SEATTLE - Trideo-News-Archiv

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    Re: SEATTLE - Trideo-News-Archiv

    Amdurom - 01.05.2007, 17:12

    SEATTLE - Trideo-News-Archiv
    Seit der Unterzeichnung des Vertrags von Denver hat sich im Westen Nordamerikas eine Menge verändert. Im ehemaligen US-Staatsgebiet existieren heute eine ganze Reihe souveräner Staaten, neben einigen verstreuten Außenposten der früheren USA und Kanadas. Die dominierenden Mächte in dieser Region sind einige der Native American Nations, das Elfenreich Tir Tairngire und der alles verschlingende Metroplex des Stadtstaates Seattle. Dieses Kapitel gibt einen Überblick über Seattle und den pazifischen Nordwesten, das Herz des Shadowrun-Universums.


    <b>SEATTLE</b>

    Als größte Stadt des Nordwestens ist der Seattle-Everett-Tacoma-Sprawl die letzte Bastion der UCAS-Regierungsgewalt in der Region. Dieser urbane Komplex ist ein bedeutendes Zentrum des Handels mit den Native American Nations, Tir Tairngire und den Nationen der Pazifikküste. Als UCAS-lnsel innerhalb eines Meeres fremder Staaten ist Seattle ein Ort, wo viele nationale und konzernübergreifende Konflikte in den Schatten ausgetragen werden. Da Seattle sich gerade in der Abkühlungsphase eines üblen Unterweltkrieges und mitten in der heißen Phase eines noch übleren Konzernkriegs befindet, ist der Metroplex für Shadowrunner wahrscheinlich die gewinnbringendste Gegend in den UCAS.
    Die folgenden Abschnitte beschreiben kurz den Seattle Metroplex; was abläuft, wer die
    Fäden zieht und wo man die besten Möglichkeiten für Shadowruns findet.


    <b>SEATTLE AUF EINEN BLICK</b>
    Bevölkerung: 3.000.000+
    Menschen: 63 %
    Elfen: 12 %
    Zwerge: 3 %
    Orks: 19 %
    Trolle: 2 %
    Andere: 1 %
    Bevölkerungsdichte: 500+ pro Quadratkilometer
    Pro-Kopf-Einkommen: 26.000 ¥
    Bevölkerung unter der Armutsgrenze: 32 %
    Personen mit Konzernzugehörigkeit: 52 %
    Krankenhäuser: 51
    Gewaltverbrechensrate: 18 von 1.000 gesamt pro Jahr


    <b>ANREISE UND VERKEHR</b>
    Als Grenzstadt inmitten fremden Territoriums ist Seattle trotz seiner geographischen Isolation vom Rest der UCAS relativ leicht zu erreichen. Der Sea-Tac International Airport ist der wichtigste Flughafen der Stadt, der tägliche Flugverbindungen in die ganze Welt bietet. Daneben gibt es noch eine Reihe kleinerer Flughäfen. Selbst auf Inlandsflügen wird die Sicherheit großgeschrieben; anreisenden Runnern sei dringend davon abgeraten, illegale Ausrüstung mitzuführen (es sei denn, sie hätten Lust auf eine lange und unangenehme Konversation mit den Sicherheitskräften des Flughafens).
    Die drei wichtigsten Straßen, die nach Seattle hineinführen, sind die Nord-, Süd- und Oststraße. Die Nord- und Südstraße folgen dem alten Interstate Highway 5. Die Oststraße, früher die I-90, mündet auf die I-82/84. Zusätzlich führt noch der in einer geschlossenen Röhre verkehrende Maglev-Zug von San Francisco nach Seattle und durchquert dabei TirTairngire und den Salish Shidhe Council. Diese Linie stellt die einzige Passagierzugverbindung in den Metroplex dar. Die Reise dauert etwa zwei Stunden und wird oft von Angestellten japanischer Megakonzerne gebucht, die in beiden Städten Geschäftsinteressen haben. Eine weitere Möglichkeit stellt die Einreise über das Meer dar, mit einem der vielen Passagier- und Handelsschiffe, die täglich in Seattles geschäftigem Hafen anlegen. Einreisende, die per Schiff kommen, müssen sich bei der Hafenbehörde melden, um ihre Reisedokumente kontrollieren und updaten zu lassen, doch viele Individuen schlüpfen von der Seeseite her unbemerkt in den Metroplex. Schmuggler und Schwarzhändler sind nur zu bereit, für den richtigen Preis Passagiere in die Stadt zu schmuggeln.
    Innerhalb des Metroplex können Einheimische und Besucher sich mittels Luftverkehr, Auto, Fähre oder öffentlicher Verkehrsmittel fortbewegen.

