UNO-Bericht warnt vor Übernutzung der Meere

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    Re: UNO-Bericht warnt vor Übernutzung der Meere

    infoshark - 05.03.2007, 12:13

    UNO-Bericht warnt vor Übernutzung der Meere
    UNO-Bericht warnt vor Übernutzung der Meere

    Die UNO warnt vor der Überfischung der Meere und beklagt einen «Mangel an politischem Willen», gegen die Bedrohung der Bestände vorzugehen. Das zeigt der Fischereibericht, den die Welternährungsorganisation (FAO) in Rom vorstellte.

    Insgesamt sei ein Viertel aller Meeresfisch-Bestände gefährdet. Mehr als die Hälfte (52 Prozent) der Bestände würden bereits heute derart intensiv ausgebeutet, dass keine Steigerung mehr möglich sei, heisst es in dem «Sofia»-Report («State of the World Fisheries and Aquaculture»).

    Von allen durch die FAO-Experten beobachteten Beständen befinde sich ein Viertel (25 Prozent) in bedenklichem Zustand. Dieser Teil sei entweder übernutzt (17 Prozent), stark zurückgegangen (7 Prozent) oder erhole sich langsam (1 Prozent).

    Besondere Sorge bereitet der FAO die Gefährdung von Fischen, die lange Wanderungen jenseits der nationalen Küstengewässer und staatlicher Einflussbereiche zurücklegen. Dazu zählten auch mehrere Haifischarten.

    Mehr als die Hälfte der wandernden Hai- sowie zwei Drittel der wandernden Hochsee-Bestände seien entweder übernutzt oder stark zurückgegangen. Dazu zählten der Seehecht, der Atlantische Kabeljau, der Heilbutt, der Granatbarsch, der Blauflossentunfisch und der Riesenhai.

    «Zwar stellen diese Wanderfische nur einen vergleichsweise kleinen Teil der weltweiten Fischressourcen dar, sie sind aber ein Schlüsselindikator für den Zustand eines grossen Teils des ozeanischen Ökosystems», erklärte der stellvertretende FAO-Generaldirektor Ichiro Nomura.

    Zugleich betonte er, dass die Überwachung dieser Bestände völlig unzureichend sei. Auch Umweltschützer beklagen immer wieder, dass die Staaten zu wenig Geld, Personal und Kontrollboote einsetzen, um die Fischer wirksam zu kontrollieren.



    Re: UNO-Bericht warnt vor Übernutzung der Meere

    infoshark - 06.03.2007, 00:49

    Wildwest auf hoher See: Meer verdeckt blutiges Gemetzel
    Wildwest auf hoher See: Meer verdeckt blutiges Gemetzel

    Hamburg/Rom. Eines der verheerendsten Gemetzel auf der Erde bleibt weitgehend unbemerkt, denn es spielt sich in der Tiefe der Weltmeere ab. Der Mensch hat inzwischen so viele Fischarten dezimiert, dass Forscher mit Nachdruck vor dem Zusammenbruch der kommerziellen Fischerei warnen.

    Vor diesem Hintergrund veröffentlicht die Welternährungsorganisation FAO der Vereinten Nationen am Montag (5. März) in Rom ihren neuen Bericht über den Zustand der globalen Fischerei. Erwartet wird die eindringliche Warnung, dass der Mensch, um kurzfristig Gewinn zu machen, eine seiner wichtigsten Nahrungsquellen dauerhaft zerstört.

    Oft gehen große Teile des Fangs tot über Bord, weil die Quote für diese Art schon erfüllt ist. Stählerne Riesennetze pflügen eine Schneise in den Boden der Tiefsee, die sich über Jahrhunderte nicht erholen wird. Was sie verschonen, stirbt oft in achtlos weggeworfenen «Geisternetzen» - so zum Beispiel viele langsam wachsende Bodenfische.

