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Qualität des Beitrags: Beteiligte Poster: Loa - Anna Forum: Forum von VRH Golden Rose Forenbeschreibung: Hier könnt ihr eure Berichte reinschreiben und auch mit den anderen Middis quasseln etc... ;-) aus dem Unterforum: Loas Berichte Antworten: 2 Forum gestartet am: Donnerstag 23.11.2006 Sprache: deutsch Link zum Originaltopic: 22. Tag (Nachtbesuch) Letzte Antwort: vor 16 Jahren, 7 Monaten, 27 Tagen, 7 Stunden, 43 Minuten
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Re: 22. Tag (Nachtbesuch)
Loa - 26.08.2007, 01:4922. Tag (Nachtbesuch)
Mit offenen Augen lag ich da und blickte in die mondhelle Nacht hinaus und dachte an nichts. Mit einem Blick auf meinen Wecker stellte ich seufzend fest, dass ich schon länger als eine Stunde wach war. Ich seufzte leise, überlegte einen Moment und schlüpfte dann leise aus meinem Bett und zog mich an. Auf Zehenspitzen schlich ich runter, kraulte Summer kurz beruhigend den Kopf, die diesen verschlafen gehoben hatte und schlüpfte dann hinaus in das Dunkle der Nacht. Es wehte ein sanfter, kühler Wind, der mir angenehm über mein warmes Gesicht strich und nach dem warmen und sonnigen, aber vergangenem Tag schmeckte. Ich wusste auch nicht, was es war, aber irgendetwas ließ mich nicht zur Ruhe kommen. Ich zögerte noch einen kurzen Moment, dann huschte ich zu meinem treuen Drahtesel und schob ihn zärtlich den kleinen Weg entlang durch das Tor, bevor ich losfuhr. Während ich durch die Nacht fuhr, blieb mein Blick immer wieder an den schattenhaften Silhouetten der Blätterkronen über mir hängen, während ich das Lied "Vielleicht" von Madsen im Ohr hatte. "Jetzt bin ich wieder hier, frag mich was ist passiert, stell mit Bedauern fest, dass alles unverändert ist. Nicht gut und nicht schlecht, möchte am liebsten hier weg, doch irgendetwas hält mich fest und ich will, dass es mich loslässt. Vielleicht ist das der Anfang, vielleicht ist das das Ende, doch es gibt nicht Schlimmeres als ungewiss zu sein. Vielleicht ist das der Anfang, vielleicht ist das das Ende, doch es gibt nichts Schlimmeres, als allein zu sein." Mir wurde ein wenig schwer ums Herz. Warum wusste ich auch nicht, denn hier weg wollte ich nicht. Ich hatte mich schon so lange nicht mehr so geborgen und wohl gefühlt, schon lange nicht mehr so zu Hause. Was mich bedrückte waren wohl eher die Zeile: "und ich will das es mich loslässt." Aber was sollte mich denn loslassen? Ich grübelte noch ein wenig vor mich hin, während ich weiterhin die graue und doch wunderschöne Natur betrachtete und plötzlich musste ich lächeln, denn mir war eine Passage eingefallen, die dies hier alles einfach beschrieb, was es für mich bedeutete, was es symbolisierte und wie es mich verzauberte. "I found a place, where I can look upon the world." Und genau in diesem Augenblick tauchten die Stallungen von Golden Rose vor mir auf. Wie gut ich mich erinnerte, als ich sie das erste Mal nachts gesehen hatte und auch dieses Mal schien etwas von ihnen auszugehen, das ich nicht einmal annähernd beschreiben konnte. Vielleicht war es Frieden? Ruhe? Glück? Ich weiß es nicht, ich wusste nur, dass ich um nichts auf der Welt woanders sein wollte, als hier. Leise lehnte ich mein Fahrrad gegen einen Baum. "Warte hier, okay? Und wenn jemand kommt, verhalte dich so unauffällig wie möglich", murmelte ich ihm zu und strich ihm lächelnd über den alten Sattel, bevor ich etwas ungalant über das Tor kletterte und dann weiter durch die Nacht davonhuschte. Als ein donnerndes Bellen hinter mir ertönte, wurde mir schlagartig bewusst, dass ich