USA - KRIEG - IRAN

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    Re: USA - KRIEG - IRAN

    Anonymous - 13.05.2006, 12:41

    USA - KRIEG - IRAN
    Liebe Freunde,

    zu Eurer Information!

    Heute erhielt ich 3 Broschüren zum Thema:

    1) Gewalt- und Kriegsprävention – Der Irankrieg
    Herausgeber: Kooperation für den Frieden, 20 Seiten A5/ April 2006
    www.koop-frieden.de

    2) Iran Konflikt: Akteure, Interessen und Wege aus der Eskalation
    Hrsg: Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden, 12 S. A4, 4.4.206
    www.friedensdienst.de

    3) In der Zeitschrift Friedensforum, Nr. 2/2006, April/Mai 2006
    Die Lösung des Irankonfliktes, 4 A4 Seiten
    www.friedenskooperative.de



    Re: USA - KRIEG - IRAN

    M.M.Hanel - 15.05.2006, 22:05


    Amerikas geheimer Krieg im Irak - Fingierter Krieg gegen den Terror
    (womit natürlich die islamistischen Islamisten Fundamentalisten, also die Muslime gemeint sind)

    Von Mike Withney

    Url dieses Artikels
    www.globalresearch.ca/index.php?context=viewArticle&articleId=1392

    Dezember 3, 2005-12-04
    GlobaLResearch.ca

    Max Fuller hat wohl den unangenehmsten und zutiefst nachdenklich stimmenden Artikel dieses Jahres geschrieben. In seinem “Crying Wolf: Media Disinformation and Death Squads in Occupied Iraq”, (Global Research) führt Fuller akribisch jene Details und Dokumente an, welche zur Beweisführung dafür dienen, dass die Geheimdienste der Vereinigten Staaten hinter unzähligem Morden und den weit verbreiteten Folterungen stehen, die zurzeit im Irak stattfinden. Ist Fullers These korrekt, dann ist dieser „Krieg gegen den Terror“, diese gewaltige Maschinerie blutigen Gemetzels nichts anderes als ein inszenierter Presse¬schwindel, um die öffentliche Meinung für die Unterstützung eines unpopulären Konflikts zu gewinnen.

    Dieser „Krieg gegen den Terror“ ist die grundlegende Lüge von welcher die kriminellen Exzesse der Regierungen nur Nebenerscheinungen darstellen. Amerikas unprovozierte Aggression, wie auch die fürchterlichen Verletzungen ziviler Rechte im Irak werden im Namen dieses Kriegs gegen den Terror unternommen. Tatsächlich wird er missbraucht, um sowohl die polizei-staatlichen Maßnahmen im Inland, wie die massiven Menschenrechts¬verletzungen im Ausland zu kaschieren. Dieser Krieg gegen den Terror ist ein alles verschlingender Betrug, die größte Gefahr für persönliche Freiheit und globale Sicherheit, welche die Welt sich jemals gegenüber sah. Wird dieser Gefahr nicht entgegengetreten, werden die diktatorischen Gewalten des Präsidenten weiterhin verstärkt und die Welt in ein weiteres Jahrhundert der Kriege gestürzt.

    Fullers Artikel macht der Illusion ein Ende, welche der Krieg gegen den Terror erschafft. Mit laserscharfer Intensität fokussiert er öffentliche Aufmerksamkeit auf eine höchst expansive, doch verstohlene Intel-Operation aller Zeiten; das Terrorisieren eines ganzen Volkes, welches unerbittlich in den Bürgerkrieg getrieben wird. Der Innenminister ist das Epizentrum des irakischen Gewalt Problems. Es sind die Hauptquartiere der Badr und Wolf Brigaden; die von Amerika ausgebildeten Todesschwadronen, welche für das ausgedehnte Tötungs¬programm verantwortlich sind, welche den „sunnitischen“ Widerstandskämpfern zugeschrieben werden.

    Folterkammern, Todesschwadrone, willkürliche Bombardements werden nicht durch ausländische Terroristen verursacht und auch nicht von iranischen Agenten, welche ein theokratisches System in Bagdad zu errichten beabsichtigen. Vielmehr sind sie den ruchlosen Aktivitäten der amerikanischen Meister politischen Puppenspiels zuzuschreiben, die ihre Fertigkeiten in Terrorkriegen in Nicaragua und El Salvador erworben haben. Unter Onkel Sams wohlwollender Patronanz üben sie ihr Geschäft nun im Irak aus, ausgelassene Verwüstung und Leiden in unvorstellbarem Ausmaß verbreitend.