    <b>Luftverkehr</b>
    Die meisten größeren Konzern- und Regierungsgebäude haben ihre eigenen Heliports, und die Stadt unterhält fünf Lufttaxidienste, die vom Sea-Tac oder den wichtigsten Konzernzentren zu den Hauptattraktionen der Stadt fliegen. Die Lufttaxis müssen ihre Flugpläne mit dem Sea-Tac-Tower abstimmen und werden von städtischem und Konzernradar überwacht. Verdächtige Abweichungen von angegebenen Flugrouten führen zunächst zu einer Warnung, dann zum Besuch eines bewaffneten Lone Star Patrouillen-Hubschraubers.

    <b>Auto</b>
    Seattle weist ein großes und gut instand gehaltenes Straßensystem auf, das fast komplett für Elektrofahrzeuge, die den größten Teil des Verkehrs ausmachen, vernetzt ist. Eine Fahrt quer durch den Metroplex dauert in der Regel etwa drei Stunden bei leichtem Verkehr, in den Hauptverkehrszeiten entsprechend länger. In heruntergekommenen Gegenden wie den Barrens ist das Elektronetz oft beschädigt oder funktionsunfähig, und Straßeninstandhaltung gibt es so gut wie gar nicht. Die Einheimischen ziehen daher für den Individualverkehr Motorräder vor, die kleiner sind und leichter um Hindernisse zu manövrieren. Wer nachts in den Barrens oder auf den Hauptverkehrsstraßen Seattles unterwegs ist, muss sich auf eine Begegnung mit einer der zahlreichen Go-Gangs einstellen, die alle Leute terrorisieren, die durch den Straßenabschnitt, den sie als ihr Territorium ansehen, fahren. Gelegentlich kann ein angemessenes Bestechungsgeld eine Gang veranlassen, Sie passieren zu lassen; wenn das nicht reicht, werden schon handfestere Argumente oder ein schnelles Auto und gute Fahrkünste benötigt, um dem Ärger auszuweichen.

    <b>Fähre</b>
    Tagsüber verkehren zwanzig Fährboote des Seattle Ferry System entlang der Küste und zwischen der Stadt und den Inseln im Füget Sound. Vom Pier 66 in der Innenstadt von Seattle legen stündlich Fähren nach Tacoma und Everett ab. Manche Fähren können bis zu fünfzig Autos befördern; für Fußgänger gibt es zudem einige kleinere Passagierfähren oder die schnellen Hoverfähren.

    <b>Öffentliche Verkehrsmittel</b>
    Die Metro Transit Company ist für das öffentliche Verkehrsnetz in Seattle zuständig. Im gesamten Metroplex gibt es zahlreiche Buslinien, zudem verfügt Seattle über eine Einschienenbahn,
    deren Netz in den letzten hundert Jahren mehrfach modernisiert und ausgeweitet wurde. Die Einschienenbahn verläuft auf einer Hochbahntrasse und hat an wichtigen Knotenpunkten wie
    dem Seattle Center oder der Renraku-Arcologie-Haltestellen.


    <b>REGIERUNG</b>
    Der Seattle Metroplex ist in zehn Distrikte eingeteilt, die jeweils von einem Bürgermeister und einem Distriktrat verwaltet werden. Ein Gouverneur, dem ein 21 köpfiges Kabinett zur Seite steht, ist für den gesamten Metroplex verantwortlich. Seattle hat zudem einen Kongress, der von hundert gewählten Vertretern der Distrikte gebildet wird. Der Distrikt Fort Lewis steht unter der Jurisdiktion des UCAS Militärs, und der Kommandeur der Metroplex-Garde hat traditionell den Posten des Distrikt Bürgermeisters inne.
    Der gegenwärtige Gouverneur Ivar Lindstrom hat dieses Amt inne seit dem kürzlichen Verschwinden von Gouverneurin Marylin Schuitz bei der Selbstabschottung der Renraku-Arcologie. Er ist ein brillanter Medientaktiker und schürt gerne heftige Debatten zwischen den vielen konkurrierenden Interessengruppierungen der Stadt. Man erwartet, dass der dynamische und beliebte Lindstrom sein Amt auch noch in absehbarer Zeit innehaben wird, falls nicht seine Vorgängerin unerwartet wieder auftauchen sollte.


