Led Zeppelin - Biographie

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    Re: Led Zeppelin - Biographie

    Black Dog - 30.04.2006, 13:57

    Led Zeppelin - Biographie
    Led Zeppelin

    Ein Luftschiff schreibt Rockgeschichte

    Im Grunde waren sie die Erfinder des Heavy Metal, aber wenn man den
    Werdegang dieser Musikrichtung im nachhinein genau betrachtet, dann muß man
    hinzufügen: auf höchstem Niveau! Ihre musikalischen Wurzeln lagen zwar im
    Ryth`m & Blues, aber oft klangen sie mit ihren Liebesliedern wie
    mittelalterliche Barden, verzierten ihre Songs mit orientalischen Klängen
    und schlugen damit am Ende eine Brücke zur klassischen Musik. Ihr Gründer
    war Jimmy Page, ein virtuoser Gitarrist, der nur in einem Atemzug mit Größen
    wie Eric Clapton oder Jimi Hendrix zu nennen ist.

    James Patrick Page wurde am 9. Januar 1944 in Heston, Midlessex, geboren. Er
    verbrachte seine Jugend in Feltham, einem Vorort Londons, der nahe am
    Flughafen Heatthrow liegt. Er konnte die Vibrationen der landenden Maschinen
    spüren und mit seiner Vorliebe für Kunst und Musik war er auch immer kurz
    davor, einfach abzuheben. So sah es jedenfalls sein Vater, der die
    Entwicklung seines Sohnes mit Sorge betrachtete. Er war Personalchef in
    einem Industriebetrieb. Mit vierzehn Jahren bekam Jimmy Page eine Gitarre
    geschenkt. Nachdem er Scotty Moores Gitarrensound auf den Platten von Elvis
    gehört hatte, wollte er dieses Instrument unbedingt beherrschen. Ein
    Schulfreund zeigte ihm ein paar Akkorde und von da an machte er alleine
    weiter. Er hörte die Schallplatten immer und immer wieder, bis die Rillen
    abgenutzt waren und spielte dann die Songs einfach nach. Er kaufte sich ein
    Lehrbuch mit dem Titel "Gitarre lernen an einem Tag" und übte unermüdlich
    weiter. In seiner Schulzeit war er so besessen von dem Instrument, daß die
    Eltern es ihm jeden Morgen aus den Händen rissen, damit er noch rechtzeitig
    zur Schule kam. Er hatte niemals Gitarrenunterricht. Jimmy Page war ein
    reiner Autodidakt. Mit fünfzehn Jahren war er schon bei Neil Christian and
    the Crusaders eingestiegen. Sie spielten alte Sachen von Bo Diddley und
    Chuck Berry. Wenn Jimmy frei improvisierte, dann überließ der Sänger ihm die
    Bühnenmitte und hörte ihm begeistert zu. Schon zu dieser Zeit war Jeff Beck
    auf ihn aufmerksam geworden und auch mit Eric Clapton war er gut befreundet.
    Das Touren in dem kleinen, klapperigen Bus, der immer wieder mitten auf der
    Landstraße eine Panne hatte und das anstrengende Nachtleben führten zum
    körperlichen Zusammenbruch, denn Jimmy hatte eine zarte Konstitution. Er war
    total erschöpft und dann war ein Drüsenfieber bei ihm ausgebrochen. Die
    Ärzte rieten ihm zu einer Ruhepause. Bald darauf schrieb er sich am Art
    College in Sutton ein, um Kunst mit dem Schwerpunkt Malerei zu studieren.
    Dieser kreative Geist wollte auf keinen Fall einen bürgerlichen Beruf
    ergreifen. Es hätte auch ein Maler aus ihm werden können, aber die Gitarre
    ließ ihn nicht los. Bald ging er wieder in die Clubs im Westend und stand
    mit den verschiedensten Musikern auf der Bühne und Jammte. Im Laufe der
    Jahre entwickelte sich Jimmy Page zu einem begehrten Session-Musiker. Er
    spielte für die Rolling Stones, Them und die Kinks und die Who, einfach für
    jeden, der Rang und Namen hatte. Er lernte Noten lesen und er lernte viel
    über Aufnahmetechnik und Aufnahmeproduktion. Die Produzenten rissen sich um
    seinen neuartigen Gitarrensound und er hatte einen guten Ruf in der Szene,
    denn er war kooperativ und zuverlässig. Eine Weile war er auch Hausproduzent
    bei Immediate Records. Er war bald so begehrt, daß er Leinwand und Pinsel
    zur Seite legte.

    Jimmys neuartiger, damals obskur klingender Gitarrenstil war von einem
    schnellen Tempo geprägt. Er experimentierte mit Übersteuerung und
    Rückkopplungseffekten, bearbeitete seine Gitarre mit einem Violinenbogen und
    erregte Aufsehen damit. Er sah gut aus und mit seinen langen, dunklen Haaren
    und den bunt zusammengewürfelten Klamotten wirkte er exotisch, aber auch
    geheimnisvoll und romantisch.

    1965 stieg Jimmy Page bei den Yardbirds ein. Die ewige Tüftelarbeit in den
    Studios war ihm auf Dauer zu langweilig geworden. Zusammen mit Jeff Beck
    spielte er die Sologitarre. Zum ersten Mal gab es zwei Leadgitarristen in
    einer Gruppe. Die Yardbirds waren in England sehr populär, aber ihre größten
    Erfolge hatten sie in den Staaten. Mit "For Your Love" und "Shapes Of
    Things" landeten sie gleich hintereinander zwei große Hits. Sie spielten
    auch den Soundtrack zu Antonionis Film "Blow Up". In einer Szene des Films
    spielt die Gruppe den Song "Stroll On", während Jeff Beck (zum ewigen
    Gedenken an The Who und die wilden sechziger Jahre) mitten auf der Bühne
    eine Gitarre zerhackt. Es kam aber bald zu Streitigkeiten innerhalb der
    Gruppe, weil der Sänger Keith Relf immer öfter betrunken auf die Bühne kam,
    man konnte sich auf keinen gemeinsamen Stil einigen und es fehlte das
    richtige Management. Im Sommer 1968 lösten sich die Yardbirds wieder auf.
    Danach gründete Jimmy Page The New Yardbirds und sah sich nach neuen
    Musikern und einem neuen Sänger um. Er wollte gern Stevie Winwood von
    Traffic oder Steve Marriot von den Small Faces für sich gewinnen, aber die
    beiden Sänger waren an ihre eigenen Gruppen gebunden. Von dem Sänger Terry
    Reid bekam er den absoluten Geheimtip: Robert Plant! Ein achtzehnjähriger
    Sänger aus den Midlands. Er sah ihn sich bei einem Auftritt mit seiner
    Gruppe Hobbstweedle an einer pädagogischen Hochschule in Birmingham an.
    Jimmy war von ihm begeistert. Er hatte eine kräftige, klagende, gefühlvoll
    erotisch klingende Stimme. Er war von einer zauberhaften Aura umgeben, die
    den Hörer in den Bann zog. Mit seinen langen, blonden, lockigen Haaren und
    den zierlichen Bewegungen wirkte er ein wenig androgyn, und wenn man ihm
    länger zuhörte, dann konnte man glauben, er sei ein in Ekstase geratener
    Engel.

    Robert Anthony Plant wurde am 20. August 1948 in Bromwich, Staffordshire,
    geboren. Er wuchs in den westlichen Midlands und in der Kleinstadt
    Kidderminster auf und besuchte die King Edward VI.-Schule in Stourbridge.
    Sein Vater war Bauingenieur und hatte für seinen Sohn eine Laufbahn als
    Buchprüfer vorgesehen. Als Kind spielte Robert Mundharmonika und übte
    Skiffle auf dem Waschbrett. Schon in ganz jungen Jahren entwickelte er eine
    Vorliebe für den Blues. Er bewunderte Robert Johnsons Gesang im Wechselspiel
    mit der Gitarre. Immer wieder hörte er sich in diese Musik hinein. Die
    Gitarre klang fast wie eine Verlängerung der Stimmbänder des Sängers. Diese
    Gesangstechnik, die ihre Wurzeln im Gospel hatte, sollte Robert später
    übernehmen. Sie war ein herausragendes Merkmal in der Musik Led Zeppelins.
    Jimmy Pages Gitarre und Robert Plants Stimme waren ständig im Dialog.
    Roberts orgiastische Schreie lagen oft im Wettstreit mit Jimmys entfesselter
    Gitarre und mit dieser geballten Ladung erotischer Energie sollten sie bald
    die Herzen des Publikums im Sturm erobern.

    Als Robert die Platten von Elvis hörte, stellte er sich vor den Spiegel und
    ahmte den Sänger nach. Mit vierzehn Jahren ließ er sich die Haare wachsen,
    spielte in Schülerrockbands und ging in den Seven Stars Blues Club, wo er
    bei der Delta Blues Band Songs von Blind Boy Fuller sang. Robert war ganz
    verrückt nach den Mädchen und er war verrückt nach Musik. Ebenso wie Jimmy
    Page war Robert Plant ein reiner Autodidakt. Er hatte niemals
    Gesangsunterricht. Seine Stimme entwickelte sich allmählich von ganz
    alleine, als er fünfzehn Jahre alt war und Stücke von Tommy McClellan
    nachsang. Auf Drängen seines Vaters begann er eine Lehre als Buchprüfer,
    aber nach drei Wochen brach er sie wieder ab und ging wieder aufs College
    zurück. Er wollte sein Leben nicht hinter verstaubten Aktendeckeln
    verbringen, er wollte unbedingt Sänger werden. Er wußte, wie schwer es war,
    als Sänger Karriere zu machen, aber er wollte nicht aufgeben. Sein Vater
    konnte sich mit diesem Gedanken nicht anfreunden. Mit sechzehn Jahren
    verließ Robert sein Elternhaus. Seinen ersten Gig hatte er mit Andy Long &
    the Original Jurrymen und spielte dann bei den New Memphis Bluesbrakers. Er
    schloß sich The Black Snake Moan an, stieß dann zu einer Gruppe mit dem
    Namen Banned und landete dann bei den Crawling King Snakes. Mit der Band
    Listen war er einigen CBS-Scouts aufgefallen. Sie waren von seiner Stimme
    und seiner Bühnenshow sehr beeindruckt. Die Band wurde für drei Singles
    verpflichtet. Die erste war ein Remake des Young Rascals-Hits "You Better
    Run". Die Scheiben verkaufte sich aber nicht, weil keine Promotion dafür
    gemacht wurde. 1967 wurde er gebeten, zwei weitere Singles aufzunehmen.
    Robert war enttäuscht, denn mit "Our Song" hatte man nur eine schnulzige
    Ballade für ihn geschrieben und die Platte war ihm peinlich. Er hätte sie am
    liebsten wieder eingeschmolzen, aber das brauchte er nicht, denn es wurden
    nur achthundert Stück davon verkauft. Mit einer Werbekampagne, die vollends
    scheiterte, wollte man ihn wohl als neuen Tom Jones unters Volk bringen und
    Robert sah seine Karriere schon den Bach runtergehen. So lernte er schon
    früh die harten Regeln im Musikgeschäft kennen. Er wechselte wieder von
    einer Band zur anderen, begann eigene Songs zu schreiben und gründete die
    Band of Joy. Sie hatten zwei Gigs pro Woche und verdienten kaum etwas. Sie
    nahmen ein paar Demos auf, bekamen aber keinen Plattenvertrag. Bei einem
    Georgie Fame-Konzert hatte Robert seine spätere Frau Maureen kennengelernt.
    Ohne ihre Hilfe wäre er nach eigenen Aussagen entweder durchgedreht oder
    verhungert. Sie hielt ihn mit ihrem Job eine ganze Weile über Wasser und
    baute sein angeschlagenes Ego immer wieder auf. Dafür war er ihr auf ewig
    dankbar. Die Band of Joy löste sich wieder auf und Robert ging zum
    Straßenbau und asphaltierte die West Bromwich High Street für 6 Shilling die
    Stunde. Eine kurze Zeit sang er bei Alexis Corner, der immer schon ein
    Gespür für große Talente gehabt hatte und am Ende war er dann bei den
    Hobbstweedle gelandet, wo Jimmy Page ihn entdeckte.

    Jimmy Page konnte sich überhaupt nicht erklären, warum dieser Robert Plant
    noch kein Star war. Als er ihn gesehen hatte, wollte er nur noch diesen
    Sänger haben und er fragte sich immer wieder, warum man diese großartige
    Stimme so lange vernachlässigt hatte. Er hegte schon den Verdacht, hinter
    der schönen Fassade verberge sich ein unausstehlicher Charakter. Also lud er
    ihn in sein Haus in Pangbourne ein, um ihn näher kennenzulernen. Auf dem Weg
    dorthin wurde Robert von einer älteren Frau geohrfeigt, weil er so lange
    Haare hatte. Dieser Vorfall machte ihn noch nervöser, als er ohnehin schon
    war, denn er wußte, daß er mit Jimmy Page zusammen in die Stratosphäre des
    Rockhimmels eindringen konnte und diese Chance wollte er sich auf gar keinen
    Fall vermasseln. Als Robert bei Jimmy war, legte sich seine Nervosität
    sofort. Das Treffen zwischen den beiden verlief einfach phantastisch. Sie
    verstanden sich auf Anhieb, scherzten und lachten und erzählten sich
    Anekdoten. Robert durchstöberte Jimmys Plattensammlung und war begeistert.
    Jimmy fischte eine LP von Joan Baez heraus und legte sie auf den
    Plattenteller. Gemeinsam hörten sie sich den Song "Babe, I´m Gonna Leave
    You" an. Jimmy fragte Robert, ob er sich vorstellen könne, diesen Song zu
    singen. Robert nickte, griff zu Jimmys akustischer Gitarre und begann, den
    Song neu zu arrangieren. In diesem Moment begann die fruchtbare
    Zusammenarbeit zwischen Jimmy Page und Robert Plant und damit war der
    Grundstein für einen sensationellen Erfolg gelegt, der zwölf Jahre lang
    anhalten sollte. Es ist kaum zu beschreiben, was die beiden aus diesem
    ersten Song eigentlich machten. Die ganze Zärtlichkeit und Wehmut, die in
    dem Abschied der Liebenden lag, wurde von Roberts Stimme getragen, während
    Jimmys Gitarre den ganzen Schmerz und die aufgestaute Energie für einen
    Neuanfang zum Ausdruck brachte. Das ständig wiederkehrende, beschwörende
    Echo der Klage "Babe" hallt bis heute nach. Sie verstanden es wirklich,
    Romantik und Hardrock in einer heiligen Hochzeit zu vereinen.