    Was bedeutet das?

    Dies bedeutet, dass die „zentrale Front im Krieg gegen den Terror“ ein Phantom ist; ein Gespenst, eine Chimäre, gekleidet in unlauterem, Demokratie versprechendem Geschrei der Plutokraten, welches in Wirklichkeit doch nur noch größere Entmachtung, Leiden und Schrecken bringt. Es bedeutet, dass die ideologischen Hauptquartiere globalen Terrorismus sich in Washington befinden und dass hinter der fadenscheinigen Fassade von Al Qaida Videos und dubiosen Anschlägen von Selbstmordattentätern, sich die heimtückische Faust des imperialistischen Herrn verbirgt, weiterhin alle seine Feinde vernichtend. Es bedeutet, wie Martin Luther King sagte: „Der größte Verbreiter von Gewalt ist mein eigenes Land.“

    Die Medien haben eine entscheidende Rolle dabei gespielt, die Einzelheiten der amerikanischen Verwicklungen im Terror Krieg zu verschleiern. In dem sie die hunderte Morde an Sunniten der “Zahn für Zahn“ Vergeltung zwischen Splittergruppen oder brutalen schiitischen Milizen zuschrieben, verdeckten die Medien die blutigen Fingerabdrücke der Central Intelligence Agency und ihrer Spießgesellen. Wie allerdings Fuller einleuchtend darstellt, lautet die viel wahrscheinlichere Erklärung, dass das Ministerium eine eindeutige Strategie des Terrors umsetzt, welche von amerikanischen Führungskräften entworfen und geführt wird.

    Die mediale Desinformationskampagne wurde entwickelt, um die Schuld von den amerikanischen Geheimdiensten weg auf vorgeblich rivalisierende Splittergruppen zu lenken. Dies liefert die Argumentation für einen Bürgerkrieg, welcher das amerikanische politische Ziel befördert, das Land zu „balkanisieren“ um seine natürlichen Ressourcen zu kontrollieren.

    Ein Journalist, der solche Propaganda nicht mittrug, war Yasser Salihee, Reporter der Knight Rider News. Salihee hatte heikle Informationen aufgedeckt, die Bewaffnung, den Fuhrpark und die Mittel der Todesschwadronen betreffend und war kurz davor, diese zu veröffentlichen. Doch seine Enthüllungen wurden durch seine gangsterhafte Ermordung verhindert, als er an einem Checkpoint außerhalb Bagdads mit einer amerikanischen Sniper erschossen wurde. Mit nur einem Präzisionsschuss in die Stirn, wurde ein weiterer nicht angepasster Journalist daran gehindert, Bush’s Wahnwitz zu entlarven.

    Fullers Nachforschungen deckten das Innenministerium als Schaltstelle von Aktivitäten der geheimen Todesschwadronen auf. Die Annahme, das Ministerium wäre ausschließlich von theokratischen Schiiten besetzt, ist nur weiteres irreführendes Geschwafel. Tatsache ist, dass einer der brutaleren gegenaufständischen Gruppierungen, der sunnitisch geführten Polizei Spezial Einheit, ein ehemaliger Offizier aus Saddams Baath Partei vorsteht. (Diese Kommandos wurden vom Sohn des ehemaligen Oberbefehlshabers Falah al Nagib ins Leben gerufen, von welchem viele glauben, er wäre vom CIA eingesetzt.)

