Das Leben eines Weisen

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    Re: Das Leben eines Weisen

    Ape - 19.11.2007, 21:01

    Das Leben eines Weisen
    PS: Sie ist noch nicht 100% korrigiert, also bitte kleinere Sinnfehler ignorieren, danke.

    Das Leben eines Weisen


    Es war mitten in der Nacht und über Stormwind regnete es wie so oft. Kein Mensch war um diese Zeit noch freiwillig auf den Straßen und kaum ein Lichtschein erhellte diese rabenschwarze Nacht. Auch die wenigen Nachtwachen die die Brücke und die Gassen sicherten bemerkten die vermummte Gestalt nicht. Sie war auch nicht wirklich zu sehen, nur hin und wieder wenn sie aus den Schatten trat um sich zu orientieren. Man sah ihr ihre weibliche Statur an und auch das es sich um einen Schurken handeln musste, denn sobald sie sich anschickte weiter zu gehen war sie auf einmal verschwunden. Langsam näherte sie sich dem SI:7 und trat unbemerkt ein. So würde es jedenfalls für jemanden aussehen der eine gnomische Verstohlenheitsbrille benutzt. Doch der Wachposten hatte sie sehr wohl bemerkt und sie sogar gebeten einzutreten.
    Im inneren trat Alyssa erstmal an das prasselnde Feuer im Kamin um sich ihres nassen Mantels zu entledigen und diesen zu trockenen. Ihre Kleidung darunter, eine schwarze Lederrüstung, war seltsamer weise nicht ein bisschen nass geworden, bis auf ihre Stiefel. Also zog sie kurzerhand auch diese aus und stelle sie vor den Kamin. „Endlich unter meinesgleichen,“ dachte sich Alyssa, „dieser Mantel den mein Meister mir gegeben hatte als ich loszog erstaunt mich immer wieder, er verstärkt meine Verstohlenheit hatte er gesagt und würde mich bei jedem Wetter schützen…ja das hatte er gesagt….aber das er selbst bei einen solch starken Regen wo der Burggraben vor der Stadt schon fast bis auf Höhe der Straße getreten ist mich trocken und warm hält hätte ich nie gedacht“ Mit diesen Gedanken setzte sie sich in einen der gemütlichen Sessel und wartete. So genau wusste sie selbst nicht auf wen oder worauf, ihr Meister hatte ihr nur gesagt sie solle unentdeckt zum SI:7 gelangen. Es war ihr erster großer Auftrag wo sie ganz alleine so weit gereist ist. Begonnen hatte ihre Reise in den Wäldern von Teldrassil. Ihr Meister, ein nachtelfischer Schurke, lebte versteckt in den Wäldern in einer kleinen Hütte. Schon oft hatte Alyssa ihn gefragt warum sie in Teldrassil war seit sie denken konnte und wer ihre Eltern waren, doch er hatte ihr nie genau geantwortet. Nur einmal hatte er etwas gesagt was sie nie vergessen hatte, und das war an ihrem 18ten Geburtstag: „Alyssa, ich muss dir etwas über deine Herkunft erzählen. Du wurdest in einem Dorf im Redridge geboren. Doch du warst noch kein Jahr alt als Orks des Blackrocks kamen und dein Dorf angriffen. Eine Freundin von mir war zu der Zeit im Ort und hatte bei der Verteidigung des Dorfes geholfen. Doch es war zwecklos. Das hatte auch dein Vater, der damalige Bürgermeister, erkannt und dich genommen und meiner Freundin mit den Worten „Geht edle Elfe und bringt meine Tochter in Sicherheit, unser Tag des Todes ist gekommen, doch nicht eurer und der meiner Tochter! Ihr habt schon mehr für uns getan als es euer Auftrag war, nehmt Alyssa und reitet fort, zieht sie auf und macht aus ihr einen guten Menschen, ich bitte euch!“ Also nahm sie dich und reitet davon. Doch sie ist eine Jägerin und hält es nie lange an einen Ort aus, doch sie wusste wie sehr ich mir eine Tochter wünschte der ich all das beibringen könne was ich weiß und so kam sie zu mir. Ich nahm dich auf und du wurdest meine Tochter. Denk immer daran wer du bist Alyssa, denn deine Herkunft kann dir keiner nehmen!“ Nach diesen Worten war ihr Meister zu Bett gegangen und Alyssa hatte die Nacht nicht schlafen können, so aufgewühlt war sie endlich zu wissen wer sie war. Doch sie sah ihren Meister mittlerweile als ihren Vater an und hatte mit diesen Informationen zu kämpfen, auch heute noch, ein Jahr später in Stormwind vor dem Kamin im SI: 7.

    Um auf andere Gedanken zu kommen nahm Alyssa ihre Sachen und ging auf das Zimmer welches ihr bei ihrer Ankunft zugeteilt worden war. Dort nahm sie das längliche Bündel was sie auf ihrem Rücken getragen hatte und faltete den Stoff auseinander. Hervor kam ein Schwert. Es war nicht ihre eigentliche Waffe, ihr Dolche hatte sie für die Reise in ihrem Rucksack verstaut, doch dieses Schwert hatte ihr Meister ihr in Menethil gegeben als er sie vor den Toren losschickte nach Stormwind zu reisen. Unentdeckt. Das Schwert hatte eine lange, einseitig geschliffene, schwarze Klinge. Auch die Scheide war aus schwarzem Holz und sehr schlicht. Keine Verzierung war auf dem Holz zu erkennen. Die Klinge selber war ein Kunstwerk der Schmiedekunst: Leicht gekrümmt, der Griff etwas höher als die Klinge und die Klinge zierten seltsame Schriftzeichen, die nur noch wenige lesen konnten. Alyssa wusste was dort stand und murmelte nun beim Anblick der Klinge die Worte die ihr Meister ihr so oft gesagt hatte: „Schwarz wie die Nacht, tödlich wie Gift, das ist Iblis, die Klinge des gefallenen Engels.“ Wie oft hatte sie gestaunt als ihr Meister mit diesem Schwert ihr gezeigt hatte wie schnell ein Schwert sein konnte. Niemals hatte sie jemanden gesehen der so schnell und geschickt mit einem Schwert kämpfen konnte. Doch sie selber war etwas zierlich gebaut und ihr Meister hatte deshalb beschlossen ihr den Umgang mit Dolchen beizubringen. Immer wieder war er von ihrer Geschicklichkeit mit den Dolchen überrascht gewesen.
    Alyssa nahm den Dolch aus ihrem Rücksack den ihr Meister ihr an ihrem 18ten Geburtstag geschenkt hatte. Ein Schmied der Zwerge hatte ihn gefertigt und war aus dem sehr seltenen Teufelsstahl geschmiedet worden und wenn man die Klinge anschnippste erklangen wunderbar harmonische und doch gleich unheimliche Töne. Darum nannte man diese Art von Dolch auch „Todeslied“. Sie zog ihn aus seiner Scheide und die von der Vibration der Klinge hervorgerufen Klänge ließen sie leicht schaudern. Doch sie liebte diese Klänge. Ihr anderer Dolch hingegen war eher einfach. Von der Form dem Todeslied ähnlich, doch nicht so scharf. Ein leicht grünliches schimmern umgab beide Dolche. Ihr meister hatte das irgendwie gemacht, so ganz verstanden hatte sie nie das Wesen der Verzauberkunst. Sie selbst hatte bei einem Elfen in Darnassus die Kunst der Alchemie und das Wissen um die Kräuter erlernt.

    Auf einmal hörte sie wie jemand die Treppe nach oben kam. Ihre Nackenhaare sträubten sich. Irgendetwas gefiel ihr an den Tretgeräuschen nicht. So schnell sie konnte und ohne einen Ton hören zu lassen wickelte sie Iblis wieder ein und verstaute ihre Dolche wieder. Schnell nahm sie ein Kleid aus dem Rücksack und machte sich daran ihre lederne Brustrüstung zu lösen. Doch tatsächlich hatte sie die Ohren gespitzt und war bereit in den Rücksack auf dem Bett neben ihr zu greifen und eines der kleinen Wurfmesser in Richtung Tür zu schleudern.

    Stille, langsam streift sie den Brustschutz ab und steht nur noch vom einem dünnen Stoffhemd welches ihre Reize nicht verbergt da.

    Dann auf einmal hört sie eine bekannte Stimme hinter sich. „Sehr schön gemacht Alyssa. Genauso wie ich es erwartet hatte, ja sogar besser.“ Sagte ihr Meister hinter ihr „Meister“ Rif Alyssa überglücklich und viel ihm um den Hals. „ich habe gar nicht damit gerechnet euch hier zu treffen. Was macht ihr hier und was soll ich überhaupt hier?“ sprudelte es nur so aus ihr heraus. „Nur ruhig, Mädchen. Ich habe dich einer letzen Prüfung unterzogen. Einer Prüfung deiner Schleichfertigkeit. Und ich muss sagen du bist wahrlich eine Meisterin der Verstohlenheit geworden. Ich habe einen befreundeten Schurkenlehrer gebeten ein paar seiner Schüler auf deine Verte an zu setzen, und sie haben dich nicht lang verfolgen können. Irgendwo in Ironforge haben sie dich verloren. Du seiest auf den Weg in das Gnomenviertel gewesen und hattest dich mit einem Meister der Alchimie unterhalten. Als du sein Haus verlassen hattest warst du auf einmal wie vom Erdboden verschwunden meinten sie. Was hast du dann getan?“ Alyssa holte tief Luft denn sie war stolz das ihr Meister sie so anerkennend anschaute: „Ich habe schon im Sumpfland bemerkt das ich verfolgt werde. Doch ich wollte sie nicht töten, also bin ich so schnell wie möglich über die Berge nach Dun Morogh und nach Ironforge…es waren bitter kalte Nächte und ganze fünf Tage habe ich für den Weg gebraucht. Doch dank des Mantels den ihr mir gegeben habt bin ich weder nass geworden und konnte ihn in Dun Morogh als Unterlage gegen den Schnee gut gebrauchen.“ Ein leichtes Lächeln huscht über des Meisters Gesicht, er hatte gewusst das sie den Umhang gut gebrauchen würde, er hatte ihm schon früher gute Dienste geleistet. „Dann in Ironforge wollte ich unbedingt bei dem dortigen Alchimistenmeister ein paar Kräuter kaufen und das dortige Getümmel kam meinem Plan dort meine Spuren zu verwischen entgegen. Ich bin direkt mit den Schatten verschmolzen und habe mich durch die Massen in die Tiefenbahn geschlichen. Einmal bin ich über einen Gnom gestolpert…er tat mir irgendwie leid wie er da saß und nicht sah wer ihn umgerannt hatte“ Beschämt schaut Alyssa zu Boden, sie konnte ihrem Meister nicht einmal dieses kleine Missgeschick verbergen. Er schien immer zu wissen was sie getan hatte. „Du solltest aufpassen wenn du dich in dem Gedränge einer Stadt verbergen willst. Du musst immer schauen wo du hintrittst“ Sogleich kam der erwartet Tadel, doch Alyssa hörte das der Meister ihr nicht böse war, er war zu stolz auf seinen Schützling. „Doch erzähl weiter“ forderte er sie auf. „In der Tiefenbahn hatte ich kein Glück. Die Gondeln waren zum bersten gefüllt und ich sah zwei meiner Verfolger mich suchen. Also bin ich dem Steg am Rand der Bahn gefolgt. Es war zwar lang zu laufen aber gegen Nacht bin ich dann endlich hier angekommen.“ Alyssa war nun todmüde und wollte sich am liebsten nur noch schnell der Lederhose entledigen und in das weiche Bett kuscheln. Doch sie wollte nicht unverschämt wirken und blieb brav auf der Bettkante sitzen währen ihr Meister sich nachdenklich eine Pfeife stopfte und in einer der Sessel setze. „Das hast du sehr schön gemacht, meine kleine Schurkin“, er neckte sie gerne so, denn nichts hasste Alyssa mehr wenn man sie als klein bezeichnete, auch wenn ihr Meister sie um mehr als einen Kopf überragte. „Doch nun schlaf mein Kind, ich sehe doch das du schon fast im sitzen schläfst. Ich habe mein Zimmer nebenan, morgen erfährst du noch etwas mehr. Gute Nacht!“ Mit diesen Worten stand er auf und verließ den Raum, nicht ohne das Schwert mit zu nehmen und die Tür zu schließen. Müde ging Alyssa zur Tür, verriegelte sie, entledigte sich der Hose und legte ihre Kleidung ordentlich zusammen, wie sie es gelernt hatte. Schnell zog sie noch ihre übrigen Sachen aus und schlüpfte in ihr Nachthemd, welches ihr Meister ihr noch im herausgehen zusammen mit einem Bündel Brot und Käse gegeben hatte. Doch sie war zu müde um noch zu essen, also stellte sie das Brot in das Regal und schmiegte sich unter die Decke. Sie konnte nur noch einen Gedanken fassen bevor sie einschlief. „Was soll ich morgen erfahren?“ Und schon sank sie in einen langen und traumlosen Schlaf.


