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Re: Schreckenstraining
Tina - 09.06.2007, 12:49Schreckenstraining
"Wuff, wuff, wuff", geschockt sprang ich im meinem Bett auf. Doch als ich Arnie sah, der vor meinem Bett sitze, atmete ich beruhigt aus. Mit tadelndem Blick sah ich ihn an. Er hatte es einmal wider geschafft in mein Zimmer "einzubrechen". Wie schaffte er es bloß immer, dass er die Türe aufbekam... Na ja ich wollte ja mal nicht so sein, mit einer Handbewegung erlaubte ich ihn auf mein Bett zu kommen. Doch Arnie übertrieb es gleich wider etwas und schleckte mich ab. "Ihhh", rief ich erschrocken aus. Das verstand er wider gar nicht und schaute mich fragend mit seinen Kulleraugen an. Ich musste lachen, wie schaffte er es bloß immer, dass ich ihm nicht böse war bzw. sein konnte. Ein Blick auf die Uhr lies mich aus dem Bett hüpfen. Es waren nur noch 20 Minuten bis Jobbeginn und ich hatte natürlich meine Sachen überall verstreut und im ganzen Haus und bis zum Hof brauchte man auch einige Minuten zum Auto. Schnell sprang ich in meine Reitersachen, putze meine Zähne, schlang das Frühstrick hinunter, leinte Arnie an und ab ins Auto. Ich hatte noch genau 5 Minuten. Zum Glück kannte ich eine gute Abkürzung zum Hof und ich war pünktlich da. Erleichtert lies ich Arnie aus dem Auto und maschierte zu Litla. Die Stute hörte mich kommen und schnaubte fröhlich. Auf meinem Weg zu ihr kam mir Sarah entgegen. Während ich mit ihr ein Pläuschchen hielt, tobte sich Arnie wie immer im Hof aus. Sarah erklärte mir, dass sie die Arbeit bis jetzt recht gut findet und erkundigte sich, was ich heute denn machen wollte. Ich berichtete ihr, dass ich heute mit dem Schreckenstraining etwas anfangen wollte. Zuerst mal mit Longe und Führstrick dann mal mit mir oben. "Das hört sich ja schon mal gut an", sagte Sarah lächelnd. "Ja das stimmt, wir machen große Fortschritte. Litla ist eine sehr brave Stute und total lieb." "Das freut mich, aber ich muss jetzt auch los zu einem anderen Termin." Wir verabschiedeten uns und ich konnte meine ganze Aufmerksamkeit jetzt Litla schenken. Die Stute ging schon ungeduldig in ihrer Box umher. Jetzt wurde es Zeit, dass ich etwas mit ihr machte. Ich nahm einen Führstrick, hackte ihn an ihrem Halfter ein und führte sie zum Putzplatz, wo man die Pferde unter anderem waschen konnte. Das war sehr gut, da ich erstens das Pferd sauber machen konnte, aber ich sah auch, ob das Pferd Angst vor Wasser hat.... Schließlich gehörte reiten am Strand bzw. schwimmen im Wasser auch zu einem gelungen Ausritt. Ich band den Führstrick an fest an eine Stange und drehte dann das Wasser auf lauwarm auf. Bevor das Wasser aus dem Hahn kam, hielt ich es von Litla weg, damit sie sich nicht erschreckte. Erst dann führte ich den Schlauch vorsichtig zu ihrem Kopf. Misstrauisch neigte Litla ihren Kopf und beschnupperte das Wasser vorsichtig. Dann fing sie zum Erstaunen von mir das Trinken an. Ich war zufrieden, doch wie sah es mit dem Waschen aus. Ich führte den Strahl langsam zu ihren Beinen. Als der Strahl ihre Fessel berührte, sprang sie erschrocken zur Seite. Beruhigend redete ich auf sie ein: "Ruhig Mädchen, das ist nur Wasser, Wasser kann dir nichts tun." Litla fing an mit ihren Ohren zu spielen und entspannte sich. Zufrieden wagte ich einen zweiten Versuch. Diesesmal funktionierte es ohne Probleme. Nachdem das mit den Beinen versuchte wollte ich noch Bauch und Rücken machen. Sie zuckte zwar etwas zusammen, als ich mit dem Strahl ihren Widerrist berühte. Doch sie blieb ruhig. Erfreut lobte ich sie. Nachdem ich mit dem Rücken fertig war, kam der Bauch dran. Nun trat Litla nervös hin und her. Sie war es nicht gewöhnt mit Wasser bespritzt zu werden, aber mit ein bisschen Übung würde das sicher besser werden. Als ich sie fertig abgespritzt hatte, kam ich mit dem Schweißmesser und zog