Episode #57 on JAITS Television Network – Road to Ace Summit 2015
at Kyoto City Gymnasium, Kyoto
Friday, November 6, 2015, 8 p.m.
Ticket Price: 20 €
"Crush'em" von Megadeth und ein Highlight-Video eröffnen PASSION, ehe ein Feuerwerk auf der Stage abbrennt und die Kamera einmal quer durch die Zuschauerränge rauscht. Sie bleibt bei den Kommentatoren Ryouta Iida und Sean Martinez stehen, die kurz in die Show einleiten.
Der Opener bildet heute zugleich den Eröffnungskampf des Ace Summit 2015 und nach Meinung der Kommentatoren ist die dort zu findende Ansetzung dem Schwergewichtsturnier von Pro Wrestling YO·SUTĀ absolut würdig. Zum allerersten mal überhaupt stehen sich Kenta Kobashi und Shinsuke Nakamura in einem Singles Match gegenüber! Weiter geht es mit einem Junior Match zwischen zwei Meistern in der Anwendung des Poison Mist, Venom und Yoshihiro Tajiri. Ihr Match ist insofern von Wichtigkeit, dass es eine Rolle bei der Vergabe des nächsten Shots auf den Junior Heavyweight Title spielen könnte. Den aktuellen Shot hat nach wie vor Bryan Danielson inne. Im dritten Match begegnen sich zwei alte Bekannte mit Kurt Angle und Samoa Joe. Es ist die Ace-Summit-Eröffnung im Block B und ihr erstes Match seit Juli, wo Angle nach 35 Minuten trotz mehrerer Eingriffe seiner Legacy-Kollegen unterlag und Joe seinen Heavyweight Title verteidigen konnte. Seither hat sich die „Samoan Submission Machine“ nach seiner Erstniederlage gegen AJ Styles auch gegen den „Phenomenal One“ in einem brutalen Rematch bei BWT durchgesetzt und auf dem Weg noch einen weiteren Sieg gegen Hiroshi Tanahashi mitgenommen – Angles Stern ist dagegen am Sinken und viele Beobachter vermuten, dass er nicht mehr lange Teil der Legacy ist. Vor allem, wenn er heute erneut verlieren und somit einen schlechten Start ins Turnier hinlegen sollte. Im vierten Match sehen wir Old Man Liger und den Ultimo Dragon gegen die Golden Storm Riders, wohingegen der Abschluss der Show ein weitere Block-A-Match des Ace Summit ist, zwischen Toshiaki Kawada und Takeshi Morishima, die sich zuletzt bei PASSION #51 gegenüberstanden. Das erste und letzte Match der Show sind damit jeweils auch in den Kontext der Wachablöse eingebettet. Die Kommentatoren wünschen gute Unterhaltung und geben ab.
[~ 3 minutes]
Opener – Ace Summit 2015 – Block A Match
Referee: Jason Rye
Kenta Kobashi [0] Vs. Shinsuke Nakamura [0]
Wenn Kenta Kobashi in eine Halle in Japan einzieht, dann hat er immer noch diese Aura des „Absolute Champion“, die ihn von seinem ersten Triple Crown Title Run an über Jahre hinweg begleitet hat. Dabei muss seine Zeit bei YO·SUTĀ bisher zwar nicht unbedingt als gescheitert, aber zumindest als die Erwartungen untertreffend betrachtet und damit auch in Frage gestellt werden, ob er diesem Namen eigentlich noch gerecht wird. Nach seiner rund einjährigen Pause vom Pro-Wrestling und seiner Rückkehr in den Ring bei YO·SUTĀ war Kobashi in jedem seiner Matches gut und legte auch sein legendäres Durchhaltevermögen und seinen unvergleichlichen Kampfgeist an den Tag; in den entscheidenden Kämpfen musste er dennoch immer wieder Niederlagen hinnehmen. Im Oktober 2014 unterlag er Kurt Angle im Finale derer langen Matchserie, im November schlug ihn Toshiaki Kawada unter Mithilfe von Jun Akiyama im Mitsuharu Misawa Memorial Match und im Dezember im Tag Summit verlor er gleich noch gegen alle beide an der Seite