Manchmal... Sonntags...

Winterschlaf ;- )
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    Re: Manchmal... Sonntags...

    marble - 14.01.2007, 21:08

    Manchmal... Sonntags...
    Wiederholt das Knacken. Unerbittlich mahnendes Geräusch zur Einleitung der Wiederholung. Aufstehen. Ich blicke nun schon zurück zum Stuhl und werde mir gewahr, was da kommt, verspüre sodann den Drang. Auch der ist Reprise, ich zähle nur nicht mehr. Den Blick weg vom Stuhl, hundertachtzig Grad nach vorn. Geschafft. Der Drang ist neu. Den Letzten vergessen, halte ich zwei, drei Schritte später inne und suche mir willkürlich einen Fixpunkt, auf den ich glotzen kann, weil dies wohl zum Denken gehört.

    Innehalten. Auf keinen Fall verwirren lassen.

    Ich merke plötzlich, dass ich mit jedem Male mehr die Mitte des Zimmers treffe und muss grinsen. Kurze Denkpause, Tierfütterung. Schon mal hier, die Idee. Ein Ritual muss es dann vielleicht doch sein. Kochen und Essen, ein Wein dazu, irgendwas kommt schon. Das obligatorische Erfassen aller zur Verfügung stehenden Nahrungsmittel später verspüre ich das selbe Sättigungsgefühl im Anschleichen begriffen wie schon zuvor an diesem Tag. Es sind wohl Sekunden, in denen ich die Gedanken verquirle und mir ein Stück vom Käse, eines vom Baguette und drei von diesen gefüllten Weinblättern mehr oder wenig künstlerisch wie automatisiert auf dem selben Teller drapiere, welcher das Bild heute schon einmal genauso gesehen hat. Aber nun stört es mich nicht mehr, diese Wiederholung.

    Dann ist es soweit. Essender Weise laufe ich durch die Wohnung auf der Suche nach einer Idee, nach einem Objekt, nach einem Proj... So schlimm ist es nicht, sage ich mir. Ich muss nicht kompensieren. Versuche das Wort zu vergessen, es taucht immer wieder auf. Ich lache mich aus, als ich mir vorstelle, meine Wände wären tausendfach handschriftlich mit dem Wort und einem bösartigen Ausrufezeichen bemalt. Nehme mir einen Block. Immerhin versuche ich immer mal wieder, mich zu wecken. Irgendwann waren da mal Zeichnungen und Malereien. Ich erinnere mich plötzlich und sehe mich Jahre zuvor an meiner letzten Leinwand sitzen. Auch wenn ich mich in der letzten Zeit mehr und mehr heranwage. Wieder.

    Nimm den Bleistift, mal’ etwas. Sage ich zu mir. Starre auf den Bogen, dann in der Gegend herum, lege den Bogen beiseite, schließe die Augen, platziere meinen Kopf zeitlupenartig auf dem Kissen der Couch, falte meine Hände andächtig zusammen, erhebe meine Brust und atme tief ein und anstatt des einen großen Gedankens, von welchem ich mir immer mal etwas undefiniert Großes suggeriere und doch besser weiß, wie zufällig sich ein solcher immer an den Kopf krallt, muss ich diesmal laut lachen. Mit einem stoßartigem Lachen, wohl zweisilbig, registriere ich Gewichtsverlust in den letzten Tagen. Oder waren es Wochen... Völlig widersprüchlich zu allen Weisheiten, mit denen man ungefragt belästigt wird.

    Dann endlich eine Erkenntnis. Wie ich dieses Wort mitunter verachte. Heute nicht. Denn ich sehe die letzten Tage. Und dann die vergangenen Wochen. Von einem befreiend leichten Kribbeln begleitet strecke ich mich und schaue sie mir gleich noch mal an. Um mir wohl sicher zu sein. Und sehe alles, was in Diesen passiert ist. Wie ein Gemälde. Und bin mir sogleich sicher, den Bogen nicht anzufassen, um ihn anzufassen. Sondern anzufassen, wenn ich ihn anfassen will. Ihn. Nicht irgendwas. Und fühle mich wohl. Ich höre das Badewasser plätschern, welches ich wohl im Vorbeigehen aufgedreht haben muss und verspüre Lust, ein Gedicht zu schreiben. Wie ein Gemälde. Ich sehe mich, die vergangenen Tage. Mische die vergangenen Wochen hinzu und stelle mir alles, was momentan passiert und werden könnte, als Krönung auf diesem Gemälde vor. Viel Neues, was auf diesem zu sehen ist und viel Neues, was hinzukommen wird.

    Und es riecht nicht mehr nach Qualm. Seit einigen Tagen...



    Re: Manchmal... Sonntags...

    marble - 15.01.2007, 13:43


    War ich gestern wirklich so durch... :shock:



    Re: Manchmal... Sonntags...

    keith - 15.01.2007, 14:00


    don´t drink and post..............btw. mir fehlt genau das.............Zeit, Langeweile, nicht die Art Langeweile, die sich im Büro einstellt über einem Stapel Routinearbeiten, echte, kreative Langeweile, nicht verplant sein, keine unerledigten Dinge im Hinterkopf, kein schlechtes Gewissen über jede lesenderweise verbrachte Minute, einfach nur Ruhe, äusserlich wie innerlich....



    Re: Manchmal... Sonntags...

    marble - 15.01.2007, 22:19


    You can't always get what You want...



    Re: Manchmal... Sonntags...