    <b>GESETZESHÜTER</b>
    Lone Star Security Systems ist der Hauptanbieter von Polizeidiensten im Metroplex, obwohl andere private Sicherheitsfirmen den Zahlungsfähigen qualitativ hochwertigere Dienste auf dem Sicherheitssektor anbieten können. Lone Star ist bekannt für seine Handlungsmaxime des „Erst schießen, dann fragen", erledigt den Polizeijob allerdings unter den meisten Umständen und in den meisten Stadtvierteln durchaus ordentlich. Slums, wie die berüchtigten Redmond Barrens bekommen jedoch eher selten Star-Cops zu Gesicht, und dann auch nur hinter einer schweren Aufruhrbekämpfungspanzerung oder in einem waffenstarrenden Citymaster-Patrouillenfahrzeug. Der gerade überstandene Unterweltkrieg hat Lone Star bis an sein Limit gebracht, und die Gerüchte wollen nicht verstummen, dass Gouverneur Lindstrom sich Gedanken darüber macht, den Vertrag mit Lone Star aufzukündigen.
    Viele andere Sicherheitsfirmen stehen schon in den Startlöchern, nur zu bereit, Lone Stars Platz einzunehmen - allen voran Knight Errant Security, ein Lieblingsprojekt des großen Damien Knight von Ares Macrotechnology. Knight Errant ist bereits für die Sicherheitsbelange einer ganzen Reihe von Konzerneinrichtungen in der Stadt verantwortlich und würde die Chance begrüßen, seinen Zuständigkeitsbereich auszuweiten. Das Personal von Knight Errant ist hervorragend ausgebildet und mit der besten Ausrüstung versorgt, die natürlich günstig von anderen Ares-Tochterfirmen wie Ares Arms zur Verfügung gestellt wird. Die Knight Errant-Leute, die in ihren schwarzen Uniformen wirklich schneidig und elegant aussehen, gelten als Elite-Sicherheitskräfte, im Gegensatz zu den eher schäbigen „Schlägerbullen" von Lone Star.
    In Seattle operieren mindestens zwanzig weitere private Sicherheitsdienste, von größeren Firmen wie Eagle Security oder Hard Corps, Inc. bis hin zu kleineren lokalen Gesellscharten wie Emerald City Security, Nightingale und Olympic Security. Die meisten dieser Firmen verdienen ihr Geld durch private Verträge mit kleineren Konzernen, die sich Lone Star oder Knight Errant nicht leisten können.
    Im Zuge von Lone Stars Bemühungen, den Vertrag zu behalten, ist der Verantwortliche für Lone Star Seattle, William Loudon, dazu übergegangen, Shadowrunner anzuheuern, um mit Aktionen, die nicht so ganz dem legalen Anspruch seiner Organisation entsprechen, konzentriert gegen das organisierte Verbrechen vorzugehen. Kürzlich rief er die Shadowriders wieder ins Leben, eine auf verdeckte Operationen spezialisierte Abteilung von Lone Star Seattle, die sich der Schattenaktivitäten des Konzerns annehmen soll.

    <b>Seattles Metroplex-Garde</b>
    Als UCAS-Stadtstaat inmitten feindlichen Territoriums untersteht Seattle dem Schutz des UCAS Militärs. Die Metroplex-Garde erledigt diesen Job im Rahmen ihrer Möglichkeiten, die jedoch durch die relativ geringe Zahl von nur drei Bataillonen und größtenteils antiquierte Ausrüstung stark begrenzt sind. Die Soldaten sind teils Vollzeitprofis, teils Teilzeitreservisten, mit Stabs- und Feldoffizieren, die von UCAS-Armeeoffizieren bis zu aus politischen Gründen Ernannten alles umfassen. Die Garde kann vom Gouverneur in Marsch gesetzt werden oder durch einen Exekutivbeschluss des Stadtrates, die Aktion muss jedoch vom Seattler Kongress innerhalb von 48 Stunden ratifiziert werden.


    <b>KONZERNE</b>
    Seattle war schon immer ein beliebtes Spielfeld der Konzerne, und der aktuelle Konzernkonflikt hat nur noch mehr dazu beigetragen. Neben solchen alteingesessenen Megakonzernen wie Mitsuhama Computer Technologies und Renraku Corporation richten auch immer mehr aufstrebende Neu-Megas wie Wuxing und Cross Applied Technologies ihre Aufmerksamkeit auf den Metroplex. Großzügige Gaben aus dem Vermächtnis des verstorbenen Präsidenten Dunkelzahn, gepaart mit zahlreichen Überbleibseln aus den Wirren des Konzernkrieges, haben sich als fruchtbarer Boden für den Aufstieg unzähliger kleiner und mittelgroßer Konzerne erwiesen. Der Konkurrenzkampf zwischen den lokalen Gesellschaften und den Megakonzerngiganten ist hart und äußert sich oftmals in zwielichtigen Hinterzimmerdeals oder kriminellen Anschlägen gegen Rivalen - letztere häufig ausgeführt von Shadowrunnerteams, die nur sehr inoffiziell auf den Lohnlisten der Konzerne stehen.