von Keiji Muto. Im Tag-Summit-Finale konnte er sich einen Monat später dafür revangieren, musste sich anschließend jedoch im Frühjahr 2015 den Killers in einem Tag Team Title Match, Samoa Joe in einem Heavyweight Title Match und Toshiaki Kawada in deren fehden-abschließenden Match geschlagen geben. Im Juni und August spielte Kobashi zwar in den Multiman Matches zwischen Yūtō·sei Club und Ace Club eine tragende Rolle, scheiterte aber in einem essentiellen Singles Match an seinem Schüler Go Shiozaki. Es ist nun geradezu trügerisch, dass Kobashi zuletzt die Tag Team Titles gemeinsam mit eben jenem Go Shiozaki gewonnen hat; man könnte meinen, er sei rehabilitiert. Tatsächlich war sein Anteil an dem Sieg jedoch gering, der Erfolg vor allem einem Sahnetag von Shiozaki zu verdanken. Shinsuke Nakamura dagegen hat bei Blood Will Tell mit seinem Sieg über den Great Muta und seinen grandiosen Leistungen in der Fehde um die Wachablöse gewaltig Selbstvertrauen getankt – als hätte er davon noch mehr gebraucht. Für ihn scheint das Leistungsspektrum nach oben hin offen zu sein – und dabei ist er doch schon jetzt einer der Top-Leute bei YO·SUTĀ. Beide brauchen den Sieg in diesem Match, um mit einer positiven Bilanz ins diesjährige Ace Summit zu starten. Nakamura darüberhinaus, um ein weiteres geschlagenes Ace auf seine Liste schreiben zu können, Kobashi, um zu demonstrieren, dass in den wichtigen Singles Matches nach wie vor mit ihm zu rechnen ist. Von der ersten Minute an legen beide Kombattanten einen auslaugenden Stil an den Tag und gehen sichtlich an ihre Grenzen. Es entsteht ein Match, das in den ersten 15 Minuten mal in die eine und mal in die andere Richtung geht. Der „Absolute Champion“ setzt sich in den match-eröffnenden Lock-Ups und Kräftemessen durch, dominiert anfangs mit seinem Chopping, gerät dann aber merklich in Rücklage, als Nakamura sein KuneKune anwendet und mit seinen Gyrationsbewegungen jeder Attacke seines Gegners entgeht! Im richtigen Augenblick schlägt der „King of Strong Style“ dann seinerseits knallhart zu und kann fortan mit Kicks und Knee Strikes eine lange Aktionskette abbrennen, die Kobashis Körper in blaue Flecken und rote Furchen hüllt. Erst die Flucht aus dem Ring nach Minuten voller eingesteckter Treffer verschaffen dem „Iron Man“ eine Verschnaufpause … dorthin folgt ihm Nakamura jedoch und kann sein Striking zunächst fortführen. Es sitzen der Knee Strike gegen den Kopf des über das Apron ragenden Kobashi, der Whip gegen das Absperrgitter und der Feint Roundhouse Kick gefolgt von einem Spinning Wheel Kick aus dem Stand. Als Nakamura schließlich zu nachlässig wird, pariert Kobashi einen weiteren Whip und schleudert an seiner statt den jungen Gegner gegen eine Ringtreppe! Anschließend regeneriert sich das Ace, steckt mehrere Kicks des in die Vertikale zurückkehrenden „King of Strong Style“ weg und bombardiert ihn mit Chops, ehe ein harter DDT auf die dünnen schwarzen Matten folgt! Das Geschehen verlagert sich zurück in den Ring, wo Kobashi in relativ kurzer Zeit mehrere Near Falls nach High-Impact Moves wie beispielsweise dem Wrist-Clutch Exploder, dem German Suplex, dem Half-Nelson Slam und der Lariat folgen. Einen Super Brainbuster vom zweiten Seil verhindert Nakamura jedoch und bringt stattdessen den Super Gutbuster durch! Beide gehen jetzt sichtlich auf dem Zahnfleisch; das Match wird langsamer, die Aktionen parallel dazu aber entscheidender, denn jede könnte nun das Ende bedeuten. Die Kontrahenten werfen sich in mehrere Strike Exchanges, während sie die 20-Minuten-Marke hinter sich lassen. Immer wechselweise gelingen ihnen dabei Hooks – Nakamura der Death Valley Driver, Kobashi der Exploder, Nakamura der Double Underhook Suplex, Kobashi der Belly-to-Belly Suplex, Nakamura der Inverted Exploder, Kobashi der Dragon Suplex, inklusive jeweils Covern bis zwei oder sogar 2,9! 