Meeresforscher entdecken neue Antarktis-Arten

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    Re: Meeresforscher entdecken neue Antarktis-Arten

    infoshark - 26.02.2007, 12:38

    Meeresforscher entdecken neue Antarktis-Arten
    Meeresforscher entdecken neue Antarktis-Arten

    Wissenschaftler des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung (AWI) haben im Meer vor der Antarktischen Halbinsel neue Arten entdeckt. Vom Larsen-A-B-Schelfeis brachen in den letzten zwölf Jahren 10.000 Quadratkilometer Schelfeis ab. Dadurch wurden Bereiche des Meeresbodens freigelegt, die bisher unzugänglich waren.

    Der Forschungs- eisbrecher "Polarstern" war bis Ende Januar im Weddellmeer, den Gewässern rund um die Antarktische Halbinsel, und der Bransfieldstrasse unterwegs. Neben fischerei- biologischen Studien und Walbeobachtungen haben Biologen im Rahmen des "Census of Antarctic Marine Life" (CAML) untersucht, welche Lebensformen unter dem Schelfeis, einem noch völlig unbekannten, aber für die Antarktis typischen Lebensraum existieren.

    "Solche Erkenntnisse sind die Basis, um das Funktionieren von Ökosystemen zu verstehen", sagt Julian Gutt, Biologe am AWI und wissenschaftlicher Leiter der Antarktis-Expedition. Die Untersuchungsergebnisse sollen dazu beitragen, die Zukunft der Biosphäre im Klimawandel vorhersagen zu können.

    Vom felsigem Untergrund bis hin zu weichem Schlick sind alle Meeresbodentypen vertreten, fanden die Forscher. Im Vergleich zum östlichen Weddellmeer sei die Meeresbodenfauna von Larsen-A-B jedoch weitaus ärmer, heißt es in der Mitteilung. Verschiedenen Arten einer Tiergruppe, so genannte Seescheiden, sind besonders häufig vertreten. Die Forscher nehmen an, dass sich diese Organismen erst nach dem Abbruch des Schelfeises angesiedelt haben.

    Mit diversen Greifern und Fallen stellten die Wissenschaftler Organismen nach und entdeckten einige unbekannte Arten. Unter 15 wahrscheinlich neuen Amphipodenarten, die zu den Krebsen gehören, fanden sie eine der größten der Antarktis. Die Tiere werden fast zehn Zentimeter lang und gehören zur Gattung Eusirus. In der Gruppe der Nesseltiere wurde eine neue Art der Gattung Malacobelemnum gefunden, sowie eine neue Seeanemone, die in Symbiose mit einer Schneckenart lebt.

    Die wissenschaftlichen Daten und das gesammelte Tiermaterial sind jetzt auf dem Weg in die Heimatinstitute der Expeditionsteilnehmer. "Was wir von der Polarstern-Expedition gelernt haben, ist lediglich die Spitze des Eisbergs", sagt Michael Stoddart, Sprecher von CAML Australien. Weitere Expeditionen innerhalb des Internationalen Polarjahres würden die Erkenntnisse bringen, wie der Klimawandel die Organismen beeinflusst.



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