Adventskalender

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  • Alle Beiträge und Antworten zu "Adventskalender"

    Re: Adventskalender

    sitiara - 01.12.2006, 01:07

    Adventskalender
    Hier entsteht nun ein Adventskalender wo jeden Tag was neues reinkommt.
    Nen Lied , nen Gedicht, nen einfaches Backrezept....manchmal auch 2 Sachen ja so halt



    Re: Adventskalender

    sitiara - 01.12.2006, 01:08


    Haselnußhäufchen mit Schockotropfen

    150 gr. grob gehackte Haselnüsse
    50 gr. Schockoladenblättchen
    125 gr. weiche Butter
    125 gr. Zucker
    abgeriebene Schale einer Zitrone
    2 Eier
    200 gr. Mehl
    1 Teelöffel Backpulver


    Fett mit Zucker, Zitronenschalen und Eiern schaumig rühren.
    Das Mehl mit dem Backpulver mischen und unterrühren.
    Dann grob gehackte Nüsse und Schockoblättchen dazugeben.

    Backofen auf 160 Grad vorheizen

    Mit 2 Teelöffeln knapp walnußgroße Häufchen auf das gefettete Backblech setzen.

    In ca. 20 Min. goldgelb backen



    Re: Adventskalender

    sitiara - 01.12.2006, 01:09


    Verse zum Advent

    Noch ist Herbst nicht ganz entflohn,
    aber als Knecht Ruprecht schon,
    kommt der Winter hergeschritten und alsbald aus Schnees Mitten
    klingt des Schlittenglöcklein Ton.

    Und was jüngst noch fern und nah,
    bunt auf uns herniedersah,
    weiß sind Türme, Dächer Zweige
    und das Jahr geht auf die Neige,
    und das schönste Fest ist da.

    Tag du der Geburt des Herrn,
    heute bist Du uns noch fern,
    aber Tannen, Engel,Fahnen
    lassen uns den Tag schon ahnen,
    und wir sehen schon den Stern



    Re: Adventskalender

    sitiara - 01.12.2006, 01:50


    Alle Jahre wieder

    Alle Jahre wieder,
    kommt das Christuskind
    auf die Erde nieder,
    wo wir Menschen sind.

    Kehrt mit seinem Segen
    ein in jedes Haus,
    geht auf allen Wegen
    mit uns ein und aus.

    Ist auch mir zur Seite
    still und unerkannt,
    daß es treu mich leite
    an der lieben Hand.

    Wilhelm Hey (1837) Weise: Friedrich Silcher (1842)



    Re: Adventskalender

    sitiara - 02.12.2006, 01:33


    Wie Joschi zu seinem Meerschweinchen kam

    Seit er sechs Jahre alt war, wünschte sich Joschi ein Meerschweinchen. Aber jedesmal, wenn er davon anfing, sagte seine Mutter: »Meerschweinchen stinken«, oder »Meerschweinchen gehören in den Kleintierzoo«, oder »Was soll das arme Tier in unserer Vierzimmerwohnung?« und lauter solche Sachen. In diesem Jahr hatte Joschi sich geschworen, daß sein Wunsch endlich in Erfüllung gehen müsse.
    »Wetten, daß ich zu Weihnachten ein Meerschweinchen kriege?« sagte er zu seinem Freund Karli. »Du wirst schon sehen.« Und dann schmiedete er einen Plan.

    Endlich war es soweit. »Nur noch 24 Tage bis Weihnachten«, sagte seine Mutter. »Höchste Zeit, daß du deinen Wunschzettel aufs Fensterbrett legst, damit der Weihnachtsmann ihn abholen kann.« Joschi nickte höflich, machte ein möglichst harmloses Gesicht und begann mit der Arbeit. Lieber Weihnachtsmann, schrieb er, ich wünsche mir dringend ein Nilpferd. Ordentlich legte er den Zettel draußen vors Fenster und wartete gespannt, wie es weitergehen würde.

    Schon am nächsten Morgen konnte er feststellen, daß sein Plan sich bewährte. Als er nämlich in aller Frühe das Fenster öffnete, um zu sehen, ob der Zettel abgeholt worden war, entdeckte er etwas höchst Merkwürdiges: Du spinnst wohl! hatte jemand in leuchtend roten Buchstaben auf einen Briefbogen geschrieben, der groß und deutlich die Unterschrift Der Weihnachtsmann trug.
    Gut so! dachte Joschi. Dann nahm er den Brief an sich und schrieb einen neuen Zettel.
    Und wie wär's mit 1 Krokodil! Es könnte in der Badewanne schwimmen.

    Auch diesmal klappte es vorzüglich. Ein neuer Weihnachtsbrief leuchtete ihm am Morgen entgegen.
    Krokodil leider nicht lieferbar, stand darauf, diesmal in grünen Buchstaben.
    Noch besser, dachte Joschi, nahm den Brief an sich und schrieb den nächsten Zettel,
    1 Känguruh-Pärchen lautete sein Wunsch.
    Beuteltiere führen wir nicht hieß diesmal die Antwort.

    Von nun an war alles ganz einfach. Joschi brauchte sich nur noch ein paar ungewöhnliche Tiere einfallen zu lassen, und schon lief alles wie am Schnürchen.

    3 Hängebauchschweine schrieb er am nächsten Tag.
    Blödsinn hieß die Antwort. Und in diesem Stil ging es weiter. Zwölf volle Tage war er damit beschäftigt, neue Zettel zu schreiben und die Weihnachtsmann-Antwortbriefe einzusammeln. So lange dauerte es nämlich noch bis zum Heiligen Abend.

    Die Reihenfolge, die Joschi sich errechnet hatte, war so:
    12. Dezember: 1 Schimpanse.
    Antwort: Und wer kauft die Bananen?
    13. Dezember: 1 Berber-Löwe.
    Antwort: Schon mal was von menschen fressenden Raubtieren gehört?
    14. Dezember: Dann 1 Tüpfelhyäne.
    Antwort: Und wo soll sie schlafen?
    15. Dezember: 1 Merinoschaf.
    Antwort: Selber Schaf!
    16. Dezember: 1 junger Pottwal.
    Antwort: Wohl größenwahnsinnig geworden?
    17. Dezember: 1 Pythonschlange.
    Antwort: Kriechtiere unerwünscht!
    18. Dezember: 1 Hausziege.
    Antwort: Ziegenmilch schmeckt abscheulich!
    19. Dezember: Erbitte dringend wenigstens 1 Bergzebra.
    Antwort: Wo sind denn hier Berge?
    20. Dezember: Aber 1 Dromedar würde sich bei uns bestimmt wohlfühlen.
    Antwort: Warum nicht gleich ein Kamel?
    21. Dezember: Einverstanden.
    Habe mich außerdem für 1 Giraffe entschieden.


    Am nächsten Tag endlich geschah das, was Joschi schon lange erwartet hatte. Auf dem Fensterbrett lag nämlich nicht nur die übliche kurze Antwort in roten oder grünen Buchstaben, sondern ein regelrechter Brief, hastig mit einem gewöhnlichen Tintenkuli geschrieben und fast eine halbe Seite lang:

    Lieber Joschi, stand dort, wie Du auf dem Kalender siehst, ist übermorgen Weihnachten. Da Du es bisher nicht geschafft hast, mir einen einzigen vernünftigen Wunsch aufzuschreiben, und da alle Tiere, die Du mir genannt hast, nicht in eine Wohnung passen, ersuche ich Dich hiermit, umgehend bescheidener zu werden und Dich auf eine kleinere Tiergattung zu beschränken. Herzlichen Gruß. Der Weihnachtsmann.

    Joschi wußte sofort, was er zu tun hatte. Hundertmal hatte er das Wort, das er jetzt niederschrieb, in Gedanken geübt. Er nahm den saubersten Zettel, den er finden konnte, und verfaßte den ordentlichsten Wunschzettel seit 22 Tagen:

    Lieber Weihnachtsmann, schrieb er, entschuldige bitte, daß ich so unbescheiden war. Ich sehe ein, daß ich zuviel von Dir verlangt habe, und schwöre, mich zu bessern. Darum wünsche ich mir nur noch ein winziges Meerschweinchen. Am liebsten so eins wie das vom Karli. Also weiß mit kleinen schwarzen Tupfern. Karli sagt, daß ein Meerschweinchen überhaupt keine Arbeit macht. Außerdem finde ich es so niedlich. Vielen Dank im voraus! Dein Joschi.

    Am nächsten Tag schlich Joschi noch früher als sonst zum Fenster, weil er es vor Spannung nicht mehr erwarten konnte. Ob der Weihnachtsmann ihm auch darauf antworten würde? Diesmal aber war das Fensterbrett leer. Nur ein paar Schneeflocken konnte er entdecken, denn draußen hatte es angefangen zu schneien.

    »Nun?« fragten seine Eltern, als er zum Frühstück kam. »Freust du dich schon auf morgen?«

    »Und wie!« antwortete Joschi. Mehr brachte er nicht heraus vor Aufregung.

    Dann endlich war er da, der große Tag. 24. Dezember stand auf dem Kalender über Joschis Bett. Joschi sah das Kalenderblatt eine Weile ganz genau an und dachte an sein Meerschweinchen. Ob der Weihnachtsmann endlich begriffen hatte? Stunde um Stunde rückte der Augenblick näher, in dem sich alles entscheiden würde.

    Und dann war es soweit. Die Tür zum Weihnachtszimmer wurde geöffnet, und Joschi sah, das schöner war als alle Christbaumkugeln und Weihnachtskerzen und Zimtsterne und Silbemüsse zusammen - nämlich ein winziges schwarz getupftes Meerschweinchen in einer Kiste unter dem Tannenbaum, das neugierig den Tannenduft schnupperte, und fast so aussah wie das Meerschweinchen vom Karli.

    »Hoffentlich stinkt es nicht«, sagte die Mutter.
    »Immer noch besser als Dromedare und Giraffen«, sagte der Vater.
    Aber Joschi hörte nicht, was sie sagten. Er war viel zu sehr damit beschäftigt, sein Meerschweinchen auf den Arm zu nehmen und eine Dankesrede an den Weihnachtsmann zu verfassen - in Gedanken natürlich. Daß auch ein kleiner Trick dabei gewesen war, wußte der Weihnachtsmann ja sowieso. Denn ein Weihnachtsmann weiß alles. Oder etwa nicht?

    »Ich nenne es Trick«, sagte Joschi, während das Meerschweinchen leise quiekte. Fast klang es, als ob es kicherte.



    Re: Adventskalender

    sitiara - 02.12.2006, 02:19


    Der Bratapfel

    Kinder, kommt und ratet,
    was im Ofen bratet!
    Hört, wie's knallt und zischt.
    Bald wird er aufgetischt,
    der Zipfel, der Zapfel, der Kipfel,
    der Kapfel, der gelbrote Apfel.

    Kinder, lauft schneller,
    holt einen Teller,
    holt eine Gabel!
    Sperrt auf den Schnabel
    für den Zipfel, den Zapfel,
    den Kipfel, den Kapfel,
    den goldbraunen Apfel!

    Sie pusten und prusten,
    sie gucken und schlucken,
    sie schnalzen und schmecken,
    sie lecken und schlecken
    den Zipfel, den Zapfel,
    den Kipfel, den Kapfel,
    den knusprigen Apfel.



    Re: Adventskalender

    sitiara - 02.12.2006, 03:24


    Es war einmal ein kleines Licht.
    Weil es Angst vor dem Verlöschen hatte,
    machte es sich auf die Suche
    nach einem großen Licht, das bleibt.
    Bald traf es ein Licht, das bleibt.
    „Wohin gehst du?"
    „Ich habe Angst vor dem Verlöschen
    und suche ein Licht, das bleibt."
    So gingen sie miteinander.
    Unterwegs kam noch ein Licht dazu,
    und noch eins – zuletzt waren es viele.
    Die kleinen Lichter waren sehr müde.
    Auf einmal sahen sei einen Stein,
    der im Dunkeln leuchtete.
    „Stein woher hast du dein Leuchten?"
    „Geh weiter – und ihr werdet sehen."
    Dann kamen sie zu einem Stück Holz.
    „Holz, woher hast du dein Leuchten?"
    „Geht weiter – und ihr werdet sehen."
    Und zu einem Blütenbaum.
    „Blütenbaum, woher hast du dein Leuchten?"
    „Geht nur weiter – gleich werdet ihr sehen."
    So gingen sie mit letzter Kraft.
    Plötzlich standen sie
    vor einem großen, hellen Licht.
    Es war um ein Kind, das in der Krippe lag.
    Den kleinen Lichtern klopfte das Herz.
    Sie wagten sich nicht weiter.
    „Fürchtet euch nicht", sagte das Kind,
    „ich bin das Licht der Welt.
    Wer zu mir kommt,
    wird nicht im Finstern leben."
    Und es lächelte ihnen entgegen
    und segnete sie.
    Da wurde ihre Flamme stark und still.
    Auf dem Rückweg und zu Hause
    erzählten sie allen von dem großen Licht,
    das bleibt und das sie jetzt in sich tragen.



    Re: Adventskalender

    sitiara - 03.12.2006, 01:22


    Wir sagen euch an den lieben Advent

    Wir sagen euch an den lieben Advent
    Sehet, die erste Kerze brennt!
    Wir sagen euch an eine heilige Zeit.
    Machet dem Herrn den Weg bereit!
    Freut euch, ihr Christen! Freuet euch sehr.
    Schon ist nahe der Herr.

    Wir sagen euch an den lieben Advent.
    Sehet, die zweite Kerze brennt.
    So nehmet euch eins um das andere an,
    wie auch der Herr an uns getan!
    Freut euch, ihr Christen! Freuet euch sehr.
    Schon ist nahe der Herr.

    Wir sagen euch an den lieben Advent.
    Sehet, die dritte Kerze brennt.
    Nun tragt eurer Güte hellen Schein
    weit in die dunkle Welt hinein.
    Freut euch, ihr Christen! Freuet euch sehr.
    Schon ist nahe der Herr.
    Wir sagen euch an den lieben Advent.

    Sehet, die vierte Kerze brennt.
    Gott selber wird kommen, er zögert nicht.
    Auf, auf, ihr Herzen, werdet licht.
    Freut euch, ihr Christen! Freuet euch sehr.
    Schon ist nahe der Herr.



    Re: Adventskalender

    sitiara - 03.12.2006, 01:27


    Ich wünsche Dir Zeit

    Ich wünsche Dir nicht alle möglichen Gaben,
    ich wünsche Dir nur, was andre nicht haben;
    Ich wünsche Dir Zeit, Dich zu freuen und zu lachen,
    und wenn Du sie nutzt, kannst Du etwas draus machen.

    Ich wünsche Dir Zeit für Dein Tun und Dein Denken,
    nicht nur für Dich selbst, sondern auch zum Verschenken.
    Ich wünsche Dir Zeit, nicht zum Hasten und Rennen
    Sondern die Zeit zum Verschenken können.

    Ich wünsche Dir Zeit, nach den Sternen zu greifen
    Und Zeit um zu wachsen, das heißt um zu reifen.
    Ich wünsche Dir Zeit neu zu hoffen, zu lieben.
    Es hat keinen Sinn , diese Zeit zu verschieben.

    Ich wünsche Dir Zeit zu Dir selber zu finden,
    jeden Tag, jede Stunde als Glück zu empfinden.
    Ich wünsche Dir Zeit auch um Schuld zu vergeben.

    Ich wünsche Dir:
    Zeit zu haben zum Leben.



    Re: Adventskalender

    sitiara - 03.12.2006, 01:37


    Im Advent ist es im Schein des warmen Lichts einer Kerze
    besonders gemütlich.
    Vielleicht findest Du heute ein wenig Stille, in der Du versuchst,
    dieses Licht in Dir zu entdecken, - Dein inneres Licht, - Deine
    innere Flamme, die Wärme und Freude schenkt,
    Dein Licht, das in Dir und durch Dich strahlen möchte.



    Re: Adventskalender

    sitiara - 03.12.2006, 01:52


    Gibt es einen Weihnachtsmann?

    Die achtjährige Virginia O´Hanlon aus New York wollte es ganz genau wissen. Darum schrieb sie an die Tageszeitung „Sun" einen Brief: „Ich bin acht Jahre alt. Einige von meinen Freunden sagen, es gibt keinen Weihnachtsmann. Papa sagt, was in der „Sun" steht, ist immer wahr. Bitte, sagen Sie mir: Gibt es einen Weihnachtsmann?" Virginia O´Hanlon". Die Sache war dem Chefredakteur so wichtig, daß er seinen erfahrensten Kolumnisten, Francis P. Church, beauftragte, eine Antwort zu entwerfen – für die Titelseite der „Sun".

