NABU fordert Schutz für Dorn- und Heringshai

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    Re: NABU fordert Schutz für Dorn- und Heringshai

    infoshark - 26.04.2007, 22:37

    NABU fordert Schutz für Dorn- und Heringshai
    NABU fordert Schutz für Dorn- und Heringshai - Tschimpke: Wirtschaftsinteressen bedrohen das Überleben gefährdeter Arten

    Berlin - Mit Blick auf die 14. Konferenz zum Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES) vom 3. bis 15. Juni in Den Haag/Niederlande hat der NABU strenge Schutzmaßnahmen für den durch Überfischung stark gefährdeten Dorn- und Heringshai gefordert. *Es ist Fünf vor Zwölf. Noch sind sie nicht von unserem Planeten verschwunden. Sollten sich aber wieder die Interessen der Fischereinationen wie beispielsweise Japan und Indonesien vor denen des Artenschutzes durchsetzen und keine Einigkeit über Handelskontrollen zustande kommen, kann es schon bald das Aus für Dorn- und Heringshai bedeuten?, warnte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Nach offiziellen Zahlen würden bereits jetzt jährlich bis zu 100 Millionen Haie gefangen, die auf den Tischen der oft ahnungslosen Verbraucher als Schillerlocke, Fish and Chips, See-Aal oder Seestör landen.
    Seit über 400 Millionen Jahren schwimmen Haie in unseren Meeren - jetzt droht einem Drittel der fast 500 Haiarten das Aus. Auch Dorn- und Heringshaibestände sind in den letzten zehn Jahren fast kollabiert. Im Nordwest-Atlantik ist die Zahl der geschlechtsreifen Dornhai-Weibchen in nur zehn Jahren um 75 Prozent zurückgegangen. Besonders der durch Befischung starke Rückgang geschlechtsreifer Weibchen und Jungtiere gefährdet den Fortbestand dieser Arten. So dauert es über 20 Jahre, bis ein Dornhai-Weibchen die Geschlechtsreife erlangt. Da viele Weibchen dieses Alter erst gar nicht erreichen, bleibt der notwendige Nachwuchs aus.
    Auf der diesjährigen Artenschutz-Konferenz muss die Chance ergriffen werden, diese gefährdeten Meerestiere unter Schutz zu stellen. Der NABU wird sich in Den Haag für Dorn- und Heringshai einsetzen. Eigentlich benötigen beide Arten dringend eine Pause von der Fischerei, damit sich die Bestände wieder erholen können. Leider steht das nicht zur Debatte, denn eine Listung von Dorn- und Heringshai in Anhang II bedeutet kein generelles Handels- oder Fangverbot. *Dennoch begrüßt der NABU den Vorstoß Deutschlands, zu versuchen, über eine solche Listung zumindest Handelskontrollen einzuführen ?, so Tschimpke.
    Schon im Vorfeld der letzten Konferenz zum Washingtoner Artenschutzübereinkommen im Oktober 2004 hatte die Bundesregierung versucht, Dorn- und Heringshai unter den Schutz von CITES zu stellen. Der Vorstoß Deutschlands scheiterte bereits innerhalb der EU an der Blockade einiger europäischer Fischereinationen. Jetzt 2007 haben die beiden auch in Nord- und Ostsee beheimateten Arten zwar diese EU-Hürde genommen, vom Haken sind sie damit allerdings noch nicht. Erst müssen zwei Drittel der 169 Vertragsstaaten in Den Haag dem Antrag Deutschlands zustimmen, damit sie den Sprung auf Anhang II schaffen.
    Dorn- und Heringshai werden nicht die einzigen schwimmenden Vertreter der Konferenz bleiben. Auch ihre nahen Verwandten werden um die Gunst der Delegierten buhlen: die Sägefische (Pristidae). Sie zählen zu den am meisten gefährdeten Plattenkiemern überhaupt. Waren sie ursprünglich weit verbreitet, gelten sie heute in einigen Ursprungsländern als so gut wie ausgerottet. Ihr Rostrum, die *Säge?, bringt Fischern gutes Geld - als Kuriosität an Touristen verkauft oder als Bestandteil in der traditionellen chinesischen Medizin. Ihre Finnen sind begehrt und landen oftmals im Suppentopf. Sägefische stehen bei CITES nicht zum ersten Mal zur Debatte: Bereits 1997 hatten sich die USA erfolglos darum bemüht, eine Listung zu erreichen. Jetzt, zehn Jahre später, starten Kenia, Nicaragua und die USA gemeinsam einen neuen Vorstoß.
    Der NABU setzt sich ebenfalls für den Schutz des Weißen Hais (Carcharodon carcharias) ein. Denn der elegante Meeresräuber ist längst ein Gejagter geworden. Zwar hat es der prominente Vertreter der Haie geschafft, 2004 in Anhang II des Washingtoner Artenschutzübereinkommen aufgenommen zu werden, doch damit ist es noch lange nicht getan. Um wirklich effektive Schutzmassnahmen etablieren zu können, ist ein tieferes Verständnis ihrer Biologie und Ökologie notwendig.
    Deshalb hat der NABU gemeinsam mit dem Software-Anbieter living-e eine Aktion gestartet, um Forschungsprojekte zum Schutz der Weißen Haie zu fördern. Auf der Internetseite www.shark-tracker.com kann jeder eine Patenschaft für den Weißen Hai übernehmen und gleichzeitig die Wanderroute *seines Haies? durch die Weltmeere online verfolgen. Der Haiforscher Dr. Ramón Bonfil stattet die Haie mit speziellen Satellitensendern aus, die es ihm ermöglichen, die Tiere zeitnah zu orten. So können die Forscher Erkenntnisse z.B. über Verbreitungsgebiete und Wanderrouten der Raubfische gewinnen - wichtige Daten für die Entwicklung sinnvoller Schutzmaßnahmen. Der erste Hai des Shark-Tracker Projekts heißt Claudia, ist über fünf Meter lang und wiegt rund 1,1 Tonnen. Die Hai-Dame wurde vor der Insel Guadalupe (Mexiko) mit einem Sender versehen.
    Mehr als 2.000 Teilnehmer aus 169 Nationen werden vom 3. bis 15.Juni 2007 an der 14. CITES-Konferenz (Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora) teilnehmen. Ziel dieser Konferenz ist es, Tiere und Pflanzen vor den Gefährdungen durch den internationalen Handel zu schützen. Eigentlich ein Handelsabkommen, ist CITES dennoch eines der wirkungsvollsten Instrumente des Artenschutzes. Es regelt mittlerweile die Ein- und Ausfuhr von rund 8.000 bedrohten Tier- und 40.000 Pflanzenarten.



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