25 Minuten sind vorbei; der Ringrichter bemerkt, dass bei 30 Schluss ist. Wieder ein Strike Exchange, hin und her, ehe Kobashi all seine Kraft zusammennimmt, einen Kampfschrei ausstößt und mit der Lariat losrauscht … doch Nakamura fängt ihn ab, packt dessen Arm, rotiert in der Luft und setzt Kobashi im Triangle Choke fest! Erst sieht alles nach einem Tapout aus – die Schmerzensschreie des „Iron Man“ sind schier unerträglich! Doch dann reißt er sich zusammen und bewegt sich zum Seil, um den erlösenden Ropebreak auszulösen! Wir erreichen Minute 27 während sich der „King of Strong Style“ in den Stand begibt und Anlauf nimmt. Er hat zwar nicht mehr viel Zeit, ist jetzt aber eindeutig im Vorteil, denn Kobashi ist am Ende. Schwerfällig kämpft er sich nach oben, taumelt in Richtung Ringmitte und … BOMA YE! Cover … bis 2,9! Nakamura beschwert sich beim Ringrichter, vertrödelt dabei wertvolle Sekunden, ehe er sich aufrichtet und das Prozedere wiederholt. Wieder sitzt der BOMA YE! Wieder ein Cover … wieder bis 2,9, der Ausbruch aber im allerletzten Moment! Plötzlich sind wir bei Minute 29 und Kobashi ist noch immer im Match, wenn auch völlig im Eimer. Aggressiv zerrt ihn Nakamura nach oben, während die Sekunden dahinfließen, will ihn für den nächsten Boma Ye präparieren … doch der „Iron Man“ klappt einfach zusammen, kaum, dass ihn der „King of Strong Style“ aufgerichtet hat. Nakamura fordert als Konsequenz auf, dass das Match per Knockout endet, der Ringrichter lehnt jedoch ab. Kobashi ist immer noch bei Bewusstsein, er kann sich nur nicht mehr auf den Beinen halten – im Pro-Wrestling genügt das für eine Weiterführung des Matches. Agitiert versucht es Nakamura jetzt anders, hievt seinen Gegner hoch und nimmt ihn sich zum Landslide auf die Schultern, um so abzuschließen. Dort fängt Kobashi aber an zu zappeln und sich an seinem Kontrahenten festzuklammern, sodass der ihn nicht werfen kann. Panisch und tobend versucht Nakamura immer wieder Kobashi nach vorn zu schleudern, aber der gibt einfach nicht auf, sondern hält sich auf den gegnerischen Schultern. Erst nach langem Kampf gelingt es Nakamura doch noch, den Landslide durchzuziehen! Hektisch wirft er sich auf Kobashi … der Ringrichter gibt aber bereits das Signal nach draußen, das Match abzuläuten – das Zeitlimit wurde erreicht!
Draw through Time Limit (after 30:00 minutes)
Nakamura keift und jammert in Ring, packt den Ringrichter am Kragen, schüttelt ihn durch und fordert ihn auf, die Entscheidung zu revidieren – Kobashi sei geschlagen gewesen! Aber der Referee reißt sich los und lässt nicht mit sich reden. Er habe sich genauestens an die Regeln gehalten und sich somit nichts vorzuwerfen. Der „King of Strong Style“ sinkt letztlich resignierend auf die Knie und hämmert mit den Fäusten auf die Matte, um seinem Ärger Ausdruck zu verleihen, wohingegen Kobashi mit geschlossenen Augen auf der Matte verweilt, aber lächelt.
