Finanz-Check - Wie gut beraten Banken und Sparkassen?

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    Re: Finanz-Check - Wie gut beraten Banken und Sparkassen?

    Phil - 22.02.2007, 19:30

    Finanz-Check - Wie gut beraten Banken und Sparkassen?
    Zitat:
    Dietmar Vogelsang macht für M€X den Check. Und das ist sind die Lebensumstände unseres Testkunden: 53 Jahre, verheiratet, ein Kind, selbstständig, 80.000 Euro will er fürs Alter anlegen. Zuerst lassen wir uns zu Hause beraten. Wir dokumentieren die Beratungsgespräche verschiedener großer Banken. Von allen Beratern wollen wir eine Erstberatung.

    Worauf kommt es an?
    "Also er muss sich mit der persönlichen Situation auseinadersetzen, welche Finanzsituaation ist da, welche Einnahmen und Ausgaben, welche Vermögenssitaution ist da. Daraus muss er meinen Vorsorgebedarf ermitteln und dann, wenn er meine Risikobereitschaft erfragt hat, kann er Produkte aus der Tasche ziehen", sagt Dietmar Vogelsang.

    Zuerst kommt die Sparkasse
    Zuerst kommt ein Berater der Kreissparkasse Weilburg. Er breitet seine komplette Produktpalette aus. Berater: "Sie können das Geld natürlich in eine ganz normale Versicherung einzahlen oder in verschiedenen Fonds anlegen. Wenn sie mehr Ertrag wollen, dann können sie auch Zertifikate kaufen." Vogelsang: Was sind denn Zertifikate?

    Bei der Erklärung wird der Berater unsicher - gibt falsche Informationen. "Mit der Ausnahme dass er sehr nett war, war die fachliche Kompetenz sehr dürftig. Gerade bei Produkten die mehr Beratung erfordern, wie Zertifikaten oder den Investmentfondslösungen, hat er ganz massive Fehlinformationen von sich gegeben", sagt Experte Vogelsang. Wir konfrontieren den Berater mit der Kritik. Er teilt uns schriftlich mit: "Eine tiefergehende Beratung hierrüber sollte dann in dem vorgesehenen Anschlussgespräch erfolgen."

    Als nächstes erwarten wir einen Berater der Dresdner Bank. Tatsächlich kommt ein Vertreter der Mutter-Firma Allianz. Er interessiert sich wenig für die Finanz-Situation des Kunden. Macht gleich einen Vorschlag. Berater: "Eine Alternative zur klassischen Rentenversicherung wäre die Sofort-Rente. Wenn sie die jetzt abließen, würden sie schon ab nächsten Monat Rente bekommen." Vogelsang: "Jetzt brauche ich das Geld aber gar nicht."

    Wir lehnen ab. "Also das war krass. Eine sofort beginnende Rente, wenn ich mit 65 in Rente gehen will, ist völlig deplaziert", sagt Experte Vogelsang. Wir lösen die Situation auf - bitten den Berater um Stellungnahme. Er selbst will sich dazu nicht äußern. Statt dessen erklärt die Allianz: "Nach Aussage unseres Kollegen muss der Kunde bei seiner Anfrage in der Bank eine entsprechende Rentenversicherung genannt haben. Deshalb habe der Berater die Berechnung angefertigt."

    Berater drei kommt von der SEB-Bank
    Die SEB bietet erst seit kurzem mobile Beratung an - trotzdem läufts hier am besten. Der Berater hinterfragt ausführlich Einkommen, Vermögen und Risikobereitschaft. Daraus will er ein Konzept erstellen. Das dauert zwar alles länger. So aber soll es sein.

    Die Bilder vom Besuch zweier Berater der Deutschen Bank dürfen wir nicht zeigen: Auch hier ist die Beratung mangelhaft. Das Gespräch: Unstrukturiert und unverständlich. Sie wollen unserem Testkunden gleich zwei Produkte verkaufen: Eine Rentenversicherung und ein Fonds-Depot.

    "Unbedarfter Verbraucher wäre auf der Strecke geblieben"
    "Fazit ist. Lange war es unklar, missverständlich und unstrukturiert. Ein unbedarfter Verbraucher wäre da auf der Strecke geblieben und hätte gar nicht verstanden, was er will", sagt Experte Vogelsang. Wir lösen wieder auf. Einer der Berater gibt uns ein Interview, will aber nicht erkannt werden. Er scheint einsichtig: "Ich habe in der Tat in diesem Gespräch lange gebraucht um zu sehen, dass wir alles einsetzen müssen für die Altersvorsorge. Ich bin zwar der Meinung, dass ein Depot auch eine Altersvorsorge ist, aber ich habe lange gebraucht um zu sehen, wir kommen da gar nicht hin."

    Ist die Beratung in den Filialen der Banken besser?
    M€X macht wieder den Check. Wieder mit dabei: Der öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige Dietmar Vogelsang.
    Mit der gleichen Fragestellung gehen wir in eine Deutsche Bank-Filiale. Hier läuft es besser. Die Mitarbeiterin nimmt sich Zeit für eine ausführliche Beratung. Sie empfiehlt ein strukturiertes Depot, weist auf Chancen und Risiken hin. Wir sind zufrieden.

    Ganz anders die Beratung bei der Postbank
    Das Gespräch dauert nur 20 Minuten. Die Beraterin empfiehlt eine private Rentenversicherung, die in Fonds investiert. Das soll acht Prozent Rendite bringen bei minimalem Risiko. Unser Urteil: Katastrophale Beratung. "Weil das völliger Unsinn ist. Mit einem konservativen Produkt ist es nicht möglich oder sehr unwahrscheinlich acht Prozent Rendite zu erzielen. Also ein unbedarfter Kunde hätte hier unter ganz falschen Voraussetzungen abgeschlossen", sagt Experte Vogelsang.

    Wir gehen noch einmal rein. Fragen bei der Beraterin nach. Vor der Kamera will sie sich nicht äußern. Im Gespärch verrät sie: Bis vor zwei Jahren habe sie hinter dem Postschalter gestanden. Deshalb verlasse sie sich auf die Infos im Verkaufsprospekt.

    Die Rentenlücke wird nicht geschlossen
    Auch nicht viel besser: Die Beratung bei der Commerzbank. Wieder geht es nur um das Verkaufen. Das Ergebnis: Ein Mix aus Fonds. Die Rentenlücke unseres Testkunden wird nicht geschlossen.

    Bei der Dresdner Bank berät uns wieder ein Allianz-Mitarbeiter. Er empfiehlt eine klassische Rentenversicherung. Seine Begründung: Er sei selbst konservativ und so verkaufe er auch. Was für den Kunden am besten wäre, bleibt auf der Strecke.

    Unser Fazit
    Ob zu Hause oder in der Filiale. In den meisten Fällen wurde die persönliche Situation des Kunden zu wenig berücksichtigt. Das Ergebnis: daher häufig beliebig. "Ein Großteil der Beratung ist wahrscheinlich jedenfalls fehlgesteuert und insofern eine Katastrophe. Der Verbraucher weiß es oft halt nicht und merkt es nicht. Und deshalb geht es halt so", sagt Experte Vogelsang. Verbrauchern bleibt daher nur eins: Mehrere Angebote einholen und vergleichen. Und vor allem nicht gleich unterschreiben.


    Gefunden beim HR (http://www.hr-online.de/website/fernsehen/sendungen/index.jsp?rubrik=2648&key=standard_document_23071146&seite=1)



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