Arbeitslos ...

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  • Alle Beiträge und Antworten zu "Arbeitslos ..."

    Re: Arbeitslos ...

    Maraiah - 03.08.2006, 23:03

    Arbeitslos ...
    Heute waren wir beim Pferdchen und Benni turnte zwischenzeitlich auf einer kleinen Ponykutsche herum und als wir dann Richtung Platz zum Longieren gingen, sass Ben auf dem Kutschbock und strahlte mich an: "Wenn ich groß bin, werde ich auch mal so eine Kutsche fahren." und ich habe gesagt: Jo. Das würde mir auch einen Heidenspaß machen, mal so ein Ding zu kutschieren.

    Irgendwie bekam ich gleichzeitig so ein Gefühl von Fülle und Zufriedenheit bei dem Gedanken und ich fragte mich unwillkürlich, warum so wenig Menschen sich vorstellen können nicht mehr zu arbeiten. Ich habe 1000 Ideen was ich alles mit meiner Lebenszeit anfangen könnte, kann ... ich langweile mich kein bisschen - eher im Gegenteil. Mir rennt oft die Zeit weg und ich habe nicht halb so viel gemacht, wie ich gerne würde.

    Dann irgendwie dachte ich, dass es wohl oft daran liegt, dass die Menschen zuhause nicht wirklich glücklich sind. Ich dachte mir, dass es oft den Eindruck macht, als wenn wir mit Karriere, Erfolg und Leistung wesentlich vertrauter sind und auch sicherer als mit unseren emotionalen Seiten, die wir dann zuhause leben (müßten). Dieses sich emotional auseinandersetzen mit anderen und in erster Linie sich selbst - selbst mit den Kindern findet mE oft nicht mehr statt. Die Menschen haben das Zusammensein, Zusammenleben verlernt und flüchten sich lieber in die Arbeit, in die Karriere, in den Erfolg.



    Re: Arbeitslos ...

    Lonny - 04.08.2006, 00:54

    Re: Arbeitslos ...
    Mara hat folgendes geschrieben: Die Menschen haben das Zusammensein, Zusammenleben verlernt und flüchten sich lieber in die Arbeit, in die Karriere, in den Erfolg.


    genau
    es stimmt genau was du schreibst - nur das Wort:" verlernt" ist in meinen Augen nicht so stimmig, denn das harmonische Zusammensein haben viele überhaupt nie kennenlernen dürfen.... im Eltenhaus nie erleben dürfen.....











    *



    Re: Arbeitslos ...

    Maraiah - 04.08.2006, 10:49

    Re: Arbeitslos ...
    Lonny hat folgendes geschrieben: Mara hat folgendes geschrieben: Die Menschen haben das Zusammensein, Zusammenleben verlernt und flüchten sich lieber in die Arbeit, in die Karriere, in den Erfolg.


    genau
    es stimmt genau was du schreibst - nur das Wort:" verlernt" ist in meinen Augen nicht so stimmig, denn das harmonische Zusammensein haben viele überhaupt nie kennenlernen dürfen.... im Eltenhaus nie erleben dürfen.....

    *


    Schlimm ist nur, dass mittlerweile nicht nur die Männer zur Arbeit und in die Garage flüchten, sondern die Frauen ebenso in einen Job und in zahlreiche Hobbies ... :(
    Andererseits war es in meiner Kindheit nicht so. Da waren viele Mütter zuhause und viele Väter kümmerten sich um ihre Kinder nach Feierabend.

    Ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich am Elternhaus liegt - diese Entwicklung überall. Früher waren die Kinder wichtiger - heute sind sie auf der Liste unter ferner liefen ... jeder kümmert sich um seine Selbstverwirklichung und die hat selten was mit Emotionen und Familie zu tun - außer am Wochenende - da macht man dann in Familie ...



    Re: Arbeitslos ...

    albi - 09.08.2006, 23:48


    ... da war da mal so eine Dokumentation ... von einem (verzweifeltem) Arbeitslosen ... und diese Doku-Stimme sagte (während der Arbeitslose auf der Couch las und die schon 5 mal gelesene Zeitung drehte und wendete) ... "Bis dahin [wenn er wieder Arbeit hätte] wird ihm wohl nichts anderes übrig bleiben , als jeden Tag die Zeitung bis zur Auswendigkeit zu lesen" (oder so ähnlich) .. (das Ganze auch sehr 'mitleidig' gesprochen) ....
    ....
    ja .. das war vor ein paar Jahren mein persönlicher Schock , .. was das denn soll .. der hat doch suuuuuuuuuper viel Zeit jetzt alles mögliche endlich zu erledigen ... :dance