[~ 1 minute]
Seiji Sakaguchi findet sich auf der Stage ein und macht zwei Ankündigungen. Zum einen weist er darauf hin, dass die Sieger aus dem Tag Team Match zwischen dem Ultimo Dragon und Old Man Liger, sowie Kota Ibushi und Kenny Omega einen Shot auf die Junior Heavyweight Tag Team Titles bekommen, die derzeit von AJ Styles und Bryan Danielson gehalten werden – und zwar schon kommende Woche, bei PASSION #58! Zum anderen erinnert er Bryan Danielson daran, dass dieser seinen Shot auf den Junior Heavyweight Title in diesem Monat einlösen muss – andernfalls wird ihm der Shot aberkannt und ein neuer No. 1 Contender ermittelt. Genau genommen würden in den kommenden PASSION-Ausgaben und auch in der heutigen Episode Junior Matches stattfinden, die entweder Danielsons Ersatzmann für einen Shot oder aber den nächsten Herausforderer ermitteln. Der General Manager verabschiedet sich damit; nicht jedoch ohne den Zuschauern viel Spaß beim Verfolgen der Show zu wünschen.
[~ 3 minutes]
2nd – Singles Match
Referee: Cauã Ferreira Castro
Venom Vs. Yoshihiro Tajiri
Tajiri und Venom – zwei Namen, ein Stil. Beide liefern sich einen schnellen Hardhitter, der hauptsächlich von den Shoot Kicks geprägt ist, die die beiden in verschiedenen Situationen und Varianten anbringen können. Zwischendurch gibt es zur Auflockerung Handspring Back Elbow, das unter diesem Reglement wirkungslose Tarantula und den Octopus Stretch vom Ace Junior, sowie den Lifting Underhook DDT, den Dreamcast und Running Front Dropkick in der Ecke vom Bemalten. Konter lassen sich bei der Geschwindigkeit, die die beiden durchgehend an den Tag legen und der Strikelastigkeit des Matches kaum unterbringen, dafür knallt es oft und das führt schon zum ein oder anderen Moment, in dem die Kommentatoren bereits glauben, dass einer den anderen ausgeknockt hätte. Das Finale setzt ein, als beide auf eine weitere Waffe zurückgreifen, die ein jeder von ihnen im Repertoire führt – den Poison Mist! Nach einem hektischen Moment, in dem Tajiri dem Diving Double Foot Stomp von Venom ausweichen kann, sich aufrappelt und seinereits dafür den Buzzsaw Kick ins Leere setzt, da sich sein Gegner rechtzeitig wegduckt, spucken beide den Poison Mist aufeinander zu, Tajiri den roten, Venom den grünen! Es entsteht ein Inferno an Partikeln - durch die parallele Ausführung und den Abstand, die die Kontrahenten zueinander haben, bekommt jedoch keiner von ihnen was vom Mist ab. Sie beide sind unversehrt und starren sich erstaunt an, als sich die bunte Tröpfchenwolke lichtet. Tajiri dann blitzschnell mit dem Shining Wizard … Venom springt aber zur Seite, erwischt dann seinen Gegner mit dem Pelé und setzt direkt den Fireman's Carry Double Knee Gutbuster hinterher, der den Sieg bringt.
Winner via Pinfall: Venom (after 13:18 minutes)
„The Time Is Now“ hämmert aus den Boxen und ob man den Mann, zu dem diese Theme gehört, nun leiden kann oder nicht – jeder Pro-Wrestling-Enthusiast dieses Erdballs kennt seinen Namen: John Cena hält in Kyoto Einkehr! Cena hält eine Promo im Ring, in der er seine Beweggründe zur Teilnahme am Ace Summit 2015 erklärt. Vor ein paar Wochen noch sei er in seiner Villa in Tampa Florida gesessen und habe Rollenangebote für Filme gesichtet, da er keinen Sinn mehr darin gesehen hat, nochmal ins Pro-Wrestling-Geschäft zurückzukehren. Mit dem Blackout und dem Ende der WWE sei für ihn nicht nur die Lust auf Pro-Wrestling gestorben, sondern auch das Gefühl, dass in