    <b>Megakonzerne</b>
    Alle AAA-Megakonzerne sind auf irgendeine Weise in Seattle vertreten, sei es durch lediglich nominelle Niederlassungen oder durch modernste Forschungslabors und gigantische Industrieparks.

    <b>Ares Macrotechnology</b> besitzt einige Schifffahrts- und Luftfrachtgesellschaften im Bereich von Seattle, und die Tochtergesellschaft Knight Errant Security Systems bietet Sicherheitsdienstleistungen für Organisationen und Konzerneinrichtungen im gesamten Metroplex an. Ares ist zudem der wichtigste Waffenlieferant für die WeaponsWorId™-Kette und hat lukrative Unterverträge mit der ortsansässigen Gesellschaft Federated Boeing. Das Seattler Hauptquartier des Konzerns verfügt über die allerneusten Sicherheits- und Verteidigungssysteme.

    <b>Aztechnology Corporation</b> betrachtet seine Northwestern Division in Seattle als wichtigsten ökonomischen Brückenkopf in Nordamerika, da es dem Konzern in Kalifornien und TirTairngire gesetzlich untersagt ist, geschäftlich tätig zu sein. Die Aztechnology-Pyramide ist ein Wahrzeichen der Seattler Skyline und enthält Büros und Einrichtungen aller Hauptdivisionen von Aztechnology, darunter auch ein magisches Forschungslabor in den obersten Etagen. Mindestens ein Bataillon Aztlantruppen ist in Seattle stationiert, um die Pyramide und nicht näher spezifizierte „Konzerninteressen" zu schützen.

    <b>Cross Applied Technologies</b>, ein relativer Neuling in der Seattler Konzernszene, begann 2056 mit dem Bau seiner Seattler Niederlassung. Der örtliche Zweig, Cross Advanced Electronics, produziert und vertreibt Elektronikhardware, unter anderem Computer, Simsinnspieler und -recorder. Vorsitzender der Division ist Nicholas Aurelius, Sohn von Leonard Aurelius, seines Zeichens ehemaliger Vorstandsvorsitzender von Ares Macrotechnology und eingeschworener Feind von Ares' Oberhoncho Damien Knight. Böses Blut zwischen den Familien Knight und Aurelius ist fast schon eine Garantie dafür, dass die Cross- und Ares-Interessen in Seattle in Zukunft aneinander geraten werden, was wahrscheinlich einigen Shadowrunnern zu einem guten Einkommen verhelfen wird.

    Sechs silberne und schwarze Wolkenkratzer an der Küste des Lake Washington bilden das nordamerikanische Hauptquartier von <b>Mitsuhama Computer Technologies</b>. Mitsuhama ist vor allem für hochkarätige High-Tech-Produkte bekannt und für seine engen Beziehungen zur Yakuza, obwohl letztere nie bewiesen werden konnten. Der Schaden, den sich die Konkurrenten Renraku und Fuchi im aktuellen Konzernkonflikt gegenseitig zugefügt haben, ist für Mitsuhama die Gelegenheit, auf den Gebieten Computer und Elektronik zum Marktführer zu werden, und diese Gelegenheit wird der Konzern sich kaum entgehen lassen.

    <b>Novatech Incorporated</b>, die Reinkarnation des ehemaligen nordamerikanischen Zweiges des von uns gegangenen Fuchi Industrial Electronics, ist der neueste Megakonzern-Mitspieler auf der Seattler Bühne. Novatech hat Fuchis Platz in Seattle übernommen, und die Rücksichtslosigkeit und der Geschäftssinn des Besitzers Richard Villiers sollten den Konzern in der näheren Zukunft noch weiter nach vorne bringen. Novatech Seattle ist für den Konzern das Tor zur Pazifikküste und nach Asien, wo noch viel Geld gemacht werden kann. William Ager, Fuchis ehemaliger „Sonderressourcenverwalter", ist bei Novatech eingestiegen und soll gerüchteweise jede Menge Shadowrunner anheuern, um die Interessen des Konzerns in Seattle zu fördern.

