Der Verrat der SPD an der Arbeiterbewegung

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    Re: Der Verrat der SPD an der Arbeiterbewegung

    Sharif - 09.02.2007, 16:29


    Hausdrache hat folgendes geschrieben: Sharif hat folgendes geschrieben:
    Liebe Susanna,

    welche Partei hat diese Probleme nicht?

    Was bedeuten würde, dass man jede Partei wählen kann.

    Nein, da die Ausprägung dieser Probleme verschieden sind.

    Hausdrache hat folgendes geschrieben: Sharif hat folgendes geschrieben: In meinen Augen ist die SPD das kleinere Übel.

    waaah... Die SPD hat ihre eigenen Ziele verraten, die sie sich auf die Fahne geschrieben hat. Sie ist endgültig zu einer kleineren Ausgabe der CDU/CSU verkommen. Sauhaufen, nenne ich sowas. :mrgreen: Rosa Luxemburg hat die SPD schon vor 93 Jahren sehr treffend charakterisiert: "Die Sozialdemokratie ist nur noch ein stinkender Leichnam." Leider hat sich das seit damals nicht wirklich gebessert...

    Na ja, Rosa Luxenburg und ihr Genosse Karl Liebknecht waren auch nicht die Helden, wie sie immer dargestellt werden.

    Dass die SPD im 1. Weltkrieg die Schnauze gehalten hat und Friedrich Ebert mit allen Mitteln versucht hat, die Revolution zu beenden, sind keine lobenswerte Dinge, aber war das Rätesystem wirklich eine Alternative?

    Dafür hat die SPD als einzige Partei gegen Hitlers Ermächtigungsgesetz gestimmt - die KPD hätte es sicher auch getan, wenn sie nicht zerschlagen worden wäre.

    Ich sage es mal so, die Linken sollten vereint agieren, statt gegeneinander zu kämpfen und die Geschichte gibt mir auch Recht.

    Hausdrache hat folgendes geschrieben: Sharif hat folgendes geschrieben: Und irgendeine konservative Richtung werde ich nicht stimmen, weil mir alleine schon bei den Begriff "konservativ" die Galle hoch kommt.
    Huch, wo habe ich denn sowas geschrieben? :lol:

    Nirgends, aber es musste raus, weil ich das Wort "konservativ" gehört habe.

    Gruß.



    Re: Der Verrat der SPD an der Arbeiterbewegung

    Hausdrache - 09.02.2007, 16:57


    Sharif hat folgendes geschrieben: Hausdrache hat folgendes geschrieben: Sharif hat folgendes geschrieben:
    Liebe Susanna,

    welche Partei hat diese Probleme nicht?

    Was bedeuten würde, dass man jede Partei wählen kann.

    Nein, da die Ausprägung dieser Probleme verschieden sind.
    yeap. Und die SPD hat ihre Ausprägung an den Rand des Abgrundes gebracht. :D

    Zitat: Hausdrache hat folgendes geschrieben: Sharif hat folgendes geschrieben: In meinen Augen ist die SPD das kleinere Übel.

    waaah... Die SPD hat ihre eigenen Ziele verraten, die sie sich auf die Fahne geschrieben hat. Sie ist endgültig zu einer kleineren Ausgabe der CDU/CSU verkommen. Sauhaufen, nenne ich sowas. :mrgreen: Rosa Luxemburg hat die SPD schon vor 93 Jahren sehr treffend charakterisiert: "Die Sozialdemokratie ist nur noch ein stinkender Leichnam." Leider hat sich das seit damals nicht wirklich gebessert...

    Na ja, Rosa Luxenburg und ihr Genosse Karl Liebknecht waren auch nicht die Helden, wie sie immer dargestellt werden.

    Du solltest Rosa und Karl nicht in einen Topf schmeissen. Schon gar nicht, was ihre Ansichten betrifft. Dies wird u.a. daran sehr deutlich, dass sich Rosa GEGEN jegliche Gewalt und den Spartakus-Aufstand ausgesprochen hat. by the way, was wird denn an Rosa heldenhaft dargestellt, was nicht der Tatsache entspricht?! Sprich. Das möchte ich gerne wissen.

    Zitat: Dass die SPD im 1. Weltkrieg die Schnauze gehalten hat und Friedrich Ebert mit allen Mitteln versucht hat, die Revolution zu beenden, sind keine lobenswerte Dinge, aber war eine Rätesystem wirklich eine Alternative?
    Und das war ein Grund, dass die SPD mit Noske und Ebert Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht und noch einige andere umbringen lies bzw. dies geduldet und unterstützt hat? oha... :?

    Ich zitiere mal aus den Schriften des Hauptmanns Pabst über seine und Gustav Noskes Rolle bei der Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht, um dir das zu verdeutlichen:

    "Daß ich die Aktion [die Ermordung von Rosa und Karl] ohne Zustimmung Noskes gar nicht durchführen konnte (mit Ebert im Hintergrund) und auch meine Offiziere schützen mußte, ist klar. Aber nur ganz wenige Menschen haben begriffen, warum ich nie vernommen oder unter Anklage gestellt worden bin. ... Ich habe als Kavalier das Verhalten der damaligen SPD damit quittiert, daß ich 50 Jahre lang das Maul gehalten habe über unsere Zusammenarbeit."

    Im übrigen waren es Menschen wie Rosa, mitnichten die SPD, die sich FÜR ein Ende des Krieges aussprachen. Rosa ist dafür sogar als "Vaterlands-Verräterin" ins Gefängnis gegangen! Die SPD hat eifrig gemeinsam mit den Monarchisten an der Kriegs-Schande mitgestrickt. Nix von wegen, dass sie Kriegsgegner waren. :evil:

    Ich empfehle dir, zur Vertiefung deiner historischen Kenntnisse über die damalige Zeit, 3 sehr gute Bücher:
    * Klaus Gietinger: "Eine Leiche im Landwehrkanal", die Ermordung der Rosa Luxemburg, Verlag 1900 Berlin
    * Sebastian Haffner, Stepahn Hermlin, Tuchoksy u.a.: "Zwecklegenden", die SPD und das Scheitern der Arbeiterbewegung, Verlang 1900 Berlin
    * Sebastian Haffner: "Der Verrat", Deutschland 1918/19. Berlin, 1995

    Wenn Du diese Bücher gelesen hast, wirst Du einiges mit anderen Augen betrachten.

    Zitat: Dafür hat die SPD als einzige Partei gegen Hitlers Ermächtigungsgesetz gestimmt - die KPD hätte es sicher auch getan, wenn sie nicht zerschlagen worden wäre.

    tja, vielleicht hätte die SPD nicht die KPD ihrer Köpfe berauben und sie zerschlagen sollen, weil sie so dreist war sich von ihr abzuspalten?

    Zitat: Ich sage es mal so, die Linken sollten vereint agieren, statt gegeneinander zu kämpfen und die Geschichte gibt mir auch Recht.

    Gut, dann wiederholte ich es auch nochmal: Die SPD hat die KPD vernichtet. Nix von wegen gemeinsam und vereint agieren wollen. ;)

    Zitat: Hausdrache hat folgendes geschrieben: Sharif hat folgendes geschrieben: Und irgendeine konservative Richtung werde ich nicht stimmen, weil mir alleine schon bei den Begriff "konservativ" die Galle hoch kommt.
    Huch, wo habe ich denn sowas geschrieben? :lol:

    Nirgends, aber es musste raus, weil ich das Wort "konservativ" gehört habe.

    Achso, ein Pawlowscher Reflex. :lol:

    Gruß
    Susanna



    Re: Der Verrat der SPD an der Arbeiterbewegung

    Sharif - 09.02.2007, 20:02


    Ach Susanna, bleib mal ganz ruhig.

    Hausdrache hat folgendes geschrieben: Sharif hat folgendes geschrieben: Na ja, Rosa Luxenburg und ihr Genosse Karl Liebknecht waren auch nicht die Helden, wie sie immer dargestellt werden.

    Du solltest Rosa und Karl nicht in einen Topf schmeissen. Schon gar nicht, was ihre Ansichten betrifft. Dies wird u.a. daran sehr deutlich, dass sich Rosa GEGEN jegliche Gewalt und den Spartakus-Aufstand ausgesprochen hat. by the way, was wird denn an Rosa heldenhaft dargestellt, was nicht der Tatsache entspricht?! Sprich. Das möchte ich gerne wissen.

