7 Fragen an die MUSLIME

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    Re: 7 Fragen an die MUSLIME

    M.M.Hanel - 19.04.2006, 21:57

    7 Fragen an die MUSLIME
    Sehr geehrter Herr Hanel

    Vor einiger Zeit habe ich Sie angefragt, ein paar Fragen zum Thema Islam zu beantworten. Hier habe ich die Fragen. Entschuldigen Sie, dass die Fragen ein wenig provokativ sind, ich habe sie lediglich aus Aussagen von verschiedenen Politikern formuliert.

    Ich wäre froh, wenn Sie mir die Antworten auf die Fragen sobald wie möglich zukommen lassen könnten. Falls Sie noch Zeit haben, sprechen Sie doch mit einigen anderen Gläubigen darüber, denn ihre Meinung würde mich auch brennend interessieren.

    Meine fertige Arbeit werde ich Ihnen in etwa drei Wochen per E-Mail zustellen.

    Ich danke Ihnen im Voraus für das Beantworten meiner Fragen und verbleibe mit freundlichen Grüssen

    Danny Allemann

    11.5.06


    Sehr geehrter Herr Danny Allemann

    Langsam gewöhnen sich die Muslime an den provokanten Stil, mit welchem sie hier in Europa permanent konfrontiert werden. Offensichtlich das Resultat einer Haltung, die meint, es wäre opportun, hier in der Schweiz, in Europa lebende Muslime für irgendwelche Vorgänge irgendwo auf der Welt verantwortlich zu machen, an denen sie selbst zwar gar keinen Anteil haben, aber weil doch in irgendwelcher Weise auch Muslime involviert sind ... Gott sei Dank, üben sich die Muslime in Europa vernünftigerweise bislang in nobler Zurückhaltung (allerdings fällt es zunehmend schwerer) mit gleicher Haltung zu antworten – und für jedes Verbrechen, welches in der westlichen Welt passiert, pauschal aggressiv die Christen und das Christentum dafür verantwortlich zu machen.

    Eine Rückführung des Dialogklimas auf Sachlichkeit und Objektivität, wäre für beide Seiten gewiss eine Wohltat.

    Tatsächlich widerspiegeln die von Ihnen vorgelegten Fragen diese Haltung, die erneut belegt, dass der bisher geführte Dialog mit Muslimen (seit mehr als 15 Jahren hier in der Schweiz) offensichtlich nicht wirklich vermocht hatte, gegenseitiges respektables Verständnis in der Öffentlichkeit zu vermitteln und die kompetenten, auf Ihre Fragen bezogene Aussagen der Sprecher der Muslime einfach nicht verstanden werden, vielleicht sogar nicht verstanden werden wollen – oder auch nicht verstanden werden können. In jedem Fall wird es Zeit, die Verbindlichkeit der Aussagen hier in Europa und der Schweiz lebenden Muslime ernst zu nehmen, zu akzeptieren und deren Wert und Gehalt an der tatsächlichen Verwirklichung in unserer gemeinsamen sozialen Lebenswelt zu messen. Oder soll die Alternative sein, sich zu offener, bewusst in Kauf genommener, da ständig geschürter und provozierter, zunehmend militanter werdender Konfrontation zu bekennen? Es erscheint mir höchst an der Zeit für die westlichen Gesellschaften zu sein, ihre hart erkämpften, zivilisatorischen Errungenschaften standhaft mit den gebotenen zivilen Mitteln zu verteidigen oder zur faktischen Umsetzung der höchst überflüssigen These S. Huntingtons zu stehen und es zuzulassen, dass die Einäugigen beider Seiten, einander das verbliebene Auge ausstechen – und damit weltweitem blindem Chaos Tür und Tor eröffnen.

    Muslime sind weder nach Europa, in die Schweiz gekommen, um deren Einwohner mit „Feuer und Schwert“ zu bekehren, ja nicht einmal durch „frohbotschaftliche“ Missionierung oder ihnen mit mehr oder weniger nachgesagten Gewaltbereitschaft ihren Lebensstil, ihre Traditionen oder vermeintlichen Gesetzlichkeiten aufzuzwingen. Sie sind nach Europa gekommen, weil Europa nach billigen und verlässlichen Arbeitskräften rief, die Menschen in den östlichen, sog. muslimischen Ländern den dort meist vorherrschenden katastrophalen politischen und wirtschaftlichen Verhältnissen zu entkommen suchten, diesem Ruf folgten.