    (ich hätte ohne Arbeit schon "doppelt soviel" zu tun wollen, wie Tag lang ist :dance

    ABER:ich denke, ich weiß warum:
    Der Mensch ist ein genetechnisches Produkt.
    Und zwar ist er produziert worden um in der Gemüse-Garten-Plantage "Zum fröhlichen Eden" als strebsames Arbeitstier .. für Nahrungsproduktion zu sorgen.
    ... Somit hat das Äffchen 'ein bißchen mehr Hirn' bekommen, um eigenständig auch zu entscheiden, wann die Ernte reif ist, oder ob Lockerung der Erde nötig .. etc...

    jepp ... so war das damals :angy



    Re: Arbeitslos ...

    Maraiah - 10.08.2006, 07:50


    Also als ich selbst noch zu diesen Arbeitstieren gehörte ist mir das nicht so aufgefallen, aber jetzt - seit ich sozusagen selbstgewählt nicht mehr dazugehöre - bin ich oft schockiert über das Ausmaß in welchem wir uns generell über die "Arbeit" definieren - aber "Arbeit" im Sinne von "Geldverdienen" und da liegt wohl auch der Hase im Pfeffer: Denn als Hausfrau/mann und Mutter/Vater verdient man nüscht ... außer Hohn, Kritik und Schelte von allen Seiten.

    Das fängt in der Schule an und endet beim Zahnarzt. Ich lache mich immer scheckig, wenn ich still beobachte wie wichtig ein jeder seinen "Job" nimmt und den Leuten einzutrichtern versucht, dass sie sich den ganzen Tag Gedanken um "Schule" oder "Zähneputzen" machen sollten ... wie naiv diese Menschen doch sind.



    Re: Arbeitslos ...

    P. - 22.08.2006, 08:56


    Na ja , wenn die Kinder klein sind, ist es ja ganz schön zu Hause zu bleiben, aber wenn die "Babys" dann anfangen flügge zu werden und ihre eigenen Hobbys und Freundeskreis entwickeln, ist es Zeit was für sich selbst zu tun. Das kann man natürlich durch Tätigkeiten erreichen, die sich rund ums Haus drehen oder durch Tätigkeiten, die einen befriedigen. Arbeit gehört für viele Menschen zu diesen Tätigkeiten. Arbeit kann zufrieden machen. Meine Arbeit macht mich total zufrieden. Außerdem lebe ich davon. Bisher war ich noch nicht in der Lage vom Staat Geld einzufordern. Deshalb halte ich mich da lieber ein bißchen zurück. Für mich sprechend stelle ich fest, dass ich nie abhängig sein möchte, nicht vom Staat nicht vom Mann noch von sonstwem.

    Jeder soll nach seiner Fasson leben. Irgendwann dreht der Staat den Hahn komplett zu und was dann????



    Paula



    Re: Arbeitslos ...

    Maraiah - 22.08.2006, 11:31


    Hi Paula.

    Vor 10 Jahren hab ich noch genauso geredet :) ... Heute hab ich gelernt auch Abhängigkeit zuzulassen und mir ist klargeworden, dass auch das zb. zu einer erfüllten Partnerschaft gehört - sich einlassen, die Abhängigkeit vom anderen zulassen, die Freiheit kommt vielleicht dahinter, wenn man seine Bedürfnisse hat stillen lassen ... sich mal von der Gesellschaft abhängig machen, sich mal tragen lassen, seinen Wert mal selbst definieren, das alles steckt als Chance dahinter, wenn man auch mal bereit ist, "abhängig" zu sein (und aus der Reihe zu tanzen :D ).

    Im Grunde sind wir auch als Arbeitnehmer und auch als Selbständige "abhängig". Wenn man mal darüber nachdenkt ... ;)

    Sogesehen ist man mE nur wirklich unabhängig wenn man irgendwo in den Wäldern in einer Blockhütte wohnt und dann ist man noch davon abhängig nie krank zu werden und das die Tiere lang genug stillhalten, damit man sie erschießen kann oder abhängig von der Mutter Natur, die einem die Früchte und Beeren und Kräuter serviert, damit man was zu beißen hat. Dieses "Unabhängigsein"-Denken hat u.a. zu den Umweltbedingungen geführt, die wir heute haben - denn auch da hat der Mensch gedacht, er sei wahrlich "unabhängig" von der Erde, der Natur, dem Universum und nun muss er feststellen, dass das ein Irrtum war. Wir sind abhängig, denn wir atmen und solange wir nicht ohne zu atmen leben können, ohne zu essen - solange sind wir generell eh schon mal ziemlich abhängig ...