    Es fehlte aber noch das Fundament der Gruppe. Wie wichtig dieses Fundament
    war, das sollte sich erst zeigen, als der Zeppelin zur Bruchlandung
    ansetzte. Robert Plant legte ein gutes Wort für den Schlagzeuger John Bonham
    ein, mit dem er gut befreundet war. Mit der Band of Joy hatten sie gemeinsam
    auf der Bühne gestanden. John Bonham wurde von seinen Freunden nur Bonzo
    genannt. Jimmy Page sah ihn sich bei einem Konzert mit Tim Rose im Country
    Club von West Hampstead an. Niemals zuvor hatte er einen Schlagzeuger
    gesehen, der so viel Energie freisetzen konnte. Bonham wollte nicht nur den
    Rhythmus liefern. Sein Spiel war so explosiv wie ein Feuerwerk und er
    spielte lange Soli, wobei er die Felle mit bloßen Händen bearbeitet. Jimmy
    Page war von dem Erfindungsreichtum dieses Energiebündels schwer
    beeindruckt.

    John Henry Bonham wurde am 31. Mai 1948 in Redditch, Worcestershire,
    geboren. Sein Vater war Zimmermann. Schon mit fünf Jahren drosch er wie wild
    auf Mutters Töpfe, Pfannen, Keks- und Kaffeedosen ein und bastelte sich aus
    einer Badesalzsdose und einem Stück Draht eine Snaredrum. Mit zehn Jahren
    schenkte ihm die Mutter eine echte Snaredrum und mit fünfzehn Jahren
    besorgte ihm der Vater ein komplettes Schlagzeug. Es war schon ein wenig
    abgenutzt und voller Rost, aber John behandelte es wie seinen größten
    Schatz. Er übte jeden Tag an dem Instrument. Wie Jimmy Page und Robert Plant
    hatte auch er niemals Unterricht gehabt. Sein erstes Vorbild war Ringo Star
    und nachdem er die Schule beendet hatte, trat er mit Pomade im Haar mit
    Terry Webb and the Spiders auf. Auf Drängen des Vaters arbeitete er in der
    Baubranche. Aber bald darauf zog es auch ihn wieder in die Clubs und er
    spielte bei The Nicky James Movement und A Way of Life und dann bei Steve
    Brett and the Mavericks. Mit achtzehn Jahren lernte er seine zukünftige Frau
    Pat kennen und beide lebten in einem Wohnwagen. Oft war er mit seiner Band
    so pleite, daß am Ende der Vorstellung die Instrumente und die Verstärker
    beschlagnahmt wurden. Bonzo haute vor Wut die Trommelfelle in Fetzen, aber
    seine Musik wollte er nicht aufgeben. Er verehrte Ginger Baker von den Cream
    und es sollte nicht lange dauern, da konnte er ihm wirklich das Wasser
    reichen. Bonzo trug einen Bart und wirkte sehr männlich. In seinen Augen
    loderte ein Feuer, ein Ausdruck reinster Willenskraft. Bei den Crawling King
    Snakes traf er Robert Plant und die beiden wurden Freunde. Als er bei Tim
    Rose spielte, verdiente er vierzig Pfund die Woche, mehr als je zuvor und er
    wollte diesen sicheren Job auf keinen Fall aufgeben. Jimmy Page beauftragte
    seinen Manager Peter Grant, ihm bei der Abwerbung des Schlagzeugers zu
    helfen. Sie luden ihn zum Essen ein, schickten Telegramme und Robert Plant
    redete ihm so lange gut zu, bis er endlich kapitulierte und bereit war, das
    Risiko mit der neuen Gruppe einzugehen. Während seiner Session-Arbeit hatte
    Jimmy Page den Bassisten und Pianisten John Paul Jones kennengelernt. Ihm
    war die Arbeit in den Studios auch zu eintönig geworden und er hatte bei
    Jimmy angefragt, ob er nicht in der neue Gruppe einen Bassisten gebrauchen
    könne. Jimmy Page war froh, daß sich dieser erfahrene Musiker, den er sehr
    schätzte, für eine Zusammenarbeit angeboten hatte. John Paul Jones hatte
    sich einen Künstlernamen zugelegt. Sein bürgerlicher Name war John Baldwin.
    Er wurde am 3. Januar 1946 in Sidcup in der Grafschaft Kent geboren. Zu
    seinem Glück wurde er in eine musikalische Familie hineingeboren. Sein Vater
    war Bandleader und Pianist und nahm seinen Sohn schon früh zu allen
    möglichen Veranstaltungen mit. John Paul nahm Klavierunterricht und spielte
    in der Kirche die Orgel. Sein Vater förderte ihn nach allen Kräften. Er
    orientierte sich an Musikern wie Charlie Mingus, Scott La Faro und Ray
    Brown. Mit siebzehn Jahren stand auch er mit den verschiedensten Bands auf
    der Bühne. Zuletzt war er bei der Harris/Meehan Group, zwei ehemalige
    Mitglieder der Shadows gehörten der Gruppe an. Er arbeitete als Bassist in
    einer Radioshow und danach bot man ihm Arbeit in den Studios an und er
    spielte für die Rolling Stones, Dusty Springfield, Donovan und unzählige
    andere bekannte Gruppen, wo er immer wieder mit Jimmy Page zusammentraf. Als
    er einige Arrangements für die Yardbirds geschrieben hatte, war Jimmy Page
    sehr beeindruckt und notierte sich seinen Namen. John Paul Jones war
    verheiratet und hatte zwei Töchter. Er hatte sich eine solide Basis
    geschaffen und konnte seine Familie gut ernähren, dennoch wollte er aus der
    Enge der Studios ausbrechen, um in Jimmy Pages neuer Gruppe seinen
    musikalischen Horizont zu erweitern. Er sah gut aus und strahlte eine große
    Ruhe aus. Im Gegensatz zu den anderen Gruppenmitgliedern wirkte er immer ein
    wenig verträumt und zurückhaltend. Er agierte lieber im Hintergrund, obwohl
    er mit seiner musikalischen Allroundausbildung für die Gruppe sehr wichtig
    war.

    Jetzt hatte Jimmy Page seine neue Supergruppe endlich zusammengetrommelt.
    Vier Vollblutmusiker mit einzigartigem Charakter, aber er wußte immer noch
    nicht, wie sich das im Zusammenspiel eigentlich anhören würde. Also trafen
    sie sich zur ersten Probe in einem kleinen Studio in London. Es grenzte
    schon beinahe an ein Wunder, daß sich alle vier auf Anhieb gut verstanden.
    Robert Plant steckte John Paul Jones mit seiner Liebe zum Blues an. Bei
    diesen ersten Jam-Sessions war Jeder in der Gruppe gefragt, all seine Ideen
    und die ganze Intuition mit ins Spiel zu bringen. Sie spielten alte Nummern
    von den Yardbirds und als sie dann "Dazed and Confused" spielten, da
    gerieten sie in Euphorie. Nach den Proben war Jimmy Page so begeistert von
    seiner neuen Truppe, daß er beschloß, sofort ein Programm zusammenzustellen,
    um dann mit der Band auf Tournee zu gehen. Sie probten nur wenige Tage. Im
    September 1968 hatten sie dann noch unter dem Namen The New Yardbirds ihren
    ersten Auftritt in Kopenhagen. Im ersten Set spielten sie "Dazed And
    Confused", "How Many More Times", "Babe, I´m Gonna Leave You", "White
    Summer" und "Communication Breakdown". Damit hatten sie das Publikum in
    Verzückung gesetzt und am Ende forderte es Zugaben. Es ging weiter nach
    Skandinavien, dann spielten sie in Surrey, darauf im Marqee Club, dann in
    Liverpool und am 9. November spielten sie im Londoner Roundhouse, wo die
    Hippies frenetisch applaudierten und auch hier mußten sie Zugaben geben. Der
    Kritiker Tony Wilson vom Melody Maker war beeindruckt. In seinem Artikel
    rückte der Sänger Robert Plant endlich in das ihm gebührende Rampenlicht. Er
    prophezeite der Gruppe eine steile Karriere, nur die ungewohnte Lautstärke
    wurde bemängelt. Jimmy Page war sich ganz sicher, daß die Band ganz groß
    herauskommen würde und er wollte ins Studio gehen, um die erste Schallplatte
    aufzunehmen. Langsam wurde ihm klar, daß diese einzigartige Gruppe aus dem
    Schatten der Yardbirds heraustreten mußte. Als man nach einem neuen Namen
    suchte, fiel Jimmy Page der Witz wieder ein, den ein Mitglied der Who über
    die Gründung einer neuen Band mit Jimmy Page gemacht hatte. Er sagte, sie
    würden absacken wie ein "Lead Zeppelin". Das ist ein schönes Wortspiel, denn
    es hat zwei Bedeutungen: Leitzeppelin und Bleizeppelin. Nach einigen
    Überlegungen nannten sie dann die Gruppe Led Zeppelin.

    Für die Aufnahmen ihrer ersten LP in den Londoner Olympic Studios brauchte
    die Band nur dreißig Stunden. Der Manager Peter Grant und Jimmy Page teilten
    sich die Studiokosten, denn sie hatten kein Plattenlabel. Sie wußten genau,
    was sie wollten und was zu tun war. Diese Platte sollte wie ein Live-Album
    klingen und Jimmy Page plazierte die Mikrophone mit viel Überlegung und
    reduzierte die Overdubs auf ein Minimum. Jimmy Page wechselte während der
    Aufnahmen von der Fender Pedal Steel Guitar zur Akustik Gibson und ließ
    während der Stücke "Dazed and Confused" und "How Many Times" den Geigenbogen
    über die Gitarrensaiten heulen. John Paul Jones spielte für den Song "Your
    Time Is Gonna Come" eine erregende Kirchenorgel. Während sie "Good Times,
    Bad Times" spielten, zeigte Bonzo allen, was er aus einer Baßtrommel
    herausholen konnte. In dem Song "Babe, I´m Gonna Leave You" offenbarte
    Robert Plant seine ganze Seele. Als die Arbeit beendet war, wählten sie ein
    Foto der brennenden Hindenburg als Cover. Die gesamten Produktionskosten
    betrugen 1800 Pfund. Der Verkauf dieser ersten LP brachte ihnen aber am Ende
    die ungeheure Summe von 3,5 Millionen Pfund ein.

    Der Manager Peter Grant hatte die Gruppe bei Atlantic Records als die
    Supergruppe des Jahrhunderts angepriesen und einen einzigartigen Vertrag
    ausgehandelt. Der Gruppe wurde künstlerische Freiheit angeboten und sie
    bekamen einen Vorschuß von 200 000 Dollar. Das war damals eine Summe, die
    nur die ganz großen Stars bekamen. Bonzo kaufte sich sofort einen Jaguar.
    Aber der wichtigste Punkt war, daß sie ihre Platten weiterhin selbst
    produzierten konnten und sie behielten die Kontrolle über die künstlerische
    Gestaltung ihrer Cover und alles andere, was ihr Image betraf. Peter Grant
    war ungeheuer korpulent und cool und in jeder Hinsicht ein echtes
    Schwergewicht. Er war der Übervater der Gruppe. Er war absolut kompetent und
    er hatte immer den richtigen Riecher. Er wurde 1935 geboren und war während
    des Krieges evakuiert gewesen, hatte kein Dach über dem Kopf und keine
    abgeschlossene Schulausbildung. Mit dreizehn Jahren war er
    Bühnenhilfsarbeiter, wurde dann Arbeiter in einer Stahlfabrik und danach
    wurde er Bote bei der Nachrichtenagentur Reuters. In der Armee war er
    Korporal, danach arbeitete er in einem Hotel, wurde dann Rausschmeißer,
    arbeitete als Catcher und dann als Schauspieler und danach bot man ihm einen
    Job als Tourmanager an. Er betreute Gene Vincent, Little Richard und Jerry
    Lee Lewis, wenn sie in England waren, dann die Alan Price Combo , die
    Animals und dann am Ende die Yardbirds. Man kann wirklich sagen, daß Peter
    Grant über genügend Lebenserfahrung verfügte. Schon früh erkannte er die
    neuen Trends in der aufkommenden Underground-Szene und kümmerte sich um neue
    Auftrittsorte. Er wußte, daß es für Led Zeppelin nur in Amerika wirklich
    eine Chance gab. Er unterstützte die Gruppe in all ihren Belangen und setzte
    sich für ihre künstlerischen Ideen und Ideale ein, auch wenn es auf den
    ersten Blick unvernünftig schien. Wie clever die Gedankengänge dieses
    Managers waren, das sollte sich erst später zeigen. In der Pressemitteilung
    von Atlantic Records wurde Led Zeppelin als die neue Supergruppe
    angepriesen, die Nachfolger von Cream und Jimi Hendrix. Das war vielleicht
    nicht besonders geschickt, aber die Rockpresse reagierte vollkommen
    unangemessen auf die ganze Geschichte. Led Zeppelin bekam das falsche Image
    einer künstlich zusammengestellten Gruppe, die nur kommerziell eingestellt
    war und ihr Können noch lange nicht unter Beweis gestellt hatte. Am 10.
    Dezember trat die Gruppe zum ersten Mal unter dem Namen Led Zeppelin im
    Marquee Club auf und hatte dann noch weitere Auftritte in England, aber die
    Reaktion des Publikums war nicht gerade überwältigend. Die Kritiken waren so
    deprimierend, daß man sie Robert Plant erst gar nicht zu lesen gab.