    Jetzt verlangt das zivilisierte Europa, von gerade jenen einfachen, anständigen und hart arbeitenden Menschen, die wesentlich dazu beigetragen haben, den Wohlstand in Europa auf das heutige Niveau zu heben, die politische Verantwortung für Vorgänge zu übernehmen, die sie nicht verursachten, an welchen sie weder beteiligt waren noch sind und denen sie zu entgehen suchten? Vielmehr ist es Aufgabe der westlichen Politik, ernsthaft zu untersuchen, wie weit sie selbst mit ihrem übermächtigen Hang zu Macht und Kapital für das Vorhandensein tatsächlich menschenunwürdiger Lebensbe­dingungen in der südlichen und östlichen Hemisphäre unserer Welt Verantwortung tragen!

    Aber im Übrigen, lieber Herr Allemann, Ihre Entschuldigung für den provokanten Ton ist selbstverständlich akzeptiert – auch wenn sie nicht nötig gewesen wäre, da auch Sie persönlich ohnehin nicht zur Verantwortung für politische Versäumnisse hierzulande oder anderswo gezogen werden sollen!

    Ich werde also Ihre Fragen so kurz wie angezeigt möglich beantworten – vielleicht auch in gewissem Sinne etwas provokant, um dadurch den längst fällig gewordenen, vor allem aber seriösen politischen Diskurs mit Muslimen anzuregen – um nicht zu sagen - einzuklagen.

    Die Thematik ist viel zu komplex, um in wenigen Sätzen ausreichend verständlich dargelegt zu werden.


    Mit freundlichen Grüssen M.M.Hanel


    Hier die Fragen:

    1.) Die Integration der Moslems in der Schweiz ist ungenügend. Was ist Ihre Meinung dazu?

    Die Integration der Muslime, nicht nur in der Schweiz, sondern in ganz Europa ist in der Tat als unbefriedigend anzusehen. Zum tieferen Verständnis der komplexen Problematik möchte ich allerdings ins Bewusstsein rufen, dass es mit der Integration der ursprünglichen Besitzer und Einwohner Nord- und Südamerikas, des Nahen Ostens, der Bewohner Afrikas und Asiens in die westlich kapitalistischen, „christlich-jüdisch“ geprägten Gesellschaften zutiefst im Argen liegt. Im Vergleich dazu – sollte man daher der Gerechtigkeit wegen sagen, ist die „Integrationsgüte“ in Europa ja ohnehin um „Klassen besser“ als globaler Integrationsdurchschnitt.

    Als Europäer steht es uns nicht schlecht an, mit wachem Intellekt zu erkennen, dass in unserer inzwischen unumkehrbar global vernetzten Welt, erst durch ernsthafte und erfolgreich realisierte Bemühung um die Schaffung menschenwürdiger Lebensverhältnisse für alle Mitglieder der menschlichen Gemeinschaft auf der Welt, selbst lokale sozialpolitische Problematik lösbar wird.

    Ein erstes Mittel, um Integration verschiedener Kulturen in einen einheitlichen Gesetzesverband überhaupt zu ermöglichen, ist es unumgänglich, nicht nur zu erkennen, sondern auch entsprechend zu handeln – dass Integration ein Vorgang ist, der von beiden Seiten aktiv und positiv und in, vor allem kooperativem Geiste betrieben werden muss – soll dieser Prozess friedlich und für beide Seiten befriedigend ablaufen. Die Übernahme führender Initiative steht allerdings aus einleuchtenden Gründen dem „stärkeren“ Partner zu. Also jenem, der über sämtliche staatliche Gewalt frei verfügt. Für die jeweils eigenen Versäumnisse, den anderen verantwortlich zu machen, nennt man unter denkenden Menschen „unverschämt“, nicht wahr?


    2.) Soll die Scharia in der Schweiz eingeführt werden?

    Nein -
    Hinzufügung, Nachtrag 9/2010: nicht so wie Sie dies noch verstehen.


    3.) Wie soll die Scharia von einem Moslem, welcher in einem westlichen Land lebt, ausgelegt und interpretiert werden? Hier meine ich besonders die Strafen von ausgetretenen oder zu anderen Religionen konvertierten Leuten, die Tötung von nicht-Muslimen oder die Stellung der Frau.

