „Okay, okay“, sagte Tom und schloss die Tür von außen.

    Bill stand immer noch da und sah aus wie hingestellt und nicht abgeholt. „Bill, was denkst du?“, fragte ich, obwohl ich wusste, dass diese Frage die wohl meist gehasste Frage war. „Ich frage mich, was passiert wäre, wenn Tom nicht reingeplatzt wäre“, antwortete er. „Frag dich das lieber nicht“, sagte ich und stand auf. „Ich fahre besser nach Hause“, fügte ich hinzu. Ich wollte nicht, dass da noch irgendwas läuft. Was würde sein, wenn es doch so kommen würde? Würde ich mich dem wiedersetzen oder würde ich mich darauf einlassen? Natürlich mochte ich die Jungs und Bill ganz besonders. Ich konnte über alles mit ihm reden. Ich hatte lange keinen so guten Freund mehr. Dabei sollte es auch bleiben.

    Ich schloss die Haustür auf. Meine Mutter kam angerannt. „Wo warst du?“, fragte sie. „Weg“, antwortete ich kurz. Ich wollte meine Ruhe haben. „Die Polizei war heute hier“, sagte meine Mutter. Ich drehte mich schlagartig um. „Was ist mit Chris?“, fragte ich. „Sie haben ihm mitgenommen! Weißt du was?“, fragte meine Mutter. „Nein, ich weiß nichts“, log ich. Ich sah meine Mutter an. Sie hatte Tränen in den Augen. Sie tat mir Leid, andererseits ließ es mich auch kalt. „Mama“, sagte ich und nahm meine Mutter in die Arme. Sie begann zu weinen. „Ich weiß, was passiert ist. Aber ich werde es dir nicht sagen“, flüsterte ich. Meine Mutter nickte nur stumm.
    Ich verzog mich in mein Zimmer. Ich dachte an Bill. Er sah so süß aus. Aber es darf einfach nichts passieren. Meine Mutter kam in mein Zimmer. „Telefon“, sagte sie und gab mir den Hörer.

    „Ja?“

    „Ich bins, Bill“

    „Hat meine Mutter kein Stress gemacht?“

    „Nein, komischer Weise nicht“

    „Chris wurde von der Polizei abgeholt!

    „Oh, scheiße. Wie geht’s dir jetzt?“

    „Nicht grade besser“

    „Soll ich vorbeikommen?“

    „Nein, lieber nicht“

    „Ich möchte aber für dich da sein“

    „Ach Bill......“

    „Ist so! Wir sind Freunde“

    „Ja eben! Ich möchte nicht, dass da was passiert“

    „Wird es nicht“

    „Bist du sicher?“

    „Ich fahr jetzt los zu dir“

    „Ähm nein! Bill“

    Tüüt tüüüt.
    “Du Arsch!”, schrie ich. Ich ging unter die Dusche. Ich dachte an nichts. Ich wollte an nichts denken. Wie würde es nur weitergehen?

    Ich öffnete meine Zimmertür. Ich blieb stehen. Bill saß auf meinem Bett. Ich hatte nur ein Handtuch um meinen Körper gewickelt. „Ging ja schnell“, sagte ich. Bill starrte mich an. „Ähm, würdest du dich bitte umdrehen? Ich würde mir gern was anziehen“, sagte ich. Bill drehte sich verlegen und mit hochrotem Kopf weg. Ich suchte mir frische Unterwäsche und zog sie an. „Bill! Umdrehen“, sagte ich im scharfen Ton, als ich ihn erwischte, wie er sich umdrehte. Schnell huschte in meine Jeans und in mein Bloodhoudgang-Tshirt. Ich setzte mich zu Bill und kuschelte mich von hinten an ihn ran. Ich machte mir Sorgen um Chris. Ich begann zu weinen. Bill wischte mir eine Träne aus dem Gesicht. „Was kommt da nur auf meinen Bruder zu“, fragte ich. „Ich weiß es auch nicht“, sagte Bill mit einem Seufzer. Ich ließ mich fallen. Ich lag auf dem Rücken und schaute zur Decke. Bill beugte sich über mich. Wir sahen uns an. Ich wich ihm aus. Ich stand auf und sah aus dem Fenster. Er stand dicht hinter mir und drückte mich an sich. Ich drehte mich um und wich zurück. „Lea. Wir sind 15 Jahre alt. Du brauchst keine Angst zu haben, vor dem was jetzt passiert“, flüsterte Bill. „Warum machst du das?“, fragte ich. „Ich kann nicht anders“, antwortete er. Seine Lippen berührten meine Wange, dann meinem Mund. „Hör auf“, sagte ich und stieß ihn weg. Er landete sicher auf meinem Bett. „Das darf nicht passieren“, sagte ich. Bill senkte den Kopf. Etwas tropfte auf seine Hand. Es war eine Träne. „Ich kann nicht einfach so mit dir befreundet bleiben“, sagte er. „Egal, was du versuchst, ich werde mich immer wehren“, erwiderte ich schluchzend. Bill stand auf. Wir sahen uns an. Dann ging er, ohne noch ein Wort zu sagen.

    Ich schaltete den Rechner meines Bruders an. Ich nahm mir das Headset. Ich sah das Logo von Counter-Strike. Mein Bruder liebte dieses Spiel. Es war ein Ego-shooter. Ich hatte ihm einige Male zugesehen, einmal war ich auch bei einer LAN – Party (LAN=Lokal Area Network) dabei. Gespielt hatte ich es bisher noch nicht. Ich machte Musik an. „Mehr Waffen“, von Christiana Stürmer. Ich beschloss online zu spielen. Ich war Counter und zockte unter dem Nicknamen „Noir“.
    Das Spiel begann:
    Ich rannte durch die Gegend! Ich knallte einen nach den anderen ab.
    „Noir! Lass uns noch was übrig“
    „Spielst du schon lange?“
    “Ich spiele zum ersten Mal“
    Wieder knallte ich einen ab.
    „Scheiß Judenweib“
    „Halt die Fresse“
    „Ich bring dich in der nächsten Runde um“
    „Versuchs doch du blöder Pisser“

    “Mehr Waffen
    Mehr Feinde
    Mehr Levels
    Mehr Details
    Mehr Wut
    Mehr Blut
    Dieses Spiel ist wirklich gut“

    Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter. Ich schnellte hoch. Meine Mutter stand hinter mir. „Verpiss dich! Lass mich in Ruhe“, schrie ich. Ich nahm den Stuhl und schmiss ihn durch das Fenster. Überall flogen die Scherben. „Lea“, sagte meine Mutter fassungslos. „Am besten ich tu es Jule gleich und bring mich um“, schrie ich und schlug gegen die Wand. „Sag nicht so was“, sagte meine Mutter. „Du hast doch keine Ahnung“, schrie ich. „Ich hasse dieses scheiß Leben“, sagte ich und sackte in mir zusammen.

    Ich lag in meinem Bett. Ich wollte nicht aufstehen. Es klopfte. Ich sah zur Tür. Es war Jule. Anscheinend war sie aus dem Urlaub zurück. Ich stand auf und fiel ihr um den Hals. „Wie geht es dir?“, fragte ich. „Gut! Ich hab ja genug Zeit gehabt! Ich hab mich entliebt“, berichtete sie stolz. „Das ist gut“, sagte ich. „Was ist bei dir passiert?“, fragte sie. „Bill und ich haben uns gestritten und Chris war bei einem Mord dabei und sitzt in Untersuchungshaft“, erzählte ich knapp. Jule klappte die Kinnlade runter. „Wie ist das passiert? Also, das mit deinem Bruder und auch mit Bill“, fragte sie. „Ich will nicht darüber sprechen“, sagte ich. „Was ist los? Wir haben doch sonst immer über alles geredet“, meinte Jule. „Ja schon, aber ich werde schon allein damit fertig“, erwiderte ich. „Unternehmen wir heute was zusammen?“, fragte Jule. „Ja, ok“, antwortete ich.



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    its my life - 05.01.2006, 18:54


    ich lese alles nochmal durch obwohl ich alles schon gelesen hab!!!!

    deshalb weeeeeiiiiteeeer biiiiddddöööö!!!!!
    iss sooooo hammaaaa!



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    Lizzy - 05.01.2006, 20:27


    Gibt es noch andere Leser?? :(
    Ich freu mich über euch drei natürlich!! :D


    Wir standen vor dem Kino. „Was gucken wir?“, fragte ich. „Also ich bin für das Lächeln der Tiefseefische. Der wurde in Mecklenburg-Vorpommern gedreht, da wo du herkommst“, schlug Jule vor. Ich nickte. „Hey ihr beiden“, rief jemand. Es war Tom. Bei ihm waren Bill, Gustav und Georg. „Hallo“, rief ich. Ich gab allen die Hand, wie Jule auch. Bill gab mir zögernd die Hand, er sah mich jedoch nicht an. Tom sah mich fragend an und deutete auf Bill. Ich wich seinem Blick aus. „Wollt ihr auch ins Kino?“, fragte Jule. „Ja, was guckt ihr?“, wollte Gustav wissen. „Das Lächeln der Tiefseefische“, antwortete ich. „Was ist das? Ne Doku?“, fragte Tom. „Ach laber keinen Dünnschiss! Das ist ein Jugenddrama“, sagte Jule. „Genau so ein Drama wie mein Leben“, murmelte ich. Die Blicke der anderen waren auf mich gerichtet. Bill sah mich an. Sein Blick war kalt. Dieser Blick war wie ein Stich ins Herz. Bill sah weg. „Die Mädels dahinten sind geil“, sagte er und deutete auf die andere Straßenseite. Die anderen sagten kein Wort, als sie mich wieder ansahen. Mein Mund war leicht geöffnet. Die Augen groß. „Ich glaube, ich sterbe“, sagte ich und rannte davon. „LEA“, schrieen mir die anderen nach. Doch ich wollte nichts hören. Bill, was hast du gemacht? Du hast unsere Freundschaft zerstört. Oder war ich es? War ich zu hart zu dir? Warum musstest du es auch immer wieder versuchen? Wie viel bin ich dir wert? Bin ich dir mehr wert, als ich weiß? Du hast mich angelogen! Du sagtest am Telefon, es würde nichts passieren! Und du hast es doch wieder in Angriff genommen! Wie konntest du das nur tun! Ich hasse dich dafür! Bill, ich würde es dir gerne sagen! Ich hasse dich dafür!


    „Manchmal tun einem die Menschen am meisten weh, die man am meisten liebt“, sagt Frau Fâlette. „Ja, ich weiß. Ich wusste es schon immer. Ich dachte erst, dass er Gefühle für mich hat. Dann wäre es noch verständlich gewesen. Doch dann das mit den Mädchen... da wusste ich einfach nicht, was ich denken sollte“, erkläre ich ihr. „Was glaubst du, warum hat er so gehandelt?“, fragt sie mich. „Dazu muss ich wohl weitererzählen“, erwidere ich.


    Ich saß im Zimmer meines Bruders. Ich zockte wieder Counter-Skrike. Ich wollte mich von meiner Wut und meinem Hass befreien. Doch das Spiel half nicht gegen meinen Hass und auch nicht gegen meine Trauer. Das kaputte Fenster war mit Folie abgedeckt.
    Ich ging zurück in mein Zimmer. Wollte ich so weiterleben? Ohne Bill. Irgendwas ist verdammt schief gelaufen.

    Ich fuhr zu meinem Vater ins Büro. Er hatte ein eigenes Büro. Ich brauchte jetzt jemanden. „Du kannst da jetzt nicht rein! Dein Vater hat eine Besprechung“, sagte die Sekretärin. „Das ist mir egal“, erwiderte ich und riss die Tür auf.

    Ich riss meine Augen auf. Ich öffnete den Mund. Doch es kam kein Ton heraus. Mein Vater sah mich an. „Lea“, keuchte er. „Papa! Wie kannst du das machen? Wieso vögelst du hier mit... oh nein! Wie scheiße ist das hier eigentlich“, schrie ich und machte gleich wieder kehrt. Das Pech verfolgte mich irgendwie. Da saß eine wildfremde Frau nackt auf dem Tisch und mein Vater stand nackt vor ihr. Der Anblick war so grässlich. Tja, wenn meine Mutter das rausfinden würde, wären auch wir so eine Familie. Dann würde nichts mehr perfekt sein. Ich hasste dieses perfekte Leben. Aber dieses Leben, dass ich jetzt führte, hasste ich genauso. Chris, Bill, Papa, Jule, warum tut ihr mir das alles an? Mama, was hast du mir alles angetan? Wusstest du, was passieren würde?

    Ich lag zu Hause auf meinem Bett. Wohin mit meiner Trauer? Wohin mit meinem Hass? Wohin mit diesen scheiß Leben? Weiterleben? Sterben? Jule, dann würden wir vereint sein. Ich nahm Zettel und Papier. Ich schrieb meiner Jule, sie war die einzige, die mich noch nicht enttäuscht hatte.

    „Liebe Jule!
    Ich weiß einfach nicht wohin mit meinen Gedanken und Gefühlen. Es ist einfach alles scheiße. Es gibt für mich keinen Grund mehr zu leben. Warum sollte ich weiterleben?
    Meine beste Freundin hat sich umgebracht. Chris, der immer für mich da war, ist zur Zeit unerreichbar. Ich kann ihm nicht helfen. Meine Eltern lassen mich nicht zu ihm. Ich habe meinen Vater beim Fremdgehen erwischt und das mitten bei der Arbeit. Meine Mutter hat ja nie Zeit für mich. Endlich war es mir dank Bill gelungen, aus meinem Gefängnis auszubrechen. Nun ist zwischen Bill und mir alles aus. Er hatte einige Male versucht, mich zu küssen, doch ich konnte das nicht. Ich wollte es auch! Aber ich habe es nie zugelassen. Ich war mir nie sicher, was ich fühlte. Ich weiß es jetzt noch immer nicht. Aber ich fühle mich leer. Mein Herz blutet. Mein Herz brennt. Was kann man dagegen tun? Man kann nichts tun. Die Flamme frisst sich immer stärker in mein Herz und in mein Seele. Ich bin in letzter Zeit nur noch ein Nervenbündel. So will ich nicht weiterleben. Retten kann mich keiner. Ich würde keine Hilfe wollen. Ich bin für meine Situation selbst verantwortlich. Ich hätte das schon viel früher mit meiner Mutter klären sollen. Ich hätte mit Bill anders umgehen sollen. Wäre ich für Jule da gewesen, würde sie jetzt noch leben. Ich habe versagt. Ich war mit mir selbst und diesem blöden Umzug beschäftigt. Ich kann mir das alles nicht verziehen.
    Ich hab dich lieb Jule! Du bist mir sehr ans Herz angewachsen und warst für mich da! Du warst mir immer, in der kurzen Zeit, eine gute Freundin. Es tut mir Leid.
    Kiss, Lea“

    Ich faltete den Brief und legte ihn in einen Umschlag. Ich nahm mir Rasierklingen aus meinem Schrank. Ich zog einen schwarzen langen Rock an und schwarze Kniestrümpfe. Ich zog mir ein schwarzes Top an, dessen Ärmel wie eine Art Netz waren.
    Ich setzte mich auf mein Bett. Ich suchte meinen Puls. Dort musste ich die Klinge ansetzen.

    Ich setzte an. Ich holte tief Luft.

    Es klingelte an der Tür. „Verdammt! Kann man hier nicht mal in Ruhe sterben“, schrie ich.
    Mir fiel ein, dass ich die Tür nicht abgeschlossen hatte. Ich sah zur Uhr. Es war 17.00Uhr. In drei Stunden würde meine Mutter von der Arbeit nach Hause kommen. Ich schaltete eine Kuschelrock CD ein. Ich machte mein Lieblingslied in der Unendlichschleife an. Es war ein Lied von „Eiskalte Engel“. Ich hörte nichts mehr, außer der Musik. Bald würde ich in der Unendlichkeit ankommen, genauso unendlich, wie dieses Lied laufen würde, wenn es niemand ausschaltete.

