Schlechte Gesundheitspolitik schon vor Ort spürbar!

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    Re: Schlechte Gesundheitspolitik schon vor Ort spürbar!

    Indira - 11.11.2007, 15:09

    Schlechte Gesundheitspolitik schon vor Ort spürbar!
    Nachfolgenden Aushang - dem ich voll und ganz zustimme- las ich im Wartezimmer eines Arztes:


    Schlechte Gesundheitspolitik schon vor Ort spürbar!

    Politiker versuchen von ihren eigenen Fehlern bei der Gesundheitsreform abzulenken, in dem sie

    Ärzte verunglimpfen. Kommentar von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt: "Ärzte nehmen Patienten in

    Geiselhaft, um mehr Geld zu bekommen!" Fakten sind, dass bereits fünf Allgemein-Mediziner in den

    letzten 3 Jahren im Kreis Cochem-Zell keine Nachfolger mehr fanden und es in Bullay, Ediger-Eller

    und demnächst wohl auch in Klotten keinen Arztsitz mehr gibt. Andere ältere Kollegen tendieren

    dazu, unter den heutigen kaum mehr zumutbaren Arbeitsbedingungen, so früh wie möglich in den

    Ruhestand zu gehen, was in den nächsten Jahren bei fehlenden Nachfolgern zu einer noch schlechteren

    Patientenversorgung führen wird. Bei diesen absehbaren Ausfällen werden die wenigen restlichen

    Ärzte an die Grenze ihrer Belastbarkeit kommen und keine neuen Patienten mehr übernehmen können.

    Dann droht auch bei uns, wie schon in den neuen Ländern, dass Krankenschwestern zur Betreuung

    eingesetzt werden müssen.

    Woran liegt diese Entwicklung? Wir Ärzte in Deutschland werden durch alte und neu geplante Gesetze

    der Gesundheitsreform zu immer mehr Bürokratie gezwungen, welche die Arbeit am Patienten behindert

    und uns die Arbeitslust nimmt. Die regierenden Politiker - im Gegensatz zu den meisten Bürgern -

    sind nicht bereit, mehr Geld in die medizinische Versorgung und den Fortschritt zu investieren. Sie

    versuchen auf dem Rücken der Gesundheitsanbieter durch finanzielle Strafandrohungen, Preisdiktate

    und Geldabzug in die Verwaltungen, die eindeutige Unterfinanzierung des Gesundheitssystems zu

    verbergen. Diese Unterfinanzierung ist alleine durch die Altersschere mit immer weniger Einnahmen

    der Krankenkassen und die teuren, aber oft lebensrettenden neuen Diagnostik- und

    Therapiemöglichkeiten gegeben. Von 15 westlichen Industrienationen belegt Deutschland den 4.letzten

    Platz bei den Pro-Kopf-Ausgaben für ambulante ärztliche Behandlungen. Das heißt, dass die

    Luxemburger, Dänen, Schweizer und Amerikaner bereit sind, mehr als das Doppelte der deutschen

    Beiträge für ihre Gesundheit auszugeben! Unsere Politiker haben uns Jahre lang mit sicheren Renten

    belogen - wann geben sie endlich zu, dass auch die Gelder im Gesundheitswesen nicht mehr

    ausreichen? Sie sollten sich bei den Bürgern informieren, was ihnen die moderne medizinische

    Behandlung wert ist! Wir brauchen also dringend wieder mehr deutsche Ärzte und Arbeitsbedingungen,

    welche deutsche Ärzte nicht weiterhin zum Auswandern oder frühzeitigem Rentenantritt veranlassen!

    Wie können Sie, liebe Leser, etwas verändern?

    Teilen auch Sie ihre Sorgen um die medizinische Versorgung dem Mitverantwortlichen, unserem

    Bundestagsabgeordneten Herrn Bieser, unter der E-Mail Adresse: post@cdu-cochem-zell.de oder

    Faxnummer: 02671980332 oder Telefonnummer 02671975510 mit und bitten ihn, die anstehende verfehlte

    Gesundheitsreform zu verhindern.


    Ich würde mich freuen auch Eure Meinungen/Erfahrungen darüber zu lesen.

    Petra



    Re: Schlechte Gesundheitspolitik schon vor Ort spürbar!

    wolffi79 - 23.12.2007, 01:19


    Ich würde behaupten das Problem ist das Gleiche wie mit der privaten Altersvorsorge.
    Jeder muß für sich vorsorgen, egal ob er will bzw. kann oder nicht.

    Auch wenn es hart klingt, wer sein Geld bereit ist in Luxusartikel zu stecken die zwar seine Lebensgefühl mental steigern, gleichzeitig aber an seiner Gesundheit spart indem er nur das mitnimmt was ihm der Staat bezahlt, kann sich auch garnicht darüber bewußt werden was Gesundheit an Lebensqualität bedeutet und wert ist. Oder anders formuliert: Wieso soll ich was zahlen wenn der Staat es mir doch schenkt, schließlich zahle ich ja genug Beiträge?