    In vorliegender Form ist die Frage vernünftig nicht zu beantworten. Außer vielleicht mit: „Kompetent“.

    Sie zeugt von völligem Unverständnis westlicher Menschen bezüglich des Wesens der Scharia.

    Ich habe Ihnen zum besseren Verständnis einen, in seinen Grundaussagen von den Muslimen nicht nur hier in Europa mitgetragenen, vor kurzem erschienen Artikel von Hilal Sezgin beigelegt.

    Ergänzend noch folgendes:

    EINE Scharia, die man in EINEM Buch lesen könnte – gibt es nicht.
    Vielmehr gilt eher Sezgins treffender, fast humoristisch anmutender Vergleich: Scharia ist vielmehr ein Oberbegriff für die religiösen und sozialen Verhaltensregeln, die Gott dem Menschen auferlegt hat, setzt sich zusammen aus Koran, Überlieferung und Rechtsurteilen, differiert je nach Glaubensrichtung, Rechtsschule und Interpretation.
    Auf das Christentum übertragen, wäre die Scharia die Gesamtmenge aus den Zehn Geboten und den Enzykliken, den orthodoxen, katholischen und protestantischen Liturgien und Katechismen plus den regionalen Sitten, wie man beispielsweise einen Weihnachtsbaum zu schmücken hat.

    Nachtrag: http://dokumentation.zdf.de/ZDFde/inhalt/2/0,1872,8108610,00.html

    Um islamisches Recht nach den Regeln des Islams umzusetzen (nicht nach den Vorstellungen von Politdespoten, die sich den Islam als Religion zuschreiben lassen oder nach, in islamischen Dingen ungebildeten westlichen Politikern od. dergl.) sind eine Anzahl bestimmter Voraussetzungen unabdingbar.

    Eine Voraussetzung für die umfassend legale Einsetzung einer, der Scharia folgenden Gesetzlichkeit, ist das Vorhandensein eines Islamischen Staates (nicht zu verwechseln mit einem Staat, der mehrheitlich von Muslimen bewohnt ist.) Der Islamische (nicht ein) Staat ist erst durch das Vorstehen, durch die Regierung eines Kalifen charakterisiert und legitimiert. Dies ist eine klare Sache und den führenden Politikern auf der ganzen Welt bekannt und wird doch geflissentlich verschwiegen.
    Es gibt somit KEINEN Islamischen Staat auf der Welt und somit auch keine Scharia auf die man heute verbindlich verweisen könnte und die den Namen in islamologisch, theologisch relevanter Bedeutung verdient. Zum Verständnis. Es gibt z.B. nur einen „Christlichen STAAT“. Der Vatikanstaat.
    Und vielleicht ein noch weiteres.
    Wenn Sie die Verfassung der einzelnen Staaten analysieren, jener Staaten, die in der populistischen Presse als „Islamische Staaten“ durchgehen, so sind sie mit wenig Ausnahme durchgehend auf westlichen Verfassungsentwürfen aus der Kolonialzeit konzipiert. Selbst die „Islamische Republik Pakistan“ macht da keine Ausnahme.

    Was die so genannten „Hudud“, die in Ihrer Frage angeführten Strafmassnahmen betrifft, so ist deren theologische, islamisch begründete Legitimität der Ausführung, wie zuvor dargelegt, heutzutage in umfassend korrekter Form nicht gegeben, sondern wären juristisch eher dem „Gewohnheitsrecht“ zuzuschreiben und auf die jeweils regionale, staatlich verfügte Jurisprudenz zurückzuführen. Selbstverständlich lässt sich dieses Gewohnheitsrecht auf den regional praktizierten und gefärbten Islam rückführen. All dies hat aber mit dem effektiven Verständnis und der Praxis der in Europa lebenden Muslime herzlich wenig zu tun.

    Selbst ohne diese juristischen Argumentation zu berücksichtigen, teilt die absolute Mehrheit der Muslime – vor allem in der westlichen Welt – solche rigorosen Rechtsauslegungen nicht. So haben die im Zentralrat der Muslime in Deutschland zusammengeschlossenen Verbände nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 eine Islamische Charta verabschiedet. Darin wird das Recht betont, „die Religion zu wechseln, eine andere oder gar keine Religion zu haben“. Der Koran untersage jede Gewaltausübung und jeden Zwang in Angelegenheiten des Glaubens, heißt es in der Charta.