das Wasser ab. Das Wasser war mittlerweile nicht mehr schön klar, sondern eine richtige Dreckbrühe :mrgreen: Doch das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Litla glänzte von oben bis unten. Jetzt kratze ich nur noch ihre Hufe aus und es konnte voll losgehen. Ich führte Litla in das Dressurviereck, dort band ich sie an dem Zaun fest und ich fing an einige kleine Sprünge aufzubauen, auf die kamen mit Klebeband befestigte Tücher, die schön im Wind flatterten. In der Sattelkammer fand ich noch ein paar alte Regenschrime und einen Kassettenrekorder. Ideal für mein Schreckenstraining. Ich band nur noch ein paar Tücher an den Zaun, dann war alles perfekt. Ich machte Litla ab und dann konnte das Training beginn. Ich führte sie am Zaun entlang an denen die Tücher waren. Im Moment hingen sie noch lasch an dem Zaun, da kein Wind ging. Litla blieb auch ganz ruhig. Doch dann kam eine Windböe und die Tücher fingen an zu flattern. Erschrocken sprang Litla zur Seite. Ich hatte zum Glück damit gerechnet und konnte schnell weg springen. Ich redete beruhigend auf sie ein und sie beruhigte sich. Dann lies ich sie die Tücher beschnuppern, da merkte Litla, dass die Tücher ihr nicht wirklich was tun konnte. Sie hielt zwar immer noch einen gewissen Abstand zwischen ihr und den Tüchern, doch bei dem nächsten Windstoß zuckte sie nur etwas zusammen. Während des ganzen Trainings sprach ich immer beruhigend auf sie ein, das wirkte. Litla war sehr entspannt und als ich die Musik aufdrehte, legte sie nur die Ohren an. Als jedoch die kleinen Sprünge mit den Tüchern kamen, drehte sie aufeinmal durch. Sie fing an nervös von einem Fleck zum anderen zu springen, mit angelegten Ohren und rollenden Augen. Ruhig und immer noch mit ihr redend führte ich sie von den Sprüngen weg und wagte einen zweiten Versuch, diesesmal noch ruhiger und durchgehend mit ihr redend. Unsicher näherte Litla sich den Sprüngen, kurz beschnupperte sie die Stangen und sprang dann aber wider nach hinten. Mich wunderte es, da sie bei den Tüchern am Zaun nicht so erschrocken war. Ich vermutete, dass es an der Farbe von den Stangen lag. Sie hatten eine grelle krachende Farbe. Beim dritten Versuch klappte es aber dann. Litla sprang breitwillig mit einem großen Satz über den Sprung. Stolz auf die Stute streichelte ich ihren Hals. Dann entschloss ich für heute Schluss zu machen. Ich brachte die Isländerin in ihre Box, nahm den Führstrick ab, füllte das Wasser auf und brachte ihr einen Apfel zur Belohnung. Nun musste ich aber noch nach draußen gehen und die Sachen aufräumen. Zu meinem entsetzten stellte ich fest, dass Arnie die Tücher entdeckt hatte und sie feindseelig anbellte. Schnell rannte ich zu ihm und brachte die Tücher in Sicherheit. Den Rest konnte ich dann ohne weitere Probleme zusammen räumen, da Arnie es sich mittem im Dressurviereck gemütlich gemacht hatte. Doch als Loa, Jaquline und Sakura zum reiten kamen, mussten er einen Abflug machen, genauso wie ich. Ich verabschiedete mich nur noch von Litla und fuhr dann mit Arnie heim. Ich war seeeeeehr zufrieden mit der Islandstute, wir haben gute Fortschritte gemacht und ich bin mir sicher, dass sie mal ein super Pferd fürs Gelände wird.
Re: Schreckenstraining
Anna - 15.06.2007, 15:31
wieder ein sehr schöner und einfallsreicher Bericht von dir, der zu allem auch noch ziemlich lang geworden ist :mrgreen: Beim Titel "Schreckenstraining" musste ich allerdings erst mal Schmunzeln...^^ Ich kenns nämlich unter dem Namen "Scheutraining". Aber im Endeffekt kommt ja das gleiche bei raus. ;)
:sternblau: :sternblau: :sternblau: :sternblau: :sternblau:
Re: Schreckenstraining
Tina - 15.06.2007, 16:45
oh *schmunzel* stimmt das heißt wirklich scheutraining *g*
danke für dein lob freut mich echt, wenn dir meine berichte gefallen :)
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