    Alyssa wachte erst auf als die ersten Sonnenstrahlen ihre Nase kitzelten. „Schon so früh? Oh nein, der Meister wird schon weg sein!“, rief sie erschrocken und sprang aus dem Bett und stürzte die Treppe hinunter. Unten saßen schon einige Männer und als sie Alyssa in ihrem doch recht knappen Nachtkleid sahen riefen sie ihr obszöne Sachen zu. Erst nun merke sie das man alles sehen konnte was sie am liebsten verbergen wolle und lief purpurrot an. „Lasst ihr wohl meine Schülerin in ruhe!“ polterte auf einmal eine Stimme aus der dunkelsten Ecke. Leicht verwirrt erkannte Alyssa ihren Meister dort sitzen und ging, die Blicke der Männer ignorierend zu ihm. „Lass dich von solchen Männern nie beunruhigen. Es wird Aufträge geben wo du deinen Körper als Bezahlung einsetzen werden musst um an das Zielobjekt zu gelangen. Und schämen brauchst du dich nicht, meine hübsche Alyssa“ väterlich strich er ihr über die Wange, „aber nun geh wieder nach oben und zieh dir was richtiges an, ich komme gleich nach“ Blitzschnell und ihre ganze Kraft nutzend sprintete Alyssa nach oben um sich blitzschnell umzuziehen. „Ein Glück, der Teller von gestern Abend ist noch da, welchen Hunger man doch haben kann!“ ,meinte sie und schnappte sich Brot und Käse aus dem Regal um wenig später in ihrer schwarzen Rüstung genüsslich kauend im Schneidersitz auf dem Bett sitzend beides zu verspeisen. Sie hatte gerade den letzen Krümel Brot herunter geschluckt als ihr Meister herein trat. „Wie ich dir gestern Abend schon sagte was dein letzter Auftrag gleichzeitig die letzte Prüfung. Ich entlasse dich nun aus meiner Obhut. Du bist musst nun selbstständig dein Brot verdienen und schwierige Situationen selbst lösen. Ich habe dir alles beigebracht was ich weiß und du hast dich sehr gut entwickelt. Unten in der Taverne wird dir der Gastwirt einen Auftrag geben. Lies dir den Brief genau durch und dann verbrennst du ihn. Das wirst du fortan mit allen an dich gerichtet Briefen tun. Keiner darf wissen mit wem du kommunizierst, es sei denn du bist hier im SI: 7.“ Alyssa konnte ihre Tränen nicht mehr halten. Nach all den Jahren sollte sie nun ihren Meister verlassen. Einerseits war sie darum sehr traurig, doch das er sie als würdig betrachtet nun auf eigenen Beinen zu stehen machte sie unglaublich stolz. „Meister, last mich bitte nicht allein!“ schniefte sie und sprang vom Bett aus zu ihm um ihm um den Hals zu fallen. „Bitte, last mich nicht allein…“, sie wollte noch etwas sagen doch nun hing sie schluchzend und bebend in des Meisters Armen. Es dauerte einige Zeit bis er es endlich geschafft hatte Alyssa wieder zu beruhigen. Zärtlich drückte er ihr Kinn so nach oben das sie ihm in die Augen sah. „Nenn mich nicht mehr Meister, nenn mich Bafana. Das ist der Name den mir meine Freunde gegeben haben und du sollst ihn auch benutzen.“ Mit nassen Wangen und roten Augen sah sie Bafana in die Augen. Sie sah Schmerz darin…er entließ nun seine wohl letzte Schülerin in die weite Welt und hatte Angst ihr würde etwas zustoßen. „Ich habe hier noch etwas für dich was dich immer an mich erinnern wird und deine Seele stärken soll wenn es dir schlecht geht.“ Er hatte ein seltsames, flaches Metallstück in der Hand welches eine alte Elfische Rune bildet. Der Stahl war schwarz und kühl. „Dies ist die Rune für Seelenstärke. Sie wird dir helfen was immer geschieht. Doch sie ist kein Schmuck! Damit wird ich dir ein Mal einbrennen damit die Magie immer in dir bleibt. Wo soll ich sie dir hinmachen?“ Alyssa war überrascht, doch auch ängstlich. „Diese Rune muss unglaublich mächtig sein…aber ein Brandmal…das wird wehtun…“, dachte sie sich und langsam zeigte sie auf ihre rechte Seite ungefähr in Höhe ihres Bauchnabels. „Dort hin Meister. Genau dort hin.“ Sagte sie. „So sei es. Entkleide dich so das ich sie auf deine Haut aufbringen kann.“ Langsam zog sich Alyssa wieder den Brustschutz und auch ihr Hemd aus. „Leg dich aufs Bett, es wird schmerzen. Doch ich werde dich nicht betäuben oder sonst etwas tun. Dieser Schmerz ist die Magie der Rune und darf nicht geschwächt werden.“ Sagte er noch bevor er ihr das kalte Metall an die von ihr beschriebene Stelle legte. Dort war noch immer eine leichte Narbe wie ein feiner Strich zu sehen. Ein Krieger des Scharlachroten Kreuzzugs hatte sie dort einst erwischt und eine tiefe Wunde hinterlassen. Alyssa lag wie apathisch auf dem Bett und urplötzlich schien ihre Haut an der Stelle zu brennen, so weh tat es. Sie bäumte ihren Unterleib auf und versuchte einen Schrei zu unterdrücken. Bafana jedoch hatte diesen Schmerz nicht und drückte Alyssa unter großem Kraftaufwand zurück aufs Bett um die Rune weiter auf ihre Haut zu pressen. Nun war Alyssa als ob die Schmerzen auch in ihrem Kopf waren. Ihr ganzer Körper fühlte sich an als ob er brennen würde. Ein unglaublicher Schrei entfuhr ihrer Kehle und sie sank in eine undurchdringliche Schwärze.

    Schmerz. Unglaublicher Schmerz. So etwas hatte Alyssa noch nie erlebt. Es war als ob ihr Blut gekocht hätte und nun nur noch sehr langsam durch ihre Adern floss. Langsam nahm sie wieder etwas war. Das vertraute Atmen ihres Meisters wenn er seine Pfeife rauchte, der Geruch des Tabaks. Sie erkannte Licht, doch konnte ihre Augen nicht öffnen. Es schien als ob ihre Lieder zusammengeklebt wären. Leise murmelte sie etwas was ein normaler Mensch nicht hätte hören können, doch Bafana hörte alles. „Was war das?“, sagte Alyssa. Sehr langsam schaffte sie es nun schließlich die Augen zu öffnen. Mit jeder Minute fühlte sie sich wieder stärker. „Das Mal wirkt von Wesen zu Wesen anders. Mir hatte es damals nicht geschmerzt.“ Alyssa war schon wieder soweit auf den Beinen das sie sich aufsetzen konnte und an sich herunter sehen. Es war ihr als würden ihre Sinne auf einmal unglaublich scharf sein. Sie konnte hören wie der Gastwirt in der Küche rumorte und wie die Schurken unten Gifte anmischten oder ihre Rüstung ausbesserten. Dann sah sie das Mal. Genau über ihrer alten Narbe. Schwarz wie die Nacht. Vorsichtig berührte sie ihre Haut, mit einem erneuten Schmerz rechnend. Doch es fühlte sich an wie immer, nur die Narbe schien nur noch ein etwas hellerer Strich zu sein und keine Erhebung mehr. Auch das Mal war so nicht zu fühlen. „Wie lange war ich weg, Meister?“ „Fast 6 Stunden ist es nun her das ich es aufgebracht habe. Hör mir zu! Das Mal wird sich verändern je stärker du wirst. Es schärft deine Sinne und stählt deinen Körper. Auch ich habe ein solches Mal, doch alle denken es wäre ein einfaches Tattoo.“ „Wo habt ihr es?“ „Das spielt nun keine Rolle, wichtiger ist deine Mission. Du hast den Brief noch, oder?“ Sie nickte „Kleide dich an, bereite alles vor. Dann gehst du aus der Stadt und erst auf dem Pfad nach Goldshire liest du deinen Befehl!“ Alyssa verstand das es nun ernst wurde. Schnell zog sie ihre Rüstung wieder an, überprüfte ob ihre Gifte, Blendpulver und Blitzstrahlpulver in den richtigen Gürteltaschen waren und schnallte dann ihre Dolche an ihrem Gürtel fest. Ihren Rücksack füllte sie mit ein paar Phiolen Heilelixier was sie bestimmt brauchen würde und einem Säckchen Kräuter. Den restlichen Platz wollte sie mit Proviant füllen. So gerüstet für den wohl langen Marsch ging sie auf den Übungsplatz vor dem SI:7 wo ihr Meister schon mit 2 Reittigern wartete. Seinen eigenen schwarzen Tiger Naram und einen anderen, den Alyssa noch nie gesehen hatte. „Als letztes Geschenk gebe ich dir noch diesen Tiger hier. Er heißt Rekarth. Behandle ihn steht’s gut und respektvoll wenn er dir gehorchen soll und dein Freund werden soll.“ Rekarth war ein großer Tiger mit einem prächtigen schwarzen Fell. Etwas kleiner als Naram, aber auch noch deutlich Jünger. Als sie voreinander stahen schien Bafana zwei füreinander gefunden zu haben. „Sie werden sich gut verstehen, das spüre ich“, dachte er bei sich. „Nun reite los mein Kind und pass auf dich auf!“ sagte er Alyssa noch. Sie konnte kein Wort sagen und sah ihrem Meister und auch Vater mit feuchten Augen an. Noch einmal drückte sie sich an ihm bevor sie auf ihren neuen Tiger stieg und in den Gassen Stormwinds verschwand auf den Weg Richtung Goldshire.

    Vor dem SI:7 stand Bafana noch einige Zeit mit tränenden Augen. Er hatte ein ungutes Gefühl seine kleine Alyssa in die Welt zu entlassen. Fast 18 Jahre hat er sie nun erzogen, umsorgt, ausgebildet und trainiert. Ihr lesen und schreiben beigebracht und ihr noch so manches andere gelehrt. Und nun war sie fort. Ein so wichtiger Teil seines Lebens ging nun fort und er wusste nicht ob er sie wieder sehen würde. Er selbst musste noch für einen reichen Zwerg einige dieser Obsidiansplitter besorgen die es nur um Silithus bei den Quiray gäbe. Und diese Insektoiden sind mehr als nur gefährlich. So ging er immer noch tief berührt in sein eigenes Zimmer um seine Sachen zu packen und selber aufzubrechen. Oben angekommen war er in Gedanken so weit vom Ort des Geschehens abgetrieben das er nicht bemerkt hatte das eine kleine Gestalt den Raum betreten hatte. Der kleine Körper war in eine dunkelrote Rüstung verhüllt und der überaus große Kopf von einer Maske verdeckt. Bafana war über seinen Rücksack gebeugt als er auf einmal einen stechenden Schmerz in seinem Rücken merkte. Er drehte sich unter den größten Schmerzen um und sah erst im zweiten Augenblick den Gnom vor sich. Er reichte ihm nicht einmal bis an die Hüfte und doch hatte er Bafana tödlich verletzt. Stöhnend griff sich Bafana an den Rücken und zog einen Dolch heraus. Blitzschnell packte er den Gnom und nagelte diesen mit dessen eigenen Dolch an die Wand. „Du…..“, kam es noch aus dem in der Luft hängenden Gnom bevor dieser starb. „Ein vergiftet Dolch…..von einen Gnom…..wie konnte mir das passieren?......Gift…..breitet sich in mir aus…...Alyssa…..pass auf!“, stöhnte Bafana noch und sank selber zu Boden. Er war tot bevor sein Kopf das Holz berührte.


