Zurück zu den Wurzeln

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    Re: Zurück zu den Wurzeln

    Alex - 13.02.2007, 17:51

    Zurück zu den Wurzeln
    Ich bin ja jetzt in der zweiten Saison mit den Royals bei Auswärtsspielen unterwegs und ich freue mich, dass mittlerweile locker zweieinhalb Dutzend Anhänger sich dieses Vergnügen (meistens jedenfalls) ebenfalls regelmäßig gönnen. Aber die Tour vom Wochenende war sozusagen eine Reise in die Vergangenheit, als sich sieben, vier oder in einem Fall nur einer (damals nach Göttingen) auf den Weg machten.

    Und so ging es Richtung Chemnitz am Samstagmorgen um acht Uhr los. Ab ins Auto, nach Ensdorf, Josie aufgegabelt, und nach einem kleinen Stop beim Bäcker ab nach Mainz. Dort schnappten wir uns noch Ralf, einen unserer zahllosen auswärtigen Anhänger, der sich unter der Woche für die Fahrt gemeldet hatte. Von Mainz über diverse Autobahnen sollte es dann gen Sachsen gehen, aber wie sich das gehört, verfuhren wir uns zunächst mal tüchtig, an einem der vielen Autobahnkreuze sind wir mal eben locker in die falsche Richtung gefahren, alles in allem fünfzig überflüssige Kilometer, was bei einer einfachen Entfernung von 600 km nach Chemnitz aber kaum ins Gewicht fiel. :lol:

    Das Wetter war ausbaufähig, aber nicht so schlimm wie befürchtet. Diesig, häufig Nebel, häufig Regen, aber es hätte ja auch Schnee sein können, und dann wäre es echt eklig geworden. So freuten wir uns, als wir endlich die Autobahn A4 erreichten, die uns über die letzten rund 235 km ins ehemalige Karl-Marx-Stadt bringen sollte. Kaum auf der A4 wollten wir eigentlich ein kleines Päuschen einlegen, aber wehe man wartet auf die nächste vernünftige Raststätte...

    Geschlagene 40 Kilometer konnten wir fahren, ehe endlich was kam. Und dann gab es direkt zwei Rasthöfe hintereinander? Das verstehe wer will. Den ersten steuerten wir an (war auch dringend nötig, die Natur rief schon recht laut), und als wir dann wieder losfuhren war ungefähr 500 Meter hinter der Autobahnauffahrt schon die Abfahrt zum nächsten Rastplatz. Der war allerdings wesentlich kleiner und ist wohl der kleine Stiefbruder seines großen Nachbarn. Sehr seltsam. Fürderhin begegneten uns auf der Autobahn übrigens dauernd Raststätten.

    Ein kleines Problem gab es dann noch in Chemnitz selbst, als mir mein Plan die Anschlussstelle Chemnitz-Nord ausspuckte, diese aber in Wirklichkeit mittlerweile Chemnitz-Mitte heißt. Das führte zu einigen Irritationen bei der Autobesatzung, wir nahmen sie trotzdem und lagen damit auch genau richtig. War allerdings in der Zwischenzeit doch später geworden als erwartet, das mittelprächtige Wetter hatte seinen Tribut gefordert, die Reisegeschwindigkeit war nicht ganz so hoch (obwohl die Autobahnen alle ungewöhnlich leer waren. Samstagvormittag, und auch rund um Frankfurt nichts los). Nach einem kleinen Zwischenstopp am Rathaus auf vielfachen Wunsch eines Einzelnen (lange Geschichte, nicht fragen) waren wir dann kurz vor halb fünf in der Halle, wo wir den Gästeblock gleich mal verdoppelten (Philipp, Ondrej und Fred waren ja schon vorher da). Das bisschen Lärm, das wir dann veranstalteten, als die Royals einliefen, wurde mit leichtem Schmunzeln von der Mannschaft aufgenommen, hehe... :lol: Beeindruckt waren die beiden Trainer, die uns per Handschlag begrüßten, übrigens von meinem Fantrikot, dass ich just vor der Fahrt erhielt. Macht was her. Besonders die dreistellige Rückennummer.

