10. Nachgeheim 2522 – Erinnerungen – Teil 1

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    Re: 10. Nachgeheim 2522 – Erinnerungen – Teil 1

    Jonathan - 07.11.2007, 01:07

    10. Nachgeheim 2522 – Erinnerungen – Teil 1
    Mit gemischten Gefühlen folgt Jonathan dem Mann zu Gottri Hammerfaust´s Haus. Wegen der Erzählungen des ehrwürdigen Lord Magister Messner und nun auch von Klara Roban über Hammerfaust wollte er ursprünglich eine Begegnung mit dem Hexenjäger unter allen Umständen vermeiden. Mit jemand der der Akademie des Lichts und einem Lord Magister als hochrangigen Vertreter so derart feindselig gegenübersteht ein Gespräch zu suchen erachtet Jonathan als nicht erstrebenswert und in der besonderen Situation sogar kontraproduktiv. Nicht auszudenken welch gefährliche Situation entstehen würde, käme Hammerfaust dahinter dass Jonathan zur Akademie des Lichts gehört. Jedoch die Einladung abzulehnen würde den Bemühungen seiner bereits bei Hammerfaust anwesenden Kameraden sein Vertrauen zu gewinnen vermutlich schaden, ist ein Zwerg und Hexenjäger doch von Natur aus als misstrauisch einzustufen.

    Schon von außen wirkt das Gebäude des Hexenjägers abweisend und hebt sich aufgrund vernagelter Fenster von seiner Umgebung ab. Einmal eingetreten wird der Eindruck verstärkt, ja es gleicht von innen eher einer Festung. Sollte Altdorf einmal von Feinden gestürmt werden, so wird von hier noch lange Widerstand geleistet werden.

    Im befestigten Vorraum händigt Jonathan einem gut gerüsteten und bewaffneten Wächter seine Waffen aus. Danach wird er durch dunkle beengte Gänge in obere Stockwerke geführt. Für einen Zwerg zweifelsohne eine heimelige Umgebung so fern der Heimat. Auf Jonathan wirkt es aber wie ein düsteres Verließ tief unter der Erde, er fühlt sich mit jedem Schritt unwohler. So wenig Licht! So viel Dunkelheit! Jonathan fällt das Vorwärtsgehen schwer, er tastet sich mit der Hand die Wand entlang. Rufe, Schreie, hysterisches Gelächter … tiefschwarze Augen … Mit eisernem Willen unterdrückt Jonathan aufkommende Panik. … »nicht die Kontrolle verlieren« … die Fackel des Wächters … Licht … »folge dem Licht« … das hilft Jonathan seine Ängste zu unterdrücken.

    Im großen Aufenthaltsraum angekommen findet Jonathan seine Kameraden bereits mit Hammerfaust in intensives Gespräch vertieft. Wie ihm die Kameraden nachher berichten werden, wollte Hammerfaust anfänglich nur mit Adelbert sprechen, hat Sebastian und Sara dann aber doch auch als Gesprächspartner akzeptiert. Es ist ein großer finsterer Raum mit dunkler Täfelung, ein großer schwerer Tisch beansprucht fast den gesamten Platz. An der Kopfseite des Tisches sitzt der Gastgeber in einem thronartigen schweren mit zwergischen Symbolen verzierten Holzstuhl. Es ist ein Zwergen-Mann, mit einem für seine Rasse typischen bauschigen Bart. Das Kopfhaar ist rasiert, wahrscheinlich deswegen, damit man ihn im Kampf nicht an den Haaren packen kann. Er ist auch hier in seinem Heim gerüstet. Vor ihm, in die Tischplatte geschlagen, steckt eine schwere Kriegsaxt. Gegenüber an der Wand drei beeindruckende Bildnisse zwergischer Helden oder gar Götter. Angespannt nimmt Jonathan bei seinen Kameraden Platz.

    »Wer bist Du?« fragt Hammerfaust forsch.
    »Jonathan Hork«
    »Gut! Hier, nimm Dir einen Krug Bier.« Hammerfaust stemmt seinen Krug hoch, setzt das zuvor unterbrochene Gespräch fort. »… so wisst ihr also welche Gefahr dem Imperium droht. Im Untergrund arbeiten verdorbene Kräfte. Und einer von ihnen ist dieser Lord Messner, ich bin ihm schon lange auf der Spur. Er und sein Lichtorden verbergen düstere Geheimnisse.«

    Jonathans Vorurteile Hammerfaust gegenüber werden ausdrucksvoll bestätigt. »Eine ungeheure Unterstellung! Eine Lästerung unter völliger Verkehrung der Tatsachen.«

    Hammerfaust packt seine Axt und schlägt sie zur Bekräftigung seiner Worte wuchtvoll in den Tisch. Das kommt offenbar öfters vor, denn die Tischplatte weist deutliche derartige Gebrauchsspuren auf.