    „Virginia, Deine kleinen Freunde haben nicht recht. Sie glauben nur, was sie sehen; sie glauben, daß es nicht geben kann, was sie mit ihrem kleinen Geist nicht erfassen können. Aller Menschengeist ist klein, ob er nun einem Erwachsenen oder einem Kind gehört. Im Weltall verliert er sich wie ein winziges Insekt. Solcher Ameisenverstand reicht nicht aus, die ganze Wahrheit zu erfassen und zu begreifen. Ja, Virginia, es gibt einen Weihnachtsmann. Es gibt ihn so gewiß wie die Liebe und Großherzigkeit und Treue. Weil es all das gibt, kann unser Leben schön und heiter sein. Wie dunkel wäre die Welt, wenn es keinen Weihnachtsmann gäbe ! Es gäbe dann auch keine Virginia, keinen Glauben, keine Poesie – gar nichts, was das Leben erst erträglich machte. Ein Flackerrest an sichtbarem Schönen bliebe übrig. Aber das Licht der Kindheit, das die Welt ausstrahlt, müßte verlöschen. Es gibt einen Weihnachtsmann, sonst könntest Du auch den Märchen nicht glauben. Gewiß, Du könntest Deinen Papa bitten, er solle am Heiligen Abend Leute ausschicken, den Weihnachtsmann zu fangen. Und keiner von ihnen bekäme den Weihnachtsmann zu Gesicht - was würde das beweisen? Kein Mensch sieht ihn einfach so. Das beweist gar nichts. Die wichtigsten Dinge bleiben meistens unsichtbar. Die Elfen zum Beispiel, wenn sie auf Mondwiesen tanzen. Trotzdem gibt es sie. All die Wunder zu denken – geschweige denn sie zu sehen - das vermag nicht der Klügste auf der Welt. Was Du auch siehst, Du siehst nie alles. Du kannst ein Kaleidoskop aufbrechen und nach den schönen Farbfiguren suchen. Du wirst einige bunte Scherben finden, nichts weiter. Warum? Weil es einen Schleier gibt, der die wahre Welt verhüllt, einen Schleier, den nicht einmal die Gewalt auf der Welt zerreißen kann. Nur Glaube und Poesie und Liebe können ihn lüften. Dann werden die Schönheit und Herrlichkeit dahinter auf einmal zu erkennen sein. Ist das denn auch wahr? Kannst Du fragen. Virginia, nichts auf der ganzen Welt ist wahrer und nichts beständiger. Der Weihnachtsmann lebt, und ewig wird er leben. Sogar in zehnmal zehntausend Jahren wird er da sein, um Kinder wie Dich und jedes offene Herz mit Freude zu erfüllen. Frohe Weihnacht, Virginia." Dein Francis Church.

    P.S.: Der Briefwechsel zwischen Virginia O´Hanlon und Francis P. Church stammt aus dem Jahr 1897. Er wurde über ein halbes Jahrhundert – bis zur Einstellung der „Sun" 1950 – alle Jahre wieder zur Weihnachtszeit auf der Titelseite der Zeitung abgedruckt.



    Re: Adventskalender

    sitiara - 04.12.2006, 01:10


    Barbarazweige


    Ich brach drei dürre Reislein vom harten Haselstrauch
    Und tat sie in ein Krüglein, warm war das Wasser auch.

    Das war am Tag Sankt Barbara, da ich die Reislein brach,
    und als es nah an Weihnacht war, da ward das Wunder wach.

    Da blühten bald zwei Zweiglein, und in der Heil’gen Nacht
    Brach auf das dritte Reislein und hat das Herz entfacht.

    Ich brach drei dürre Reislein vom harten Haselststrauch.
    Gott läßt sie grünen und gedeih’n wie unser Leben auch



    Re: Adventskalender

    sitiara - 05.12.2006, 01:28


    Knecht Ruprecht
    Von drauß, vom Walde komm ich her;
    ich muß euch sagen, es weihnachtet sehr!
    Allüberall auf den Tannenspitzen
    sah ich goldene Lichtlein sitzen,
    und droben aus dem Himmelstor
    sah mit großen Augen das Christkind hervor.
    Und wie ich so strolcht durch den finsteren Tann,
    da rief's mich mit heller Stimme an:
    "Knecht Ruprecht", rief es, "alter Gesell,
    hebe die Beine und spute dich schnell!
    Die Kerzen fangen zu brennen an,
    das Himmelstor ist aufgetan,
    Alte und Junge sollen nun
    von der Jagd des Lebens einmal ruhn;
    und morgen flieg' ich hinab zu Erden,
    denn es soll wieder Weihnachten werden!"
    Ich sprach: "O lieber Herre Christ,
    meine Reise fast zu Ende ist;
    ich soll nur noch in diese Stadt,
    wo's eitel gute Kinder hat."
    "Hast denn das Säcklein auch bei dir?"
    Ich sprach: "Das Säcklein, das ist hier;
    denn Äpfel, Nuß und Mandelkern
    essen fromme Kinder gern."
    "Hast denn die Rute auch bei dir?"
    Ich sprach: "Die Rute, die ist hier;
    doch für die Kinder nur, die schlechten,
    die trifft sie auf den Teil, den rechten."
    Christkindlein sprach: "So ist es recht;
    so geh mit Gott, mein treuer Knecht!"
    Von drauß, vom Walde komm ich her;
    ich muß euch sagen, es weihnachtet sehr!
    Nun sprecht, wie ich's hierinnen find'!
    Sind's gute Kind, sind's böse Kind?



    Re: Adventskalender

    sitiara - 06.12.2006, 01:23


    Die Geschichte vom beschenkten Nikolaus

    Einmal kam der heilige Nikolaus zum kleinen Klaus. Er fragte : Bist du im letzten Jahr auch brav gewesen?
    Klaus antwortete : Ja, fast immer.
    Der Nikolaus fragte : Kannst du mir auch ein schönes Gedicht aufsagen ?
    Ja , sagte Klaus.
    Lieber , guter Nikolaus, du bist jetzt bei mir zuhaus, bitte leer die Taschen aus, dann laß ich dich wieder raus.
    Der Nikolaus sagte, das hast Du schön gemacht.
    Er schenkte dem Klaus Äpfel, Nüsse, Mandarinen und Plätzchen.
    Danke, sagte Klaus.
    Auf Wiedersehen, sagte der Nikolaus. ER drehte sich um und wollte gehen.
    Halt, rief Klaus.
    Der Nikolaus schaute sich erstaunt um. Was ist ? fragte er.
    Da sagte Klaus : Und was ist mit dir ? Warst du im letzten Jahr auch brav ?
    So ziemlich, antwortete der Nikolaus.
    Da fragte Klaus: Kannst du mir auch ein schönes Gedicht aufsagen ?
    Ja, sagte der Nikolaus.
    Liebes, gutes, braves Kind draußen weht ein kalter Wind, koch mir einen Tee geschwind, daß ich gut nach Hause find.
    Wird gemacht, sagte Klaus.
    Er kochte einen heißen Tee. Der Nikolaus schlürfte ihn und aß dazu Plätzchen. Da wurde ihm schön warm.
    Als er fertig war, stand er auf und ging zur Tür. Danke für den Tee, sagte er freundlich.
    Bitte, gern geschehen, sagte Klaus. Und komm auch nächstes Jahr vorbei, dann beschenken wir uns wieder.
    Natürlich kleiner Nikolaus, sagte der große Nikolaus und ging hinaus in die kalte Nacht.



    Re: Adventskalender

    sitiara - 07.12.2006, 02:10


    Die Weihnachtsgeschichte, einmal anders erzählt:
    -Brigitte Müller-
    Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot vom Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde..... so fängt die Weihnachtsgeschichte an.

    Was wäre, wenn sie sich so zugetragen hätte, und zwar in unserer Zeit:

    Und wieder einmal war Josef seinen Job los. Seine Firma hatte Konkurs angemeldet, weil nicht genug Aufträge da waren. Maria, seine Frau, war im achten Monat schwanger, das Arbeitslosengeld würde vorn und hinten nicht reichen und Ersparnisse hatten sie nicht mehr. Sie hatten alles für das neue Baby ausgegeben und dazu noch einen größeren Kredit aufgenommen, um die neue Wohnung, die sie vor einem halben Jahr bezogen hatten, etwas wohnlich einzurichten.
    Es war zum Verzweifeln. In der näheren Umgebung wurde kein Schreiner gesucht, also musste man weiter weg suchen, wenn man Arbeit haben wollte. Maria sagte, es mache ihr nichts aus, schon wieder umzuziehen, noch gehe es ihr gut.
    Also, nichts wie hin zum Kiosk, sämtliche Zeitungen geholt, und die Stellenanzeigen gelesen.
    Halt, hier war was: Duisburg, ungefähr eine Stunde Fahrzeit, das könnte man noch in Kauf nehmen und hier wohnen bleiben. Vielleicht würde man ihn ja nehmen. Josef rief an und bekam auch ziemlich schnell einen Termin, den er erst einmal alleine wahrnahm. Am Abend war er wieder zu Hause, mit einem Arbeitsvertrag in der Tasche. Der Haken dabei war nur, die Firma hatte einen Zweitsitz in Bayern, und dort sollte er arbeiten. Am darauffolgenden Tag machten sich Josef und Maria mit ihrem klapprigen VW-Bus auf den Weg nach Süden in die bayrische Kleinstadt, um sich die Firma anzusehen und sich dort eine Wohnung zu suchen.
    Dort angekommen, gingen sie erst einmal essen und fragten dann den Wirt, ob er eine preiswerte Pension wüsste. Josef erzählte ihm, dass er hier in der Groß-Schreinerei arbeiten würde und dass sie eine Wohnung suchten. Die Pension war schnell gefunden, wo beide erst mal eine Nacht schliefen um sich am nächsten Tag auf Wohnungssuche zu machen.
    Zum Frühstücken gingen sie wieder in den Gasthof, in dem sie am Abend zuvor gegessen hatten. Der Wirt begrüßte sie wie alte Bekannte und rückte auch gleich mit der Neuigkeit heraus, dass er wüsste, wo eine preiswerte Drei-Zimmer-Wohnung zu vermieten sei. Er gab Maria die Adresse.
    Nach dem Frühstück fuhren beide direkt dorthin. Eine saubere und, wie es schien, sehr ruhige Wohngegend hatten sie gefunden. Schöne Einfamilienhäuser wechselten sich mit kleineren Mehrfamilienhäusern ab. Jetzt im Spätherbst sahen die Gärten etwas trostlos aus, aber im Frühjahr würde hier alles grünen und blühen. Das Haus, in dem die Wohnung zu vermieten sein sollte, war ein Mehrfamilienhaus mit acht Wohnungen und nur auf einer Klingel stand kein Name. Sie drückten auf die unterste Schelle, in der Hoffnung, dass dort der Hausmeister wohnt. Aber in diesem Haus gab es keinen Hausmeister. Alle Wohnungen waren Eigentumswohnungen, die teilweise vermietet waren, so auch die freistehende Wohnung. Zum Glück wusste der nette Herr, wem die Wohnung gehört und er rief direkt dort an.
    Der Wohnungsbesitzer kam schon nach etwa 15 Minuten dort an. Sie begrüßten sich mit Handschlag und besichtigten die Wohnung. Sie war wunderschön, großzügig geschnitten, mit einem tollen Blick auf die Berge und sogar großenteils möbliert. Die Miete war erschwinglich. Das Gehalt, welches Josef in der Probezeit erhielt, würde also reichen.
    Der Mietvertrag war schnell gemacht. Josef zahlte von seinem Gehalts- und Kostenvorschuss die Kaution und die erste Miete und bekam die Schlüssel ausgehändigt. Da die Firma die Umzugskosten übernehmen würde, wenn es soweit war, blieb immer noch genug Geld für die nächste Zeit übrig.
    Josef und Maria fuhren noch am gleichen Tag wieder nach Hause. Sie mussten ihre Wohnung kündigen, einen Teil der Möbel verkaufen, womit sie den Kredit großenteils ablösen konnten Nach drei Wochen konnten sie aufatmen. Einen großen Teil der Möbel hatten sie verkauft, der Kredit war komplett abgelöst. Jetzt konnte es endlich losgehen. Sie hatten noch eine Woche Zeit, den Umzug zu organisieren.