    Nun wäre es aber äußerst undemokratisch das Gesundheitssystem einfach soweit zu ändern das man das Solidaritätsprinzip derart einschränkt, daß derjenige der wirklich arm ist sich keinen Arzt mehr leisten kann.
    Das Amerikaner zwar mehr für Gesundheit ausgeben mag zwar löblich sein, doch jemand der wirklich arm ist wird dort am Besten garnicht erst krank, nein danke.

    Ein Ausweg wäre die Grundleistungen weiter zu kürzen und jeden Bürger ähnlich wie bei einer Riester Rente zur Eigenvorsorge zu ermutigen. Oder ein System ähnlich wie bei Privatkrankenkassen: Wer viele Leistungen in Anspruch nimmt steigt zwangsläufig im Beitrag. Wer dann gleichzeitig an Präventionsmaßnahmen teilnimmt bekommt wiederum Beiträge erstattet.

    Dies jedoch gerecht umzusetzen wird sicher nicht leicht sein und weiteren teuren Verwaltungsaufwand erfordern. Das mit den Präventionsmaßnahmen wird aber zum Glück von immer mehr Kassen umgesetzt und halte ich für sehr sinnvoll, da es hilft teure Folgekosten zu vermeiden.

    Vielleicht würde es auch helfen wenn jeder Patient seinen Arzt bewerten könnte und sich danach seine Provision richtet. Vielleicht würden sich dann von ihm verordnete alternative Therapien mal eher durchsetzen, als nur das übliche Spektrum von anerkannten Leistungen. (wie in meinem Falle mit Ablehnung des FPZ bzw. Kräftigungstherapie)

    Ich meine einen Handwerker bezahle ich auch erst wenn er seine Arbeit gut gemacht hat, sonst nehm ich mir einen anderen.

    Ich habe vor kurzem die Erfahrung in einem Forum für Pysiotherapeuten gemacht wie extrem voreingenommen einige Pysios reagierten, als ich es dort wagte zu behaupten das mir diese selbstfinanzierten Therapien mehr gebracht hätten als PT und Massagen.
    Da ich ohnehin schon jedes mal um ein Rezept für Pysiotherapie betteln mußte und hier ja strikte Auflagen herrschen, beginnt man als Patient eher mal selber nachzudenken welche Alternativen es noch gibt und ein guter Arzt sollte diese kennen und es NICHT nötig haben diese dem Patient zu verschweigen, weil er ja damit seinen Patienten verlieren könnte. Konkurenz belebt das Geschäft und nur wer heilt hat Recht und bin ich auch bereit dafür zu bezahlen.

    Dies wäre so grob meine Meinung zu dem Thema.

    Besinnliche Weihnachtstage wünscht
    Thorsten

    PS: Als Weihnachtsgeschenk auch mal etwas für seine Gesundheit kaufen!



    Re: Schlechte Gesundheitspolitik schon vor Ort spürbar!

    wolffi79 - 12.01.2008, 14:26

    wenn Ärzte ihr Budget überschreiten...
    habe gerade wieder von einem Fall gehört, wo mein Hausarzt aus Ürzig
    mal eben 12000 Euro aus eigener Tasche nachzahlen musste weil er sein Budget an Heilmittelverordnungen überschritten hat. Und dieser Arzt macht wirklich schon viele Untersuchungen in seiner Praxis was mir schon einige Überweisungen gespart hat.

    Dies ist ganz sicher kein Einzelfall. Bei einem Orthopäden in Trier hing einmal ein Aushang aus, in welcher Art und Weise diese Regelung beschlossen wurde:
    Das lief dann in etwa so ab: Als die meisten Abgeordneten schon ins Wochenende abgereist waren, wurde mit den Wenigen die noch geblieben sind das Gesetz mal eben so beschlossen.
    Dieses Gesetz belohnt denjenigen Arzt mit Prämien, der "wirtschaftlicher" rationiert, d.h. sein Budget nicht ausnutzt. Dies kann er aber zumeist nur wenn er dem Patient wichtige Verordnungen vorenthält und bestraft einen ehrlichen Arzt.

    Was unsere werte Gesundheitsministerin teilweise scheinheilig vom Stapel lässt, glaub ich dieser (Tr)Ulla schon lange nicht mehr.
    Woher soll auch jemand der selbst noch nie Arzt war (ich glaube sie war mal Lehrerin) plötzlich zur Gesundheitsexpertin mutieren?

    Ich sage nur Respekt vor den Ärzten die ihr Budget nicht nur einmal sondern mehrmals überschreiten und dafür "abgestraft" statt belohnt werden. Zwar finde ich den Ansatz korrekt wenn ein Arzt haushalten muß mit Verorndungen die nicht unbedingt nötig wären, es kann aber doch nicht sein das selbst wenn er dies strikt tut, selbst dann noch das Budget nicht ausreicht und er sogar durch Prämien motiviert wird es bewußt nicht auszuschöpfen! Das wiederspricht doch völlig dem Ärzteeid!



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