    Ich setzte erneut die Klinge an. „LEA! TU ES NICHT“



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    its my life - 05.01.2006, 20:30


    weeeeeeeeeiiiiiteeeeeeeeerrr!!!!!

    man ich liebe deine ff



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    Lizzy - 05.01.2006, 20:56


    Tja, aber anscheinend findet die FF hier nicht so viel Zulauf wie im Fanclub...
    Aber dennoch ein Teil

    Ich hörte mein Herz pochen.

    Poch

    Poch

    Poch

    Es pochte so schnell. Es raste förmlich.

    „Was hast du mir angetan?“, fragte ich ihn. Es war Bill, der zur Tür hereingestürmt war. „Ich wollte das nicht. Aber ich konnte nicht anders. Du bist für mich einfach mehr, als nur meine beste Freundin“, sagte er. Ich legte die Klinge weg. Ich stand auf. Ich sah Bill in die Augen. Bill nahm mein Gesicht in seine Hände. Er gab mir vorsichtig einen Kuss auf den Mund. Meine Armen hingen runter. Bill ließ von mir ab. „Du bleibst kalt“, sagte er und ging zur Tür. Ich rannte zu Bill. Ich knallte die Tür zu.

    Ich hört die Musik in meinen Ohren. Ich zog Bill zu mir. Ich küsste ihn. „Ich bin nicht kalt. Du hast so eben mein Herz wieder aufgetaut“, flüsterte ich. Bill öffnete den Mund: „Lea.... ich“ Ich hielt ihm den Mund mit einem Finger zu. „Sag nichts“, forderte ich. Wir küssten uns sanft auf den Mund. Ich wollte jetzt das, was ich mir verboten hatte. Langsam öffnete ich meinen Mund und schob meine Zunge vor. Sie berührte Bills Zungenspitze. Ich ließ meine Zunge spielen. Ich ließ von ihm ab. Ich wich zurück. Sollte es dabei bleiben? Er küsste so gefühlvoll. Bill kam auf mich zu. Er nahm mich auf den Arm. Er trug mich zum Bett und setzte mich dort ab. Ich schluckte schwer. Bill legte sich zu mir. Wir versanken in einem Kuss. Es machte Spaß. Wir wechselten zwischen langsam zu stürmisch und dann wieder zurück.
    Wir lagen Seite an Seite. Wir kannten uns ein halbes Jahr. Es war der 28. Dezember. Ein Tag, den ich nie vergessen wollte.

    Wir sahen uns an. Ich spürte seine Hand an meinem Rücken. Er zog mich näher zu sich. Küssend strich er mir über den Rücken. Ich übernahm die Oberhand. Doch unsere Münder ließen nicht voneinander ab. Ich strich ihm von der sanft Brust runter bis zur Hose. Ich benutzte meine Fingernägel, mit denen ich leicht über seine Haut strich. „Was willst du überhaupt oben?“, fragte er. „Ich habs satt immer unten zu liegen“, erwiderte ich. „Na so was“, sagte er und schon lag ich wieder auf dem Rücken. „Du bist fies“, japste ich. Bill grinste. „Tja, also. Wir haben noch gut zwei Stunden ungestört”, sagte ich. „Ich würde gern mehr von deiner Leidenschaft haben“, erwiderte Bill. Ich lächelte. Wir küssten uns noch einige Male. Dann zog ich ihn hoch. Ich ging mit meinen Händen unter sein Shirt. Ich musste nichts sagen, er hob die Arme. „Dann bin ich aber für Gerechtigkeit“, sagte Bill. „Na dann mach mal fein“, erwiderte ich. Er zog mir mein schwarzes Top über den Kopf. Ich lag mal wieder unten, wie immer. Aber ich lies es mir gefallen. Vor allem konnte ich kaum anders, als Bill meinen Hals und dann mein Dekollte küsste. Ähnlich liebkoste ich dann seinen Oberkörper.
    Wir feuerten unser Hosen in die nächstbeste Ecke. „Wenn wir jetzt weitermachen...“, begann ich. „Dann haben wir das schönste schon hinter uns. Heben wir uns das auf“, sagte Bill. „Wir haben immer noch Silvester“, erwiderte ich. Bill nickte. Er sah auf die Uhr. „Ich muss los zum Bus“, sagte er.

    Ich lies mich ins Bett zurückfallen, als Bill die Tür von außen leise schloss. Was hatte ich hier eigentlich grade gemacht? Mir ging das wohl echt zu gut! Ich zog mir meinen Bademantel über und schaltete die Musik aus. Ich hatte das Gefühl, als würde mein Körper vor Glücksgefühlen explodieren. Aber irgendwie fühlte ich mich auch nicht sehr wohl. Ich holte mir das Telefon und packte mich wieder ins Bett.

    „Guten Abend Jule“

    „Hey Lea! Geht es dir wieder besser?“

    „Ja, etwas. Der Tag verlief so was von scheiße! Ich muss dir unbedingt was erzählen“

    „Hast du was angestellt?“

    „Könnte man so sagen ja“

    „Raus mit der Sprache“

    „Also, ich wollte zu meinem Vater ins Büro! Und da hab ich ihn doch tatsächlich mit ner Frau beim poppen überrascht“

    „Was echt?“

    „Ja, ohne Scheiß! Ich dachte ich spinne! Ich war so fertig mit den Nerven“

    „Das glaub ich dir gerne“

    „Naja, ich hatte schon eine Rasierklinge in der hand“

    „Bist du irre?“

    „Das wirst du mich gleich noch mal fragen“

    „Was hast du angestellt! Naja, nix schlimmes. Immerhin lebst du noch! Zum Glück“

    „Naja, auf jeden Fall kam Bill rein und hat mich daran gehindert!“

    „Oh! Habt ihr euch wieder gezofft?“

    „Besser! Oder ne... schlimmer!“

    „Was denn jetzt?“

    „Ich weiß nicht“

    „Okay, was ist denn passiert?“

    „Rate“

    „Och nö. Ich hab kein Bock auf Ratespielchen… oder Moment! Nicht im Ernst oder?“

    „Doch“

    „Du hast... nicht wirklich! Tat das nicht weh?“

    „Och nein! So weit waren wir nun auch wieder nicht“

    „Wer wollte nicht?“

    „Wir wollten es beide! Aber noch mehr wollten wir uns das aufheben“

    „Was ist das denn für ein Quatsch! Wenn schon so dabei ist! Wart ihr ganz nackt?“

    „Nein! Gürtellinie war tabu... siehst... warum eigentlich? Na egal“

    „Hä? Was denn nu?“

    „Na Unterwäsche haben wir anbehalten! Aber alles andere war so geil“

    „Was lief denn genau?“

    „Na Küssen und knuddeln und streicheln“

    „Wo überall?“

    „Alles was oberhalb der Gürtellinie ist“

    „Achso! Aber du und Bill? Das ist irgendwie komisch“

    „Ja, es war schön, aber irgendwie bereue ich es fast schon....“

    „Sag nicht so was!“

    „Ist aber leider so“

    „Bill würde das traurig machen“

    „Ja, mich macht es auch traurig“

    „Wie solls weitergehen mit euch?“

    „Na jetzt gibt es kein Zurück mehr“

    „Nee, das ist wohl wahr“

    „Die Tür geht unten! Ich geh mal schauen, wer des ist“

    „Ich komm morgen zu dir“

    „Jo, okay! Bis dann“

    „Tschüss“

    Ich packte mein Handy in die Tasche des Bademantels, dann ging ich nach unten. Mein Vater stand im Flur. Meine gute Laune verflog. „Lea, lass uns bitte reden“, sagte mein Vater. „Ja, okay. Ich komm gleich“, erwiderte ich. Ich ging auf Toilette. Vielleicht sollte ich mir die Pille holen? Ja, das sollte ich. Aber jetzt musste ich erst mal mit meinem Vater reden. Ich spürte Wut in mir hochkommen.
    Wir saßen im Wohnzimmer. „War es das erste Mal, dass du Mama betrogen hast?“, fragte ich. Mein Vater senkte seinen Blick. „Na toll“, murmelte ich. „Sag es Mama bitte nicht“, bat mein Vater. „Nein, du wirst es ihr sagen“, erwiderte ich. „Das kann ich nicht machen“, sagte mein Vater. „Du wirst es aber tun! Sonst mach ich es“, entgegnete ich kühl. Plötzlich piepte mein Handy. „Kannst du das nicht ausmachen?“, fragte mein Vater. Ich sah den Absender der SMS. „Nee nee! Die muss ich erst lesen”, sagte ich.

    „Hey meine süße Kuschelmaus! Morgen haben wir den Auftritt! Ich hoffe du kommst! Ich hab jetzt schon wieder Sehnsucht nach dir! Es war schön heute mit dir! Dein Bill“Ich musste lächeln. „Was grinst du so?“, fragte mein Vater. „Das geht dich nichts an“, fauchte ich. „Also! Sag es Mama“, fügte ich hinzu und ließ meinen Vater sitzen.

    Ich schmiss mich aufs Bett. „Hey mein Süßer! Ich werde auf jeden Fall kommen! Vermiss dich auch total! Das war die schönste Zeit die ich je hatte“

    „Nimmst du Jule mit?“

    „Ja klar! Ich geh doch nicht ohne Jule!“

    „Okay! Dann bis morgen! Träum was süßes! Ich werde bestimmt von dir träumen! ;) Bill“

    „Ich wünsche dir auch ne gute Nacht! Wenn du von mir träumst, lass trotzdem die Hände über der Decke! Alles andere ist ab jetzt meine Aufgabe! ;) Lea“

    Das war dann meine letzte SMS. So viel wollte ich dann doch nicht schreiben. Immerhin ist das mit den SMS schreiben und so total die Abzocke. Okay, wir hatten genug Geld, aber trotzdem. Ich wollte es eben nicht übertreiben.
    Zum schlafen gehen war es eindeutig noch zu früh. Bill war weg. Jule war zu Hause. Mein Bruder war nicht da. Mein Bruder!



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    its my life - 05.01.2006, 21:16


    lizzzy biiidöö weiter!!


    is echt geil deine ff



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    Lizzy - 05.01.2006, 21:37


    Ich fordere mal ein paar Commis, damit ich weiß, wer liest. Dann gehts sofort mit einem fetten Teil weiter!
    lg Lizzy



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    TH-meitli-89 - 05.01.2006, 22:04


    SCHREIB WEITER,...............



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    its my life - 05.01.2006, 23:06


    biiidöö lizzzy biiiidöööö mach weiter!!!!!!!!!!!!!!

    biiiiiiiidööööööööööööö



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    Anonymous - 06.01.2006, 01:33


    ich werde auch weiterlesen - aber bis jetzt kenn ich des schon ausm FC :wink:



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    its my life - 06.01.2006, 12:36


    lizzy biidö weiter!



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    Lizzy - 06.01.2006, 13:29


    Okay okay! Ich mach ja schon^^


    Ich lief zu meinem Vater. „Wir fahren morgen zu Chris! Dann sag ich Mama auch nichts“, sagte ich. „Das ist Erpressung“, erwiderte mein Vater empört. „Mir doch egal! Ich will mit Chris sprechen“, entgegnete ich. Mein Vater willigte ein. „Ich geh noch mit Senta raus“, sagte ich. „Achso! Und ich hab einen Termin beim Frauenarzt! Da musst du auch mit mir hin“, fügte ich hinzu und ließ meinen verblüfften Vater zurück.

    Ich saß mit meinem Vater im Wartezimmer. Dann kam ich ran. Mein Vater kam mit rein. Erst musste ich einige Fragen beantworten. „So, dann werde ich dich jetzt mal untersuchen. Soll dein Vater raus?“, fragte mich die Ärztin. Ich nickte. Die Untersuchung war komisch. Aber danach bekam ich die Pille. Es konnte nicht mehr viel schief gehen.

    Wir standen vor den grauen Mauern. Ich holte tief Luft. „Warum willst du eigentlich unbedingt zu Chris?“, fragte mein Vater. „Er ist mein Bruder“, erwiderte ich.
    Was da drin geschah, bekam ich kaum mit. Es war alles so grau und trostlos. Geschrei und Streit war zu hören. Mit was für Tieren war mein Bruder hier eingesperrt?

    Chris saß mir gegenüber. Er sah müde aus. „Chris, was ist mit den anderen?“, fragte ich. „Den Haupttäter haben sie nicht. Ich werde auch nichts sagen! Der macht mich kalt“, erwiderte mein Bruder. „Das wird er schon nicht! Wie heißt der Typ?“, fragte ich. „Warum willst du das wissen? Er heißt Kay Fleischer“, antwortete Chris. „Aha. Und der kommt hier aus Magdeburg, ja?“, wollte ich mich vergewissern. Chris nickte. „Warum willst du das jetzt wissen?“, fragte mein Bruder. „Nur so“, erwiderte ich. „Tu mir einen Gefallen und mach kein Scheiß! Hörst du Kleine“, sagte er. „Nein, keine Angst. Ich muss wieder los. Bill und die anderen haben heute einen Auftritt“, erzählte ich. „Dann grüß Bill von mir“, sagte mein Bruder. „Japs! Übrigens, ich bin mit ihm zusammen“, berichtete ich. „Das musste ja irgendwann so kommen“, meinte Chris grinsend. Ich lächelte. „Ich versuche noch mal vorbeizukommen“, sagte ich und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Ich hab dich lieb“, rief ich zurück. „Ich dich auch Schwesterchen! Mach keine Dummheiten“, erwiderte Chris. Es war ein kurzer Besuch. Aber ich wusste das, was ich wissen wollte.

    Jule und ich saßen in meinem Zimmer. „Kay Fleischer“, murmelte ich und durchsuchte das Telefonbuch. „Da stehen drei Fleischer drin“, sagte und ich sah Jule hilfesuchend an. „Was soll das überhaupt werden, wenn’s fertig ist?“, fragte sie. „Wenn der aussagt, ist mein Bruder gerettet“, erklärte ich knapp. „Ähm, wie willst du das anstellen?“, fragte Jule. „Naja, indem mit diesem Kay rede“, antwortete ich. „Ey alter, Lea! Das ist totaler Selbstmord“, schrie Jule aufgebracht. „Reg dich ab! So schlimm kann es ja nicht werden! Aber glaubst du, ich sehe tatenlos dabei zu, wie die meinen Bruder wegsperren?“, fragte ich. „Vielleicht kommt es ja gar nicht so weit! Warte doch mal ab“, meinte Jule. Ich senkte meinen Blick. „Ja, okay. Ich warte noch etwas ab“, murmelte ich. Jule sah mich zufrieden an. „Na los. Ich muss mich noch fertig machen und dann gehen wir los und feuern die Jungs mal an“, verkündete ich und freute mich schon übelst, die Jungs mal wieder spielen zu hören. Vor allem freute ich mich, Bill wiederzusehen. Auch, wenn ich ein komisches Gefühl im Bauch hatte, wenn ich an den letzten Abend zurückdachte. Es waren keine Schmetterlinge im Bauch, das Gefühl war eher mulmig. Aber warum machte ich mir Gedanken? Es war schön. Als wir so dabei waren, habe ich gemerkt, dass es doch mehr ist als Freundschaft. Aber wollte ich es wirklich? Wollte ich mit ihm zusammensein? „Was ist los?“, fragte Jule und riss mich aus meinen Gedanken. Sie würde mir in den Arsch treten, wenn sie wüsste, was ich gedacht hatte. Ich schüttelte mit dem Kopf und machte ein strahlendes Gesicht. Mein Handy klingelte. „Du bist wichtig“, bemerkte Jule grinsend. Ich sah auf mein Handy.

    „Hi Bill“

    „Hey! Wir spielen schon früher als geplant”

    „Ja, wir kommen gleich“

    „Okay! Ich freu mich schon auf dich“

    „Japs! Ich freu mich auch! Bis dann“

    Ich legte auf und schmiss mein Handy aufs Bett. Jule sah mich fragend an. „Das klang eben nicht überzeugend“, meinte sie. „Wir müssen los, die spielen doch schon früher“, entgegnete ich.