    Die Verbindungen der Köpfe des Innenministeriums zur CIA Führung sind fest und verwirrend, doch wie Fuller schreibt: „die Polizei Einheiten wurden unter der erfahrenen Anleitung und Aufsicht altgedienter gegenaufständischen US Kämpfern ausgebildet und von Beginn an führten sie ihre Aktionen gemeinsam mit den geheimen Eliteeinheiten der US Spezialeinheiten aus.“ (Reuters, National Review Online)

    Fuller sagt: „Eine Schlüsselfigur beim Aufbau der Polizei Spezialkommandos war James Steele, ein ehemaliger US Armee Ausbildner, der sich seine Zähne in Vietnam ausbiss, bevor er die US militärischen Aktionen, am Höhepunkt des Bürgerkrieges in El Salvador leitete … weitere Beiträge kamen von Steven Casteel, dem dienstältesten US Berater im Innenministerium, der seriöse und wohl belegte Anschuldigungen schrecklicher Menschen¬rechts¬verletzungen mit den Worten „Gerüchte und Unterstellungen“ abschmetterte. Casteels Hintergrund ist wesentlich, denn diese Rolle der Informationsbereitstellung und Herausgabe von Todeslisten sind charakteristisch für US Beteiligung in gegenaufständischen Programmen und zeigen den tieferen Zusammenhang, der zwischen wahllosen, scheinbar nicht zusammenhängenden Mordorgien besteht.“

    Unnötig anzumerken, dass die CIA Hauptaktivposten wie Steele und Casteel keiner heiklen Situation im Irak aussetzen. Sie sind die wesentlichen Teile der Todesschwadronen¬maschinerie, die auswechselbaren Teile der Washingtoner Apparatur staatlichen Terrors. So etwas wie „willkürliches“ oder „unzusammenhängendes“ gibt es nicht in dem durch ihr Arbeiten verursachten Schlachten.

    Fuller fügt hinzu:

    „Das Polizeihauptquartier wurde zur Schaltzentrale für nationale Befehlsgewalt, Kontrolle, Kommunikation, Computer und Geheimdienstzentrum – eine Gefälligkeit der US (Defend America).“

    Die Regierung hat ein „modernstes“ Kommunikationsnetzwerk eingerichtet, um „Massenmord zu koordinieren“.

    „Ent-Baathifizierung“ ist eine Augenauswischerei. Viele der höchsten Offiziere im Ministerium sind Sunniten, einschließlich der „stellvertretende Minister für Nachrichtendienste (gleichzeitig der Leiter der Geheimdienstabteilung), zurzeit General Hussain Kamel“.

    Gleichermaßen irreführend ist die Geschichte von verbrecherischen, aus dem Iran unterstützten Milizen, die willkürliche Attacken gegen „vermutlich“ sunnitische Verdächtige ausführen.

    Nahezu alles, was in den gleichgeschalteten Medien erscheint, ist bewusste Irreführung als Teil eines breit angelegten Informationskrieges, um dem amerikanischen Volk die Wahrheit vorzuenthalten, wer der wirkliche Terrorismus Betreiber im Irak ist; die Geheimdienste der USA. Wie die Los Angeles Times anmerkt, „ Die gesamten nachrichtendienstlichen Einrichtungen sind Schöpfungen der anglo-amerikanischen Geheimdienste, die mindestens zum Zeitpunkt der Besetzung begonnen wurden.“

    Ihr werdet an der Nase herumgeführt; Ich wurde an der Nase herumgeführt, und alle Verlautbarungen des Pentagon waren eine Lüge. Die stinkenden Innereien dieser Terror Bestie sind in Washington zu finden, nicht in Bagdad oder Teheran.

    Die jüngsten Enthüllungen (sorgfältig der amerikanischen Presse entnommen) über zwei britische Kommandos, die in traditioneller arabischer Kleidung in Basra mit zwei Koffern Sprengstoff aufgegriffen wurden (William Bowles) haben wohl berechtigten Zweifel an der Beteiligung der Geheimdienste an den unbesonnen Bombenanschlägen aufkommen lassen, an welchen das Land leidet. Und gewiss kommt der Zorn, verursacht durch diese Anschläge, mehr den Zielen der Regierung entgegen, die Gesellschaft aufzusplittern, als die nebulösen Theorien über einen unechten al-Zarqawi.