    Die altehrwürdige <b>Renraku Corporation</b> hat immer noch im Seattler Markt die Finger im Spiel, auch wenn der Konzern durch die Niederlagen im Konzernkrieg einerseits und die mysteriöse Selbstabschottung der Renraku-Arcologie, seines Kronjuwels, andererseits schwere Schläge einstecken musste. Dass Renraku ein Drittel von Fuchi durch eine freundschaftliche Übernahme verschlucken konnte, rettete den Konzern davor, noch weiter die Konzern-Nahrungskette hinunterzurutschen, und man arbeitet daran, die Kontrolle über die Arcologie so schnell wie möglich wiederzuerlangen.

    <b>Saeder-Krupp Corporation</b>, größter Megakonzern der Welt und Lieblingsspielzeug seines Besitzers, des Großen Drachen Lofwyr, hat direkt keine Niederlassung in Seattle. Allerdings gehören viele kleine lokale Fabriken und Firmen zu Tochterfirmen von Saeder-Krupp, und der Konzern unterhält einige Büros in der Stadt, die die Zentrale in Deutschland mit Informationen versorgen. Da Saeder-Krupp aus Tir Tairngire und Kalifornien verbannt wurde, ist Seattle der wichtigste „Horchposten" an der nordamerikanischen Pazifikküste.
    Zwei Türme aus Stahl und verspiegeltem Glas beherbergen die Büros der Seattler Niederlassung von <b>Shiawase Corporation</b>, das im pazifischen Nordwesten in vielfältiger Weise seine Finger im Spiel hat. Shiawase engagiert sich stark in Seattle, von einem Fusionskraftwerk in Redmond über Bauprojekte für die Metroplex-Regierung bis hin zu einer stark expandierenden Biotechnologie-Division. Heftige interne Kämpfe innerhalb Shiawases führen oft zu Shadowruns des einen Konzernteiles gegen einen anderen. Nachdem Shiawase kürzlich ein Drittel von Fuchi verschlingen konnte, drängt der Konzern mächtig auf den Cyberwaremarkt, und alle Projekte, an denen in Seattle gearbeitet wird, gelten als streng geheim.

    <b>Wuxing, Inc.</b>, ein Konzern aus Hongkong, der sich kürzlich in den Megakonzernstatus katapultierte, hat mittlerweile auch eine machtvolle Rolle in Seattle übernommen. Wuxing wird mehr und mehr aktiv in der Wirtschart und Politik Seattles und drängt auf eine Handelsallianz zwischen dem Metroplex und pazifischen Anrainerstaaten wie Hongkong, Korea, Singapur, Russland und anderen Gebieten unter nichtjapanischem Einfluss. Damit hat sich Wuxing nicht gerade beliebt gemacht bei seinen japanischen Mit-Megas, und viele von ihnen würden Wuxing gerne wieder abstürzen sehen. In der Zwischenzeit renoviert Wuxing das Seattler HQ und betreibt ein aggressives Einstellungsprogramm im Metroplex.

    <b>Yamatetsu Corporation</b>, das seine einstige Rolle als Neuling unter den Megas mittlerweile an andere abgetreten hat, geriet kürzlich ins Rampenlicht, als der Umzug des Konzern-Hauptquartiers von Japan in den russischen Hafen Wladiwostok bekanntgegeben wurde. Yamatetsu, das als einziger metamenschen-freundlicher Konzern unter den japanischen Megakons bekannt ist, hat sich diesen Ruf schnell zunutze gemacht und blitzartig jede Menge Metamenschen in Seattle eingestellt. Der unvorhergesehene Auszug aus Japan hat tiefe Unzufriedenheit bei einigen der konservativeren Angestellten des Konzerns geschürt und damit zu Machtkämpfen innerhalb der Konzern-Infrastruktur geführt.

    <b>Lokale Konzerne</b>
    Seattles lokale Konzerne reichen von dem Luftfahrtriesen Federated Boeing, dem größten Arbeitgeber im Metroplex, bis zum vielschichtigen Brackhaven Investments, das dem ehemaligen UCAS-Präsidentschaftskandidaten Kenneth Brackhaven gehört, einem Erzkonservativen mit einem rassistisch angehauchten Anti-Meta-Tick. Andere wichtige Mitspieler auf der Seattler Bühne sind Global Technologies, Inc., ein kleiner High-Tech-Kon, der sich auf Simsinn und Talentsort spezialisiert hat; MegaMedia, Seattles größter Simsinn-Produzent mit Verbindungen zu größeren Hollywoodstudios wie Amalgamated Studios und Virtual WorId-Disney; Microdeck Industries, ein Hersteller billiger Computer-Hardware und -Software, der einen lukrativen Lizenzdeal mit Mitsuhama gemacht hat; Pacific Rim Communications, das das Seattler LTG betreibt; Telestrian Industries, ein Konglomerat, dessen Besitzer in TirTairngire sitzen und das seine Finger in fast jedem brandaktuellen Technologiebereich hat; Universal Omnitech, Inhaber von Bioware-Patenten, die dem Kon jährlich mehr als eine Milliarde Nuyen einbringen; und Visionquest Entertainment, eine Simsinn-Produktionsgesellschaft, die dem Großdrachen Dunkelzahn bis zu seinem vorzeitigen Dahinscheiden gehörte.