    Maria packte ihre persönlichen Sachen, die Möbel, die nicht verkauft waren und das Kinderzimmer wurden in einen Möbelwagen gepackt, den Josef sich ausgeliehen hatte. Der Bus blieb bei der Verleihfirma stehen. Mit dem konnte Josef dann zurückfahren, wenn er den Möbelwagen zurückgebracht hatte.
    Die Wohnung wurde noch geputzt. Die letzte Nacht schlief man auf Matratzen und am anderen Morgen ging es nach einem Frühstück, welches aus belegten Brötchen vom Bäcker und einem Liter Milch bestand, endlich in Richtung neues Zuhause.
    Die Fahrt verlief reibungslos und ohne größere Staus, so dass sie am Nachmittag an ihrer neuen Wohnung ankamen.
    Vor dem Haus standen zwei weitere Möbelwagen. Die zwei dachten sich, aha, noch mehr neue Mieter, dann sind wir ja nicht die einzigen neuen im Haus. Sie stellten das Auto in eine freie Parklücke und gingen erst einmal in die Wohnung.
    Schon unten im Hausflur hörten sie einen fürchterlichen Lärm, als wenn sich zwei Männer stritten, wenn nicht gar prügelten. Sie gingen hinauf und blieben verblüfft stehen.
    Ihre Wohnungstür stand offen, darin standen einige Leute, Möbel, die nicht da hineingehörten und jede Menge Umzugskartons. Zwei Männer schrieen sich an. Der eine hatte einen hochroten Kopf, so als ob er gleich einen Herzinfarkt bekommen würde. Zwei Frauen standen daneben und diskutierten heftig miteinander.
    Josef ging in die Wohnung und versuchte, die beiden Streithähne zu beruhigen.
    "Was machen Sie in meiner Wohnung?", fragte Josef. "Wie Ihre Wohnung? Meine", riefen beide Männer wie aus einem Mund.
    Jetzt versteh ich gar nichts mehr, dachte sich Josef und fragte: "Wer ist denn jetzt wer und was tun sie hier? Das ist meine Wohnung, ich habe sie vor vier Wochen gemietet. Hier ist mein Mietvertrag." Er kramte den Vertrag aus seiner Tasche und hielt ihn hoch.
    "Ach ja?" sagte der erste Mann, "und was ist das hier, he?" Er hatte eine Aktentasche bei sich, riss sie jetzt auf und holte auch einen Mietvertrag aus der Tasche. Der zweite Mann sagte nichts, griff in seine Jackentasche und legte ein Papier neben die anderen, das sich auch als Mietvertrag entpuppte.
    Genau wie Josef hatten die zwei anderen die Kaution und die erste Miete bezahlt. Der Vermieter hatte den beiden genau wie Josef die Schlüssel gegeben. Alle drei hatten die Wohnung zum gleichen Datum gemietet.
    Die Polizei wurde gerufen, eine Anzeige gegen den Vermieter aufgegeben und eine Beschreibung des Vermieters von allen dreien gemacht. Sie waren absolut identisch.
    Es stellte sich heraus, das der "Vermieter" ein gerissener Betrüger ist, der Wohnungen anmietet, natürlich unter falschem Namen, und dann an mehrere Personen gleichzeitig weiter vermietet. Es war ein bundesweit gesuchter Betrüger, dem Josef und Maria und die beiden anderen Familien aufgesessen waren.
    Einer der geprellten Mieter hatte Verwandte im Ort, zu denen sie erst einmal fuhren, um dann weiter zu sehen. Die andere Familie fuhr nach einigen Telefonaten einfach wieder zurück. Sie würden erst einmal bei Verwandten unterkommen und sich von dort nach einer neuen Wohnung umsehen.
    Aber was war mit Josef und Maria?
    Sie konnten nicht mehr nach Hause, weil der größte Teil ihrer Möbel verkauft und die alte Wohnung vermietet war. Eigentlich hätten sie ja noch zwei Monate wohnen bleiben können, aber sie hatten sich mit dem Vermieter und den Nachmietern geeinigt, so dass sie schneller aus dem Mietvertrag entlassen wurden. Sie hatten auch keine Verwandten, wo sie hätten unterkommen können. Maria setzte sich ins Auto und weinte. Josef tröstete sie, so gut er konnte; er war ja selbst mit den Nerven am Ende. Nachdem sich beide etwas beruhigt hatten,
    fuhren sie in das Gasthaus, in dem sie auch das erste Mal, als sie hier waren, zu Abend gegessen hatten.
    Der Wirt war untröstlich und jammerte: "Es ist alles meine Schuld! Ich hab ihnen gesagt, da ist was frei. Hätte ich doch bloß meinen Mund gehalten!"
    "Wer hätte das denn wissen können," sagte Maria zu ihm, "nun machen sie sich mal keine Vorwürfe. Irgendwie wird es schon weitergehen." "Wenn wir nur wüssten, wo wir jetzt hin sollen. Ich werde Montag meinen Job antreten und wir haben keine Wohnung. Wir können doch nicht in unserem VW-Bus leben. Und von jetzt auf gleich eine Wohnung zu finden ist bestimmt nicht leicht."
    "Sie können Ihre Möbel erst mal bei mir unterstellen. Ich habe einen großen Keller," bot sich der Wirt an, "und bis dahin wohnen sie erst mal in der Pension. Ich rede mit der Wirtin, dass sie ihnen eine guten Preis macht. Hoffentlich finden sie noch ein Plätzchen. Es ist zwar noch keine Ferienzeit, die beginnt erst in der nächsten Woche, aber wir sind ziemlich ausgebucht, weil in der Nachbarstadt ein Kongress stattfindet, und wenn da keine Übernachtungs-möglichkeit mehr ist, weichen die Leute in die umliegenden Orte aus. Für uns ist das natürlich eine zusätzliche Einnahmequelle, aber für sie ist das natürlich jetzt nicht so gut."
    In der Pension bekamen sie für diese Nacht ein Zimmer. "Ab morgen sind meine Zimmer alle belegt", sagte die Wirtin mit großem Bedauern. "Aber wir werden uns nach etwas anderem umsehen. Wir finden bestimmt was."
    In dieser Nacht schlief Maria sehr schlecht. Sie hatte Angst, ihre Beine taten weh, ihr Rücken schmerzte und sie fragte sich, ob sie eine Wohnung finden würden, bevor das Kind zur Welt kommt.
    Am nächsten Tag stellten sie ihre Möbel im Keller des Gasthauses unter und Josef brachte den Umzugswagen zurück. Er würde in seinem Bus schlafen und am anderen Morgen ganz früh zurückfahren. Die Wirtin bot Maria ihre Schlafcouch an für die Nacht, in der Josef nicht da war, die Maria auch dankbar annahm.
    Am nächsten Nachmittag, als Josef wieder zurück war, gingen sie auf Zimmer- und Wohnungssuche. Es war zum Verzweifeln. Nirgendwo auch nur das kleinste Zimmerchen, wo beide einen Platz für die Nacht gehabt hätten. Sogar die Bauern hatten alles vermietet, was sich nur vermieten ließ.
    Alle bedauerten es sehr, nachdem sie die ganze Geschichte gehört hatte, die Maria und Josef mit der neuen Wohnung zugestoßen war, aber machen konnten sie trotzdem nichts. Der letzte Bauer, bei dem die beiden ihr Glück versuchten, war ein etwas kauziger Mann mit einem dichten Vollbart und einer Pudelmütze auf dem Kopf.
    Nachdem Maria ihre Geschichte zum fünfunddreißigsten Mal erzählt hatte, bot er ihnen schließlich an: "Ich habe kein Zimmer mehr frei, aber ich sehe, ihr könnt nicht mehr. Stellt euer Auto hinter die Scheune. Ich hol euch warme Decken. Wenn es euch nichts ausmacht, im Heu zu schlafen und ab und zu mal das Geräusch einer Kuh zu hören, dürfte es für ein oder zwei Nächte gehen. Mein Stall ist sauber, er stinkt nicht, und was anderes hab ich nicht mehr. Außerdem ist es im Heu wunderbar warm. Und frühstücken könnt ihr morgens mit den anderen Gästen."
    Josef und Maria freuten sich. Auch das Angebot, mit dem Bauern noch zu Abend zu essen, schlugen sie nicht ab. Es gab einen leckeren Eintopf, den beide mit gutem Appetit aßen. Bei einem Gläschen Wein wurde noch etwas geredet, bis Maria anfing, hinter vorgehaltener Hand zu gähnen. Sie verabschiedeten sich, um schlafen zu gehen.
    Der Bauer bemerkte, wie Maria beim Hinausgehen leise stöhnte. "Haben Sie Schmerzen? Für wann sind sie denn ausgerechnet?" fragte er Maria. Sie sagte: "Eigentlich hab ich noch zwei Wochen Zeit. Vielleicht sind es ja nur Vorwehen." "Bis ins Krankenhaus ist es zu weit, aber hier am Ort wohnt und praktiziert eine Hebamme, die schon viele unserer Kinder auf die Welt geholt hat. Ich werde ihr vorsorglich Bescheid sagen, dass sie sich bereit halten soll. Sollte das Kind heute nacht schon kommen wollen, klopfen sie mich ruhig aus dem Schlaf. Ich verständige dann sofort die Hebamme."
    Man verabschiedete sich und als Josef und Maria sich hingelegt hatten, schliefen sie auch sofort ein.
    In der Nacht wurde Josef durch ein Geräusch wach und hörte ein leises Stöhnen. "Maria, was ist, hast du Schmerzen?" fragte er besorgt. Maria stöhnte wieder und sagte: "Geh zum Bauern, er soll die Hebamme holen, ich glaube, unser Kind kommt schneller, als ich dachte!" "Und morgen ist Weihnachten. Dann wird unser Baby womöglich ein Christkind," scherzte Josef.
    Er zog sich Hose, Jacke und Schuhe an und rannte zum Bauernhaus, um den Bauern zu wecken. Das brauchte er nicht, denn obwohl es schon kurz nach Mitternacht war, war er noch auf. Sofort ging er zum Telefon, um die Hebamme zu informieren.
    Josef lief zurück zu Maria, die ganz blass und verschwitzt im Stroh lag. "Ich glaube, für die Hebamme ist es zu spät, das Kind kommt. Hol schnell heißes Wasser und ein paar Tücher und dann hilf mir bitte." Josef tat, was Maria gesagt hatte. Als er mit den Tüchern und dem Wasser zurückkam, war das Baby schon geboren. Maria lag fix und fertig, aber glücklich lächelnd auf ihrem Strohbett und fragte: "Was ist es? Geht es dem Baby gut?"
    Im gleichen Moment fing der Säugling an zu schreien. Josef nabelte das Kind ab. "Es ist ein Junge, also doch ein Christkind," sagte er und man merkte, dass ihm ein dicker Kloß im Hals saß.
    Er wusch den Jungen und wickelte ihn in warme Tücher, legte ihn für einen Moment in eine in der Nähe stehende Futterkrippe, um Maria beim Waschen und umkleiden zu helfen. Sie waren mit der Prozedur gerade fertig geworden und Maria hatte sich wieder hingelegt, da kamen die Hebamme, der Bauer und einige Gäste aus dem Haus, um das Wunder zu bestaunen.
    Keiner hatte damit gerechnet, dass ausgerechnet in dieser Nacht hier ein Kind geboren wird, dazu noch in einer Scheune, wie vor fast 2000 Jahren das Christuskind. Die Hebamme scheuchte alle aus dem Stall, um Maria und das Kind zu untersuchen. Nach ein paar Minuten durften alle wieder hinein. Ein paar Gäste brachten Obst, Blumen, Teddys und Stofftiere für Mutter und Kind mit. Eine Nachbarin kam und brachte Babykleidung. Woher sie so schnell von dem Kind erfahren hatte, blieb ein Rätsel. Ein weiterer Gast brachte ein Kissen für das Kind.
    "So, jetzt ist aber Schluss. Mutter und Kind müssen sich ausruhen." Die Hebamme sprach ein Machtwort und meinte zu Maria: "Morgen komm ich wieder und seh´ nach ihnen beiden. Benötigen Sie noch etwas, das ich Ihnen mitbringen kann?" "Ja, die Zeitung, wir müssen doch eine Wohnung suchen," meinte Josef.
    "Wohnung, wer sucht eine Wohnung?" meldete sich ein Hausgast. "Wir," sagte Josef und erzählte dem Gast seine Geschichte.
    Der Gast, der sich als Herr Kasper vorstellte, erklärte, dass eine Wohnung, zwar nicht hier, sondern ungefähr 20 km entfernt schon seit einiger Zeit frei stünde, die ihm gehört. Er wollte sie eigentlich für seine Tochter haben. Die lebte aber seit einem halben Jahr mit einem Mann in Amerika, den sie sehr liebte und den sie wohl auch heiraten würde, wie er erzählte.
    "Das darf doch nicht wahr sein, das ist ja eine Überraschung," freute sich Maria und lachte und weinte gleichzeitig. Herr Kasper sagte: "Wenn sie sich erholt haben und wieder richtig auf den Beinen sind, fahren wir, und schauen uns die Wohnung an und sie können entscheiden, ob sie sie haben wollen oder nicht. Aber jetzt ruhen sie sich erst einmal aus. Ich würde ihnen gerne mein Zimmer zur Verfügung stellen, aber darin steht nur ein schmales Bett." "Das ist schon gut so," gab Maria zur Antwort, "das Stroh ist warm, wir haben Platz und das Baby stört hier niemanden, wenn es anfängt zu schreien. Lassen sie uns noch zwei bis drei Tage Zeit, dann können wir mit ihnen fahren." So wurde es beschlossen und alle Gäste, der Bauer und auch die Hebamme gingen wieder ins Haus zurück. Dann fing das Baby an zu schreien und forderte sein Recht. Maria legte es an die Brust, so wie es ihr die Hebamme gezeigt hatte.
    Josef saß mit verklärtem Blick daneben und beobachtete die beiden. Irgendwann fielen ihm die Augen zu. Als er wieder wach wurde, war heller Tag und es roch nach Kaffee.....
    Er staunte nicht schlecht, als er einen Tisch, zwei Stühle und ein ausgiebiges Frühstück für zwei Personen auf diesem Tisch sah. Sogar einen kleinen Tannenbaum mit einer Lichterkette und bunten Kugeln hatte der Bauer im Stall für sie aufgestellt. Sie frühstückten und Josef brachte hinterher alles ins Haus. Er bedankte sich bei allen Gästen, die noch im Frühstückszimmer saßen und ging wieder zu Frau und Kind.
    Als Maria wieder auf den Beinen war, fuhren sie mit Herrn Kasper in den Nachbarort, um sich die Wohnung anzusehen. Sie war nicht sehr groß, aber für die drei jungen Menschen reichte die Wohnung vollkommen. Außerdem war sie nicht zu teuer.
    Maria und Josef schlossen mit Herrn Kasper den Mietvertrag, bezahlten die erste Miete und konnten sofort einziehen. Die Möbel holten sie mit einem Leih-Möbelwagen aus dem Keller des netten Wirtes. Ihre andere Habe hatten sie in ihrem alten VW-Bus.
    Eine Woche später war die Wohnung einigermaßen eingerichtet und Maria konnte sich mit dem Baby jetzt endlich etwas ausruhen und erholen.
    Josef ging seiner Arbeit als Schreiner nach, die ihm sehr gefiel. Auch das Betriebsklima war sehr gut. Wenn er abends nach Hause kam, spielte er mit dem Baby und Maria bereitete das Essen zu.
    Vier Wochen später, nachdem Josef seinen ersten Gehaltsscheck erhalten hatte, luden sie alle Menschen ein, die ihnen geholfen hatten.
    Es wurde ein sehr schöner Abend, Erinnerungen wurden ausgetauscht und es wurde sehr viel gelacht. In den Menschen aus dem Bergdorf hatten sie Freunde fürs Leben gefunden.
    Fortan lebten sie glücklich und sehr zufrieden in ihren neuen vier Wänden.



    Re: Adventskalender

    sitiara - 08.12.2006, 01:13


    Das Puzzle

    Ein kleiner Junge kam zu seinem Vater und wollte mit ihm spielen.
    Der aber hatte keine Zeit für den Jungen und auch keine Lust zum Spiel.
    Also überlegte er, womit er den Knaben beschäftigen könnte.
    Er fand in einer Zeitschrift eine komplizierte und detailreiche Abbildung der Erde.
    Dieses Bild riss er aus und zerschnipselte es dann in viele kleine Teile.
    Das gab er dem Jungen und dachte, dass der nun mit diesem schwierigen Puzzle
    wohl eine ganze Zeit beschäftigt sei.


    Der Junge zog sich in eine Ecke zurück und begann mit dem Puzzle.
    Nach wenigen Minuten kam er zum Vater und zeigte ihm das fertig zusammengesetzte Bild.
    Der Vater konnte es kaum glauben und fragte seinen Sohn, wie er das geschafft habe.


    Das Kind sagte:

    " Ach, auf der Rückseite war ein Mensch abgebildet.
    Den habe ich richtig zusammengesetzt.
    Und als der Mensch in Ordnung war,
    war es auch die Welt."



    Re: Adventskalender

    sitiara - 09.12.2006, 02:09


    Süßer die Glocken nie klingen
    Süßer die Glocken nie klingen
    als zu der Weihnachtszeit:
    S'ist als ob Engelein singen
    wieder von Frieden und Freud'.
    |: Wie sie gesungen in seliger Nacht.
    Glocken mit heiligem Klang,
    klinget die Erde entlang!

    Oh, wenn die Glocken erklingen,
    schnell sie das Christkindlein hört;
    tut sich vom Himmel dann schwingen
    eilig hernieder zur Erd'.
    |: Segnet den Vater, die Mutter, das Kind.
    Glocken mit heiligem Klang...

    Klinget mit lieblichem Schalle
    über die Meere noch weit,
    daß sich erfreuen doch alle
    seliger Weihnachtszeit.
    |: Alle aufjauchzen mit herrlichem Sang.
    Glocken mit heiligem Klang...



    Re: Adventskalender

    sitiara - 10.12.2006, 02:58


    Ein kalter, feuchter Tag zog herauf, es war der 24. Dezember 1966.
    Der Heilige Abend war in greifbare Nähe gerückt.

    Die Geschenke lagen verpackt und mit schönen Schleifen und Bändern versehen noch am geheimen Ort.

    Der Duft vom Gänsebraten durchzog das ganze Haus; aber dieser Tag bedeutet für mich nicht nur schenken und beschenkt werden. Gerade heute muss ich an die vielen einsamen und armen Menschen denken.

    Am Abend stelle ich eine große Kerze auf die Fensterbank. "Warum tust du das?" hatte vor vielen Jahren meine kleine Tochter gefragt, und ich hatte geantwortet: "Vielleicht sucht ein armer Mensch nach einem Licht in der Heiligen Nacht.

    Gegen zehn Uhr klingelte es an der Haustür, ich öffnete, vor mir stand ein junger Mann, seine Schultern hatte er hochgezogen, als friere er.

    Er löste eine Hand von der verdrehten Mütze und fuhr sich damit über die Stirn.
    "Entschuldigen Sie bitte, aber das Licht in Ihrem Fenster."

    Er stockte und ich sah die Gefangenenträne auf seiner linken Wange. Ein entlassener Häftling stand vor mir. Er räusperte sich, wollte weitersprechen, ich sah ihn freundlich an, weil ich merkte, dass es ihm schwer fiel, was er sagen wollte.

    "Kommen Sie herein, und dann sagen Sie mir, was Sie für einen Wunsch haben," forderte ich ihn auf.

    "Oh - ich möchte Ihnen keine Ungelegenheiten machen,
    aber die Kerze im Fenster hat mir Mut gegeben.
    Ich bin sehr hungrig".

    Diese Not traf mich wie ein Schlag. "Kommen Sie mit" forderte ich ihn auf und erfasste seine Hand. "Ich werde Ihnen Kaffee kochen, und essen sollen Sie, soviel Sie mögen, inzwischen können Sie sich im Badezimmer frisch machen".

    "Aber ich mache Ihnen nur Arbeit, kam es zaghaft von seinen Lippen.
    "Ach was" antwortete ich, "denken Sie, die Kerze steht umsonst im Fenster?"