    Meine Äußerung bezog sich darauf, dass man diese Personen nicht als übermenschliche Helden oder gar als Götter darstellen sollte.

    Hausdrache hat folgendes geschrieben: Sharif hat folgendes geschrieben: Dass die SPD im 1. Weltkrieg die Schnauze gehalten hat und Friedrich Ebert mit allen Mitteln versucht hat, die Revolution zu beenden, sind keine lobenswerte Dinge, aber war eine Rätesystem wirklich eine Alternative?

    Und das war ein Grund, dass die SPD mit Noske und Ebert Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht und noch einige andere umbringen lies bzw. dies geduldet und unterstützt hat? oha... :?

    Habe ich dies behauptet?

    Nein.

    Hausdrache hat folgendes geschrieben: Im übrigen waren es Menschen wie Rosa, mitnichten die SPD, die sich FÜR ein Ende des Krieges aussprachen. Rosa ist dafür sogar als "Vaterlands-Verräterin" ins Gefängnis gegangen! Die SPD hat eifrig gemeinsam mit den Monarchisten an der Kriegs-Schande mitgestrickt. Nix von wegen, dass sie Kriegsgegner waren. :evil:

    Wenn du dir meine Aussage aus dem letzten Post durchlesen würdest, dann wüsstest du, dass ich dies nie behauptet habe.

    Sharif hat folgendes geschrieben: Dass die SPD im 1. Weltkrieg die Schnauze gehalten hat und Friedrich Ebert mit allen Mitteln versucht hat, die Revolution zu beenden, sind keine lobenswerte Dinge, aber war eine Rätesystem wirklich eine Alternative?

    Hausdrache hat folgendes geschrieben: Wenn Du diese Bücher gelesen hast, wirst Du einiges mit anderen Augen betrachten.

    Was ist denn nun eigentlich los?

    Ich habe absichtlich oberflächig gewisse Dinge wiedergegeben, um damit zu zeigen, dass mir manch merkwürdige Aktionen der SPD bekannt sind, aber mehr wollte ich nicht sagen. Der Grund für die Oberflächigkeit ist, dass ich davon ausgegangen bin, dass du dich sehr gut in dieser Zeit auskennst, aber mir scheinst du dies nicht zu zutrauen.

    Hausdrache hat folgendes geschrieben: Sharif hat folgendes geschrieben: Dafür hat die SPD als einzige Partei gegen Hitlers Ermächtigungsgesetz gestimmt - die KPD hätte es sicher auch getan, wenn sie nicht zerschlagen worden wäre.

    tja, vielleicht hätte die SPD nicht die KPD ihrer Köpfe berauben und sie zerschlagen sollen, weil sie so dreist war sich von ihr abzuspalten?

    ???

    Dass die Abgeordneten der KPD bei dieser Abstimmung nicht erschienen sind, da sie entweder im Knast, Tod oder Geflohen sind, kann nicht der SPD angelastet werden.

    Hausdrache hat folgendes geschrieben: Sharif hat folgendes geschrieben: Ich sage es mal so, die Linken sollten vereint agieren, statt gegeneinander zu kämpfen und die Geschichte gibt mir auch Recht.

    Gut, dann wiederholte ich es auch nochmal: Die SPD hat die KPD vernichtet. Nix von wegen gemeinsam und vereint agieren wollen. ;)

    Die Geschichte gibt mir Recht, dass die Linken zusammen agieren sollten, weil sonst dubiose Dinge geschehen. (z.B. Hitler)

    Hausdrache hat folgendes geschrieben: Achso, ein Pawlowscher Reflex. :lol:

    Genau.

    Gruß.



    Re: Der Verrat der SPD an der Arbeiterbewegung

    Hausdrache - 09.02.2007, 20:56


    Sharif hat folgendes geschrieben: Ach Susanna, bleib mal ganz ruhig.
    Ich bin die Ruhe selbst. :lol:

    Zitat: Hausdrache hat folgendes geschrieben: Sharif hat folgendes geschrieben: Na ja, Rosa Luxenburg und ihr Genosse Karl Liebknecht waren auch nicht die Helden, wie sie immer dargestellt werden.

    Du solltest Rosa und Karl nicht in einen Topf schmeissen. Schon gar nicht, was ihre Ansichten betrifft. Dies wird u.a. daran sehr deutlich, dass sich Rosa GEGEN jegliche Gewalt und den Spartakus-Aufstand ausgesprochen hat. by the way, was wird denn an Rosa heldenhaft dargestellt, was nicht der Tatsache entspricht?! Sprich. Das möchte ich gerne wissen.

    Meine Äußerung bezog sich darauf, dass man diese Personen nicht als übermenschliche Helden oder gar als Götter darstellen sollte.

    aha... und wo habe ich das in meinem Beitrag getan? Rosa oder gar Karl als Helden/Götter dargestellt? *hüstel*

    Zitat: Hausdrache hat folgendes geschrieben: Sharif hat folgendes geschrieben: Dass die SPD im 1. Weltkrieg die Schnauze gehalten hat und Friedrich Ebert mit allen Mitteln versucht hat, die Revolution zu beenden, sind keine lobenswerte Dinge, aber war eine Rätesystem wirklich eine Alternative?

    Und das war ein Grund, dass die SPD mit Noske und Ebert Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht und noch einige andere umbringen lies bzw. dies geduldet und unterstützt hat? oha... :?

    Habe ich dies behauptet?
    Nein.

    Lies nochmal deine Textstelle, auf die ich geantwortet habe. Die SPD hat nämlich mitnichten nur "die Schnauze gehalten". Mal ganz davon abgesehen, das eine Gegnerschaft zu einem Rätesystem solches Verhalten (Kriegstreiberei, Einigung mit den Monarchisten und Militaristen zum Machterhalt, blutige Vernichtung der Revolution) nicht rechtfertigt.

    Zitat: Hausdrache hat folgendes geschrieben: Wenn Du diese Bücher gelesen hast, wirst Du einiges mit anderen Augen betrachten.

    Was ist denn nun eigentlich los?
    Hast Du ein Problem mit Weiterbildung? :lol:

    Zitat: Ich habe absichtlich oberflächig gewisse Dinge wiedergegeben, um damit zu zeigen, dass mir manch merkwürdige Aktionen der SPD bekannt sind, aber mehr wollte ich nicht sagen. Der Grund für die Oberflächigkeit ist, dass ich davon ausgegangen bin, dass du dich sehr gut in dieser Zeit auskennst, aber mir scheinst du dies nicht zu zutrauen.

    Sharif, es ist doch nicht meine Schuld, wenn Du ABSICHTLICH OBERFLÄCHLICHE Darstellungen von Dir gibst. Ein Bild deines Wissens kann ich mir NUR auf Grund deiner Äußerungen machen. Was da sonst noch durchs Nirwana schwebt, entzieht sich meiner Kenntnis.

    Zitat: Hausdrache hat folgendes geschrieben: Sharif hat folgendes geschrieben: Dafür hat die SPD als einzige Partei gegen Hitlers Ermächtigungsgesetz gestimmt - die KPD hätte es sicher auch getan, wenn sie nicht zerschlagen worden wäre.

    tja, vielleicht hätte die SPD nicht die KPD ihrer Köpfe berauben und sie zerschlagen sollen, weil sie so dreist war sich von ihr abzuspalten?

    ???
    Dass die Abgeordneten der KPD bei dieser Abstimmung nicht erschienen sind, da sie entweder im Knast, Tod oder Geflohen sind, kann nicht der SPD angelastet werden.

    tja, hätte die SPD die Revolution und mit ihr die KPD nicht so geschwächt... Du musst Geschichte immer im Context betrachten und nicht als Fitzelchen. ;)


    Zitat: Hausdrache hat folgendes geschrieben: Sharif hat folgendes geschrieben: Ich sage es mal so, die Linken sollten vereint agieren, statt gegeneinander zu kämpfen und die Geschichte gibt mir auch Recht.

