Schlacht um Lissa!

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    Re: Schlacht um Lissa!

    Sivic - 15.07.2007, 11:18

    Schlacht um Lissa!
    Vorwort

    Dass diese bedeutsame Schlacht später zum Eckpfeiler der österreichischen Marinegeschichte avancieren sollte, war zum Zeitpunkt als es die Schlacht zu schlagen galt, wohl nur sehr wenigen bewusst, doch beeinflussten auch die Taktiken und der Einsatz der einzelnen Mannschaften die taktischen Überlegungen der Admirale fast aller Marinen für fast 50 Jahre. So wurden erst durch die Seeschlacht von Tsushima (1905) wieder neue Erkenntnisse gewonnen und Schlüße gezogen, die schließlich in die taktischen Überlegungen der Schlacht von Jütland / Skagerak (1916) einfloßen.

    Das charakteristische Merkmal das den Schiffsbau der nächsten 50 Jahre beeinflußen sollte, war der Rammsporn, der bei Lissa zur Versenkung des italienischen Flaggschiffes führte. Doch wurde auch die Entwicklung von Turmgeschützen und die Verstärkung der Panzerung vorangetrieben, da die Schlacht von Lissa beweisen sollte, das man aus weiter Entfernung die feindlichen Schiffe beschießen müsse, da man den Nahkampf zukünftig vermeiden wollte, da man sonst mit einem Rammversuch des Gegners rechnen müsste.


    Technische Fakten


    Die Schlacht von Lissa, war nach Trafalgar die zweitgrößte Seeschlacht des 19. Jahrhunderts gewesen, doch sollte sie den Übergang der verschiedenen Schiffsentwicklungen besonders verdeutlichen.

    So fußte die Konstruktion der SMS Kaiser, - dem einzigen Linienschiff das an dieser Schlacht teilnahm - noch auf der HMS Victory, während die Affondatore der Italiener schon ein modernes Turmschiff war.

    Es sollte die letzte Seeschlacht werden in der Panzerschiffe auf Holzschiffe trafen und Schiffe mit Takelage eingesetzt wurden, doch gleichzeitig trafen erstmals Panzerschiffe in großer Zahl aufeinander.


    Vorgeschichte


    Nachdem Preußen und das junge Königreich Italien am 8 April 1866 ein geheimes Bündnis unterzeichneten das allerdings nur auf 3 Monate limitiert war, begann Preußen mit den Angriff auf das von Österreich verwaltete Holstein, am 16. Juni griffen die Kampfhandlungen auf Sachsen, Hannover und Kurhessen über, womit es nun enttgültig zum Deutschen Krieg kam, in dem Österreich gegen Preußen um die Vorherrschaft im Deutschen Bund ringte.

    Während die Nordfront wankte und mit dem tragischen Verlauf der Schlacht von Königsgrätz am 3.Juli 1866, völlig zusammenbrach, war das Kriegsglück im Süden auf Österreichs Seite, in der Schlacht von Custozza
    konnten die Italiener wegen ihres ungeschlossenen Vorgehens, trotz höherer Verluste der Österreicher besiegt werden.

    Trotz dieser Niederlage, setzte Italien auf seine der österreichischen Flotte überlegenen Marine. Aus verständlichen Gründe wartete der Oberkommandant der Italiener Admiral Persano auf die in England gebaute Affondatore - eines der ersten Turmschiffe überhaupt - das zu diesem Zeitpunkt auch noch als Unsinkbar galt. (hierzu verweise ich auf die Titanic)
    Allerdings wurde von Seiten der Regierung der Druck auf Persano immer größer, so dass er zum Handeln gezwungen wurde um das Kriegsziel die Eroberung der Insel Lissa zu erreichen.

    Während Persano im Hafen von Ancona abwartete, hatte Konteradmiral Wilhelm von Tegetthoff weitaus mehr zu tun. Er war Voll und Ganz mit der Reorganisierung der Kriegsmarine beschäftigt und musste die Ausrüstung der neuen Panzerfregatten unter widrigsten Umständen durchführen, da nämlich die bei Krupp bestellten Geschütze von Preußen beschlagnahmt wurden.

    Tegetthoff lies außerdem die Holzschiffe mit Eisenbahnschienen beplanken und an ihnen Eisenketten befestigt, mit diesen Eisenschürzen wollte man Kanonenkugeln abbremsen und in erster Linie die Moral der Mannschaft stärken.