    Obwohl die erste Schallplatte noch nicht auf dem Markt war, schickte Peter
    Grant seine Gruppe kurz vor Weihnachten als Vorgruppe von Vanilla Fudge nach
    Amerika. Er sagte nur: "Geht rüber und macht sie fertig! Macht jeden
    Auftritt zu einem unvergeßlichen Ereignis." John Paul, Bonzo und Robert
    waren gar nicht davon begeistert, an den Weihnachtstagen von ihren Frauen
    getrennt zu sein und Jimmy hatte gerade seine neue amerikanische Freundin
    Lynn bei sich im Hause, dennoch murrten sie nicht und machten Peters Worte
    wahr. Sie landeten in L.A. und wohnten im Chateau Marmont, wo schon Jim
    Morrison Aufsehen erregt hatte, weil er als Eidechsenkönig im zweiten Stock
    aus dem Fenster gesprungen war. Hier begannen auch noch ganz harmlos die
    "Späßchen" von Led Zeppelin, die später immer mehr ausufern und der
    Klatschpresse genügend Nahrung liefern sollten. Nach den Konzerten waren die
    Mitglieder der Band immer noch total aufgedreht und sie mußten einfach noch
    weiter Dampf ablassen, weil sie sonst in ein emotionales Loch gefallen
    wären. Wenn sie auf Tournee waren, dann lebten sie im Grunde immer nur für
    den Auftritt, und die langen Zeiten in Mietwagen und Bussen, den fremden
    Städten mit den immer gleichen Hotelzimmern, konnten leicht in die
    Depression führen. Der Roadmanager Richard Cole und Jimmy Page hatten zwei
    Eimer mit Wasser und rohen Eiern gefüllt und über den Köpfen von Robert und
    Bonzo ausgekippt. Sie konnten sich über den Anblick ihrer verdatterten und
    vereidotterten Freunde köstlich amüsieren.

    Ihren ersten Auftritt hatten sie in Denver. Robert Plant war die ganze Zeit
    vor seinem ersten Auftritt sehr nervös gewesen, aber in Denver stolzierte er
    mit wehenden Haaren, barfuß und mit halb geöffneten Hemd auf die Bühne und
    legte einfach los. Mit jedem neuen Song wuchs die Spannung und die Menge
    geriet immer mehr in Erregung. Am Ende des Konzerts waren sie wirklich mit
    ihrer Leistung zufrieden. Im Fillmore West fegten sie als Vorgruppe die
    Headliner Taj Mahal und Country Joe and the Fish einfach von der Bühne. Im
    Publikum hörte man nur noch die Rufe nach Led Zeppelin. Im Fillmore East
    geschah das gleiche mit Iron Butterfly. Ihre Auftritte dehnten sich immer
    mehr aus, bald standen sie nicht nur neunzig Minuten auf der Bühne, sondern
    drei Stunden. Im Boston Tea Party gaben sie wohl eines der längsten
    Konzerte, es dauerte vier Stunden und fünfzehn Minuten. Manchmal wußten sie
    nicht mehr, was sie noch spielen sollten. In Detroit und Miami konnte John
    Paul seinen Baß nicht mehr hören und suchte verzweifelt nach dem Fehler in
    der Anlage, dabei lag es daran, daß das Publikum so ohrenbetäubend laut war.
    Die Fans applaudierten minutenlang mitten im Stück. Die Fans stürmten die
    Bühne und eine Zugabe folgte auf die andere. Ein New Yorker Diskjockey lobte
    die Band in den Himmel und die Fans stürmten die Plattenläden und verlangten
    nach einer Platte, die es noch gar nicht gab. Atlantic Records wurde mit
    Bestellungen überschwemmt. Anscheinend füllten Led Zeppelin in Amerika eine
    Lücke. Ihre Dynamik, die Intensität und Leidenschaft ihrer Musik, diese
    klare Mischung aus Hardrock und Blues bildete einen Gegensatz zu dem
    weitschweifigen Westcoast-Sound und psychedelischen Experimenten. Außerdem
    liebten die Amerikaner Bands mit guten Sologitarristen und Gruppen wie Led
    Zeppelin brachten ihnen den guten, alten Blues im neuen Gewand zurück.

    Die Mitglieder von Led Zeppelin schwebten noch Tage über den Wolken, auch
    als sie schon lange auf dem Boden der Tatsachen in England gelandet waren.
    Die Rockpresse hatte den Aufstieg des Zeppelins regelrecht verpennt und
    wollte sich diesen Fehler nicht eingestehen. Sie galten immer noch als die
    Kapitalistenband, obwohl sie auf ihrer Amerika-Tournee nichts verdient
    hatten. Die Einnahmen deckten sich mit den Ausgaben. Robert Plant und Bonzo
    erhielten eine Pauschale von hundert Dollar die Woche und Jimmy Page und
    John Paul Jones verzichteten auf ihr Honorar. Als die Band gegründet wurde,
    hatte Bonzo auch noch um den Fahrerjob gebeten, weil er so pleite war.

    Anfang des Jahres 1969 erschien die Debüt-LP Led Zeppelin auf dem Markt. Die
    Diskjockeys schwärmten von der einzigartigen Energie dieses Albums, aber die
    Presse blieb gnadenlos und sah in Led Zeppelin bestenfalls nur einen
    schwachen Abglanz der Yardbirds. Man schrieb einen Verriß nach dem anderen
    und schnitt sich damit langsam aber sicher immer tiefer ins eigene Fleisch,
    denn die Fans ließen sich von schlechten Kritiken nicht abhalten und kauften
    die Platte. Sie rückte schnell in die Charts auf und sollte sich über ein
    Jahr dort halten. Peter Grant bekam ständig Anrufe aus Amerika mit der
    Anfrage, wann die Gruppe dort wieder auftreten würde. Aufgrund dieser
    Ereignisse war die Presse auf einmal aufgewacht und nun wollte man nur noch
    Interviews und Klatschgeschichten von der Gruppe haben, aber Jimmy Page
    sagte nur: "Die haben sie doch nicht mehr alle. Wenn sie zuerst die
    Schwerter blitzen lassen, warum sollten wir dann wild darauf sein, mit ihnen
    zu reden?" Robert Plant reagierte noch heftiger. Wenn Journalisten
    versuchten, ihn hinter der Bühne für ein Interview zu erwischen, dann ließ
    er ihnen nur ausrichten, sie würden erst dann ein Interview bekommen, wenn
    sie etwas über Musik gelernt hätten. Robert war bis ins Mark verletzt. Er
    überspielte seine Sensibilität manchmal mit einem Anflug von Arroganz.
    Atlantic Records war von dieser Haltung der Presse gegenüber natürlich nicht
    gerade begeistert. Allerdings vergaß die Band nie einen Menschen, der ihnen
    in den Anfängen geholfen oder Mut gemacht hatte, und das galt auch für
    Journalisten. Sie wurden im Laufe ihrer Karriere immer besonders freundlich
    und bevorzugt behandelt.

    Im März und April 1969 spielten Led Zeppelin wieder in den kleinen Clubs und
    reisten quer durch England. Nur durch Mundpropaganda waren die Konzerte fast
    immer ausverkauft. Sie gaben achtzehn Gigs, bekamen aber nur 60 Pfund pro
    Auftritt.

    Als nächstes sollte die Gruppe wieder nach Amerika gehen. Dabei gab es nur
    ein kleines Problem: Led Zeppelin hatten ihre Musikanlage, die noch aus den
    Zeiten der Yardbirds stammte, buchstäblich zu Tode gespielt. Jimmy Page, den
    seine Freunde auch oft Led Sparsam nannten, hatte die zündende Idee: Er ließ
    die Rückseiten von den alten Fender- und Rickenbaker-Gehäusen aufschrauben,
    um die Lautsprecher in den Boxen einfach zu vertauschen. Dann fuhr der Roady
    mit dem teuren Fendergehäuse, in dem sich nun die Rickenbaker-Lautsprecher
    befanden, zu Sound City am Piccadilly Circus und tauschte sie gegen neue
    Marshalls ein. Er hatte nur ein Pfund dafür ausgegeben und Led Sparsam
    freute sich.

    Die Gruppe gönnte sich keine Atempause und machte sich wieder auf den Weg
    nach Amerika. Man wollte das Eisen schmieden, so lange es heiß war. Jimmy
    Page hatte immer vor Augen, daß der Weg nach unten genauso steil war wie der
    Weg nach oben. Zu dieser Zeit machte Atlantic Records auch noch Druck, denn
    sie wollten die ersten Tracks für das zweite Album haben, obwohl das Geld
    für das erste Album noch nicht einmal gezählt war. Es zeichnete sich aber
    deutlich ab, das Led Zeppelin eine lukrative Einnahmequelle war. Die Tour
    begann im Mai 1969 im Fillmore West in San Francisco. Dann ging es weiter
    nach L.A., wo die Karten schon am Vortag ausverkauft waren. Dort wohnten sie
    im Continental Hyatt House am Hollywood Sunset Strip.
    In einem Motel in Detroit war kurz vor Eintreffen der Gruppe ein Mord
    geschehen. Der Teppich vor der Rezeption war noch voller Blut. Sie hatten
    die ganze Nacht im Flieger gesessen und wären am liebsten wieder umgekehrt,
    aber die Tour mußte weitergehen. Sie absolvierten dreißig Auftritte in
    neunzehn Städten. In vielen Städten waren sie jetzt die Hauptgruppe und wenn
    sie es nicht waren, dann schwitzten die anderen Gruppen Blut und Wasser,
    denn nach Led Zeppelin aufzutreten bedeutete den Untergang. Nur die ganz
    großen Gruppen wie zum Beispiel die Doors und die Byrds konnten neben Led
    Zeppelin bestehen. Bald waren sie es gewohnt, daß im Publikum die Hölle
    losbrach, wenn sie spielten. Sie variierten ihre Songs immer neu und ließen
    immer einen Raum für die freie Improvisation. Wenn einer von ihnen ein
    schönes Solo spielte oder eine neue Idee umsetzte, dann nickten sie sich
    anerkennend zu. Innerhalb der Gruppe herrschte ein gutes Klima und jeder
    zollte dem anderen Respekt. Auch auf dieser zweiten Tournee sollten die
    Zugaben kein Ende nehmen und oft hatte die Gruppe zwei Auftritte an einem
    Abend zu absolvieren. Zwischen den Auftritten setzten sich Jimmy Page und
    Robert Plant im Hotelzimmer zusammen und komponierten neue Songs. Sie
    schrieben die Noten und die Texte auf Hotelpapier. Robert schrieb seinen
    ersten Songtext "Thank You" und widmete ihn seiner Frau. In dieser
    Streßsituation war auch der große Hit und Dauerbrenner "Whole Lotta Love"
    entstanden. Dieser Song mit dem einzigartigen Riff, den man nicht mehr
    vergessen kann, wenn man ihn einmal gehört hat, wurde zur Hardrock-Hymne.
    Jeder freie Tag zwischen den Gigs wurde für Aufnahmesessions in den Studios
    genutzt und dafür reisten sie dann auch noch kreuz und quer durch Amerika.
    Manchmal sackte Jimmy Page auf dem Mischpult regelrecht zusammen. Er hatte
    Ringe unter den Augen und war total erschöpft. Im Mittelteil von "Whole
    Lotta Love" kann man diesen Zustand kurz vor dem Nervenzusammenbruch beim
    Hören nachvollziehen. Hier hatte Jimmy Page mit Klängen experimentiert. Er
    spielte eine Slidegitarre und setzte ein Rückwärts-Echo ein. Wenn man diesen
    Teil des Liedes hört, dann hat man das Gefühl, als würde man mitten auf
    einer Kreuzung stehen. Gitarrenklänge rauschen wie Rennautos an einem
    vorbei, die von Feuerwehrwagen mit Sirenengeheul verfolgt werden. Das
    Schlagzeug tickt wie eine außer Rand und Band geratene Uhr, die zu immer
    schnellerem Tempo antreibt und die Becken klingeln wie bei einer
    Straßenbahn, die mitten durch das Chaos fährt. In die aufkommende Stille
    ergießt sich Roberts Stimme, ein einziges Kreischen und Heulen und Stöhnen,
    das Echo seines Stoßseufzers "Woman" überholt ihn und alles gipfelt in
    seinem gesungenen Orgasmus, bis die stampfende Gitarre wieder einsetzt und
    die Stimme zum Refrain zurückfindet. Dieser Song war in seinem Aufbau ein
    einziges, gelungenes Kunstwerk, an dem Jimmy Page Stunde um Stunde
    herumgetüftelt hatte. Robert Plants Gesang war in einem einzigen Take
    gelungen. Auf dieser Tournee ging es an die letzten Reserven. In einer Stadt
    wurde der Gesang aufgenommen, in einer anderen die Mundharmonika eingespielt
    und in wieder einer anderen Stadt nahm Jimmy Page die Gitarre auf. Sie
    hatten ihre Auftritte und sie mußten weiter komponieren. Die Erwartungen der
    Plattenfirma und der Käufer waren ungeheuer hoch. So langsam hatte Jimmy
    Page das Gefühl, er verliere den Überblick und er begann, an seiner Arbeit
    zu zweifeln und wurde immer kritischer und bearbeitete die Stücke immer
    wieder neu. Manchmal überkam ihn die Angst, er hätte sich einfach zu weit
    vorgewagt. Unter diesen Produktionsbedingungen fehlte einfach die gebührende
    Distanz, um das eigene Werk zu beurteilen. So entstanden auch die Stücke
    "Ramble On", "Bring It On Home". "Living Loving Made", "Heartbreaker" und
    "What Is And What Should Never be". Als Jimmy Page seine Werke zum ersten
    Mal Peter Grant und einem Journalisten vorspielte, und diese sich nach dem
    Hören nur noch in Superlativen ergingen, da wollte er es einfach nicht
    glauben. Selbst als Jerry Wexler verlauten ließ, es sei der beste weiße
    Blues, den er je gehört habe, mäkelte er immer noch herum und hatte
    Bedenken. Außerdem war Jimmy Page sehr bescheiden. An jeder Ecke sah er
    Gitarristen, die besser waren als er selbst. Außerdem machte ihn die
    Glasscheibe in den Studios verrückt. Er brauchte immer das Publikum. Robert
    Plant entwickelte zu dieser Zeit immer mehr Freude am Songschreiben und war
    viel optimistischer.