    Zum Spiel. Dass bei den Gastgeberinnen die wichtigste Spielerin mit Ester Csontos wegen doppeltem Bänderriss (gute Besserung) ausfallen sollte, war ja schon bekannt. Dass trotz dieses Handicaps letzte Woche aber in Leipzig gewonnen wurde, sollte als Warnung eigentlich genügen. Und das Spiel begann aus unserer Sicht recht ordentlich. Ähnlich wie in Mainz (siehe dortigen Bericht) fordert der Hallensprecher auch hier zu Standing Ovations auf, d.h. Aufstellen und Klatschen bis zum ersten Korberfolg der Gastgebermannschaft. Glücklicherweise nicht in jedem Viertel, nur in jeder Hälfte. Das führte dazu, dass wir die ersten gut drei Minuten von unseren Plätzen aus nicht viel sahen, da die ChemCats zu Beginn nicht durch die gute Verteidigung der Royals durchkamen und auch zwei Freiwürfe versiebt wurden. Für uns reichte das aber nur zu einer 4:0-Führung, ehe dann auch Chemnitz traf und kurz darauf sogar mit 12:6 vorne lag. Daraufhin wurde die Intensität ein wenig hochgeschraubt, bei 12:12 konnte sich Aja (mal wieder) einen Ball stehlen, lief allein auf den Korb zu und setzte den Ball auf den Ring, im Gegenzug produzierte Kelley Berglund ein Dreipunktspiel und anstatt mit zwei Punkten vorne lagen wir mit drei Punkten hinten. Am Ende des ersten Viertels führten die Gastgeberinnen mit zwei Punkten. Allerdings verletzte sich Jessica Butler bereits nach sieben Minuten schwer (Arm ausgekugelt, aua :shock:) und die stärkste Akteurin Berglund heimste nicht weniger als drei Fouls ein, was ihr Spiel aber nicht wirklich beeinflusste.

    Nach 16 Minuten kam es dann fast zum Eklat. Berglund war mal wieder ungestüm auf dem Weg zum Korb und beging ein Offensivfoul an Zuzi. Hei, da war aber der Volkszorn geweckt. Die Zuschauer wollten es gar nicht wahrhaben, dass man nicht so in den Gegner reinlaufen darf, der Trainer schrie in der ersten Erregung so laut mit, dass es prompt ein technisches Foul gab (im Fernsehbericht war von einer „berechtigten Beschwerde“ des Coaches die Rede, na ja), Zuzi verwandelte alle vier Freiwürfe. Aber spätestens jetzt waren die Schiris die Buhmänner. Das führte unter anderem dazu, dass Berglund, die nach dem vierten Foul übrigens zunächst weiterspielte, das Spiel trotz weiterer ähnlicher Offensivaktionen zu Ende spielen durfte, ganz im Gegenteil vorne ihre Gegenspielerinnen umrannte und dafür an die Linie geschickt wurde, immerhin zwanzig mal im Laufe des Spiels. „Leidtragende“ war dafür Romy Bär, die im dritten Viertel bei noch annähernd ausgeglichenem Spielstand in der Verteidigung foulte (ihr viertes) und sich dabei wohl etwas ungeschickt ärgerte, so dass sie gleich noch ein technisches Foul hinterher bekam (ihr fünftes) und die damit das Spiel quasi entschied. Csontos nicht dabei, Berglund in der Verteidigung eingeschränkt, Bär draußen (die war zugegebenermaßen kein wirklich großer Faktor mit drei Punkten, wurde von Aja praktisch aus dem Spiel genommen), und die Royals kamen richtig ins Laufen. Aber ich bin schon wieder zu weit vorgeprescht. Wir waren ja noch in der schwachen Anfangsphase.

    Das Spiel der Royals erinnerte ein wenig an den Auftritt in Freiburg. Immer wieder erarbeiteten sich die Saarlouiserinnen die Bälle durch gute Verteidigung und schnelle Hände, immer wieder warfen sie die Bälle auf dem Weg nach vorne weg. Oder trafen auch bei klaren Würfen erst im zweiten oder dritten Versuch. Alles in allem ein sehr mühseliges Spiel, in das die Royals nicht wirklich reinkamen in der ersten Halbzeit. Aus dem größten Rückstand (13:22) wurde eine komfortable Führung (27:22, danach 31:24). Bis kurz vor der Pause sah es ordentlich aus (35:30-Führung), aber dann ging nichts mehr und mit dem Pausenpfiff bekam das Team noch einen Dreier zur Chemnitzer 38:35-Führung eingeschenkt.

    In der zweiten Halbzeit zeigten die Royals dann aber, warum sie in dieser Saison so weit oben stehen. Eine enorme Tempoverschärfung führte zu einem 40:20 Run über zwei Viertel (von 40:35 auf 60:75), am Ende bekamen auch Nil und Gina ausgedehnte Spielzeiten, ohne dass es einen nennenswerten Bruch im Spiel gegeben hätte, im Gegenteil wurde der Vorsprung weiter ausgebaut auf das Maximum von 62:90, auch mit Treffern aller Spielerinnen. Am Ende konnten die Gastgeberinnen noch ein wenig verkürzen, der Sieg ging mit 93:74 auch in der Höhe in Ordnung.