    Einen ganzen Tag hatte Alyssa gebraucht um in Goldshire anzukommen. Rekarth war ein sehr kräftiger Tiger doch wollte sie ihn nicht gleich am ersten gemeinsamen Tag zum äußersten anstrengen nur um drei oder vier Stunden schneller anzukommen. Langsam trotteten sie beide in das kleine Dorf hinein. Auf der Hauptstraße duellierten sich junge Kämpfer um zu schauen wer der stärkste sei und offensichtlich auch um ein Mädchen welches in sehr schicken Kleidern die Duellanten belustigt anschaute und immer wieder deren Posen beurteilen musste. Doch das alles interessierte Alyssa gar nicht. Zielstrebig ritt sie an das Gasthaus und brachte Naram im Stall unter. Danach ging sie hinein und bat um ein Zimmer. Doch sie wurde bitter enttäuscht. Es gab kein einziges freies Bett mehr.
    „He ihr da, in den hübschen Lederfummel. Ihr könnt mein Bett mit mir teilen gegen die passende Bezahlung versteht sich!“, sagte eine offensichtlich betrunkene Stimme hinter Alyssa. Langsam drehte sie sich weg nur um einem mit Bier bekleckerten und in eine schäbige Rüstung gezwängte Zwerg anzuschauen. Genau genommen sah sie ihn gar nicht und sagte nun angewidert nach unten: „Ihr werdet mit mir ganz bestimmt keine Freunde haben, denn alles was ich nehmen werdet ist mein Dolch in eurem versoffenem Leib“. Der Zwerg konnte darüber ganz und gar nicht lachen, sehr zum Gegenteil der restlichen Anwesenden.
    „Ihr wagt es den großen und mächtigen Krieger Gro…hicks….ben zu drohen!? Ich werde dir zeigen was gehorsam ist, raus mit dir, jetzt beziehst du eine Tracht Prügel wonach du dir nix …hicks…sehnlicher wünscht als mit mir ins Bett zu kommen!“ Er hob seine riesige Axt auf und versuchte halbwegs gerade aus dem Gasthaus zu gehen was ihm auch gelang. Er schien auch auf einmal nicht mehr so betrunken zu sein und sein Blick war klar und erregt. Alyssa folgte ihm und die Gäste auch. „Ich werde dich nicht zu sehr verletzen, ich will ja noch etwas von dir haben“ sagte er mit einem gierigen Blick auf ihre Brüste. Alyssa sagte nix sondern zog nur ihre Dolche. Der Gastwirt stand auf einmal zwischen den beiden und rief mit lauter Stimme: „Meine Damen und Herren! Seht nun das Duell unseres bekannten Zwerges Groben und dieser hübschen Frau! Macht euch bereit ihr beiden“ Als er das sagte machte verschmolz Alyssa mit ihrer Umgebung und anerkennende Rufe erschallten. Den Zwerg war das egal. Er hatte wohl schon gegen so manchen Schurken gekämpft. „Last das Duell beginnen“ Der Zwerg stand mit festen Stand und erhobener Axt auf Alyssa Attacke wartend. Er wusste wie er einen Schurken besiegen konnte. Er beobachtete den erdigen Boden und suchte noch einer Fußspur. Doch da wo eine sein sollte war keine. Leicht verdutzt drehte er sich den Schurken suchend doch er erblickte ihn nicht. „Na los, kommt schon oder traut sich meine kleine nicht?“ rief er, einen leichten ängstlichen Unterton nicht verbergen könnend.
    Alyssa hingegen war es gewohnt auf leichtem Boden zu schleichen und hinterließ keine Spuren und war schon längst in Angriffsreichweite. Sie wollte den Zwerg nicht unbedingt töten, doch von ihrem Meister hatte sie erfahren dass ein geschlagener Zwerg gefährlicher sei als ein erschlagener. Urplötzlich erschien sie hinter dem Zwerg. Dieser lies verwirrt die Axt fallen und schaute an sich herunter. Aus einem Loch in seiner Brustrüstung blutete es erst langsam dann immer mehr. Erst da erblickte er die feine Klinge die aus dem Loch schaute und kippte tot vornüber.
    „Die Schurkin hat ihn mit nur einem Schlag getötet“ rief einer und tosender Applaus erschallte von überall.
    So hatte Alyssa nun doch ein Bett für die Nacht und einen prallen Goldbeutel, denn das Gold des Besiegten gehört dem Sieger. So heißt es im Gesetz.

    Es war nun schon einige Monate her das sie im lieblichen Wald von Elwyn übernachtet hatte. Noch bevor sie zu Bett gegangen war hatte den Brief und die dabei liegenden Informationen genau studiert. Sie sollte zu einer Festung des Scharlachroten Ordens in den westlichen Pestländern reisen, nach Tyrs Hand. Dort war es der Allianz gelungen einen Spitzel einzuschleusen, aber nun hatten andere Schurken herausgefunden dass er nicht nur für die Allianz arbeitete, sondern als Doppelagent für den Scharlachroten Orden arbeitete. Nun lag es an Alyssa ihn unschädlich zu machen und so viele Informationen über die Aktivitäten das Ordens in den von Untoten verseuchten Ländern herauszufinden. Auch sollte sie die von den Horden der Untoten überrannte Stadt Stratholme aufsuchen und herausfinden ob die Bibliothek des Klosters ebenfalls verloren war wie der Rest der Stadt.

    Nachdem sie auch die näheren Informationen genaustes studiert und gelernt hatte verbrannte sie die Papiere und war am nächsten Morgen gen Norden aufgebrochen, immer in Richtung der Pestländer. Aus ihren Karten hatte sie entnommen das sie drei verseuchte Gebiete durchqueren musste um überhaupt bis in die westlichen Pestländer vorstoßen zu können. Zunächst musste sie den Toten Silberwald durchqueren. Danach Tirisfall und dann noch die westlichen Pestländer. Erst dann könnte sie in ihr Zielgebiet weiterreisen. Es gab noch einen anderen Weg. Über das Alteracgebierge. Doch hatte sie erfahren dass ein Ogerclan den Pass besetzt hält und so hatte Alyssa beschlossen den Weg zu meiden und nahm den wohl mehrere Wochen längeren Weg in kauf.

    Sie war erst wieder von Stormwind in die verrauchte Zwergenstadt Ironforge gereist und hatte in einem Gewaltmarsch von 2 Tagen die eisigen und verschneiten Ebenen von Dun’Morogh durchquert. Loch Modan hingegen lag um einen iydillischen See und so bereitete es Alyssa und Rekarth keine größeren Probleme es zu durchreisen auch wenn sie beinahe 3 Tage brauchten. Dann kamen die beiden in das Sumpfland. Ein gewaltiger Sumpf, nass, feuchte Luft und unglaublich stickig. Ganze vier Tage brauchten die beiden um endlich die gewaltige Brücke in das Arathihochland zu erreichten. Immer wieder hatte sie heftiger Regen aufgehalten oder es wurde plötzlich so nebelig das Rekarth nur noch mittels seiner sehr feinen Nase den ungefähren Weg finden konnte. Auf dem Weg waren beide in ein Murloclager gestolpert. Die kleinen fischartigen Wesen, aber statt Flossen Arme und Beine hatten liefen erst ängstlich schreiend umher nur um mit Speeren bewaffnet den Menschen mit seinem Tiger durch die Sümpfe zu jagen. Irgendwann hatte die kleinen Wesen endlich aufgegeben und Alyssa und Rekarth hatten nur noch müde in einer kleinen Höhle Unterschlupf gesucht. Doch war dies das einigste Abenteuer auf der langen Reise bin nach Tirisfall. Selbst im Silberwald, welcher Fest in Hand der Verlassenen war, eine Gruppe der Horde welche aus ehemaligen Untoten bestand welche ihren Geist, aber nicht unbedingt ihre Seele, wiedererlangt hatten unter der Führung der Untoten Elfe Sylvana. Sie hatte zwar ein paar der Verlassene von weiten gesehen aber es kam nie zu einer Konfrontation. Sie wusste nicht warum, aber sie war glücklich darüber. Denn sie wusste beim besten Willen nicht wie sie ein Wesen besiegen sollte dessen Herz bereits nicht mehr schlug und das einen abgetrennten Arm wieder annähen konnte um ihn dann wieder ganz „normal“ zu benutzen.
    Sie erschauderte immer wieder wenn sie an die zerfledderten Körper der Verlassenen denken musste. Aber was sie sehr viel mehr verschreckt hatte waren die Tiere. Im Silberwald waren es noch Worgs, Wesen, halb Mensch hab Wolf, aufrecht laufend und mit mächtigen Reißzähnen und Klauen bewehrt, aber was sie dann in Tirisfall und den Pestländern sah war einfach grausig. Da waren Hunde mit roten Fell, halb verrottet und auf widernatürliche Art streunten diese durch das Unterholz und hinterließen eine spur aus faulig riechenden Speichel. Dann waren da diese Fledermäuse, fast so groß wie Alyssa selber und unglaublich aggressiv. Alles was diese Flugungeheuer erspähten griffen sie an. Nicht selten hatte Alyssa mit ihnen zu kämpfen oder floh vor ihnen. Doch am schlimmsten wurde es erst in den östlicheb Pestländern. Bären, große schwarze Bären, mit offenen Körperpartien und Pranken, so groß wie ein Teller mit denen sie einen Menschen mühelos zermalmen könnten. Und immer wieder sah sie die willenlosen Diener der Geisel. Wandelnde Kadaver ohne Sinn und Verstand, torkelnd und wie Hunde auf ihre Beute stürzend. Dann sah sie Geister, fahle, leicht durchsichtig und von einem schwachen Schimmer umgeben. Es waren ausschließlich Weibliche Geister und ihre Klageschreie waren schon von weiten zu hören. Die Nächte waren für Alyssa ein graus, sie schlief schlecht und schreckte immer wieder hoch. Sie hatte es nicht riskiert ein Feuer zu entzünden und hatte keine der Früchte der Bäume oder sonstiges was nach Essen aussah angerührt. Nur ihren immer kleineren Proviant aus Brot und etwas getrockneten Fleisch hatte sie noch und es waren noch mindestens 2 Tage reise bis sie Tyrs Hand erreichen würde. Doch zu ihrem Glück traf sie wenige Kilometer vor Tyrs Hand auf einen Wanderer. Es war ein alter Magus und er erzählte ihr von der Kapelle des Lichtes. Eines Zufluchtsorts für die Kämpfer der Allianz und der Horde in diesen sonst so trostlosen und gefährlichen Landen. Der alte Mann erklärte ihr den Weg und zu ihrer Freude war es kaum ein Tagesmarsch von Tyrs Hand entfernt. Das würde ihrer Mission sehr dienlich sein. Mit neuem Mut machte sie sich auf um zu besagter Kappelle zu gelangen. Doch sie sollte dort nicht ankommen.





    Ein Jahr später.

    Ein dunkler Raum.

    Eine zierliche Gestallt liegt angekettet auf einer Bank.

    Ihr Atem geht nur Flach.

    Ein schwarzes Mal ziert ihre linke Bauchseite

    Verschiedene Narben ziehen sich über ihren größtenteils entblößten Körper, nur eine zerfetzte Lederhose und ein dünnes Oberteil schützen sie vor den Blicken ihrer Häscher. Altes Blut klebt an den freien Hautstellen und es riecht erbärmlich in dem dunklen Raum. Ein Jahr ist nun schon vergangen das Alyssa einer Gruppe Krieger des scharlachroten Ordens in die Arme gelaufen ist und mitgeschleppt wurde. Man hatte sie erst zum Orden bekehren wollen doch sie hatte sich gewehrt. Danach hatte man sie Gefoltert, Vergewaltigt und noch mehr grausame Sachen mit ihr gemacht und dennoch hatte sie es irgendwie geschafft nix zu sagen. Dann hatte man sie als Bedienstete benutzt. Eher als Sklavin. Der Anführer des Ordens hatte sie immer und immer wieder missbraucht um ihren Willen zu brechen und sie zu einer weiteren willenslosen Kreatur zu machen. Doch sie hatte es geschafft ihre Gedanken und Gefühle in ihrem Herzen zu verschließen und unantastbar zu machen. Nun lag sie schon mehrere Wochen auf dieser Bank gekettet. Sie bekam zu Essen und zu Trinken und konnte sich nicht erklären warum. Irgendwas mussten sie noch mit ihr vor haben.