    Kurz vor dem Erscheinen der zweiten LP ging Led Zeppelin nach nur sechs
    Wochen Pause schon wieder nach Amerika. Im Oktober 1969 gaben sie zwei
    Konzerte in der Carnegie Hall. Die Karten waren seit Wochen ausverkauft.
    Natürlich sprengten sie wieder einmal den Rahmen und spielten sehr viel
    länger als zwei Stunden, denn es gab einfach keinen Song in ihrem
    Repertoire, den sie unter den Tisch fallen lassen wollten. In Boston
    spielten sie vor 17 000 Zuschauern und erhielten dafür nicht nur ihre Gage,
    sondern auch Prozente. Für diesen einen Auftritt bekamen sie 45 000 Dollar.
    Die Hallen wurden immer größer und die Fangemeinde auch. Dafür hatten die
    Schwermetaller aber auch schwer geschuftet. Sie spielten in Detroit,
    Chicago, Cleveland, Buffalo, Providence, Syracuse, Toronto, Kitchener,
    Kansas City und dann drei Nächte in San Franciso. Zu dieser Zeit zeichneten
    sich schon langsam aber sicher auch die Schattenseiten des Ruhmes ab. Robert
    Plant stellte verwundert fest, daß er gar keine Zeit hatte, um sein schwer
    verdientes Geld auszugeben. Wenn sie auf der Bühne standen, dann wurden sie
    in Amerika von den Fans nur noch vergöttert, aber auf der Straße wurden sie
    von den Rednecks wegen ihrer langen Haare und den Hippiklamotten bedroht,
    bespuckt und beschimpft, da sah man in ihnen nur noch Tunten und Gammler.
    Wenn sie irgendwo eine Kaffeepause machten, dann bediente man sie einfach
    nicht. In Texas waren sie mit dem Revolver bedroht worden und in letzter
    Minute geflüchtet. Die Übergriffe der Polizei bei den Konzerten brachten
    sogar John Paul Jones aus der Ruhe. Natürlich hatte Amerika auch schöne
    Seiten. Jimmy Page fand es herrlich, daß die Altmeister des Blues in jeder
    größeren Stadt in den kleinen Clubs zu bewundern waren, dennoch fühlten die
    Mitglieder der Band sich ständig diskriminiert. Jimmy Page fand die
    Situation für jeden halbwegs sensiblen Menschen mit langen Haaren einfach
    unerträglich.

    Am 22. Oktober 1969 erschien Led Zeppelin II. Das erste Album hatte sich 780
    000 mal verkauft. Für das zweite Album lagen eine halbe Million
    Vorbestellungen vor und es wurde am Tag des Erscheinens schon vergoldet. In
    vielen Städten standen die Menschen in den Plattenläden Schlange, um die
    ersten Exemplare zu ergattern. Led Zeppelin II machte zuerst kleine Hüpfer
    in den amerikanischen Charts, dann immer größere Sprünge und vertrieb dann
    die Beatles mit ihrem Album Abbey Road von ihrer lang gehaltenen
    Spitzenposition. Für Jimmy Page war es ein überraschender Schock, als er
    erfuhr, daß sich das zweite Album noch besser verkaufte als das erste. Er
    empfand es beinahe als beängstigend, weil nichts daran geplant war. Für ihn
    war es nur Glück und gutes Timing. Nach diesem unerwartet großen Erfolg
    wollte man Led Zeppelin auch in den Radios hören und man drängte auf eine
    Hitsingle. Eine gnadenlose Zensur sorgte dafür, daß nur Songs gespielt
    werden durften, die alle auf das gleiche Zeitmaß gepreßt waren. "Whole Lotta
    Love" sollte mit seinen fünf Minuten und fünfunddreißig Sekunden auf drei
    Minuten zusammengeschnitten werden. Led Zeppelin wehrte sich mit Händen und
    Füßen dagegen. Natürlich sollte der Mittelpart mit den experimentellen
    Klängen und dem Schlagzeugsolo herausgeschnitten werden. Kurze Zeit später
    spielten einige mutige Sender die lange Version und andere unternahmen
    einfach von sich aus die Amputation. Atlantic Records sah sich gezwungen,
    die Single endlich auf den Markt zu werfen. In den Augen der Band war das
    unredlich. Peter Grant stand hinter seiner Gruppe und machte mit seinem
    ganzen Schwergewicht ein für alle mal klar, daß Led Zeppelin in England
    keine Hitsingles auskoppeln würde. Es sei ein Betrug am Publikum. Jimmy Page
    war ein unbeugsamer Steinbock und Peter Grant konnte ebenso unnachgiebig
    sein. Der Pr-Manager von Atlantic Records gab sich geschlagen. Mit dieser
    Haltung vollzog man einen großen Schritt nach vorn und das Konsumverhalten
    der Hörer gab ihnen recht. Die LPs der Gruppe verkauften sich auch ohne die
    Promotion der schnellebigen und schnell konsumierbaren Hitsingle. Im
    Eiltempo verwandelten sich Led Zeppelin I und Led Zeppelin II in Platin und
    verkauften sich besser als jede Hitsingle. Damit hatte die Gruppe ein
    Zeichen gesetzt. Die Underground-Freaks nahmen sich Zeit und hörte sich das
    Gesamtkunstwerk einer Gruppe gern in Ruhe an. Die Musik begann immer mehr
    eine zentrale Rolle im Leben der Menschen zu spielen. Auf den Partys legte
    man nicht einfach nur eine Single auf, um danach zu tanzen, sondern man
    versammelte sich oft, um gemeinsam intensiv Musik zu hören.

    Nach der Veröffentlichung der zweiten LP konnte sich Peter Grant vor
    Konzertangeboten kaum noch retten. Man war bereit, jeden Preis für einen
    Auftritt der Gruppe zu zahlen. Für einen Auftritt in einer Fernsehsendung in
    Deutschland, die via Satellit in Europa und Amerika übertragen werden
    sollte, war man bereit, eine Million Dollar zu bezahlen. Peter Grant lehnte
    das Angebot ab, weil ihm die Tonqualität bei solchen Übertragungen einfach
    zu schlecht war. Die Amerikaner konnte einfach nicht glauben, daß er diese
    Summe für einen einzigen Auftritt einfach ablehnte, aber Peter Grant hielt
    an seinen Prinzipien fest.

    Als Jimmy Page seinen sechsundzwanzigsten Geburtstag feierte, hatte die Band
    einen legendären Auftritt in der Royal Albert Hall. Das Publikum
    applaudierte bei jedem Stück so begeistert, daß die Gruppe keinen Song
    beenden konnte und immer wieder neu ansetzte. Während eines Medleys begannen
    die Leute zu toben. Roger Daltrey, der Sänger der Who, stand mit einem Drink
    in der Hand hinter der Bühne, staunte nur und murmelte vor sich hin: "Ich
    weiß, warum mit denen niemand auftreten will. Die sind einfach zu gut!" Am
    Ende des Konzerts machte Roger Daltrey Jimmy Page mit dem Fotomodell
    Charlotte Martin bekannt, eine ehemalige Freundin von Eric Clapton. Jimmy
    und Charlotte wurden augenblicklich ein Paar und die Beziehung sollte viele
    Jahre anhalten. Mit dem Auftritt in der Royal Albert Hall hatten Led
    Zeppelin auch endgültig den Durchbruch in England geschafft. Den Aufstieg
    des Zeppelins konnte niemand mehr aufhalten.

    Als nächstes machten Led Zeppelin wieder eine Europa-Tournee. Sie führte
    nach Kopenhagen, wo alles begann, dann ging es weiter nach Helsinki,
    Stockholm, Amsterdam, Köln, Wien, Hamburg und Montreux. In Kopenhagen wurde
    Jimmy Page ganz rührselig, aber das änderte sich schlagartig, als Eva von
    Zeppelin plötzlich auftauchte und protestierte, daß man ihren Familiennamen
    benutzte. In der Presse wurde viel Wirbel um diese Kontroverse gemacht. Eva
    von Zeppelin bezeichnete die Musik Led Zeppelins als Schund und sah ihre
    Familienehre in den Schmutz gezogen. Sie drohte damit, falls die Gruppe den
    Namen in Dänemark benutze, vor Gericht zu ziehen. In der Presse bezeichnete
    sie Led Zeppelin als Bande kreischender Affen. Jimmy Page lud die streitbare
    Dame zu einer Aussprache in ein Kopenhagener Probenstudio ein. Jimmy Page
    sagte freundlich: "Wir tun doch nichts, um ihren Familiennamen zu entehren.
    Wir machen doch nur Musik, die Millionen von Menschen gefällt." Eva
    wiederholte immer wieder: "Ich will doch nur den Ruf meiner Familie
    schützen." Jimmy antwortete: "Millionen Menschen kennen unseren Namen. Und
    ich kann mir nicht vorstellen, daß einer davon schlecht über ihre Familie
    denkt." Die Gruppe gab sich sehr viel Mühe, das Herz der alten Dame zu
    erweichen. Es schien so, als hätten sie Erfolg gehabt, aber als sie beim
    Hinausgehen das Cover der brennenden Hindenburg erblickte, explodierte sie
    und drohte lauthals mit einer einstweiligen Verfügung. Peter Grant und seine
    Jungs hatten keine Lust, vor Gericht zu ziehen und so tauften sie die Gruppe
    in Kopenhagen kurzerhand in The Nobs um.
    Als die Band wieder nach England zurückgekehrt war, zogen Jimmy Page und
    Robert Plant in ein Cottage in Süd-Wales, um sich zu entspannen und ein paar
    Songs zu schreiben. Das Cottage hieß Bron-Y-Aur. Robert Plant war in seiner
    Kindheit oft dort gewesen. Jimmy nahm seine Freundin Charlotte mit und
    Robert wurde von seiner Frau Maureen und dem Baby begleitet. Er war
    inzwischen Vater geworden. Er hatte seinen kleinen Sohn Karac genannt. Der
    Name stammte von einem keltischen Heerführer. Sie genossen die schöne
    Landschaft und die Ruhe und den Frieden. Das Cottage war vollkommen
    abgelegen. Hier entstanden zum ersten Mal auch akustische Stücke und
    Volkslieder. Jimmy benutzte die Mandoline, griff zur akustischen Gitarre und
    spielte sogar Banjo. Hier entstand der "Immigrant Song", "Since I`ve Been
    Loving You" und das herrliche Folk-Traditional "Gallows Pole". Für "Your
    Time Is Gonna Come" benutze Jimmy eine Pedal-Steel. Robert schrieb sich in
    "That`s The Way" einiges von der Seele. In den Songs ging es immer mehr um
    keltische Mythen und Sagen, weil Robert sich dafür sehr interessierte. Jimmy
    Page hatte noch mehr Interesse an Mystik und Magie als Robert, er war ein
    glühender Bewunderer von Aleister Crowley. Er sammelte alle möglichen
    Utensilien, die dem Altmeister gehört hatten. Man munkelte sogar, Jimmy
    praktiziere selbst Magie. Während dieser erholsamen Tage auf dem Lande
    entstanden wie von selbst die meisten Songs für das dritte Album. Sie
    schlugen damit eine neue Richtung ein. Auf diesem dritten Album von Led
    Zeppelin waren sogar Geigen zu hören.

    Nach dieser kurzen und kreativen Erholungspause ging es schon wieder nach
    Amerika. Gleich am Anfang der Tour war Jimmy Page eine Gitarre gestohlen
    worden. Es war eine schwarze Les Paul, die Keith Richard ihm geschenkt
    hatte. Jimmy war außer sich, denn sein ganzes Herz hing an dieser Gitarre.
    Er gab ein Anzeige in einer Musikzeitung auf, aber ohne Erfolg. Während der
    ganzen Tournee wirkte Jimmy Page niedergeschlagen. Es schien, als sei der
    Verlust dieser Gitarre für ihn wie der Verlust einer Geliebten. Diesmal trat
    Led Zeppelin ohne Vorgruppen auf. So konnten sie ihre Konzerte immer mehr
    ausdehnen. John Paul sagte nur immer: "Solange die Fans bleiben, bleiben wir
    auch". Sie spielten nur noch vor großem Publikum in großen Stadien und
    Arenen. In Memphis wurde ihnen die Ehrenbürgerwürde verliehen. Für Jimmy
    Page war das ein sehr bewegender Moment. Zur gleichen Zeit wurde Peter Grant
    hinter der Bühne von dem Veranstalter mit einer Pistole bedroht. Ihm
    flatterten die Nerven, als er die zehntausend Zuschauer ausrasten sah und er
    verlangte, Peter Grant solle seine Jungs von der Bühne holen, ansonsten
    würde er ihn abknallen. Grant antwortete: "Du Arschloch kannst mich nicht
    abknallen. Sie haben uns gerade die Scheiß-Schlüssel der Stadt überreicht,
    oder?" Im Süden heuert die Band acht zusätzliche Bodyguards an, weil sie
    immer mehr von Rednecks bedroht wurden. Ihren letzten Auftritt konnte die
    Gruppe dann nicht mehr absolvieren, weil Robert Plants Stimme einfach nicht
    mehr mitmachen wollte. Er konnte beinahe nur noch krächzen und wollte
    dennoch unbedingt auf die Bühne. Er hatte in einunddreißig Tagen auf
    neunundzwanzig Konzerten gesungen und nun mußte der Arzt ihm klarmachen, daß
    er bei noch einem Auftritt endgültig seine Stimme ruinieren würde.