diesem Business noch eine Herausforderung auf ihn wartet. Doch dann habe ihn Harley Race kontaktiert und ihm ein Fantasy Match-Up schmackhaft gemacht, das es in dieser Größenordnung nie zuvor gegeben hat – ein Match zwischen John Cena und Hiroshi Tanahashi, zwischen dem größten Star der letzten 15 Jahre dieses Sports in den USA und jenem in Japan. Cena sei mit einem mal absolut heiß gewesen – diese Möglichkeit über den Tellerrand der USA zu blicken und dort nach neuen Gegnern zu suchen habe er zuvor gar nicht in Erwägung gezogen. Dafür sei er noch zu sehr im Modus gewesen, nur für WWE anzutreten und sich allein auf dieses Unternehmen und dessen geographischen Denkbereich zu konzentrieren. Er sei also nach Japan gereist und habe Hiroshi Tanahashi herausgefordert – und der Rest wäre längst Geschichte. Bei der Anniversary Show musste sich Cena dem „Once in a Century Talent“ geschlagen geben. Cena akzeptiert diese Niederlage und er respektiert Tanahashi – er gibt aber zu bedenken, dass er zu dem Zeitpunkt, als das Match stattfand, ein Jahr lang nirgendwo angetreten ist und zwischen dem Anruf von Harley Race und dem Match wenig Zeit hatte, zu trainieren und den Ringrost abzulegen. Tanahashi habe Cena bei der Anniversary Show geschlagen und das könne ihm niemand mehr nehmen … Cena will aber eine Chance zu beweisen, dass er es besser kann, als bei ihrem ersten Match. Er will eine Chance zu beweisen, dass er immer noch jeden Gegner schlagen kann, wenn er nur in Topform ist. In diese habe er sich inzwischen gebracht – hier in Kyoto stehe der John Cena, der jeden Tag wie ein Besessener trainiert, um seine Wettkampfform aufrechtzuerhalten und nicht der John Cena, der in Tampa jeden Tag Burger mampft. Seine Chance, sich zu beweisen, sieht Cena im Ace Summit, dem Turnier der Turniere – er will dieses Turnier um jeden Preis gewinnen, sich zum Heavyweight Champion in Japan krönen und dann, wenn er das geschafft hat, als der beste Mann abtreten. „13“ donnert aus den Boxen und begleitet Samoa Joe akustisch zum Ring. Die beiden starren sich eine Weile sehr ernst an, ehe der amtierende Heavyweight Champion Cena das Mikro abnimmt und ihn darauf hinweist, dass der Spot des besten Mannes schon von Joe reserviert sei. Cena könne hier in Japan viele Dinge tun … er könne am Ace Summit teilnehmen und ins Halbfinale einziehen, er könne Hiroshi Tanahashi schlagen und sich so für die Niederlage revangieren, Teufel, er könne sogar jeden anderen verdammten Pro-Wrestler schlagen, der hier antritt … bis auf einen – und dessen Name laute Samoa Joe! Nach Ansicht der „Samoan Submission Machine“ könne sich Cena in die beste Form seines Lebens bringen – und er hätte doch keine Chance gegen Joe. Dementsprechend habe er auch keine Chance, das Ace Summit 2015 zu gewinnen und schon gar nicht den Heavyweight Title dieser Liga – denn der Sieger könne nur Samoa Joe heißen, wie schon vergangenes Jahr, wie schon immer. Cena reißt Joe das Mikro aus der Hand und entgegnet, dass er es trotzdem versuchen wird – einen Gegner wie Cena habe Joe noch nicht gehabt. Die beiden rücken sich jetzt bedrohlich nahe, die Anspannung steigt … dann lächelt Joe jedoch und sagt, dass er von Cena nichts anderes erwartet hätte. Die alten Freunde fahren herunter, beruhigen sich und umarmen sich, ehe sie einander viel Glück im Turnier wünschen, jedoch versichern, dass sie – sollten sie jemals aufeinandertreffen – sich gegenseitig aus dem Weg räumen würden.