    Aber eines hatten sie ihr nicht nehmen können. Sie beherrschte noch immer ihre Techniken. Sie war beweglich wie nie zuvor und das Unsichtbar machen viel ihr noch leichter. Denn immer wenn sie alleine war entledigte sie sich der Fesseln und trainierte. Um jeden Preis wollte sie raus aus der verseuchten Stadt Stratholme. Irgendetwas war faul hier. Die Untoten griffen nie das Kloster an obwohl sie nur wenige Meter davon entfernt die Stadt bevölkerten. Angeblich solle man dem Baron der Stadt sogar eine verräterische Ordenschwester gegeben haben als Sklavin.

    Ein scharren von Füßen vor der Tür. Alyssa hatte schon damit gerechnet, kamen ihre Quäler doch jeden Tag zur selber Zeit. Was sie nur heute wieder mit ihr anstellen werden? So langsam mussten sie doch alle Arten der Folter durch haben. Magie oder physischen Schmerz, sie hatte nun so viel erlitten das es ihr egal war und sie irgendwie abgehärtet war. Die Tür schwang auf und ein Mann mit schwarzer Gesichtsmaske trat ein. Eine kleine Schar Diener Trug eine große Apparatur herein. Sie sah aus als ob ein Mensch darin eingeschlossen werden solle. Ein hölzernes Kreuz aus Metall mit Schnallen daran. Und drumherum alle nur erdenklichen Messer, Skalpelle und Spritzen. Alyssa sah sofort das sie daraus nicht so einfach rauskommen konnte wie aus ihren bisherigen Fesseln.

    Sie musste entkommen, jetzt!

    Die Diener waren schon wieder gegangen und sie war mit ihrem Häscher alleine. Er war ihr mittlerweile so vertraut und dennoch hatte sie nie sein Gesicht gesehen. Er hatte sie das ganze Jahr über immer wieder gefoltert wenn sie sich gegen das geweigert hatte was der Orden wollte, und das war sehr oft gewesen. Zu ihrer Freude bemerkte sie den Fehler den er getan hatte, er hatte gerade heute nicht seine Waffen abgelegt. Eigentlich waren es ja immer noch Alyssas Waffen die er an sich genommen hatte. Ihre beiden Dolche hingen an seinem Gürtel. Zu oft hatte sie nun die Klingen selber gespürt. Nun sollte er sie spüren. Blitzschnell schnellte sie von der Bank auf ihn zu und riss die Waffen an sich, nur um sie wenig später in seinem Bauch zu versenken. Er sah sie erstaunt an bevor er begriff was passierte. Doch bevor er um Hilfe schreien konnte war seine Kehle zerschnitten und nur ein gurgeln kam aus seinem Mund. Um wenigstens etwas Genugtuung zu bekommen schloss Alyssa ihn an seine eigene Foltermaschine an die er eigentlich an ihr erproben wollte.

    Mit ihren Waffen, die ihr eine neue Stärke und Sicherheit gaben, schlich Alyssa sich aus dem Keller des Klosters und zahlreiche erschlagene und brutal aufgeschlitzte Ordensmitglieder zierten ihren Weg. Keiner schaffte es die aus den Schatten attackierende Schurken aufzuhalten und keine schrie. Sie gelangte mühelos bis vor dem Raum des Ordensmeisters. Es würde nun endlich Rache für all ihr Leid und Schmerz geben den er ihr zugefügt hatte.


    Erschöpft lehnte Alyssa an der Wand. Der Lord hatte sich als Dämon Balnazzar entpuppt. Er hätte Alyssa um ein Haar besiegt doch irgendwie hatte sie es geschafft ihm einen tödlichen Stoß in die Brust mit ihrem vergifteten Dolch zu verpassen. Selbst als der Dämon im sterben lag hatte sie nicht von ihm abgelassen und auf seinem Leib eingestochen und eingeschlagen. So viele Qualen hatte er ihr bereitet und so kurz war sein Leiden. Nun lag sie mit dem Rücken an eine Wand. Vor ihr eine gewaltige Blutlache und der Leib des Dämonen mit weit geöffnetem Brustkorb. Sie hatte einen kleinen roten Kristall in seinem Fleisch gefunden. Er schien zu pulsieren wenn sie die Hand fest um ihn schloss. Wie ein Herzschlag. Sie würde schauen ob ihr wer sagen könne was es damit auf sich hat, aber das hatte nun Zeit. Erstmal wollte Alyssa nicht mehr wie ein weiches Bett und ein paar ruhige Tage um sich von den Qualen des letzen Jahres zu entspannen.

    Einige Zeit später hatte sie tatsächlich ihre alte Rüstung wieder gefunden. Teile jedenfalls. Wo die anderen waren wollte sie gar nicht wissen, sie konnte sich vorstellen so manche der magisch Verstärkten Teile an den Kriegern des Ordens zu finden du nun in ihrem eigenem Blut im Kloster verrotteten. Es war lausig kalt in den Pestländern. Also zog sie sich ihren Mantel, den, den sie einst von ihrem Meister Bafana bekommen hatte und in einer Kiste in Balnazzars Thronsaal gefunden hatte, und stapfte durch das tote Land in die Richtung, in der sie die Kapelle des Lichtes vermutete. Diesmal war sie vorsichtiger als sie es bei ihrer letzen Reise durch diese Länder war und schaffte es ohne Probleme bis zur Kapelle. Doch sie hatte mehrer Tage gebraucht und ihre Glieder waren taub und sie torkelte die letzen Meter bis in die Kapelle hinein. Sie hatte es nicht gewagt auch nur ein Auge in den Ländern zu schließen aus Angst von einem verfaulten Guhl oder schlimmeres angefressen zu werden.

    Sie fand sich in einem einfachen Zelt wieder. Es war angenehm warm. Sie setze sich auf und sah erst da dass ihre Kleidung neben ihrer Schlafstätte lag. Erschreckt sah sie an sich herunter und bemerkte überrascht dass sie ein langes Hemd trug aus sehr fein gewebten Stoff. Noch nie hatte sie so einen Stoff auf ihrer Haut gespürt. Er fühlte sich an wie das weiche Fell einer darnassischen Panthers. „Geht es dir wieder besser? Ich musste deinen Körper mit Magie erwärmen das dein Herz wieder gleichmäßig schlägt und du nicht mehr zittertest.“ Erschreckt drehte Alyssa sich zu der tiefen, aber sehr harmonischen Stimme um und blickte das ein fein geschnittenes, von schwarzen Haaren umrahmtes Gesicht eines Mannes, nicht viel älter als sie. Er strahlte in seiner schwarzen Robe eine Würde aus, die aber von dem Gefühl einer unglaublich starken von ihm ausgehenden Macht unterstrichen wurde. Aber dennoch sah er sehr freundlich aus und Alyssa hatte bereits gespürt das er sie nicht ausgezogen hatte um ihren Leib zu seinen Freuden zu erwärmen sondern um ihr Leben zu retten. „Wer bist du? Und wo sind wir hier?“ „Wir sind nicht mehr in den Pestländern“, sagte er, und es klang eher wie eine Feststellung als eine Erklärung,“ wir sind in Dun Morogh. Ich habe vor drei Tagen die Kapelle verlassen und dich mitgenommen. Mein Pferd konnte uns beide gut tragen. Ich habe dich an meinen Rücken gelehnt und angebunden. Du hast viel wirres Zeug gemurmelt. „ Er hielt inne und sah sie mit seinen warmen Augen an, „ ich bin Aran, Magier aus Stormwind, ich weiß das du Alyssa heißt, du warst vermisset worden, aber schon vor einem Jahr. Was ist geschehen?“ Es dauerte lang bis sie erzählt hatte was geschehen war, immer wieder wurde sie von den Geschehnissen übermannt und konnte minutenlang nur schluchzend an seiner Schulter liegen. Er war sehr aufmerksam und fragte hier und da nach und tröstete sie äußerst liebevoll. Den ganzen Tag verbrachten sie beide so in dem Zelt und jeder Außenstehender hätte gemerkt das diese beiden füreinander bestimmt waren. Erst ein paar Tage später machten sie sich auf den Weg nach Ironforge um von dort mit der Tiefenbahn nach Stormwind zu reisen um dort für einige Zeit in seinem Haus zu wohnen. Und so konnte Alyssa sich im SI:7 informieren was es mit dem Scharlachrotem Kreuzzug auf sich hatte.
    In Arans Haus sah die Schurkin sich erstaun um. Es war schlicht und dennoch gemütlich. „Du hast es unglaublich schön hier, mein Lieber“, sagte sie und umarmte ihn wie so oft in den letzen Tagen. „Ja meine hübsche, hier können wir uns erstmal erholen, oder? Komm, ich lasse das Bad oben vorbereiten und wir reinigen uns nach all der Zeit endlich wieder richtig.“ Mit diesen Worten hob er sie hoch und sagte der Dienerin noch was sie zu tun hatte bevor er mit seiner Alyssa in den hinteren Zimmern des Hauses zu verschwand.

    Kapitel 3

    ~ Ein neues Leben~


    Sie schlief schon einige Zeit. Aran hatte hielt sie noch immer an sich gedrückt und spürte ihren Atem auf seiner Brust. Erschöpft und doch wach stand er auf um etwas zu trinken und doch endlich mal das Feuer im Kamin seines Schlafzimmer neu zu entfachen. Ein wenig Magie und das leise prasseln füllte die ansonsten so stille Nacht in dem kleinen Haus in Stormwind. Mit einem lächeln schaute er auf die noch immer so schmale Alyssa. Schon lange hatte sie nicht mehr so ruhig geschlafen in der letzen Woche seit er sie in den vom Winter gebeutelten Pestländern aufgegriffen hatte. Letzte Nacht hatte Aran ihr Mal untersucht und dann nach langem Suchen endlich dessen Bedeutung und Macht herausgefunden. In einem kleinen, unscheinbaren Büchlein wurde er fündig. Alte nachtelfischer Magie. Mächtiger als alles andere ermöglichte dieses Mal dem Träger seine Wunden schneller zu heilen und tödliche Verletzungen zu überleben. Die Schildwachen trügen angeblich das gleiche Mal. Doch wieso trug Alyssa, eine Menschenschurkin, dieses Mal? Hatte das etwa mit ihrem Lehrmeister zu tun? Der alte Nachtelf, über den er sich informiert hatte und mit schrecken erfahren musste was vor einem Jahr im SI:7 vorgefallen war. Er wollte es ihr schon sagen am Tag nach ihrer Ankunft in Stormwind, ihr wollte der Gastwirt nichts sagen da er nicht wusste wie er einem noch so jungen Mädchen wie Alyssa das hätte beibringen sollen. Also blieb es an Aran hängen. „Ich kann ihr ihr jetziges Glück nicht nehmen. Sie denkt er sei in die Scherbenwelt gegangen. Durch das wieder geöffnete Portal.“ Murmelte er zu sich selber, wie immer wenn er sich selber erklären musste warum er ihr das verschwieg. “Ich war selber auf der Höllenfeuerhalbinsel…grausame Einöde…roter Sand und Felsen…und dann diese bestialischen Orks…sterben schneller als mieser Guhl aber greifen in einer Wut an die wiedernatürlicher nicht sein kann…ich habe dieses Land so schnell wie möglich wieder verlassen, und dann fand ich Alyssa“, und darüber war er froh. Er hatte seine Liebe gefunden, so lange hatte er gesucht und dann, dort wo er sie nie erwartet hätte, gefunden.