etwas Entscheidendes vergessen hatte. "Oh Mist.. haltet die Klappe ihr beiden!", fluchte ich und versuchte hektisch die beiden Hunde zu beruhigen, die jetzt vor Freude quietschend um mich herumsprangen und noch einen größeren Lärm veranstalteten als vorher. xD Erst ein Machtwort ließ Luna verstummen, während sich Oakley gleich in Demutshaltung vor meine Füße schmiss. xD Ich rollte lachend mit den Augen und kraulte die beiden. Oakley schranzte schüchtern auf mich zu und schmiegte sich dicht an mein Bein. "Das Männer es aber auch immer übertreiben müssen", grinste ich Luna an und zupfte Oakley an seinem langen Ohr. ^^ Luna taperte kurz darauf zurück zu ihrer Hundehütte und Oakley folgte ihr nach einigen Sekunden. Allerdings hatte er vorher mindestens zweimal zwischen mir und ihr hin und her geguckt, bevor sich die ratternden Rädchen schließlich doch für die Hundehütte entschieden hatten. xD Ich horchte noch ein paar Momente in die Nacht, doch nun war es wieder so still wie vorhin, so dass ich meinen Weg zu meinem Spint fortsetzte. Ich fischte mir wie immer Halfter, Strick und Putzkasten, angelte mir aber auch seid langem mal wieder die Einohrtrense und das Reitkissen vom Haken und lud das Ganze am Putzplatz ab, bevor ich dann mit Halfter und Strick weiter zum Offenstall für Hengste zog. Coeur stand nun nicht mehr hier und ich verstand Mira wohl besser als jeder andere. Schließlich hatte ich das gleiche Gefühl bei meiner Isländerstute auf Sonnenstein gehabt. Für einen kurzen Moment blieben meine Gedanken an Frekja hängen, doch dann fiel mein Blick auf die schwarze, schlanke Gestalt meines Araber-Berbers und ich vergaß so ziemlich alles. Sein pechschwarzes Fell ging so ebenmäßig in die Schwärze der Nacht über und hätte der Mond Mos Konturen nicht so silbern erscheinen lassen, wäre er kaum auszumachen. Mo stand mit dem Rücken zu mir und blickte mit gespitzten Ohren in die Ferne. Lächelnd stützte ich mich auf den Zaun und betrachtete ihn einfach eine Weile. Er schien genauso wach zu sein wie ich... Ein warmer Atem an meiner Hand ließ mich aufschrecken. Winchester blickte mit seinen ruhigen Augen in mein erschrockenes Gesicht und schnaubte leise. Ich kraulte den wunderschönen, imposanten Hengst von Stefanie, der das komplette Gegenteil zu meinem Hengst bildete. Der tintenschwarze Hengst hatte sich mittlerweile umgedreht und kam nun unglaublich erhaben, aber ruhig auf mich zu, blieb kurz vor mir stehen und prustete mir liebevoll ins Gesicht. Ich genoss diese Zärtlichkeit und strich meinem Hengst liebevoll über den pechschwarzen Hals. Winchester war indes zurück in den Offenstall getapert und so standen Mo und ich eine ganze Weile einfach nur so da. Ich kraulend, er mit seinen rauhen Lippen durch meine Locken wuselnd. Alles war vergessen. Dieses Etwas, was mich nicht loslassen wollte, die Sachen am Putzplatz und die Tatsache, dass es 2.30 war.
So gegen 4.00 war ich wieder zu Hause und das Gefühl hatte sich auf eine leise Ahnung beschränkt, doch als ich in meinem Bett lag und die Augen zu machte, tauchten plötzlich diese tiefgrünen Augen vor mir auf und mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen.
Re: 22. Tag (Nachtbesuch)
Anna - 30.08.2007, 19:48
*ohne Worte* Was soll ich eigentlich noch zu deinen Berichten sagen? :( Jeder ist immer wieder aufs Neue schön und das Lesen allemal wert und irgendwie kann ich mich nie entscheiden welcher mir nun am besten gefällt. :? Aber ich glaube das ist auch einer der Punkte die deine Berichte so ausmachen und was ich an ihnen so mag :D
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