    Als er wiederkam, hielt ich ihm den Brotkorb hin, er sog den Duft ein und sagte nur: "Wunderbar".

    "Aus welchem Gefängnis kommen Sie", fragte ich. Er starrte mich an und stotterte: "Woher wissen Sie das?".

    Ich sagte, "bitte beruhigen Sie sich, ich betreue schon seit 20 Jahren Strafgefangene, während der Haft und danach.

    Ich weiß, dass die Strafe nicht aufhört, wenn sich die Tore der Anstalten geöffnet haben und die sogenannte Freiheit endlich da ist. Die Familien wollen mit dem Hilflosen nichts mehr zu tun haben und die Gesellschaft ist gnadenlos, überall erlebt man Ablehnung".
    "Ich bin wegen... " "Halt - halt", stoppte ich ihn und sagte: "heute ist der Tag im Jahr, an dem die Menschen zusammen kommen, um die Freude miteinander zu teilen. Nach den Feiertagen können Sie mir dann alles erzählen."

    Plötzlich legte er die Hände auf den Tisch, sah zur Zimmerdecke und sagte: "Mein Gott, du hast mich nicht verlassen."

    Große Tränen liefen über seine Wangen und zitternd kamen die Worte: "Danke, danke, für das Licht im Fenster".

    Ein Jahr später am Heiligen Abend hatte ich diesen jungen Mann eingeladen, der damals mutlos, gedemütigt und arm an Leib und Seele, vor meiner Tür um eine Scheibe Brot gebeten hatte.

    Er hatte mich nicht enttäuscht, der Mann aus dem grauen Heer der Heimatlosen und Verzweifelten.

    Wie wenig braucht man doch, um einem Menschen zu helfen, manchmal nur ein Licht im Fenster!



    Re: Adventskalender

    sitiara - 11.12.2006, 01:49


    Drei Wünsche
    von Erika Täuber

    Der Spatz auf der Tenne hörte, wie Hans und Grete sich etwas zu Weihnachten wünschten. Da darf ich auch nicht zurückstehen, dachte er und begab sich zum Herrgott.
    "Na was möchtest du denn?" fragte der hohe Herr und schmunzelte.
    "Ich möchte ein Adler sein; denn der ist der König der Lüfte!"
    "Gut" sagte der Herrgott. "Weil bald Weihnachten ist, will ich dir deinen Wunsch erfüllen. Flieg dort zum Felsenriff!"
    Ach, das war ein herrliches Leben! Der Adler war der Sonne am nächsten und hatte keine Feinde. Doch bald merkte er, dass alle Tiere sich vor ihm fürchteten. Mit niemandem konnte er schwatzen, Neuigkeiten austauschen oder sich herumbalgen. Es war sterbenslangweilig.
    "Wenn ich das vorher gewusst hätte", rief er aus, "Wäre ich doch lieber Zaunkönig geworden. Ich bin ja sooo traurig!"
    "Na, weil Weihnachtszeit ist", sagte der Herrgott, "will ich dir diesen Wunsch erfüllen!"
    Und er setzte ihn in die Weißdornhecke.
    "König bin ich!" rief der Kleine den ganzen Tag. Er fand eine liebe Frau und bald hatten sie drei kleine Königskinder.
    "So gefällt mir das Leben!" rief der Vogel vergnügt und schleppte Futter herbei. Spater merkten sie aber, dass der Kuckuck ihnen ein Kuckucksei ins Nest gelegt hatte. Nun schrie das gefräßige Kuckucksjunge den ganzen Tag, warf seine Geschwister aus dem Nest und wurde nie satt.
    "Das halte ich einfach nicht aus, ich muss mich ja zu Tode schuften!" jammerte er.
    " Ja hattest du dir das anders vorgestellt?" fragte der Herrgott. "Aber du hast noch einen Wunsch frei!"
    " Ach lieber Herr, ich möchte wohl eine Nachtigall sein und dir zu Ehren Tag und Nacht jubilieren."
    "Gut", sagte der Herr. Vorsichtig setzte er ihn ins Weidengebüsch am Bach. Dort sang und tirilirte er. Es waren die schönsten Melodien. Doch alle Menschen liefen achtlos vorbei. Niemand blieb stehen und lauschte dem Gesang. Zuletzt schwieg der Vogel in tiefer Trauer. So fand ihn der Herrgott.
    " Na, magst du nicht mehr singen?"
    "Ach lieber Herr, kein Mensch hört mich. Alle sind so laut und jagen anderen Dingen nach."
    "Ja hast du das denn nicht gewusst? Nur alle hundert Jahre einmal lauscht ein Mensch deinen Melodien. Zuletzt war es der Märchendichter Andersen!"
    "Was, so lange soll ich noch warten? Das halte ich nicht aus. Viel lieber wollte ich wieder ein Spatz sein!"
    Er hatte den Satz kaum ausgesprochen, da hockte er auf der Tenne. Die alte Magd streute dem Federvieh reichlich Körnerfutter. Da ließ der Spatz sich nicht lange bitten. Die Tür zur Diele stand offen. Hans und Grete, und alle die dazu gehörten waren um den Tannenbaum versammelt.
    Draußen fielen dicke Flocken; aber auf der Tenne war es warm. "Schiep!, Schiep!, Schiep! Ich hab euch lieb!" piepste der Spatz.
    So dankt er den Menschen dadurch, dass er auch im bitterkalten Winter bei ihnen bleibt und allzeit vergnügt ist.
    Und niemals vergisst er, dass der Herrgott ihm an Weihnachten drei Wünsche gewährt hat.



    Re: Adventskalender

    sitiara - 12.12.2006, 01:05


    Auch im Winter wächst das Brot

    Wenn alles schweigt und alles Leben ruht,
    und wenn du glauben magst, die Zeit sei tot –
    so wisse nur:
    Auch diese Zeit ist gut.
    Denn auch im Winter wächst das Brot.

    Ganz zart und leise, du siehst es nicht,
    wächst unter diesem Schnee das Brot.
    Und an dem Tage, da die Kälte bricht,
    ist es bereit, zu wenden deine Not.

    Du mußt nur warten können – wie das Land
    Und tiefer senken deine Schauens Lot .
    Denn oben an des schweren Himmels Rand,
    wacht immer noch ein guter Gott.

    Magst du auch alle Hoffnung an das Heute klammern,
    und zweifeln an des neuen Morgens Rot:
    Es wächst und keimt in unsichtbaren Kammern
    Im Winter schon das junge Brot.



    Re: Adventskalender

    sitiara - 13.12.2006, 01:20


    Am 30. November saß Ännchen auf dem Bettrand und hielt einen schönen, bunten Adventskalender nachdenklich in den Händen. Die Mutter hatte ihn ihr beim Gutenachtsagen gegeben und dazu gesagt:
    »In diesem Jahr wirst du die Fenster deines Adventskalenders hoffentlich nicht wieder vorher aufmachen!«
    Dann war sie schnell hinausgegangen, ohne eine Antwort abzuwarten. Ännchen wusste genau, was damit gemeint war. Im vergangenen Jahr hatte sie nämlich aus lauter Neugier schon am 4. Dezember alle Fensterchen des Adventskalenders geöffnet. Die Eltern waren traurig darüber gewesen, und Ännchen selbst hatte keine Freude mehr an dem Kalender gehabt. Die Kleine seufzte. Wenn man doch nur wüsste, was hinter den Fenstern zu sehen war? Zum Beispiel am Nikolaustag, und dann am 2. Advent ... oder gar am Heiligen Abend!
    Ännchens gute Vorsätze schmolzen wie die Eisblumen am Fenster dahin, wenn sie sie anhauchte. Ganz vorsichtig lupfte sie das Fensterchen zum 1. Dezember. HALT! stand dahinter mit dicken, roten Buchstaben und einem Ausrufezeichen.



    Ännchen erschrak. Was sollte das bedeuten? Sie hatte einen Stern oder ein Licht erwartet. Was war das nur für ein merkwürdiger Adventskalender?
    Kurz entschlossen machte sie noch ein paar Fenster auf: kein Spielzeug, kein Tannenzweig, keine Kerze war zu sehen - es gab nur Worte, nichts als Worte! Ännchen nahm einen Bleistift und schrieb hintereinander auf, was an jedem Tag bis zum 24. Dezember zu lesen war. Es kam ein Vers heraus:

    »Halt! Was hast du uns versprochen,
    Du wolltest doch in diesen Wochen,
    Wo wir uns auf das Christkind freun,
    Nicht mehr Fräulein Neugier sein!«

    Ännchen schämte sich schrecklich.
    Aber was half es noch? Gar nichts mehr.
    Sie legte den Kalender auf den Tisch, schlüpfte ins Bett und schämte sich weiter, bis sie schliesslich darüber einschlief. Als sie am Morgen erwachte und mit schlechtem Gewissen zum Tisch hinüberschaute, machte sie große Augen. Der Tisch war leer, aber an der Wand neben dem Bett hing ein neuer Adventskalender mit lauter geschlossenen Fensterchen. Im Nu war Ännchen aus dem Bett gesprungen und hatte das Fenster zum 1. Dezember aufgemacht: Ein goldener Stern leuchtete ihr entgegen.

    Ob Ihr es nun glaubt oder nicht: Ännchen war von ihrer Neugier geheilt. Diesmal öffnete sie täglich nur ein Fensterchen und freute sich an ihrem Adventskalender bis zum Heiligen Abend.



    Re: Adventskalender

    sitiara - 14.12.2006, 10:59


    1. Herbei o ihr Gläubigen, fröhlich triumphierend,
    o kommet o kommet nach Bethlehem !
    Sehet das Kindlein, uns zum Heil geboren !
    O lasset uns anbeten, o lassest uns anbeten,
    O lasset uns anbeten den König !

    2. Du König der Ehren, Herscher der Heerscharen
    Verschmähst nicht, zu ruhen in Marens Schoß.
    Gott, wahrer Gott, von ewigkeit geboren
    O lasset uns anbeten, o lassest uns anbeten,
    O lasset uns anbeten den König !

    3. Kommet, singet dem Herrn, o ihr Engelchöre,
    Frohlocket, frohlocket, ihr Seligen:
    Ehre sei Gott im Himmel und auf Erden !
    O lasset uns anbeten, o lassest uns anbeten,
    O lasset uns anbeten den König !