    In England mietete sich die Gruppe ein großes Landhaus und dann wurden die
    Songs für die dritte LP in einem mobilen Studio aufgenommen. So konnten sie
    der sterilen Atmosphäre in den Studios entgehen. Außerdem brauchten sie
    dringend Erholung. Jimmy Page hatte langsam Angst, denn bei dem Tempo, das
    sie vorlegten, konnten sie ganz schnell ausbrennen. Danach gaben sie ein
    paar Konzerte auf dem Kontinent. Bei dem Festival in Bath spielten sie vor
    200 000 Zuschauern und spielten zum ersten Mal ihre neuen Songs, die vom
    Publikum begeistert aufgenommen wurden. Danach gaben sie einige Konzerte in
    Deutschland, deren Höhepunkt eine Show in der Frankfurter Festhalle war, wo
    sie vor 11 000 Fans spielten und sämtliche Zuschauerrekorde brachen. Nach
    dem Konzert gingen sie in eine Kneipe und tranken 120 Slibovitz und 160
    Biere. Dieser Alkoholkonsum zwischen den Konzerten war für die Gruppe ganz
    normal. In Köln randalierten tausend Fans vor der Sporthalle, weil sie keine
    Karten mehr bekommen hatten. In Mailand war es dann zu einer Massenpanik
    gekommen, weil die Polizei massiv Tränengas eingesetzt hatte. Die Gruppe
    spielte in einer Tränengaswolke und flüchtete nach vierzig Minuten von der
    Bühne. Die Roadies waren im Tumult verletzt worden. Zum Schluß wurde das
    Publikum von der Polizei eingekesselt und 10 000 Menschen wurden durch den
    Bühnenraum getrieben. Auf dem Rückflug nach London kamen Robert Plant die
    Tränen, als er versuchte, die Situation zu beschreiben. Er fühlte sich
    machtlos angesichts derart menschenverachtender Polizeimethoden. Die ganze
    Gruppe fühlte sich wie vor den Kopf geschlagen und Mailand blieb in ihrer
    Erinnerung ein traumatisches Ereignis.

    Led Zeppelin III wurde am 5. Oktober 1970 veröffentlicht. Es gab über 700
    000 Vorbestellungen. Diese Platte gelangte auch auf Platz eins in den
    Charts, konnte sich aber nur 31 Wochen dort halten. Die Kritiken waren noch
    niederschmetternder als jemals zuvor. Zuerst hatte man den Hardrock der
    Gruppe mit seiner Dynamik niedergemacht und nun wurde bemängelt, daß er
    fehlte. Jetzt wollte man nur noch eine Fortführung von "Whole Lotta Love"
    hören und niemand wollte die Weiterentwicklung der Band akzeptieren. Diesmal
    waren die Mitglieder von Led Zeppelin schwer enttäuscht und diesmal war
    Jimmy Page ganz besonders deprimiert. Außerdem hatte man das Gerücht in die
    Welt gesetzt, die Band wolle sich auflösen. Zur gleichen Zeit hatten die
    Leser des Melody Maker Led Zeppelin zur populärsten Rockband des Jahres 1970
    gekürt. Sie waren beliebter als die Beatles. Sie hatten hintereinander drei
    Platinalben abgeliefert und auf der Bühne waren sie unvergleichlich. Sie
    hatten den Hardrock etabliert und Gruppen wie Black Sabbath, Emerson, Lake
    and Palmer und Uriah Heep wollten die Nachfolge antreten. Inzwischen hatten
    sie eine beherrschende Marktposition und nun war es ihre Aufgabe, diese
    Spitzenposition zu halten. Nur die Presse wollte den Erfolg in dumpfer
    Beharrlichkeit einfach nicht anerkennen.

    Als wollten sie es sich und der Welt jetzt erst richtig beweisen, zog sich
    die Band wieder auf das Land zurück, um neue Songs für das nächste Album zu
    schreiben. Niemand hätte wohl gedacht, daß ihnen dort so ganz nebenbei der
    größte Megahit einfallen würde. Ein Klassiker, der in acht Minuten seine
    ganze Schönheit und die differenziertesten Stilmittel offenbarte. Ein zu
    Herzen gehender Song, der am meisten geliebte in der ganzen Rockgeschichte:
    "Stairway To Heaven". Robert saß mit Jimmy vor dem Kamin und Pagey spielte
    ihm ein paar Akkorde vor. Robert hatte schlechte Laune, aber da schrieb
    seine Hand wie von selbst einen Satz auf das Papier. Robert starrte die
    Zeile an: "There`s a lady who´s sure, all that glitters is gold, and she`s
    buying a stairway to heaven". Sie griffen die Zeile auf und dann sprudelte
    es nur so aus Robert heraus. Sie feilten wie besessen an dem Song herum und
    bauten die Parts immer dramatischer auf. Am Ende war ihnen ein Meisterwerk
    gelungen. Am Anfang dieser Ballade hört man nur eine mittelalterlich
    klingende Melodie, die von einer Flöte gespielt wird. Roberts Stimme greift
    diese Melodie auf und erklimmt dann Stufe für Stufe die Himmelsleiter und
    entführt den Hörer in spirituelle Gefilde. Mitten im Song kommt dann das
    Schlagzeug auf einmal ins Spiel und zieht das Tempo an. Die Schönheit des
    Liedes wird durch die einzigartige Melodie mit ihren wohldurchdachten Pausen
    und den mächtigen Instrumentalharmonien bestimmt. Außerdem schrieben sie
    "Misty Mountain Hop" und "The Battle Of Evermore". Bei diesem Lied brauchte
    Robert Plant zur Unterstützung noch eine Frauenstimme, und so sang er mit
    Sandy Denny von den Fairport-Convention im Duett. Jimmy Page spielte dazu
    zum ersten Mal eine ganz wunderbare Mandoline dazu. Auch dieser Song ist dem
    Wechsel von Stil und Stimmung unterworfen und ist ein unaufdringliches
    Meisterstück. Bei dem Song "Black Dog" gab es viele kleine Taktsprünge und
    bei "Four Sticks" spielte Bonzo tatsächlich mit vier Sticks das Schlagzeug.
    "Going To California" war ein ganz schlichter und schöner Song. "When The
    Levee Breaks" war ein uralter, funkiger Blues aus dem Jahre 1928.

    Mit diesem vierten Album hatten sie die Meßlatte ganz hoch gelegt. Jimmy
    Page hatte die Idee, dieses Album in einer völlig unbeschrifteten Hülle zu
    verkaufen. Der Name der Band und das Plattenlabel und selbst die
    Bestellnummer sollte dort nicht zu lesen sein. Jimmy Page wollte nur die
    pure Musik verkaufen. Was waren schon Namen und Titel? Nur auf die Musik kam
    es an. Die Plattenfirma hielt nichts von dieser Idee und bezeichnete sie als
    kommerziellen Selbstmord. Es kam zu ernsthaften Auseinandersetzungen. Jimmy
    blieb standhaft und ließ verkünden, sie würden die Masterbänder erst
    bekommen, wenn das Cover stimmte. Schließlich mußte Atlantic nachgeben. Auf
    dem Cover war nur das Bild eines alten Mannes zu sehen, der ein Bündel
    Reisig auf dem Rücken trägt. Auf dem Innencover war der Eremit aus dem Tarot
    zu sehen. Diese Karte bedeutet Suche nach Weisheit, Zurückgezogenheit,
    Ausdauer und Askese. Jimmy Page kannte sich mit den Karten gut aus. Er
    interessierte sich immer mehr für Magie und war tief in die Materie
    eingedrungen. Inzwischen hatte er sich sogar den Landsitz Crowleys am Loch
    Ness in Schottland gekauft. Dort hatte Crowley Thot und Horus beschworen.
    Auf dem Grundstück soll vorher eine Kirche niedergebrannt worden sein. Man
    erzählte sich um dieses Haus viele Spukgeschichten. Jimmy hatte sogar den
    Leitspruch Crowleys "Do What Thou Wilt" auf die Masterbänder gravieren
    lassen. Robert war mit seinem Interesse an keltischen Sagen und alten
    Kulturen wohl auch in der weißen Magie ganz gut bewandert. Außerdem gab es
    vier mysteriöse Symbole über den Titelangaben. Zwei davon waren wohl Runen.
    Jeder in der Gruppe hatte sich ein Symbol ausgesucht. Robert hatte sein
    Symbol selbst entworfen. Es zeigte eine Feder und bedeutete unter anderem
    Leichtigkeit, Poesie und Mut. Bonzos Symbol waren drei sich überschneidende
    Kreise. Es symbolisierte die Dreifaltigkeit. Darüber wollten sich die Fans
    später amüsieren, weil dieses Symbol auch das Logo eines Bieres war. Darin
    liegt aber nicht nur Komik, sondern auch Tragik, weil John Bonham
    schließlich am Alkoholkonsum gestorben ist. John Paul wählte eine Rune, die
    Zuversicht und Geschick bedeutete. Jimmy Page hatte sein Symbol auch selbst
    entworfen. Es sah aus wie das Wort Zoso. Aus diesem Grund haben dann später
    viele Fans das Album Zoso genannt. Die Bedeutung dieses Symbols hat Jimmy
    Page niemals preisgegeben. Im ersten Moment kommt einem vielleicht die
    Intuition, daß es sich um Zoroaster handeln könnte. Es könnte aber auch ein
    verdrehter Violinenschlüssel sein, der in die Ewigkeit eingebunden ist oder
    auch ein Engelszeichen. Aber ob diese Vermutungen richtig sind, kann uns der
    Gott des Feuers im Traum offenbaren. Mit diesem Plattencover trieb die Band
    die Medienleute zur Verzweiflung. Es war Jimmys Reaktion auf die negative
    Presse. Immer wieder hatte er gesagt: "Nur die Musik ist wichtig. Die Leute
    sollen die Platte kaufen, weil ihnen die Musik gefällt. Ich möchte, daß
    überhaupt nichts auf dem Cover steht! Feierabend!" Viele Fans nannten das
    Album auch "Four Symbols". Im Oktober 1971 kam die Platte auf den Markt.

    Als die Arbeit an dem Album fertig war, brachen sie zu ihrer
    Spätsommer-Tournee nach Amerika auf und danach ging es zum ersten Mal nach
    Japan. Dort führte der "Immigrant Song" die Charts an. In der Stadthalle von
    Hiroshima gaben sie eine Benefizveranstaltung für die Opfer des
    Atombombenangriffs und bekamen dafür die Friedensmedaille der Stadt
    verliehen. Ein Hausverbot im Tokyo Hilton sorgte für Schlagzeilen. Robert
    Plant hatte das Kopfkissen von Phil Carson, der für Atlantic Records
    arbeitete und die Band begleitete, "versehentlich" aus dem Fenster geworfen.
    Als Phil Carson, nur mit einem Badetuch bekleidet, auf dem Fenstersims
    herumkletterte, um es sich zu holen, beschwerten sich die Jungs beim
    Hausdetektiv über den Spanner da draußen auf der Fensterbank. Später
    schleppten Bonzo und Richard Cole John Paul Jones, der gerade seinen Rausch
    ausschlief, auf den Hotelflur und dann lieferten sie sich in seinem
    Hotelzimmer mit Smurai-Schwertern ein Gefecht. Dabei wurde das Mobilar
    gründlich zerfetzt. Als sie sich dann auf dem Hotelflur eine wilde
    Obstschlacht lieferten, wurden sie des Hauses verwiesen. Im Zug nach Osaka
    war es zu einer wilden Rauferei gekommen, weil die Jungs Jimmy Page einen
    Streich spielen wollten und dabei aus Versehen das Abteil von Peter Grant
    erwischt hatten. Ein Promo-Manager von der japanischen Plattenfirma, der mit
    im Zug war, dachte, die Band würde sich nun endgültig auflösen. Er war
    völlig verzweifelt, aber man konnte ihn schnell beruhigen, als man ihm
    erklärte, daß so etwas öfter vorkomme. Am nächsten Tag stiegen die Jungs aus
    dem Zug, als wenn nichts geschehen wäre, aber die Zeitungen in Japan
    brachten die Story auf der ersten Seite. Wie es in Amerika zuging, bezeugt
    Ritchie Yorke mit Humor in seinem Buch "Led Zeppelin. Biographie einer Band:
    "Wer immer dem Telefon am nächsten stand, hatte einen wichtigen Part im
    Spiel - er nahm ab, ermittelte den Anrufer und gab eine Nachricht an Cole
    weiter, der dann aus der anderen Ecke des Raumes seine Anwort brüllte .
    "Nein, tut mir leid, wir möchten keine antiken
    Scheiß-Autos kaufen... Nein, sagt ihr, wir wollen heute nacht keines von den
    Weibern hier oben sehen, egal, wie verdammt schrill sie drauf sind... Nein,
    ich habe nicht die leiseste Idee, wo John Paul Jones steckt...Nein, sorry,
    wir haben keine Karten mehr für heute abend, nicht mal für die Presse - sag
    ihm, das hätte ihm mal früher einfallen müssen, dem Arschloch...Nein, Robert
    Plant kann heute definitiv kein Telefoninterview für einen New Yorker Sender
    geben - er ist scheißfertig, und der Gig heute abend reicht schon...Nein,
    Jimmy Page hat kein Interesse, Aleister Crowleys Scheiß-Testament zu
    kaufen...Nein, wir können keine Karten für George Harrison zurücklegen, weil
    er nämlich letzte Woche nach England abgereist ist...Nein, wir brauchen
    keinen telepathischen Magier als Vorprogramm...Nein, die Jungs können für
    niemanden einen Song schreiben...Ja, Ronnie Hawkins und seine Frau können
    gern heute abend zum Konzert kommen - sag ihnen, sie sollen sich die Karten
    nach sechs an der Hotelrezeption abholen...Nein, wir können jetzt unmöglich
    ein Benefizkonzert für die mongolischen Waisen geben - sag ihnen, sie sollen
    ans Londoner Büro schreiben...Nein, Peter Grant macht kein Interview mit der
    Daily News oder sonst einer Scheiß-Zeitung...Nein, sag ihnen, sie sollen,
    Scheiße noch mal, mit Danny Goldberg reden, wenn sie ihn nicht finden
    können...- ach,
    Scheiße, nimm den Scheiß-Hörer vom Telefon."

