Auskocken von Furnieren!

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  • Alle Beiträge und Antworten zu "Auskocken von Furnieren!"

    Re: Auskocken von Furnieren!

    Weltklasse - 14.02.2006, 14:29

    Auskocken von Furnieren!
    Welche Erfahrungen habt ihr damit. Ich bin, wie eigentlich immer, durch Zufall darauf gekommen. Bin auf eure Antworten gespannt. :lol:



    Re: Auskocken von Furnieren!

    Mastermind - 14.02.2006, 14:31


    Auskocken ? :?:



    Re: Auskocken von Furnieren!

    Weltklasse - 14.02.2006, 14:33


    Tippfehler! soll auskochen heißen!



    Re: Auskocken von Furnieren!

    Anonymous - 14.02.2006, 14:40


    Zufall ? :mrgreen:

    Ich könnte mir vorstellen du hast dich in einem anderen Forum inspirieren lassen :mrgreen:

    Könnte mir vorstellen das es etwa in die Richtung Tempern geht, wobei wohl nicht mehr Temperatur anliegen darf, als zur Verkohlung nötig sind.

    bliebe also Temperatur im Rahmen von max 80Grad ? wie lange ?

    wie steht es mit der Mikrowelle ? Hat das schon jemand probiert ?

    Was ist der Zweck ? Holzfeuchte austreiben ? oder Trocknungsprozess des Klebers beschleunigen...

    Habe bis jetzt meine Hölzer nicht gebacken, gekocht, gebraten, fritiert oder anders zubereitet, bin aber für alle geschmackssteigernden Massnahmen offen :mrgreen:



    Re: Auskocken von Furnieren!

    uli - 14.02.2006, 14:47


    Du solltest du nicht über 70°C backen da sich die meisten Verklebungen sonnst lösen. Ausnahme könnte dafür allerdings Epoxyd sein!

    Uli



    Re: Auskocken von Furnieren!

    Anonymous - 14.02.2006, 15:05


    und was bringt es ? ausser schnellere Trocknungszeit. Habe ich auch noch generelle Änderungen oder Vorteile bei den Spieleigenschaften ?

    Man muss dazu sagen das das Thema aus tt-news kam und ursprünglich auf die alten Kulthölzer gemünzt war...

    Dort wurde geäussert, das die Klebetechnik sich wohl geändert hätte, und eben die Furniere 'ausgekocht' wurden. Was es eben heute nicht mehr gebe würde und das deswegen die Hölzer wohl generell nicht mehr das 'gute' alte Feeling hätten...



    Re: Auskocken von Furnieren!

    uli - 14.02.2006, 15:26


    Denke eher das sich die Verklebung geändert hat. Ich weiß allerdings nicht ob bei den guten alten Hölzern noch Knochenleim verwendet wurde? Knochenleim muss warm verarbeitet werden!
    Außer der schnelleren Trocknung ist mir nichts aufgefallen. Ach ja – meine Versiegelung ist dabei dunkelbraun geworden ;-(

    Uli



    Re: Auskocken von Furnieren!

    Weltklasse - 14.02.2006, 15:53


    Okay, hat anscheinend noch keiner gemacht.

    ...dann will ich mal aus dem Nähkästchen plaudern.

    Wie bereits gesagt kam ich durch Zufall drauf. Ich hatte mir ein Holz gebaut das sich verzogen hatte. Daraufhin habe ich es ins heiße Wasser für meherere Std. gelegt, damit es sich richtig vollsaugen kann. Anschließend habe ich es dann in der Presse mehrere Tage trocknen lassen. Und siehe da es war wieder gerade. Zusätzlich war das Holz leichter und gefühlvoller.

    Leider hat es sich in den folgenden Wochen wieder verzogen. Wäre da nicht der Verzug gewesen hätte ich es zu diesem Zeitpunkt wohl weiter gespielt. Es war jedenfalls das gefühlvollste und spinnigste Holz welches ich jemals gebaut habe.

    Bei Huder Turnier ist mir leider der Griff im Fünften Satz bei 8:9 gebrochen, vielleicht erinnert sich Noppennorbert noch an die Geschichte ;-)))). Darauf hin hat mich dann ein Huder Spieler zu sich nach Hause gefahren und wir haben es dann, in der gut ausgestatteten Werkstatt des Vaters, probiert mit Holzleim (leider kein Expressleim) und Schraubzwingen zu leimen, trockenfönen etc.