    Gut, dann wiederholte ich es auch nochmal: Die SPD hat die KPD vernichtet. Nix von wegen gemeinsam und vereint agieren wollen. ;)

    Die Geschichte gibt mir Recht, dass die Linken zusammen agieren sollten, weil sonst dubiose Dinge geschehen. (z.B. Hitler)

    Gut, dann sage ich es eben nochmal: die SPD hat keine Zusammenarbeit gewollt, sondern hat aktiv die Vernichtung der Arbeiterbewegung, der Revolution und der KPD betrieben. Siehe Oben. Siehe die Geschichte von Rosa, Karl und anderen.

    Und hier noch ein eindeutiges Zitat von Evelyn Anderson dazu:
    Evelyn Anderson hat folgendes geschrieben: Im Januar 1919 begann in Deutschland [...] ein verkorkster, ein perverser Bürgerkrieg, in dem die sozialdemokratische Regierung reaktionäre und antidemokratische Offiziere herbeirief, um die radikalen Arbeiter zu unerdrücken, mit dem Ziel, Deutschland für die Demokratie zu sichern! Es war in jenen Tagen, daß Deutschland präpariert wurde für den schließlichen Sieg Adolf Hitlers."

    Und noch ein Zitat von Sebastian Haffner, aus "Der Verrat":

    Sebastian Haffner hat folgendes geschrieben: Wer die Revolution niedergeschlagen hat, daran gibt es keinen Zweifel. Es war die Führung der SPD, es war Ebert mit seiner Mannschaft. [...] Und diese Führer benutzten, nachdem sie sich von der Revolution die Staatsgewalt hatten übertragenlassen, diese Gewalt, um die Revolution - ihre eigene, lang verheißene, endlich Wirklichkeit gewordene Revolution- blutig niederzuschlagen. Sie richteten die Kanonen und Maschinengewehre auf ihre eigenen Anhänger. Was der Kaiser vergeblich versucht hatte -das zurückkehrende Feldheer auf die revolutionären Arbeiter loszulassen- , das versuchte von Anfang auch Ebert. Und als ihm dies ebensowenig gelang, zögerte er nicht, noch einen Schritt weiterzugehen un die extremsten Anhänger der militanten Gegenrevolution, die Feinde der bürgerlichen Demokratie, ja seine eigenen Feinde, die Vorläufer des Faschismus in Deutschland, zu bewaffnen und gegen seine arglosen Anhänger zu mobilisieren.

    Das ist die Tatsache: Was die SPD blutig niedergeworfen hat und wovor sie also, wenn man so will, Deutschland "bewahrt" oder "gerettet" hat, ist keine kommunistische Revolution, sondern eine sozialdemokratische. Die sozialdemokratische Revolution, die in Deutschland 1918 stattfand, ist, wie es schon Prinz Max von Baden in der Woche vor dem 9.November ahnungsvoll erhofft hatte, "erstickt" worden -in ihrem Blut erstickt; aber nicht von den Prinzen und Monarchen, die sie gestürzt, vielmehr von ihren eigenen Führern, die sie vertrauensvoll an die Macht getragen hatte. Sie ist mit äußerster, rücksichtslosester Gewalt niedergeschlagen worden, nicht von vorn, in ehrlichem Kampf: von hinten, durch Verrat.
    [...]
    Der sozialdemokratisch Parteiveteran und Parteihistoriker Franz Mehring sagte im Januar 1919, kurz ehe er an gebrochenem Herzen starb: "Tiefer ist noch keine Regierung gesunken." Und Gustav Landauer, nicht lange vor seinem Tode unter den Händen -genauer: unter den Stiefeln- der Freikorpssoldaten Noskes: "In der ganzen Naturgeschichte kenne ich kein ekelhafteres Lebewesen als die Sozialdemokratische Partei."

    [...]
    Und auch das deutsche Volk als Ganzes, einschließlich seiner bürgerlichen Schichten, die damals das Scheitern der Revolution mit begreiflicher Erleichterung und Schadenfreude begrüßten, hat dieses Scheitern teuer bezahlen müssen: mit dem Dritten Reich, mit der Wiederholung des Weltkrieges, mit der zweiten und schwereren Niederlage und mit dem Verlust seiner nationalen Einheit und Souveränität. Alles das war in der Gegenrevolution, die die sozialdemokratischen Führer auslösten, schon keimhaft enthalten. Vor alledem hätte ein Sieg der deutschen Revolution Deutschland bewahren können.

    DAS zu deiner Einigung der Linken und DAS zu den Folgen, die Hitlers Aufstieg erst ermöglichten. Du kannst 1932 NICHT ohne die Vorgeschichte von 1918/19 betrachten. Schon gar nicht die Geschichte der deutschen Linken. ;)

    Gruß
    Susanna



    Re: Der Verrat der SPD an der Arbeiterbewegung

    Sharif - 09.02.2007, 22:06


    Hausdrache hat folgendes geschrieben: Sharif, es ist doch nicht meine Schuld, wenn Du ABSICHTLICH OBERFLÄCHLICHE Darstellungen von Dir gibst. Ein Bild deines Wissens kann ich mir NUR auf Grund deiner Äußerungen machen. Was da sonst noch durchs Nirwana schwebt, entzieht sich meiner Kenntnis.

    Ich hätte es auch ganz ausführlich vollziehen können, aber was hätte es dieses Thema genützt?

    Nichts, weshalb ich es nicht tat.

    [edit gelöscht.]

    Hausdrache hat folgendes geschrieben: DAS zu deiner Einigung der Linken und DAS zu den Folgen, die Hitlers Aufstieg erst ermöglichten. Du kannst 1932 NICHT ohne die Vorgeschichte von 1918/19 betrachten. Schon gar nicht die Geschichte der deutschen Linken. ;)

    Ich wiederhole mich, die Linken sollten sich einigen.

    Gute Nacht.



    Re: Der Verrat der SPD an der Arbeiterbewegung

    Hausdrache - 09.02.2007, 22:13


    Sharif hat folgendes geschrieben: Hausdrache hat folgendes geschrieben: Sharif, es ist doch nicht meine Schuld, wenn Du ABSICHTLICH OBERFLÄCHLICHE Darstellungen von Dir gibst. Ein Bild deines Wissens kann ich mir NUR auf Grund deiner Äußerungen machen. Was da sonst noch durchs Nirwana schwebt, entzieht sich meiner Kenntnis.

    Ich hätte es auch ganz ausführlich vollziehen können, aber was hätte es dieses Thema genützt?

    Nichts, weshalb ich es nicht tat.

    Doch, es hätte und es hat auch viel genützt. Zumindest für den Mitleser. Denn wenn Du eine Ahnung gehabt hättest wovon ich spreche, hätte ich nicht soweit ausholen und erklären müssen. ;) Lies ruhig mal die 3 Bücher, die ich dir empfohlen habe. Es lohnt sich.

    Gruß
    Susanna



    Re: Der Verrat der SPD an der Arbeiterbewegung

    Sharif - 09.02.2007, 22:22


    Hallo Susanna.

    Hausdrache hat folgendes geschrieben: Doch, es hätte und es hat auch viel genützt. Zumindest für den Mitleser.

    Mir kommen diese Mitleser schon wie heilige Geister vor, deren Existenz niemals bewiesen werden kann, da sie niemals in Erscheinung treten. Öfters habe ich etwas weiter ausgeholt, aber kein entsprechendes Kommentar erhalten, was ein etwas betrübt.

    Hausdrache hat folgendes geschrieben: Lies ruhig mal die 3 Bücher, die ich dir empfohlen habe. Es lohnt sich.

    Falls ich diese Werke in der Bibliothek entdecken sollte, werde ich es tun.

    Gruß.



    Re: Der Verrat der SPD an der Arbeiterbewegung

    Hausdrache - 09.02.2007, 22:29


    Zitat: [quote="Sharif"]Hallo Susanna.

    Hausdrache hat folgendes geschrieben: Doch, es hätte und es hat auch viel genützt. Zumindest für den Mitleser.

    Mir kommen diese Mitleser schon wie heilige Geister vor, deren Existenz niemals bewiesen werden kann, da sie niemals in Erscheinung treten.