    Um nicht im Hafen von Pola eingeschlossen zu werden, entschied er sich die Flotte im Kanal von Fasana ankern zu lassen um im Falle eines Angriffs auf Triest jederzeit auslaufen zu können.

    Auch wurde intensiv die Rammtaktik und das fahren in der Dreiecksformation geübt. Der Ankerplatz in Fasana wurde allerdings auch einigen Schiffen zum Verhängnis, da man ständiger Strömung ausgesetzt war und es zahlreiche Felsen gab kam es einige mal zu Beschädigungen am Rumpf.

    Auch wurde auf österreichischer Seite eine wahre Propagandamaschinerie innerhalb der Marine in Bewegung gesetzt, so wurde allein durch die Anwesenheit von Tegetthoff dem Helden von Helgoland die Moral gesteigert und auch das ständige Training und Exerzieren entstand in der Marine ein Gefühl der Kampfentschlossenheit.


    Während Tegetthoff bereits einige Wochen zuvor mit seinen Panzerschiffen vor Ancona auffuhr um die Italiener aus dem Hafen zu einem offenen Gefecht auf See locken wollten, sah Persano dieses Manöver als einen selbstmörderischen Versuch der Österreicher an, sich mit der italienischen Marine anzulegen.



    Analyse der Kombatanten


    Das junge Königreich Italien hatte kurz nach seiner Gründung begonnen, eine massive Seestreitmacht aufzubauen, welche die Österreicher längerfristig aus der Adria vertreiben sollte. So verwundert es auch nicht das die italienischen Schiffe welche von den neuesten Erkenntnissen des Schiffsbaues profitierten, in vielen Belangen den österreichischen Einheiten überlegen waren, dies war vorallem auf ihre Anzahl, bessere Bewaffnung und leistungsfähigeren Dampfmaschinen zurückzuführen.
    So hatten die Italiener generell eine höhere Marschgeschwindigkeit.

    Trotz des eindeutigen technischen Fortschritts der jungen königlichen italienischen Marine, hatten ihre Mannschaften nicht die Erfahrung der kaiserlichen Matrosen Österreichs, so konnte z.B. ein österreichisches Geschwader bereits 1864 einen Sieg gegen die Dänen vor Helgoland verbuchen und auch in den 20 Jahren vor der Schlacht von Lissa kam es immer wieder zu Gefechten an denen die österreichische (früher österreichisch-venezianische) Flotte beteiligt war, so wurde z.B. 1840 mit britischer Unterstützung unter dem Kommando von Erzherzog Albrecht die Hafenstadt Saida gestürmt und der ägyptischer Okupation entrießen. Auch die Blockade von Venedig während der Revolution 1848/49 und die Räumung und Sicherung des Donaudeltas nach dem Krimkrieg 1856/57 gehörten zu den wichtigsten österreichischen Erfolgen.

    Nach der Revolution und dem Wechsel an der Führungsspitze kam es in den 1850ern zu einer völligen Umstrukturierung der K.K. (kaiserlich könglichen) Kriegsmarine, die Infrastruktur wurde anfänglich auf Venedig und Triest aufgeteilt, längerfristig war dieser Umstand allerdings nicht mehr tragbar und somit wurde unter der Führung des dänischen Admirals Dahlerup, obwohl dieser sich dagegen verwehrte, Pola als nätürlich geschützter Hafen zum neuen Hauptkriegshafen der K.u.K. Kriegsmarine auserkorren, Italienisch wurde durch Deutsch als Dienstsprache ersetzt und auch die Schiffe erhielten mehr österreichisch klingende Namen, so wurde aus der Minerva die Novara (benannt nach dem Sieg Radetzkys über die italienischen Auständischen).

    Nachdem 1854 Erzherzog Ferdinand Maximilian (späterer Kaiser von Mexico) das Kommando über die österreichische Flotte übernahm, begann er mit einer umfassenden Neubautätigkeit, so wurden die ersten Panzerschiffe Österreichs auf Kiel gelegt, welche sich später in der Seeschlacht von Lissa bestens bewährten.

    Auch lernte Ferdinand Maximilian in dieser Zeit einen jungen Linienschiffsleutnant kennen der zu seinem Protege wurde, sein Name war Freiherr Wilhelm von Tegetthoff.



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