Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann?

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    Re: Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann?

    Neuröschen - 04.07.2005, 23:16

    Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann?
    Mangels gottestreuer Kirchgänger werden in Bayern Gemeinden geschlossen. Die Kirchen sind leer, die Wirtshäuser voll wie eh und je. Wer den sonntäglichen Gottesdienst besucht, gilt als altmodisch. Man trifft sich sonntags zum Brunch, vertrödelt seine Zeit anstatt andächtig in der Kirche zu sitzen und des Pfarrers persönliche Meinung, einem Stück Oblate und billigem Wein, in Gold und Silber aufgebahrt zu huldigen. Die Institution Kirche ist altmodisch und kaum jemand will noch seine ach so kostbare Zeit mit ihr und dem Studium ihrer Schriften verbringen. Aber es war die Kirche, die und zeitlebens dorthin gebracht hat wo wir jetzt stehen. Sie impfte uns schon im zarten Kindesalter Disziplin ein. >Sitz still<, >sei ruhig< und >pass auf was der Herr Pfarrer sagt, beim Essen wirst du abgefragt<. Darauf bauten wir auf. Das half und durch die Schulzeit. Ansonsten hätte wohl auch dort kaum einer aufgepasst. Nur, warum Kirche out ist, das ist die Frage. Der Katholizismus hat sich seit dem Mittelalter ja kaum verändert äußerlich, obwohl er doch, wenn man auch nicht so sehr im Lichte der Öffentlichkeit, tiefe Einschnitte hat hinnehmen müssen. So werden seit Jahrhunderten die selben Rituale gepflegt, das selbe Buch verehrt, das selbe Gemeinschaftsgefühl aufgebaut innerhalb der Gemeinde aber allein die Tatsache, dass der Pontifex über Verhütung gesprochen hat, ob in negativem oder positivem Sinne sei mal dahingestellt, ist in einer so eng strukturierten und konservativen Organisation ein kleines Wunder.
    Eine kleine, größtenteils kinderlose Gruppierung davon versucht ihr Glück jetzt an der Wurzel des Übels. Junge Christen nennen sie sich und sind eine Mischung aus Neohippies, christlich Sozialen, Möchtegernweltverbesserern und Egomanen die die doch eher devoten Mitchristen für sich missbrauchen und eine Art Gruppenelite bilden, in einer Gruppe, die sich als Führer Jesus Christus gewählt hat. Mit Osterfeuer, Fastenessen, Johannifeuer, Meditationsrunden, Selbsthilfeworkshops und dergleichen geben sie sich alle Mühe die zehn bis zwanzigjährigen unter ihre Fuchtel zu bekommen. Je jünger sie sind, desto leichter lassen sie sich kontrollieren.
    Neulich erst kam mir einer im Zeugen- Jehovas- Manier entgegen, ob ich denn von dem neuen Weltjugendtag schon erfahren hätte, ob ich nicht Lust hätte mehr über sie und ihren obercoolen Gott zu erfahren und an einer Seáncenähnlichen Meditier- Bet- Nacht teilzunehmen. Sie bauen auf Neugierde (So schlimm kann das nicht sein, wie immer alle sagen) und Gruppendynamik. Haben sie dich erst mal, lassen sie dich nicht wieder los. Bein- und Dekoltée ? los sitzen sie mit Trommeln und Gitarren im Gras, schmettern erbarmungslos amerikanische Spirituals und sturem, deutschen Temperament und wenn du als junge, offenherzige Frau daran vorbeikommst, hast du Angst lautstark als Hexe angeprangert zu werden.
    Die katholische Kirche ist modern. Auch für sie ist nun schon seit Jahren die Erde rund. Den traditionellen Ornat sieht man immer seltner. Dafür räumt eine frische Schar Priester aus der Generation Junge Christen mit Pullundern, Hornbrille und Sozialgelabere auf. Nicht schwarz und ehrerbietend sondern leger und sportlich tritt der Priester von heute seiner Gemeinde entgegen. Man ist locker, man ist tolerant, solange alle sich einem anschließen. Man okkupiert einfach und wer nicht will wird ignoriert. Man erneuert sich, gibt den Traditionen ein neues Gesicht. Weihnachten zum mitmachen. Man reicht das Feuer einer Kerze durch die Reihen, erfreut sich am Krippenspiel der Jüngsten, gemeinsamer Tanz und eine flö billigen heißen Punsch pro Person nach der Christmette. Hier, unter seinesgleichen sieht man den Priester auch wider im schwarzen Ornat. Dann will ich immer aufschreien: >Wer hat Angst vorm schwarzen Mann? Niemand! Wenn er aber kommt? Dann laufen wir davon!<



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