    "Heilige Geister", deren Existenz nicht bewiesen ist. :lol: Keine Ahnung, was für dich so alles heilig ist oder "Geister" sind, Deine Helden- und Götterdefinition ist mir ja ebenso schleierhaft. Was allerdings die Existenz der Mitleser betrifft, die ist eine nicht zu leugnende Realität. Es ist die täglich ausgewiesen "Heute haben 131 Benutzer diese Seite besucht" Anzeige auf der Start-Seite. :D

    Zitat: Öfters habe ich etwas weiter ausgeholt, aber kein entsprechendes Kommentar erhalten, was ein etwas betrübt.

    Der Bezug auf unsere hiesige Diskussion ist mir zwar ebenso schleierhaft... aber gut, wenn du dich ausweinen willst. :mrgreen:

    Zitat: Hausdrache hat folgendes geschrieben: Lies ruhig mal die 3 Bücher, die ich dir empfohlen habe. Es lohnt sich.

    Falls ich diese Werke in der Bibliothek entdecken sollte, werde ich es tun.

    Gruß.

    Da es sich um Standard-Werke handelt, wirst du sie mit Sicherheit in jeder halbwegs gut sortierten Bücherei finden.

    Gruß
    Susanna



    Re: Der Verrat der SPD an der Arbeiterbewegung

    Sharif - 09.02.2007, 22:34


    Hausdrache hat folgendes geschrieben: Der Bezug auf unsere hiesige Diskussion ist mir zwar ebenso schleierhaft... aber gut, wenn du dich ausweinen willst. :mrgreen:

    Einfach Unmöglich! :)

    Liebe Grüße!



    Re: Der Verrat der SPD an der Arbeiterbewegung

    Hausdrache - 09.02.2007, 22:42


    Sharif hat folgendes geschrieben: Hausdrache hat folgendes geschrieben: Der Bezug auf unsere hiesige Diskussion ist mir zwar ebenso schleierhaft... aber gut, wenn du dich ausweinen willst. :mrgreen:

    Einfach Unmöglich! :)

    Liebe Grüße!
    Du meinst, ich hätte nicht auf die von Dir vorgebrachten Inhalte in deinen Beiträgen eingehen sollen? :lol: Gut, ich werde es mir merken.

    lieben Gruß
    Susanna



    Re: Der Verrat der SPD an der Arbeiterbewegung

    Sharif - 09.02.2007, 22:46


    Hausdrache hat folgendes geschrieben: Du meinst, ich hätte nicht auf die von Dir vorgebrachten Inhalte in deinen Beiträgen eingehen sollen? :lol: Gut, ich werde es mir merken.

    Um Gottes Willen, nein!

    Wer würde dann noch auf meine Beiträge antworten?

    Niemand.

    Das unmöglich bezog sich nur auf die Schlagkraft deiner Äußerung.

    Gruß.



    Re: Der Verrat der SPD an der Arbeiterbewegung

    Hausdrache - 09.02.2007, 22:48


    Gut, dann werde ich dich also auch in Zukunft nerven. :mrgreen:

    Gruß
    Susanna



    Re: Der Verrat der SPD an der Arbeiterbewegung

    Sharif - 09.02.2007, 22:52


    Hausdrache hat folgendes geschrieben: Gut, dann werde ich dich also auch in Zukunft nerven. :mrgreen:

    Aber sicher, ich bestehe darauf.

    Falls ich morgen Zeit haben sollte, dann werde ich diesen Thread etwas mehr Würde geben. Lass dich überraschen.

    Bis Morgen.



    Re: Der Verrat der SPD an der Arbeiterbewegung

    Hausdrache - 09.02.2007, 22:56


    "Würde geben"... ach Du liebe Güte... Mir schwant gar Schröckliches... :lol:

    Susanna



    Re: Der Verrat der SPD an der Arbeiterbewegung

    Iskander - 09.02.2007, 23:13


    Solange der Thread durch dieses "würde geben" auch weiterhin interessant und lesenswert bleibt... denn auch ich bin gespannt was da kommen mag. :lol:

    gruß

    Iskander, der hier (noch schweigend) mitliest cool1



    Re: Der Verrat der SPD an der Arbeiterbewegung

    Sharif - 10.02.2007, 14:16


    Hier die angekündigte Würde!

    Die Novemberrevolution
    (Bericht über die Novemberrevolution, der noch ausbaufähig ist.)

