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Qualität des Beitrags: Beteiligte Poster: jenna Forum: Islandpferdegestüt Njárdvík Forenbeschreibung: Das Forum zu Njárdvík aus dem Unterforum: Pferdepfleger Antworten: 1 Forum gestartet am: Samstag 16.09.2006 Sprache: deutsch Link zum Originaltopic: Jenna/Juli2007 Letzte Antwort: vor 16 Jahren, 9 Monaten, 14 Tagen, 3 Stunden, 40 Minuten
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Re: Jenna/Juli2007
jenna - 14.07.2007, 11:46Jenna/Juli2007
Juhu! Nach 3 Wochen Dauerregen zeigte sich heute morgen endlich mal wieder die Sonne und statt 14 kletterte das Thermometer bis auf 30 °C´. Es hielt mich nicht lange zu Hause, schon um 8 Uhr stand ich vor meinem Spind und holte die Sachen für meinen Job heraus: Halfter, Putzkasten, Sattel, Zaumzeug, Hufglocken und stellte bzw legte alles am Putzplatz ab. Anschließend zog ich mit Mistkarre und Mistboi zum Paddock ab. Ich war scheinbar die erste, die heute hier abäppelte und ich machte mich gleich an die Arbeit. Wie gewohnt rückten mir ein paar neugierige Pferde vollkommen auf die Pelle und ich musste mir erstmal ein wenig Respekt bei ihnen verschaffen. Mit der kleinen Forke trieb ich sie ganz leicht weg, um mir mehr Luft zu verschaffen. Endlich war der ganze große Paddock sauber und ich machte mich an Eldirs Futterration. Die Silage auf dem Paddock hatte Melly schon aufgefüllt und ich nahm nur Müsli, Gerste, Mineral und ein/zwei Möhrenm die ich vermischte. Das Futter stellte ich weg. Jetzt konnte es um das eigentliche gehen: das Reiten. Eldir erwartete mich schon sehnsuchtsvoll mit Halfter und Strick. Und jetzt durfte er mich ja auch begrüßen und ich ihn. Also schmusten wir eine Weile, dann machte ich Eldir abmarschbereit. Der Wallach schien heute besonderen Kuscheldrang zu haben, denn auf dem Weg zum Putzplatz schmiegte er sich immer wieder eng an mich und rieb seinen Kopf an meiner Seite. Das ausgiebige Striegeln und das Schubbern mit der Kardätsche schien heute genau das richtige zu sein. Wohlig wieherte er und wurde dann wieder völlig still, wenn ich die kreisenden Bewegungen besonders kräftig machte. Bald glänzte das schöne, schwarz-weiße Fell in der Sonne und ich kratzte nur noch die Hufe aus. Danach nahm ich die Hufglocken und befestigte sie auf den sauber ausgekratzten Vorderhufen. Die satteldecke legte ich unter den Sattel , setzte ihn hinterm Widerrist auf und zog ihn an die richtige Stelle. Der Gurt ließ sich ganz gut verschließen, weil sich Eldir kaum aufblähte. Auch die Trense nahm er problemlos und schnell. Ich sah ihm an, dass er ziemliche Vorfreude aufs Reitern hatte und es für ihn natürlich auch schnell gehen musste. Als wir den Hof in Richtung Reitplatz verließen, kam gerade Kathi mit Jenny zum Hof. Wir unterhielten uns ein bisschen, dann beeilte ich mich auf Eldirs Zerren und Ziehen, zum Dressurplatz zu kommen. Dort gurtete ich schnell nach, band die Bügel herunter und stieg auf. Eldir wartete, bis ich die Zügel aufgenommen und ihn angetrieben hatte. Dann ging er mit gesenkten Nüstern und sehr raumgreifend auf dem ersten Hufschlag und auf der rechten Hand. Schon nach 2 Runden warmmachen, wollte ich mit leichtem Training beginnen. Einen Zirkel ritten wir am Ende der Bahn. Ich brauchte bloß den rechten Zügel nachfassen und den rechten Schenkel zum Treiben benutzen, das rechte völlig aus, um ihn auf einen runden, perfekten Zirkel zu bringen. aber von einem Pferd wie Eldir kann man ja noch viel mehr erwarten. Aber eher erst später. Jetzt kamen erst wieder ganze Bahen und mehrere weitere Zirkel dran, bis ich meinte, dass Eldir