    Hier der URL eines weiteren Artikels: http://www.netzeitung.de/deutschland/388402.html der im Wesentlichen auch die Meinung der absoluten Mehrheit der Muslime in der Schweiz skizziert, wenn ich mir dies festzustellen erlauben darf.


    4.) Dem Islam wird vorgeworfen, intolerant gegenüber anderen Religionen und Ansichten zu sein. Als Beispiel nenne ich die Stellung der Frau. Was sagen Sie dazu?

    Ein haltloser Vorwurf, der auf Unkenntnis theologischer und falscher Bewertung realpolitischer Wirklichkeit beruht.
    Zum ersten Teil Ihrer Frage: Suchen Sie die Antwort in den geschichtlichen Dokumenten und nicht in der momentanen widerwärtigen globalen Realität des 20ten und 21ten Jahrhunderts – in welcher jede Nation und jede Religion mit der anderen und sich selbst im Krieg stand und steht.

    Weltkriege, Vietnam, Korea, China, Russland, Hiroschima, Irland, Ruanda, Palästina, Irak ...

    Hier ein aktueller jüdischer Beitrag: http://www.tachles.ch/artikel.php?id_art=2425J „Juden unter Kreuz und Halbmond“, der eher auf die islamische Haltung – aus Qur’an und Sunna abgeleitet, schließen lässt.

    Dass Angehörige verschiedenster Religionszugehörigkeit überall auf der Welt, also tlw. auch dort, wo Muslime die Bevölkerungsmehrheit stellen, Unrecht erleiden, ist allerdings traurige Tatsache, die der Islam doch nicht stützt, sondern zu beenden trachtet.

    Auch auf die Stellung der Frau bezogen, ist dieser Vorwurf, theologisch korrekt gesehen, völlig haltlos. Ebenfalls gibt hier die Geschichte beredt Auskunft. Mit weit weniger uneinsichtiger Logik müsste man diese, dem Islam vorgeworfene frauenfeindliche Haltung dem Schweizer Gemüt zuschreiben, welche den Frauen tlw. das Wahlrecht erst vor wenigen Jahrzehnten zuerkannte. Ein selbstverständliches Recht für muslimische Frauen seit über 1400 Jahren. Nicht zuletzt sei auf eine kürzlich in den Schweizer Medien erschienene Nachricht verwiesen, laut der „die Gleichberechti­gung der Frau in der Schweiz erst in 1.000 Jahren erreicht werden wird, wenn sie mit gleicher Geschwindigkeit, wie bisher vorangetrieben wird.“

    Und wer wirklich Interesse an der Situation der muslimischen Frau hat, möge sich doch bitte an die „nächst beste“, angeblich so unterdrückten „Kopftuchfrau“ direkt wenden, welche durchaus für sich selbst zu sprechen in der Lage ist.

    Hier zwei willkürlich gewählte Adressen von muslimischen Frauenvereinigungen in der Schweiz:
    Islamische Frauengruppe Ostschweiz: www.digo.ch
    FATIMA az ZAHRA – Islam. Frauenverein: www.fatima-az-zahra.ch



    5.) Wie sollte die Stellung der Frau im Islam Ihrer Meinung nach sein?

    Diese Frage ist mir als Muslim unverständlich.
    Eher könnte die Frage in für mich verständlicher Form lauten:
    - Wie sollte die Stellung der Frau in muslimischen Ländern Ihrer Meinung nach sein?
    oder –
    - Wie sollte die Stellung der muslimischen Frau in nicht muslimischen Ländern Ihrer Meinung nach sein?


    6.) Thema Mohammed-Karikaturen: Warum sollte man in einem westlichen Staat keine Karikaturen über religiöse Themen veröffentlichen dürfen? Sollte ein Moslem gegen die Meinungsfreiheit sein?

    Dafür gibt es für mich keinen Grund, solange das Ziel der Karikatur ist, weltliche, mit der Religion in Verbindung gebrachte Missstände pointiert herauszustellen.