    Eigentlich war es eine Art Karaokebar. Es war verdammt stickig. Wir sahen die Jungs nirgends. Wir suchten uns einen Tisch in der Nähe der Bühne, wenn das denn so nennen konnte. Ich hing meine Jacke über den Stuhl. „Was darf es sein?“, fragte die Kellnerin. Ich bestellte mir einen Kiba und Jule eine Cola. Ein Typ kam in die Bar. Ich erkannte ihn. „Nicht dieses Arsch“, murmelte ich. „Wer?“, fragte Jule und drehte sich um. „Hey! Guck da nicht hin! Das ist Ben, der mir das Kokain in die Getränke gemischt hat“, flüsterte ich. „Was? Der ist das? Der sieht gar nicht so aus“, meinte Jule. „Sieht er auch nicht. Aber er ist trotzdem ein Arsch“, sagte ich. Er kam auf uns zu. „Hey Lea, lange nicht gesehen“, sagte er und setzte sich zu uns. „Ja, und da bin ich auch sehr froh drüber“, fauchte ich. „Auf der Party warst du nicht so zickig“, meinte er. Die Kellnerin brachte uns die Getränke. „Bringen sie bitte drei Cola-Vokda“, sagte Ben. „Was willst du eigentlich hier?“, fragte ich. „Ich treffe mir hier mit nem Kumpel, mit dem ich mir die Bands angucken will“, antwortete Ben. „Dann such dir einen eigenen Tisch“, motzte ich. „Willst du mich immer noch?“, fragte er. „Ich wollte dich nie“, erwiderte ich. „Auf der Party hast du so heiß getanzt“, sagte er. „Ja, die Zeiten haben sich mittlerweile geändert“, entgegnete ich.

    Bill und Tom kamen auf uns zu. „Hey Mädels“, sagte Tom und gab uns die Hand. Bill gab auch Jule die Hand. „Hey meine Süße“, sagte er und gab mir einen Kuss auf den Mund. „Ach, das hat sich also geändert?“, fragte Ben und sah Bill an. „Deine kleine Freundin ist ne ganz wilde. Hast das schon gemerkt?“, fragte Ben. „Kann sein“, erwiderte Bill. Er schien nicht ganz zu wissen, was die Frage sollte. Ben legte seinen Arm um meine Schulter. „Fass mich nicht an“, zischte ich und sprang auf. „Warum bist du so zickig? Auf der Party warst du ganz anders“, meinte Ben. „Scheiß auf die Party“, sagte ich. „Ich kann das aber nicht vergessen. Du hast mich so scharf gemacht“, erzählte er. Die Kellnerin brachte den Alkohol. „Vielleicht krieg ich dich ja heute soweit“, fügte Ben hinzu und prostete mir zu. Ich sah Bill hilfesuchend an. Doch der realisierte es gar nicht. „Wir müssen“, sagte er nur und verzog sich. „Bill“, murmelte ich und sah ihm nach. Warum lässt er das zu?
    Ich setzte mich wieder hin. Plötzlich stand ein starkgebauter Typ mit Glatze bei uns am Tisch. „Kay! Setz dich“, sagte Ben. „Wir suchen uns einen anderen Tisch“, murmelte ich Jule zu und wollte aufstehen. Ben zog mich zurück auf den Stuhl. „Nichts da! Du bleibst hier“, zischte er. Ben machte mir Angst. Was wollte er von mir? Der andere Typ hieß Kay. „Wie heißt du weiter?“, fragte ich ihn. „Fleischer. Und wer bist du?“, wollte er wissen. „Ich bin die kleine Schwester von Chris“, erwiderte ich und sah mit hasserfülltem Blick in die Augen. Seine Pupillen waren groß.



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    Lizzy - 06.01.2006, 21:00


    Dann mach ich mal gradewegs weiter

    Ein Mann trat auf die Bühne. „Guten Abend! Als erstes hören sie die Band „Magdeburger Rocker“, sagte er. Es war eine Band, die aus 5 jungen Männern bestanden. Ihr Musik war okay, doch der Sänger hatte eine furchtbare Stimme. Ben schob mir ein Glas Cola-Vodka rüber. Er lächelte mich an. Als ich einen Schluck trank, begann er breit zu grinsen. „Wie alt bist du eigentlich?“, fragte ich ihn. „Na 19, weißt du das nicht mehr?“, entgegnete er. Ich schüttelte den Kopf. Ich rutschte zu Jule. „War der auf der Party auch so?“, fragte sie leise. „Nee, da war er ganz anders“, flüsterte ich zurück.

    Dann trat wieder der Mann auf die Bühne: „Begrüßen sie nun eine Band, die hier fast jedes Wochenende auftritt! Hier ist Devilish“

    Die Leute klatschten. Einige jubelten.. Ich freute mich für die Jungs. Bill freute sich. Sie begannen zu spielen. Zwei Mädchen gingen zur Bühne und tanzten. Ich stand auf. Wieder griff Ben nach meinem Arm. „Lass mich los! Ich will tanzen“, sagte ich und riss mich los. Jule und ich tanzten und rockten ab. Die Blicke von Bill und mir kreuzten sich. Er sang lächelnd weiter. Auch ich lächelte ihn an. Er war ja so süß, wie er da oben stand. Dann spürte ich plötzlich Hände auf meinem Bauch. Ich erschrak und drehte mich um. Es war Ben. Ich wollte ihn wegschubsen. Doch er hielt meine Hände fest. „Lass mich doch in Ruhe“, bat ich. „Du tanzt so schön“, hauchte Ben. Er bewegte seinen Kopf auf mich zu. Ich drehte meinen Kopf weg. Ben küsste nur meine Wange. „Was willst du von mir?“, fragte ich. „Ich wollte dich schon auf der Party! Aber da bist du ja abgeklappt“, erwiderte Ben. „Ich will aber nicht“, sagte ich. Doch das schien Ben egal zu sein. Der Typ war einfach nur krank. Was sollte ich tun? Warum half mir niemand? Ich schrie:

    „LASS MICH LOS DU PERVERSES SCHWEIN“

    Ben ließ erschrocken von mir ab. Die Musik verstummte. Ich wich zurück. Ich lief wo gegen. Ich drehte mich erschrocken um. Es war nur Bill. „Warum?“, fragte ich ihn. Bill sagte nichts. Ich wollte nach Hause. Doch ich hatte Angst. Aber nun kannte ich Kay. Ich wollte meinen Plan durchziehen. Ich warf Bill einen Blick zu. Er sollte weiterspielen. Vorhin hatte Bill auch nichts gesagt.

    Ich stand Kay gegenüber. „Ich weiß, dass du der Haupttäter bist“, flüsterte ich ihm ins Ohr. Er sah mich an. Er wirkte fast ängstlich. „Was hast du vor?“, fragte er. „Ich werde sagen, was ich weiß! Ich lasse nicht zu, dass mein Bruder allein dafür büßen muss“, antwortete ich. Angst hatte ich nicht. Was hatte ich zu verlieren? „Jule, wir gehen“, sagte ich laut. Unter den Blicken der Gäste verließen wir die Bar.

    „Du hast es doch gemacht, oder?“, fragte Jule. „Ja, habe ich. Ich lasse diesen Typen nicht einfach so davonkommen“, erwiderte ich. „Von dir geht eine solche Kälte aus! Das kenn ich nicht von dir“, sagte Jule. „Tut mir Leid. Aber ich habe so einen Hass auf Kay und auf Ben“, erwiderte ich. Jule nickte.

    Ich lag im Bett. Ich war allein zu Hause. Meine Mutter war arbeiten. Wo mein Vater war wusste ich nicht. Wahrscheinlich war grade wieder dabei, meine Mutter zu betrügen. Mein Handy piepte. Das Teil ging mir auf die Nerven. Es war eine Nachricht von Bill. Ich sollte runterkommen.

    Ich öffnete die Tür. Bill stand vor mir. Er sah mich an. Es war ein Blick, der mich zusammenzucken ließ. Er schob sich an mir vorbei. Doch Bill sagte nichts. Er verlor auch kein Wort, als wir in mein Zimmer gingen. „Wie krank bist du eigentlich?“, fragte er mich. „Wieso?“, fragte ich. „Ich weiß Bescheid wegen Kay“, bemerkte Bill. Ich ließ mich aufs Bett fallen. „Das geht dich nichts an“, entgegnete ich. „Wenn dir was passiert, geht es mich schon was an“, erwiderte Bill. „Das hat dich heute auch alles nicht interessiert! Der Typ macht mich an und alles und du machst gar nichts“, fauchte ich. „Ich bin nicht für dich verantwortlich“, meinte Bill. „Ja! Eben! Also brauchst du dich jetzt auch nicht mehr einmischen“, schrie ich. Bill stand vor mir. Ich sah an ihm hoch. Er ging in die Knie. „Lea“, sagte er ruhig und sah mich an. „Schau nicht so“, japste ich. Ich hatte das Gefühl, als würde mir die Luft wegbleiben. Ich konnte diesen eindringlichen Blick nicht ab. „Geh! Lass mich in Ruhe“, forderte ich. „Ich lass dich nicht allein“, sagte Bill. Ich schubste ihn weg von mir. „Hau ab“, schrie ich. „Ich bleibe hier“, sagte Bill bestimmt und wollte mich in den Arm nehmen. „Nein! Verpiss dich“, schrie ich und schlug um mich. Bill hielt mich fest. Er drückte mich aufs Bett. Ich wehrte mich so gut ich konnte. „Ich hasse dieses scheiß Leben! Ich hasse diese Welt! Ich hasse euch alle! Ich will nicht mehr“, schrie ich und versuchte mich zu bewegen. Doch es ging nicht. Ich hatte die Augen geschlossen. Ich weinte. „Geh runter von mir“, schrie ich Bill an. Doch er blieb auf mir sitzen und hielt mich mit aller Kraft fest. Ich schrie immer weiter und versuchte immer wieder mich zu befreien. Doch es half alles nichts. „Ich will zu Jule! Ich will weg von dieser scheiß Welt! Lass mich endlich los du Arsch! Neeiin! Ich will das nicht!“, schrie ich. Ich fühlte mich gefangen. Das wollte ich nicht. Ich wollte frei sein! Ich versuchte meine Beine zu bewegen. Ich strampelte wie verrückt. „Verpiss dich und geh runter! Du warst nicht da! Ich brauch dich nicht! Ich scheiß auf dich“, schrie ich. Ich weinte noch immer. Die Tränen liefen mir an den Ohren vorbei.

    Ich ließ meine Arme vor Erschöpfung sinken. „Warum?“, fragte ich Bill. Er war außer Atem. Mein Gesicht war nass vor Tränen und Schweiß. „Du tust dir doch zur Zeit selbst nicht gut“, sagte Bill. „Geh jetzt bitte“, wisperte ich. „Es ist 21.00Uhr! Jetzt fährt kein Bus mehr“, erwiderte er. Hatte ich wirklich fast eine ganze halbe Stunde so ein Theater gemacht? „Okay, dann bleib hier“, sagte ich. Bill ging von mir runter.

    Ich stand vorm Spiegel. Ich konnte mich nicht ansehen. Meine Augen waren rotunterlaufen. Mein Blick schweifte durch das Badezimmer und blieb an meinem Rasierer haften. Ich wollte nicht mehr. Aber jetzt würde es nicht klappen. Wie konnte ich nur ein solchen Wutanfall bekommen? Ich wusch mir das Gesicht und putzte mir die Zähne.

    Bill und ich lagen im Bett. Wir sahen uns an. Ich spürte seine Hand auf meiner Hüfte. Ich sagte nichts. Er schob seine Hand unter mein Shirt. „Schlaf gut“, sagte ich und drehte mich auf die andere Seite. „Träum süß“, hörte ich Bill sagen. Ich schloss meine Augen. Was hatte ich alles geschrieen? Warum war er noch bei mir? Ich hatte ihn beschimpft ohne Ende. Okay, ich war auch verdammt sauer. Was ging nur in seinem Kopf vor? „Bill. Ich habe so viele Fragen“, sagte ich. „Was für Fragen?“, fragte Bill. „Zum Beispiel, warum hast du damals vor dem Kino, das wegen den Mädchen gesagt?“, wollte ich wissen. „Ich war so verletzt. Ich wollte nicht glauben, dass wir einfach nur Freunde waren. Ich wollte dir beweisen, dass wir zusammengehören. Und da ist Eifersucht halt die beste Lösung. Wärst du es nicht gewesen, dann hätte ich Pech gehabt. Dann hätte ich damit leben müssen“, erklärte Bill. „Und warum hast du mir heute nicht geholfen?“, fragte ich. „Was hätte ich machen sollen? Ihn schlagen? So hätte es geendet und das wollte ich nicht“, antwortete Bill knapp. Ich drehte mich zu ihm. „Ich hab mich allein gelassen gefühlt“, gab ich zu. „Aber ich bin doch da“, erwiderte Bill. „Ja jetzt“, sagte ich. Bill drehte sich auf den Rücken. Ich legte meinen Kopf auf seine Schulter und langte mit der Hand unter sein Shirt. „Du hast kalte Hände“, sagte er leicht lachend. „Jap! Und du hast einen warmen Bauch, also werde ich mich jetzt aufwärmen“, erwiderte ich. Er strahlte wirklich Wärme aus. „Bill, es tut mir Leid, was ich vorhin alles gesagt habe“, flüsterte ich. „Ist schon okay“, sagte er.

    Plötzlich öffnete sich meine Zimmertür. Meine Mutter kam ins Zimmer. Als sie Bill und mich im Bett liegen sah, schloss sie sofort wieder die Tür. „Oh shit“, sagte ich und stand auf. „Nicht weglaufen“, sagte ich noch zu Bill. „Wie auch?“, fragte er.



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    its my life - 06.01.2006, 21:14


    süsse bitte weiter!!

    find deine ff echt hammergeil!



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    Lizzy - 06.01.2006, 21:27


    Meine Mutter saß in der Küche. „Mama? Tut mir Leid! Aber Bill hat den Bus verpasst“, erklärte ich. „Das ist doch egal. Mach was du willst“, entgegnete sie. „Was ist passiert?“, fragte ich. Meine Mutter schüttelte den Kopf. „Geh ins Bett“, sagte sie. „Okay, gute Nacht“, erwiderte ich. „Ach Lea! Bist du jetzt mit ihm zusammen?“, fragte meine Mutter. Ich nickte. „Achso, na ja okay. Dann kann ich wohl nichts daran ändern“, fügte sie hinzu. „Nein, kannst du nicht“, erwiderte ich.

    Ich schloss leise die Tür und tapste ins Bett. Bill schien zu schlafen. Ich zog die Decke noch ein Stück zu mir und schloss meine Augen. Ich war ziemlich müde. Ich hatte Angst vor mir selbst. Wie sollte das weitergehen? Wenn Bill nicht gewesen wäre, wer weiß, was ich gemacht hatte. Es ist ein schönes Gefühl, zu wissen, dass jemand für einen da ist. Aber es tat mir so Leid, was ich alles gesagt hatte. Aber was war mit meiner Mutter los? Hat sie rausgefunden, dass mein Vater sie betrügt? Oder gab es Neuigkeiten wegen Chris? Was war passiert?