    Re: Adventskalender

    sitiara - 15.12.2006, 17:59


    Das Christkind
    von Stijn Streuvels
    Über der ganzen Ebene, soweit sie reichte, lag der Schnee glänzend im Mondschein da. Das erste, was Veva tat, war, daß sie zum Himmel aufblickte, den großen Stern wiederzufinden, und aufgeregt erzählte sie Trese, wie der große Stern gerade über dem Häuschen zu sehen gewesen war, wo das Christkind aufs neue zur Welt kam. Aber nun sah der Himmel ganz anders aus: alle Sterne hatten ihr Licht angesteckt! Am schwarz-blauen Himmelszelt wimmelte es von großen und kleinen Sternen, wirr durcheinander und dicht gesät; sie funkelten und tanzten wie zitternde Feuerfünkchen, wie schelmische Augen, die fortwährend zwinkerten und blinzelten. Und mitten zwischen ihnen hing der schöne runde Vollmond, der die ganze Welt mit silbrigem Glanz übergoß und den Schnee erglitzern ließ, so weit das Auge reichte. Der Wind hatte sich gelegt, und es war ganz still in dieser Nacht. Der Schnee krachte, er knirschte unter jedem Schritt; an anderen Stellen war er pulverig wie leckeres Backmehl, das unter dem Fuß aufstäubt.
    Veva fand jetzt alles noch viel einsamer und stiller als am Abend. Es beängstigte und erfreute sie zugleich, wenn sie daran dachte, daß es nun Nacht war, die echte heilige Christnacht, und daß sie sich aufgemacht hatte, das Jesuskind zu schauen; es war zu überwältigend, um es zu glauben. Sie stapfte zwischen Trese und der Mutter einher, und das war ihr das einzig Sichere, daran sie sich überzeugen konnte, daß es kein Traum war, was sie hier draußen auf dem Feld erlebte. Und doch, es kam noch die Kälte dazu! Die Kälte, die überall hinkniff, wo sie bloße Haut vorfand, und den ganzen Körper des Kindes wie mit tausend Nadeln stach, so daß es tüchtig wehtat. Zu Hause am Herd war es so warm gewesen, daß sie es nun draußen schwer aushalten konnte - der Unterschied war gar zu groß. Aber als sie so mit den Zähnen klapperte, daß Mutter es hörte, warf diese ihr ihren Mantel über den Kopf, und nun wurde es wirklich lustig. Veva lief wie in einem Kapellchen, im dunkeln, aber warm eingemummt, und nun wußte sie selbst nicht mehr recht, ob sie vorwärtsging oder an Ort und Stelle trippelte; sie ließ sich nur führen, hielt Mutters Hand fest und fing an, von ihrem unsagbaren Glück zu träumen. Die Pächtersfrau und die Magd plauderten leise miteinander. Veva aber wollte oder konnte es nicht hören, weil sie sich mit ihren eigenen Gedanken beschäftigte.
    Nach einer Weile öffnete Veva den Mantel einen Spalt breit, und als sie mit einem Auge durchguckte, sah sie vorn Trese, die alte Magd, die mit beiden Bündeln am Arm unter dem weit offenstehenden Mantel einem wandelnden Fuder Heu glich. Nun wagte Veva noch einen Blick, um in die Ferne auszuschauen, und wahrhaftig; "Sieh, Mutter", rief das Kind, "siehst du es! Das Licht brennt noch! da ist's!" "Ja, das ist das Kätnerhaus, wir sind bald da..."
    "Und was willst du nun zu dem Kindlein sagen?" Veva wußte nicht, was sie antworten solle; sie hatte nicht daran gedacht, dort etwas zu sagen - das würde sie sich nie getrauen -, sie wollte nur das Kindlein still bewundern. "Ich will es ansehen, Mutter", sagte sie.
    "Und hast du das Kindlein nichts zu fragen? Das ist aber wenig."
    Veva überlegte, aber sie konnte es sich nicht denken, sonst noch irgend etwas zu tun als das göttliche Kind anzuschauen. Sie war voll schaudernder Ehrfurcht vor dem, was sie erleben sollte, und schätzte diese Gunst allein so hoch, daß kein anderes Verlangen in ihr aufkommen konnte. Sie fühlte sich unwürdig, wie die dürftigste unter den Hirtinnen, die voll Glückseligkeit, aber voll Furcht sich leise nahen und niederknien und kaum aufzuschauen wagen zu dem göttlichen Kind, das wirklich aus dem Himmel auf die Erde herabgestiegen ist. Sie konnte es sich nicht anders vorstellen; sie kam nur, anzubeten, und schon das war ein großes Glück für sie. Aber nun erfüllte Mutters Vorschlag, der sie wie eine große Überraschung traf, ihr Herz mit neuer Freude.
    "Du mußt das Christkind bitten, daß es nächstes Jahr auch einmal zu uns auf den Hof kommt", sagte Mutter.
    "Ach ja!" Daß sie daran nicht gedacht hatte! Dies war die passende Gelegenheit, sich diese Gunst für das nächste Jahr auszubitten.
    "Ach, wenn das geschehen könnte!", sagte Trese. Keine von den dreien wußte noch etwas hinzuzufügen; sie schwiegen, als geschähe es aus Ehrfurcht, weil sie sich jetzt dem Häuschen näherten. Das Licht, das sie aus weiter Ferne hatten blinzeln sehen, war nun ganz nah, und wirklich, nun traten sie leiser auf und hielten inne, um die Ruhe nicht zu stören; denn hier war es stiller als selbst auf der weiten Fläche, wo sich nichts bewegte. Vor der Tür zauderten sie noch ein wenig, dann klopfte Trese mit dem Knöchel sacht an das Fensterchen und flüsterte, das Gesicht gegen den Spalt gedrückt: "Meetje, mach auf, Trese ist da und hat gute Begleitung mit..." Veva hielt den Atem an, so ergriffen und scheu war sie. Sie fürchtete, daß nun nach all dem langen Warten am Ende noch etwas dazwischenkommen könnte: daß sie nicht eingelassen würden, daß sie das Kindlein nicht zu sehen bekämen oder daß es vielleicht schon fort wäre... Aber Meetje öffnete hastig die Tür. "Womit kann ich euch dienen?" fragte das Frauchen, verwundert über diesen späten Besuch. "Die Pächterin vom Gutshof und ihr Töchterchen würden jetzt gern das Christkind sehen", antwortete Trese in dem gleichen gewollt feierlichen Ton. Aber nun tat er seine Wirkung: "Ei, ei!" rief das Frauchen mit verhaltenem Atem und gedämpfter Stimme. "Wer ist da? Ist's wirklich wahr? Die Herrin selbst? Wie kommen wir zu dieser Ehre? Und Trese, die alte Trese, noch so spät... Gott, was für Sachen! Und in der Christnacht noch dazu! Kommt doch herein! Und ich laß euch da in der Kälte stehen, wo es so friert!" Das Frauchen hatte ganz den Kopf verloren; sie stotterte und stammelte vor Verwunderung. Sie könnten nichts dafür, daß es hier so dunkel sei, weil sie nur ein Lämpchen hatten, und das müßte in der Webkammer brennen bei der Wöchnerin... Veva schlüpfte an Mutters Rock mit herein, blieb bestürzt stehen und blickte bebend in die Dunkelheit. "Kommt nur, ihr Leute", flüsterte Meetje und drückte leise die Tür der Kammer auf, wo das Lämpchen brannte.
    Eine warme muffige Treibhausluft schlug ihnen entgegen, aber weder die Pächterin noch die Magd sahen, wie man da hineinkommen könnte. Mit Mühe mußten sie sich alle vorwärtsschieben und sich zwischen Kamin und Stühlen durchquetschen; die Kammer war so klein, daß beinahe kein Platz mehr übrigblieb, weil der Webstuhl und das Bett den ganzen Raum in der Mitte ausfüllten. Der Mann war von dem Flachsfaserfeuerchen aufgesprungen und schaute erschrocken, wer da nun so unerwartet hereinkäme. Er suchte Platz zu schaffen und schob die Stühle aus dem Weg und stellte sich selbst in den äußersten Winkel. Die Frau im Bett öffnete ihre großen Augen und richtete sich halb auf, um sehen zu können; da verklärte ein leises glückliches Lächeln ihre Züge. So voll und so durcheinander stand hier alles unter der Balkendecke zwischen den weißgekalkten Lehmwänden, daß man das Ganze nicht recht übersehen konnte. Aber Veva hatte es doch schnell entdeckt: vor dem Bett, in dem die Frau lag, stand auf vier plumpen Beinen eine hölzerne Mulde, und darin lag etwas, das mit Webabfall und Lumpen umwickelt war, und ganz in der Ecke hinter diesem wirklichen Krippchen standen Lenchen und Trinchen! Die erschrockenen Gesichter der beiden Mädchen blickten verwundert auf, und Veva sah, daß die beiden die Krippe bewachten, in der das Kindlein liegen müßte. Das Mädchen wußte nicht, wie sie dort hinkommen sollte, aber sie wagte nicht sich zu rühren, noch zu sprechen.
    "Dicht bei dicht macht warm", sagte Meetje Moeie freundlich, "es ist hier zwar etwas eng, wir sitzen alle in ein und demselben Nest, da spart man Feuerung... Wir wärmen uns gegenseitig, seht..." Und sie wies auf eine dunkle Höhlung auf dem Boden zwischen dem Fußende des Bettes und der Mauer: "Da liegen schon zwei Schläfer, und die beiden ältesten müssen gleich noch mit hinein - das ist die Schlafstelle für die Mädchen." Dann zeigte sie auf das ausgetretene Loch unter dem Webstuhl: "Das ist das Bett der beiden Jungen, sie liegen auch schon drin."
    Es war zu dunkel, als daß man etwas unterscheiden hätte können, und es mußte der Pächterin allmählich zum Bewußtsein kommen, wie es hier von Kindern wimmelte und wie die untergebracht waren. "Schlafen die Würmchen auch nur so auf der Erde?", fragte sie teilnehmend.
    "Ach da liegen sie warm, sie haben zusammengeballte Säcke und ein paar Lumpen in ihrer Kuhle, und sie wärmen sich aneinander", sagte Meetje Moeie.
    "Still, daß sie nicht wach werden! flüsterte die Bäuerin, denn sie fürchtete, es möchte jeden Augenblick ein tüchtiges Geschrei losbrechen, wenn das Kroppzeug munter würde. Gott, wie war es möglich, hier so aufeinandergepackt zu hausen? Jetzt merkte sie, daß es hier noch an anderem als an Kinderwindeln und leinenen Lappen fehlte. Sie wußte nicht, was sie tun oder sagen sollte, so beschämt war sie, hier als behäbige Bäuerin zu stehen, und es tat ihr leid, daß sie nicht viel mehr mitgebracht hatte, was diesen Leuten dienen könnte. Diesen Weihnachtsbesuch hatte sie als reine Freundlichkeit aufgefaßt, um einer Laune ihres Kindes zu genügen, aber nun sah sie den Ernst der Lage, und ein grenzenloses Mitleid erfüllte ihr Gemüt. Als sie sich nach Veva umsah, merkte sie, daß das Kind - Gott weiß wie - durch den engen Raum zwischen den Stützen des Kamins und dem Webstuhl zu der Krippe geklettert war und an die beiden andern geschmiegt dastand. Die Arme eins um des andern Schulter geschlungen, beugten sie sich über die hölzerne Krippe und verharrten in starrer Bewunderung. Das älteste Mädchen hatte ein Tuch zurückgeschoben, und nun lag das Gesichtchen des Neugeborenen frei. Sobald sie es gesehen hatte, wußte Veva nicht mehr, was rund um sie her vorging, sie sah das Kindlein: ein ganz kleines Kindlein, Äuglein und Mündchen zugekniffen, ein Gesichtchen, nicht größer als eine kleine Faust... Sie sah es an und konnte sich nicht satt sehen daran. Noch niemals hatte sie solch einen kleinen, kleinen Säugling gesehen, und sie wagte erst nicht zu glauben, daß er lebte.
    Die Pächterin kümmerte sich um die Frau, die im Bett lag; sie murmelte ganz leise, während Trese und Meetje Moeie die Bündel aufmachten. Aber Veva sah und hörte nichts von alledem; sie fühlte sich in dem Besitze dessen, was ihr höchstes Verlangen darstellte: nun war sie überzeugt, daß sie wirklich vor der Krippe stand und das Jesuskind anschauen durfte; sie dachte keinen Augenblick daran, daß es so ganz anders war, als sie es sich früher vorgestellt hatte. Von der übernatürlichen Klarheit war hier nichts, nichts von dem Glanze und dem Leuchten, die das göttliche Kind ausstrahlen müßte, keine schwebenden Engel, kein himmlischer Gesang; aber dies alles vermißte Veva nicht einmal, denn eine wunderbare Klarheit strahlte aus ihrem eigenen Innern und erleuchtete alles, was sie sah; und die ungewöhnliche Armut und Dürftigkeit der vollgestellten muffigen Webkammer ließ sie unbewußt an den armen kleinen Stall zu Bethlehem denken, wo der Wind frei durch die Löcher blies. Die äußerst alltäglichen Dinge erschienen ihr alle so wunderbar, daß sie noch immer Mühe hatte, sich zu überzeugen, daß es kein Traum war, aber sie spürte zu deutlich die Haarlocken an ihren Wangen, und gegen ihre Schultern stießen von beiden Seiten die Schultern ihrer beiden kleinen Gespielinnen Lenchen und Trinchen, die ebenso entzückt schienen wie sie selbst und in stummer Verwunderung vor der Krippe standen.
    Trotz ihrer eigenen Verzückung fühlte Veva dennoch, wieviel reicher und köstlicher der Besitz für Lenchen und Trinchen war, denn diese vom Schicksal bevorzugten Kinder hatten diesen heiligen Schatz ins Haus bekommen, indessen sie sich mit einem Christbaum und ein wenig Tand hatte bescheiden müssen. Veva beneidete die armen Mädchen jetzt nicht mehr; sie mußte ihnen unsäglich dankbar sein dafür, daß sie sie an der Gnade, das göttliche Kind hier sehen zu dürfen, teilhaben ließen.
    Die drei hatten noch kein Wort miteinander gesprochen, als die Pächterin mit halber Stimme fragte: "Veva, was hast du nun für die artigen Kinder mitgebracht?" Da stand die Kleine beschämt; sie erschrak und wußte nichts zu tun als traurig aufzublicken, da Mutter sie bei dieser hartherzigen Nachlässigkeit ertappte. Alle ihre Gedanken waren vom Christkind eingenommen; was ihr die Engel aus dem Himmel mitgebracht hatten, galt ihr so wenig, daß ihr nicht einmal der Gedanke gekommen war, etwas davon an diese armen Kinder zu verschenken. Wie gern hätte sie ihnen alle ihre Schätze abgetreten, ihnen ihre Dankbarkeit zu zeigen für die große Wohltat, die ihr zuteil wurde! "Nun, bleibst du noch hier, oder gehst du mit Trese nach Hause?" fragte die Pächterin. Veva rührte sich nicht. Sie stand wie ein Bildstöckchen da und sah ihrer Mutter flehend ins Auge. Sie wollte so gern hier bleiben! "Gut, dann gehen wir in die Kirche und lassen dich hier, bis wir wiederkommen." Veva konnte es nicht erwarten, bis Mutter weg war, damit sie sicher sei, daß sie bleiben dürfte.
    Der Mann und das alte Frauchen gaben der Pächterin und Trese bis vor die Haustür das Geleit, dann wurde es vollkommen still im Kämmerlein. Veva bekam einen Stuhl zum Sitzen, und nun standen die Mädchen zu beiden Seiten der Krippe; sie strengten sich an, als hätten sie Nachtwache beim Christkind zu halten. Meetje Moeie schlurfte auf Strümpfen hin und her, legte Flachsfasern auf Feuer und rührte in der Pfanne. Der Mann war nicht zurückgekommen und war sicher auch zur Christmette gegangen. Lenchen und Trinchen wagten noch immer nicht zu sprechen, aus Ehrerbietung oder aus Furcht, daß das Kindlein aufwachen könnte. Im stillen war es Vevas innigstes Verlangen, das Kindlein wach zu sehen, oder daß es doch einmal eines von seinen Äuglein öffnen möchte; es schien aber ruhig weiterschlafen zu wollen. Wenn es geschah, daß Veva flüchtig aufschaute, sah sie jedesmal in da bleiche Gesicht und die sanften Augen der mageren Frau mit dem nie weichenden Lächeln, die so glücklich schien und fortwährend ihren Blick auf die drei Mädchen und die Krippe heftete.
    Veva wußte eigentlich nicht, ob es sehr lange oder sehr kurz gedauert hatte, aber es wunderte sie und sie erschrak, als sie an der Haustür ein Geräusch hörte und Mutter schon zurückgekehrt war. "Komm nun, Kind, die Leute wollen schlafen gehen und wir auch", sagte die Pächtersfrau. Veva stand wie angewachsen da; sie hatte die beiden Händchen auf den Rand der Krippe gelegt, weil sie es nicht wagte, das Kind selbst anzurühren, es fiel ihr schwer, die Hände wegzuziehen und Abschied zu nehmen. Vor dem Fortgehen sah sie noch zum letztenmal zum Krippchen, und siehe da: nun bewegte sich etwas und das Christkind schien aufwachen zu wollen; es öffnete die Äuglein und lächelte! Veva schoß das Blut zum Herzen, daß es heftig zu klopfen begann und sie keinen Schritt vorwärts zu tun wagte. Aber Mutter drängte: "Komm nur, es wird spät, die Leute werden schon daheim sein!"
    "Mutter, Mutter!" Veva wollte erklären, daß nun etwas Wichtiges bevorstehe, aber die Pächterin begriff nicht, was ihr Töchterchen sagen wolle. "Morgen darfst du noch einmal wiederkommen, wenn du dich ausgeschlafen hast!"
    Veva mußte mit, Trese legte ihr das Tuch um die Schultern und nahm sie an der Hand. "Sag guten Abend, oder besser, guten Tag!" Und plötzlich fiel ihr etwas ein, und sie nahm den Faden wieder auf: "Schau, es ist wahr: Gesegnete Weihnachten! Ich hatte vergessen, daß es schon Christtag ist!"
    "Gesegnete Weihnachten!" wünschten nun sie alle einander. Der Mann und Meetje Moeie kamen bis zur Tür mit, um der Pächtersfrau zu danken; die Wöchnerin rief vom Bett aus auch noch ihren Dank, worauf die junge Bäuerin sich entschuldigte und versprach, am Tage noch das eine oder andere zu schicken und alles für das Kindchen zu tun, was nötig war... "Ihr werdet sehen!" rief die alte Trese Meetje Moeie zu, "dies Christkind bringt noch Glück ins Haus!"
    Vevachen ging an Treses Hand; sie hatte nicht gewagt, sich noch einmal nach der Krippe umzusehen; auch fehlte ihr der Mut, Lenchen und Trinchen ihr Vorhaben mitzuteilen; aber sie war fest entschlossen, alles, was sie zu Weihnachten bekommen hatte, mit den Kindern zu teilen. Aber da erschrak sie auf einmal: sie hatte vergessen, das Kindlein zu fragen, ob es im nächsten Jahr zu ihnen auf den Hof kommen wolle! Sie wagte nicht zu bekennen, daß sie das versäumt hatte, und es quälte sie wie ein großes Unglück...
    In der nächtigen Weite war es ganz still; noch immer überflutete eine seltsame Klarheit die weiten weißen Felder, aber auf dem Schnee liefen schwarze Menschengestalten, die aus der Kirche heimkehrten. "Mutter, darf ich den Kindern morgen meine Weihnachtssachen bringen?"
    "Ja, Kind.!
    "Die Kinder haben nichts bekommen, nicht wahr, Mutter?"
    "Nein, nichts, Veva!"
    "Aber sie haben das Christkindchen, Mutter!"
    "Ja, sie haben das Christkindchen", sagte die Pächtersfrau, und es war Veva, als hätte die Mutter bei diesem Worte schwer geseufzt. Und warum ließ Trese ein mitleidiges "Ach Gott, das Kind!" darauf folgen? Keins von den dreien sprach ein Wort, wie sie so über den Schnee gingen, der fortwährend unter den Füßen knirschte. Veva schaute aufwärts zu den Sternen, die immer noch mächtig funkelten; ihr Herz war voll Freude und Angst, ihr Gemüt gerührt von dem, was sie gesehen hatte. Das Geheimnisvolle des Geschehens rund um sie her verstand sie nicht, und vielem, woran sie dachte, vermochte sie weder einen Sinn noch eine Erklärung zu geben. Es verlangte sie aber, sobald sie ausgeschlafen hätte, ihre Geschenke nach dem Kätnerhaus zu bringen und die Freude all der Kinder mitansehen zu dürfen.
    In der großen Diele des Gutshofes war wieder Geräusch, Bewegung, Licht, Wärme und üppige Geselligkeit in Fülle, wie am hellichten Tag. Der Kaffee duftete, die mit Butter gestrichenen Schnitten vom Weihnachtsstollen lagen hochgestapelt auf den Zinnschüsseln. Jedem Neueintretenden wurden "Gesegnete Weihnachten" gewünscht, und jeder nahm an der großen Tafel Platz. Dann wurde die Flasche wieder hergeholt und die Gläser wurden vollgeschenkt. Veva stand verlegen da wie in einem fremden Haus; sie fühlte keine Lust, jemand etwas von dem mitzuteilen, was sie geschaut hatte: immerfort guckte sie zur Mutter und Trese und hatte Angst, daß eine von ihnen etwas davon erzählen könnte; sie wollte ihr Glück verborgen halten. Als das Kind aus der kalten Luft plötzlich in die Wärme kam, wurde es bald vom Schlaf überwältigt, und unwillkürlich war es mit einem Stück Weihnachtsstollen in der Hand bei Tisch vor Schlaf zusammengesunken; ohne daß sie es gewahrte, wurde sie aufgepackt, ins Bett getragen und zugedeckt. Da lag das Kind in tiefem Schlaf.
    Aber was Veva an jenem Weihnachtsmorgen träumte, war noch tausendmal schöner, als was sie in der Nacht in Wirklichkeit erfahren und erlebt hatte. Als Engel schwebte sie auf Flügeln über dem Schneefeld durch die Luft und trug den Christbaum mit allem, was daran hing, federleicht auf ihrer Handfläche. Der schöne große Stern mit den sieben feurigen Strahlen funkelte hoch über dem Häuschen.
    Mit rauschendem Flügelschlag schwebte Veva geradewegs durch den Schornstein hinunter, ohne irgendwo anzustoßen. Nun war das Häuschen voll von Licht und hellem Glanz. Sie brachte den Christbaum hinein, an dem die Lichtlein brannten. Im Krippchen lag rosig das Christkind mit einem Apfel in der Hand, selbst wie ein Äpfelchen auf einem goldgelben Bettchen von Haferstroh. Es hatte ein schneeweißes Hemdchen an, und seine blauen Äuglein waren offen und lachten Veva freundlich an. Es schüttelte seine schönen Ringellöckchen und streckte ihr die molligen Händchen entgegen. Lenchen und Trinchen waren auch dabei und alle die anderen Kinder und Hirten und Hirtinnen, die mit himmlischer Stimme sangen:
    Ihr Hirten, laßt eure Schafe im Feld!
    Der große Herr, der Schöpfer der Welt,
    Er ist euch geboren, die ihr wart verloren,
    Und liegt in der Krippe im kleinen Stall,
    Euch zu erlösen nach Adams Fall.
    Da wird er gefunden, in Windeln gebunden,
    Eine Jungfrau ist Mutter dem Knaben klein,
    Sein Vater ist Gott Vater allein.
    Macht euch auf die Beine, ihr Hirten, schnell!
    Lauft, Hirten, lauft! Lauft Hirten, lauft!
    Lauft, Hirten, lauft! Lauft, Hirten, lauft!
    Doch laßt mir schlafen das heilige Kind!
    Seid leise, leise! Doch lauft geschwind!
    Der Christbaum stand mitten in der Kammer, so groß, daß er sie ganz ausfüllte, und nun tanzten die Hirten und Hirtinnen rundherum, und Veva tanzte auch mit zwischen Lenchen und Trinchen. Als sie sich müde getanzt hatten, ging Veva ohne Zagen an die Krippe, sah das strahlende Kindlein an und beugte sich mit all der Lust ihres kindlichen zarten Gemüts tief zu ihm hinunter und flüsterte ganz leise, sagte es sogar zweimal: "Christkind, Mutter bittet dich, du sollst nächstes Jahr zu uns kommen!" Und Veva sah deutlich, daß das Kindlein freundlich nickte und lächelte.