    Mit steinerner Miene lauscht Jonathan dem weiteren Gespräch ohne sich jedoch daran zu beteiligen. Weder Adelbert, Sara noch Sebastian gelingt ein längerer Gedankenaustausch mit Hammerfaust, ohne dass dieser in einen unproduktiven Monolog über verschiedene Verschwörungstheorien verfällt.

    »Es ist gut wenn wir gemeinsam gegen das Chaos vorgehen. Das Imperium braucht mutige Streiter für die aufrechte Sache. Aber man muss gut hinsehen um die Bedrohung aufzuspüren. Lord Messner ist so eine Bedrohung. Man muss ihn ausschalten. Ihr helft mir dabei!« Hammerfaust sieht forsch in die Runde, sein Blick bleibt kurz bei Jonathan hängen, nimmt einen ausgiebigen Schluck aus dem Bierkrug um sogleich voller Eifer fortzufahren, »der gesamte Lichtorden ist eine Gefahr. Er sonnt sich scheinbar im Licht. Aber wo viel Licht, da auch viel Schatten.« Hammerfaust´s Hand umfasst energisch den Griff seiner massigen Kriegsaxt. »Vor zwei Jahren schon hat es in einem Gutshof an der Strecke zwischen Altdorf und Middenheim ein Massaker gegeben. Ein verkommener Ort mit Kämpfen als Blutopfer für Khorne. Und der Lichtorden war daran beteiligt. Aber alle Verschwörer wurden damals von Hexenjägern getötet.«

    Jonathan´s Gedanken werden jäh in die Vergangenheit gerissen. Er blickt in die tiefschwarzen Augen van Kassel´s. Erinnerungen werden wach, so klar als wenn es erst gestern geschehen wäre. »Du warst nicht dabei, verrückter Hexenjäger! Es war ein befestigtes Anwesen, idyllisch-morbid, abgeschieden in einem Wald, fernab frequentierter Orte.« … »… du warst nicht dabei!« … tiefschwarze Augen … Van Kassel wartet schon am Eingang, »beeindruckend, was sich so alles im tiefen Wald verbirgt, nicht wahr Herr Hork? Das alles war einst eine Ruine als ich es entdeckte. Ich habe mich sofort in diesen Ort verliebt. Mit viel Schweiß, aber auch Blut, habe ich es wieder aufbauen lassen.« … tiefschwarze Augen … das schwere Streitross des Hexenjägers trampelt auf einem Symbol Khornes herum, das alsbald unter den massigen Hufen zerbricht ... immer, und immer wieder schlägt Jonathan mit dem Schwert auf das Schild das der Kultist Khornes schützend vor seinen Körper hält, schlägt solange darauf ein bis es zerbricht, die Schläge den Kultisten treffen, ihn buchstäblich in Stücke schlagen … das Gesicht des Hexenjägers ist mit Blut bespritzt, sein buschiger Bart mit Blut getränkt. Verklärt blickt er ins Feuer in dem lebende Körper, einem bizarren Tanz ähnelnd, gequält zucken, »bei Sigmar! Ich liebe den Geruch wenn Kultistenfleisch verbrennt …«

    »Krach!« Hammerfaust schlägt wieder einmal erregt seine Axt in den Tisch, holt Jonathan damit zurück in die Realität.

    »Du warst nicht dabei!«

    Hammerfaust greift nach seinem Krug Bier und prostet den Anwesenden zu, »das ist ein gutes Gebräu! Trinken wir auf Sigmar! Trinken wir auf unseren gemeinsamen Kampf!«

    »Auf Sigmar!« Sebastian hebt seinen Krug, nutzt die kurze Unterbrechung Hammerfaust´s um das Wort zu ergreifen, »werter Herr Hammerfaust, moch ma doch an gemeinsamen Plan um de Bedrohung zu stoppn und red ma doun weita.«