    Jule und ich saßen in der Stadt und futterten Döner. Ich erzählte ihr von meinem Ausraster. „Und Bill hat dich echt gebändigt?“, fragte sie ungläubig. „Wenn du es so nennen willst“, erwiderte ich grinsend. Ich konnte mich eigentlich echt glücklich schätzen. Dass Bill Ben nicht von mir ferngehalten hatte, war schon längst vergessen. „Sieh mal wer da kommt“, sagte ich. „Tom, na super. Wenn ich den seh muss ich kotzen“, erwiderte Jule. „Tja, so schnell wird aus Liebe Hass“, bemerkte ich. Tom kam auf uns zu. „Hey Ladys“, begrüßte er uns. Jule und ich machten große Augen. Das Wort Ladys passte gar nicht zu ihm. „Morgen ist ja Silvester. Feiert ihr bei uns?“, fragte er. „Hat Bill noch nicht gesagt, dass wir bei euch sind?“, stellte ich als Gegenfrage. „Nein, hat er nicht“, antwortete Tom. „Also wehe du machst die ganze Zeit mit Bill rum und ich habe keinen“, sagte Jule. „Ach, wenn das so ist, ich bin auch noch da“, meldete sich Tom. „Nee danke, lass mal“, entgegnete Jule und wandte sich wieder ihrem Döner zu. Tom sah mich an. Ich zuckte mit den Achseln. „Magst du mich nicht mehr?“, fragte Tom. „Mochte ich dich mal? Daran kann ich mich nicht erinnern“, sagte Jule. Ich stieß ihr in die Seite. „Was?“, fragte sie. Ich schüttelte leicht mit dem Kopf. Seit wann war sie so zickig zu Tom? Irgendwie tat er mir Leid. „Naja, ich muss dann auch wieder. Wir sehen uns dann morgen“, verabschiedete sich Tom. „Ja, bis morgen“, sagte ich. Jule nickte ihm nur zu. Ich sah sie fragend an. „Was war das denn grad?“, fragte ich. „Na glaubst du, ich bin noch nett zu ihm, nachdem er meine Gefühle so sehr verletzt hat“, entgegnete sie. „Er wusste doch gar nicht, dass du was von ihm willst“, erwiderte ich. „Nicht mein Problem! Er hätte sich ja nicht wie ein Arsch benehmen brauchen! Jetzt brauch er auch nicht mehr bei mir ankommen“, maulte Jule. „Und wenn er es bereut?“, fragte ich. „Es ist zu spät! Er könnte sich höchstens entschuldigen, dann würde ich mich bemühen, normal mit ihm umzugehen. Aber sonst kann er mich mal kreuzweise am Arsch lecken“, sagte Jule. „Hör auf! Der macht das noch“, bemerkte ich lachend. „Igit! Allein der Gedanke daran schon ist eklig“, erwiderte Jule. „Na, ein Kumpel von meinem Bruder hat das mal mitten aufm Schulhof wörtlich genommen, als n Mädel das zu ihm gesagt hat“, erzählte ich. „Was echt?“, fragte Jule. „Ja! Er hat ihr dann mitten aufm Schulhof den Arsch geleckt“, sagte ich. Wir lachten los. „So, wollen wir jetzt das Kino nachholen?“, fragte Jule. Ich nickte.

    Wir saßen im Kino. Jule und ich hatten jeder eine megagroße Popcorntüte in der Hand und warteten, dass der Film endlich losging. „Hey schau mal“, flüsterte Jule und deutete auf zwei Typen. „Och nö! Nicht die beiden Idioten“, jammerte ich, als ich Kay und Ben erkannte. Sie sahen sich um. Schnell hielt ich die Popcorntüte vor mein Gesicht. „Was wollen die hier?“, fragte ich. „Woher soll ich das wissen“, entgegnete Jule. Dann ging glücklicherweise das Licht aus. „Ich hasse diese lange Werbung immer vor dem Film“, motzte ich. Nach gut einer halben Stunde Werbung ging das Licht wieder an. „Möchte noch jemand ein Eis?“, fragte eine Frau. „Wehe wenn! Ich will jetzt endlich den Film sehen“, knurrte ich. Zu dem Glück der anderen wollte niemand ein Eis. Und so ging das Licht wieder aus und wir konnten uns endlich auf den Film freuen.

    Der Film war zu Ende. „Komm, schnell“, sagte ich. Wir schnappten uns unsere Jacken und verzogen uns. Es war mal grad 16.00Uhr, aber schon so gut wie dunkel. Es schneite. Die Stadt war ziemlich leer. „Lass uns weg hier. Ich habe keine Lust, auf Ben zu treffen“, sagte ich zu Jule, als wir draußen standen und uns über den ersten Schnee freuten.

    Ich kam zu Hause an. Meine Eltern saßen im Wohnzimmer. Es herrschte eine sehr bedrückende Stimmung. „Was ist los?“, fragte ich und ließ mich in den Sessel fallen. „Die Verhandlung findet am dritten Januar statt“, berichtete mein Vater. „So schnell schon“, sagte ich. „Chris hat keine Hoffnung. Er gibt ja die anderen Namen nicht raus“, erzählte meine Mutter. „Kay Fleischer war der Haupttäter“, sagte ich. Meine Eltern sahen mich an. „Woher weißt du das?“, fragte meine Mutter verblüfft. „Ich habe auch schon mit ihm geredet. Ich hoffe, es hat was gebracht“, erwiderte ich. „Lea, das ist ein Krimineller, wie kannst du so was tun?“, fragte meine Mutter. „Ich lass meinen Bruder nicht allein“, erwiderte ich. „Ich geh mit Senta spazieren“, fügte ich hinzu.

    Senta tollte im Schnee herum. Mir kam Toms Exfreundin entgegen. „Hey, du bist doch Lea“, sagte sie. „Ja, und du bist ne Ex von Tom“, erwiderte ich. Sie lächelte gequält. „Ja, das bin ich. Ich heiße Ellen. Ich würde gern mal mit dir reden“, sagte sie. „Klar, schieß los“, forderte ich sie auf. „Also, zwischen Tom und mir ist es ja aus. Ich habe gehört, du bist mit Bill zusammen“, begann Ellen. „Was hat das eine mit dem anderen zu tun?“, fragte ich. „Na, du kommst ja jetzt leichter an Tom ran. Ich will ihn zurück. Kannst du ihn vielleicht mal ein bisschen löchern?“, bat sie. „Ja, kann ich machen“, erwiderte ich. Sie lächelte. Wir schauten zu Senta, die gerade ihren Kopf in den Schnee steckte. „Warum ist das mit euch eigentlich auseinander gegangen?“, fragte ich. „Tom ist manchmal ein Arsch. Auf der Party hat er ja mit Jule aus seiner Klasse rumgemacht. Das habe ich erst später erfahren. Ich hatte auf der Party aber auch scheiße gebaut. Deswegen bin ich da auch weg. Tom hat das mitbekommen und wir haben uns total gestritten. Vielleicht war das mit Jule nur Rache. Ich weiß es aber nicht“, erzählte Ellen. „Jule ist meine beste Freundin“, sagte ich. „Ich nehm es ihr nicht übel“, erwiderte Ellen. „Naja, was soll das auch“, meinte ich. „Also, redest du denn noch mal mit Tom? Das wäre echt nett“, fragte sie. Ich nickte. „Ich werde mal sehen, was aus ihm herauszukriegen ist. Ich kann dir aber nichts versprechen. So viel habe ich mit ihm ja nun auch nicht zu tun“, erwiderte ich. „Wenn er nichts sagt, ist es auch nicht so schlimm. Danke schon mal! Ist nett von dir, dass du das machst“, sagte Ellen. Ich nickte. „Vielleicht sieht man sich ja noch bevor die Schule wieder losgeht“, fügte sie hinzu und verabschiedete sich. Ich ging mit Senta nach Hause zurück.

    Ich lag mal wieder in meinem schönen weichen Bett. Ich rief Bill an.

    „Kaulitz?“

    Das war seine Mutter. Ich hatte bisher kaum mit ihr gesprochen.

    „Guten Abend! Hier ist Lea. Ist Bill zu Hause?“

    „Ja, ist er. Sekunde. BILL! Deine Freundin ist am Telefon“

    O_0 Sie wusste Bescheid?

    „Er ist grad aus der Dusche gekommen. Und ihr wollt morgen alle zusammen hier feiern, ja?“

    „Ja, so war es geplant“

    „Pass bitte auf, dass die beiden keinen Unsinn machen“

    „Ja, ich glaub ich krieg das hin. Das ist ja nicht immer so einfach“

    „Wem sagst du das. Manchmal sind die einfach nicht zu bändigen. Ich übergeb dann mal Bill. Tschüss“

    „Tschüss“

    Hehe, die beiden machten ihre Mutter anscheinend manchmal ganz schön zu schaffen.

    „Hey! Da bin ich schon! Ich musst mir nur erst mal schnell was anziehen“

    „Ihr seid ja anscheinend ganz schöne Quälgeister“

    „Wieso?“

    „Nur so“

    „Hm. Na was solls. Du sag mal, hat Tom bei Jule verschissen?“

    „Wieso?“

    „Naja, irgendwie hat sie doch sein Interesse geweckt“

    „Das fällt ihm ja früh ein“

    „Meinst er kriegt das noch hin?“

    „Weiß ich auch nicht. Auf jeden Fall sollte er sich als ersten mal entschuldigen. Übrigens hat mich Ellen heute angesprochen“

    „Was wollt die denn von dir?“

    „Sie will Tom zurück“

    „Oh“

    „Ich soll mit ihm reden“

    „Oh“

    „Ja! Fällt dir noch was anderes ein?“

    „Ähm...“

    „Was ist daran so schlimm?“

    „Ähh...Naja.... lange Geschichte würde ich sagen“

    „Was hattest du denn mit ihr zu schaffen?“

    „Nichts“

    „Sicher?“

    „Nein“

    „Okay, raus mit der Sprache“

    „Nee, lass mal du“

    „Okay. Aber du erzählst mir noch, ja?“

    „Ja, mache ich“

    „Gut. Was hast du heute gemacht? Dein Bruder allein in der Stadt ist selten“

    „Joa... ich war bei... MAMA! RAUS AUS MEINEM ZIMMER“

    „AU! Nimm das nächste Mal bitte Abstand vom Hörer, wenn du losschreist“

    „Ja, tut mir Leid! Kannst du mir verzeihen?“

    „Hm... das überleg ich mir bis morgen“

    „Du wirst morgen verwöhnt“

    „Wieso?“

    „Damit du mir nicht mehr böse bist“

    „Ach Billy, das war nur ein Scherz. Ich bin dir noch nicht böse“

    „Dann ist gut“

    „Also geht mit morgen alles klar. Ich bring noch ein bisschen was zu trinken mit“

    „Wieder den guten Vodka?“

    „Nein, diesmal nicht“

    „Schade“

    „Vielleicht nehm ich noch Vodka mit! Mal sehen“

    „Wäre cool! Also dann, ich will ins Bett! Ich steh hier nur in Boxer und das ist ein bisschen kalt“

    „Och wie süß und wie schade, dass ich jetzt nicht da bin“

    „Jaja“

    „Okay, dann morgen! Love you“

    „Äh...“

    Tüüüüt tüüüüüüt

    Ich legte den Hörer neben mein Bett. Das musste ja mal gesagt werden.



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    its my life - 06.01.2006, 21:31


    weeeeeeeeeeeeeeiiitaaaaaaaaaaaaaa



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    Lizzy - 06.01.2006, 21:41


    Bin schon dabei! :D

    Ich wachte mit guter Laune auf. Das Jahr 2005 stand vor der Tür. Ich zog mir schnell was über und ging in die Küche. Meine Eltern waren grad beim frühstücken. Es war selten, dass wir alle zusammensaßen. Aber wir waren ja nicht alle zusammen. Chris, der wichtigste aus meiner Familie fehlte. Ich setzte mich zu ihnen. „Lief eigentlich was, als Bill hier geschlafen hat?“, fragte meine Mutter. Ich sah sie entsetzt an. „Seit wann interessiert dich so was? Nein, es lief nichts“, sagte ich. „Ist das so ungewöhnlich, dass man als Mutter danach fragt?“, wollte meine Mutter wissen. „Bei dir schon“, antwortete ich. „Was machst du eigentlich heute?“, fragte mein Vater. „Ich feier in Loitsche mit Jule, Bill und Tom“, erwiderte ich. „Und denn übernachtet ihr beide bei den Jungs? Ist denn seine Mutter da?“, fragte meine Mutter. „Klang nicht so, als ob sie da wäre“, erwiderte ich. „Wie klang nicht so? Hast du mit ihr gesprochen?“, wollte mein Vater wissen. „Boah ey! Leute, kann ich vielleicht mal in Ruhe frühstücken, ohne, dass ihr mich hier ins Kreuzverhör nehmt? Danke“, sagte ich. Meine Eltern sagten kein Wort mehr. Ich fand es ja schön, dass sie sich um mich kümmern wollten, aber am frühen Morgen musste das echt nicht sein. Ich wollte mir die Laune auch nicht verderben lassen.

    Jule und trafen uns an der Bushaltestelle. Zum Abendessen sollten wir schon in Loitsche sein. „Na, was hast mit?“, fragte Jule. „Vokda, zwei Becks und eine Flasche Proseko und einen Schinken D-Böller. Das dürfte reichen“, antwortete ich. „Ich habe aber nicht vor, mir die Kante zu geben“, meinte Jule. „So was nehm ich mir gar nicht erst vor“, erwiderte ich. Dann kam der Bus.

    Wir standen vor Tür und klingelten. Tom öffnete die Tür. Er grinste. „Willkommen in unserem trauten Heim“, sagte er und ging zur Seite. Wir gingen rein und Tom schloss die Tür hinter uns. „Hey! Schön, dass ihr da seid“, sagte Bill und begrüßte uns. „Ja, finden wir auch“, erwiderte Jule. „Habt ihr Hunger?“, fragte Tom. „Ein bisschen. Aber es ist ja noch früh. Also wir können von mir aus noch warten mit dem Abendessen“, antwortete ich. „Aber spätestens in einer Stunde“, meinte Bill und hielt sich den Bauch. „Ja, du musst essen! Irgendwann krieg ich noch blaue Flecken, wenn ich mit dir kuschel“, flachste ich. „Na dann müssen wir das in Zukunft wohl lassen“, meinte Bill. „NEIN“, schrie ich. Bill streckte mir die Zunge raus. „Bäh“, sagte ich und zwinkerte ihm zu. „Achso, Gustav und Georg kommen auch noch“, warf Tom ein. „Cool“, sagte ich. Ich mochte die beiden. „Wann kommen die denn?“, fragte Jule. „Die wollten eigentlich schon längst da sein“, sagte Bill und schaute auf die Uhr. Da klingelte es auch schon. „Das müssen sie sein“, murmelte Tom und öffnete die Tür. Es waren, wie erwartet, Gustav und Georg.

    Nach einer netten Begrüßung saßen wir alle zusammen im Wohnzimmer. Bill stand an der Anlage und einem großen Stapel CDs. Er schaute ein bisschen verzweifelt und mit Schmollmund zu uns. „Was soll ich denn für Musik anmachen? Hier hört ja jeder was anderes“, fragte er. „Ist doch egal! Mach irgendwas an! Wir haben doch noch so ne CD wo alles mögliche drauf ist“, sagte Tom und ging zu Bill. Sie suchten sich durch die ganzen CDs. „Habt ihrs bald?“, fragte Georg nach einer Weile. „Jap“, sagte Bill und strahlte uns über beide Ohren an. Im nächsten Moment lief auch schon Musik. Georg holte Bier aus seinem Rucksack.

    Wir saßen in der Runde, erzählten und alberten rum. Nach einer Weile lief „Schwarze Rose“ von IBO. Jule und ich standen auf und tappten das Lied durch. „Habt ihr noch mehr von soner Musik?“, fragte Jule. Bill nickte und suchte Tanzmusik raus. „Unsere Mutter hört so was“, sagte Tom, als wäre es ihm peinlich. „Ist doch gut! Das ist Stimmungsmusik“, erwiderte ich mit guter Laune. Ich liebte tanzen. „Amsterdam“ von Cora, „Kling Klang“ von Keimzeit waren schon immer die Partykracher schlechthin gewesen. Die ersten Lieder tanzte ich mit Jule. Nebenbein trällerten wir mit. Hier eine Drehung, auseinander und wieder zusammentanzen war Standartprogramm beim Tappen. „Die Jungs sitzen da so faul und gucken uns zu“, machte ich sie aufmerksam. Wir scheuchten die Jungs hoch. Glücklicherweise konnten sie alle tanzen. Jule tanzte mit Gustav und ich mit Bill. „Au! Kannst du mal aufhören mir dauernd auf die Füße zu latschen“, schrie Georg. Bill ließ sich in den Sessel fallen und bekam einen Lachanfall. „Was kannst du überhaupt?“, fragte er Tom lachend. Georg setzte sich zu Bill. „Na komm! Wir gucken mal“, sagte ich zu Tom. „Mach kleinere Schritte! Dann trittst du deinem Tanzpartner auch nicht auf die Füße“, riet ich Tom nach einer Weile. Das Lied neigte sich dem Ende. Tom wollte sich wieder hinpflanzen. „Nix da! Das üben wir jetzt“, sagte ich. „Tom will immer rappen könnte man meinen“, sagte Gustav. Tom schaute böse zu Gustav rüber. Musste dann aber doch grinsen. Bill schaute zur Uhr. „Ey Leute, vor fast zwei Stunden seid ihr hier angekommen. Können wir so langsam mal essen?“, fragte er. „Oh ja, das wäre mal was“, sagte Georg. Bill grinste und sprang auf. Dann war er auch schon in der Küche verschwunden. „Oh oh! Kleine Kinder sollte man besser nicht allein in der Küche beim Ofen lassen“, bemerkte Tom. Wir mussten alle lachen. „Ich pass auf“, sagte ich und ging Bill nach.