    Zuerst möchte ich einen kurzen Abriss in der Entwicklung der SPD und der späteren Teilung in MSPD und USPD geben, bevor ich mich mit den Konflikt der Revolutionären und der Reformisten während der Novemberrevolution beschäftige.
    Am 22.-27. Mai 1875 schlossen sich notgedrungen die ADAV (Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins), die durch Ferdinand Lassalle am 23. Mai 1863 in Leipzig gegründet worden war, und die SDAP (Sozialdemokratischen Arbeiterpartei), die durch August Bebel und Wilhelm Liebknecht am 8. August 1869 in Eisenach gegründet worden war, zur SAP (Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands) zusammen. Der Zusammenschluss der marxistischen „Eisenacher“ (SDAP) und der gemäßigten „Lassalleanern“ (ADAV) zeugt nicht von wirklicher Einigung, sondern von einem Zweckbündnis, um gemeinsam die schwierige antisozialistische Zeit, die sich in den vielen Sozialistengesetzen widerspiegelt, zu überstehen. Dieser Kompromiss findet sich auch im Gothaer Programm wieder, den Karl Marx als Sieg der „Lassallesche Sekte“ verunglimpft hat.
    Nachdem Ende der Sozialistengesetze (Herbst 1890) nannte sich die SAP in SPD (Sozialdemokratische Partei Deutschlands) um und vertrat bis zu Eduard Bernsteins Revisionismustheorie (1899) den revolutionären Marxismus. Dieser Kurswechsel wurde auch durch den Tod von Wilhelm Liebknecht (1900) unterstützt und vollzog sich nach dem Tod des Vermittlers zwischen den Revolutionären und Reformisten August Bebel (1913) endgültig, da nun der gemäßigte Friedrich Ebert zusammen mit revisionistischen Hugo Haase, welcher bereits 1911 zusammen mit August Bebel die Partei führte, die Führung der Partei übernahmen.
    Die Auswirkungen dieses Wechsels finden sich eindeutig in die betriebene Burgfriedenspolitik wieder, bei der sich die SPD der Selbstzensur während des 1. Weltkriegs unterwarf. 1915 stimmte die SPD geschlossen, bis auf die beiden Gegenstimmen von Karl Liebknecht und Otto Rühle, für die Kriegskredite. Aber auch anderswo formierten sich Gegner dieser „Maulkorbpolitik“ wie etwa Rosa Luxemburg, die die „Gruppe Internationale“ 1914 gründete. 1916 kam es dann zur Gründung der Spartakusgruppe unter Federführung von Karl Liebknecht, nachdem er mit einigen Genossen aus der SPD geworfen worden war, und Rosa Luxemburg – beide waren bis zum Ende des 1. Weltkriegs als Kriegsgegner inhaftiert.
    1917 kam es dann zum Bruch der SPD, wodurch die Kriegsbefürworter sich in die MSPD und die Kriegsgegner sich in die USPD versammelten. Die Spartakusgruppe schloss sich dann der USPD an und besetze dort den revolutionären linken Flügel.
    Als dann die Oktoberrevolution in Russland durch Lenin und Trotzki vollzogen worden war und damit die bürgerliche Bewegung aus der Februarrevolution beendete, begrüßten dies viele Vertreter, wobei es aber auch einige kritische Stimmen gab wie etwas Rosa Luxemburg, die die Diktatur der Bolschewiki befürchtete.
    Am 03. Oktober 1918 kam es dann zur Regierung des Kronprinzen Max von Baden zusammen mit der Fortschritts-, Zentrumspartei und der MSPD, welche am 04. Oktober ein Waffenstillstandgesuch an die Alliierten übermittelten. Doch die Forderung der Alliierten, Abdankung der „monarchistischen Autokraten in Deutschland“, wollten sie sich nicht beugen, sondern versuchten demokratische Elemente mit Erhalt der Monarchie zu etablieren, indem sie unter anderem am 28. Oktober die Reichsverfassung parlamentarisierten. Der angebliche Friedenswille der deutschen Monarchisten zeigt sich eindeutig im geheim gehaltenen Flottenbefehl vom 24. Oktober 1918, der die „letzte Entscheidungsschlacht“ der deutschen Hochseeflotte gegen die Royal Navy vorsah, „auch wenn er ein Todeskampf wird“. Die Matrosen bekamen diese Aktion mit und hatten wenig Lust ihr Leben für solch selbstmörderische Aktion zu verlieren, weshalb es am 29. und 30. Oktober zu vereinzelten Befehlsverweigerungen kam. Dies schaukelte sich dann hoch und führte am 3. November zum Matrosenaufstand und am 4. November zur Gründung der ersten Arbeiter- und Soldatenräte. Dies löste einen verheerenden Flächenbrand im Deutschen Kaiserreich aus, der mit der Zwangsabdankung des Kaisers Wilhelm II. durch Max von Baden, der am selbigen Tag zurücktratt und Friedrich Ebert das Amt überließ, seinen Zenit erreichte.
    Nun war der Weg für eine Republik geebnet und der MSPD-Abgeordnete Philipp Scheidemann rief sie am 9. November gegen 14:00 Uhr aus: „Arbeiter und Soldaten! Das deutsche Volk hat auf der ganzen Linie gesiegt. Das alte Morsche ist zusammengebrochen; der Militarismus ist erledigt! Die Hohenzollern haben abgedankt. Es lebe die deutsche Republik! Der Abgeordnete Ebert ist zum Reichskanzler ausgerufen worden. Ebert ist damit beauftragt worden, eine neue Regierung zusammenzustellen. Dieser Regierung werden alle sozialistischen Parteien angehören. Jetzt besteht unsere Aufgabe darin, diesen glänzenden Sieg, diesen vollen Sieg des deutschen Volkes nicht beschmutzen zu lassen, und deshalb bitte ich Sie, sorgen Sie dafür, dass keine Störung der Sicherheit eintrete! […] Ruhe, Ordnung und Sicherheit, das ist das, was wir jetzt brauchen!“ (Aus Geschichte in Wissenschaft und Unterricht, Nr. 11/1968, S. 653) Zwei Stunden später folgte ihm Karl Liebknecht mit den Ausruf der freien sozialistischen Republik: „Der Tag der Revolution ist gekommen. Wir haben den Frieden erzwungen. […]]Das Alte ist nicht mehr. Die Herrschaft der Hohenzollern […] ist vorüber. […] Parteigenossen, ich proklamiere die freie sozialistische Republik Deutschland, […] in der es keine Knechte mehr geben wird, in der jeder ehrliche Arbeiter den ehrlichen Lohn seiner Arbeit finden wird. Die Herrschaft des Kapitalismus, der Europa in einer Leichenfeld verwandelt hat, ist gebrochen. […] Wir müssen alle Kräfte anspannen, um die Regierung der Arbeiter und Soldaten aufzubauen und eine neue staatliche Ordnung des Friedens des Glücks und der Freiheit unserer deutschen Brüder und unserer Brüder in der ganzen Welt. Wir reichen ihnen die Hände und rufen sie zur Vollendung der Weltrevolution auf.“ (Aus Weltkriege und Revolutionen 1914-1945, Geschichte in Quellen, München 1961 S. 115)
    Nun konnte Friedrich Ebert nicht mehr zurück zur Monarchie und war nun gezwungen, mit der ausgerufenen Republik zu leben. Sicher auch durch die Ereignisse aus Russland verängstigt, wo die Reformisten durch Revolutionäre abgelöst worden sind und ein blutiger Bürgerkrieg folgte, ging er mit dem General Groener eine Vereinigung (Ebert-Groener-Pakt) ein, um die Rückendeckung des Heeres und der OHL zu erhalten. Groener schildert in seinen Lebenserinnerungen von 1934 die Entstehung des Bündnis wie folgt: „[…] Am Abend [des 10. Novembers] rief ich die Reichskanzlei an und teilte Ebert mit, daß das Heer sich seiner Regierung zur Verfügung stelle, daß dafür der Feldmarschall und das Offizierskorps von der Regierung Unterstützung erwarten bei der Aufrechterhaltung der Ordnung und Disziplin im Heer. Das Offizierskorps verlange von der Regierung die Bekämpfung des Bolschewismus und sei dafür zum Einsatz bereit. Ebert ging auf meine Bündnisvorschläge ein. […] Wir [die Offiziere der O.H.L.] hofften, durch unsere Tätigkeit einen Teil der Macht im neuen Staat an Heer und Offizierskorps zu bringen, gelang das, so war der Revolution zum Trotz das beste und stärkste Element des alten Preußentums in das neue Deutschland hinübergerettet.
    Zunächst galt es freilich Zugeständnisse zu machen, denn die Entwicklung im Heer und in der Heimat war solcher Wege gegangen, daß es sich vorerst nicht um rücksichtsloses Befehlen von seiten der O.H.L. handeln konnte, sondern um Auffangen und Unschädlichmachen der revolutionären Strömungen.“
    Außerdem wurde der Rat der Volksbeauftragten mit je drei Abgeordneten aus der MSPD und USPD gegründet, um den Schein der Zusammenarbeit mit den Revolutionären zu bewahren. Am 11.11.1918 wurde die Spartakusgruppe in Spartakusbund unbenannt und die Alliierten stimmten dem Waffenstillstandgesuch endlich zu. Eberts Politik wurde dann durch den 1. Reichsrätekongress, der vom 16. bis zum 20. Dezember 1918 abgehalten wurde, bestätigt, indem die Räte sich für die Republik entschieden und gegen das Rätesystem. Die Revolutionäre hatten mit diesen Ergebnis versagt und am 29. Dezember trat die USPD aus Protest, da Freikorps auf Aufständische schoss und aktiv gegen die Abweichler des MSPD vorging, vollständig aus dem Rat der Volksbeauftragten aus, wodurch Ebert mit seiner MSPD die Macht vollkommen in die Klauen fiel.
    Trotz dieses Rückschlages gründete der Spartakusbund mit anderen kommunistischen Strömungen am 1. Januar 1919 die KPD (Kommunistische Partei Deutschlands). Doch wie erhofft die USPD zum Übertritt zu bewegen scheiterte.
    Durch die Absetzung des Berliner Polizeipräsidenten Emil Eichhorn (USPD) durch den Rat der Volksbeauftragten wurden die Januarkämpfe (5. bis 12. Januar) in Berlin ausgelöst. Die eingebürgerte Bezeichnung „Spartakusaufstand“ ist eigentlich falsch, da der Spartakusbund/KPD diesen Aufstand weder angezettelt noch geführt hat, sondern erst beitratt, um sich solidarisch mit den Aufständischen zu zeigen und womöglich den Anschluss zu verlieren. Die Freikorps und die sonstigen republikfeindlichen Regimente schlugen diesen Aufstand blutig nieder, wobei sie auch vor unbeteiligten Zivilisten nicht halt machten, und in ihrem Blutrausch ermordeten sie am 15. Januar Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg.
    Einen besseren Weg seine Feinde auszuschalten und die unliebsame Novemberrevolution zu beenden, konnte Ebert nicht gehen und sein Triumph konnte er zu den Wahlen der Nationalversammlung einfahren, dem die KPD aus Protest fernblieb.

    Friedrich Ebert, kein besonders Republik liebender Zeitgenosse, konnte Dank dem Schulterschluss mit den republikfeindlichen Monarchisten wunderbar seinen Feinden aus dem linken Lager ausschalten, jedoch hat er auch dadurch den späteren Untergang der Weimarer Republik eingeleitet, da er das Tor nicht wieder schließen konnte, wodurch wichtige Posten in allen Bereichen der Weimarer Republik durch antidemokratischem, republikfeindlichem Abschaum besetzen wurde. Außerdem zeigt das weitere Verhalten der Reichsregierung, dass das Kapital doch erneut gegenüber den Menschen siegte.

    Ergänzungen sind erforderlich und werden erwünscht, da man nicht alle Ereignisse berücksichtigen kann.

    Gruß.

    PS: Ich hatte keine Lust mehr, diesen Text erneut durchzuschauen, nachdem ich mich den Vormittag damit beschäftigt habe.

    edit: Sprachliche Überarbeitung.