    Re: Adventskalender

    sitiara - 16.12.2006, 01:40


    Weihnachtszeit
    Horch...
    Feines Glockengeläut in der Abendstille
    kündet von der Ankunft des Weihnachtsmannes.
    Auf unsichtbaren Himmelsbahnen
    gleitet er der Erde entgegen,
    und die Engel im Himmel
    singen mit glockenhellen Stimmen
    das Lied vom Frieden auf Erden.
    Weihnachtszeit...



    Re: Adventskalender

    sitiara - 16.12.2006, 14:07


    Heute backen wir mal eine Torte:



    Chocolate Dream

    Zutaten:

    200 g Walnüsse
    500 g Halbbitter-Kuvertüre
    350 ml Schlagsahne
    3 EL Creme double
    275 g Mehl
    3 TL Backpulver
    1 TL Natron
    ½ TL Salz
    4 EL lösliches Kakaopulver
    250 g Butter
    300 g brauner Zucker
    1 Pkg. flüssiges Vanillearoma
    3 Eier
    125 ml Buttermilch
    100 g Puderzucker


    Zubereitung:

    150 g Walnüsse grob hacken. 400 g Kuvertüre fein hacken. Sahne aufkochen und die Kuvertüre darin auflösen. 300 g davon beiseite stellen. Unter den Rest die Walnüsse und Creme double rühren. Die Masse kalt stellen. Mehl, Backpulver, Natron und Salz mischen, 100 g Kuvertüre hacken und über heißem Wasserbad schmelzen lassen. ¼ l Wasser aufkochen, mit dem Kakao verrühren. Weiche Butter, braunen Zucker und Vanillearoma cremig rühren, die Eier nach und nach hinzufügen. Die flüssige Kuvertüre unterrühren. Dann abwechselnd Mehlmischung und Buttermilch unterrühren. Zum Schluss den heißen Kakao unter Rühren langsam zugießen. Den Teig in zwei mit Backpapier ausgelegte Springformen (Durchmesser 24 cm) streichen und im vorgeheizten Ofen bei 175° circa 35-40 Minuten backen. In der Form auskühlen lassen.
    Die Walnusskuvertüre auf einen Boden streichen und den zweiten Boden darauf setzen. Eine Stunde kalt stellen. Den Puderzucker braun karamellisieren und 50 g Walnüsse darin wenden und auf Backpapier fest werden lassen. Etwas zerlassene Kuvertüre auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech streichen und abkühlen lassen. Dann mit einer Spachtel oder einem Messer Schokoladenlocken abkratzen. Die Torte mit der übrigen Glasur einstreichen und mit den karamellisierten Nüssen und den Schokoladenlocken garnieren.



    Re: Adventskalender

    sitiara - 17.12.2006, 01:09


    Vom Christkind

    Denkt euch – ich habe das Christkind gesehn !
    Es kam aus dem Walde, das Mützchen voll Schnee,
    mit rotgefrornem Näschen.
    Die kleinen Hände taten ihm weh.
    Denn es trug einen Sack, der war gar schwer,
    schleppte und polterte hinter ihm her-
    was drin war, möchtet ihr wissen ?

    Ihr Naseweise, ihr Schelmenpack-
    Meint ihr, er wäre offen, der Sack ?
    Zugebunden bis oben hin!
    Doch war gewiß etwas Schönes drin:
    Es roch nach Äpfel und Nüssen.



    Re: Adventskalender

    sitiara - 17.12.2006, 22:23


    Komm, lass diese Nacht nicht enden
    Komm, lass diese Nacht nicht enden,
    in der wir einen Anfang sehn,
    lass in uns sie weiterleben
    und in den Tagen weitergehn,
    dass die Worte, die gesprochen,
    mehr als leere Worte sind,
    dass der Weg, der hier begonnen,
    nicht im Sand verläuft.

    Komm, lass diese Nacht nicht enden,
    in der wir einen Anfang sehn,
    lass in uns sie weiterleben
    und in den Tagen weitergehn,
    dass die Träne, die vergossen,
    nicht umsonst herunterrinnt,
    dass die Kraft, die hier gefunden,
    nicht im Keim erstickt.

    Komm, lass diese Nacht nicht enden,
    in der wir einen Anfang sehn,
    lass in uns sie weiterleben
    und in den Tagen weitergehn,
    dass das Lied, das hier gesungen,
    auf den Straßen weiterklingt,
    dass die Hoffnung, die geboren,
    morgen größer wird.

    Hans-Jürgen Netz



    Re: Adventskalender

    sitiara - 18.12.2006, 01:05


    Die Alte, die auf Gott wartete
    Es war einmal eine alte Frau, der hatte der liebe Gott versprochen, sie heute zu besuchen. Darauf war sie nun natürlich nicht wenig stolz. Sie scheuerte und putzte, buk und tischte auf. Und dann fing sie an, auf den lieben Gott zu warten.

    Auf einmal klopfte es an die Tür. Geschwind öffnete die Alte, aber als sie sah, dass draußen nur ein armer Bettler stand, sagte sie: »Nein, in Gottes Namen, geh heute deiner Wege! Ich warte eben gerade auf den lieben Gott, ich kann dich nicht aufnehmen!« Und damit ließ sie den Bettler gehen und warf die Tür hinter ihm zu.
    Nach einer Weile klopfte es von neuem. Die Alte öffnete diesmal noch geschwinder als beim ersten Mal. Aber wen sah sie draußen stehen? Nur einen armen alten Mann. »Ich warte heute auf den lieben Gott. Wahrhaftig, ich kann mich nicht um dich kümmern!« Sprach's und machte dem Alten die Tür vor der Nase zu.
    Abermals eine Weile später klopfte es von neuem an die Tür. Doch als die Alte öffnete - wer stand da, wenn nicht schon wieder ein zerlumpter und hungriger Bettler, der sie inständig um ein wenig Brot und um ein Dach über dem Kopf für die Nacht bat. »Ach, lass mich in Ruhe! Ich warte auf den lieben Gott! Ich kann dich nicht bei mir aufnehmen!« Und der Bettler musste weiterwandern, und die Alte fing aufs neue an zu warten.

    Die Zeit ging hin, Stunde um Stunde. Es ging schon auf den Abend zu, und immer noch war der liebe Gott nicht zu sehen. Die Alte wurde immer bekümmerter. Wo mochte der liebe Gott geblieben sein? Zu guter Letzt musste sie betrübt zu Bett gehen. Bald schlief sie ein. Im Traum aber erschien ihr der liebe Gott. Er sprach zu ihr: »Dreimal habe
    ich dich aufgesucht und dreimal hast du mich hinausgewiesen!«
    Von diesem Tage an nehmen jene, die von dieser Geschichte erfahren haben, alle auf, die zu ihnen kommen. Denn wie wollen sie wissen, wer es ist, der zu ihnen kommt? Wer wollte denn gern den lieben Gott von sich weisen?



    Re: Adventskalender

    sitiara - 19.12.2006, 01:29


    Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen
    Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen,
    wie glänzt er festlich, lieb und mild,
    als spräch' er: "Wollt in mir erkennen
    getreuer Hoffnung stilles Bild!"

    Die Kinder stehn mit hellen Blicken,
    das Auge lacht, es lacht das Herz,
    o fröhlich seliges Entzücken!
    Die Alten schauen himmelwärts.

    Zwei Engel sind hereingetreten,
    kein Auge hat sie kommen seh’n,
    sie gehn zum Weihnachtstisch und beten,
    und wenden wieder sich und geh’n.

    "Gesegnet seid, ihr alten Leute,
    gesegnet sei, du kleine Schar!
    Wir bringen Gottes Segen heute
    dem braunen wie dem weißen Haar.

    Zu guten Menschen, die sich lieben,
    schickt uns der Herr als Boten aus,
    und seid ihr treu und fromm geblieben,
    wir treten wieder in dies Haus."

    Kein Ohr hat ihren Spruch vernommen,
    unsichtbar jedes Menschen Blick
    sind sie gegangen wie gekommen,
    doch Gottes Segen blieb zurück.



    Re: Adventskalender

    sitiara - 19.12.2006, 02:10


    Was die Maus träumt


    Es war ein bitterkalter Heiligabend in einer kleinen Stadt im kalten Norden Mexicos. Eine kleine braune Maus saß zitternd im Schnee. »Wo soll ich heut Nacht bloß schlafen? Ich werde erfrieren« piepste sie zähneklappernd. Da sah sie eine Kirche. Die große schwere Holztür stand einen Spalt breit offen, und ein Lichtstrahl fiel nach draußen auf den Schnee. Die Maus spähte hinein - niemand war da.
    Auf dem Boden war eine Krippe aufgebaut. Wie schön, dachte die Maus, und ging näher heran. Bestimmt hat keiner was dagegen, wenn ich hier übernachte. Sie betrachtete die starren Tonfiguren. Maria und Joseph sahen liebevoll zum Baby, das im Heu lag, und um die drei herum standen die Stalltiere.
    Die Maus dachte: 'Das arme Baby friert bestimmt. Es hat ja fast nichts an. Wenn ich neben ihm schlafe, können wir uns gegenseitig wärmen.' Und sie kuschelte sich an das Christkind und schlief ein. Im Traum hörte sie Stimmen. »Armes Ding« sagte jemand leise. »Bestimmt ist sie müde und friert«. »Wir müssen sie mit Heu zudecken« sagte eine Männerstimme. Die Maus lächelte im Schlaf, als sie fühlte, wie jemand sie vorsichtig zudeckte und eine kleine Hand ihr über den Kopf streichelte. Als der Priester am nächsten Weihnachtstag die Kirche betrat und die Krippe sah, staunte er nicht schlecht. Er beugte sich nach unten, um besser sehen zu können. »Na so was!« flüsterte er. »Da liegt eine Maus beim Jesuskind und schläft! Und was für einen merkwürdigen weißen Fleck sie auf dem Kopf hat! Wie mag der da hingekommen sein? Hm, das ist bestimmt eine ganz besondere Maus.«
    Gerade in diesem Moment wachte die Maus auf. »Keine Angst...« sagte der Priester freundlich, »Ich tu dir nichts. Von nun an kannst du hier in der Kirche wohnen.«
    Die Maus war so glücklich! Sie sah den Priester an und dann das Christkind. Und da bemerkte sie, daß es ihr einen Moment lang zulächelte. Seit diesem Tag lebte die Maus in der Kirche. Und auch ihre Kinder und Enkelkinder lebten dort, und alle hatten sie einen weißen Fleck auf dem Kopf.

    (Rosario Valderrama)



    Re: Adventskalender

    sitiara - 19.12.2006, 02:15


    Was die wenigsten wissen


    Jede Kerze im Advent hat ihre Bedeutung.

    Erste Kerze
    Die Kerze der Prophezeiung. Wir feiern mit dem Anzünden dieser Kerze
    die Voraussage, daß Christus bald kommt.

    Zweite Kerze
    Die Betlehem- oder Friedenskerze. Mit dem Anzünden dieser Kerze
    feiern wir die Geburt Jesu in Bethlehem.

    Dritte Kerze
    Die dritte Kerze ist vielerorts rosa, hat also eine hellere Farbe als die restlichen.
    Das Anzünden dieser Kerze der Freude soll die neuerwachte Freude
    in unseren Herzen symbolisieren.

    Vierte Kerze
    Diese letzte Kerze ist die Kerze der Liebe. Mit dem Anzünden dieser Kerze
    feiern wir, daß Gott die Welt so sehr liebte, daß er seinen einzigen Sohn gab.



    Re: Adventskalender

    sitiara - 19.12.2006, 02:18


    Die Rose von Jericho



    stammt aus den Wüstengebieten Israels und Jordaniens.
    Da man sie beliebig oft zu neuem Leben erwecken kann, wird
    sie auch die Auferstehungspflanze genannt.
    Sie wurde zuerst von den Kreuzrittern nach Europa gebracht
    und als heilige Pflanze verehrt. Sie ist eine sehr mythische
    Pflanze, die niemals stirbt.
    Schon in der Bibel ist sie erwähnt, und die Jungfrau Maria
    soll sie auf der Flucht von Nazareth nach Ägypten gesegnet
    und ihr ewiges Leben verliehen haben.
    Der Pilger Ludolphe von Suchem berichtete im 16 Jhd., dass auf
    dem Wege, den die heilige Jungfrau entlang schritt, Rosen wachsen,
    welche den Namen "Rose von Jericho" tragen.
    In deutschen Bauernfamilien wird sie gut verwahrt und von Generation
    zu Generation weitervererbt. Es heisst, dass in einem Haus, in dem
    die Rose von Jericho aufbewahrt wird, Glück und Segen herrschen soll.

    Sie ist auch ein ideales Weihnachtsgeschenk, kann man in ihr doch
    ein kleines Geschenk verstecken, das, wenn man sie wässert,
    zum Vorschein kommt.

    Nach einer alten Legende soll die Blume ihren Namen von Josua haben,
    der die von Rosen umgebene Stadt Jericho mit ihrer Hilfe erobert haben soll.

    Eine weitere Legende besagt:
    Der Heilige Josef wurde in der Nacht vom Engel des Herrn geweckt.
    Dieser sprach: "Josef, Du mußt aufstehen und nach Ägypten fliehen!
    Herodes will das Kind töten." Josef packte eilends ein paar Sachen
    zusammen, holte den Esel und lud Maria und das Jesuskind auf und floh.
    Maria sagte: "Josef, wie sollen wir das schaffen, den langen Weg durch
    die Wüste?" Und die Gottesmutter weinte bitterlich. Überall, wo eine Träne in den Wüstensand fiel, wuchs eine grüne Pflanze. So hatte der
    Esel etwas zum Fressen und konnte die heilige Last tragen. Dies ist
    das Geheimnis der Rose von Jericho.