[~ 6 minutes]
3rd – Ace Summit 2015 – Block A Match
Referee: Jason Rye
Samoa Joe [0] Vs. Kurt Angle [0]
Kurt Angle ist heute lediglich in Begleitung von Taiyo Kea, was die Kommentatoren als Indiz dafür werten, dass Arn Anderson endgültig das Vertrauen in ihn verloren haben könnte. Dafür spricht gewissermaßen auch die Körpersprache des Olympioniken – einerseits wirkt er in diesem Match zu jeder Zeit bemüht, andererseits so, als würde es ihm am nötigen Selbstvertrauen mangeln, um hier heute einen oder zwei Punkte mitzunehmen. Joe gegen Angle im Jahr 2015 ist im Wesentlichen nicht anders aufgebaut, als ihre früheren Auseinandersetzungen. Das Publikum erlebt ein von technischer Perfektion und Mat Wrestling geprägtes Match, das mit langen Konter- und Submissionketten aufgebaut ist und schließlich mehr und mehr in einer Zugänglichkeit beider Teilnehmer für harte Aktionen und Wirkungstreffer kulminiert. Während sich die Angriffe des „Olympic Hero“ in der Anfangsphase gegen die Beine und Füße des Gegners richten, geht die „Samoan Submission Machine“ konsequent auf Hals und Nacken. Gegen Ende folgt letztlich ein hin und her an härteren Manövern und eine Verlagerung des Geschehens in die Vertikale. Angles drei German Suplessen, sein Overhead Belly-to-Belly Suplex und sein Arm Drag gegen den auf dem zweiten Seil befindlichen Kontrahenten sind ebenso zu bestaunen, wie der Head-and-Arm Exploder, der STJoe gegen den anlaufenden Gegner und der Corner Forearm Smash, gefolgt von Pelé und Facewash von Joe. Die Endphase setzt ein, als Joe zunehmend Herr der Lage wird und dem Mann von der Legacy mit saftigen Shoot Kicks zusetzen kann. Er schleudert ihn dann in eine Ecke, verpasst ihm die Avalanche Lariat und setzt ihn auf das oberste Seil, um mit dem Muscle Buster nachzulegen. In dem Moment steigt aber Taiyo Kea an den Apron und lenkt die Aufmerksamkeit sowohl von Joe, als auch vom Ringrichter auf sich. Der Heavyweight Champion lässt von Angle ab und verpasst Kea kurzerhand einen Elbow Strike, ehe der Hawaiianer auch noch vom Referee aus der Halle verwiesen wird. Dieser kurze Moment hat Angle aber gereicht, um wieder zu sich zu kommen und jetzt auf Joe zuzuspringen – mit dem Crossbody! Aus einem anschließenden Cover befreit sich Joe zwar, findet sich einen Wimpernschlag später jedoch im Ankle Lock wieder! Angles bester Moment soweit im Match – aber der Samoaner schafft es zu den Seilen und löst den Ropebreak aus. Der Olympionike versucht nun den Sieg nach einigen Stomps mit dem Olympic Slam einzutüten … er scheitert aber, da Joe sich schwer macht. Einige Elbow Strikes später ist die „Samoan Submission Machine“ befreit, punktet mit einer Discus Lariat und zeigt ohne weitere Gegenwehr den Muscle Buster zum Sieg!
Winner via Pinfall: Samoa Joe (after 16:48 minutes)
Die Halle gehört für einen Moment Hayabusa, der zum Theme „Darkside“ einzieht. Es handelt sich allerdings nicht um das Original, Eiji Ezaki, sondern um den Eroberer der Persona und der Maske, Yuko Miyamoto. Hayabusa drückt in einer Promo seine Freude darüber aus, es endlich geschafft zu haben ein offizielles Mitglied von PASSION zu sein. Es sei seit dem Wrestling-Blackout sein erklärtes Ziel gewesen, in dieser Show antreten und sich zum Kader zählen zu dürfen. Er wisse, dass er mit der Art und Weise, wie er einen Vertrag erhalten hat, bei vielen Leuten angeeckt ist und einige Zuschauer nicht gut auf ihn zu sprechen sind. Er bittet sie um Verständnis – er sei frustriert gewesen, weil er keine Arbeit hatte und er habe in Geldproblemen gesteckt. Daher habe er ein paar Dinge getan, die nicht ganz seinem Stil entsprächen. So bereue er zum Beispiel die Ohrfeige gegen Hayabusa – eigentlich sei er ein großer Fan von Eiji Ezaki und das schon seit seiner Kindheit. Er bittet die Leute ihm nicht übel zu nehmen, was er in einer schwachen Phase getan hat. All das sei Dank seinem Arbeitspapier Vergangenheit. Nun würden die Menschen einen anderen Hayabusa in einem neuen Kontext kennenlernen. Er positioniert sich weiterhin klar gegen die Aces und auf Seiten der jungen Wilden, würde aber nicht mehr auf unehrenhafte Mittel zurückgreifen, um seine Interessen und die Interessen seines Clubs durchzusetzen – das verspricht er hiermit hoch und heilig. Die Kommentatoren drücken – trotz Miyamotos Worten – eher ihre Abneigung ihm gegenüber aus. Ähnlich erhält es sich mit den Juniors des Ace Clubs. Diese erscheinen gesammelt auf der Stage und kehren dem neuen Hayabusa dort den Rücken zu, um zu signalisieren, dass sie ihn nicht respektieren.