    Bill war grad damit beschäftigt die Pizzen aus der Folie zu kriegen und trällerte vor sich hin. Ich sprang auf ihn zu und fasste ihn auf die Schultern. Er drehte sich ruckartig um und riss eine leere Packung runter. „Boah, musst du mich so erschrecken?“, fragte er. Dann musste er doch lächeln. „Kannst auch nicht ernst bleiben was?“, bemerkte ich und stellte den Ofen an. Bill zuckte mit den Achseln und wendete sich wieder den Pizzen zu. „Ist alles okay?“, fragte ich vorsichtig. Er nickte nur. Trotzdem wirkte er geknickt. „Schlimm, dass ich mit Tom getanzt habe?“, fragte ich. Er sah mich an und legte seinen Kopf schief zur Seite. „Nun wird’s aber albern“, entgegnete er und packte die letzte Pizza aus. „Du wirkst eben total geknickt und das war vorhin noch nicht so“, sagte ich. Bill ließ wieder von seiner Pizza ab. „Nun zerbrech dir mal nicht meinen Kopf“, sagte er und gab mir einen Kuss auf die Stirn. „Ich bin eigentlich hier um dir zu helfen“, murmelte ich. „Ich komm schon klar“, erwiderte Bill. Ich zuckte mit den Achseln.

    Ich ging zurück ins Wohnzimmer. Georg versohlte Tom gerade den Arsch, obwohl man ja nie so genau weiß, wo der bei ihm überhaupt ist. Ich rief Jule mit einer Handbewegung zu mir. „Was ist los?“, fragte sie. „Komm mal mit“, sagte ich.

    Ich stand vorm Spiegel im Bad. Jule saß auf dem Badewannenrand. „Bill wirkte eben total geknickt“, erzählte ich ihr und beseitigte meinen verwischten Kajal. „Vielleicht weil du mit Tom getanzt hast?“, fragte sie. „Nee, das ist es nicht, dachte ich auch. Na mal sehen“, sagte ich. „Mach dir mal keine Gedanken“, meinte Jule. „Das ist alles noch am Anfang. Wahrscheinlich kam das alles viel zu schnell“, erwiderte ich. „Stellst du schon wieder in Frage, ob das richtig war?“, fragte Jule. „Nein“, murmelte ich. Es klopfte. „Ja, komm rein“, rief ich. Es war Tom. „Was hier los?“, fragte er. „Bill ist komisch und wir überlegen warum“, erklärte Jule. „Und das fällt dir auf?“, fragte Tom. „Weißt du was?“, fragte ich. „Wer? Ich? Nee“, antwortete Tom. „Aber seine Laune wird bestimmt nicht besser, wenn du dich hier oben verkriechst“, fügte er hinzu. „Ja, ich weiß“, sagte ich und ging zurück.

    Ich setzte mich in den Sessel und nahm mir ein Kissen zum kuscheln. „Wo ist Jule?“, fragte Gustav. „Im Bad“, sagte ich. „Und Tom?“, fragte Georg. „Auch im Bad“, antwortete ich. Georg und Gustav grinsten sich an. „Denkt erst gar nicht so weit“, bemerkte ich. „Wieso nicht?“, fragte Georg. „Na ihr wisst ja, wie Tom sie mal runter gemacht hat“, sagte ich. „Das hat ja nichts zu sagen. Es ist Silvester“, meinte Georg. „Na du musst es ja wissen“, entgegnete ich. Die Musik war aus. Mittlerweile lief der Fernseher. Jule tauchte hinter mir auf. „Gucken wir nachher The Dome?“, fragte sie. Auch Bill und Tom kamen wieder zu uns. „Selber mal beim Dome auf der Bühne stehen, das wäre so geil“, warf Bill ein. „Träum weiter“, murmelte Tom. „Ja, man wird ja wohl noch träumen dürfen“, erwiderte Bill. „Ja, darf man“, sagte Gustav. Bill hielt seine Nase in die Höhe. „Ich seh mal nach dem Essen“, sagte er und tapste davon. Es war noch relativ früh. „Tom! Helf mir mal“, kam es aus der Küche. Tom stand widerwillig auf und trottete in die Küche. „Habt ihr euch was vorgenommen für das neue Jahr?“, fragte Jule. Gustav schüttelte mit dem Kopf. „Also, ich rauche ja gelegentlich, ich möchte es aber ganz lassen“, sagte Georg. „Ach echt?“, fragte ich. Georg nickte. „Was ist eigentlich mit deinem Bruder?“, fragte er. Chris und Georg waren beide im gleichem Jahr geboren. Sie kannten sich. Ihr Freundeskreis hakte ineinander. „Naja, er sitzt noch in Untersuchungshaft. Am dritten Januar ist die Verhandlung“, berichtete ich. „Und wirst du dabei sein?“, fragte Georg. „Ich hoffe doch mal, dass meine Eltern mir das erlauben“, erwiderte ich. „Lea, kommst du mal bitte?“, rief Bill aus der Küche. Ich sah die anderen fragend an.

    Ich ging in die Küche. „Was ist?“, fragte ich. Bill saß auf der Kücheneinrichtung. Tom holte die Pizzen aus dem Ofen. „Ich bereu das mit Jule total“, sagte Tom. Ich zog eine Augenbraue hoch. „Naja, also, das ist so, ich mag sie“, erklärte Tom. „Ah, mögen zum Verarschen oder was?“, fragte ich. Tom sah mich schief an. „Nein, ich mag sie so als Mädchen! Also, ich könnte mir auch vorstellen was festes mit ihr anzufangen“, erklärte er. „Du? Was festes? Okay“, sagte ich, obwohl ich mir das nicht vorstellen konnte. Tom, der sonst immer einfach nur so seinen Spaß hatte, wollte etwas festes eingehen? Wie sollte das aussehen? „Joa, dann sag ihr das halt“, meinte ich. „Meinst du?“, fragte Tom. „Es könnte unter Umständen was werden, wenn du es richtig anstellst“, erwiderte ich. „Und wie stell ich das richtig an?“, wollte er wissen. „Das fragst du?“, fragte ich mit einer Spur von Witz. „Du machst das schon“, sagte ich und klopfte Tom auf die Schulter.

    „Essen“, grölten Georg und Gustav, als wir mit den Pizzen ins Wohnzimmer kamen. „Ich dachte auch schon, ich müsste verhungern“, jammerte Bill. „Mund zu! Essen“, sagte Tom. Ich lächelte.

    Nach dem Essen saßen wir wieder alle zusammen. Doch Gustav und Georg mussten schon wieder los. „Denk an deinen Vorsatz“, erinnerte ich Georg. Er nickte. „Guten Rutsch“, rief ich ihnen hinterher.

    Ich lehnte mich an die Wand. Tom und Jule waren im Wohnzimmer. „Jetzt sind wir vier allein. Mal sehen, was das mit den beiden wird“, sagte ich. „Vielleicht können wir ja ein bisschen nachhelfen“, murmelte Bill. Ich sah ihn fragend an. Wir gingen ins Wohnzimmer. Bill zog mich auf seinen Schoß. „So helfen wir nach“, flüsterte er mir ins Ohr. „Jule hat mich gebeten nicht so viel mit dir rumzumachen“, murmelte ich. Aber ich konnte einfach nicht anders. Wie hatte ich das vermisst? Auch wenn es nur wenige Tage her war. „Och Leute bitte“, maulte Jule. Ich ließ widerwillig von Bill ab. „Könnt ihr das nicht woanders machen?“, fragte sie. „Ja, können wir“, sagte Bill und stand auf und hielt mir seine Hand hin. Ich lächelte kopfschüttelnd. „Wir gehen dann mal“, sagte ich.

    Bill knipste das Licht an. Ich setzte mich aufs Bett. „Na ob das noch was wird mit den beiden?“, sagte ich und seufzte. „Wer weiß“, erwiderte Bill und zuckte mit den Achseln. „Naja, die brauchen wohl noch Zeit“, bemerkte ich. Bill nickte. Wir verfielen einander und knuddelten ein bisschen. „Wir sollten das, was wir heute vorhatten lieber lassen“, sagte ich. „Ich muss dir eh noch was beichten“, murmelte Bill. „Du bist keine Jungfrau mehr“, sagte ich. Bill schüttelte den Kopf. „War mir schon klar. Du kamst immer so sicher rüber. Das hätte gar nicht anders sein können“, meinte ich. „Bist du böse?“, fragte Bill und schaute mit Dackelblick an. „Ach Quatsch! Ist ja nicht so schlimm“, antwortete ich. Ich zog ihn näher und küsste ihn. Ich hörte die Türklingel. „Wer kommt denn jetzt?“, fragte ich. „Egal“, erwiderte Bill und ließ sich nicht stören. „Bill! Für dich“, schrie Tom. Bill schaute zur Tür. Dann sah er mich an. „Ist egal! Wir gehen runter“, sagte ich. „Okay“, erwiderte Bill.

    Wir gingen runter. „Ellen“, stieß ich hervor, als sie vor mir im Flur stand. „Oh, Lea. Ich wusste nicht, dass du hier bist“, sagte sie. „Spielt das eine Rolle?“, fragte ich vorsichtig. Ellen schüttelte den Kopf. „Ähm, Bill, ich würde gern mal mit dir reden“, sagte sie. Bill sah weiß aus. „Ja, ok“, erwiderte er. Ich strich ihm über die Wange. „Ist alles okay? Du siehst nicht gut aus“, sagte ich. „Nein, nein. Ist alles okay“, entgegnete er und ging mit Ellen in sein Zimmer. „Was will sie hier?“, zischte mir Jule leise zu. „Und was will sie von Bill?“, fragte sie. „Mit ihm reden, was sonst?“, warf Tom ein. „Reden? Tom, mach dich nicht lächerlich! Jeder weiß, dass ihr euch eigentlich nur gegenseitig ausgenutzt habt“, sagte Jule. „Wie meinst du das?“, fragte ich. „Oh, äh, nicht so wichtig“, erwiderte Jule. „Raus damit“, forderte ich. Tom schüttelte den Kopf. Mir kam das alles sehr komisch vor. „Ich kann auch zu den beiden gehen und Ellen selbst fragen“, zischte ich. „Du glaubst doch nicht im Ernst, dass sie Tom zurückwill. Ellen war schon immer scharf auf Bill. Nur an den ist sie nicht rangekommen, weil er zu dem Zeitpunkt selber vergeben war. Ihr war klar, dass sie durch Tom am besten an ihn rankommen würde“, erklärte Jule. „Und sie war einfach eine Wucht in allen! Von Gefühlen konnten wir beide nicht sprechen. Das war uns auch beiden klar irgendwie. Und dann kam die Party“, berichtete Tom. „Stop mal, Stopp mal! Welche Party?“, fragte ich. „Die Party, wo du mit Bill aneinander geraten bist im Klo“, antwortete Tom. „Au, erinnere mich nicht daran. Ellen kam uns heulend entgegen. Sie sagte, ihr hättet euch gestritten. Du hättest mit Jule rumgemacht. Aber sie hatte auch Scheiße gebaut. Aber das mit Jule war ja viel später“, sagte ich. „Ja, sie hat sich an Bill rangeschmissen“, erwiderte Tom. „Und er hat...“, stammelte ich. „Er hat sich darauf eingelassen. Es war nur ein Kuss“, erklärte Tom. „Und seine Freundin?“, fragte ich. „Die waren zu dem Zeitpunkt schon auseinander“, sagte Tom. Ich sah zur Uhr. Es war dreiviertel elf. „Will sie nun dich zurück oder will sie noch Bill?“, fragte ich. Jule und Tom zuckten mit den Achseln. „Dieses Biest“, murmelte ich. Ich machte ich auf den Weg zu Bills Zimmer.



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    Lizzy - 06.01.2006, 21:42


    Und dann kommt auch gleich noch ein Teil hinterher


    Ich stand vor der geschlossenen Zimmertür. Bitte Bill, tu da nichts falsches. Ich holte tief Luft. Ich legte meine Hand auf die Türklinke und drückte sie leise und langsam runter. Ich schob die Tür auf. Ich sah Bill. Ich sah Ellen. Ich lächelte. „Tja, wer einmal schwach wird“, begann ich. Bill und Ellen sahen mich an. „Wird es wirklich immer wieder“, schloss ich. Ich spürte, wie meine Augen nass wurden. „Lea, es tut mir Leid“, stammelte Bill. „Schon okay! Danke für das schöne Silvester“, sagte ich und knallte die Tür zu.

    Ich stand im Flur und zog meine Jacke und meine Stiefel an. „Oh Lea! Was war denn?“, fragte Jule. Bill kam. „Lea! Verdammt! Ich wollte das nicht“, sagte er. „Nee, du bist ja auch nur ein Kerl. Wie sollte es auch anders sein“, erwiderte ich. Ellen schlich in unsere Richtung und lächelte mich an. „Und ich wollte dir helfen. Ich bin wirklich dumm“, sagte ich und öffnete die Haustür. „Lea, bitte! Hör mir zu“, sagte Bill und packte meinen Arm. Ich sah ihn an. „Idiot“, sagte ich leise und verpasste ihm eine Ohrfeige. „Oh! Das hat das gesessen“, sagte Tom. Ja, das hatte ziemlich geklatscht. Es ging mir nicht wirklich besser, aber irgendwie fühlte mich erleichtert. Ich konnte meine Wut etwas Luft machen. Ich ging los. Wohin wusste ich nicht.

    Ich lief durch das Dorf. Da war die Bushaltestelle. Ich setzte mich hin. Ich hatte Zigaretten dabei, von meinem Bruder. Ich steckte mir eine an. Ich sah noch immer das Bild vor meinen Augen. Bill und Ellen. Damit hätte ich nicht gedacht. Sie haben sich geküsst. Es sah aus, als würden sie sich jeden Moment auffressen. Aber so viel hatte Bill nicht getrunken. Wie kam er dazu? War ich ihm egal? Oder war auch, wie fast alle Männer, ein Schwein? Wahrscheinlich hatte sich sein Gehirn ausgeschaltet und das Hauptgehirn seines kleinen Freundes hatte sich angeschaltet. Wie konnte ich so was von meinem Freund denken? Okay, er hat mich enttäuscht und mir weh getan. Aber so schlecht denken? Ich wollte nicht weinen. Ich wollte es einfach nicht. Nie wollte ich wegen einem Typen weinen. Aber ich war so unendlich traurig. Was sollte ich tun?

    Ein Auto fuhr an mir vorbei. Es blieb stehen und legte den Rückwärtsgang ein. Die Tür öffnete sich. „Nein! Nicht du“, schrie ich, als ich Ben erkannte. Er stieg aus. Ich stand auf und lief los. „Hey Lea! Bleib stehen“, schrie er mir nach. Im nächsten Moment lag ich im Schnee. Ich drehte mich um. Ben stand vor mir. Ich sah zu ihm hoch. „Du mieses Stück! Wenn du Kay verpfeifst, bist du dran! Ich mach dich kalt! Hast du das verstanden?“, drohte er. Ich weinte nun noch mehr. „Was heulst du überhaupt? Was machst du hier so allein?“, fragte er. „Das geht dich nichts an“, erwiderte ich und warf ihm einen hasserfüllten Blick zu. Er bückte sich zu mir runter und zog mich am Kragen hoch und zerrte mich zurück zum Auto. „Lass mich los“, schrie ich. „Nix da! Und hör auf zu schreien, sonst stopf ihr das Maul“, herrschte er mich an. Ich hatte Angst. Der Typ war einfach nur krank. „Bill“, murmelte ich. „Das ist dumm, dass du hier alleine bist! Aber umso besser für mich“, sagte Ben und öffnete die Autotür. „So kann ich mich endlich mal amüsieren“, fügte er hinzu. „Was willst du?“, fragte ich. „Mich amüsieren, sagte ich doch schon“, erwiderte er. Mir wurde klar, was er meinte, als er anfing sich an meiner Jacke zu schaffen zu machen. „Nimm deine Pfoten weg“, schrie ich. Doch es half alles nichts. „Bill, hilf mir“, murmelte ich. „Dein Bill ist nicht da! Er lässt sich wohl mal wieder im Stich! Einen tollen Freund hast du“, sagte Ben. Ich schloss die Augen. Die Tränen flossen.