    Die Reaktionen des Publikums auf "Stairway to Heaven" waren einfach
    überwältigend. Wenn die letzten Noten dieser schönen Ballade verklungen
    waren, war Jimmy Page wie berauscht von der Ekstase und Raserei des
    Publikums. Der Song schien auf der Bühne ein Eigenleben zu entwickeln und
    langsam wurde Jimmy klar, daß sie da einen Monsterhit komponiert hatten. Mit
    diesem Song war ein Traum in Erfüllung gegangen.

    Nach Erscheinen der vierten LP machten sie eine Zwölf-Konzerte-Tournee durch
    England. Die 19 000 Karten für zwei Konzerte im Londoner Wembley-Stadion
    waren nur wenige Minuten nach Beginn des Vorverkaufs weg. Es folgte eine
    Tournee durch Australien. Dort mußte ein Konzert verschoben werden, weil es
    regnete. Peter Grant hatte immer die Befürchtung, die Jungs könne ein
    elektrischer Schlag treffen. In Auckland spielten sie am Ende des Konzerts
    ein Medley und als dann "Whole Lotta Love" erklang, reagierte das Publikum
    mit so einem Gefühlsausbruch, daß sie das Stück auf sechzehn Minuten dehnten
    und spielten, bis sie nicht mehr konnten. Auch in Australien hatten sie die
    Herzen des Publikums im Sturm erobert. Auf dem Rückflug wollten sie einen
    Abstecher nach Thailand machen, aber sie kamen nicht durch den Zoll. Ihnen
    wurde die Einreise verweigert, weil sie so lange Haare hatten. Derweil
    machte Peter Grant den Veranstaltern folgendes klar: "Led Zeppelin kriegen
    von jetzt an neunzig Prozent der Tageseinnahmen. Ende!" Die Veranstalter
    waren natürlich wütend, dennoch gingen sie auf Peters
    Neunzig-Prozent-Klausel ein. Dafür übernahm Peter die Kosten für den Saal,
    das Sicherheitspersonal, die Limousinen, den Ton und die Beleuchtung. Er war
    nicht bereit, darüber zu verhandeln und er brauchte es auch nicht, denn mit
    einer Band wie Led Zeppelin waren zehn Prozent der Einnahmen für die
    Veranstalter immer noch sehr rentabel. Von da an brachte die Band an einem
    Abend mindestens 90 000 Dollar nach Hause. Einige Jahre später kassierten
    sie an machen Abenden 500 000 Dollar. Der Rubel rollte wie bei Rockefeller.

    Im Frühsommer 1972 mieteten sie sich im Landhaus Mick Jaggers ein und nahmen
    die ersten Stücke für das fünfte Album auf. John Paul Jones und Jimmy Page
    hatten sich inzwischen Heimstudios eingerichtet, wo sie unentwegt an neuen
    Ideen arbeiteten. Als die Band dann zusammenkam, lief alles wie von selbst.
    An Ideenmangel hatten sie niemals zu leiden. Obwohl Atlantic das Album im
    Herbst herausbringen wollte, gingen sie die Arbeit in Ruhe an. Jimmy Page
    sagte: "Wie die Band zu ihrem Material kommt, ist immer unterschiedlich -
    aber da ist es immer." Es entstand "Dancing Days", ein rockiger Song mit
    einem grandiosen Finale. "No Quarter" war wieder ein ganz außergewöhnlicher
    und mystischer Song. Der Text war wieder der keltischen Mythologie entlehnt,
    rätselhaft und voller Zauber. "The Rain Song" handelte von einer kleinen
    Liebesgeschichte und "The Song Remains The Same" war Rock and Roll im
    eigenen Stil und "D`yer Mak`er" war voller Witz. "The Crunge" war als Homage
    an James Brown gedacht. Das fünfte Album wurde Houses of the Holy genannt.
    Nur wenige Wochen nach dem Erscheinen verdrängte das Album Elvis vom ersten
    Platz in den Charts.

    1973 ging die Band wieder auf Tournee nach Amerika und diese Tour war eine
    der größten in der Geschichte der Rockmusik. Peter Grant charterte eine
    Boing 720 B mit dem Namen Starship, um den langen Wartezeiten auf den
    Flughäfen zu entgehen, denn sie mußten innerhalb eines Monats 34 Termine
    einhalten. Die Starship war ein Luxusjet mit 40 Sitzen, es gab eine Bar,
    Videomonitore, Schlafzimmer mit künstlichen Kaminen, Duschen, Polstersesseln
    und eine Orgel. Jimm Page war ganz stolz, als sich reiche Groupies aus Texas
    ebenfalls ein Flugzeug mieteten und der Starship folgten. Bei dieser Tournee
    wurde die Gruppe in ihren Limousinen von einer Polizeieskorte begleitet. Im
    Stadion der Atlanta Braves in Georgia brachen sie den Zuschauerrekord der
    Beatles. Die Jungs aus Liverpool hatten acht Jahre zuvor vor 33 000
    Zuschauern gespielt und zu Led Zeppelin waren nun 49 236 Menschen gekommen.
    In Tampa, Florida wurde der Rekord noch einmal gebrochen, dort spielten sie
    vor 56 800 Leuten. Vor dem Stadion standen 90 000 Fans, die keine Karten
    mehr bekommen hatten. Die Band benutze eine Anlage mit vier Systemen mit je
    3000 Watt, das war mehr, als man in Woodstock aufgefahren hatte. Robert
    Plant hatte dort einen Soundcheck gemacht und sagte: "Es klang wie der
    Hammer der Götter!" Beim Konzert standen die Menschen noch weit entfernt auf
    den Dächern. Jimmy Page konnte den Empfang, den man ihnen bereitete, kaum
    fassen. Diesmal hatten sie eine riesige Lighshow und viele Spezialeffekte
    auf der Bühne. Wenn Robert "Stairway To Heaven" sang, dann war er in ein
    einziges Diamantengeglitzer eingetaucht. Die Band war von einem Begleittroß
    von dreißig Sound- und Lichtmännern, Bühnenhelfern, Sicherheitsleuten und
    Roadies umgeben. Ein Fan schwärmte: " Keine Verzögerungen. Keine Warterei,
    kein umständliches Instrumentenstimmen, keine Faxen. Nur Musik. Nur
    umwerfender Rock, der nie heißer gespielt worden ist." In Dallas spielten
    sie vor 10 000 Menschen und im Fort Worth Convention Centre vor 13 500
    Zuschauern. Beide Konzerte waren ausverkauft, obwohl die beiden Städte nicht
    einmal dreißig Autominuten voneinander entfernt waren. Das war zuvor noch
    nie gelungen. In San Francisco lockten sie 49 032 Leute ins Stadion und
    kassierten 325 000 Dollar. In Los Angeles gingen 36 000 Tickets für zwei
    Gigs im Forum über den Tisch und damit schlugen sie den Rekord der Rolling
    Stones. Bei der anschließenden Abschlußfeier wurde wieder ein
    "Ausschweifungsreport" geschrieben. Bonzo und Richard Cole waren dazu
    übergegangen, Möbel und Fernseher aus dem Fenster zu werfen. Ansonsten ging
    es so dekadent wie bei altrömischen Orgien zu, einfach nur Sex and Drugs and
    Rock and Roll. Sie erfüllten damit jedes Klischee und dachten, ein
    schlechter Ruf könne nicht schaden. Nur John Paul Jones zog sich während
    dieser Orgien in sein Zimmer zurück. Es mußten mindestens zwei Stockwerke
    zwischen ihm und den anderen liegen. Langsam aber sicher wurden auch die
    Drogen (ganz besonders für den Roadmanager Richard Cole und Jimmy Page) zu
    einem ernsthaften Problem. Und bei dem fortwährenden Alkoholkonsum war es
    tatsächlich ein Wunder, daß die Band auf Tourneen wie ein Uhrwerk
    funktionierte.

    Während dieser "Starship"-Tour hatten die Dreharbeiten zu dem



    Re: Led Zeppelin - Biographie

    Black Dog - 30.04.2006, 14:04


    Teil 2:



    Während dieser "Starship"-Tour hatten die Dreharbeiten zu dem Kinofilm "The
    Song Remains The Same" begonnen. Peter Grant hatte die Live-Auftritte mit
    der Kamera dokumentieren lassen. Dieser Film wurde von der Band selbst
    finanziert. Während der Tournee waren der Band 203 000 Dollar aus dem
    Hotelsafe geraubt worden. Es war der größte Hotelraub in der Geschichte
    Manhattens und auch dieser Vorfall wurde mit der Kamera festgehalten. Später
    sollte sich jeder der Musiker eine kleine Geschichte einfallen lassen, die
    dann verfilmt wurde, um die Musiker zu charakterisieren. Diese Portraits
    wurden dann in die Live-Mitschnitte integriert. Dort sah man dann Jimmy Page
    in dunkler Nacht einen Berg erklimmen, auf dessen Gipfel er sich in der
    Gestalt des Eremiten selbst begegnet. Robert Plant war als edler Ritter zu
    sehen, der für sein Burgfräulein Maureen allerhand Abenteuer besteht. John
    Bonham zeigte sich als wilder Motorradfahrer und John Paul Jones als
    verkleideter Schurke und wilder Reiter. Peter Grant identifizierte sich mit
    Al Capone. Die Dreharbeiten zu diesem Film sollten sich über drei Jahre
    hinziehen. Bei der Weltpremiere des Films am 19. Oktober in New York erntete
    die Gruppe vom Publikum stehende Ovationen.

    Nach der Tournee gründete die Band ihr eigenes Plattenlabel mit dem Namen
    Swan Song. Zu dieser Zeit war die Gruppe total erschöpft. Jimmy Page, der
    die ganze Zeit mit einem verletzten Finger Gitarre gespielt hatte, schien
    mit seinen Kräften am Ende. Während ihres letzten Gigs in Amerika hatte
    Robert Plant dem Journalisten Ritchie Yorke zugeflüstert: "Im Moment sind
    wir völlig im Arsch - aber wir haben ein paar neue Songs geschrieben und
    können es kaum erwarten, mit ihnen ins Studio zu gehen. Mal sehen, ob wir
    noch einen draufsetzen können!"

    Nach einer längeren Pause machte sich die Band im Februar 1974 an die Arbeit
    zu ihrem sechsten Album, das den Titel Physical Graffiti tragen sollte.
    Diesmal wollte Jimmy Page auch wieder einige Texte beisteuern. Während
    seiner kurz bemessenen Freizeit war er nach Marokko und Bombay gefahren, um
    mit den einheimischen Musikern zu musizieren. In Bombay hatte er Ragas
    gespielt und hatte dazu auch das dortige Symphonieorchester eingeladen. Sein
    Geist verschmolz mit den Rhythmen der orientalischen Musik. Er selbst nahm
    aber niemals eine Sitar in die Hand, weil er einen so großen Respekt vor
    diesem altehrwürdigen Instrument hatte. Er wollte diese alten Traditionen
    des Raga nicht für einen Soundeffekt in der Rockmusik mißbrauchen. Dennoch
    hatten die orientalischen Klänge einen großen Eindruck hinterlassen und das
    war auf dem neuen Album deutlich zu hören. Die Gruppe hatte inzwischen so
    viel Ideen auf Lager, daß es für ein Doppelalbum reichte. Das Stück "In The
    Light" hatte keltische, indische und arabische Einflüsse. Während einer
    einsamen Fahrt durch die Wüste im Süden Marokkos überkam Jimmy Page die
    Inspiration. In dem Song "Kashmir" wird mit gewaltiger Energie die Monotonie
    dieser Landschaft umgesetzt. Dieser mysteriöse Song mit dem eingängigen,
    orientalisch klingendem Riff sollte wieder einer der großen Led
    Zeppelin-Hymnen werden. In diesem Song wird die Hitze der unbarmherzigen
    Sonne im Sandsturm, die Sehnsucht nach den Sternen und die ewige Suche des
    Menschen beschrieben. Die ungeheure Dynamik des Songs wurde durch den
    verdoppelten Einsatz der Gitarre erzeugt und dann von John Paul mit dem
    Mellotron und einem ganzen Orchester unterstützt. Bonzo schlug in diesem
    Song die leisen Töne an. Dieser Song war für die Band wohl der wichtigste in
    ihrer Karriere, denn er enthielt alle Elemente, die Led Zeppelin ausmachten.
    Auf diesem Album erschien auch der Titelsong des vorherigen Albums: "Houses
    of the Holy". Es sollte ein kleiner Witz sein, daß dieser Song ein wenig zu
    spät kam.

    Schwierigkeiten bei der Gestaltung des Covers verzögerten das Erscheinen des
    Albums. Als es im Februar 1975 auf den Markt kam, stürmte es gleich wieder
    die Charts. Innerhalb von nur zwei Wochen eroberte es den ersten Platz. Der
    Verkauf war phänomenal, obwohl es ein teures Doppelalbum war. Die
    Vorbestellungen hatten die Zahl von zwei Millionen überschritten. Led
    Zeppelin waren die einzige Gruppe in den siebziger Jahren, die gleichzeitig
    alle sechs Alben in den Charts hatten. Endlich gab es auch für Led Zeppelin
    gute Kritiken.