so weit aufgewärmt war, um ein bisschen zu traben und alle weiteren leichten Hufschlagfiguren zu reiten. Zuerst wollte ich einen Wechsel durch die ganze Bahn reiten, verlagerte dazu aber nur mein Gewicht, um Eldir ein wenig zu fordern. Als er wie selbstverständlich die Figur ging und gleich an der nächsten Ecke "aus der Ecke kehrt" machte, lobte ich ihn ausgiebig und trabte ihn dann mit leichtem Schenkeldruck an. Kaum hatte er den ersten Schritt im 2-er Takt gemacht, ging ich über zum Leichttraben und trieb dabei immer weiter. Die Geschwindigkeit gefiel mir so ganz gut und ich ritt eine Volte, sie war zwar noch etwas eiig, aber die nächste wurde deutlich besser. Anschließend folgte ein Wechsel durch die Länge der Bahn während des Aussitzens und sofort danach einer durch den Zirkel, was eine ziemlich komische Angelegenheit war, denn Eldir behielt das flotte Tempo und wollte partout nicht verlangsamen, sodass er wie ein Westernpferd extrem enge Kurven lief und ich ziemlich durchgeschüttelt wurde. Auf der langen Seite hatte ich erstmal genug Zeit, abzubremsen und es dann erneut zu versuchen. Diesmal blieb ELdir da, wo er sein sollte. Nicht zu schnell - nicht zu langsam. Bald gingen wir wieder eine Zeit lang Schritt und erneut kleine, einfache Hufschlagfiguren, bei denen man nur einige kleine Hilfen geben muss. Nach getaner Arbeit wollte ich Eldir nochmal zum Schwitzen bringen, er braucht das und er will sich gerne mal die Seele aus dem Leib rennen, wenn er auch nicht soooo schnell ist. Auf dem großen Reitplatz war genug Platz für einen Sprint. Ich trieb Eldir also erneut, diesmal mit stärkerem Schenkeldruck, an und er töltete zuerst und galoppierte dann rund und weich. Erst sah es so aus, als wolle er sich nicht durch Ungehorsam schlecht machen und lief langsam, doch kaum ließ ich ihm den Kopf frei, raste er los, immer größere Schritte machend, den Hals nach vorne gestreckt. Er muss dabei irrsinnig lustig ausgesehen haben, mit seiner leicht runden Figur und dem Lächeln auf den Lippen. Eldir sieht im Galopp immer witzig aus. Da kippt man sich wirklich manchmal selber in den Sand, vor lachen! So ließ ich ihn also laufen, Bahn für Bahn im Freestyle. Ich brauchte mich bloß korrekt hinzusetzen, um ihn nicht zu irritieren in seiner Beinfolge, denn der Wallach lässt sich sehr schnell von der Gewichtsverlagerung des Reiters beeinflussen. Negativ oder Positiv. Heute sollte es nicht zu ersterem werden! Ich wollte warten bis Eldir von selber langsamer wurde und er merkte sichtlich, dass ich ihm alle Freiheiten ließ. Weil er ja nicht sooo die "Rennsau" ist (^^) , wie Sindri, war es auch bald soweit. Er wurde leicht langsamer und blieb schließlich stehen. Ich klopfte ihm den Hals, während ich abstieg, den Sattelgurt lockerte und die Bügel wieder hochschnallte. Auch eines von den Leckerlis, die ich letztens mit Sindri geholt hatte, bekam er eines zugesteckt. Dann machten wir uns auf den Rückweg. Eldir hatte sich völlig ausgepowert und das war gut so, denn dann stand er still da am Putzplatz und ließ sich ganz schnell absatteln. Die trense wusch ich mit kaltem Wasser ab, genau wie den Wallach, der das scheinbar echt genoss. Als ich fertig war, schubberte ich ihn mit einem speziellen Handtuch ab und kratzte noch die Hufe aus. Jetzt musste sich Eldir eine Zeit lang gedulden, bis ich das Futter und einen Eimer abgestandenes, recht warmes Wasser zu ihm brachte. Eldir trank und fraß alles restlos auf, dann bekam er von mir noch einige Streicheleinheiten und durfte sich wieder auf seinen Paddock freuen
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