    „Verdammt“, hörte ich Ben sagen. Ich öffnete die Augen. Er packte mich am Arm und schubste mich auf den Bürgersteig. Mit quietschenden Reifen fuhr Ben los. Ich rappelte mich auf. Jule, Bill und Tom standen vor mir. „Danke“, murmelte ich. „Ist alles okay?“, fragte Jule. Ich ließ mich in ihre Armen fallen. „Was soll denn schon okay sein? Mein Freund ist genauso ein Arsch, wie mein Vater, so ein anderer kranker Typ fällt über mich her, noch schlimmer kann es ja nicht werden“, sagte ich. Wir gingen los. Keine Ahnung wohin. Ich hatte die Hände vor mein Gesicht und ließ mich von Jule führen. Ich wollte niemanden sehen. Ich wollte nicht, dass mich jemand sieht.

    Wir standen vor dem Haus. Ich setzte mich wieder in Sessel und umklammerte das Kissen. Jule saß auf der Lehne. Ich lag bei ihr im Arm. Ich konnte nichts sagen. Jetzt konnte ich meinem Bruder nicht mehr helfen. Bill hatte mich enttäuscht. Warum? Tom räusperte sich hinter mir. Jule ging zu ihm. Keine Ahnung, wo Bill war. War Ellen noch hier? War Bill jetzt bei ihr? Ich holte meinen Vokda aus der Tasche und nahm einen kräftigen Schluck. Ich sah mich um. Tom umarmte Jule. Dann gab er ihr einen Kuss auf den Mund. Ich lächelte matt. Hatten sie es geschafft? Es war ja zu süß. Ich stand auf, das Kissen und die Flasche Vokda noch immer umklammert. Ich ging in Bills Zimmer. Er saß auf seinem Bett, das Gesicht in den Händen vergraben. Ich sah ihn an. Er saß einfach da, wie ein Schluck Wasser. Bill stützte seinen Kopf in den Händen. Dann zuckte er zusammen. Er stand auf. „Lea“, sagte er. Ich sah ihn an. „Es ist ja nichts weiter passiert“, murmelte ich. Ich musste meine Fassung wieder kriegen. Ich musste mich ablenken. Es war Silvester. Diese Nacht konnte nicht versaut sein. Sie durfte es einfach nicht. Ich nahm einen großen Schluck. Bill kam auf mich zu und nahm mir langsam die Flasche weg und stellte sie auf seinen Schreibtisch. „Versprich mir, dass das nächste Jahr besser wird“, sagte ich. „Ich verspreche es dir. Ich werde für dich da sein und ich werde auch nicht wieder sone Scheiße verzapfen“, sagte Bill. Ich nickte. „Vielleicht war es falsch, dass wir eine feste Beziehung eingegangen sind“, murmelte ich. „Nein! Das darfst du nicht sagen“, erwiderte Bill. „Aber schau doch, was seit dem alles schief läuft“, entgegnete ich. „Das redest du dir ein“, meinte Bill. „Nein, eben nicht“, sagte ich. „Es wird besser, okay. Aber bitte, beende das hier nicht“, bat er mich. „Wenn was passiert, dann immer alles auf einmal“, äußerte ich. Bill wusste keine Antwort. Er nahm meine Hand.

    Jule und Tom küssten sich, als wir das Wohnzimmer betraten. „Tom“, sagte Bill. Die beiden sahen uns an. „Silvester lassen wir uns nicht versauen“, verkündete ich. Mir ging es scheiße. Aber ich wollte den anderen einfach Silvester nicht verderben. Jule fiel mir um den Hals. „Wir haben nur noch eine halbe Stunde! Dann ist endlich 2005“, sagte sie aufgeregt. Ich lächelte. Schauspielern musste ich mein leben lang. Es machte mir nichts aus. Ich hatte Bill verziehen, aber ich würde es nie vergessen.

    Wir setzten uns hin und redeten über das Jahr, das bald zu Ende war. „Mein Jahr war eigentlich ziemlich scheiße. Das jüngste Ereignis hat mir so ziemlich den Rest gegeben. 2005 kann nur besser werden“, sagte ich. Bill legte seine Hand auf meine Schulter und lächelte mir aufmunternd zu. „Es wird schon besser werden“, sagte er bestimmt. „Das hoffe ich“, erwiderte ich. „Es ist bald so weit“, sagte Jule und hopste auf und ab. Wir mussten lachen. Tom holte eine Flasche Sekt zum Anstoßen. „Was ist mit Ellen?“, fragte ich. „Die haben wir rausgeschmissen“, antwortete Bill. „Ihr geht’s jetzt bestimmt richtig scheiße“, murmelte ich. „Das ist nicht unser Problem“, erwiderte Tom. „Ey, dein Feingefühl ist unverwechselbar“, sagte ich lächelnd. „Das ist eben Tom“, bemerkte Bill. Im TV lief der Countdown. Wir schnappten uns unsere Gläser.

    6

    5

    4

    3

    2

    1

    „Frohes Neues“, sagten wir im Chor und stießen an. Dann folgte das übliche, alle drücken, rausgehen und es krachen und knallen lassen.
    Dann sind wir schlafen gegangen. Obwohl ich es für überstürzt hielt, schlief ich mit Bill. Es ziepte nur leicht, ich hatte es mir schlimmer vorgestellt. Aber es war schön. Übung macht den Meister. In dieser Nacht, sagten wir uns auch erstmals die drei berühmten Wörter: „Ich liebe dich!“


    „Madame Fâlette. Ich habe einen Entschluss gefasst“, sage ich. „Meinst du, das tut dir gut?“, fragt sie. Ich nicke. Natürlich weiß sie, was ich will.



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    its my life - 06.01.2006, 21:46


    juhuu vion jetzt an kommen die ganz neuen teile!!!


    [gespannt bin!!!!!]



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    BlingBlingPerle - 06.01.2006, 21:53


    -taaaaadaaaaaaa-
    ich bin auch mal da^^

    mach weiter.. ich find die story souh geil..^^



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    Lizzy - 06.01.2006, 21:54


    BALD kommen die neuen Teile! Jetzt komm noch einer, den ihr schon kennt. Und als Bonus kommt ein kleiner Teil rein, den ich noch nicht veröffentlich hatte.


    Am nächsten Morgen wachte ich in Bills Armen auf. Es war schön. Ich dachte nicht mehr an Ben und Ellen. Ich wollte es alles vergessen. Nach dem Frühstück fuhren Jule und ich nach Hause. Auch sie hatte sich auf Tom eingelassen. „Hast du auch mit Tom geschlafen?“, fragte ich. Der Bus stand an einer roten Ampel. Der Fahrer drehte sich um und sah uns an. „Das geht sie nichts an“, sagte ich laut. „Tschuldigung“, murmelte er und sah wieder auf die Straße. Jule nickte. „Es war so geil“, schwärmte sie. Ich grinste.

    Am nächsten Abend kam Bill zu mir. Er drückte mich überglücklich. „Was ist denn jetzt passiert?“, fragte ich völlig konfus. „Ich liebe diese Welt! Wir hatten gestern einen Auftritt! Und dann hat uns so ein Mann angesprochen und uns in sein Tonstudio eingeladen! Das ist so geil! Lea! Wenn das klappt, kriegen wir einen Plattenvertrag“, erzählte er so schnell, dass ich Mühe hatte, hinterzukommen. „Ist ja geil“, sagte ich und fing an loszukreischen. „Das ist der Wahnsinn“, erwiderte Bill und klatschte in die Hände. „Wann müsst ihr denn wohin?“, fragte ich. „Schon morgen! Wir müssen nach Hamburg“, antwortete Bill. „Morgen ist die Verhandlung. Ich hatte gehofft, du würdest mich begleiten“, sagte ich. „Oh, das tut mir Leid“, erwiderte er. Ich schüttelte den Kopf. „Schon gut“, murmelte ich. Bill begann mich zu küssen. Er hatte super Laune. Irgendwie wollte ich es gar nicht. Ich war traurig. Aber dennoch machte ich alles mit.

    Wieder war ich allein. Ich saß zwischen einigen Menschen, allein, in der Gerichtsverhandlung. Jule war zu Hause, sie musste sich auf die Schule vorbereiten. Tom und Bill waren auf den Weg nach Hamburg. Meine Eltern mussten arbeiten. Ich war ganz allein. Mein Bruder saß auf der Anklagebank. Die Verhandlung zog an mir vorbei. Mein Bruder erzählte, was vorgefallen war, doch er nannte keine Namen. Chris hatte Angst, vor Kay. Ich hatte mehr Angst vor Ben. Ich stand auf. „Entschuldigung. Ich habe etwas hier zu sagen, was ihnen vielleicht weiterhelfen könnte“, sagte ich. Der Richter sah mich an. „Lea, halt dich raus! Bitte“, sagte Chris. „Wer sind sie denn?“, fragte der Richter. „Ich bin die Schwester von Chris. Ich weiß, wer der Haupttäter ist“, antwortete ich. Die Verteidigerin sah mich lächelnd an. „Ich würde sie gerne hören“, sagte sie. Der Richter willigte ein. Ich erzählte alles, was ich wusste. „Nun, dann sollten wir das überprüfen“, erwiderte der Richter etwas unsicher.

    Nach der Verhandlung konnte ich kurz mit Chris reden. „Hat Ben dich wirklich vergewaltigen wollen?“, fragte er. Ich nickte. „Wo ist Bill eigentlich?“, fragte mein Bruder. „Die Jungs sind in Hamburg im Tonstudio. Mit ein bisschen Glück kriegen sie einen Plattenvertrag“, antwortete ich. „Oh, das ist gut“, meinte Chris. Ich nickte. Dann musste ich mich schon von meinem Bruder verabschieden.

    Gegen Abend bekam ich einen Anruf von einer unbekannten Nummer.

    „Ja?“

    „Hey! Hier ist Bill“ Er klang aufgeregt.

    „Was ist los?“

    „Rate mal“

    „Ihr habt den Plattenvertrag?“

    „JAA! Ist das nicht geil?“

    „Ja, schon. Wo seid ihr? Morgen ist Schule“

    „Wir sind in einer Stunde in Magdeburg“

    „Und was ist das für eine Nummer?“

    „Georgs Nummer“

    „Achso. Ja, dann sehen wir uns morgen“

    „Jap, okay! Bis morgen!“

    „Bis denn“

    „Ich liebe dich“

    „Ja, ich mich auch. Dich auch, is klar“

    Was würde wohl werden, wenn sie so oft nach Hamburg müssten? Würde die Beziehung das aushalten? Sie war doch noch so jung. Wie eine Blume, die gerade eben erst aufgeblüht war. Natürlich war das immer Bills Traum. Ich freute mich für ihn. Ich hatte schon immer Zweifel, dass diese Beziehung richtig war. Doch die Gefühle waren stärker. Aber so langsam schaltete sich mein Verstand wieder ein. Mein Verstand sagte, dass es nicht gut gehen würde. Doch mein Herz wollte das nicht glauben. Liebe tat weh. Sie tat viel zu oft weh. So schön sie auch sein konnte. Sie war es aber nur selten.

    Der Wecker holte mich aus meinem Halbschlaf. Ich hatte ziemlich durchwachsen geschlafen. Ich sah total verpeilt aus. Ich tat alles, um wenigstens so halbwegs wach auszusehen. Ich ging in die Küche. Mein Vater saß am Tisch und hatte das Gesicht in den Händen vergraben. „Toller Morgen, was ist?“, fragte ich kühl und schnappte mir ein Toast aus dem Toaster. Mein Vater sah auf. „Deine Mutter weiß alles“, erklärte mein Vater. „Richtig so! Dann weiß sie ja, was für ein Arsch du bist“, erwiderte ich barsch. Dafür klatschte es richtig. Ich hielt meine Wange. „Danke für die Ohrfeige! Ich kann auch nichts dafür, dass du die Wahrheit nicht ertragen kannst“, sagte ich und holte mir eine Tasse Kaffee. Okay, das war frech von mir, aber es war die Wahrheit. „Silvester ist es dir wohl zu gut gegangen“, erwiderte mein Vater zornig. „Ja, Silvester war total geil! Erst beißt sich mein Freund mit der Ex von seinem Bruder rum und dann wurde ich auch noch fast vergewaltigt! Silvester war ja so geil“, sagte ich im ironischen Ton. Mein Vater riss die Augen auf. „Was wurdest du fast?“, fragte er. „Ja, du hast mich schon richtig verstanden. Aber das spielt keine Rolle mehr! Der Richter weiß Bescheid! Es war nämlich einer der Typen, die was mit dem Tod von der Nutte zu tun hatten“, erklärte ich. Mein Vater sagte nichts mehr. Das war auch besser so. Ich ging ins Bad und putzte meine Zähne. Ich fühlte meine Wange ab. Sie tat weh. Hoffentlich würde es dabei bleiben. Ich schnappte mir meinen Rucksack. „Sprech mich heute bloß nicht mehr an“, sagte ich zu meinem Vater, bevor ich das Haus verließ.



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    its my life - 06.01.2006, 22:07


    geiler teil weeeitttttttaaaaaaaaaaa!!



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    Lizzy - 06.01.2006, 22:19


    Commis bitte! Dann geht es weiter! Ich möchte bitte, von ALLEN Lesern ein Kommentar haben! Je mehr, deste schneller gehts weiter! :wink:



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    its my life - 06.01.2006, 22:32


    :cry: :cry: :cry: :cry: :cry:

    schribt was sonst muss ich warten!!



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    Anonymous - 06.01.2006, 22:35


    jap, jetzt wos neue teile gibt, bin ich auch wieder dabei *strahl*
    macht spaß das zu lesen :wink:



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    its my life - 06.01.2006, 22:37


    Carpe_Diem hat folgendes geschrieben: jap, jetzt wos neue teile gibt, bin ich auch wieder dabei *strahl*
    macht spaß das zu lesen :wink:

    juhuu danke!!!

    jetzt muss ich net mehr lange warten!!



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    Lizzy - 06.01.2006, 22:41


    Des reicht mir aber noch nicht... Ich würde zu gern, die altbekannten Leser alle hier wiedersehen... Neue find ich wohl nicht :(



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    its my life - 06.01.2006, 22:47


    :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry:

    man leute schreibt was die ff is voll geil!!!
    kann doch net sein das nur 2 die lesen!!



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    BlingBlingPerle - 06.01.2006, 22:48


    lizzy.. hallöchen^^

    na du
    deine story is wie immer toll. :D
    mach weiter so



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    [Akira] - 06.01.2006, 22:48


    soho da bin ich mal wieder^^und ich muss mit erschrecken fest stellen:DU HAST NICH BESONDERS VIEL GESCHRIEBEN :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry:
    mach doch bitte weiter :cry: :wink:



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    Anonymous - 06.01.2006, 22:51


    es sind eh immer mehr leser als commis...
    ich schreibe auch nicht überall wo ich lese was *schäm* oder nur einmal und nicht nach jedem teil *schäm* bin dann aber trotzdem fleißig am lesen :wink:



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    Lizzy - 06.01.2006, 22:52


    Hey! Das macht Laune! Jetzt hab ich meine Liebsten (also euch alle) wieder bei mir!
    Ich stelle euch jetzt noch einen brandneuen Teil rein! Morgen geht es weiter, da ich nachher vor der Filmkiste verschwinde!^^ Viel Spaß! Ich freue mich über eure Kommentare! Ich hab euch lieb!!


