Antikes Griechenland

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    Re: Antikes Griechenland

    Berat - 07.02.2007, 19:23

    Antikes Griechenland
    Die Geschichte des antiken Griechenlands, welches die Entwicklung der europäischen Zivilisation maßgeblich geprägt hat, umfasst etwa den Zeitraum von 800 bis 146 v. Chr. (Integration Griechenlands ins Römische Reich), einschließlich eines Ausblicks bis in die Zeit der Spätantike.

    Für einen einordnenden Überblick der gesamten griechischen Geschichte siehe Geschichte Griechenlands

    Überblick
    Während sich in der archaischen Zeit (ca. 700–500 v.Chr.) endgültig das Polissystem etablierte und es zur großen Kolonisation des Mittelmeerraums kam, war die klassische Periode (ca. 500–336 v.Chr.), in der zentrale politische Begriffe wie Demokratie geprägt wurden, eine Zeit großer kultureller Entfaltung der Antike, die das Fundament für das Abendland legte. Maßgebliche Erkenntnisse in anderen Bereichen wie der Mathematik gehen auf Leistungen der antiken griechischen Kultur zurück, der wir neben vielen anderem auch die Geschichtswerke Herodots und des Thukydides sowie die Verse der Ilias und der Odyssee verdanken.


    Griechenland in der archaischen Zeit (ca. 700–500)

    Die Akropolis von AthenDie archaische Zeit schuf in vielerlei Hinsicht das Fundament für die klassische Zeit des antiken Griechenlands. Am Anfang stehen nach dem „Dunklen Zeitalter“ die homerischen Epen, die Ilias und Odyssee, die wohl um 750/30 (Ilias) bzw. ca. 720/00 v. Chr. (Odyssee) in schriftlicher Form niedergelegt wurden (Zeitpunkt in der Forschung umstritten, siehe auch homerische Frage). Wohl noch vor Homer entstanden auch die Dichtungen des Hesiod.

    In dieser Zeit formierte sich in Griechenland langsam ein neues Staatensystem, dessen Ausbildung möglicherweise schon im 12. Jh. v. Chr., spätestens aber in geometrischer Zeit (etwa 1050–700 v. Chr.) beginnt: Die Polis (Stadtstaat) wurde die beherrschende Staatsform (außer in Teilen Nordgriechenlands und Teilen des Peloponnes). Der Adel, der zunächst noch kein Geburtsadel war, gewann an Einfluss und gleichzeitig wurde dadurch bedingt die Königsherrschaft immer mehr zurückgedrängt und verschwand größtenteils. So traten unter anderem verstärkt Oligarchien auf, während in anderen Stadtstaaten die Bevölkerung stärker an der Regierung beteiligt war. Die Demokratie (siehe auch das Prinzip der Isonomie, die Rechtsgleichheit) wie im Falle Athens entwickelte sich jedoch erst vollkommen in klassischer Zeit. Vollbürger waren in der Polis berechtigt, am politischen Leben teilzunehmen. Der Grad der Mitbestimmung war freilich von Stadt zu Stadt unterschiedlich abgestuft. Oft hatten Poleis nur ein kleines begrenztes Umland (Chora). Große Poleis mit weitläufiger Chora, wie Athen und Sparta, waren die Ausnahme. In der Regel verfügte jede Polis über eine Akropolis sowie eine Agora, dem Marktplatz als wirtschaftliches und auch politisches Zentrum.

    Bereits Ende des 2. Jahrtausends v. Chr. sollen Griechen nach Kleinasien – z. B. nach Milet (angeblich 1053 v. Chr. besiedelt, vorher jedoch bereits Jahrhunderte griechisch) oder Smyrna (Besiedlung in so früher Zeit jedoch bisher nicht nachgewiesen) etc. – übergesiedelt sein (s. auch ionische Kolonisation, Kolonisation). Es kam im Zeitraum von ca. 750–550 v. Chr. schließlich zur großen Kolonisation, in deren Verlauf in weiten Teilen des Schwarzmeergebiets und in vielen Gegenden des Mittelmeerraums Tochterstädte gegründet wurden. Hier wurden vor allem in Unteritalien und auf Sizilien – z. B. 735 Naxos und 730 v. Chr.Syrakus (Daten nach Thukydides) – viele Kolonien gegründet. Vergleiche auch Magna Graecia. Gründe waren neben Überbevölkerung und Sicherung von Handelswegen auch innenpolitische Schwierigkeiten (Stichwort stasis, als Synonym für Kämpfe innerhalb einer Polis). Dabei darf man den Begriff der Kolonisation nicht nach modernen Maßstäben benutzen. Die neu gegründeten Städte waren unabhängig von der Mutterstadt und die Ansiedlung geschah in der Regel dort, wo mit keinem ernsthaften Widerstand durch einheimische Kräfte zu rechnen war.