    Re: Der Verrat der SPD an der Arbeiterbewegung

    Krabat - 25.02.2007, 20:18


    Das Schlimme an der KPD war, daß sie die Demokratie nicht wollte. Sie wollte genau wie die Nazis eine Diktatur und hat daher gegen die Demokratie gekämpft.

    "Wer hat uns verraten? Die Sozialdemokraten". Das war der Spruch, an dem man ablesen konnte, daß die größten Feinde der Kommunisten nicht die Nazis, sondern die Sozialdemokraten waren.



    Re: Der Verrat der SPD an der Arbeiterbewegung

    Sharif - 26.02.2007, 19:27


    Hallo Krabat.

    Krabat hat folgendes geschrieben: Das Schlimme an der KPD war, daß sie die Demokratie nicht wollte. Sie wollte genau wie die Nazis eine Diktatur und hat daher gegen die Demokratie gekämpft.

    Das Rätesystem würde ich schon als Demokratie bezeichnen, aber dies hängt auch sehr stark von der Ausprägung ab. Ich bezweifle aber, dass die Kommunisten damals wie die Bolschewisten ausgeschlagen worden wären, weil es auch viele kritische Stimmen gab, die auch sehr einflussreich waren.

    Gruß.



    Re: Der Verrat der SPD an der Arbeiterbewegung

    figlio di papa - 27.02.2007, 02:30


    By the way, ich halte es für die größte Tat der Sozialdemokratie und vor allem Friedrich Eberts gegen die Räterepublik argiert und die parlamentarische Demokratie gestützt zu haben. Eine Demokratie zeichnet sich dadurch aus, dass sie alle bevölkerungsgruppen miteinschließt und nicht durch die Diktatur, und sei es die des Proletariats.
    Nach dem Mittragen des Krieges, was sicher die größte Schandtat der gesamten Europäischen Sozialisten war, war dies ohne Zweifel ein Glanzpunkt in der Geschichte der Sozaildemokratie, auf den man als Sozi schon stolz sein darf.



    Re: Der Verrat der SPD an der Arbeiterbewegung

    lennox - 27.02.2007, 13:50


    ich kann den mord und die gewalt gegen eigene genossen beim besten willen nicht als 'glanzleistung' bezeichnen. mir wird bei diesen soziverrätern, die heute noch als ikonen hochgehalten werden, eher schlecht. nixweiss



    Re: Der Verrat der SPD an der Arbeiterbewegung

    figlio di papa - 27.02.2007, 15:44


    SIcher sind auch unschöne Dinge in jenen Jahren passiert, so z.B. die Einsetzung der ebenso republikfeindlichen Freikorbs gegen die Arbeiter.
    Eberts Glanzleistung bestand eher darin, sich von den Räten dafür legitimieren zu lassen, die Republik auszurufen und damit die verfassungsgebende Nationalversammlung ins Leben zu rufen. Er hat sich an die Spitze der Räte wählen lassen und damit sogar von ihnen das Mandat dafür erhalten. Dass sie hinterher als "Nebenregierung" bestehen bleiben wollten ist ja nicht gerade demokratisch zu nnen.



    Re: Der Verrat der SPD an der Arbeiterbewegung

    Sharif - 27.02.2007, 21:43


    Ich kann die Begeisterung über Ebert nicht teilen, da er in meinen Augen ein bremser der Novemberrevolution war und lieber eine Monarchie statt eine Demokratie haben wollte.

    Gruß.



    Re: Der Verrat der SPD an der Arbeiterbewegung

    Iskander - 27.02.2007, 22:13


    Das grundsätzliche Problem von Weimar war, das die Kräfte die eine liberale Demokratie wirklich gewollt haben viel zu schwach waren.

    Also eine Demokratie ohne Demokraten.



    Re: Der Verrat der SPD an der Arbeiterbewegung

    Torsten - 28.03.2007, 13:41


    Krabat hat folgendes geschrieben: Das Schlimme an der KPD war, daß sie die Demokratie nicht wollte. Sie wollte genau wie die Nazis eine Diktatur und hat daher gegen die Demokratie gekämpft.

    "Wer hat uns verraten? Die Sozialdemokraten". Das war der Spruch, an dem man ablesen konnte, daß die größten Feinde der Kommunisten nicht die Nazis, sondern die Sozialdemokraten waren.

    Oh Mann, so viele Irrtümer oder Lügen auf einem Haufen ...

    Erstens sind Demokratie und Diktatur kein Widerspruch. Die Meisten halten ja sogar die jetzige asoziale reaktionäre totalitäre Diktatur einer schmarotzerischen Minderheit für eine Demokratie.

    Die Diktatur bedeutet, daß es Herrscher und Beherrschte gibt. Das kann die demokratische Mehrheitsherrschaft wie im Sozialismus sein, die scheindemokratische Minderheitsherrschaft wie in der BRD oder die antidemokratisch-terroristische Herrschaft derselben Minderheit wie im faschistischen Deutschen Reich.

    Daß die Sozialdemokraten als größere Feinde der Kommunisten als die Nazis waren, stimmt einfach nicht. Schließlich haben sie viel weniger Kommunisten umgebracht als jene. Daß sie aber durch ihren Verrat an den Arbeiterinteressen (der sich bis heute wie ein roter Faden durch die Geschichte der "sozial"-"demokratischen" Partei zieht) zum Steigbügelhalter der Faschisten wurden und Kommunisten gegenüber traditionell feindlich eingestellt sind, ist ebenso eine Tatsache.



    Re: Der Verrat der SPD an der Arbeiterbewegung

    udo62 - 02.04.2007, 21:13


    Torsten hat folgendes geschrieben: Krabat hat folgendes geschrieben: Das Schlimme an der KPD war, daß sie die Demokratie nicht wollte. Sie wollte genau wie die Nazis eine Diktatur und hat daher gegen die Demokratie gekämpft.

    "Wer hat uns verraten? Die Sozialdemokraten". Das war der Spruch, an dem man ablesen konnte, daß die größten Feinde der Kommunisten nicht die Nazis, sondern die Sozialdemokraten waren.

    Oh Mann, so viele Irrtümer oder Lügen auf einem Haufen ...

    Erstens sind Demokratie und Diktatur kein Widerspruch. Die Meisten halten ja sogar die jetzige asoziale reaktionäre totalitäre Diktatur einer schmarotzerischen Minderheit für eine Demokratie.

    Die Diktatur bedeutet, daß es Herrscher und Beherrschte gibt. Das kann die demokratische Mehrheitsherrschaft wie im Sozialismus sein, die scheindemokratische Minderheitsherrschaft wie in der BRD oder die antidemokratisch-terroristische Herrschaft derselben Minderheit wie im faschistischen Deutschen Reich.

    Daß die Sozialdemokraten als größere Feinde der Kommunisten als die Nazis waren, stimmt einfach nicht. Schließlich haben sie viel weniger Kommunisten umgebracht als jene. Daß sie aber durch ihren Verrat an den Arbeiterinteressen (der sich bis heute wie ein roter Faden durch die Geschichte der "sozial"-"demokratischen" Partei zieht) zum Steigbügelhalter der Faschisten wurden und Kommunisten gegenüber traditionell feindlich eingestellt sind, ist ebenso eine Tatsache.


    Die Parole "Sozialdemokraten sind schlimmer wie die Nazis" war Stalins Idee und allein damit hat er die Arbeiterbewegung tiefstgehend gespalten und indirekt schon dadurch Menschen auf dem Gewissen.

    Die Idee von Trotzki zumindestens für die späte Weimarer Republik Kommunisten und Sozialdemokraten gegen Hitler zu vereinigen blieb leider ungehört.

    Es ist so und läßt sich nicht leugnen, ( nur wurde und wird es oft verschwiegen ) Stalin und der Vatikan waren die ersten, welche Hitler als Reichskanzler anerkannten und bereiteten ihn so den Weg mit für seine abscheulichen Verbrechen.

    Außerdem sollte man wissen das Scheidemann als Sozialdemokrat und Polizeichef auf Arbeiter schießen lies, bei Protesten in Leipzig gab es über 20 Tote.
    Auch diese Tatsache hat das Verhältnis von Kommunisten und Sozialdemokraten tiefstgehend geschadet.