    Ich nenne die von Ihnen angesprochenen Ereignisse ohnehin eher den „Krieg der Karikaturen“, denn wer glaubt mit provokanter, öffentlicher Beleidigung heiliger Werte, mit rück­sichts­loser Verletzung der Gefühle anderer menschlicher Gemeinschaften einer friedlichen Koexistenz unterschiedlicher Völker oder der Vernunft den Weg zu bahnen, wird dabei nicht minder erfolgreich sein, als jene, die auf geistige Spatzen, auf klägliche Tintenpatzen (Tintekleckse) mit Kanonen oder Molotowcocktails feuern.

    Und auch wenn vordergründig nicht gleich erkennbar, sind intellektuelle Brandstifter in dänischem Biedermännerkleid oder anderer hoher Tracht, mit gleichzeitig festem Griff auf den Ölkanister, in Wahrheit mindestens so gefährlich wie jeder zornige, gekränkte Heißsporn.

    Einer klugen Gesellschaft in der Tradition eines Wilhelm Tell oder Max Frisch steht es wohl an, diese beiden Kontrahenten als die zwei Seiten einer falschen Münze zu erkennen, die man besser nicht in Umlauf bringt.

    Und nach allgemeinem Verständnis vernünftiger und zivilisierter Menschen endet ohnehin jede Freiheit dort, wo die Freiheit und Würde des Nächsten verletzt wird.

    Nein, als Moslem soll man nicht gegen Meinungsfreiheit sein, sondern diese bestärken. Für den Moslem bedeutet Meinungsfreiheit allerdings auch, respektlose, beleidigende Unverschämtheit mit aller rechtlich abgedeckten, verhältnismäßigen Schärfe entgegenzutreten.

    Wobei durch islamische Rechtsauffassung die Schärfe durch den Qur’anvers begrenzt wird:

    Die Vergeltung für eine Übeltat soll ein Übel gleichen Ausmaßes sein; dessen Lohn aber, der vergibt und Besserung bewirkt, ruht sicher bei Allah. Wahrlich, Er liebt die Ungerechten nicht. [42:40]

    Dabei ist noch anzumerken, dass von Muslimen die Beleidigung des geheiligten Propheten Muhammad NICHT durch die Beleidigung, von z.B. des geheiligten Jesus Christus vergolten werden kann, resp. darf.

    Es will noch angemerkt werden, dass die Doppelzüngigkeit“, mancher Politiker in Europa, die immer häufigere Anwendung von Doppelstandards gegen die Muslime, uns besonders traurig und bedenklich stimmen. Während solche Politiker (z.B. Stoiber, MP von Bayern) im sog. „Karikaturenstreit“ für die Pressefreiheit plädieren, setzen sie sich vehement gegen die Ausstrahlung von „Popetown“ (im Mai in MTV) ein. In diesem Streifen soll der Papst (nicht der Religionsstifter Jesus!) geschmacklos gezeigt werden. Wohlverstanden, ein Film von Christen produziert (BBC).


    7.) Was sagen Sie zu der Aussage, wonach das Kopftuch der Frauen im Islam ein Zeichen der Unterdrückung der Frau ist?

    Diese Aussage ist nicht minder beschränkt als die Aussage, das Kopftuch wäre Ausdruck einer militant, „islamistisch“ gefärbten politischen Einstellung. Vielmehr ist das Tragen der Kopfbedeckung ein religiös begründetes Gebot zu einer äußerlich sichtbaren muslimischen Identität. Darüber hinaus ist festzuhalten, dass ein Untersagen, diese eigene religiöse Identität in der Öffentlichkeit zu entfalten und solchen Menschen die gleichberechtigte Partizipation am öffentlichen oder privaten freien Arbeitsmarkt vorzuenthalten, durchaus tatsächliches Zeichen „rassistischer“ Unterdrückung einer Minderheit darstellt.



    Re: 7 Fragen an die MUSLIME

    M.M.Hanel - 01.09.2007, 21:57


    Nun, was soll ich sagen - bis heute wurde mir die fertige Arbeit NICHT zugestellt. Vielleicht deswegen, weil die ANTWORTEN den ERWARTUNGEN nicht entsprachen?

    Schade, diese Pseudo-Aufrichtigkeiten und Bemühungen um angebliches Verständnis!

    Anmerken will ich noch, dass ich durch diesen Wortbruch nicht enttäuscht bin, sondern durch dessen Erfüllung positiv überrascht gewesen wäre.



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