    »Gute Vorgehensweise!« lobt Hammerfaust. »Wir brauchen einen Plan um den Lichtorden aufzuhalten. Ihr müsst wissen dass der Lichtorden das Chaos ins Land lassen und ihm dann das Imperium übergeben will. Dieser Lord Messner ist die treibende Kraft dahinter!« Hammerfaust packt wieder seine Axt und schlägt sie abermals kraftvoll in den Tisch. »Das werden wir nicht zulassen. Der Lichtorden gehört zerstört. Diesen Lord Messner muss man töten. Ihr helft mir dabei!« Hammerfaust blickt wieder in die Runde, von einem zum anderen, bis sein Blick letztlich wieder bei Jonathan hängen bleibt. »Macht einen Plan und kommt dann wieder vorbei.«

    Jonathan steht abrupt auf, »wir gehen jetzt!« Er sieht zu Hammerfaust, dann zu seinen Kameraden. Erklärend setzt er nach, »wir wollen keine Zeit verlieren und rasch einen Plan ausarbeiten.«

    »Gut dass ihr rasch zur Sache geht. Macht einen Plan. Geht nur. Ich werde auch Vorbereitungen treffen.« Hammerfaust prostet den Kameraden zu.

    ***

    Als die Kameraden Hammerfaust´s Haus verlassen ist es bereits später Nachmittag. Sie werden von Nieselregen empfangen, was die allgemein schlechte Laune auch nicht wieder hebt. Jonathan stülpt wortlos die Kapuze über den Kopf, während sich daneben Sara ärgert dass sie keine geeignete Kopfbedeckung hat. Raschen Schrittes geht die Gruppe Richtung Rabenheim, das gar nicht so weit von der Behausung des Hexenjägers entfernt liegt. Das kollektive Schweigen wird von Sebastian gebrochen, »des Gspäch is jo gonz in de folsche Richtung glaufa!«

    »Der Hexenjäger ist verrückt!« platzt es aus Jonathan, der bisher mit versteinertem Gesicht seines Weges ging. »Er ist vollkommen verrückt! Wie kann er solch haltlose Unterstellungen über den Orden des Lichts und den Lord Magister Messner verbreiten?«

    Adelbert nickt wortlos.

    Sebastian dreht sich zu Jonathan, »sog mol Jonathan, was isn domols passiert. Hom di de Hexnjäga befreit?«
    »Reden wir im Rabenheim darüber.«

    ***

    Im Rabenheim angekommen gehen Adelbert und Sebastian sogleich nach oben. Sara überlegt es sich noch, »ich komme nach, gehe mir noch etwas kaufen« und verlässt das Rabenheim wieder. Jonathan eilt ihr nach, »ich begleite dich!« Sara schüttelt den Kopf und verbeißt sich einen Kommentar. »Ich möchte doch nur in Ruhe etwas einkaufen gehen.« Dass sie dabei mit gequältem Blick die Augen gen Himmel dreht bemerkt Jonathan in seinem Eifer nicht.

    »Wo gehst du hin?«
    »Ich will mir einen Regenschutz kaufen, einen Hut.«

    Unterwegs ins Handelsviertel werden sie von einem Trupp Stadtwächter angehalten, »wer seid ihr? Nennt eure Namen!«
    »Jonathan Hork«
    »Und ihr?«
    »Sara Morel«
    Die Stadtwächter tauschen Blicke aus. »Sara Morel! Achtet was ihr tut, wir haben ein Auge auf euch.« Und zu Jonathan gewandt, »ihr solltet aufpassen mit wem ihr euch abgebt.«

    Was Sara nicht weiß ist, dass in Altdorf bei Regenwetter die meisten Geschäfte üblicherweise geschlossen halten. Doch sie hat Glück und findet eine Einkaufsmöglichkeit. Nach ortsüblichem Feilschen erwirbt sie einen auch Regen widerstehenden Schlapphut um einen wohlfeilen Preis, ein Goldstück und ein paar Silberlinge.

    Wieder zurück im Rabenheim wacht immer noch, so unauffällig dass ihn auch der unbedarfteste Bürger sofort entdecken muss, Johann Schmidt. Es ist ein junger Mann adeliger Abstammung der das Abenteuer sucht und der sich offenbar noch nicht mit der überall lauernden Bösartigkeit der Welt auseinandersetzen musste. Er ist den Kameraden seit kurzem freundschaftlich verbunden und ein erklärter Gegner des Chaos. Nachdem die Kameraden nun vollständig und heil zurück im Rabenheim sind, nützt er diesen Umstand um sich wieder in die komfortableren Gemächer im Anwesen seines Vaters zurückzuziehen. Eine Kutsche wird ihn wohl vom Regen unbehelligt heimbringen.



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