    Der Erde und uns ging es wesentlich besser, wenn wir das mal persé von Anfang an kapiert hätten, dass wir alle von einander abhängig sind - egal welche Wesen oder Wesenheiten man da anführen will. Du kannst nie allein überleben und diese Gesellschaft hat dir deine Freiheit nur vorgegaukelt, damit du schon brav im Glied bleibst :D ;) ...

    In bestimmter Weise bist du viel abhängiger als ich, wenn ich mir das mal so genau betrachte :lool



    Re: Arbeitslos ...

    P. - 23.08.2006, 08:56


    In dem Bewußtsein lebend, dass ich von der Gesellschaft abhängig bin - wie jeder andere auch - lebe ich ganz gut. Mit Sicherheit bin ich abhängig - von meinen Kunden, von dem Geschmack der Leute usw.

    Dennoch möchte ich nicht von einer Institution abhängig sein. Wenn ich die Hände in den Schoß lege, habe ich nichts zu essen. Wenn ich meiner Berufung nachgehe ernährt diese mich. Für mich wäre es undenkbar einen Beruf auszuüben, dem ich täglich gefrustet nachgehen muß. Andererseits Hut ab gegenüber den Leuten, die diese Mühle durchhalten und ihre Familie ernähren.

    Ich fühle mich nicht eingeengt durch meine gesellschaftliche Abhängigkeit. Mein Leben ist weitestgehend frei, die Gestaltung meines Tages obliegt mir, wenn ich Lust habe, arbeite ich nachts wenn nicht dann nicht, ich kann in der Natur sein wann ich will, muß nicht warten dass meine Anwesenheitspflicht am Arbeitsplatz endlich vorbei ist. Von mir aus soll es so weiter gehen. Ich fühle mich rundum gut.

    Abhängig wäre ich , wenn ich jeden Monat auf Hart IV vom Arbeitsamt warten müßte. Das würde mich kaputt machen. Auch wenn ich genügend Betätigung über den Tag hätte, dass alleine ist es nicht. Ich möchte nicht versorgt werden. Diese Gefühl ist für mich unerträglich.

    lg

    paula



    Re: Arbeitslos ...

    Maraiah - 23.08.2006, 12:47


    Hi Paula.

    Das ist eben das schöne an der Vielfältigkeit der Gesellschaft, jeder kann wie er möchte ;) ... wobei ich schon das ein oder andere zu bemängeln habe, denn im Grunde hätte ich mein Geld gerne für das, was ich tue ... einfach so ... aber die Wertvorstellungen des Kollektivs lassen das (noch) nicht zu.

    Wenn ein jeder den anderen nach seiner Fasson leben läßt, ist eigentlich jede Art seinen Tag rumzubringen völlig ok ... jeder so wie er möchte und so wie es ihn zufrieden macht - oder eben auch nicht *lol* ...

    Von Hartz IV zu leben ist mE im Moment eine der sichersten Arten seine Brötchen auf den Tisch zu sorgen ... und eine der stressfreiesten :D ...



    Re: Arbeitslos ...

    P. - 23.08.2006, 13:06


    Denke auch, jeder so wie er oder sie möchte.

    Für mich wäre es sehr streßbeladen von unserer deutschen Bürokratie abhängig zu sein. Ich halte mich lieber aus Institutionen raus und lebe so wie ich es möchte und wenn ich keine Luste mehr habe, gehe ich weg aus Deutschland. Es ist so, dass ich warscheinlich Depressionen bekommen würde, wenn so ein merkwürdiges Amt für mich zuständig wäre. Kann mir täglich blühen, dass ich in diese Abhängigkeit gerate ....

    Streßfrei ist für mich meine Arbeit - und wenn es turbulent wird, dann genieße ich diese Zeiten und nehme viel Arbeit als positiven Streß. Habe gerade einige, arbeitsreiche Wochen hinter mir und kann jetzt mal wieder für kurze Zeit alles ruhiger angehen. Das Gute ist, dass ich mir um mein täglich Brot keinen Kopf machen muß.

    So lebt jeder sein Leben - mit immer neuen Widrigkeiten und Spannungen.

    Paula



    Re: Arbeitslos ...

    Maraiah - 23.08.2006, 18:56


    Hi P.


    ich kann diese Einstellung sehr gut verstehen. Vor 8 Jahren hätten deine Worte genausogut von mir stammen können und ich glaube dass es wohl den meisten Menschen so geht ...

    Es ist auch eine Art Moralkodex, den man uns eingeimpft hat, jedenfalls glaube ich das :)



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