    Fuller sagt:

    „Möglich ist, dass beide Seiten in offensichtlich gegeneinander gerichteter Gewalt, als Teil einer groß angelegten CIA Operation geführt werden, zum Zweck den Irak an der Basis zu spalten. Zögernd wage ich anzudenken, dass der Geheimdienstapparat des Innenministeriums Angriffe auf Sunniten vorbereitet und dass britische und amerikanische Spezial Einheiten, in Zusammenarbeit mit den irakischen Geheimdienst und dem Verteidigungsministerium, aufständische Bombardements gegen Schiiten vorbereitet. Die Überwachung dieser Gesamtmaßnahmen obläge der „Creme“ des CMAD unter der hochrangigen Führung von Mowaffak Rubaie, der bereits Erfahrung im Bombardieren gemacht hat und der unzweifelhaft Hand in Hand mit der CIA und der NSA, dem National Security Council in den USA zusammen arbeitet.“

    „eine gewaltige, von der CIA geleitete Operation, um den Irak von Grund auf zu spalten.“

    Amen

    Fullers These folgend, ist es wahrscheinlich, dass die angeblichen „Selbstmordanschläge“ nichts anderes sind, als abgestellte Fahrzeuge, die durch eine Funkzündung gesprengt werden und in den Medien als Selbstmordanschläge kolportiert werden, um die rassistischen Stereotypen über durchgeknallte muslimische Fanatiker aufrecht zu erhalten.

    Fullers Artikel ist eine schwere Lektüre, mit deftiger Dokumentation, mit der Tendenz langweilig zu werden. Doch nichts desto trotz, die schwerfällige Betonung der Fakten und auf aktuelle Nachrichten, sind seinem höheren Ziel unterstellt, eine sehr angreifbare und sperrige Theorie zu belegen, dass nämlich die US eine enorm geheime Operation überwacht, das Land zu zersplittern und die Region zu destabilisieren. Wie Fuller sagt: „Die Anwesenheit der anglo-amerikanischen Kräfte verschlimmert nicht nur die gegenwärtige Gewalt; im Irak sind wir die unrechtmäßige Gewalt:“


    Der fiktive Krieg gegen den Terror

    Der Krieg gegen den Terror ist das zugrunde liegende Märchen, welches die amerikanische Kriegsmaschinerie am Laufen hält und dem Zwangsapparat staatlichen Terrors Leben einhaucht. Fullers Artikel entblößt einen Riss im Wall der Regierungsgeheimniskrämerei und erlaubt einen Einblick in das wurmzerfressene Herz imperialer Machtausübung. Globaler Terrorismus nimmt seinen Ausgang von Washington, wie ein giftverseuchter Fluss, der seine Ufer übertreten hat und sich anschickt alles zu überfluten, was sich ihm in den Weg stellt.



    Re: USA - KRIEG - IRAN

    Anonymous - 29.06.2006, 21:23

    D
    http://www.zmag.de/artikel.php?id=1839
    ZNet Kommentar 19.06.2006

    Im Atomkonflikt mit dem Iran wäre eine Verhandlungslösung greifbar nah
    von Noam Chomsky

    Die Proliferation von Atomwaffen stoppen und Schritte zu deren Eliminierung
    einleiten - es gibt wohl kaum etwas Dringlicheres. Ein Scheitern hätte mit
    an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit furchtbare Folgen - bis hin zur
    Beendigung des einzigen Experiments der Natur mit Wesen von höherer
    Intelligenz. Doch so bedrohlich die Krise auch sein mag, es gibt Mittel zu
    ihrer Lösung.

    Beim Thema Iran und dessen Nuklearprogramme scheint fast schon eine
    Kernschmelze bevorzustehen. Vor 1979, als der Schah noch an der Macht war,
    hatte Washington diese Programme allerdings massiv unterstützt. Heutzutage
    lautet das Standardargument, der Iran sei schließlich nicht auf die
    Kernenergie angewiesen, daher müsse er wohl ein geheimes Atomwaffenprogramm
    verfolgen. "Für einen führenden Ölproduzenten wie den Iran hieße
    Kernenergie verschwenderischer Umgang mit Ressourcen", schrieb Henry
    Kissinger letztes Jahr in der Washington Post.

    Vor dreißig Jahren, als Kissinger noch amerikanischer Außenminister unter
    Präsident Gerald Ford war, sagte er: "Der Einstieg in die Kernenergie wird
    den wachsenden Bedürfnissen der iranischen Wirtschaft entgegenkommen und
    die verbliebenen Ölreserven für den Export freigeben beziehungsweise zur
    petrochemischen Weiterverarbeitung".