    Nach einem kleinen Spaziergang in seinem Garten kehrte er wieder in das Schlafzimmer zurück. Alyssa lag mittlerweile auf dem Rücken. Ihre Brust hob und senkte sich gleichmäßig und ein friedlicher und glücklicher Ausdruck lag auf ihren feinen Gesichtszügen. Die Strapazen waren ihr kaum anzusehen, bis auf die feinen Narben auf ihrem Rücken. Kaum zu spüren aber doch deutlich heller als das umliegende Hautgewebe. Auf dem Nachttisch lag sein Gedichtbuch. Immer wieder hatte er darin seine Gedanken niedergeschrieben. Genau das wollte er nun auch wieder tun. Also nehm er das Büchlein, suchte eine schöne Feder und wenig später vernahm man das kratzen der Feder, unterbrochen in unregelmäßigen Abständen wo er auf Alyssa schaute. Noch bevor sich die Sonne über Stormwind blicken ließ las er zufrieden sein Werk durch.

    Mein Herz rast
    Du liegst neben mir

    Wir haben uns geküsst
    Wie lange nur?
    Wie lange lagen wir so innig umschlungen?

    Du presstest deine Lippen auf die meinen
    Ich spürte deine Wärme,
    das Pochen deines Pulses,
    wie deine Hand mich zärtlich kraulte.

    Nun liegst du neben mir
    Kuschelst dich an meine Seite
    Und schläfst
    Leicht hebt und senkt sich deine Brust
    Deine Mundwinkel umspielt ein Lächeln


    Dieser Moment soll ewig sein.



    „Und das wird er auch. Ich geb dich nicht mehr her Alyssa und noch einmal wird dir niemand Leid zufügen. Das schwöre ich bei meiner Ehre als Magier!“, zufrieden mit sich selbst klappte er das Buch zu, legte die Feder beiseite und legte sich zu seiner Schurkin ins Bett um noch für ein paar Stunden zu schlafen und sie im Arm zu halten.
    Erst spät wachten sie beide am nächsten Tag auf. Arans Dienerin hatte zaghaft an der Tür geklopft da es schon lange nach Mittag war um zu schauen das den Liebenden nichts zugestoßen war. Doch sie lagen selig umschlungen vereint da und bemerkten in ihrem Liebesspiel nicht einmal das sie beobachtet worden waren. Später erschienen beide frisch gewaschen und Alyssa in einen wunderhübschen Kleid aus darnassischer Seide um ein wenig zu Essen. Aran wollte mit Alyssa in den Park der Stadt gehen und später noch seinen alten Freund im Turm der Magier besuchen. Alyssa wollte er mitnehmen. Er spielte schon seit ein paar Minuten mit dem Versuch sich das Gesicht seines Freundes vorzustellen das er, Aran, doch noch eine Frau gefunden hatte die seinen Ansprüchen genüge tat. Und Alyssa war genau das was er immer gesucht hatte, aber nie wusste dass er etwas wie sie suchte.

    Es war schon spät und die Laternen tauchten Stormwinds Straßen in ein schwaches Licht als Aran mit Alyssa wieder im Magierviertel ankam. Lange waren sie im Park gewesen und hatten in einem lauschigen Plätzchen aneinandergeschmiegt gesessen und er hatte ihr sein Gedicht vorgelesen. Alyssa war begeistert gewesen und ihn überschwänglich geküsst. Bei seinem alten Freund Rothen, er war wirklich alt, auch wenn Aran nie herausgefunden hatte wie alt aber sein weißes Haar und Bart ließ doch auf einige Jahrzehnte schließen, hatte Alyssa mehr Wein getrunken als sie hätte sollen. Noch nie hatte sie Wein getrunken wie den der Menschen und nun musste Aran die kichernde Schurkin stützen und trug sie dann grinsend in das Badezimmer.

    „Na dann wollen wir mal schauen was mit einer betrunkenen Frau machen muss damit sie wieder nüchtern wird, so kommst du mir nicht ins Bett“, meinte er grinsend und warf sie kurzerhand in das Becken im Boden des Bades. Mit einem platschen versank Alyssa in dem kalten Wasser welches Aran sonst immer mit Magie erwärmte. Prustend und unverständlich auf darnassisch schimpfend tauchte sie auf, wechselte aber bald wieder in die Menschensprache: „Du…duu…das büßt du mir!!“ rief sie und sprang aus dem Becken. Sie landete mit beiden Füßen auf dem Rand des Beckens. „Hilfe, hilfe, ein kleines Mädchen will mich fangen!“, rief Aran lachend und rannte los. „Ich kriege dich schon, versteck dich lieber!“, hörte er Alyssa hinter sich rufen, doch er war schon die Treppe hinunter geeilt und mit etwas Magie überwand er die nächsten Meter bis zur Gartentür in einem Augenschlag.

    Alyssa hingegen konnte in dem nassen Kleid nicht wirklich laufen und so entledigte sie sich diesem kurzerhand. Aran würde sie ohne weiteres finden, und dann würde er im kalten Wasser des Stadtflusses landen. „Na warte nur, du entkommst mir nicht!“ kicherte sie und zog sich schnell eine leichtes Hemd und eine Stoffhose an. Sie hörte gerade wie die Hintertür zuviel, und da sie wusste dass dort der Garten lag hatte sie schon eine Idee. „Du Dummerchen, das Badezimmerfenster ist zum Garten, glaubst du wirklich ich nehme die Treppe?“ Kichernd öffnete sie das Fenster und sprang herunter.

    „Hab ich dich du Mistkerl“, rief sie lachend und landete auf seinem Rücken. Lachend und balgend rollten sie sich im Garten hin und her bis sie schließlich erschöpft liegen blieben. Das Mädchen krabbelte auf Arans Bauch und schmiegte ihren Kopf an seine Brust. „Ich liebe dich, weißt du das Aran? Lass und immer zusammenbleiben, ja?“ „Das werden wir, das werden wir. Ich verspreche es dir.“ Antwortete er und beide schliefen Arm in Arm im Garten ein. Es war als wollten die Götter dieser Liebe helfen und bescherten den beiden eine warme und erholsame Nacht.


    Am nächsten Morgen war nichts mehr wie vorher. Alyssa hatte es als erste bemerkt und war aufgeregt und hysterisch zu Aran gerannt. Sie redete so schnell und wirr dass er nichts verstehen konnte. „Ich ….. Kind….ich….“ mehr verstand er nicht. „Was ist mit dir? Was für ein Kind? Alyssa,“ er schüttelte sie und endlich kam sie zur ruhe, „WAS IST LOS?“ „Ich…ich …“, sie hatte Tränen in den Augen, „Ich bin schwanger, Schatz ich bekomm ein Kind, dein Kind!“ Aran war zu verwirrt und gleichzeitig zu glücklich. Ein Kind. Sein Kind. Ihr beider Kind. Welch ein glück für ein so junges Paar. „Aber, ich hab nichts gesehen. Dein Bauch ist doch gar nicht dick?“ „Ich habe es gemerkt heute morgen, ich spüre es einfach das da etwas in mir erwacht ist. Und da bin ich sofort in die Kapelle gelaufen und habe mich untersuchen lassen von dieser freundlichen Priesterin, sie hat mich bestätigt. Ich bin schwanger.“ Tränen der Freude benetzten Arans nackte Brust als sie sich glücklich an ihn schmiegte. „Alyssa, ich möchte dich heiraten“, hauchte er ihr ins Ohr. „Oh ja, das möchte ich auch so gerne.“ „Ich werde mich darum kümmern. Schon nach den Frühstück spreche ich mit dem Bischof.“ Glücklich gingen sie in Arans Haus um ihre weiteren Hochzeitspläne zu schmieden. Doch im Vorraum stand ein Bote des SI:7 für sie beide. „Ah, da seid ihr ja endlich. Eure Dienerin meinte ihr seid beschäftig,“ er grinste leicht „Das SI:7 verlangt nach euch. Nach euch beiden! Es geht um den Scharlachroten Orden und ihr habt ja wohl ausreichend Erfahrungen dort gemacht Lady Alyssa. Ihr werdet in einer Stunde von Shaw erwartet. Kommt nicht zu spät.“ Er drehte sich um und war schon zur Tür hinaus. „Nein, nicht jetzt!“ Enttäuscht viel Alyssa in einen Sessel und fing an zu schluchzen. „Weine nicht meine Liebe. Das wird unserem Kind nicht gefallen. Lass uns erstmal hingehen und hören was er will, vielleicht will er auch nur hören was du weißt.“ Er hatte schon das Gefühl das es damit nicht getan sein würde, aber er musste Alyssa irgendwie trösten. „Nein, das ist ein Auftrag. Ich habe ihm schon alles erzählt nachdem ich mit dir hier angekommen war. Ich will nicht wieder zu diesen kranken Paladinen. Nicht jetzt wo ich weis das ich ein Kind bekomm. Es ist zwar noch nicht zu sehen oder zu merken, aber ich fühle es.“ „Was hat die Priesterin denn gesagt wie du dich belasten darfst? Sie wird wohl wissen das du Schurkin bist.“ „Ich darf alles tun was meine Verpflichtung beim SI:7 verlangt, aber sie hat mir auch klar gemacht das schwere Verletzungen und Torturen mein Kind gefährden können, und genau das ist letztes mal geschehen als ich von den Scharlachroten gefangen war…“ Sie wollte noch etwas sagen aber die Erinnerung an das letzte Jahr und die Gewissheit das sie als Schurkin des SI:7 einen Auftrag nicht ablehnen durfte und ihr Kind so wie es bisher herangereift war nicht als Grund anerkannt würde um jemand anderem den Auftrag zu geben fraß sie wie ein Made in ihr Herz und sie konnte nicht mehr tun als Arans Hemd mit Tränen zu füllen.
    Er hatte es dann doch geschafft sie zu beruhigen und mit ihr zu Shaw im SI:/ zu gehen. Alyssa schlimmste Befürchtungen sollten sich bewahrheiten


    Das Gespräch war grausam. Shaw wollte alles noch mal genau wissen. Irgendwann konnte sie einfach nicht mehr reden. Die Angst einen Auftrag zu bekommen und die Erinnerung an die Geschehnisse zerrissen sie seelisch. Aran nahm sie aus ihrem Sessel und brachte sie in den Vorraum des SI:7 und verfrachtete sie kurzerhand in einen gemütlichen Sessel. „Bleib du hier. Ich kenne die Geschehnisse. Ich werde alles klären.“ Sie gehorchte und Aran setzte ihr eine der herumstreunenden Katzen auf den Schoß. Er konnte sie jetzt schlecht trösten, aber vielleicht konnte ein so kleines Geschöpf wie diese Katze ihre Seele wieder zur Ruhe bringen.

    „Wird sie sich wieder beruhigen?“ Shaw sah äußerst besorgt aus. „Es wird schwer für sie aber ihr beide müsst noch mal zurück in diese verfluchten Pestländer. Nicht wegen diesen verrückten Paladinen. Irgendetwas geht mit der Geisel vor und Stormwind will einen ihrer Anführer tot sehen. Hast du schon von Scholomance gehört?“ „Natürlich. Ein alter Herrensitz irgendeines Adeligen. Allerdings glaub ich kaum dass da noch mehr als ein paar Guhls rumlaufen. Auf einer Insel im verseuchten Wasser. Da überlebt keiner.“ „Du hast nicht ganz Unrecht Aran, alter Freund. Aber es ist nicht ganz so wie du denkst. Es gibt dort Guhls, aber die alten Adeligen und Angestellten haben einen Packt mit der Geisel geschlossen. Sie führen ein untotes, verfluchtes Leben und gebieten höchstwahrscheinlich auch über mehr Macht als im Leben. Verfluchte untote Bastarde!“ „Was sollen wir tun? Du willst uns nicht wirklich DORTHIN schicken? Sie wird ein Kind bekommen, mein Kind! Das kannst du uns nicht antun!“ „Beruhig die Aran! Ich weiß doch schon um das Kind, glaubst du man sieht es ihr nicht an? Sie ist anders geworden, legt sich immer wieder die Hand auf den Bauch. Ich bin zwar kein Vater und nur ein Schurke. Aber ich sehe Menschen viel an.“ Aran wollte etwas sagen aber Shaw unterband es mit einem Wink der Hand „Nie würde ich dieses Kind in Gefahr bringen wollen. Ihr sollt zur Chillwindspitze gehen. Dort ist ein kleiner Posten der Allianz. Bleibt dort ein paar Tage bis eure Anweisungen kommen. Bist du einverstanden?“ „Habe ich eine Wahl Mattias?“ resigniert ließ er die Schultern fallen. „Also gut. Ich werde es Alyssa beibringen.“ Er erhob sich und ging langsam zur Tür. Shaw hingegen blieb noch sitzen. „Hast du schon etwas herausgefunden über den Mord an Alyssas Meister? Ich konnte es ihr bisher noch nicht sagen.“ „Oh ja…das habe ich. Bafana wusste offenbar dass er auf der Abschussliste einer Gruppierung Mörder stand. Wir haben in Darnassus einen Brief gefunden an Alyssa. Er wurde noch nicht gefunden. Nimm ihn mit und gib ihr ihn. Wie ich Bafana kenne wird alles darin stehen was geschehen ist und warum.“ Seufzend nahm er einen Umschlag mit Siegel aus einem Schrank und reichte ihn Aran. Schweigend steckte dieser das Papier in seine Roben und ebenso schweigend verabschiedeten die beiden Männer sich voneinander. Er nahm Alyssa aus dem Sessel und die Katze auf den Arm und führte beide nach Hause. Er sprach kein Wort und auch Alyssa schien nicht reden zu wollen. Wieder in dem kleinen Haus brachte Aran Alyssa ihns Bett. Sie zitterte noch immer leicht und Ruhe würde ihr hoffentlich gut tun. Er musste noch dringen in den Turm der Magier.