    Nach dem Erscheinen des neuen Albums ging es wieder im ganz großen Stil nach
    Amerika. Diesmal hatte sich Jimmy Page wieder den Finger verletzt, diesmal
    war er gebrochen und aus diesem Grund mußte die Band das Programm ein wenig
    umstellen. Auf dieser Tournee lernten die Bandmitglieder ihr großes Idol
    Elvis Presley endlich persönlich kennen. Der King wollte wissen, wer die
    Typen seien, die mehr Karten verkauften als er. Man unterhielt sich und
    Robert entdeckte an seinem Idol Durchblick und einen bissigen Humor. Elvis
    schenkte ihnen Autogramme und sagte dann: "Aber ich möchte auch welche von
    euch haben". Bonzo konnte es kaum fassen, daß der King ein Autogramm von ihm
    haben wollte. Im Mai gaben sie drei Konzerte in London. Der Veranstalter war
    mit 100 000 Kartenbestellungen überschwemmt worden und die Band mußte noch
    zwei Zusatzkonzerte geben. Peter Grant bekam Körbe voller Glückwünsche. In
    der Presse nannte man sie jetzt Rockgötter und es wurde die Frage gestellt,
    ob Led Zeppelin größer als die Beatles waren. Präsident Fords Kinder hatten
    Led Zeppelin zu ihrer Lieblingsband erkoren.

    Im Jahr 1975 begann die große Pechsträhne der Gruppe. Eine Katastrophe nach
    der anderen brach über Led Zeppelin herein, und die Presse und die Fans
    brachten diese Geschehnisse mit Jimmy Pages Interesse am Okkulten in
    Zusammenhang. Es begann alles mit einem Urlaub, den sich die Mitglieder von
    Led Zeppelin im Mai gönnten. Robert fuhr mit seiner Familie nach Marokko, wo
    sich Jimmy ihnen drei Wochen später anschloß. Sie wurden zur Umkehr
    gezwungen, als sie sich in der Wüste einem Kriegsgebiet näherten. Jimmy
    schmiedete Pläne, entweder nach Kairo oder Neu Delhi zu reisen, um dort mit
    einheimischen Musikern zu arbeiten. Zunächst aber wollte er nach Sizilien
    reisen, um sich einen Unterschlupf Aleister Crowleys anzusehen. Ein Farmhaus
    nebst Abtei stand zum Verkauf an. Robert Plant flog mit seiner Familie nach
    Rhodos. Jimmy wollte ihnen folgen. Auf dieser Insel ereignete sich dann ein
    schrecklicher Autounfall. Roberts Frau Maureen saß am Steuer, als der Wagen
    über eine Böschung schoß und gegen einen Baum krachte. Robert saß auf dem
    Beifahrersitz und hielt seine bewußtlose Frau im ersten Moment für tot. Er
    selbst hatte sich das Bein gebrochen und außerdem hatte er eine schwere
    Verletzung am Ellenbogen. Seine Kinder saßen auf dem Rücksitz und waren auch
    verletzt, nur Scarlett, die Tochter von Jimmy Page und Charlotte Martin, war
    verschont geblieben. In dieser entlegenen Ecke von Rhodos war kein
    Krankenwagen zu bekommen und erst nach mehreren Stunden wurde die Familie
    auf der offenen Ladefläche eines Obstlasters ins Krankenhaus transportiert.
    In dem kleinen Krankenhaus hatte Robert große Schmerzen und machte sich
    große Sorgen um seine Frau, dabei zählte er die Kakerlaken, die über sein
    Bett krabbelten. Neben ihm lag ein besoffener Seemann, der plötzlich "The
    Ocean" von Houses of the Holy sang. In London brach derweil Panik aus, weil
    Peter Grant in seinem französischen Steuerexil nicht zu erreichen war.
    Richard Cole hatte von Charlotte Martin am Telefon erfahren, daß Maureen im
    Sterben lag und unbedingt Blut von einer vor Ort nicht erhältlichen
    Blutgruppe benötigte. Ohne Peter Grants Unterschrift konnte Richard Cole
    kein Geld locker machen, um der Familie zu helfen. Die Buchhalter von Swan
    Song rückten keinen Pfennig heraus und Cole war darüber sehr wütend. Mit
    seiner Hartnäckigkeit bekam er endlich von Claude Nobs, dem Schweizer
    Atlantic-Vertreter, das benötigte Geld überwiesen. Richard Cole organisierte
    einen medizinisch ausgerüsteten Privatjet und heuerte zwei Spezialisten an.
    Der erste war Dr. John Baretta, der die griechische Botschaft in London
    betreute und der zweite war Dr. Mike Lawrence, ein bekannter orthopädischer
    Chirurg. Richard Cole mußte die Familie Plant regelrecht aus dem Krankenhaus
    entführen, um sie nach London zu transportieren, denn die Autoverleih-Firma
    behauptete, Maureen sei zur Zeit des Unfalls betrunken gewesen und die
    Polizei wollte den Fall noch ausführlich untersuchen. Maureen hatte den
    Vorwurf entschieden zurückgewiesen. Geldgierige Anwälte belagerten die
    Szene, während Gevatter Tod um die kleine Notfallklinik schlich. Richard
    Cole handelte kurz entschlossen und rettete damit Maureens Leben. Um zwei
    Uhr morgens ließ er zwei Kombiwagen und eine Privatambulanz am Seiteneingang
    des Krankenhauses vorfahren. Zusammen mit Charlotte Martin schob er Robert,
    Maureen und ihre Kinder durch den Krankenhausflur zu den Fluchtwagen. In
    London mußte Maureen mit einem Schädelbruch, einem gebrochenen Bein und
    einer Beckenfraktur noch wochenlang im Krankenhaus liegen.

    Robert erholte sich nur langsam von seinem Beinbruch. Die Ärzte wußten
    nicht, ob er jemals wieder richtig laufen könne. Die anstehende
    Nordamerika-Tour mußte verschoben werden. Die Gruppe flog mit Robert nach
    Malibu, wo Robert sich erholen und in Ruhe einige Songs schreiben konnte.
    Als aber ein Sturm aufkam, sah Jimmy Page darin ein Zeichen. Er meinte, es
    sei eine Aufforderung, die Zelte abzubrechen und weiterzuziehen. Im November
    zog die Gruppe nach München, um ein neues Album in den Musicland-Studios
    aufzunehmen. Robert hatte inzwischen den Rollstuhl verlassen und konnte auf
    Krücken gehen. Das Studio befand sich im Basement des Arabella-Hotels. Led
    Zeppelin hatten sich dort nur ein paar Wochen einmieten könne, bevor die
    Rolling Stones anrollten, denn das Studio hatte einen ausgezeichneten Ruf.
    Jimmy Page nannte diese Zeit einen Härtetest. Sie arbeiteten achtzehn
    Stunden am Tag und machten sich keine Gedanken um die Mahlzeiten
    zwischendurch. Jimmy Page wurde immer genial, wenn er unter Druck stand. In
    dem Opus "Achilles Last Stand" verwob er raffiniert mehrstimmige Gitarren.
    Er legte sie Spur für Spur übereinander. Sämtliche Gitarren-Overdubs
    entstanden in einer Nacht und Jimmy ging alles nur zweimal durch. Später war
    Jimmy der Meinung, daß diese hervorragende Nummer von vielen Leuten
    übersehen worden war. Das neue Album wurde Presence genannt. Auf diesem
    Album erschien auch der eingängige und humorvolle Folksong "Nobody`s Fault
    But Mine". "Tea For One" war ein Lied über die Einsamkeit. Hier schrieb sich
    Robert die Trauer von der Seele. Er litt immer noch sehr darunter, von
    seiner Frau so oft getrennt zu sein und der Unfall hatte ihm einen Schock
    versetzt. Ihm saß immer noch die Angst im Nacken, die Trennung könne für
    immer sein. In dem Song "Achilles Last Stand" setzte sich die Gruppe auf
    mythologischem Wege mit der Verletzlichkeit des Menschen und der
    Heimatlosigkeit auseinander. Die Themen dieser LP reflektieren die Krisen
    und die Schattenseiten des Lebens im Scheinwerferlicht, aber auch die Kraft,
    um sie zu überwinden. Prensence war eine Platte, die Jimmy Page sehr am
    Herzen lag. Ein Obelisk zierte das Plattencover. Das Album machte
    Geschichte, weil es allein durch Vorbestellung zu Platin kam. "Achilles Last
    Stand" wurde (trotz der Länge von zehn Minuten) sehr oft im Radio gespielt.

    Nach einer zweijährigen Pause, als sich Robert von seiner Verletzung erholt
    hatte, ging es wieder nach Amerika. Nach den ersten zwei Gigs mußte man
    Robert Plant von der Bühne tragen. Aber bald lernte er, sich langsamer zu
    bewegen und es wurde leichter für ihn. Die ganze Tour war nur wenige Tage
    nach ihrer Ankündigung ausverkauft. Während dieser langen und anstrengenden
    Tournee machte Jimmy Page
    einen Abstecher nach Kairo. Dort gab es auch ein altes Domizil von Aleister
    Crowley. Jimmy Page beschäftigte sich immer noch intensiv mit dem Altmeister
    der Magie und er hatte inzwischen in London einen Buchladen eröffnet, der
    sich nur dem Okkultismus widmete. Pagey hatte eines Abends eine
    Fernsehsendung über die Pyramiden gesehen und in einer alten
    Wochenschau-Aufnahme war ein Zeppelin über diese alten Grabstätten geflogen.
    Für Jimmy Page war dies ein Zeichen, daß es Zeit war, nach Ägypten
    aufzubrechen. Jimmy kehrte rechtzeitig zurück, um dann mit seiner Gitarre in
    Alabama, Fort Worth, Washington, Greenboro, New York, San Diego, Los
    Angeles, Seattle, Arizona und San Francisco auf der Bühne zu stehen. Im
    Oakland-Stadion kam es zu einem bösen Zwischenfall, der wieder zu
    Schlagzeilen führte. Ein Sicherheitsmann hatte Peter Grants Sohn ohne
    ersichtlichen Grund geohrfeigt. Peter Grant und der Sicherheitschef John
    Bondon schnappten sich den Mann und schlugen ihn so zusammen, daß er in ein
    Krankenhaus mußte. Richard Cole hatte derweil Schmiere gestanden. In New
    Orleans wurden sie dann von der Polizei erwartet. Sie wurden wegen tätlichen
    Angriffs angeklagt und gegen eine Kaution wieder freigelassen.

    Während einer sechstägigen Pause vor dem Auftritt in New Orleans machte John
    Pauls Jones mit Peter Grant und Jimmy Page Ferien in Kalifornien. Robert
    Plant, John Bonham und Richard Cole flogen nach New Orleans. Im Royal
    Orleans Hotel wurde Robert an der Rezeption informiert, daß seine Frau mit
    einer dringenden Nachricht aus England am Telefon sei. Zwei Stunden später
    tauchte Robert mit einer schrecklichen Nachricht wieder auf. Sein
    fünfjähriger Sohn Karac war gestorben. Er hatte eine schwere Virusinfektion
    und als sich sein Zustand verschlechterte, wurde ein Krankenwagen gerufen,
    aber der kleine Junge starb, ehe der Krankenwagen das Krankenhaus von
    Kidderminster erreicht hatte. Der tragische Tod von Roberts kleinem
    Sohn, den er so sehr liebte, stürzte die ganze Gruppe in eine schwere Krise.
    Die übrigen Bandmitglieder versuchten Robert zu trösten und sie wollten ihm
    Zeit geben, um das schreckliche Ereignis zu verarbeiten. Am 16. August 1977
    war Elvis Presley dann an einer Überdosis Barbituraten gestorben. Drei
    Monate später hatte Bonzo einen Autounfall und brach sich drei Rippen.
    Während dieser Zeit kamen wieder Gerüchte auf, die Band wolle sich auflösen.
    Jimmy Page trat diesen Gerüchten entgegen. In den Gazetten war zu lesen, das
    böse Karma der Gruppe hätte wieder zugeschlagen und die Gruppe sei mit einem
    Fluch belegt, weil Jimmy Page Magie praktiziere. Jimmy Page war erbost über
    dieses dumme Geschwätz. Er fand es nur scheußlich und geschmacklos. Er
    sagte: "Einen Begriff wie Karma sollte man überhaupt nie verwenden".
    Anscheinend konnte niemand begreifen, daß Robert Plant Zeit brauchte, um
    sich wieder zu fangen und arbeiten zu können. Die Band hatte beschlossen,
    daß keine konkreten Pläne für künftige Aktivitäten geschmiedet werden,
    solange Robert und seine Familie trauerten.

    Robert Plant machte eine schwere Zeit durch. Einige Zeit saß er in den Pubs
    und betrank sich sinnlos. Der Ruhm schien ihm nicht mehr viel zu bedeuten,
    aber seine Familie bedeutete ihm alles und sein kleiner Sohn war ihm total
    ans Herz gewachsen. Wie oft hatte er im bewundernden Ton von der
    Furchtlosigkeit seines kleinen Jungen gesprochen. Und nun mußte er auf einem
    fremden Kontinent vom Tod des Jungen hören, konnte nicht bei ihm sein, seine
    Hand nicht halten und nicht Abschied nehmen. Einige Zeit sah es so aus, als
    würde sich Robert von diesem Schicksalsschlag nicht mehr erholen. Bei dem
    Gedanken an neue Tourneen überkam ihn panische Angst, er könne wieder vom
    Tod eines geliebten Menschen überrascht werden. Die anderen Bandmitglieder
    hatten unendlich viel Geduld mit Robert und ganz langsam tasteten sie sich
    an ihn heran, sprachen ihm gut zu und animierten ihn zum weitermachen.
    Robert war innerlich zerrissen. Er zweifelte am Sinn des Starruhms, aber er
    war auch ein Mensch, der ohne die Musik und die kreative Arbeit nicht leben
    konnte. Im Dezember feierte die Band dann ihre Auferstehung und wenige
    Wochen später wurde Roberts Sohn Logan Romero geboren.