    Leider war die Trockungszeit zu bis zum nächsten Spiel zu kurz und die Verleimnung hat nicht gehalten. Aber das war schon ein Super Service!!!. Ich mußte dann das Turnier mit einem anderen Holz zu ende Spielen, leider nicht sonderlich erfolgreich. Mittlerweile habe ich den Griff wieder mit Epoxydharz verklebt und es hält Bobenfest. Leider ist das Gefühl dabei ein wenig verloren gegangen. Dabon abgesehen war es mir im nachhinein eh ein wenig zu elastisch. Ein kontrollierter Schuss war kaum möglich. Aber in Bezug auf Topspin habe ich noch kein spinnigeres Holz wieder gespielt.


    Auskochen nachträglich:

    Durch einen erneuten Zufall habe ich auch die passende Erklärung für das geringere Gewicht und den damit verbundenen besseren Ballgefühl parat.

    Da man mich in meinem Umfeld als Eigenbauer kennt, bekomme ich jedesmal den abgebrochenen Griff/Griffschalen wenn ein Schläger bricht. Die gute "Fee" ist ein pensionierte Tischler und Schreiner. Dieser meinte zu mir ich solle die Griffschalen in einer Plastikschüssel mit Wasser mehrere Tage liegen lassen, dann bekomme ich die Griffschalen ganz leicht ab.

    Nach rund 5 Tagen im Wasser dachte ich das die Griffschalen von alleine abgehen doch weit gefehlt. Mit der Hand ließen sie sich immer noch nicht einfach entfernen. Dann hatte ich kein Bock mehr länger zu warten und habe sich mit einem Messer entfernt. Und siehe da, sie ließen sich ganz einfach vom Griff herunterschneiden. ohne das Furnier zu beschädigen.

    In der Schale bleib ein schmieriger weißlicher Rand und da ging mir sofort ein Licht auf. Bei der Verleimnung handelt es sich um einen wasserlöslichen Leim und dieser hat sich entprechend im Wasser aufgelöst und die Verklebung ebenfalls gelöst.

    Durch das Auskochen kann man den Leimanteil im Holz reduzieren was nach der Trockung auch durch einen entsprechenden Gewichtsverlust bemerkbar ist. Der Leim wirkt verstiefend beim Schlägerholz. Wenn man den Leimanteil am Holz reduziert wird es entsprechend elastischer und gefühlvoller.

    Auskochen von Furnieren vor Fertigung:

    Hierbei habe ich Wasser in eine Große Pfanne zum Kocken gebracht und dann das Furnier dort, unter mehrmaligen wenden, rund 10 Minuten köcheln lassen. Dies bewirkt das das Holz einen Großteil seiner Gärbstoffe verliert. Erkennbar am leicht verfärbten Wasser.

    Dies habe ich geamacht da mein 3mm Abachi nicht ganz gerade war (leichter Bogen) und ich es durch diesen Vorgang wieder begradigen wollte. Im Anschluss muß man dass Holz dann allerdings über mehrere Tage in einer Presse trocken oder das ganze im Backofen beschleunigen.

    Naja, jedenfalls ist das Holz gerade geworden und hat sich nach dem Zusammenbau auch nicht mehr verzogen. Was dies in Bezug auf die Spieleigenschaften gebracht hat vermag ich nicht zu beurteilen, da ich kein Identisches Holz ohne Vorkocken mehr gebaut habe.

    Gruss Weltklasse


    PS: an alle ÖLtuner, das was ihr macht ist doch Kinderkacke im Vergleich zu dieser Prozedur. :lol: :n79:



    Re: Auskocken von Furnieren!

    Anonymous - 14.02.2006, 16:14


    Ok, sehr informativer Beitrag :notworthy:

    leider hilft es nicht bei der These, ob das 'verkochen' eine der relevanten Ursachen für die Qualität der früheren Hölzer darstellt, oder ob es die Verleimung ist.

    Nach allen aussagen hier scheint es keine wesentlichen positiven Vorteile zu geben...dann liegt es wohl doch eher an der Verleimung...war früher Knochenleim (? Warmverarbeitung) und soll heute Heisskleber sein...die Eigenbauer nehmen (bis auf die Extremspezialisten :mrgreen:) wohl eher kalte Kleber/Leime...