[~ 3 minutes]
Co-Main Event – Tag Team Match
Referee: Henry Morris
Old Man Liger and Ultimo Dragon Vs. Golden Storm Riders (Kota Ibushi and Kenny Omega)
Wenn die Ex-DDT-Wrestler gegen die Junior-Legenden der 90er Jahre im Ring stehen, dann ist immer mit einem herben Styles Clash zu rechnen. So auch heute. Während Liger und Dragon pedantische Bodenarbeiter sind, die sich in geduldigem Grappling und solchen Aufgabegriffen wie dem Mexican Surfboard, dem Cobra Clutch oder einfachen Bein- und Arm-Submissions üben, fallen Omega und Ibushi mit ihren flippigen Stilen um jeden Preis auf. Das gilt vor allem für Ibushi, der scheinbar in jeder Situation im Match noch einen Moonsault, eine Shooting Star Press oder eine Pirouette zeigen kann. Omega derweil besticht mit vergleichbarer Sprungästhetik, vor allem aber durch sein Overacting und sein ganz eigenes Selling der gegnerischen Moves, das eben der Dramatic-Dream-Team-Schule entspringt. Obwohl das, was die Riders machen, toll aussieht, entspricht es auf Dauer doch dem sprichwörtlichen Sterben in Schönheit, denn Liger und der Dragon sind effektiv und haben bald die Beine ihrer Kontrahenten so weit demoliert, dass sie sie unter Kontrolle bringen können. Ein paar einzelne Ausreißer gelingen den Riders noch, mit der Zeit bekommen sie jedoch mehr und mehr Treffer ab. Schließlich schaffen es die Aces, Kota Ibushi im Ring zu halten - die Kick-Combo und der Springboard Tornado DDT vom Ultimo Dragon sitzen dann ebenso, wie der Koppu Kick, der Brainbuster und der Tombstone Piledriver von Liger, bei Covern ist aber immer noch Omega zur Stelle. Erst als Liger mit seinem Partner wechselt, den Kanadier vom Apron stößt und draußen mit einem Lou Thesz Press und Forearms übermannt kann der Ultimo Dragon im Ring in Ruhe den Flipping Reverse DDT ins Ziel bringen und pinen.
Winner via Pinfall: Old Man Liger and Ultimo Dragon (after 14:07 minutes)
Die Regie schaltet in den Locker Room der Legacy, wo Arn Anderson einen Kurt Angle, der dreinblickt wie ein geprügelter Hund und sich einen Eisbeutel an den Nacken hält, keines Blickes würdigt. Stattdessen haben AJ Styles und Bryan Danielson seine Aufmerksamkeit, denn der „American Dragon“ spricht schon wieder seinen Shot auf den Junior Heavyweight Title an, den sein Kollege und Tag-Team-Partner hält. Danielson fragt, wann er denn nun endlich seinen Shot bekommt, woraufhin Styles entnervt antwortet, dass es gerade erst zwei Wochen her sei, dass er von Joe übel in einem Käfig zusammengeschlagen wurde und jetzt müsse er auch noch kommende Woche die Junior Heavyweight Tag Team Titles gegen Liger und den Ultimo Dragon verteidigen; unter diesen Umständen sei es wohl das Beste, wenn Danielson auf den Shot einfach verzichten würde. „... it would be the best for the Legacy, not for me!“, schiebt der „Phenomenal One“ noch nach und erntet ein Nicken vom „Enforcer“. Das kann Danielson jetzt nicht glauben. Aufgebracht schreit er, dass er sich diesen Shot VERDIENT habe – überhaupt wäre eigentlich ER Junior Heavyweight Champion, hätte ihn die Legacy damals in seinem Title Match nicht betrogen. Und jetzt sei er selbst Mitglied und habe immer noch keine Chance auf den Gürtel? AmDrag ist fassungslos; Styles wird jetzt ebenfalls sauer. Er brüllt dagegen, dass Danielson damals mit den gleichen Bedingungen ins Match gegangen ist, wie Styles und sie unter dem selben Regelwerk mit dem selben unvoreingenommenen Referee gekämpft hätten. Dass Styles