    Pflege der Rose von Jericho

    Wenn Sie die Pflanze aufgehen lassen wollen, halten Sie sie kurz
    unter den Wasserhahn. Danach legen Sie die Rose in ein flaches Gefäß und übergießen sie mit Wasser. Es genügt, wenn der untere Teil der
    Pflanze (ihre Wurzel) unter Wasser steht. Sie werden ein unglaubliches
    Naturwunder erleben. Innerhalb von 8 Stunden wird aus diesem
    unscheinbaren leblosen Knollen eine attraktive grüne Pflanze. Wer das
    nicht abwarten kann, der kann die Rose auch mit kochendem Wasser,
    welches sonst jedes pflanzliche Leben vernichten würde, übergießen.
    Selbst das kann ihr nichts anhaben und sie öffnet sich sofort. In
    10 bis 20 Minuten ist sie zum Leben erwacht und man kann dieses
    Schauspiel direkt beobachten. Wenn das geschehen ist, kann man
    sie eine Woche lang im Wasser liegen lassen. Da sie eine Wüstenpflanze
    ist, benötigt sie von Natur aus wenig Wasser. Deshalb braucht sie nach
    dem Wässern eine Trockenphase von mindestens 2 Wochen. Im trockenen
    Zustand hält sie es Jahrhunderte aus, ohne einzugehen. Solange die
    "Rose von Jericho" nicht zuviel Wasser bekommt, kann sie nicht
    eingehen und auch Ihre Ur-Ur-Urenkel werden noch etwas von ihr haben.



    Re: Adventskalender

    sitiara - 19.12.2006, 02:19


    Engelchen im Himmelreich



    Endlich ist es nun soweit,
    sie ist da, die Weihnachtszeit.
    Heuer, so wie jedes Jahr,
    hat die ganze Engelschar,
    alle Wölkchen abgestaubt,
    sich so manchen Keks erlaubt,
    Flügelchen zurechtgestutzt,
    jedes Sternchen blankgeputzt,
    manches Päckchen in der Nacht,
    dem Christkind hinterhergebracht,
    auch den Weihnachtsmann geweckt,
    und ihn ins Gewand gesteckt.
    Rudolph aus dem Stall geführt,
    und den Schlitten fest poliert,
    mit Geschenken aufgefüllt,
    Petrus einen Streich gespielt.
    Oh, Engelchen im Himmelreich,
    was wär´ bloß Weihnacht ohne Euch?



    Re: Adventskalender

    sitiara - 19.12.2006, 02:22


    Nikolaus, verrate mir

    Nikolaus verrate mir, hast du auch eine Frau?
    Zum Reden, Schmusen und zum Kuscheln
    und zärtlich durch die Haare wuscheln?
    Sag, kitzelt dein Bart bei jedem Kuss,
    so dass deine Frau herzhaft lachen muss?

    Nikolaus verrate mir, hast du vielleicht auch Kinder?
    Mit denen du Kassetten hörst
    und manchmal auch die Nachbarn störst?
    Sind deine Kinder genau wie ich
    oder immer lieb und ordentlich?

    Nikolaus verrate mir, hast du vielleicht ein Fahrrad?
    Mit dem du durch die Matsche braust
    und dich dabei total versaust.
    Im Sommer beim Radeln, behältst du auch dann,
    Pelzstiefel, Mantel und Handschuhe an?

    Nikolaus verrate mir, putzt du dir gern die Zähne?
    Ob du beim Haare waschen schreist,
    wenn Seife in die Augen beißt?
    Mir kannst du's sagen, mir allein,
    es soll unser Geheimnis sein.

    (Verfasser unbekannt)



    Re: Adventskalender

    sitiara - 20.12.2006, 10:37


    Ich wünsche mir...
    Ich wünsche mir in diesem Jahr
    mal Weihnacht’ wie es früher war.
    Kein Hetzen zur Bescherung hin,
    kein schenken ohne Herz und Sinn.
    Ich wünsch’ mir eine stille Nacht,
    frostklirrend und mit weißer Pracht.
    Ich wünsche mir ein kleines Stück
    Von warmer Menschlichkeit zurück.
    Ich wünsche mir in diesem Jahr
    `ne Weihnacht, wie als Kind sie war.
    Es war einmal, schon lang ist`s her,
    da war so wenig so viel mehr.



    Re: Adventskalender

    sitiara - 21.12.2006, 02:45


    Sollte es das Christkind gewesen sein?
    (Max Bolliger)
    Es war einmal eine gute Frau, die sich an Weihnachten eine Ehre daraus gemacht, arme Kinder beschenken. Schon lange vor dem Fest fing sie an, Kuchen zu backen, um sie in der Kirche vor der Krippe zu verteilen.
    Als sie mit ihrer Arbeit fertig war, erfüllte ein herrlicher Duft das Haus und drang bis auf die Straße hinaus. In Reih und Glied standen die Kuchen auf einem langen Tisch. Ihr Anblick erfüllte die gute Frau mit Stolz und Freude. Da klopfte es plötzlich an der Tür.
    Vor der Tür stand ein fremdes Kind und schaute sie bittend an.
    “Gibst du mir einen Kuchen?” fragte es.
    Aber es reute die gute Frau, einen der Kuchen jetzt schon weg zu geben.. “Wo denkst du hin?” fragte sie “Weihnachten ist erst in einer Woche!” - “Weihnachten ist heute”, sagte das Kind.
    Doch die gute Frau dachte an nichts anderes, als das Kind wolle mit List einen ihrer Kuchen ergattern. Sie wies ihm streng die Tür.
    Am Heiligabend packte sie die Kuchen ein.
    Aber als sie damit in die Kirche ging, sah sie den Pfarrer und den Küster aufgeregt vor der Krippe stehen.
    Sie war leer.
    Da erinnerte sich die Frau an das fremde Kind und erschrak.
    Sollte es das Christkind gewesen sein?



    Re: Adventskalender

    sitiara - 22.12.2006, 01:20


    Tage, süß wie Marmelade
    (Rolf Krenzer)
    Seit der Adventskalender an der Wand hängt und jeden Tag ein Türchen geöffnet werden darf, hält es die kleine Maren fast nicht mehr aus. Jeden Tag fragt sie einmal, zweimal und mehr: "Wann ist endlich Weihnachten?" "Noch vierundzwanzig
    Tage!" Hat Papa zuerst gesagt. Aber Maren weiß noch nicht, wie lange vierundzwanzig Tage sind. Da hat Papa ihr beiden Hände genommen und jeden Finger einmal ganz leicht hochgeschnipst. "Das sind zehn Tage!" Hat er gesagt. "Schau: eins, zwei, drei, vier, fünf Finger an der einen Hand, und noch fünf Finger an der anderen!" Maren kann nicht so weit zählen wie Papa. "Und meine beiden Hände noch dazu!" hat Papa gesagt und seine beiden Hände hoch gehoben. "Das sind vierundzwanzig Tage!" Hat Papa gesagt. "Solange dauert es noch!" Maren hat Mamas und Papas Finger gesehen und dann noch ihre eigenen Finger. Es waren so viele. Viel zu viele! Da hat sie ganz tief geseufzt und gewusst, dass es noch sehr, sehr lange dauern wird. Aber nach ein paar Tagen brauchte Mama ihre Finger gar nicht mehr dazuhalten. Und dann brauchte Papa auch nur noch eine Hand. Aber es war immer noch lange, sehr lange bis Weihnachten. Als dann Papa seine Hände nur noch brauchte, um an Marens Fingern die Tage abzuzählen, da waren sie schon recht nah an Weihnachten dran. Doch Maren dauerte es noch viel zu lange. "Die letzten Tage dauern am längsten!" sagte Papa und nahm Maren auf den Schoß. "Das ist leider so!" Er zählte noch einmal die Tage an Marens Fingern ab, aber es wurden nicht weniger. "Du musst jeden Tag auskosten!" Meinte Mama. "Dann ist jeder Tag ganz besonders schön!" "Wie macht man das? Auskosten? fragte Maren. "Ganz einfach!" lachte Mama. "Man muss sich ganz doll über jeden Tag freuen. Und dann schmeckt der Tag so gut wie Erdbeereis!" "Oder Himbeermarmelade!" sagte Maren. "Genauso ist es!" sagte Mama und holte das Glas mit der Himbeermarmelade, die Maren so gern aß. Und Maren durfte einen Finger nach dem anderen in die Marmelade stecken und ablecken. Zehn Tage waren es noch bis Weihnachten, und zehnmal durfte Maren Himbeermarmelade kosten. "Schade!" sagte Papa. "Morgen sind es nur noch neun Tage! Ein Finger weniger!" "Morgen ist Erdbeermarmeladetag!" lachte Mama. "Und dann?" fragte Maren. "Vielleicht Honigtag oder Heidelbeermarmeladetag!" "Und ich darf morgen wieder mit allen Fingern kosten?" fragte Maren und begann sich schon ein bisschen auf morgen zu freuen. "Nur noch mit neun Fingern!" sagte Mama. "Jeden Tag ein Finger weniger!" "Und wenn alle Finger weg sind?" fragte Maren. "Dann nehmen wir den kleinen Löffel!" Doch da schüttelte Mama lachend den Kopf. "Dann ist endlich Weihnachten!" sagte sie. Und Papa nickte!



    Re: Adventskalender

    sitiara - 23.12.2006, 17:29


    Stille Nacht, heilige Nacht
    Stille Nacht, heilige Nacht!
    Alles schläft, einsam wacht
    Nur das traute hochheilige Paar.
    Holder Knabe im lockigen Haar,
    Schlaf in himmlischer Ruh!
    Schlaf in himmlischer Ruh!

    Stille Nacht, heilige Nacht,
    Hirten erst kund gemacht!
    Durch der Engel Halleluja
    tönet es laut von fern und nah:
    Christ der Retter ist da!
    Christ der Retter ist da!

    Stille Nacht, heilige Nacht,
    Gottes Sohn, o wie lacht
    Lieb' aus Deinem göttlichen Mund,
    Da uns schlägt die rettende Stund,
    Christ, in Deiner Geburt!
    Christ, in Deiner Geburt!



    Re: Adventskalender

    sitiara - 24.12.2006, 01:00


    Heinrich Zeise (1822-1914)

    Weihnachtabend

    Hell prangt des Zimmers weiter Raum!
    Welch hehre Augenweide!
    Und jubelnd um den Tannenbaum
    stehn meine Kinder beide.
    Wie jauchzen sie von Lust beseelt,
    sich freuend jeder Gabe,
    o, könnt ich jubeln, doch mir fehlt
    mein blondgelockter Knabe.

    Vor Jahren in demselben Raum
    klatscht' er in seine Hände,
    und tanze um den Tannenbaum,
    der bot so reiche Spende!
    Jetzt scheint mir öde, scheint mir leer
    das lampenhelle Zimmer,
    der Kerzenglanz, das Lichtermeer,
    mir däucht's nur öder Schimmer.

    Die Kinder sehn mich fragend an,
    was wohl dem Vater fehle?
    Ich fasse mich, und lächle dann,
    dass ich die Lust nicht schmäle.
    Noch hat ihr frisches Kinderherz
    von Sorgen nichts erfahren,
    doch wird die Zukunft euch den Schmerz
    und Kummer nicht ersparen.

    Mein Sohn, den ich im Geiste seh',
    wer schmückt die heut dein Bette?
    Das Eis bedeckt's, und kalter Schnee
    fällt auf die Schlummerstätte. -
    Dort hängt dein Bild in Jugendzier,
    bekränzt hängt's überm Tische,
    indes die salz'ge Träne mir
    ich von den Wimpern wische.



    unbekannt

    Wer klopfet an...

    Wer klopfet an? - "O zwei gar arme Leut!"
    Was wollt ihr dann? - "O gebt uns Herberg heut!
    O, durch Gottes Lieb' wir bitten, öffnet uns doch eure Hütten!"
    O nein, nein, nein! - "O lasset uns doch ein!"
    Es kann nicht sein. - "Wir wollen dankbar sein!"
    Nein, nein, nein, es kann nicht sein,
    Da geht nur fort, ihr kommt nicht 'rein.

    Wer vor der Tür? - "Ein Weib mit ihrem Mann."
    Was wollt ihr denn? - "Hört unser Bitten an!
    Lasset heut bei Euch uns wohnen,
    Gott wird Euch schon alles lohnen!"
    Was zahlt ihr mir? - "Kein Geld besitzen wir!"
    Dann geht von hier! - "O öffnet uns die Tür!"
    Ei, macht mir kein Ungestüm,
    Da packt euch, geht woanders hin!

    Was weinet ihr? - "Vor Kält erstarren wir."
    Wer kann dafür? - "O gebt uns doch Quartier!
    Überall sind wir verstoßen, jedes Tor ist uns verschlossen!"
    So bleibt halt drauß! - "O öffnet uns das Haus!"
    Da wird nichts draus. - "Zeigt uns ein andres Haus."
    Dort geht hin zur nächsten Tür!
    Ich hab nicht Platz, geht nur von hier!

    Da geht nur fort! - "O Freund, wohin? Wo aus?"
    Ein Viehstall dort! - "Geh, Joseph, nur hinaus!
    O mein Kind, nach Gottes Willen
    Mußt du schon die Armut fühlen."
    Jetzt packt euch fort! - "O, dies sind harte Wort'!"
    Zum Viehstall dort! - "O, wohl ein schlechter Ort!"
    Ei, der Ort ist gut für euch;
    Ihr braucht nicht viel. Da geht nur gleich!

    (nach einem alten bayrisch/österreichischen Klöpfelnachtspiel)



    Hermann von Schmid (1850-1880)

    Das Vöglein auf dem Weihnachtsbaum

    Ich hatt' ein Vöglein, das war wunderzahm,
    daß es vom Munde mir das Futter nahm.
    Es flatterte bei meinem Ruf herbei
    und trieb der muntern Kurzweil vielerlei,
    drum stand das Türchen seines Kerkers auf
    den ganzen Tag zu freiem Flug und Lauf.
    Im Käfig war es aus dem Ei geschlüpft,
    war nie durch Gras und grünes Laub gehüpft
    und hatte nie den dunklen Wald geschaut,
    wo sein Geschlecht die leichten Nester baut.
    Und wie der Winter wieder kam ins Land,
    das Weihnachtsbäumchen in der Stube stand,
    da fand mein schmuckes, zahmes Vögelein
    neugierig bald sich in den Zweigen ein.
    Wohl trippelt es behutsam erst und scheu
    dem Rätsel zu, so lockend und so neu,
    doch bald war's in dem grünen Reich zu Haus,
    wie prüfend breitet es die Flügel aus;
    so freudig stieg und fiel die kleine Brust,
    als schwellte sie der Tannenduft mit Luft.
    Und wie er nie vom Käfig noch erklang,
    so froh, so schmetternd tönte sein Gesang!
    Zum erstenmal berauscht vom neuen Glück,
    kehrt es zu seinem Hause nicht zurück.
    Hart an das Stämmchen duckt es, still und klein
    und schlummert in der grünen Dämmrung ein.
    Und sinnend sah ich lang des Lieblings Ruh
    wie erst dem Spiel, dem zierlich heitren, zu,
    als durch des Vogels Leib mit einemmal
    sein seltsam Zittern wunderbar sich stahl;
    das Köpfchen mit dem Fittich zugetan,
    fing es geheim und süß zu zwitschern an:
    Im Traum geschah's ... und Wald und Waldeswehn
    schien ahnungslos durch diesen Traum zu gehen.
    Und seltsam überkam's mich bei dem Laut!
    Was nie das Tierchen lebend noch geschaut,
    des freien Waldes freie Herrlichkeit,
    nun lag es offen da vor ihm und weit ...
    mich aber mahnt es einer anderen Welt,
    und mancher Frage, zweifelnd oft gestellt,
    und dieses Leben deuchte mir ein Traum
    wie der des Vögleins auf dem Weihnachtsbaum.



    Friedrich Rückert (1788-1866)

    Des fremden Kindes heiliger Christ

    Es lauft ein fremdes Kind
    Am Abend vor Weihnachten
    Durch eine Stadt geschwind,
    Die Lichter zu betrachten,
    Die angezündet sind.

    Es steht vor jedem Haus
    Und sieht die hellen Räume,
    Die drinnen schaun heraus,
    Die lampenvollen Bäume;
    Weh wird's ihm überaus.

    Das Kindlein weint und spricht:
    "Ein jedes Kind hat heute
    Ein Bäumchen und ein Licht
    Und hat dran seine Freude,
    Nur bloß ich armes nicht.