    Eine Woche war vergangen seit Shaw sie und Aran zu der Chillwindspitze geschickt hatte. Da sie sich nicht irgendwelcher Selbstbemitleidungen hingeben wollte hatte sie sich eine neue Lederkluft anfertigen lassen und nun stand sie zufrieden im Raum des Ledermeisters. Die neue Rüstung war komplett schwarz. Hohe Stiefel bis an die Knie schützen ihre Füße und Schienbeine, die Hose war aus dicken, aber dennoch geschmeidigen Leder gearbeitet und breite Bänder schnürten sie eng an ihre Beine. Ein Lederwams schütze ihren Oberkörper. Es war äußerst geschickt gearbeitet und metallene, dünne Stangen waren in das Leder eingearbeitet worden um mehr Schutz zu gewähren. Aber sie konnte sich in ihm bewegen als ob sie nichts trüge. Ein überwältigendes Gefühl. Sie ging an den Tisch auf dem die restlichen Sachen lagen. Ellenbogenlange Handschuhe sollten ihre Arme schützen. Auf der Oberseite waren jeweils zehn kleine Halterungen für kleine Wurfmesser eingearbeitet. Sie bewunderte diese meisterhafte Arbeit und zog sich die Handschuhe über. Blieben nur noch zwei Sachen auf dem Tisch liegen. Zum einen ein langer schwarzer Mantel mit großer Kapuze und ein kleines Bündel welches sie selber mitgebracht hatte. Sie faltete behutsam den Stoff auseinander und sah auf ihre Dolche. „Ihr werden wieder Blut trinken, doch noch müsst ihr euch gedulden.“ Sie strich liebevoll über die Klingen und steckte sie in einer fließenden Bewegung in die neuen Scheiden in den Stiefeln. Dort fielen die Dolche nicht auf und dennoch konnte sie schnell herangelangen. Sie nahm den Mantel, zog ihn an ging aus dem Haus, zurück zu Aran.

    „Seid ihr noch da meine Dame?“, der Lederer betrat das Zimmer und sah sofort das die Frau verschwunden war. „Verflucht, ich hätte es wissen müssen. Verdammte Diebe!“ doch dann sah er ein kleines Säckchen und einen Zettel auf dem Tisch wo die Rüstung gelegen hatte. Er ging schnell hin und nahm den Zettel:

    „Ihr habt sehr gute Arbeite geleistet. Seid euch neuer Aufträge des SI:7 gewissen. In dem Säckchen findet ihr euren Lohn und einen kleinen Bonus.

    Mit freundlichen Grüßen



    Der Brief war nicht unterschrieben, aber das störte den Mann nicht. Den Geldbeutel in seiner Hand wiegend sah er lächelnd aus dem Fenster. Alyssa hatte ihm deutlich mehr als den vereinbarten Preis dagelassen, das war ein gutes Zeichen, er hatte sich selber mit dieser Rüstung übertroffen.




    Die neue Rüstung war sehr angenehm, um Aran zu überraschen kletterte sie über die Häuser auf das Dach Arans Haus. Sie hoffte das er soweit alles Vorbereitet hatte, am nächsten Morgen wollten sie losziehen und die Sonne ging schon unter. Die letzte Nacht in dem gemütlichen Bett würden sie beide wohl genießen. Langsam glitt sie durch ein offenes Fenster und legte im Schlafzimmer die Rüstung ab. In ihrem Nachtkleid ging sie herunter um etwas zu Essen zu machen und den Verlauf der Reise mit Aran zu besprechen. Mittlerweile konnte sie es nicht mehr erwarten wieder loszuziehen.



    Re: Das Leben eines Weisen

    Ape - 19.11.2007, 21:32


    Kapitel 4

    ~ Veränderungen ~


    Die Chillwindspitze war nicht mehr als ein paar Zelte die von der Argentumdämmerung vor den Untoten geschützt wurden. Als sie beide dort ankamen wurde ihnen sofort wortlos ein Brief überreicht. Aran und Alyssa sahen sich verwirrt an und um eine Antwort zu erhalten öffnete Alyssa den Brief und las ihn schnell durch:

    „An Alyssa und Aran, von Mattias Shaw.

    Ihr werdet sofort wie möglich weiterreisen. Immer Richtung Osten, nach einiger Zeit findet ihr einen großen See und eine Brücke die auf eine Insel führt. Das ist Scholomance. Euer Auftrag lautet wie folgt:

    - vernichtet den Herr des Hauses dort. Es ist ein Lich, also seit vorsichtig
    - steckt ganz Scholomance in Brand

    Wenn ihr dies erledigt habt kommt zu mir zurück.

    Mögen euch die Schatten schützen
    Shaw“

    Alyssa reichte Wortlos den Brief an Aran weiter und nachdem dieser zu Ende gelesen hatte verbrannte er das Papier. „Was meinst du, reicht uns eine Nacht um uns vor zubereiten?“ fragend schaute er Alyssa an, er wollte nicht das sie sich schon jetzt zu sehr erschöpfte in Angst um das Kind. „Ich denke das sollte genügen, lass uns ein Zelt suchen und uns ausruhen, mir tut der Hintern schon von diesen unbequemen Pferdesätteln wieder. Wie gerne hätte ich doch meinen Tiger Rekarth wieder.“ Ihr blick hing traurig in der öden Landschaft. Aran hatte schon ein Zelt besorgt währen Alyssa die Pferde versorgt hatte. „Komm Alyssa, morgen wird wohl ein sehr anstrengender Tag, meinst du wir können das Alles schnell erledigen?“ Aran folgte Alyssa Blick doch sah er nicht was sie sah, „Alyssa was ist mir dir?“ besorgt ging er zu ihr. Sie stand da, mit leerem Blick und regte sich nicht, auch auf seine Berührungen bewegte sie sich nicht, sondern starrte weiter in die Ferne. „Was ist mir dir Alyssa, sag es mir“ flüsterte er flehend und schaute sich um, keiner war sonst da, alle Mitglieder der Argentumdämmerung waren in einem Kampf auf dem nahen Friedhof verwickelt.

    Alyssa hingegen war nicht mehr in dieser Welt. Sie schwebte in völliger Dunkelheit. „Wo bin ich?“ rief sie ängstlich dem Dunkel entgegen. . . . keine Antwort. Sie drehte sich immer wieder und versuchte etwas zu erkennen. Dann erklangen Schritte. Aber keine menschlichen, es klang wie ein Pferd mit nur zwei Beinen. „Wer ist da? Ich höre euch!“ rief sie mit zittriger Stimme und zückte ihre Dolche. „Keine Angst kleiner Mensch.“ Ertönte eine Stimme, sie war tiefer als alles was Alyssa je gehört hatte. Sie drehte sich um und erblickte einen gewaltigen Dämon. Aus seinem Schläfen wuchsen Hörner, sie waren nach Hinten gebogen, seine Augen glühten rot und seine gewaltigen Flügel waren mit den Schädeln niederer Dämonen geschmückt. Auf seiner Brust prangte ein Pentagramm welches in schwachem rot leuchtete. „Ich habe euch hier her geholt um euch ein Geschenk zu machen“ sagte er mit ruhiger Stimme und ging auf Alyssa zu. Erst da erkannte sie seine Füße, er hatte keine Zehen wie ein Mensch, sonder lief auf Hufen. „Wer…wer seid ihr und was wollte ihr?“ wollte sie sagen doch sie konnte nur ein leises Flüstern hervorbringen. Sie hatte wahnsinnige Angst vor dem Wesen vor ihr. „Ich sagte euch bereits was ich will, euch ein Geschenk machen. Ich bin Fav´brizius, ein Dämon der anderen Welten und erbitterte Feind Archimondes der die Geisel entfesselte.“ „Archimonde ist tot!“ rief Alyssa entgegen, sie glaubte ihm kein Wort, „Die Streitkräfte der Völker haben ihn gestürzt und vernichtet“ „Glaubst du das wirklich, kleiner unwissender Mensch? Die Elfen sind schlauer als ihr, sie wissen das Archimonde nicht so einfach vernichtet werden kann und irgendwann die Brennende Legion wiederkommt.“ Alyssa konnte nicht fassen was sie da hörte. „Ihr lügt, ihr seid nix weiter als ein verdammter Dämon“ schrie sie und hielt sich die Ohren zu. „Ruhig kleines Wesen“ er schritt zu ihr und hob sie sanft hoch, „Es stimmt alles was ich sage. Ich werde euch die Kraft geben die ihr im Kampf gegen die Geisel braucht, mich selber“ Alyssa wusste nicht was mit ihr geschah. Sie hing in der Luft, Arme und Beine gespreizt und konnte sich nicht rühren. Der Dämon streichelte ihr noch einmal über die Wange und fing an in der Sprache der Dämonen etwas zu murmeln. Er löste sich auf und wurde zu einem Leuchten von intensivem Rot. Das Licht schoss um Alyssa herum und urplötzlich krachte es in ihren Rücken. Alyssa schrie vor Schmerz und dann war alles vorbei. Keuchend hing sie in der Luft und auf ihrem Rücken prangte das Pentagramm welches zuvor noch die Brust des Dämonen zierte. „Nun gebietest du über meine Kraft. Benutze sie weise!“ erklang eine Stimme in ihrem Kopf. „Ja, das werde ich tun. Die Geisel wird fallen“ hauchte sie. Ihre Augen leuchtet noch einen Moment rot.

    „Alyssa, Alyssa. Verdammt noch mal beweg dich endlich!“ Aran hatte Alyssa in das Zelt gebracht und sah nun vollkommen verwirrt in ihr Gesicht. ``Ich bin wieder da, und ich spüre die Veränderung in mir. Fav´brizius hatte recht, ich spüre Archimondes Geist in den Untoten hier in den Pestländern. Ich werde seine Brut vernichten!`` dachte sie und schaute in Arans Gesicht. „Ich bin wieder da, und ich habe schlimmes erfahren“ sagte sie zu ihm und zog ihre Oberbekleidung aus. Auf ihrem Rücken war das Pentagramm deutlich zu sehen. Es leuchtete nicht, sondern sah aus wie eine Tätowierung. Noch Stunden später berichtete Alyssa Aran alles was ihr Fav´brizius Geist beigebracht hatte.

    Später in der Nacht lag Aran noch immer Wach. Alyssa lag auf dem Bauch neben ihm und er fuhr immer wieder das Tattoo ab. Er hatte anfangs noch geglaubt dass alles nur ein böser Traum gewesen sei und er bald mit ihr in Stormwind aufwachen würde, aber das war nicht geschehen. Wieder einmal fuhr sein Zeigefinger über die Linien des Pentagramms. „Wer bist du, Fav´brizius?“ murmelte er und hoffe auf eine Antwort. Doch wie schon so oft in der Nacht kam keine Antwort. Irgendwann schlief er dann doch ein.