    <b>SEATTLE IN DEN SCHATTEN</b>
    Wie jede andere Großstadt im Shadowrun- Universum hat auch Seattle seinen dunklen Bodensatz, wo die Leute am Rande der Gesellschart leben, arbeiten und oft auch sterben. Von freiberuflichen Runnerteams über Gangs bis zu Gangstersyndikaten wimmelt es in der Seattler Unterwelt von Aktivitäten. Mit etwas Cleverness und Glück lässt es sich in diesem pulsierenden Gemisch aus Schmugglerhäfen, Spielhöllen, Bordellen und illegalen Deals hervorragend gedeihen; andere versuchen, einfach jeden Tag zu überleben, unbeachtet von den Syndikatsbossen oder den oftmals brutalen Gangs, die nach einem Kick suchen.
    Die groß angelegten Syndikate, die in Seattle operieren - die Mafia, Yakuza, Triaden und Seoulpa-Ringe-, erhalten die Schattenökonomie am Leben. Viele von ihnen setzen örtliche Gangs ein, um Schutzgelderpressung zu betreiben oder illegale Waren wie BTL-Chips in Umlauf zu bringen, was gelegentlich zu blutigen Bandenkriegen führt.

    <b>Die Mafia</b>
    La Familia hat eine lange Geschichte in Seattle, die mit der Kontrolle der Docks und der Gewerkschaften begann. Seither ist sie in nahezu jedes vorstellbare kriminelle Gewerbe expandiert und konnte ihre Machtposition trotz des ständigen Konflikts mit der Yakuza und gelegentlicher Machtkämpfe in den eigenen Reihen behaupten. Maurice Bigio ist der gegenwärtige Don von Seattle, und die Bigio-Familie hat die Mafia-Aktivitäten fast im gesamten Metroplex fest in den Händen. Sie verdient einen Großteil ihres Geldes durch Schmuggel und Schutzgelderpressung in den Tacoma-Docks und hat über Kredite ihre Finger in vielen der örtlichen Firmen. Andere wichtige Figuren in der Seattler Mafia sind Rowena O'Malley, Tochter des letzten Dons und Oberhaupt der Finnigan-Familie, und Vince „Numbers" Ciarniello, der listige alte Capo der Ciarniello-Familie.

    <b>Die Yakuza</b>
    Die Yakuza begann mit ihren Operationen in Seattle um die Jahrhundertwende, als sie zusammen mit den erstarkenden japanischen Megakonzernen in die Stadt kam. Die Yakuza blieb einige Jahre lang mit diesen Konzernen verbunden, bis das Syndikat groß genug geworden war, um neue Yakuza-Clans in der Region zu gründen. Mit den Jahren wurde sie zum mächtigsten Syndikat im pazifischen Nordwesten, das sich häufig mit der Mafia anlegt und seine Betätigungsfelder ungeachtet einiger Säuberungsaktionen, die von ganz oben in Japan angeordnet wurden, ständig ausweitet. Hanzo Shotozumi, der ehrgeizige gegenwärtige Oyabun von Seattle, erklärte seine Organisation vor kurzem als unabhängig von der japanischen Führung, was auf einen drohenden Schattenkrieg zwischen der Yakuza in Seattle und in der restlichen Welt hindeutet.

    <b>Die Triaden</b>
    Die chinesischen Syndikate, die als Triaden bekannt sind, sind die neuen Emporkömmlinge in der Seattler Unterwelt. Sie kontrollieren Hongkong und einen Großteil von China, haben jedoch Interessen in der ganzen Welt. Die Seattler Triaden - insbesondere der Gelbe Lotus, die Achtundachtziger und das Oktagon - stecken tief im Schmuggelgeschäft und dealen hauptsächlich mit Drogen, Chips, Waffen und ähnlichem. Ihre lukrativen Schmuggelaktivitäten haben sie zu einem starken Konkurrenten der Mafia und der Yakuza gemacht; Kämpfe zwischen Schmugglern, die verschiedenen Syndikaten angehören, sind mittlerweile fast an der Tagesordnung.
    Die Triaden drängen seit kurzem mächtig auf den BTL-Markt, indem sie so genannte Kong-Chips verkaufen, billige Hongkong-Kopien der teureren BTL-Chips, die Mafia und Yakuza vertreiben. Die Kong-Chips erobern allmählich die Märkte der anderen Syndikate, was diese verständlicherweise nicht gerade glücklich macht.