    Bis heute ist mir nicht bekannt, ob sich die SPD dafür in irgendeiner Form entschuldigte ...


    Zitat korrigiert ***Hausdrache



    Re: Der Verrat der SPD an der Arbeiterbewegung

    Hausdrache - 02.04.2007, 21:26


    Hallo udo62. Schön das Du da bist und ein ganz herzliches Willkommen im Forum. wink1

    Die SPD hat sich leider bis heute NICHT für ihre Verbrechen entschuldigt. Sie krankt an der Aufarbeitung ihrer Geschichte genauso, wie so viele andere auch. Die SPD hat nicht nur diese 20 Menschen auf dem Gewissen, sondern auch die Niederschlagung der deutschen Revolution, den Verrat an der Arbeiterbewegung, das Leben von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht, zig weiteren Genossen und Menschen und durch ihre Zuhilfenahme der mörderischen Freikorps haben sie zur Krönung Hitler und den Faschisten noch den Weg bereitet. Ein Schande ist das... Und das alles nur, weil sie fürchteten ihre Machtposition zu verlieren. Die Revolution, auf die sie immer hingearbeitet haben, als Maulhelden, haben sie dann als Machtgierige brutalst niedergemetzelt. IHRE ureigene Revolution! Sie haben sich mit Hunden schlafen gelegt und sind am nächsten Morgen mit Flöhen aufgewacht... :evil:

    Gruß
    Susanna



    Re: Der Verrat der SPD an der Arbeiterbewegung

    udo62 - 02.04.2007, 23:17


    Hausdrache hat folgendes geschrieben: Hallo udo62. Schön das Du da bist und ein ganz herzliches Willkommen im Forum. wink1

    Die SPD hat sich leider bis heute NICHT für ihre Verbrechen entschuldigt. Sie krankt an der Aufarbeitung ihrer Geschichte genauso, wie so viele andere auch. Die SPD hat nicht nur diese 20 Menschen auf dem Gewissen, sondern auch die Niederschlagung der deutschen Revolution, den Verrat an der Arbeiterbewegung, das Leben von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht, zig weiteren Genossen und Menschen und durch ihre Zuhilfenahme der mörderischen Freikorps haben sie zur Krönung Hitler und den Faschisten noch den Weg bereitet. Ein Schande ist das... Und das alles nur, weil sie fürchteten ihre Machtposition zu verlieren. Die Revolution, auf die sie immer hingearbeitet haben, als Maulhelden, haben sie dann als Machtgierige brutalst niedergemetzelt. IHRE ureigene Revolution! Sie haben sich mit Hunden schlafen gelegt und sind am nächsten Morgen mit Flöhen aufgewacht... :evil:

    Gruß
    Susanna

    Erstmal ein herzliches Dankeschön für die nette Begrüßung liebe Susanna,
    :oops:

    Es ist das alte Lied leider, wer Macht hat wird wohl zwangsläufig auch korrupt ... Leute wie Adenauer werden als Antifaschisten gehandelt nur wer kam in den KZs und Gulags größtenteils um ? Wer hatte den Mut sich zu widersetzen ? Wer wurde verraten ?

    Es waren größtenteils ehrliche Kommunisten, Sozialdemokraten, Christen, Juden ... einfach nur Menschen, welche auch dem Namen nach als solche handelten, als Menschen für eine bessere Welt, das wird immer wieder so gern verschwiegen und man versucht Politikums zu konstruieren, welche eigentlich nicht mehr zählten ab 1933.

    Stattdessen werden Leute wie Stauffenberg usw. in den Himmel ohne Konkurrenz gehoben ( Nein auch diese Leute hatten unverkennbar Mut und waren wichtig ) , aber doch nicht diese allein !

    Es findet bis heute keine ehrliche Geschichtsaufarbeitung statt 60 Jahre nach dem Ende des 2.Weltkrieges ! ( im übrigen hat dieses Problem Deutschland nicht allein! ) und das ist für mich das eigentlich schändliche, den heute lebenden Menschen die ganze und wirkliche Wahrheit zu verschweigen!



    Re: Der Verrat der SPD an der Arbeiterbewegung

    udo62 - 02.04.2007, 23:37


    Krabat hat folgendes geschrieben: Das Schlimme an der KPD war, daß sie die Demokratie nicht wollte. Sie wollte genau wie die Nazis eine Diktatur und hat daher gegen die Demokratie gekämpft.

    "Wer hat uns verraten? Die Sozialdemokraten". Das war der Spruch, an dem man ablesen konnte, daß die größten Feinde der Kommunisten nicht die Nazis, sondern die Sozialdemokraten waren.

    Bevor Kommunisten in Deutschland auch nur die Spur von Kommunismus begreifen durften, waren ihre Führer schon Stalinisten ...

    aber das nicht allein, auf Stalins Betreiben wurden führende Köpfe in der KPD, welche sich zum demokratischen Kommunismus bzw. Sozialismus ( Definition aus heutiger Sicht ist nicht ganz einfach ) ihrer Posten enthoben.

    ... und gerade der eigentlich unfähigste Kommunist in dieser Führungsriege der KPD bekam so gut wie uneingeschränkte Macht - sein Name Thälmann -

    Jeder der auch nur leise andeutete man müßte versuchen mit der SPD gegen Hitler eine faschistische Diktatur zu verhindern ( die KPD allein war nunmal zu schwach ) wurde negiert und seiner Ämter enthoben und der Lächerlichkeit preisgegeben innerhalb der KPD ...

    Trotzkis Warnung aus dem Exil ( er erkannte die faschistische Gefahr in Deutschland schon Mitte der 1920er Jahre ! - soweit ich weiß , war Trotzki der erste welcher diese Gefahr erkannte unter einigermaßen bekannten Politikern -) war vielen KPD-Mitgliedern erst garnicht bekannt gemacht worden ( obwohl diese in britischen, französischen und auch amerikanischen Zeitungen veröffentlicht wurde, nur eben nicht in deutschen Zeitungen )



    Re: Der Verrat der SPD an der Arbeiterbewegung

    Hausdrache - 03.04.2007, 00:08


    Hallo mein lieber udo62. :D

    In der Tat, Macht korrumpiert und ich fürchte, dass sich dem niemand der die Möglichkeit dazu hätte, tatsächlich entziehen kann/könnte. Mit ein Grund, warum ich eine fast hysterische Abneigung gegen Parteien, etc. habe. Denn auch Parteien/Organisationen/GWs und ihre Mitarbeiter fühlen sich dauerhaft nicht wirklich mit ihren Idealen verbunden und ihnen verpflichtet, sondern hauptsächlich und in erster Linie, der Partei/Organisation/GW, ihrer Machtstärkung (und damit der eigenen), dem Machterhalt, dem sichern eigner Pöstchen, Vorteile und Pfründe. Auf der Strecke bleibt all das, wofür man eigentlich ursprünglich kämpfen wollte und sich zusammengeschlossen hat. Es ist entmutigend und zum Kotzen... Das einzige Mittel dagegen ist ein direkte, eine Basisdemokratie, die all dem ein Ende macht, weil die Macht nicht an eine Partei gebunden ist, weil die Bürger zu den jeweiligen Themen abstimmen und nicht eine Partei dafür wählen müssen, in der verzweifelten Hoffnung, dass diese sich wenigstens für die einem wichtigsten Dinge einsetzen wird. :twisted:

    Tja, die Vergangenheitsbewältigung. Ein schwieriges, sehr schwieriges Thema. Und, wie Du richtig sagst, nicht nur für Deutschland. Man schaue auf die SPD, die KPD, nach Frankreich, nach italia, die Stalinisten, auf die Schweizer Banken, ... wen man sich auch rauspickt. Aus allen Ecken stinkt es gewaltig. Und das gilt bei weitem nicht nur für die Grauen des 1. und 2.WK. Schau dir Frankreich und seine Massaker in Algerien an. Das war weit nach dem 2.WK. Schau dich jetzt gerade in der Welt um. :cry:

    lieben Gruß
    Susanna



    Re: Der Verrat der SPD an der Arbeiterbewegung

    udo62 - 03.04.2007, 01:46


    Hausdrache hat folgendes geschrieben: Hallo mein lieber udo62. :D

    In der Tat, Macht korrumpiert und ich fürchte, dass sich dem niemand der die Möglichkeit dazu hätte, tatsächlich entziehen kann/könnte. Mit ein Grund, warum ich eine fast hysterische Abneigung gegen Parteien, etc. habe. Denn auch Parteien/Organisationen/GWs und ihre Mitarbeiter fühlen sich dauerhaft nicht wirklich mit ihren Idealen verbunden und ihnen verpflichtet, sondern hauptsächlich und in erster Linie, der Partei/Organisation/GW, ihrer Machtstärkung (und damit der eigenen), dem Machterhalt, dem sichern eigner Pöstchen, Vorteile und Pfründe. Auf der Strecke bleibt all das, wofür man eigentlich ursprünglich kämpfen wollte und sich zusammengeschlossen hat. Es ist entmutigend und zum Kotzen... Das einzige Mittel dagegen ist ein direkte, eine Basisdemokratie, die all dem ein Ende macht, weil die Macht nicht an eine Partei gebunden ist, weil die Bürger zu den jeweiligen Themen abstimmen und nicht eine Partei dafür wählen müssen, in der verzweifelten Hoffnung, dass diese sich wenigstens für die einem wichtigsten Dinge einsetzen wird. :twisted:

    Tja, die Vergangenheitsbewältigung. Ein schwieriges, sehr schwieriges Thema. Und, wie Du richtig sagst, nicht nur für Deutschland. Man schaue auf die SPD, die KPD, nach Frankreich, nach italia, die Stalinisten, auf die Schweizer Banken, ... wen man sich auch rauspickt. Aus allen Ecken stinkt es gewaltig. Und das gilt bei weitem nicht nur für die Grauen des 1. und 2.WK. Schau dir Frankreich und seine Massaker in Algerien an. Das war weit nach dem 2.WK. Schau dich jetzt gerade in der Welt um. :cry:

    lieben Gruß
    Susanna


    Liebe Susanna,

    Bitte nicht so pessimistisch die Welt betrachten.
    Man kann das auch so sehen, es ist ein Wunder das der Mensch die Welt überlebt hat auf diesem Planeten in all seinem Egoismus bei der Zerstörung seiner selbst. ( auch die Natur um den Menschen herum, seine Umwelt in der er lebt meine ich damit ).

    Es gab und gibt immer noch genug Vernunft ( Selbsterhaltungstrieb ? ) welche uns vor dem völligen Chaos bewahrte. Daran gilt es festzuhalten, an das Gute im Menschen zu glauben, das Gute versuchen zu stärken.

    Dem wehrlosen Schönen gilt es seinen starken Arm zu reichen um diese Schönheit stärkend zu motivieren das diese nicht verblüht. ( so ähnlich hat das mal ein Dichter gesagt )

    Egal was ein Mensch denkt, egal wie er sich gibt, egal an was er glaubt oder eben auch nicht, in jedem Menschen ist auch eine Hoffnung von Vernunft und ich selbst versuche immer erst das Positive zu entdecken, bevor ich anfange zu zweifeln ...

    Ja ich weiß schon, schöne Worte machen die Welt nicht besser ...

    Nur kann ich den Atheisten, welcher glaubt das einzig Richtige zu tun genauso wenig verstehen wie den Gläubigen, welcher den Atheisten ewige
    Verdammnis wünscht ... und genauso unverständlich sind die Glaubenskriege der Gläubigen untereinander für mich ...

    Gerade im Nahost erleben wir diese Intoleranz täglich aufs Neue nur weil egoistische Machtinteressen über Menschen stehen ?



    Re: Der Verrat der SPD an der Arbeiterbewegung

    Torsten - 03.04.2007, 07:45


    udo62 hat folgendes geschrieben:
    Die Parole "Sozialdemokraten sind schlimmer wie die Nazis" war Stalins Idee ...

    Das kannst Du doch sicher belegen? Ich halte es für ausgeschlossen.

    udo62 hat folgendes geschrieben:
    Die Idee von Trotzki zumindestens für die späte Weimarer Republik Kommunisten und Sozialdemokraten gegen Hitler zu vereinigen blieb leider ungehört.

    Den Begriff "Einheitsfront" haste sicher noch nie gehört?



    Re: Der Verrat der SPD an der Arbeiterbewegung

    Torsten - 03.04.2007, 07:53


    udo62 hat folgendes geschrieben:
    Trotzkis Warnung aus dem Exil ( er erkannte die faschistische Gefahr in Deutschland schon Mitte der 1920er Jahre ! - soweit ich weiß , war Trotzki der erste welcher diese Gefahr erkannte ...

    Du weißt recht wenig. Schonmal was vom Kapp-Putsch 1920, dem ersten Versuch, den Faschismus zu errichten, und den auf den Generalstrik folgenden revolutionärem Erhebungen gehört, die wiederum im Auftrag der sozialdemokratischen Arbeiterverräter blutig beendet wurden?

    Schön, daß Wirrkopf Trotzki Mitte der 20er auch schon davon gehört hatte.



    Re: Der Verrat der SPD an der Arbeiterbewegung

    udo62 - 05.04.2007, 11:34


    Natürlich weiß ich vom Kapp-Putsch, hier hat ja die Einheitsfront zwischen KPD und SPD auch noch funktioniert, obwohl die KPD zunächst zögerte ...

    Verstehe nicht warum Trotzki ein Wirrkopf sein soll, weiterhin hat er z.B. schon 1931 den Krieg Hitlers gegen die Sowjetunion vorhergesagt, auch das hat ihm kein Stalinist geglaubt ...

    http://www.marxistische-bibliothek.de/trotzkiraubdruck5.html

    Vielleicht solltest Du Dich mehr mit der linken Opposition in der damaligen KPD befassen um die Sachlage besser zu verstehen

    Hier ein kleiner Einstieg ;)

    http://www.bfs-zh.ch/Themen/Marxismus/gegen%20die%20barbarei.htm



    Re: Der Verrat der SPD an der Arbeiterbewegung

    Torsten - 05.04.2007, 12:07


    udo62 hat folgendes geschrieben:
    Verstehe nicht warum Trotzki ein Wirrkopf sein soll ...

    Weil er ständig von seiner Absicht, den Sozialismus zu errichten, faselte, dazu aber untaugliche Theorien entwickelte und in der Praxis ständig versuchte, den Sozialismus in der UdSSR zu schwächen und zu zerstören. Ich denke da nur daran, daß er das militärische Vorantreiben der "Weltrevolution" vor die Industrialisierung stellen wollte. Wäre seiner Fraktion die Machtübernahme gelungen, hätte wahrscheinlich schon in den 20er Jahren eine zweite Interventionswelle der UdSSR den Garaus gemacht, spätestens aber der faschistische Überfall. Nun gut, vielleicht war er kein Wirrkopf, sondern ein korrupter Verräter. Vieles spricht dafür.

    Seine Vorhersage eines deutschen Überfalls auf die UdSSR waren Jahre älter als die der KPD. Genaugenommen war von Anfang an klar, daß die deutschen und internationalen Militaristen und Imperialisten bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit versuchen würden, den Sozialismus in Gestalt der UdSSR zu vernichten.

    Vielleicht solltest Du Dich mal fragen, warum die Kapitalisten von ihren Lakaien in Politik und Medien ständig gegen Marx, Engels, Lenin und insbesondere Stalin, nicht aber gegen Trotzki hetzen. Weil er für sie mit seinen besseren Theorien die größere Gefahr darstellt?



    Re: Der Verrat der SPD an der Arbeiterbewegung

    udo62 - 05.04.2007, 12:39


    1. In der Sowjetunion unter Stalin gab es keinen Sozialismus ( hier redet Du selbst wie ein bürgerlicher Ideologe ) sondern Stalinismus.

    2. Auch Trotzkisten werden vom Verfassungsschutz als linksextrem eingestuft
    Nur hat Trotzki nicht den Bekanntheitsgrad und Trotzkisten sind eher eine Minderheit.

    3. Wenn Trotzkis Theorien untauglich waren ( was man allerdings nicht beweisen kann, es gab noch keinen Staat im marxistischen oder trotzkistischen Sinne ), dann mindestens genauso der Stalinismus, denn dieser ist ja bekanntlich untergegangen.



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