    Aran lief durch eine brennende Stadt. Überall waren die Menschen in wilder Aufruhe und Mütter rannten mit ihren weinenden Kindern in die große Kathedrale. Von den Zinnen der Stadtmauer vielen immer wieder von Geschossen getroffene Soldaten und in all dem Getümmel stand Aran. Keiner nahm Notiz von ihm und er drehte sich immer wieder suchend umher. Dann sah er was er suchte. Schnell lief er dorthin. In einer Seitengasse lag Alyssa an eine Wand gelehnt und hielt sich den Bauch. Blut sickerte aus einer tiefen Wunde. Hilflos musste Aran mit ansehen wie seine Geliebte im sterben lag. „Nein…Alyssa…NEIN“, schrie er sie an. Dann wurde alles dunkel um ihn. Eine sanfte Berührung weckte ihn. Alyssa lag über ihm und ihr Haar streichelte seine Wangen. „Was ist los?“ fragte sie ihn leise, „du hast meinen Namen gerufen und dich hin und her geworfen“ Erst nach und nach realisierte Aran das er nur geträumt hatte. Er nahm Alyssa in seine Arme und drückte sie fest an sich. „Nur ein Albtraum, nix weiter als ein dummer Albtraum“, murmelte er ihr ins Ohr. Er liebte die Berührung ihrer nackten Körper und genoss diese noch eine Weile.

    „Hey, ihr beiden. Eine Nachricht für euch!“ rief auf einmal jemand von draußen und ohne zu zögern trat ein Kämpfer der Argentumdämmerung herein. Erschreckt hatte Alyssa sich die Decke bis an die Nasenspitze hochgezogen und funkelte den Kämpfer nun böse an. „Keine Sorge Mylady, euer Körper interessiert mich nicht.“ Meinte er nur und reichte Aran einen Brief. Etwas überrascht nahm dieser die Nachricht und schon war er mit Alyssa wieder alleine. „Was war denn das bitte?“ entrüstete sie sich und nahm Aran den Umschlag aus der Hand und öffnete ihn kurzerhand. Während sie die wenigen Wörter gelesen hielt sie es Aran hin. Dieser las nochmals laut die Wörter.

    „Aran, Alyssa. An der Küste Westfalls wurde eine große Flotte fremder Schiffe gesichtet wie sie landeten. Die Banditen der Devias hatten ihr Teretorium verteidigen wollen und nun gibt es diese Plage nicht mehr. Der Kleidung nach zu schließen kommen diese Fremden Menschen aus einem Land ewiger Kälte. Die Gelehrten sind davon überzeugt das Arthas sie geschickt hat um den Rest der Menschheit nun auch zu knechten. Kommt umgehend zurück.

    Euer Freund Rothen
    Und Mattias Shaw“

    „Was hat das zu bedeuten? Und wer ist dieser Arthas?“ fragend schaute Alyssa in seine Augen. Seufzend fing Aran an zu erklären. „Arthas ist der Herrscher der Geisel. Er hat seinen eigenen Vater, der König von Lorderon ermordet und den Lich König aus seinem Gefängnis auf dem Eiskontinent Northrend befreit. Nun ist er mächtiger als alles andere, und das schlimmste Übel auf dieser Welt.“ Ein grimmiger Ausdruck lag auf seinem Gesicht. „Los, pack deine Sachen, wir werden einen anderen Weg zurück benutzen.“
    Schweigend hatten beide ihre wenigen Sachen in den Rücksäcken verstaut und ein wenig erstaunt hatte Alyssa beobachtet wie Aran dem Stallmeister die beiden Pferde verkauft hatte. Um einige Goldstücke reicher waren sie nun. „Und bitte wie gedenkst du das wir nach Stormwind gelangen?“ warf sie ihm ein wenig vorwurfsvoll an den Kopf, er jedoch ignorierte es einfach und holte eine kleine Rune aus seinem Unhang. Alyssa schnaubte ein wenig genervt, erst wurde sie von diesem ungehobelten Soldaten gestört und nun sagte Aran ihr nicht was er vorhatte. Beleidigt musterte sie Interesse heuchelnd die umliegenden Bäume als Aran sie am Oberarm packte und fortzog. „Hör auf zu brummen“ meinte er nur und schritt durch ein waberndes Abbild eines Zimmers voller Magier. Noch ehe Alyssa protestieren konnte standen sie schon in diesem Raum. „Was hast du getan?“ zischte sie ihm ins Ohr und nahm seine Hand. „Wir sind in Stormwind“ meinte er nur und ging auf einen alten Magier zu. „Ah, da seid ihr ja endlich.“, meinte dieser und begrüßte Aran herzlich. „Es hat etwas gedauert die Pferde zu verkaufen, aber ja, wir sind da Rothen.“ Alyssa sah fragend von Aran zu Rothen und wieder zurück. „WO sind wir hier? Und was hast du getan das wir auf einmal hier sind?“ Sie schaute Aran durchdringlich an. Ein Lächeln nicht unterdrücken könnend antworte Rothen ihr: „Wir Magier können Portale in die Hauptstädte öffnen. Das erspart uns viel Zeit und Weg.“ Alyssa schaute ein wenig böse auf Aran und schimpfte dann mit ihm. „Und warum hast du unseren Weg dann nicht beschleunigt? Ich reite nicht gerne auf einem Pferd und dann müssen wir bis in die Pestländer reiten? Hättest ja mal wenigstens dorthin ein Portal machen können.“ „Aber, Aber…“ fing Aran an wie ein Kind zu stottern, doch Rothen rettete ihn aus seiner etwas hilflosen Lage. „Wir können nur an Orte von größter Magie ein Portal erschaffen, nicht dorthin wohin wir gerne wollen.“ Sagte er beschwichtigend, doch Alyssa zog es vor die Beleidigte zu spielen und versuchte die Namen der vielen Bücher in dem Raum zu entziffern. Doch vieles war in einer anderen Sprache geschrieben und Aran hatte sie in seine Arme geschlossen. Schnell hatte sie ihm vergeben und Rothen hatte beide in sein Arbeitszimmer gebracht. Bei einem Frühstück wollte er ihnen erklären was in Westfall geschehen war.


    „Setzt euch ihr beiden. Nun ja, wo fange ich am besten an?“ mit gerunzelter Stirn nahm sich Rothen ein Brot „Ah ja. Vor mittlerweile zwei Wochen ist eine ganze Armader von Kriegsschiffen an der Küste in Westfall aufgetaucht. Späher berichteten das eine große Menge Männer in schwerer Winterkleidung ein gewaltiges Lager errichtet haben und wenig später wurde die Chillwindspitze einfach über rannt. Selbst die Devias Bruderschaft in ihrer Miene wurden einfach ausgelöscht. Man hat mittlerweile von einem Gefangen erfahren das sie aus Northrend kommen um den Rest der Menschheit zu vernichten und zu versklaven.“ Seufzend lehnte sich Rothen zurück. „Nun zieht ein unglaublich großes Heer auf den Wald von Elwyn zu und somit auch auf Stormwind. Alles Soldaten wurden hierher beordert. Selbst unsere Stützpunkte in der Brennenden Steppe und im Duskwood wurden geräumt. Wir Magier haben uns allesamt aus ganzer Welt hierher begeben um bei der Verteidigung zu helfen.“ Das junge Paar konnte diese Geschichte nicht fassen und beide brachten kein Wort heraus. „Wir erwarten das sie in den nächsten zwei Tagen hier ankommen werden. Geht nun, ruht euch aus und macht euch bereit. Mehr können wir nicht tun“

    Schweigend machten sich Aran und Alyssa auf in das kleine Haus im Magierviertel. Alyssa kontrollierte ihre Waffen und Rüstung und Aran meditierte. Es war ein Stiller Abend und früh gingen beide zu Bett. Sie hatten kein Wort gesprochen, zu sehr beschäftigte beide was im Wald von Elwyn geschah.

    Mitten in der Nacht wachte Alyssa auf. Irgendetwas beunruhigte sie und sie legte ihre Rüstung an. Als sie in voller Lederrüstung dastand Wachte Aran auf. „Was tust du da Alyssa?“ murmelte er, Alyssa schaute ihn an „Sie kommen“ hauchte sie, „Mach die lieber bereit.“ Sie zog ihren Mantel über und nahm zwei Dolche vom Tisch. Sie strich über die Klingen und steckte jeden in eine Scheide in den Stiefeln. Zwei weiter, kleinere Dolche verstaute sie in den Armschienen. Eine ganze reihe von Wurfmessern wurde an den Handschuhen befestig. Dann zog ihren Mantel an. „Ich geh schon mal vor“ sagte sie und küsste Aran. ``Lass dies nicht das letzte mal gewesen sein`` betete sie im Stillen. Schnell band sie noch ihre Schwerter auf den Rücken und ging aus dem Haus. „Alyssa, du bist verrückt. So schnell können die gar nicht hier sein.“ Murmelte er und legte sie wider zurück in die Kissen.

    Glockenleuten. Alle Alarmglocken in Stormwind läuteten. „Sie kommen, die Wilden kommen!“ schrieen Soldaten durch die Gassen. Alle Männer die eine Waffe tragen konnten rannten an die Stadtmauer. Aran war schlagartig wach. Er stürzte in seine Sachen und stand wenig später auf der Straße.

    Stormwind brannte bereits. Und immer wieder krachten Katapultgeschossen in Häuser und Geschrei hallte durch die Straßen. Wie im Traum stand Aran unbeweglich in einer Gruppe flüchtender Frauen mit ihren Kindern. „Es ist wie in meinem Traum“ murmelte er und ging zu den Stadttoren. Doch soweit kam er gar nicht. Die wilden Krieger hatten es bereits niedergerissen und ein wilder Kampf war dort entbrannt. Aran erschoss ein paar der Krieger mit seinen Feuerbällen doch da kam eine weitere Erinnerung aus seinem Traum zurück. „Alyssa….verdammt wo bist du? Bitte nicht da wo ich dich sah“ Aran stürzte durch die Straßen und Gassen und jeder Wilde in seinem Weg lag wenig später als brennender Haufen auf dem Pflaster und zuckte schreiend. „Alyssa wo bist du?“ schrie er durch die dunklen, nur hier und da von zuckendem Feuer erhellten Gassen.

    „ARAN! Was treibst du hier?“ schallte die Stimme des Magiers Rothen durch eine Gasse in der Aran gerade suchte. „Alyssa…sie ist weg…ich muss sie finden“ stammelte Aran atemlos und wollte weiterlaufen, doch Rothen hielt ihn fest. „Wir brauchen dich, suchen können wir sie auch noch wenn diese Horde Wilder vernichtet ist“ Rothens Augen funkelten. Wortlos und sich immer wieder suchend umblickend folgte Aran seinem ehemaligen Meister. Doch Alyssa sah er nirgends.

    Die Wilden hatten es geschafft das Tor zu brechen, doch in den engen Straßen dahinter konnten die Magier der Menschen und ein paar nachtelfischer Jäger ihnen leicht den Weg versperren. Die Soldaten Stormwinds taten ihr übriges und in enger Formation hielten sie den gandenlosen Angriffen der Horden stand. Aran und Rothen kamen aus einer Seitengasse und ließen sofort ihre Magie auf die Angreifer los. Die beiden Magier gliederten sich in die Kette der Verteidiger ein und griffen mit mächtigen Feuerbällen an.