    Re: Auskocken von Furnieren!

    Weltklasse - 14.02.2006, 16:35


    hurz67 hat folgendes geschrieben: Ok, sehr informativer Beitrag :notworthy:

    leider hilft es nicht bei der These, ob das 'verkochen' eine der relevanten Ursachen für die Qualität der früheren Hölzer darstellt, oder ob es die Verleimung ist.

    Nach allen aussagen hier scheint es keine wesentlichen positiven Vorteile zu geben...dann liegt es wohl doch eher an der Verleimung...war früher Knochenleim (? Warmverarbeitung) und soll heute Heisskleber sein...die Eigenbauer nehmen (bis auf die Extremspezialisten :mrgreen:) wohl eher kalte Kleber/Leime...



    um diese These geht es in diesem Thread ja auch nicht. Eine andere These besagt das die Qualität der früheren Hölzer aus den hochwertigeren und länger abgelagerten Furnieren resultiert.

    ..naja, leichter und gefühvoller ist doch schonmal was. Es bleibt jeden selbst überlassen dies einfach mal auszuprobieren. Wenn du Klarheit darüber haben willst dann baue dir einfach 2 identische Hölzer eins mit Vorkochen und eins ohne. 8)



    Re: Auskocken von Furnieren!

    Mastermind - 14.02.2006, 16:59


    Weltklasse hat folgendes geschrieben: ..naja, leichter und gefühvoller ist doch schonmal was. Es bleibt jeden selbst überlassen dies einfach mal auszuprobieren.
    @Weltklasse:
    Ein super Beitrag. Und ich dachte immer, ich sei ein TT-Verrückter ... :wink:

    Um wieviel Gramm oder Prozent wird ein Holz denn leichter, wenn man es wie beschrieben auskocht ?



    Re: Auskocken von Furnieren!

    uli - 14.02.2006, 17:03


    wieso hat sich das Holz eigentlich wieder vorzigen? Hattest du es nicht lang genug in der Presse nach dem Vorgang?

    Uli



    Re: Auskocken von Furnieren!

    Weltklasse - 14.02.2006, 17:12


    @ Mastermind

    kann ich im nachhinnein nicht mehr genau sagen. Ich denke es waren so zwischen 2-4 Gramm. Damals hatte ich allerdings den Leim auch dicker aufgetragen als heutzutage. Insofern hatte das Auskochen auch mehr potential ;-)

    @Uli

    ja, höchstwahrscheinlich war es noch nicht komplett ausgetrocknet. Damals habe ich auch noch nicht mit dem Backofen gearbeitet.



    Re: Auskocken von Furnieren!

    uli - 14.02.2006, 17:16


    Na dann will ich das auch mal mit 1-2 verzogenen Hölzern versuchen.

    Ich bin jamal gespannt was meine Frau dazu sagt wenn ich TT Hölzer auf dem Herd koche :roll: :?:

    Mmm, lecker - TT Suppe :D

    Uli



    Re: Auskocken von Furnieren!

    Weltklasse - 14.02.2006, 17:33


    @ Uli



    ich würde Sie nicht kocken sondern nur 10-30 Minuten ins heiße Wasser vielleicht 70 Grad oder so legen. Es könnte dir sonst passieren das sich das Außenfurnier löst. Danach dann gleich in die Presse und dann empfehle ich ab in den Backofen bei 60 Grad für 4-6 Std. und dann weiter 2-3 Tage vor das Holz inkl Presse vor einer Heizung legen.

    Wenn du es so bei Raumtemperatur trocknen lässt kann es sein das dein Holz anfägt zu schimmeln, da die Feuchtigkeit zu lange im Holz verbleibt. It mir nähmlich auch schonmal passiert ;-)



    Re: Auskocken von Furnieren!

    uli - 16.02.2006, 12:11


    So habe das gestern mal versucht.

    2 Hölzer in heißem Wasser ca. 20-30 min gebadet.

    Anschließend kam ein 3 Std. Aufenthalt im Backofen
    Habe jetzt nur vergessend as Ganze zu gratinieren! :D

    Nun liegt das Ganze im Heizungskeller zum austrocknen und ich denke ich werde es nochmals einige Stunden backen. Wie sich das Ergebnis verhält und ob es dann gerade ist werde ich später berichten.

    Uli



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