Arbeitslos in Spanien...was dann?

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    Re: Arbeitslos in Spanien...was dann?

    jasmin - 02.02.2007, 21:57

    Arbeitslos in Spanien...was dann?
    Viele, die nach Spanien ausgewandert sind und versucht haben, sich selbständig hier über Wasser zu halten, sind letztendlich ganz und gar baden und wieder zurück nach Deutschland gegangen.

    Das muss aber nicht sein.

    Zuerst einmal sollte man es sich vorher gut überlegen:

    Was will ich in Spanien machen?

    Wie realisiere ich es?

    Was, wenn es nicht so läuft, wie erhofft?

    Ganz klar, die beste Lösung ist natürlich, genügend Geld im Rücken für eine Überbrückung zu haben und eventuell etwas anderes anzufangen.
    Diese Möglichkeit ist jedoch nicht jedem geboten.

    Also sollte man sich ganz klar vor Augen halten: Spanien ist nicht das selbe wie in Deutschland.
    Die Sozialversicherung deckt noch längst nicht alles ab, wie in Deutschland. Wer nur kurze Zeit in Spanien gearbeitet hat oder gar selbständig war, hat es schwer, Hilfen in Spanien zu erhalten.

    Es gibt hier zwar Sozialhilfe, die ist jedoch so niedrig, dass sie gerade mal für Essen reicht. Miete, Telefon, Strom etc. können meist schon nicht mehr davon bezahlt werden.

    Das A und O, um sich hier über Wasser zu halten und eventuell einen anderen Job zu bekommen ist:
    1. Zumindest zur Verständigung spanisch sprechen und über Englisch-Kenntnisse verfügen. Dazu kann man schon in Deutschland Kurse belegen, die Grundkenntnisse müssen hier in Spanien jedoch schnellstmöglich erweitert und praktiziert werden. Am besten eignen sich dafür spanische Freunde, Fernsehen, Radio und der Mut, alles in Spanien ( auch Behördengänge ) selbst zu erledigen. Man kann durchaus mit einem Wörterbuch und ein paar Gesten verständlich machen, was man möchte und sollte nicht gleich verzweifeln, wenn man Anfangs noch nicht so gut verstanden wird. Hartnäckigkeit ist die wichtigste Anforderung, die man hier in Spanien erfüllen sollte ;)

    2. Sich nicht abwimmeln lassen, Gedult haben und immer wieder neu starten. Ich spreche hierbei aus Erfahrung; immer dann, wenn ich dachte, jetzt ist Ende, nun geht es nicht mehr weiter und schon drauf und dran war, alle Zelte abzubrechen kam urplötzlich wieder Hilfe von allen Seiten. Behörden, die ich schon längst abschrieb meldeten sich plötzlich oder aber ich hatte auf einmal 3 verschiedene Jobangebote.

    3. Zeugnisse, Urkunden etc. der Arbeitsnachweise notariell übersetzen und bestätigen lassen. Auskunft, wo man dies in dem jeweiligen Ort tun kann, bekommt man beim Ayuntamiento. Viele werden nicht eingestellt, weil vermutet wird, dass die Anforderungen nicht genügen, da es hier in Spanien keine 3jährige Ausbildung im dualen System gibt und hauptsächlich für spezielle Berufe Leute mit einem abgeschlossenen Studium eingestellt werden. Häufig vermuten die Arbeitgeber wenn man von einer Ausbildung spricht, dass man wie hier in Spanien in 3 Monaten angelernt wurde. Um nachzuweisen, dass man mehr Kenntnisse und eine umpfangreiche Ausbildung erreicht hat, ist es unumgänglich, die Zeugnisse und Urkunden dafür übersetzen zu lassen. Dann hat man sogar die Chance, in einer Bank zu arbeiten.

    4. Eine richtige Bewerbung schreiben
    Dafür sollte man Fachkundige Beratung zu Rate ziehen. Das spanische Arbeitsamt ( INEM ) bietet hierfür kostenlose Hilfe an, die man auch nutzen sollte. Fast in jedem Beruf wird ein Curriculum Vitae ( Lebenslauf ) auf spanisch verlangt.

    5. Flexibel sein
    In Spanien kann man nicht allzu wählerisch sein. Wenn man keinen Arbeitsplatz hat und keine Bezüge mehr, ist es aus und man sollte schon mal die Rückreise planen. Deswegen sollte man bei der Arbeissuche erst einmal nehmen, was kommt, auch wenn der Job vielleicht unterbezahlt ist oder nicht den Wünschen entspricht. Wenn man ersteinmal Arbeit hat, kann man sich in Ruhe nach etwas anderem umsehen. Zur Not tuts auch mal das Apfelsinen oder Tomaten pflücken auf dem Pfeld ( ist übringens eigentlich sehr amüsant :P )

    6. Nebenjobs
    Es soll hier keinesfalls eine Aufforderung zur Schwarzarbeit sein. Aber bevor man vor dem Nichts steht, sollte man alles tun, um sich über Wasser zu halten. Da kann man auch mal hier und da im Garten aushelfen, sich um Tiere kümmern oder handwerklich für eine Entlohnung tätig sein.
    Oder man versucht halt, seine Kenntnisse für kleine Entlohnungen weiterzugeben, wie Beantragungen, Begleitservice zu Behörden, Flughafen transfer...etc. Wenn die Aufträge allerdings zu hoch werden, sollte man es schon anmelden, auch, um sich Ärger mit den Finanzbehörden zu sparen...;)

    7. Arbeitsamt
    Wenn man schon länger in Spanien gelebt und gearbeitet hat, hat man einen Anspruch auf Arbeitslosengeld. Hierfür ist keine Residencia nötig.
    Bedingung: man muss mindestens 1 Jahr in Spanien gearbeitet haben und sozialversichert gewesen sein.
    Dann bekommt man die ersten 3 Monate 80 % und später 65% des letzten Lohnes Arbeitslosengeld. Dieses bekommt man angerechnet auf die Zeit, die man hier gearbeitet hat. Das heisst, pro 1 Jahr, bekommt man 4 Monate lang Arbeitslosengeld. Wer Beispielsweise 3 Jahre gearbeitet hat, bekommt somit 12 Monate lang Hilfe. Für die erste Zahlung muss man allerdings wieder Gedult aufbringen und versuchen, sich irgendwie über Wasser zu halten, denn das Arbeitsamt zahlt erst 2 Monate nach der Antragsstellung. Dann allerdings rückwirkend.

    So, das sollte als Einführung erst einmal reichen, wenn ihr noch Fragen habt, fragt. Ansonsten mehr dazu später... :wink:



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