    Bald darauf richteten sich die Bandmitglieder in den Stockholmer
    Polar-Studios ein, die der Gruppe Abba gehörten. Dort nahmen sie ihr fünftes
    Album mit dem Namen In Through The Out Door auf. John Paul Jones war zum
    ersten Mal der Hauptkomponist aller Stücke. Sein Keyboard kam immer mehr zum
    Einsatz. In dem Song "Fool in the Rain" war ein schöner Sambarhythmus
    eingebaut. Auf "Carouselambra" ließ John Paul Jones seine Keyboards dröhnen.
    In "All My Love" sang sich Robert seine ganze Trauer um den verlorenen Sohn
    von der Seele und Bonzo fand Roberts Stimme in diesem Stück einfach
    ergreifend. "I`m Gonna Crawl" begann mit einem überraschend einsetzenden
    Synthesizer-Intro und ging in eine Blues-Ballade über und Jimmy Page spielte
    in dem Stück ein wehmütiges Gitarrensolo. Im August wurde In Through The Out
    Door veröffentlicht und allein in Amerika wurden vier Millionen Exemplare
    verkauft. Die LP wurde in sechs verschiedenen Coverversionen auf den Markt
    gebracht.

    1980 ging die Gruppe auf Europatournee und in diesem schicksalsträchtigen
    Jahr brach wieder eine Katastrophe nach der anderen über Led Zeppelin herein
    und diesmal war es das Ende. Richard Cole war von Peter Grant wegen seiner
    Drogenprobleme entlassen worden und bald danach verbrachte er einige Zeit im
    Gefängnis. Am 25. September wurde John Bonham im Jimmy Pages Haus tot
    aufgefunden. Bonzo hatte am vorhergehenden Tag während der Proben viel
    getrunken und war an Erbrochenem erstickt. Die Gruppe war vom Tode ihres
    Freundes einfach niedergeschmettert und vollkommen am Boden zerstört. Robert
    Plant fuhr sofort zu Bonhams Familie, um Pat Bonham und die Kinder zu
    trösten. Eine Gruppe von Fans hatte sich vor Bonhams Haus zu einer stillen
    Nachtwache versammelt. Die Nachricht von seinem Tode machte überall auf der
    Welt Schlagzeilen. Johns Beerdigung fand am 10. Oktober in der Rushock
    Parish Gemeinde in Worcestershire statt. Viele Freunde und Musiker kamen zur
    Beerdigung. Danach brachte Swan Song eine Erklärung mit folgendem Inhalt
    heraus: "Wir möchten hiermit bekanntgeben, daß der Verlust unseres lieben
    Freundes und ein tiefes Gefühl unaufteilbarer Harmonie, das uns und unsere
    Manager miteinander verbindet, uns zur Entscheidung veranlaßt haben, nicht
    mehr als das, was wir waren, weiterzumachen." Die Band weigerte sich, einen
    neuen Schlagzeuger zu suchen. John Bonham war nicht zu ersetzen. Robert
    Plant war der engste Freund John Bonhams gewesen und sein Tod erschütterte
    ihn zutiefst. Page und Jones empfanden den Verlust ebenso schmerzlich. Es
    gab keinen Gedanken an ein Weitermachen. Damit war der Weg für die Gruppe
    mit dem Namen Led Zeppelin zu Ende. Am 4. Dezember 1980 hatte sich die Band
    offiziell aufgelöst. Später erklärte Jimmy Page, er hätte es nicht mehr mit
    Led Zeppelin ausgehalten, wenn man die alten Nummern gebracht hätte, ohne
    John Bonham an den Drums. "Das wäre eine Beleidigung gewesen!" sagte er
    entschieden.

    Danach gingen die Mitglieder von Led Zeppelin eigene Wege. Jimmy Page
    schrieb den Soundtrack zu dem Film "Ein Mann sieht rot". John Paul Jones zog
    sich auf seinen Landsitz zurück, schrieb auch einige Soundtracks und
    förderte die Karriere seiner Kinder. Robert Plant startete erfolgreich seine
    Solokarriere. Er gründete seine eigene Gruppe und zeitweilig spielte Phil
    Collins bei ihm Schlagzeug. Jimmy Page stellte das letzte Led Zeppelin-Album
    mit dem Namen Coda fertig. Er verwendete dafür alte Tracks, denn die Gruppe
    hatte immer mehr Tracks, als sie für das jeweilige Album brauchten. "We´re
    Gonna Groove" war ein alter Show-Opener aus den Sessions für das zweite
    Album. "Poor Tom" stammte aus der Bron-Y-Aur Ära und eine Live-Version von
    "I Can´t Quit You Baby" stammte aus einem Soundcheck in der Royal
    Albert-Hall und "Walters Walk" aus den Stargroves-Sessions von 1972. Drei
    Nummern kamen aus dem Stockholmer Studio zu den Aufnahmen des Albums In
    Through The Ought Door und den mit Synthesizer-Effekten versehenen
    Schlagzeug-Track, den Page und John Bonham 1976 in Montreux aufgenommen
    hatten. Das Stück hieß "Bonzos Montreux". Dieses Album war der Schlußpunkt
    einer einmaligen Karriere. Danach gründete Jimmy Page die Gruppe The Firm
    und nahm mit ihnen drei Alben auf. Es war eine Gruppe, die es nicht lange
    geben sollte. Robert Plant hatte mit dem Song "Sea Of Love" einen Riesenhit.
    Jimmy Page hatte mit Drogenproblemen zu kämpfen, spielte hier und da einige
    Gitarrenparts und war auch ab und zu auf den Platten von Robert Plant zu
    hören. Am 14. Juli 1985 gingen Jimmy Page und Robert Plant zum ersten Mal
    wieder gemeinsam auf die Bühne und traten erstmals wieder als Led Zeppelin
    in dem von Bob Geldorf inszinierten Live-Aid Konzert auf, das auch im
    Fernsehen übertragen wurde. John Paul Jones, der seit dem Tod von John
    Bonham nicht wieder öffentlich aufgetreten war, gesellte sich auch wieder zu
    seinen alten Kumpanen. Tony Thompson und Phil Collins spielten das
    Schlagzeug. Paul Martinez spielte Bass. Leider drückte der Roadie an diesem
    Tag Jimmy Page eine verstimmte Gitarre in die Hand, Robert Plant war heiser
    und das Schlagzeug war zurückhaltend. Obwohl dieser Abend nicht sehr
    gelungen war, freuten sich die Fans, ihre alten Idole wiederzusehen. Led
    Zeppelin waren unter den jungen, aufstrebenden Gruppen die meistimitierte
    Band. Mitte 1991 arbeitete Jimmy Page mit dem Whitesnake-Sänger David
    Coverdale an einem gemeinsamen Projekt und 1993 erschien ihr gemeinsames
    Album. Robert Plant war davon nicht begeistert, weil er der Meinung war, daß
    dieser Sänger ihn nur schlecht kopierte. 1995 kam es dann ganz unerwartet zu
    einem ganz großen Durchbruch. Jimmy Page und Robert Plant waren gemeinsam
    mit dem Ägyptischen Ensemble und dem Londoner Metropolitan Orchestra bei MTV
    in der Sendung No Quarter Unledded aufgetreten. Dieser Auftritt war so
    sensationell und ergreifend, daß die Zuschauerreaktonen einfach enorm waren.
    Die Sendung wurde auf Wunsch der Zuschauer des öfteren wiederholt. Obwohl
    diese beiden Vollblutmusiker schon etwas älter geworden waren, versprühten
    sie in dieser Sendung einen ungeheuren Charme und das Publikum im Studio
    reagierte begeistert darauf. Robert war schöner denn je und die Begeisterung
    für die Musik drückte sich in purer Freude, in seinem Lächeln und in seinen
    für ihn so typischen Gesten und Tanzschritten aus. Die Sängerin Najma Akhtar
    unterstützte ihn mit einer bezaubernden Stimme, die mit Roberts perfekt
    harmonierte. Jimmy Page spielte hingebungsvoll, konzentriert, aber mit
    voller Leidenschaft auf den verschiedensten Gitarren, darunter war eine mit
    drei Hälsen. Bei dem Song "No Quarter" sah man sie unter grünen Bäumen
    sitzen, dann wieder auf der Bühne, zwischendurch ein Zusammenspiel mit
    marokkanischen Musikern in einem Hinterhof irgendwo in der Nähe von
    Marrakech und dann ein Live-Auftritt auf dem Marktplatz der Gaukler,
    Zauberer und Schlangenbeschwörer in Marrakech während des Sonnenuntergangs.
    Mit uralten Verzerrern stampfte Jimmy Page den nordafrikanischen Rhythmus
    aus dem Bauch der Erde und Robert Plant sang wie ein Muezzin dazu, und die
    sie umringenden Menschen klatschten begeistert mit. Dieser ganze Auftritt,
    der zeigte, wie schön die musikalische Symbiose zwischen Orient und Okzident
    sein kann und wie herzerfrischend und auch tiefgreifend die Verbindung der
    ältesten und neuesten Musikstile und Musikrichtungen sich in dem
    Zusammenspiel dieser Virtuosen entfalten. Die Geigen wiegten sich im Blues,
    Roberts Stimme ritt auf einem Wellenkamm, Jimmy Page ließ glasklare Töne
    erklingen, niemals zu laut oder zu leise, entweder sensibel oder total
    angetörnt. Schräger Jazz oder astreiner Blues, Verzierungen eines
    Liebesliedes ohne Schnörkel, egal wie, Jimmy war mit dem Sänger im vollen
    Einklang und alle Musiker von der ersten bis zur letzten Geige mitsamt dem
    Drummer Michael Lee, alle zogen mit. Die alten Songs von Led Zeppelin waren
    in dieser Sendung noch einmal aus der Taufe gehoben worden. Die arabischen
    Drummer gerieten in Ekstase. Jede Note stimmte. Am Ende konnten sich die
    magischen Flötentöne über das ganze Orchester erheben, um dann Roberts
    Klagen und Sehnen, begleitet von Jimmys elektrischen Schwingungen, freien
    Raum zu geben. Die Reise nach Kaschmir wurde so deutlich, daß man den Sand
    in den Augen zu spüren glaubte.

    Der Erfolg dieser Sendung war so groß, daß man das Konzert auf Video kaufen
    konnte und eine CD mit dem Namen "No Quarter" kam danach auch noch auf den
    Markt. Wenn man diese Sendung gesehen hat, dann denkt man, die Geschichte
    der Band hätte gerade erst begonnen und gleichzeitig begreift man, daß die
    Leichtigkeit, mit der diese Musik vorgetragen wird und die Begeisterung, die
    sie auslöst, die Früchte harter Arbeit sind. Dennoch scheint nicht nur
    Erfahrung, sondern auch der Geist der Liebe dahinterzustecken. Es ist diese
    Liebe zur Musik und diese wahre Liebe zur Musik ist immer auch eine Liebe zu
    den Menschen. Man möchte den Menschen Freude machen und gerade bei ihrem
    letzten Auftritt schließt das die Menschen jeder Hautfarbe, jeder Rasse und
    jeden Alters mit ein. Damit haben Led Zeppelin ein zeitloses Dokument
    hinterlassen und vielleicht erreichen sie damit auf Dauer mehr als jeder
    Politiker. Jimmy Page und Robert Plant arbeiten weiter an ihrem Vermächtnis
    und es ist spannend, ihnen dabei zuzusehen. Zuletzt ist ihre gemeinsame CD
    Walking into Clarksdale erschienen und die Songs werden immer exotischer.
    Jimmy Page und Robert Plant haben zusammen mit neuen und jungen Musikern
    eine Schallmauer durchbrochen und man kann nur hoffen, dieses musikalische
    Experiment wird weitergehen.



    Re: Led Zeppelin - Biographie

    maGGus - 30.04.2006, 15:02


    Viel zu lesen, aber auf jedenfall sehr interessant und man erfährt immer wieder neue Sachen. Ich wusste z.b. nicht, dass Page die schwarze Les Paul von Keith Richards bekommen hat :wink:



    Re: Led Zeppelin - Biographie

    Black Dog - 30.04.2006, 15:57


    Ja, stimmt...interessant...und viiiel zu lesen ;-)
    Ich kann aber nicht garantieren dass alle Details stimmen. Ich habe diese Bio im Internet gefunden, und war froh, dass man mal etwas auf Deutsch findet :-)
    Das Jimmys Gitarre gestohlen wurde, wusste ich...aber das DIESE von Richards war, hätte ich jetzt aus dem Kopf auch nicht gewusst...bezw. nicht bestätigen können. Ich hatte auch was in Erinnerung, dass Jimmy eine Gitarre gestohlen wurde, die er von Jeff Beck hatte. Und noch eine andere war mal weg...ist aber zum Glück wieder aufgetaucht.
    Aber die schwarze ist immer noch weg. Und interessanterweise versuchen gerade weltweit einige Fans sie aufzuspüren...sie zurückzukaufen...und dann Jimmy zu schenken :-)
    Coole Idee...hoffentlich klappt das!!!
    'Black Beauty' hiess sie wohl...

    Und so muss sie wohl aussehen...also Augen aufhalten ;-)



    Re: Led Zeppelin - Biographie

    Black Dog - 27.06.2006, 16:38


    Da in letzter Zeit doch immer wieder Fragen rund um Zep aufgetaucht sind...habe ich noch mal die 'Bio' nach oben geholt. :-)



    Re: Led Zeppelin - Biographie

    Freddiebear - 27.06.2006, 17:08


    Bor, das ist viel! :shock:
    Nun ja, dann hab ich LESESTOFF! 8)

    Die Überschrift ist klasse. :wink:



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