    Letztes Jahr fragte Dafna Linzer von der Washington Post Henry Kissinger,
    weshalb er seinen Standpunkt geändert habe. Kissinger, mit der ihm üblichen
    entwaffnenden Offenheit: "Damals waren sie ein verbündetes Land".

    Damals, also 1976, begrüßte die Ford-Regierung noch "die iranischen Pläne
    zum Aufbau einer massiven Atomenergieindustrie und arbeitete hart am
    Abschluss eines Multimilliardendollardeals, durch den Teheran Kontrolle
    über große Mengen Plutonium und angereichertes Uran erlangt hätte - das
    sind die beiden Wege, um zu einer Atombombe zu kommen", so Linzer.
    Dieselben Topplaner der Bush-Administration, die heute über diese Programme
    herziehen, hatten damals wichtige Posten in der nationalen Sicherheit inne:
    Dick Cheney, Donald Rumsfeld und Paul Wolfowitz.

    Die Iraner sind sicher weit weniger gewillt als der Westen, die Geschichte
    auf dem Müll zu entsorgen. Seit mehr als 50 Jahren sind die Vereinigten
    Staaten und deren Verbündete eine Geißel der Iraner - seit jenem
    amerikanisch-britischen Militärstreich, durch den die parlamentarische
    Regierung des Iran gestürzt wurde und der Schah installiert. Dieser
    regierte mit eiserner Hand, bis ein Volksaufstand ihn 1979 vertrieb.

    Daraufhin förderte die Reagan-Administration Saddam Husseins Einmarsch in
    den Iran - indem sie Hussein militärische und anderweitige Unterstützung
    gewährte und so dabei half, Hunderttausende Iraner abzuschlachten (und
    irakische Kurden). Dann die harten Sanktionen der Clinton-Administration
    und schließlich Bushs Angriffsdrohungen gegen den Iran - die an sich schon
    ein Verstoß gegen die UN-Charta sind.

    Im Mai stimmte die Bush-Administration zu, sich unter bestimmten
    Bedingungen an den Gesprächen der europäischen Verbündeten mit dem Iran zu
    beteiligen und direkte Gespräche mit dem Land zu führen. Die
    Angriffsdrohung zurücknehmen wollte die Administration allerdings nicht.
    Dieser Umstand lässt alle kommenden Verhandlungsangebote potentiell nutzlos
    erscheinen - da es sich um Angebote unter gezogener Waffe handelt. Auch die
    jüngste Geschichte stimmt skeptisch, was Washingtons Intentionen angeht.

    Im Mai 2003 hatte die damalige reformorientierte iranische Regierung unter
    Mohammad Chatami "eine Agenda für einen diplomatischen Prozess"
    vorgeschlagen, "mit dem die umfassende Grundlage zur Lösung aller
    bilateralen Differenzen zwischen den Vereinigten Staaten und dem Iran
    geschaffen werden soll", so Flynt Leverett - zu der Zeit hochrangiger
    Offizieller in Bushs Nationalem Sicherheitsrat.

    Unter anderem ging es um "Massenvernichtungswaffen, um eine Zwei-Staaten-
    Lösung im israelisch-palästinensischen Konflikt, um die Zukunft der
    libanesischen Hisbollah-Organisation und eine Kooperation mit den
    Atomsicherheitsagentur der UNO", so die Financial Times im Mai 2006. Die
    Bush-Administration lehnte damals ab und wies den Schweizer Diplomaten, der
    das Angebot unterbreitete, brüsk zurück.

    Ein Jahr später kam es zwischen der Europäischen Union und Iran zu einem
    Deal, gemäß dessen der Iran sein Programm zur atomaren Anreicherung
    vorübergehend aussetzen sollte, im Gegenzug würde Europa die
    Sicherheitsgarantie geben, dass weder die USA noch Israel den Iran
    angreifen werde. Doch die Europäer gerieten unter amerikanischen Druck und
    machten einen Rückzieher, und der Iran nahm sein Anreicherungsprogramm
    wieder auf.

    Die Nuklearprogramme des Iran sind - soweit bekannt -, rechtens gemäß
    Artikel Vier des Atomwaffensperrvertrags (NPT). Dieser Artikel gesteht den
    Nichtatommächten das Recht zu, Brennmaterial für ihre Kernenergie zu
    erzeugen. Die Bush-Administration argumentiert, Artikel Vier müsse
    verstärkt werden. Ich denke, das macht Sinn.