    Was bleibt? Ein Monsterblock von Aja, der leider von den Referees als Foul interpretiert wurde, ein schöner Offensivrebound von Gina nach eigenem verworfenen Dreier, schöne Punktverteilung in der Spitze (Katja mit 22 Punkten, davon drei Dreier, Zuzi 19 Punkte, Aja 18, Rachel 16). Die Stimmung in der Halle war ordentlich, wenn auch das Publikum bei einigen der Schiedsrichterentscheidungen sehr ungehalten reagierte. Die Schiedsrichter selber? Es waren zumindest keine Heimschiris. Wäre mir nicht aufgefallen, dass sie unser Team auffallend bevorzugt hätten, aber das sehen die Heimfans in diesem Fall vermutlich anders. Dass man allerdings bei einem Spiel, das am Ende mit knapp 20 Punkten Differenz ausgeht über die Schiris diskutiert, als hätten sie das Spiel entschieden, ist schon etwas übertrieben. Nun ja, der Chemnitzer Trainer hat ja in seinem von Holger verlinkten Interview mal einiges entkräftet, der Mann sieht´s halt realistisch.

    Nach dem Spiel noch kurz zur Mannschaft, und dann wollten wir uns auch mal auf den langen Heimweg machen. Wir waren auch schon fast aus der Halle raus, da läuft Ondrej Josie noch mal über den Weg. Daraufhin entsponn sich ein längeres Gespräch auf Polnisch, das unsere Abfahrt nicht unbeträchtlich verzögerte...

    Irgendwann war es dann aber soweit. Ab ins Auto, auf die Autobahn und nix wie heim, ein langer Weg liegt vor uns und das Wetter wird nicht besser. Nur noch flugs getankt, dann suchen wir uns noch schnell ein Fast Food Restaurant für den kleinen Hunger, und dann kann es losgehen. Wir wurden zwar schon in Chemnitz fündig, allerdings war der hiesige McD (übrigens direkt neben einer Tankstelle gelegen bei der der Treibstoff zwei Cent billiger war als an der von mir kurz vorher besuchten, grrr) reichlich voll. Also wieder zurück auf die Straße, ab auf die A4, da wird sich ja wohl was finden. Aber wie bemerkten wir schon auf der Hinfahrt? Wenn man mal was sucht...

    Wir mussten bis Gera fahren, bis wir endlich ein Schnellrestaurant erspähen konnten durch den Nebel und den immer dichter fallenden Schnee. Daselbst wurde gespeist, beim Versuch, wieder auf die Autobahn zu kommen, machten uns die Stadtplaner von Gera einen gehörigen Strich durch die Rechnung, so dass wir schließlich fahren mussten wie wir eigentlich nicht gedurft hätten (huch), aber schließlich ging es dann doch weiter. Das kleine Stück (150 Kilometer) von Gera bis zu einem Rastplatz in Eisenach gab ich übrigens das Steuer an Ralf ab, der uns sicher (mich dabei schlafend) durch das immer unwirtlicher werdende Thüringen kutschierte. Als wir dann in Eisenach ausstiegen, hätten wir uns fast hingelegt, weil der ganze Parkplatz spiegelglatt war! Die Autobahn war zum Glück frei, und so waren wir dann gute drei Stunden später (bei einer Reisegeschwindigkeit, die zwischen 80 und 100 km/h schwankte) in Mainz, wo wir Ralf zu seinem Auto brachten, und noch mal gut anderthalb Stunden danach (inklusive kleiner Rast, die Erschöpfung hatte mich auch langsam eingeholt) konnte ich Josie vor ihrer Haustür absetzen.

    Tolle Tour, super anstrengend, aber hat wieder Riesenspaß gemacht. Mit Berlin klappt´s bei mir nicht, aber zum TOP4 sind wir wieder am Start!



    Re: Zurück zu den Wurzeln

    Kerstin - 13.02.2007, 18:58


    Danke Alex,
    das war mal wieder ein genialer Bericht :lol:
    dank Dir ist es fast so als wäre man live dabei gewesen,was ja leider nicht der fall war :cry:



    Re: Zurück zu den Wurzeln

    Anonymous - 13.02.2007, 20:32


    ...ich zieh den Hut vor Euch !!!

    Tolle Fans !!!

    Danke für den ausführlichen Bericht.



    Re: Zurück zu den Wurzeln

    Olaf - 14.02.2007, 00:02


    Schöner, informativer Bericht Alex!

    Hast Dich mal wieder selbst übertroffen!



    Re: Zurück zu den Wurzeln

    Garfield - 14.02.2007, 14:53

    Kompliment an den Reporter
    Waahnsinn ein echt genialer Livebericht :lol:
    Alex unser Enterich hat all seine Reporterfähigkeiten spielen lassen und uns einen seiner super Berichte gezaubert (Er arbeitet wohl nebenbei noch beim Entenhausener Kurier) 8) .Echt toll & vielen Dank von den Daheimgebliebenen :!:



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