    <b>Die Seoulpa-Ringe</b>
    Seattle ist der Geburtsort der Seoulpa-Ringe, die in den 2040ern nach einer brutalen Säuberungsaktion der Yakuza an ihren koreanischen Mitgliedern entstanden. Die Ringe sind der unbekannte Faktor der Seattler Unterwelt; sie sind klein und gut organisiert und haben jeweils ihre eigenen Pläne und Ziele. Manchmal arbeiten sie zusammen; ein andermal trennen sie Welten. Viele haben Beziehungen zu kleineren örtlichen Gangs, die für sie alle Arten von illegalen Geschäften erledigen, von BTL-Dealen über Prostitution bis Erpressung. Die wichtigsten Ringe umfassen den Choson-Ring, den größten in Seattle; den Komun'go-Ring, der für seine umfangreiche Verwendung von Magie bekannt ist und den Tartarus-Ring, der sich auf den Schmuggel von Körperteilen spezialisiert hat.

    <b>Wichtige Gangs</b>
    Zahlreiche Gangs verschiedenster Größenordnungen nennen Seattle ihr Zuhause, von denjenigen, die groß und zentralisiert genug sind, um schon als Mini-Syndikate zu gelten, bis hin zu den kleinen, aber brutalen Thrill-Gangs, die Seattles Highways terrorisieren. Zu den größten und mächtigsten Gangs in Seattle gehören die Ancients, die Cutters und die Merlyns.
    Die Ancients sind eine rein elfische Go-Gang, die Splittergruppen in fast allen nordamerikanischen Großstädten hat. Sie kontrollieren die Schmuggelrouten zwischen Seattle und den Tir-Städten Salem und Portland und befassen sich daneben mit einigen kleineren Schutzgeld- und sonstigen Aktivitäten. Die Cutters, wieder im Aufwind, seit vor fünf jähren der Seattler Zweig fast komplett ausgelöscht wurde, sind nach Konzernvorbild strukturiert und sehen sich selbst als Unternehmen. Gegenwärtig rekrutieren sie neue Mitglieder und hoffen, ihre einstige Zahl und Stärke wiederzuerlangen. Die Aktivitäten der Cutters reichen von Schmuggel und Erpressung über Drogen- und Chipverkauf bis hin zu Entführung und freiberuflicher Sicherheitsarbeit. Die Merlyns, Seattles größte und älteste Zaubergang, setzen ihre Magie fast ausschließlich im Dienste der Mafia ein.


    <b>MEDIZINISCHE VERSORGUNG</b>
    Vom unglücklichen Runner, der sich eine Bleivergiftung zugezogen hat, bis hin zum Straßensamurai, der sich die neuesten Cyberspielereien installieren lassen will, braucht jeder, der in den Schatten arbeitet, früher oder später die Dienste eines guten Arztes. Seattle weist über fünfzig Krankenhäuser und Kliniken auf, und wenn auch die meisten von ihnen den Nachweis einer gültigen SIN verlangen, bevor sie eine Behandlung einleiten, so gibt es doch in vielen dieser Häuser Ärzte, die durchaus bereit sind, für den richtigen Preis kurzzeitig die Regeln zu vergessen. Etliche Ärzte betreiben nebenbei sogenannte Schattenkliniken, um Patienten mit „speziellen Bedürfnissen" (und entsprechend dicken Credstäben) zu behandeln.
    Auch DocWagon™, Seattles wichtigster Rettungsdienst, bietet medizinische Versorgung an. Die Firma ist vor allem für ihre schlagkräftigen und schwer bewaffneten Rettungsteams bekannt, die DocWagon™-Klienten aus gefährlichen Situationen wie Feuergefechten oder Straßenschlachten herausholen, sie betreibt jedoch auch einige Kliniken in mehreren Seattler Stadtvierteln.
    Neben den Krankenhäusern bietet Seattle noch eine ganze Reihe legaler und illegaler Bodyshops an. Letztere sind längst nicht so pingelig, was ihre Kundschaft angeht, wie die ersteren und zählen daher eine ganze Reihe von Shadowrunnern zu ihren Patienten. Die Behandlung erfolgt jedoch auf eigene Gefahr. Einige Bodyshops und sogar manche angeseheneren Kliniken und Krankenhäuser sollen gerüchteweise Körperteile an Organ-Schmuggler verkaufen.