dieses Regelwerk 'besser' genutzt hat mache ihn zum intelligenteren Pro-Wrestler; hätte Danielson mal dasselbe getan. Danielson schüttelt ungläubig mit dem Kopf … dann beharrt er darauf, diesen Shot einzulösen und setzt kurzerhand ein Match fest, für den nächsten Pay-Per-View namens Stone Lions Will Remember What Happened, ehe er den Raum stürmisch verlässt und sich auch nicht von Arn Anderson aufhalten lässt. Styles sagt in die Leere des Raums: „Fuck that asshole! He's no championship material, he doesn't know his place! He should be grateful to be part of the Legacy, grateful to be part of the best tag team in the world!“ Der „Enforcer“ seufzt und massiert seine Schläfe: „... this is bad ...“
[~ 3 minutes]
Main Event – Ace Summit 2015 – Block B Match
Referee: Jason Rye
Toshiaki Kawada [0] Vs. Takeshi Morishima [0]
Singles Match Nummer 3 zwischen Kawada und Morishima, die sich zuletzt im September bei PASSION #51 gegenüberstanden – damals setzte sich „Dangerous K“ durch. Das heutige Match entspricht inhaltlich weitgehend ihren vorhergehenden Aufeinandertreffen. Beide kommen sehr stark über die Physis und ballern sich mit Strikes zu. Hervorzuheben sind hierbei die Forearm Clubs von Morishima und die kranken Shoot Kicks von Kawada. In Kräftemessen zeigt sich eine deutliche Unterlegenheit des älteren und leichteren Kawada, wodurch er vor allem in der Anfangsphase ein paar Stinger Splashes und Avalanches in den Ecken, sowie Lariats und Chops einstecken muss. Mit Enzuigiris und Yakuza Kicks beißt er sich aber zurück in ein kurzweiliges und zu jeder Zeit sehr hart geführtes Match, das in den späteren Minuten mehr und mehr einem reinen Brawl entspricht. Nach etwa zehn Minuten weicht Mori einer Lariat seines Gegners aus und schleudert ihn per Backdrop Driver auf die Matte! Etwas später bringt „Dangerous K“ seinen Kontrahenten mit dem Jumping High Kick ins Wanken und lässt ihn mit einem krachenden Dangerous Backdrop Driver in eine Ringecke knallen! Beiden gelingen danach jeweils nicht die siegbringenden Cover, sodass sich der Brawl fortsetzt und sie in den Außenbereich führt. Dort schafft Morishima nach einer Lariat einen zweiten Backdrop Driver, diesmal voll gegen das Absperrgitter … aber statt nach dieser brutalen Aktion zerstört zu sein, richtet sich Kawada zornig wieder auf, kickt Morishimas Knie zu Brei, zieht die schwarzen Matten vom Boden ab und verpasst ihm den Dangerous Backdrop Driver auf den blanken Beton! Die Kommentatoren rasten halb aus bei so viel Aggressivität und danach sind beide komplett enerviert auf dem Boden. Schweißgebadet bleiben sie nebeneinander liegen während der Ringrichter seine Anzählung vollendet.
Draw through Countout (after 14:56 minutes)
Heute sollte dieses immer wieder harte Duell keinen Sieger finden und die Kommentatoren vermuten, dass damit beide nicht zufrieden sein werden. Zumal sie in diesem Ace-Summit-Duell beide nur einen Punkt mitnehmen. Es bleibe nun abzuwarten, wie sich die anderen Pro-Wrestler in Block B machen und das würden wir nächste Woche erfahren. Die Kommentatoren verabschieden sich und die Kamera fängt nochmal Morishima und Kawada ein, die im Außenbereich verharren und von Sanitätspersonal behandelt werden. Das YO·SUTĀ-Logo vor schwarzem Hintergrund schließt die Show ab.
[~ 2 minutes]
Gesamtzeit: 120 Minuten
Reine Matchzeit: 89:09 Minuten
Matchzeit inklusive Einzüge, Aftermatch usw.: ~ 100 Minuten
Hallenkapazität: 6000
Ticketpreis: 20 €