    Kurz vor der Schule traf ich auf Jule. „Tom hat mich gestern angerufen“, sagte sie völlig aufgelöst. „Ich weiß, die haben ihren Plattenvertrag“, erwiderte ich lächelnd. „Das ist so geil! Stell dir mal vor, nächstes Jahr Silvester, sitzen wir vier wieder zusammen und gucken The Dome und dann“, Jule sprach nicht weiter. Bill und Tom kamen auf uns zu. Jule fiel Tom überglücklich um den Hals. Seit sie mit Tom zusammenwar, benutzte sie Kontaktlinsen und ließ ihre Brille zu Hause. Bill gab mir einen kurzen Kuss. Er sah müde aus. „Was ist mit deiner Wange?“, fragte er und strich über sie. Ich zuckte zusammen. „Nichts“, murmelte ich und ging weiter. Dass ich Bill von meinem Vater erzählen müsste, fehlte gerade noch. Das ging niemanden etwas an.

    Es war mal wieder Englisch. Bill hatte anscheinend mal wieder keine Lust aufzupassen, denn ein Zettel von ihm landete mal wieder auf meinem Tisch. Ich las. Daraus folgte mal wieder eine nette Unterhaltung per Zettel:

    „Hey Kleene, was ist passiert?“

    „Nix! Was sollte denn sein?“

    „Na deine Wange, sie ist leicht dick“

    „Und? Ich habe die Nacht über die ganze Zeit auf der Seite gelegen! Ist das so schlimm?“

    „Nein! Aber ich glaub dir das nicht! Sonst hättest du das vorhin schon gesagt“

    „Dann glaubst du es eben nicht! Dein Problem“

    „Hey, ich mache mir doch nur Sorgen“

    „Brauchst du nicht! Ich komme auch so klar“

    „Silvester wärst du ohne uns aber ganz schön am Arsch gewesen“

    „Es hätte gar nicht so weit kommen müssen, wenn du treu gewesen wärst! Denkst du vielleicht auch mal so weit?“

    „Es tut mir Leid!“

    „Super! Vielleicht solltest du erst nachdenken bevor du was machst“

    „Ich kann es ja nicht mehr ändern“

    „Eben! Und am Arsch bin ich“

    „Aber darum geht es jetzt gar nicht! Warum ist deine Wange geschwollen?“

    „Wie oft noch? Es geht dich nichts an“

    „Wir sind zusammen! Es geht mich schon was an, wenn was mit dir nicht stimmt“

    „Dann liegt es aber immer noch an mir, was ich dir sagen will und was nicht“

    „Sag es mir doch bitte“

    „Nein! Und jetzt konzentriere dich auf den Stoff“

    „Kann nicht! Mach mir Sorgen um dich! Lieb dich doch“

    „Wie süß! Ende“

    „Warum bist du so zickig?“

    „Weil du mich nicht in Ruhe lässt““

    Die letzte Zeit der Stunde konnte ich in Ruhe arbeiten. Ich bemerkte, dass Bill mich oft ansah, reagierte jedoch nicht.

    Dann klingelte es. Ich schnappte mir Bill und zerrte ihn aus den Raum. „Okay, hör mir zu! Es ist ja lieb von dir, dass du dir Sorgen machst, aber wenn ich reden will, werde ich schon zu dir kommen“, sagte ich. Bill nickte. „Liebst du mich noch?“, fragte er. „Ja, klar“, antwortete ich. Es war dumm, sich mitten auf dem Gang zu küssen., doch wir konnten einfach nicht voneinander lassen. Warum konnte ich nicht von ihm lassen? Ich wollte ihn hassen, für das, was er Silvester getan hat. Doch es ging einfach nicht. Ich hörte ein Räuspern. Bill und ich ließen voneinander ab. Es war unser Englischlehrer. „Ihr beide ja?“, fragte er. Bill nickte und grinste. „Tja, dann, ich wünsche euch ja Glück für eure Beziehung, aber das gehört nicht in die Schule“, sagte unser Lehrer. „Ja, tut mir Leid“, erwiderte ich. „Na dann geht mal rein“, sagte er und ging weiter.

    In der großen Pause ging ich mit Jule auf Toilette. Der Raum war leer. „Was hast du heute die ganze Zeit mit Bill geschrieben?“, fragte sie. „Ach nichts wichtiges! Scheiße“, sagte ich aus einer „Kabine“. „Was ist?“, fragte Jule. „Ich hab meinen Scheiß gekriegt! Hast du was mit?“, erwiderte ich. „Ähm, ich glaube ja“, sagte Jule. Ich hörte, wie sie ihren Rucksack durchkramte. Dann kam eine Lehrerin. „Ist alles okay?“, fragte sie Jule. „Äh, na ja, nicht wirklich“, erwiderte sie. „Ich habe meine Tage bekommen und hab nix dabei“, rief ich. „Oh, ich habe was mit! Ich habe aber nur Tampons. Könnte wehtun“, sagte unsere Lehrerin. „Ach was! Wenn da ein Penis reinpasst, wird so ein Tampon ja wohl kein Problem sein“, erwiderte ich. Jule lachte. „Was?“, fragte ich. „Naja, Bills kleiner Freund... na ja! Achtung ich werde“, sagte Jule. Ein Tampon kam geflogen. „Danke! Was soll das heißen? So klein war der gar nicht“, berichtete ich. „Bestimmt so wie Toms“, kam es von Jule. „Ey! Das wäre scheiße! Denn kennen wir ja beide die größen... oh ne! Das fetzt nicht“, beschwerte ich mich und öffnete die Tür. Unsere Lehrerin sah uns unglaubwürdig an. „Danke. War kein Problem“, sagte ich. Doch sie bekam kein Wort raus. Ich wusch mir die Hände. „Dann lass uns raus“, sagte ich. Jule nickte.



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    Anonymous - 06.01.2006, 23:06


    :lol: :lol: :lol: *weglach* die arme lehrerin *vorstell wie lehrerin mit offenem mund da steht und starrt* :D



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    its my life - 06.01.2006, 23:13


    boooa lizzy der teil is ja geil!!
    du mit deinen ideen ne echt is dir gelungen!!

    haha ich lach mich tod!!!

    loooooooooooooooooooooool

    freu mich auf morgen!!


    hdggggggggggggggggggggggdl meine süsse



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    TH-meitli-89 - 06.01.2006, 23:14


    hallllllo :!: :!:

    arme lehrerin,... :D :D :D

    endlich neue teile,.....*sichfreut*
    schreib bitte weiter,... :D :D

    mfg



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    BlingBlingPerle - 06.01.2006, 23:23


    :shock: -rofl- :lol:

    mach weiter^^
    ich findd eine story toll



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    Lizzy - 07.01.2006, 11:49


    Guten Morgen!

    Ich habe mich sehr über eure Kommentare gefreut! :D

    Jaja, ist zwar auch nicht so ganz jungendfrei gewesen der Teil, aber naja! Jetzt geht es auf jeden Fall erstmal weiter! Nur ein kleiner Teil, am Nachmittag kommt,wenn alles glatt geht noch ein etwas längerer!

    Lachend kamen wir bei den Jungs an. „Was lacht ihr denn?“, fragte Tom. Jule und ich erzählten die Geschichte. Bill sah mich verdutzt an. „Tja Schatz, mit Sex ist die Woche nichts. Oder stehst du auf Blut?“, fragte ich. „Nee, eigentlich nicht“, erwiderte Bill. Jule und ich lachten los.

    Als ich nach Hause kam war ich allein. Meine Mutter war noch bei der Arbeit, mein Vater wohl auch. Oder er war wieder bei der anderen Frau. Meine Mutter wusste es, wie sollte es nur weitergehen? Würde sie meinem Vater verzeihen? Bill hatte mich auch betrogen. Aber bei ihm war es nur ein Kuss. Ich fühlte mich schon schlecht, wie müsste es erst meiner Mutter gehen? Ich holte mir das Essen aus dem Kühlschrank, dass ich mir bereits am Abend zuvor fertig gemacht hatte. Doch mein Appetit ließ zu wünschen übrig. Auf Hausaufgaben hatte ich auch keine Lust. Die Beziehung mit Bill war eine einzige Berg und Talbahn. Wie sollte das auf Dauer gut gehen? Ich wollte eine glückliche Beziehung. Aber mir war klar, dass es nicht möglich war. Meine Familie war zerstört.

    Das Telefon riss mich aus meinen Gedanken. Ich schaute das Telefon an. Ich wollte meine Ruhe haben. Ich ließ das Telefon klingeln, schnappte mir meinen Rucksack und verzog mich in mein Zimmer. Ich schmiss mich aufs Bett. Dann klingelte mein Handy. „Arhg“, schrie ich. Ich schaute aufs Display. Es war Jule.

    „Hey Jule“

    „Hi Lea! Ich haben noch mit Tom und Bill geredet”

    „Ja und?“

    „Wochenende sind die wieder im Hamburg. So wie es klang auch die Winterferien über“

    „Na das fängt ja gut an. Aber trotzdem! Stress machen können wir nicht“

    „Aber...“

    „Nichts aber! Ich find das für mich auch nicht schön! Aber wir sollten die Jungs jetzt eher unterstützen“

    „Ja, schon, aber die können uns doch nicht einfach so abschieben“

    „Haben sie das vor? Nein! Also“

    „Deine Beziehung mit Bill ist ja sowieso nicht das Wahre! Aber mit Tom ist alles perfekt“

    „Das tut nichts zur Sache“

    „Aber Lea! Ich will nicht, dass er mich allein lässt“

    „Wir können nicht von den Jungs erwarten, dass sie wegen uns alles hinschmeißen“

    „Nein, aber sie könnten doch wenigstens das alles langsamer angehen lassen“

    „Das ist ihre Entscheidung! Ich muss jetzt Hausaufgaben machen“

    „Ja, okay, dann bis morgen“

    „Ja, bis denn dann“

    Ich ließ mein Handy fallen. Die Beziehung mit Bill war nicht das richtige. War es wirklich so? Aber ist denn Liebe das nicht wert? Okay, eine Beziehung sollte schon glücklich sein. Ich war doch aber glücklich, hin und wieder zumindest. Es ist alles so komisch. Wenn Bill bei mir ist, würde ich alles mit ihm machen! Ich könnte die ganze Welt umarmen. Aber gleichzeitig, will ich, dass er geht. Wo kamen nur diese Zweifel her?


    Ich sitze im Zug. Die Strecke ist mir vertraut. Ich bin wieder allein. Ich drücke meine Jacke fest zusammen. Warum mache ich das nur? Wieder ist Silvester. Es ist der 30.12.2005. Es ist alles fast ein Jahr her. Ich erinnere mich daran, als wäre alles gestern gewesen. Ich denke an alles zurück.


    Die Wochen zogen vorüber. Jule war oft bei mir und war traurig, dass sie Tom kaum noch sah. Sie jammerte ewig rum. Mich ließ es auch nicht kalt, dass ich Bill selten zu Gesicht bekam. Doch ich sah nach vorn. Ich konnte ja schließlich nichts daran ändern und das wollte ich auch nicht. Ich liebte Bill viel zu sehr, als dass ich ihm seinen Traum mit meinem Gemaule versauen würde.



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    its my life - 07.01.2006, 12:38


    man deine ff is so hammer!!!

    mach bitte schenll weiter!!!


    hdgggdl



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    TH-meitli-89 - 07.01.2006, 14:57


    schreib bitte weiter,..... :D :D :D



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    BlingBlingPerle - 07.01.2006, 15:58


    -auf und ab hops-

    mach bitttttttttee weiter^^
    ich find deine story suuuuupi



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    Lizzy - 07.01.2006, 18:52


    Geht weiter!
    Ich fahre jetzt in die Schwimmhalle und danach gehts auf in ne Coctailbar! Das heißt, ich werde heute nicht mehr in der Lage sein, noch was reinzustellen^^ Also viel Spaß mit dem nächsten Teil:


    Ehe ich mich versah waren Winterferien. Ich verbrachte die meiste Zeit in meinem Zimmer. Alles um mich herum war dunkel ohne Bill. Er war nicht da. Jule war kaum noch zu ertragen. Was mit Chris war, wusste ich nicht. Meine Eltern gingen sich aus dem Weg. Das war keine Familie mehr. Es klopfte. Ich sagte nichts. Erneut klopfte es. Ich zog mir meine Decke über den Kopf. Ich war grade mitten im Loch. Ich wollte kein Gequatsche von meinen Eltern hören. Ich hörte, wie sich die Tür öffnete. „Lea?“, fragte sie vorsichtig. Das war meine Mutter. Ich schlug die Decke zurück und sah sie an. „Kommst du bitte mal?“, fragte sie. Ich nickte. Wir gingen zusammen ins Wohnzimmer, wo mein Vater saß. „Setz dich bitte“, murmelte er. Ich nahm mir ein Kissen und kuschelte wieder mit einem Kissen. Mein Vater saß auf dem Dreier und meiner Mutter auf dem Zweier. Mein Bruder fehlte. „Also Lea, wir müssen mit dir reden“, begann mein Vater. „Chris sollte dabei sein“, bemerkte ich. „Ach ja, Chris wird bald rauskommen. Sie haben diesen Kay gestellt“, erzählte meine Mutter. „Was ist mit Ben?“, wollte ich wissen. „Den hat man nicht gefunden“, antwortete meine Mutter. „Na klasse“, murmelte ich. „Aber darum geht es ja nicht. Du hast deinen Vater erwischt, als er mich mit Sabine betrogen hat“, erinnerte meine Mutter. „Du kennst das Miststück also?“, fragte ich. Sie nickte. Meine Mutter sah meinen Vater an. „Also, es war kein Ausrutscher. Es ist eine Affäre, bei der sich Gefühle entwickelt haben“, beichtete er. Ich sagte nichts. Meine Eltern sahen mich an. „Also“, begann meine Mutter zögernd. „Sag nichts. Ihr lasst euch scheiden. Also sind wir auch Abschaum, so wie du über solche Familien geredet hast. Zum Glück hab ich dir das nie geglaubt! Bill, Tom und Frau Kaulitz sind bei weitem bessere Menschen als ihr“, sagte ich. Meine Mutter sah zu Boden. „Ich geh wieder in mein Zimmer“, äußerte ich und schmiss das Kissen in die nächste Ecke. Ich knallte die Tür zum Wohnzimmer zu. Auf den ersten Stufen der Treppe hielt ich an. Ich musste mit jemanden reden. Ich öffnete die Tür. Meine Eltern sahen mich hoffnungsvoll an. „Keine Angst, ich hasse euch nicht! Ich hatte euch schon immer verachtet“, bemerkte ich, schnappte mir das Telefon und ging in mein Zimmer. Dort legte ich mich in mein Bett und kuschelte mich in meine Decke ein. Dann wählte ich Bills Nummer.

    „Ja?“

    „Bill? Hier ist Lea. Hast du Zeit?“

    „Ja, sicher“

    „Was habt ihr heute gemacht?“

    „Wir haben heute noch weitere Songs vorgespielt und verbessert und einen schon aufgenommen“

    „Geht ja schnell voran“

    „Oh ja! Ist total geil“

    „Du bist jetzt schon fast eine Woche weg und hast die letzten drei Tage nichts von dir hören lassen. Was ist los?“

    „Wir haben eben so unser Tun“

    „Und da hast du nicht mal Zeit für eine SMS?“

    „Ja, tut mir Leid“

    „Naja, was solls“

    „Was ist bei dir los?“

    „Also Jule ist zur Zeit nicht zu ertragen, sie vermisst Tom total“

    „Vermisst du mich auch?“

    Ich biss mir auf die Lippe.