    Gassi - 15.01.2007, 22:23

    Re: Manchmal... Sonntags...
    marble hat folgendes geschrieben: Wiederholt das Knacken. Unerbittlich mahnendes Geräusch zur Einleitung der Wiederholung. Aufstehen. Ich blicke nun schon zurück zum Stuhl und werde mir gewahr, was da kommt, verspüre sodann den Drang. Auch der ist Reprise, ich zähle nur nicht mehr. Den Blick weg vom Stuhl, hundertachtzig Grad nach vorn. Geschafft. Der Drang ist neu. Den Letzten vergessen, halte ich zwei, drei Schritte später inne und suche mir willkürlich einen Fixpunkt, auf den ich glotzen kann, weil dies wohl zum Denken gehört.

    Innehalten. Auf keinen Fall verwirren lassen.

    Ich merke plötzlich, dass ich mit jedem Male mehr die Mitte des Zimmers treffe und muss grinsen. Kurze Denkpause, Tierfütterung. Schon mal hier, die Idee. Ein Ritual muss es dann vielleicht doch sein. Kochen und Essen, ein Wein dazu, irgendwas kommt schon. Das obligatorische Erfassen aller zur Verfügung stehenden Nahrungsmittel später verspüre ich das selbe Sättigungsgefühl im Anschleichen begriffen wie schon zuvor an diesem Tag. Es sind wohl Sekunden, in denen ich die Gedanken verquirle und mir ein Stück vom Käse, eines vom Baguette und drei von diesen gefüllten Weinblättern mehr oder wenig künstlerisch wie automatisiert auf dem selben Teller drapiere, welcher das Bild heute schon einmal genauso gesehen hat. Aber nun stört es mich nicht mehr, diese Wiederholung.

    Dann ist es soweit. Essender Weise laufe ich durch die Wohnung auf der Suche nach einer Idee, nach einem Objekt, nach einem Proj... So schlimm ist es nicht, sage ich mir. Ich muss nicht kompensieren. Versuche das Wort zu vergessen, es taucht immer wieder auf. Ich lache mich aus, als ich mir vorstelle, meine Wände wären tausendfach handschriftlich mit dem Wort und einem bösartigen Ausrufezeichen bemalt. Nehme mir einen Block. Immerhin versuche ich immer mal wieder, mich zu wecken. Irgendwann waren da mal Zeichnungen und Malereien. Ich erinnere mich plötzlich und sehe mich Jahre zuvor an meiner letzten Leinwand sitzen. Auch wenn ich mich in der letzten Zeit mehr und mehr heranwage. Wieder.

    Nimm den Bleistift, mal’ etwas. Sage ich zu mir. Starre auf den Bogen, dann in der Gegend herum, lege den Bogen beiseite, schließe die Augen, platziere meinen Kopf zeitlupenartig auf dem Kissen der Couch, falte meine Hände andächtig zusammen, erhebe meine Brust und atme tief ein und anstatt des einen großen Gedankens, von welchem ich mir immer mal etwas undefiniert Großes suggeriere und doch besser weiß, wie zufällig sich ein solcher immer an den Kopf krallt, muss ich diesmal laut lachen. Mit einem stoßartigem Lachen, wohl zweisilbig, registriere ich Gewichtsverlust in den letzten Tagen. Oder waren es Wochen... Völlig widersprüchlich zu allen Weisheiten, mit denen man ungefragt belästigt wird.

    Dann endlich eine Erkenntnis. Wie ich dieses Wort mitunter verachte. Heute nicht. Denn ich sehe die letzten Tage. Und dann die vergangenen Wochen. Von einem befreiend leichten Kribbeln begleitet strecke ich mich und schaue sie mir gleich noch mal an. Um mir wohl sicher zu sein. Und sehe alles, was in Diesen passiert ist. Wie ein Gemälde. Und bin mir sogleich sicher, den Bogen nicht anzufassen, um ihn anzufassen. Sondern anzufassen, wenn ich ihn anfassen will. Ihn. Nicht irgendwas. Und fühle mich wohl. Ich höre das Badewasser plätschern, welches ich wohl im Vorbeigehen aufgedreht haben muss und verspüre Lust, ein Gedicht zu schreiben. Wie ein Gemälde. Ich sehe mich, die vergangenen Tage. Mische die vergangenen Wochen hinzu und stelle mir alles, was momentan passiert und werden könnte, als Krönung auf diesem Gemälde vor. Viel Neues, was auf diesem zu sehen ist und viel Neues, was hinzukommen wird.

    Und es riecht nicht mehr nach Qualm. Seit einigen Tagen...

    Kurz nach acht Uhr abends geschrieben, und dann schon "durch" :shock: Trotzdem hast Du etwas schön lesbares auf die Reihe gebracht. Ich kann weiterhin nur davon träumen, einen solchen Gemütszustand nur annähernd so gut beschreiben zu können, und da helfen mir alle Spirituosen dieser Welt nichts :wink:

    Wenn schon keine Zigaretten mehr qualmen, hoffentlich dein Kamin bei einem schönen Gläschen Wein und guter Musik...



    Re: Manchmal... Sonntags...

    marble - 24.01.2007, 16:37

    Re: Manchmal... Sonntags...
    Gassi hat folgendes geschrieben:

    Kurz nach acht Uhr abends geschrieben, und dann schon "durch" :shock: Trotzdem hast Du etwas schön lesbares auf die Reihe gebracht. Ich kann weiterhin nur davon träumen, einen solchen Gemütszustand nur annähernd so gut beschreiben zu können, und da helfen mir alle Spirituosen dieser Welt nichts :wink:

    Wenn schon keine Zigaretten mehr qualmen, hoffentlich dein Kamin bei einem schönen Gläschen Wein und guter Musik...

    Durch ist für mich wohl eher eine recht allgemeine Abkürung für "durch den Wind" gewesen. Ich mag mir nicht vorstellen, was unter dem Einfluss von mehr oder weniger Wein oder ähnlichen Wassern für ein Schmarrn herausgekommen wäre. :oops:



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