    Die griechische und phoenikische KolonisationDer Horizont der griechischen Welt reichte damit über den gesamten Mittelmeerraum mit der Ägäis als Zentrum. In der Zeit ab 700 v. Chr. verstärkte sich der Einfluss orientalischer Elemente auf die Kunst, wobei zunächst Städte auf Euböa, bald darauf das mächtige Korinth eine wichtige Vermittlerrolle spielte. Die Griechen übernahmen zuvor schon das Alphabet der Phönizier und gestalteten es für ihre Zwecke um.

    In diesem Zeitraum entstand auch die ionische Philosophie (wobei sich beispielsweise Pythagoras ebenso mit Mathematik beschäftigt hatte), während sich auf dem griechischen Festland verschiedene Poleis bekriegten. Auf der Peloponnes war zunächst Argos lange Zeit führend, doch gelang es Sparta, nach der Eroberung Messeniens, in mehreren erbittert geführten Kriegen bis 640 v. Chr., und einer Reform des Gemeinwesens, zur führenden Militärmacht Griechenlands zu werden. Längst hatte sich das Militärmodell der Bürgerwehren (siehe Hoplitentaktik) durchgesetzt. Um 550 v. Chr. gründete Sparta schließlich den Peloponnesischen Bund und zementierte damit seinen Herrschaftsanspruch.

    Im 7. und 6. Jahrhundert v. Chr. erlebte auch die Regierungsform der Tyrannis eine Blüte. So namentlich in Korinth, wo die Krypseliden um 660 v. Chr. an die Macht kamen und damit die früheste Tyrannis in Griechenland einrichteten, sowie in Sikyon, Samos, später auch in Athen. Auch im Westen kamen in späterer Zeit Tyrannen an die Macht, wobei die Entwicklung auf Sizilien recht spektakulär verlief (siehe Gelon, Agathokles). Der Begriff Tyrannis stammte aus Kleinasien und bezeichnete zunächst ohne Wertung eine Alleinherrschaft. In der Regel übernahm ein mächtiger Aristokrat die Führung innerhalb einer Polis und sicherte seine Macht durch militärische Kräfte ab und suchte zudem Unterstützung bei anderen Tyrannen. Gegeben war also keine rechtliche Grundlage, sondern eine rein machtpolitische. Im griechischen Mutterland stellte jedoch etwa Sparta sich dieser Regierungsform entgegen und bekämpfte sie energisch.

    Die antike griechische Welt kannte kein Nationalgefühl im modernen Sinn. Ein vergleichsweise nationales Großereignis waren allein die Olympischen Spiele, an denen auch Griechen beispielsweise aus Unteritalien teilnahmen; ähnlich wie das Orakel von Delphi eine panhellenische Bedeutung hatte. Es gab außerdem (dies ist ein Verdienst der homerischen Epen; die ersten Tempelbauten entstanden denn auch erst in archaischer Zeit) einen Götterkanon. Ohnehin war die antike griechische Welt tief religiös. Wenn es sich auch um keine Buchreligion handelte – die Religion wurde durch Mythen und Heroengeschichten bestimmt –, wurden doch fast alle öffentlichen und privaten Handlungen von Anrufungen an die Götter begleitet. Jede Polis, mochte sie noch so klein sein, wachte streng über die eigene Autonomie und war nicht bereit, diese freiwillig aufzugeben. Dadurch bedingt war der Krieg im antiken Griechenland eher der Normalzustand (siehe die Kämpfe zwischen Athen und Ägina oder zwischen Sparta und Argos). Ein wirkliches Gemeinschaftsgefühl entwickelte sich erst am Vorabend der Perserkriege.

    510 wurde schließlich die Tyrannis in Athen beseitigt. Athen war bereits vorher zur Vormacht in Attika geworden, während Theben später ähnliches in Böotien versuchen sollte. In Kleinasien kam es kurz danach zu einem Ereignis, das Weltgeschichte schreiben sollte: der Ionische Aufstand (500–494 v. Chr.).




    Die Akropolis von Athen



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