    <b>NACHRICHTENSENDER</b>
    Seattle ist immer für Schlagzeilen gut, und die örtlichen Nachrichtensender kämpfen verbissen um die besten Informationen. Für einen Nachrichtensender zu arbeiten oder ihm Informationen zu verkaufen, kann ein lukrativer Nebenjob für einen Runner sein, wenn auch manchmal ein bisschen riskant. Leute, die Geheimnisse zu verbergen haben, sind normalerweise nicht besonders scharf darauf, sie landesweit über das Trideo verbreiten zu lassen, und greifen oft zu extremen Maßnahmen, um ihre Geheimnisse Geheimnisse bleiben zu lassen.

    <b>Independent Information Network (IIN)</b>
    IIN ist eine weltweite Organisation, deren Reporter und Schnüffler ihr Material an Nachrichtensender auf dem gesamten Globus verkaufen. Die IIN-Reporter werden in ihrem Ruf, die besten Drecksucher zu sein, nur von den NewsNet-Schnüfflern übertroffen. IIN ist ausschließlich im Besitz von Metamenschen, was sich für die Organisation im Umgang mit Informationsquellen an solchen Orten wie der Ork-Unterwelt, der elfischen Enklave Tarislar oder Seattles Elfendistrikt vorteilhart auswirkt. IIN und seine Mitarbeiter erhielten bereits zahlreiche Morddrohungen seitens militanter menschlicher Rassistengruppen.
    Als Runner kann man gelegentlich gutes Geld verdienen, wenn man IIN-Schnüffler bei der Suche nach Hinweisen und Fakten für eine Story unterstützt. Ein guter Decker findet immer Arbeit, bei der Konzernsysteme oder Regierungshosts ausspioniert werden müssen. Die Chefredakteurin soll angeblich über einen Schmiergeldfonds verfügen, mit dem sie Runner anheuert, um Gruppierungen, die sich mit dem IIN anlegen, eine Lektion zu erteilen. IIN ist auch immer eine fruchtbare Quelle wertvoller Paydata; in Arbeit befindliche Reportagen, Dateien mit sensiblen Fakten, belastende Trideoaufnahmen und ähnliches können dem richtigen Kunden eine Menge Geld wert sein, vor allem, wenn alle existierenden Kopien auf mysteriöse Weise verschwinden.

    <b>NewsNet</b>
    NewsNet ist das größte unabhängige Nachrichtennetzwerk der Welt. Es wird von keinem der Megakonzerne besessen oder kontrolliert und ist bekannt dafür, jeden aufs Korn zu nehmen. NewsNet-Schnüffler sind Meister in der altehrwürdigen Kunst der Sensationsmache und des Enthüllungsjournalismus. Sie sollen sehr gut für Hinweise auf heiße Stories zahlen, vor allem für pikante Konzerninterna. Als Runner sollte man sich jedoch sorgfältig überlegen, was man verkauft. NewsNet gibt seine Quellen nicht preis, aber die Megakonzerne betreiben oft bemerkenswerten Aurwand, um Leute, die zuviel reden, aufzuspüren und zum Schweigen zu bringen.

    <b>KSAF</b>
    Allem Anschein nach ist KSAF nur ein kleiner unabhängiger lokaler Trideosender. Die KSAF-mitarbeiter scheinen jedoch einen unglaublichen Riecher zu haben und schaffen es immer wieder, wichtige Ereignisse des einundzwanzigsten Jahrhunderts live einzufangen. Bis heute weiß niemand, wie sie wissen können, welche Ereignisse es wert sind, von ihren Kameras eingefangen und über den Metroplex und ganz Nordamerika ausgestrahlt zu werden.

    <b>Trideopiraten</b>
    In Seattle hat es keinen Mangel an Leuten mit einer Trideokamera und dem Verlangen, den Massen „die Wahrheit" zu bringen, was auch immer ihre Version davon sein mag. Viele dieser Trideopiraten verfolgen ein persönliches Anliegen, während andere nur am Geld interessiert sind und Pay-per-View-Übertragungen illegaler Sendungen wie der Todesshows aus Aztlan arrangieren.

    (aus <b>„Shadowrun 3.01D“</b> - FANTASY PRODUCTIONS - S. 312-318)



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