    „Ja, schon“

    „Das klingt ja nicht überzeugend“

    „Ich bin auch beschäftigt“

    „In wie fern?“

    „Na Chris kommt bald aus dem Gefängnis“

    „Das ist doch toll!“

    „Ja, schon“

    „Aber?“

    „Ach nicht so wichtig“

    „Nicht?“

    „Naja... meine Eltern haben ... na ja....“

    „Was?“

    „Ach, schon okay! Ich geh besser schlafen“

    „Raus mit der Sprache“

    „Ich erzähle es dir später“

    „Wann später?“

    „Wenn du wieder da bist“

    „Hm... okay“

    „Dann lass mal wieder was von dir hören“

    „Ja klar“

    „Tschüss“

    „Lea?“

    „Ja?“

    „Ich liebe dich und bin für dich da! Vergiss das nicht“

    „Danke“

    Ich legte auf. In mir stieg Trauer auf. Ich war allein. Ich konnte es Bill einfach nicht sagen. Ich schämte mich, so eine Familie zu haben. Meine Mutter hatte Frau Kaulitz runter gemacht und das alles wegen mir. Und jetzt? Wie würde Bill reagieren? Warum war mein Vater nur fremdgegangen? Warum hatte meine Mutter mir immer versucht einzureden, wir wären was besseres? Ich konnte das alles nicht verstehen. Ich hatte so viele Fragen und keiner konnte sie beantworten. Was würde Chris sagen, wenn er nach Hause kommt und erfährt, dass sich unsere Eltern scheiden ließen?



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    Anonymous - 07.01.2006, 22:15


    suuuuuuper !!!!! bitte schreib gaaaanz schnell weiter !!!!
    ach, was würde ich ohne die FFs nur machen ???
    (wahrscheinlich mehr für die schule, ... :D )

    bussal



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    its my life - 07.01.2006, 23:19


    süsse mach schnell schnell weiter!!



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    Anonymous - 07.01.2006, 23:30


    jap - von mir aus kanns auch gaaaaanz schnell weiter gehen :D *auf neuen teil froi* =D



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    TH-meitli-89 - 08.01.2006, 00:01


    schreib weiter,...... :D :D :D :D



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    Lizzy - 08.01.2006, 15:10


    Die Geschichte neigt sich langsam dem Ende. Jetzt erstmal ein Miniteil! Später gehts weiter!


    Die Haustür öffnete sich. „Chris“, schrie ich und rannte meinem Bruder in die Arme. „Meine kleine! Wie ist es dir ergangen?“, fragte er. Ich senkte meinen Kopf. „Ich komm nachher gleich zu dir“, sagte er. Ich nickte.

    Ich saß auf meiner Couch und durchstöberte die Fernseherzeitung, als mein Bruder in mein Zimmer kam. Er setzte sich zu mir. „Also, was ist passiert?“, fragte er. „Mama und Papa lassen sich scheiden“, antwortete ich. Chris machte große Augen. „Das war abzusehen. In letzter Zeit lief es ja wirklich nicht gut“, meinte er. „Papa hat Mama betrogen. Ich hab ihn dabei erwischt“, erklärte ich. „Er hat was?“, fragte Chris erstaunt. Ich nickte. Es war nicht einfach, ihm das zu sagen. Aber er sollte es wissen. „Tja, wenn das so ist, müssen wir uns überlegen, wo wir bleiben wollen“, sagte Chris nach einigen Minuten des Schweigens. „Ja, das wird schwer. Ich will mich nicht entscheiden müssen“, erwiderte ich. Mein Bruder zog mich zu sich. Ich kuschelte mich an. „Ich habe mich in der letzten Zeit so allein gefühlt. Bill ist nicht da, Jule ist kaum noch zu ertragen“, sagte ich. „Jetzt bin ich ja wieder da. Und das habe ich dir zu verdanken“, erwiderte Chris. Er schlief die Nacht bei mir im Bett. Ich fühlte mich endlich nicht mehr ganz so allein.

    Wir schliefen bis Mittag durch. Es klopfte an der Tür. Verschlafen rief ich: „Ja, komm rein“ Auch wenn ich keine Ahnung hatte, wer es war. Meine Mutter schaute ins Zimmer. „Was ist?“, fragte ich leise. „Bill ist da“, erwiderte meine Mutter. „Was echt? Ich komme sofort“, sagte ich. Ich nahm mir frische Unterwäsche und Klamotten und ging ins Bad.

    Ich stürmte die Treppen runter und sah in die Küche. Bill saß mit meinem Vater am Tisch, während meine Mutter Mittag machte. Bill sah mich an. Er machte kaum den Eindruck, als würde er sich freuen, mich wiederzusehen. „Hier ist ja wirklich einiges passiert, in der kurzen Zeit“, sagte Bill. Ich nickte. Chris kam angeschlurft. „Hey Bill, was geht?”, fragte er und schlug mit Bill ein. „Lass uns hoch“, sagte ich zu Bill.



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    its my life - 08.01.2006, 19:09


    weeeeeeeeeeiiiiter biiidö



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    Lizzy - 08.01.2006, 19:12


    Ich stelle heute Abend den letzten Teil rein! Bis dann!



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    Anonymous - 08.01.2006, 19:50


    den leeetzten teil?? :cry: :cry: :cry:
    mennooooooo... :( hat das dingens denn nen happy end? *gespannt sei*



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    Lizzy - 08.01.2006, 19:51


    Werdet ihr ja sehen...

    An alle Leser: Wollt ihr eine Fortsetung von der Story??



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    [Akira] - 08.01.2006, 20:04


    WAS?!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!??????????????????????ich hoffe ich hab mich da verlesen!Das kann nich der letzte Teil sein :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry:
    und ja ich WILL eine FORTSETZUNG :!: :!: :!: :!: :!: :!: :!: :!: :!: :!: :!: :!: :!: :!: :!: :!: :!: :!: :!:



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    Lizzy - 08.01.2006, 20:11


    Japs! Hier kommt der letzte Teil! Ich wünsche euch viel Spaß dabei! Danke an alle Leser!


    In meinem Zimmer angekommen ließen wir uns erst mal auf der Couch nieder. Wir sahen uns an. Es waren tiefe Blicke in die Augen. Wir sagten nichts. Bill räusperte sich. „Warum hast du mir nicht schon am Telefon gesagt, dass sich deine Eltern trennen?“, wollte er wissen. „Ich weiß es auch nicht“, erwiderte ich seufzend. „Naja, was solls“, meinte er. „Ich bin froh, dass du wieder da bist“, sagte ich. Bill nickte. Er legte seine Hand auf meine Schulter. „Ich bin froh, dich endlich wiederzusehen“, erwiderte er. Unsere Lippen berührten sich. Dann ließen wir unsere Zungen miteinander spielen. Es war schön, aber trotzdem komisch. Ich spürte seine Hände unter meinem Pulli. Ich ließ von ihm ab. „Mir ist heute nicht danach“, sagte ich. Bill blinzelte. „Was ist los?“, fragte er. Ich schüttelte den Kopf. „Aber irgendwas muss doch sein“, sagte er. „Es ist aber nichts! Ich habe heute eben keinen Bock auf kuscheln und so“, erwiderte ich. „Okay“, murmelte Bill. Er wirkte geknickt. Es war mir nicht egal. Ich wollte, dass er glücklich ist. Aber was sollte ich schon groß tun? Mich selbst zu etwas zwingen, was ich nicht wollte? Ich liebte Bill über alles. Aber ich hatte Wut auf ihn, wie so oft. Denn ich war allein. Er hatte mich allein gelassen und er würde mich auch in Zukunft oft allein lassen. „Fällt es dir leicht, uns alle hier allein zu lassen?“, fragte ich vorsichtig. „Ich lasse euch ja nicht allein“, erwiderte Bill. „Also ich fühle mich allein gelassen“, sagte ich. „Warum? Du hast doch keinen Grund dich alleingelassen zu fühlen“, meinte Bill. „Ich fühl mich ziemlich allein, wenn du nicht da bist“, sagte ich. „Das tut mir ja schon Leid. Aber die Musik ist eben das wichtigste, was es für mich gibt“, äußerte Bill. Bei diesen Worten fingen seine Augen an zu leuchten. „Ich versteh das ja, aber du musst auch wissen und verstehen, dass das für mich auch nicht so einfach ist“, sagte ich. „Verstehst du mich eigentlich?“, fragte Bill aufgebracht. „Ja, natürlich! Das ist es ja! Ich habe ja jetzt zum ersten Mal was gesagt! Ich will nur, dass du weißt, wie ich mich fühle“, erwiderte ich. „Und jetzt? Soll ich jetzt ein schlechtes Gewissen haben?“, fragte Bill. „Nein, natürlich nicht“, sagte ich. „Sehr schön! Wenn du das nicht verstehst, bringt die Beziehung nämlich nichts“, sagte er und sah mir tief in die Augen. Ich schluckte. „Ich verstehe dich! Ich erwarte nur, dass du mich auch verstehst“, erklärte ich. Bill sagte nichts. „Ich fahre nach Hause“, murmelte er und ging aus meinem Zimmer. Ich blieb sitzen. Was sollte ich jetzt auch noch groß sagen?

    In den nächsten Wochen gingen wir uns eher aus dem Weg. Bill schien wirklich zu denken, ich hätte kein Verständnis für ihn. Jule und Tom hatten sich getrennt, was mich nicht sehr wunderte.
    Mit der Zeit kamen Bill und ich uns wieder näher. Wir küssten uns und schliefen auch wieder miteinander. Aber trotzdem war die Stimmung noch sehr angespannt. Wir redeten nicht viel.
    Wenn Ferien waren, bekam ich Bill fast nie zu Gesicht. Er war oft in Hamburg.

    Wir saßen alle zusammen. Meine Eltern, Chris und ich. „Also ich werde nach Nizza ziehen“, verkündete mein Vater. Meine Mutter wollte hier bleiben. „Bill, ich kenne eure Musik. Wenn ihr damit jetzt Erfolg habt, was wird aus uns?“, fragte ich. „Keine Ahnung! Werden wir sehen“, erwiderte Bill. Für ihn zählte nur eins: die Musik! Seine Musik, seine Band, ihre erste Single.


    Ich steige aus dem Zug. Ich kenne diese Stadt noch gut. Ich gehe zur Bushaltestelle und schaue nach, wann der nächste Bus fährt. Es dauert noch eine Stunde. Ich suche mir ein Cafe. Es ist kalt draußen. Ich denke wieder zurück. Mein ganzes Leben ging kaputt, alles nur wegen Tokio Hotel, speziell wegen Bill. Ich hatte noch nie jemanden so sehr geliebt wie ihn.


    Es war der letzte Schultag vor den Sommerferien. „Lea! Du wirst es kaum glauben! Wir werden eine Single rausbringen! Unser Traum ist wahrgeworden“, erzählte Bill. Wieder leuchteten seine Augen. „Bill, du liebst die Musik mehr als alles andere. Besser du lernst erst mal richtig einen Menschen zu lieben“, sagte ich mit einem gezwungenen Lächeln. „Also... ja okay. Wir beenden das besser“, erwiderte Bill und nickte. Ich sah ihn an. Das Leuchten in seinen Augen war noch nicht verschwunden. Doch ich sah Tränen in seinen Augen. „Du hast mich enttäuscht“, sagte Bill. Ich dachte mein Herz zerbricht. War ich eine so schlechte Freundin? Wir bekamen unsere Zeugnisse.

    Ich saß zu Hause. Mein Vater kam in mein Zimmer. „Papa, ich komme mit nach Nizza“, sagte ich kurzentschlossen. „Aber lass mich allein“, fügte ich noch hinzu. Ich ließ meinen Tränen freien Lauf. Konnte ich ohne Bill überhaupt leben? Er hat mir so geholfen. Aber ich hatte ihn enttäuscht. Es gab kein Zurück mehr für mich. Ich schrieb Bill eine SMS: „Bill, es tut mir Leid, dass ich dich enttäuscht habe. Ich gehe mit meinem Vater nach Nizza. Ich wünsche dir viel Erfolg. Ich liebe dich und werde dich nie vergessen! Lea“
    Kurz darauf piepte mein Handy. Bill schrieb zurück: „Danke. Vielleicht sieht man sich ja mal wieder. Irgendwann mal. Ich will dich aber jetzt erst mal nicht sehen. Ich will dich vergessen. Ich muss mich auf meine Musik konzentrieren. Bill“
    Ich schrieb nicht mehr zurück. Ich schluchzte. Das war hart.

    Mitte der Sommerferien saß ich mit meinem Vater im Auto. Wir waren auf den Weg nach Nizza. Ich habe das Lied gehört. Ich schloss meine Augen. „Irgendwann laufen wir zusammen“, sang er. Ja, Bill. Vielleicht finden wir irgendwann noch einmal zueinander.

    Nizza war schön. Doch ich war nicht ich. Ich redete kaum. Ich war wie ein Geist. Ich fühlte mich mehr tot als lebendig. Ich vermisste ihn. Nach einigen Selbstmordversuchen landete ich bei Madame Fâlette, die mit mir an der Ostsee eine Therapie machte.


    Ich stehe hier vor der Tür. Ich klingel. Eine Frau öffnet mir die Tür. „Guten Tag“, sagte ich. Sie nickt mir zu und dreht sich um. Ein Junge erscheint in der Tür. Er sieht mich an. „Lea?“, fragt er. „Hallo Bill. Lange nicht gesehen“, erwidere ich. Wir sehen uns einfach nur an. Was wird dieses Wiedersehen bringen? Ob es mir hilft? Ich weiß es nicht. Aber jetzt bin ich hier und stehe vor Bill. Ich stehe vor dem Menschen, der mein Leben verändert hat und dessen Leben nun auch verändert ist.

    Ende



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    Anonymous - 08.01.2006, 20:26


    Boar geil. Büdde weiter.....! :)
    *ganz aufgeregt is*



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    Lizzy - 08.01.2006, 20:32


    Weiter gehts nicht! Das ist das Ende! Der zweite Teil kommt Mitte/Ende der Woche on, wenn ihr wollt.



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    [Akira] - 08.01.2006, 20:52


    Das is cool^^ja ich will ne neue Story von dir haben^^ :D :wink: :!:



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    its my life - 08.01.2006, 21:20


    ich hab gerade voll gänsehaut wegen deiner story!!!


    so schade ist der erste teil zu ende!!


    aber ich weiss der 2.teil wird auch geil!!

    deshalb schrib weiter!!!



    lüüp disch meine süsse



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    Lizzy - 08.01.2006, 21:46


    Japs! Der zweite Teil ist ne "neue FF" also auch ein neuer Threat. Ich werde wahrscheinlich Mittwoch beginnen, die Teile online zu stellen.
    Ich danke euch allen, für die lieben Kommentare!
    Und jetzt die Frage, die immer kommt!
    Welche waren eure Lieblingsstellen?



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    [Akira] - 08.01.2006, 22:01


    hehe^^die kloszene :lol: :twisted:



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    Anonymous - 08.01.2006, 22:05


    ein zweiter teil? *froi*

    geht der denn da weiter, wo diese ff aufgehört hat? :D *froi* *hopps*

    wirklich toll !



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    Anonymous - 09.01.2006, 13:25


    ja.. des mitn klo!!

    +rofl+



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    Lizzy - 09.01.2006, 15:00


    Ich verrate noch nichts!^^ Freut euch auf Mittwoch!
    @ Tokiohotelfan_girl lüb dich uch!^^



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    its my life - 09.01.2006, 15:12


    welche war meine lieblingsszene?!?

    weiss net fand wiklich alle geil!!!

    werd die ff nochmal überfliegen dann sag ichs dir!!!!!!


    lizzy du bist echt ne hammer frau!!!lieb dich gaaaaanz doll



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    its my life - 09.01.2006, 15:16


    also ich finde alle teile saugeil wie schon gesagt aber die beiden kolszenen sind echt voll zum lachen voll lustig!!!

    und du hast ja mehrere depriszenen oder?!?

    die find ich auch voll schön geschrieben konnt mich gut reinversatzen!!!

    hoffe weisst welche szenen ich meine!!!



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    Anonymous - 10.01.2006, 20:28


    oh mien gotte ich will unbedignt wissen weis weiter geht oder ist die ff etwas fertig??
    ich hab jetzt zwar ewigkeiten gebracuh dsie ff zu lesen aber ihc find sie echt genial!!

    freu mich schon auf fortsetzung lg chris



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    Lizzy - 10.01.2006, 20:43


    Japs! Morgen geht es mit dem zweiten Teil weiter!^^



    Re: Sind (angehende) Männer Schweine?

    Anonymous - 10.01.2006, 22:30


    +schon mega doll drauf freu+



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