    An der Geschwister Hand
    Als ich daheim gesessen,
    Hat es mir auch gebrannt;
    Doch hier bin ich vergessen
    In diesem fremden Land.
    Lässt mich denn niemand ein
    Und gönnt mir auch ein Fleckchen?
    In all den Häuserreih'n
    Ist denn für mich kein Eckchen,
    Und wär' es noch so klein?

    Lässt mich denn niemand ein?
    Ich will ja selbst nichts haben,
    Ich will ja nur am Schein
    Der fremden Weihnachtsgaben
    Mich laben ganz allein."

    Es klopft an Thür und Thor,
    An Fenster und an Laden;
    Doch niemand tritt hervor,
    Das Kindlein einzuladen,
    Sie haben drin kein Ohr.

    Ein jeder Vater lenkt
    Den Sinn auf seine Kinder;
    Die Mutter sie beschenkt,
    Denkt sonst nichts mehr noch minder;
    Ans Kindlein niemand denkt.

    "O, lieber heil'ger Christ!
    Nicht Mutter und nicht Vater
    Hab' ich, wenn du's nicht bist;
    O, sei du mein Berater,
    Weil man mich hier vergißt!"

    Das Kindlein reibt die Hand,
    Sie ist von Frost erstarret;
    Es kriecht in sein Gewand,
    Und in dem Gässlein harret,
    Den Blick hinaus gewandt.

    Da kommt mit einem Licht
    Durchs Gässlein hergewallet
    Im weißen Kleide schlicht
    Ein ander Kind; - wie schallet
    Es lieblich, da es spricht:

    "Ich bin der heil'ge Christ,
    War auch ein Kind vordessen,
    Wie du ein Kindlein bist;
    Ich will dich nicht vergessen,
    Wenn alles dich vergisst.

    Ich bin mit meinem Wort
    Bei allen gleichermaßen;
    Ich biete meinen Hort
    So gut hier auf den Straßen
    Wie in den Zimmern dort.

    Ich will dir deinen Baum,
    Fremd Kind, hier lassen schimmern
    Auf diesem offnen Raum,
    So schön, dass die in Zimmern
    So schön sein sollen kaum."

    Da deutet mit der Hand
    Christkindlein auf zum Himmel,
    Und droben leuchtend stand
    Ein Baum voll Sterngewimmel
    Vielästig ausgespannt.

    So fern und doch so nah',
    Wie funkelten die Kerzen!
    Wie ward dem Kindlein da,
    Dem fremden, still zu Herzen,
    Das seinen Christbaum sah!

    Es ward ihm wie ein Traum;
    Da langten hergebogen
    Englein herab vom Baum
    Zum Kindlein, das sie zogen
    Hinauf zum lichten Raum.

    Das fremde Kindlein ist,
    Zur Heimat nun gekehret
    Bei seinem heil'gen Christ;
    Und was hier wird bescheret,
    Es dorten leicht vergisst.



    Detlev von Liliencron (1844-1909)

    Weihnachtsgesang aus "Poggfred"

    In Poggfred bin ich, Schnee liegt rings umher,
    der Weihnachtsabend ist herangekommen,
    ein voller Wagen hält geschenkeschwer,
    für viele Kinder ist er angekommen.
    Zu unsrer Freude und des Christkinds Ehr'
    ist über Bethlehem der Stern entglommen.
    Fern aus den Wäldern klingt ein leiser Sang,
    der klingt so sanft, der klingt so liebebang:
    "Es ist ein Reis entsprungen
    aus einer Wurzel zart;
    wie uns die Alten sungen,
    von Jesse kam die Art.
    Und hat ein Blümlein bracht
    mitten im kalten Winter
    wohl zu der halben Nacht."

    Aus meinen Forsten einen Tannenbaum
    so mächtig groß wie möglich ließ ich bringen,
    dann schufen Bertouch, ich, den Wintertraum
    und ließen alles prächtig wohlgelingen;
    ein Honigkuchenruch durchzieht den Raum,
    die Tische sind bedeckt mit bunten Dingen,
    die Kerzen leuchten und die Glocke tönt,
    Herein, Herein! Hier ist die Welt versöhnt.

    Ich hatte weit das Völkchen holen lassen,
    aus Tagelöhnerkaten, Heidehütten,
    die scheuen Kleinen aus den dürftigen Klassen,
    der Waschfrau kränklich Kind von dunstigen Bütten:
    sie alle soll die Liebe heut umfassen,
    sie alle soll die Fülle heut umschütten.
    Ich selber nahm aus dem befang'nen Schwarm
    ein lütt Zigeunermädel auf den Arm.

    Halbjährig ist das Wurm, sie trappelt, trampelt,
    die braunen Händchen zittern, langen, greifen.
    Sie macht ein Karpfenmäulchen, strappelt, strampelt,
    und wie erstaunt die schwarzen Augen schweifen,
    heb ich sie lichterhoch! Und wie sie ampelt!
    Ho, jemine, kann schon ihr Finger kneifen!
    Sie kreischt vor Luft, das war ihr erstes Juchzen,
    du, Dirnlein, käm die später nie das Schluchzen.

    Ach, schenken, schenken, könnt ich immer schenken.
    Und lindern, wo die Not, die Armut haust.
    Und braucht ich nie mein Geld erst zu bedenken,
    wo ein Verzweifelter den Bart sich zaust.
    Unf könnt ich alle Krämerhälse henken:
    Pfeffer in euern Schlund! Und meine Faust!
    Könnt allen ich ein Tannenreis entzünden:
    seid froh, vergeßt für immer eure Sünden.

    Ist das ein Durcheinander: wie sie spielen
    und schleppen, ziehn, trompeten, trommeln, geigen.
    Beschwert sind Stühle, Sofa, Teppich, Dielen
    ein jedes schirmt und schützt für sich sein Eigen;
    Mariechen, oh, seh ich nach Ännchen schielen,
    ei, ei! Doch wer kommt da? Und tiefes Schweigen:
    ein Engel mit gesenkten weißen Flügeln,
    der flog wohl eben her von Gottes Hügeln.

    Seht! Der jetzt hier vor euch steht,
    ist ein Engel aus dem Himmel,
    von den Sternen hergeweht,
    ach, ins irdische Gewimmel.

    Manches hab ich angeschaut,
    ganz zuletzt die Weihnachtsbäume,
    und darunter aufgebaut
    tausend wachgewordne Träume.

    Mit Knecht Ruprecht ging ich viel
    vor den schönen Christkindtagen,
    immer neu war unser Ziel,
    seinen Rucksack half ich tragen.

    Unsrer Gaben Fülle lag
    fest verschlossen in Verstecken,
    daß nicht vor dem Jesustag
    Naseweischen sie entdecken.

    Ein Klein-Lottchen konnt ich sehn,
    mit dem Brüderchen, dem Fritzen,
    suchten emsig auf den Zehn
    Schlüsselloch und Türenritzen.

    Kinder, ward der alte Mann
    böse, zeigte schon die Rute!
    Doch ich tat ihn in den Bann,
    bis ihm wieder lieb zu Mute.

    Und nun trägt vom hellen Baum
    jeder seinen Schatz in Händen,
    und er läßt sich selbst im Traum
    die Geschenke nicht entwenden.

    Ganz besonders diesmal fand
    Märchenbuch ich und Geschichten
    denn ich kam in jenes Land,
    wo die Menschen alle dichten.

    Bleibt ihr artig, kleine Schar,
    wird Knecht Ruprecht an euch denken,
    bringt euch auch im nächsten Jahr
    einen Sack voll von Geschenken.

    Und dann steht ihr wie im Traum.
    Und noch einmal seht ihr wieder
    Kerzenglanz und Tannenbaum
    und hört alte Weihnachtslieder.

    Die Fenster auf! Der Engel hebt die Hacken,
    langsam erhebt er zu den Sternen sich,
    wir biegen unsre Köpfe in den Nacken,
    hoch, höher schwebt er, silberweiß; ein Strich
    verschimmert an des Mondes Sichelzacken,
    die ganze Erde ruht nun feierlich.
    Aus Poggefreds Wäldern, rings, wie Friedensklang
    klingt wunderbar ein Knabenzwiegesang:
    Sanctus dominus deus Sabaoth,
    pleni sunt coeli et terra gloria tua,
    Hosianna in excelsis.



    Klabund (1890-1928)

    Weihnacht

    Ich bin der Tischler Josef,
    Meine Frau, die heißet Marie.
    Wir finden kein' Arbeit und Herberg'
    Im kalten Winter allhie.

    Habens der Herr Wirt vom goldnen Stern
    Nicht ein Unterkunft für mein Weib?
    Einen halbeten Kreuzer zahlert ich gern,
    Zu betten den schwangren Leib. -

    Ich hab kein Bett für Bettelleut;
    Doch scherts euch nur in den Stall.
    Gevatter Ochs und Base Kuh
    Werden empfangen euch wohl. -

    Wir danken dem Herrn Wirt für seine Gnad
    Und für die warme Stub.
    Der Himmel lohns euch und unser Kind,
    Seis Madel oder Bub.

    Marie, Marie, was schreist du so sehr? -
    Ach Josef, es sein die Wehn.
    Bald wirst du den elfenbeinernen Turm,
    Das süßeste Wunder sehn. -

    Der Josef Hebamme und Bader war
    Und hob den lieben Sohn
    Aus seiner Mutter dunklem Reich
    Auf seinen strohernen Thron.

    Da lag er im Stroh. Die Mutter so froh
    Sagt Vater Unserm den Dank.
    Und Ochs und Esel und Pferd und Hund
    Standen fromm dabei.

    Aber die Katze sprang auf die Streu
    Und wärmte zur Nacht das Kind. -
    Davon die Katzen noch heutigen Tags
    Maria die liebsten Tiere sind.



    Re: Adventskalender

    sitiara - 24.12.2006, 21:00


    Weihnachtspredigt

    Eine Frage, liebe Schwestern und Brüder, hat mich in den Wochen des Advents immer wieder beschäftigt. Was bekennen wir eigentlich in dieser heutigen Nacht, in dieser Heiligen Nacht?

    Wir sagen, daß sich Gott, der allmächtige Gott, als ein Kind, als ein ohnmächtiger, kleiner Säugling in diese unsere Welt hineingebären läßt. Er hüllt seine göttliche Allmacht in menschliche Ohnmacht. Er gibt die unzugängliche Ferne zugunsten einer zugänglichen Nähe auf. Auch auf die Gefahr hin, daß es schief geht; daß er noch weniger verstanden wird als vorher.
    Es ist ja auch nicht gerade einsichtig : Gott als Säugling – so ein Unsinn! Und doch, was wurde aus diesem wimmmernden Winzling ? Er wurde zu einem Mann, dessen Leben –
    über alle Religionen hinaus – noch nach 2000 Jahren als Vorbild dient. Doch das wurde er auch nur, weil er – solange er noch schwach und ohnmächtig war – Schutz bekam. Weil ihm der nötige Lebensraum gegeben wurde, in dem er sich entfalten konnte. So verstehe ich auch das Wirken Gottes in der Welt. Ein Blick auf die Natur zeigt , daß die Verbindung von Macht und Ohnmacht gar nicht so ungewöhnlich ist, wie es zunächst scheint. Nehmen wir zum Beispiel einen kleinen Grashalm. Mit zwei Fingern kannst Du ihn rausreißen. Er kann sich nicht dagegen wehren. Und doch bringt es so ein kleiner Grashalm fertig eine dicke Teerschicht zu durchbrechen. Das kannst Du nicht mal mit der Faust. Oder es fällt auf , daß gerade die vordersten Blattspitzen , die feinste, zarteste Struktur eines Gewächses aufweisen.
    Das Leben in der Natur bricht immer mit seiner verletzlichsten Seite zuerst durch. So gesehen ist es nicht mehr als folgerichtig, wenn Gott, der das Leben selbst ist ebenso verletzlich, ebenso wehrlos, Mensch wird. So wehrlos, wie er es seiner ganzen Schöpfung zumutet, ins Dasein zu treten. Das Leben ist immer gefährdet .
    Genauso und nicht anders ist Gottes Wirken in dieser Welt. Es kann verhindert werden – aber nicht auf Dauer. Es kann eingeschränkt und beschnitten werden – aber nicht vernichtet.
    Gott wird sich – wie eine feine Wurzel – durch kleinste Risse unserer oft so versteinerten Herzen hindurchzwängen. Er leistet sich den Luxus , zärtlich und geduldig zu sein.
    Nur wir Menschen brauchen Preßlufthämmer. Gott ist immer bereit, neu hervorzubrechen, Altes aufzubrechen – aber nicht mit Gewalt. Gott will mit freiem Ja gewollt sein. Solange dieses Ja nicht kommt, sind ihm die Hände gebunden. Das Tribut an diese menschliche Freiheit ist seine Ohnmacht in unserer Welt. Dabei wäre gerade die Entfaltung der göttlichen – freiwillig ohnmächtigen – Allmacht die Krönung der menschlichen Freiheit. Ein Mensch in dem Gott Raum gewinnen darf ist unzerstörbar.
    Das ist die Einladung Gottes in dieser Heiligen Nacht, dieser heilenwollenden Nacht: Laß Dich nicht verwirren in dieser scheinbar nur von Tod und Unrecht regierten Welt! Ich bin Dir nicht ferne! Ich bin sogar näher, als Du denkst! Ich bin nur anders, als Du mich denkst! Du klagst über meine Abwesenheit in der Welt, in Deinem Leben. Du zürnst: Gott, warum erhörst du uns nicht ? Du fragst : Gott, wo bist du denn ? Du klagst : Gott wie kannst du das zulassen ? Du sagst : Gott – gibt es nicht !
    Doch glaub mir, Mensch , ich bin da ! Ich wirke so, daß man mich spüren kann, doch nur wer glaubt. Ich weiß, meine langsam und unscheinbar wirkende Anwesenheit kommt Dir als un – erhörte Abwesenheit vor.

    Weil ich meine Allmacht in die Ohnmacht eines Kindes kleide, zweifelst Du an meinem Hiersein. Doch noch einmal, glaub mir , Mensch, ich bin da ! Da bei Dir - Da in Dir.
    Maria, liebe Schwestern und Brüder, hat genau das geglaubt. Ihr Ja zu diesem Wirken Gottes kam aus ihrem tiefsten Herzen. Und so konnte Gott erstmals nicht nur als Wort, sondern auch als Fleisch in die Welt kommen. Nicht nur durch den Mund der Propheten, sondern durch den Schoß einer Frau.
    Maria war die erste, die das Geschenk Gottes nicht unausgepackt gelassen hat. Sie entfernte das Papier ihrer Angst vor dem Unberechenbaren. Sie zog an der Schleife des verknoteten Verstandes. Sie öffnete die Schachtel der schmucklosen Armseligkeit - und nahm die zerbrechlich-zarte Zusage Gottes als ein wachsendes und der Liebe bedürftiges Geschenk an ihr Herz. So, und nur so kann, will und wird Gott in dieser unserer Welt wirksam werden.
    Aber, so frage ich mich, liebe Schwestern und Brüder, wird es noch Menschen geben , die das kleine unscheinbare Päckchen Gottes unter den heutigen Geschenkbergen entdecken können und es auch öffnen wollen ? Vielleicht ist es gut, wenn wir , bevor wir uns heute Nacht ins Bett legen, alles noch einmal sorgfältig durchsuchen. Auch jene, bei denen es keine Geschenke gegeben hat. Auch und gerade jene, bei denen es eine ver-weinte Nacht war oder ist. ES könnte sein, daß gerade am unscheinbarsten Ort Ihres Lebens Gott am sehnlichsten auf Sie wartet. Auf Ihren Glauben, daß er da ist - mitten in Ihrem Leben - mitten in Ihrer Nacht. Vielleicht ist gerade unsere Ohnmacht der deutlichste Hinweis auf sein In- Uns- Sein.












    Weihnachten, das bedeutet :
    Gott ist immer da. Gott ist immer bereit, aus welcher Nacht auch immer, neu hervorzubrechen. Altes aufzubrechen – aber nicht mit Gewalt.

    Weihnachten bekennen heißt :
    Dem Ohnmächtigen, dem Schwachen, dem Wehrlosen Raum zum Leben und zum Entfalten zu geben. Augen und Herzen offen zu halten für die Not um mich und die Hände gereicht zu einer liebend – segnend- helfenden Tat.

    Weihnachten feiern heißt :
    Ein frohes, freies und beherztes Ja dazu sagen .
    Und da , wo es Dir gelingt, wird es nicht nur ein, sonder Dein Fest sein.

    Amen



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