    Im Jahr 1970, bei Inkrafttreten des Atomwaffensperrvertrags, war der
    Unterschied zwischen Brennmaterial zur Energiegewinnung und
    atomwaffenfähigem Material noch beträchtlich größer. Inzwischen ist die
    Lücke - dank des technologischen Fortschritts - kleiner geworden. Jede
    Überarbeitung von Artikel Vier müsste andererseits den ungehinderten Zugang
    zu Brennmaterial für nichtmilitärische Zwecke gewährleisten - im Einklang
    mit der ursprünglichen Atomwaffensperrvertragsvereinbarung zwischen den
    (erklärten) Atommächten und den Nichtatomstaaten.

    2003 legte Mohamed El Baradei, Chef der Internationalen
    Atomenergieaufsichtsbehörde, einen vernünftigen Vorschlag auf den Tisch:
    Die Produktion bzw. Weiterverarbeitung allen waffenfähigen (nuklearen)
    Materials solle unter internationaler Aufsicht geschehen, bei
    gleichzeitiger "Zusicherung, dass die legitimen potentiellen Nutzer
    versorgt werden". Dies wäre, laut El Baradei, ein erster Schritt zur
    vollständigen Umsetzung jener UN-Resolution von 1993, die einen Fissban-
    Vertrag (Verbot der Produktion von spaltbarem Material für Atomwaffen)
    vorsieht.

    Der Vorschlag El Baradeis wurde, meines Wissens, bislang nur von einem
    einzigen Land akzeptiert - dem Iran - siehe das Interview mit dem
    iranischen Atomchefunterhändler Ali Larijani im Februar 2006. Den
    verifizierbaren Bann gegen spaltbares Material (Fissbann) lehnen die USA ab
    - und stehen damit nahezu alleine. Im November 2004 stimmte das UNO-
    Abrüstungskomitee für einen verifizierbaren Fissban. Die Abstimmung verlief
    147 zu Eins (USA). Zwei Länder enthielten sich der Stimme, nämlich Israel
    und Großbritannien. Eine Abstimmung in der UNO-Vollversammlung zum gleichen
    Thema endete 2005 mit dem Ergebnis 179 Stimmen zu Zwei (USA und Palau),
    wobei sich Israel und Großbritannien wieder enthielten.

    Es gäbe Mittel und Wege, die Krisen zu minimieren, wahrscheinlich sogar,
    sie zu beenden. Als Erstes müssen die durchaus glaubhaften Drohungen
    Amerikas und Israels gegen den Iran verschwinden. Diese Drohungen zwingen
    den Iran - im Sinne der Abschreckung - praktisch zur Entwicklung von Atomwaffen.

    Der zweite Schritt wäre, dass die USA - so wie der Rest der Welt - einen
    verifizierbaren (überwachten) Fissban-Vertrag akzeptieren sowie den
    Vorschlag El Baradeis bzw. einen vergleichbaren.

    Drittens ist Artikel 6 des Atomwaffensperrvertrag umzusetzen. Dieser
    verpflichtet die Atommächte zu "Good-faith-"Anstrengungen zur Eliminierung
    ihrer Atomwaffen. Wie der Weltgerichtshof festgestellt hat, handelt es sich
    um eine rechtlich bindende Verpflichtung. Keine der Atommächte kommt dieser
    Pflicht allerdings bislang nach. Weit am gröbsten verletzt wird sie durch die USA.

    Wenn auch nur Schritte in diese Richtung erfolgten, würde dies die
    heraufziehende Irankrise mildern. Vor allem ist wichtig, folgende Worte
    Mohamed El Baradeis zu beherzigen: "Es gibt keine militärische Lösung für
    diese Situation. Das ist unvorstellbar. Die einzig dauerhafte Lösung wäre
    eine Verhandlungslösung". Letztere ist in greifbare Nähe gerückt.

    Noam Chomsky neues Buch trägt den Titel: 'Failed States: The Abuse of Power
    and the Assault on Democracy'; Chomsky ist Professor für Linguistik und
    Philosophie am Massachusetts Institute für Technology.



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