    Alyssa hingegen Kämpfte mit der Macht des Dämons in ihr an einer ganz anderen Stelle. Eine Gruppe Wilder hatten die Mauern Stormwinds im Zwergenviertel überwunden. Dies waren keine normalen Krieger sondern allesamt gut ausgerüstet und ausgebildet. Ihre Haut war ein wenig bläulich, fast als ob eine Schicht Eis darüber lag. Sie hatten Alyssa umzingelt und grinsten böse. Sie erhofften sich ein leichtes Opfer für ein makaberes Spiel. Die Krieger gingen lachend mit gezückten Waffen auf sie zu. Alyssa hingegen stand seelenruhig da und zog langsam ihre Schwerter, sie öffnete die Augen und das rote Glühen darin spiegelte sich in den Augen ihrer Feinde wieder. Ohne Vorwarnung schoss die Schurkin auf den nächsten Gegner zu und keine Sekunde später viel sein Kopf zu Boden, er hatte nicht mal das Gesicht verzogen, so schnell hatte ihn der Tot ereilt. Mit lautem Gebrüll rannten sie nun los um ihren Kameraden zu rächen und ein wilder Kampf entbrannte. Alyssa parierte deren Schläge, schlug gezielt zurück und tötete einen nach dem Anderen. Ein großer Kämpfer erschien, er trug eine schwarze Rüstung. Totenschädel aus schwarzem Metall schützen seine Schultern, blauer Nebel rann aus den Augenhöhlen, und ein gehörnter Helm gaben ihm ein unheimliches Aussehen. Ein großes Schwert aus dem selbem Material wie seine Rüstung hing auf seinem Rücken. Alyssa tötete den letzen Krieger und besah sich nun den Neuen. „Wer seid ihr und was sucht ihr hier in Stormwind?“ fragte sie mit einem aggressiven Unterton.

    Endlich stoppte der Strom an Kriegern und erschöpft atmeten die Verteidiger am Tor auf. Aran hatte einen Pfeil in der Schulter stecken und wurde nun von einem Paladin geheilt. Rothen ging durch die Massen getöteter Wilder auf einen kleinen Körper zu. Es war ein Mädchen, nicht älter als sechzehn Jahre. Schlaff hing das in eine Robe gekleidete Mädchen in seinen Armen. Erst als Rothen wieder zu Aran zukam, dessen Wunde sich geschlossen hatte, erkannte dieser die kurzen Bolzen welche in der Brust der kleinen steckten. Wortlos und mit Tränen in den Augen legte Rothen sie auf eine niedrige Mauer. „Sie lebt noch“ sagte der Paladin leise zu und legte seine heilenden Hände auf die Stirn des Kindes. „Haltet sie fest, sie soll weiterleben“ murmelte er und Rothen und Aran gehorchten wortlos, sie konnten die Präsenz des Lichtes spüren. Ein goldenes Licht legte sich von des Paladins Händen auf den geschundenen Körper. Langsam rutschten die Bolzen aus der Brust des Mädchens, die Wunde schloss sich schnell und schon bald sah man durch die Löcher in der Robe frische, rosa Haut. Der Brustkorb hob sich sichtlich als die Lungen des Mädchens sich wieder mit Luft füllten. „Danke, edler Paladin“ murmelte Rothen mit erstickter Stimme, dieser nickte ihm nur zu und ging dann weiter, es gab viele Verletze zu behandeln und Tote für die gebetet werden müsste. Aran war kurz zuvor ebenfalls gegangen, er rannte durch die Gassen und suchte nach Alyssa, er spürte das sie in Stormwind war, aber er fand sie nicht.
    „Wir suchen etwas von großer Macht und ich weis auch wer es hat.“ Bedrohlich ging der Krieger auf Alyssa zu welche eine Verteidigungshaltung Annahm. „Den Stein den du aus der Brust des Dämonen im Kloster genommen hast, gib ihn mir“ sprach der Krieger weiter und streckte die Hand aus. Alyssa steckte ein Schwert zurück und zog den Stein hervor. Sie hatte ihn an einer Kette um ihren Hals hängen. Als der Wilde den Stein sah kam er noch ein paar Schritte näher. Schnell packte Alyssa den Anhänger zurück und zog wieder ihr Schwert. „Niemals bekommst du ihn, niemals.“ Flüsterte sie und griff ihn dann ohne Vorwarnung an. Doch gegen die Kraft des großen Schwertes hatte sie keine Chance und mit einem Schlag des Wilden flog sie mehrere Meter durch die Luft. Nur da sie es geschafft hatte ihre Schwerter vor sich zu halten überlebte sie das. Sie sah auf ihre Schwerter und beide zerbröselten zu Staub. „Was…“ flüsterte sie und schon traf sie eine gepanzerte Faust in der Magengrube. „Das ist die Macht der Finsternis“ lachte der Wilde und Alyssa sank röchelnd auf die Knie. „Ja Kleine, knie nieder vor deinem Herrn.“ Spottete er. Alyssa biss die Zähne zusammen und Fav´brizius gab ihr mehr seiner Kraft. Doch es half nicht. Nur wenig später flog Alyssa in hohem Bogen auf ein Hausdach welches unter der Wucht des Aufpralls zerbrach. Sie fiel mehrer Treppen herunter und lag ächzend im Erdgeschoss als der Wilde das Haus betrat. Er schlug ihr nochmals in den Magen und der hölzerne Fußboden gab nach. Alyssa viel in den Keller des Hauses und ihre Welt wurde schwarz. Sie spürte nur noch wie ihr das Amulett vom Hals gerissen wurde und das letzte was sie wahrnahm waren die Geräusche des über ihr einstürzenden Hauses.


    Aran rannte auf den Platz wo kurz zuvor noch Alyssa gekämpft hatte. Von dem Krieger fehlte ebenso wie von Alyssa jede Spur, nur die Leichen der Erschlagenen lagen herum. Rothen kam kurz nach ihm an und Aran drehte sich zu ihm um. „Sie ist hier irgendwo“ sagte er und panischen Blickes blickte er umher. Dann erblickte er das eingestürzte Haus und lief dorthin. „Alyssa? Bist du hier?“ Schrie er und seine Stimme überschlug sich. Doch er erhielt keine Antwort. „Wo bist du nur“ sagte er und Tränen rannen sein Gesicht herab. Rothen kam herbei und legte ihm einen Arm und die Schultern. „Sie ist sehr mächtig, sie wird in Sicherheit sein.“ Sagte er ruhig, auch wenn er ebenfalls große Angst um sie hatte. „Die Leichen hier tragen ganz eindeutig ihre Handschrift, doch irgendwer war hier den eine dunkle Aura umgibt“ murmelte er und schritt den Platz ab.

    Unter dem Haus wachte Alyssa wieder auf. Jeder Knochen schmerzte und sie konnte sich kaum bewegen. Rücklings lag sie auf einem Fass und diese durchgebogene Stellung verschlimmerten ihre Schmerzen ungeheuer. Mühsam drehte sie sich zur Seite und fiel von dem Fass. Mit einem Aufschrei landete sie auf dem Boden.

    „Rothen! Hier hat wer geschrieen, hier unter dem Haus.“ Schrie Aran über den Platz und panisch fing er an in den Trümmern zu wühlen. „Alyssa! Alyssa? Bist du das?“ schrie er dabei und er warf Steine und Holzbretter zur Seite. Rothen kam hinter ihm zum stehen. „Aran, das bringt doch nichts. Wir müssen Hilfe holen, doch die wird gerade an andere Stelle dringender benötigt. Wenn Alyssa wirklich noch hier ist wird sie das überleben.“ Er packte Aran an den Schultern und drehte ihn zu sich um. Eindringlich blickte er ihn an. „Bedenke was sie schon alles überlebt hat, es ist nicht ihr Schicksal hier zu sterben, nein, das Schicksal hat sie für eine weitaus gefährlichere Aufgabe vorgesehen.“ Dann krachte unvermittelte das Haus weiter ein und ein großes Loche hatte sich gebildet. Aran sprang ohne zu zögern herein.


    Keuchend und hustend wankte Alyssa durch einen Gang, sie hatte sich aufrappeln können und war gerade durch die Tür zu diesem Gang getorkelt als das Haus hinter ihr vollständig zusammengebrochen war. Noch immer lag der Staub schwer in der Luft. Sie kam in einen weiteren Keller und was sie dort sah lies ihren letzen Lebensmut verschwinden.
    „Du bist zäh“ meinte der Wilde. Er saß auf einem Fass und hatte das Amulett in der Hand. „Nun gut, du bist es wert.“ Alyssa sank auf die Knie und unscharf sah sie ihn auf sich zukommen. Er packte sie und schmiss sich die schlaffe Frau auf die Schulter. Er drehte sich um und ging in einen frisch gegrabenen Tunnel hinein.

    Aran hatte sich durch die letzten Trümmer gegraben und stand nun dort wo Alyssa kurz zuvor entlang gegangen ist. Er hörte eine tiefe Männerstimme und rannte los. „Alyssa?“ rief er wieder und kam erst im nächsten Kellerraum zu stehen. Verwirrt sah er sich um. „Alyssa…“ sagte er leise und erblickte den Tunnel. Ohne zu zögern rannte er los und prallte gegen einen großen Felsen. „NEIN!“ schrie er. „Nein…“
    Hinter ihm erschien Rothen. Er fuhr mit einer Hand über die Tunnelwände. „Der Schacht hier ist erst vor kurzen angelegt worden.“ Murmelte er. „Und man hat ihn gerade erst einstürzen lassen.“ Er nahm den weinenden Aran hoch und schob ihn sanft auf die Straße vor den Häusern.

    Der Wilde trug Alyssa über den Gang aus der Stadt und im Wald stieß er mit seiner Beute auf die restliche Arme. „Wir haben weshalb wir hier sind“ donnerte er und alle verfielen in einen grausigen Jubelgesang. „Macht die Stadt platt“ erschallte seine Stimme und eine unfassbar große Armee stürmte Stormwind und weder Kind noch Frau wurde verschont. Rothen hatte es gerade noch geschafft mir Aran durch ein Portal zu gehen.

    Noch in der Nacht erklangen die Siegeslieder der wilden Armee und sie hinterließen auf ihrem Abmarsch eine von Blut rot gefärbte Stadt. Die Zinnen waren voller abgeschlagener Köpfe und die Straßen waren nicht passierbar, überall lagen Körperteile verstreut. Ein kleines Mädchen wankte weinend durch die Straßen. Durch mehrer Löcher konnte man noch frische Narben von Bolzen sehen. Ein Mann in Blutverschmierter Paladinrüstung kam und nahm das kleine Ding auf. Er brachte sie fort von diesem Ort des Grauens nur um zu sehen das weder Northshire noch Goldhein verschont geblieben sind. Im Wald von Elwyn hatte kaum einer überlebt. Tage später erschien in Lakeshire ein ausgezehrter Mann mit einem kleinen Mädchen auf einem Pferd. Liebevoll wurden die beiden versorgt und die Nachricht vom Falle der Menschen machte ihren Lauf über alle Kontinente und selbst in der Scherbenwelt senkten alle in stiller Trauer das Haupt.

    Alyssa erwachte. Sie blinzelte ein paar mal. Sie wollte sich aufrichten doch Seile hinderten sich daran. Still schaute sie umher. Eine Trage diente als ihr Transportmittel und zwei Krieger trugen sie. Marschlieder erklangen. Keiner scherte sich um sie und so blieb sie lieber still liegen. Sie dämmerte wieder in einen tiefen Schlaf.

    Ein wenig verwirrt fand sich Aran in einem schönen Tempel wieder. Vor ihm war ein Brunnen und eine Nachtelfe zierte seine Mitte. Rothen stand ein paar Meter entfernt und sprach eindringlich mit einer wunderschönen, doch Ehrfurchterregenden Elfe. „Tyrande…“hauchte Aran und konnte den Blick nicht von ihr nehmen. Dann wurde er hochgehoben und ein Druide brachte ihn auf ein Zimmer. Dort setze sich Aran auf ein Bett und gab sich seiner Trauer um Alyssa hin.


    „Mir ist schlecht“ murmelte Alyssa, dann schlug sie die Augen auf. „Wo…“ fing sie an doch eine grobe Hand legte sich auf ihren Mund. Dann schob sich das Gesicht ihres Fängers in ihr Blickfeld. „Sei still“ brummte er sie an. „Ich bin Wolkrimm Strumfaust. Der Anführer dieser Armee und wir dienen keinem Herren. Doch wir verkaufen unsere Dienste.“ Sagte er dann grinsend. „Und da gibt es wen der dich will, also holte ich dich.“ Flüsterte er ihr dann ins Ohr. „Doch noch sind wir nicht da und du gehörst mir.“ Flüsterte er weiter und Alyssa spürte seinen heißen Atem in ihrem Ohr. Sie zitterte vor Angst und brachte kein Wort heraus. Seine Hand legte sich auf ihren Bauch und Alyssa presste Lieder und Mund zusammen.



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