    Fische in Aquakulturen wiederum werden mit von weit herbeigeschafftem Fischmehl aus den Weltmeeren gefüttert. Zudem zerstören Gifte und abgeholzte Mangrovenwälder die Laichgründe der Tiere, während die artenreichen Korallenriffe in großem Maßstab ausbleichen und damit eine weitere Brutstätte vieler Meeresfische verloren geht.

    «Auf hoher See herrschen Methoden wie im Wilden Westen», fasst Ralph Kampwirth von der Umweltstiftung WWF (World Wide Fund for Nature) zusammen. Seine Organisation warnt seit vielen Jahren unter anderem davor, dass sich viele Staaten ihrer jeweiligen Fischereilobby beugen statt die von Experten empfohlenen Quoten zu akzeptieren. Die Vereinten Nationen warnen auch, zum Beispiel vor der verheerenden Schleppnetzfischerei, die alles zermalmt, was am Boden lebt.

    Viele Naturschützer haben sich in der Deep Sea Conservation Coalition (DSCC) zusammengeschlossen, darunter Greenpeace, Oceana und BirdLife International. DSCC-Sprecher Matthew Gianni warnte: «Der Dodo war innerhalb von Jahrzehnten ausgerottet, nachdem die ersten Segler Mauritius erreicht hatten. Die Tiefseefischer arbeiten noch schneller.» Greenpeace schlägt vor, für 40 Prozent der Weltmeere ein Fischfangverbot aufzustellen. Vor allem Laichplätze und Wanderrouten der Fische müssten geschützt werden.

    Wenn die Artenvielfalt der Meere weiterhin so stark dezimiert wird wie bisher, könnte die Fischerei bereits Mitte des Jahrhunderts zusammenbrechen. Davor warnte eine Gruppe internationaler Ökologen und Wirtschaftsexperten um Boris Worm von der Dalhousie-Universität in Halifax (Kanada) Ende 2006 im Journal «Science».

    Die Forscher nutzten Daten aus einer Vielzahl von Experimenten, Messungen und Fischereiaufzeichnungen. Dabei zeigte sich, dass der seit dem Beginn der Industrialisierung bereits vielfach belegte Rückgang der Artenvielfalt die Produktivität der Meere deutlich verringert. «Wenn wir unsere Methoden zum Artenschutz nicht grundlegend verändern, wird dies das letzte Jahrhundert mit wild gefangenem Fisch sein», erklärte Mitautor Stephen Palumbi von der Stanford-Universität in Pacific Grove.

    Die Fischerei lässt sich in den riesigen Seegebieten oft kaum kontrollieren - es fehlen Patrouillenboote und Personal. Gleichzeitig locken riesige Gewinnspannen Piratenfischer an, die ihr Schiff in arktischen Gewässern etwa mit dem bald im Bestand gefährdeten Schwarzen Seehecht füllen und so hunderttausende Dollar einnehmen.

    Die Forscher und Mahner begnügen sich indes nicht mit Warnrufen, Protestaktionen, Fachartikeln und Petitionen - wie der WWF sprechen sie sich vielmehr für eine nachhaltige Fischerei aus. Callum Roberts, Ozeanograph an der Universität von York in Großbritannien hat ausgerechnet, dass der wirksame Schutz von rund einem Drittel aller Meere jährlich zwischen 5 und 19 Milliarden Dollar (3,7 und 14,3 Milliarden Euro) kosten würde.

    Diese Kosten brächten aber einen großen Ertrag, haben die Umweltforscher berechnet: So entstünden durch den Schutz weltweit rund eine Million Vollzeitarbeitsplätze. Zudem lockten intakte Riffe und Seegebiete zahlreiche Touristen an, die wiederum viel Geld in die Regionen brächten, berichtete Roberts in den «Proceedings» der US- Akademie der Wissenschaften. Geradezu verschwindend klein seien die rund 14 Milliarden Euro für den Schutz allerdings angesichts möglicher Gewinne für die Gesellschaft, die mit einer nachhaltigen Fischerei einher gingen, betonte der Forscher.



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