[Referat] Franz Kafka - Die Verwandlung (David, Benni &

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    Re: [Referat] Franz Kafka - Die Verwandlung (David, Benni &

    tomuhlig - 30.01.2007, 23:58

    [Referat] Franz Kafka - Die Verwandlung (David, Benni &
    Hallo Leute,
    hier das Handout zu unserem Referat.
    Es war uns wie immer eine Freude und ein Fest!

    Wer gerne die Word Version hätte, oder die Präsentation, der kann das bei mir per eMail anfragen und kriegt dass dann zugeschickt.
    Quellen sind größtenteils die Informationen aus unseren Ordnern, das Nabokov Kommentar hinten in unser Schulbüchereiausgabe und der David hat ein paar Voodoo-Götter beschworen ihm Informationen zu geben.

    Ahoj!

    Tom



    Deutsch Abiturvorbereitung
    Die Verwandlung – Franz Kafka

    Nabokov Kommentar
    „Schönheit und Mitempfinden, näher können wir einer Definition dessen was Kunst ist, nicht kommen.“

    - Wie bei Stevensons „Dr. Jekyll und Mr. Hyde“ und Gogols „Der Mantel“ handelt es sich bei „Die Verwandlung“ um eine phantastische Erzählung
     Das Dargestellte weicht von dem ab, was gemeinhin Realität oder Wirklichkeit genannt wird
    - Realitätsbegriff: Realität ist stets subjektiv; der Urlauber der Botaniker und der ansässige Bauer erleben ein und dieselbe Landschaft auf vollkommen unterschiedliche Weise – Objektive Wörter, wie Baum, Straße, Blume etc. werden jeweils mit stark voneinander abweichenden Konnotationen verbunden; Wirklichkeit ist ein Destillat aus all den verschiedenen Wirklichkeitsebenen (der gemeinsame objektive Nenner); geht es um eine Abweichung der Wirklichkeit, ist also nicht dieses Destillat, sondern eine individuelle Erfahrung gemeint
    - In den drei Erzählungen geht es immer um eine Hauptfigur, die sich inmitten lauter überzeichneten herzlosen Witzfiguren oder Schreckensgestalten (bei Kafka der Vater oder der Chef Gregors)
     Die Schönheit Kafkas Alptraum liegt darin, dass sich die Hauptperson zwar in derselben irrwitzigen Welt seiner Mitmenschen bewegt, jedoch aus ihrem sprichwörtlichen Panzer hinauswächst  Es entwickelt sich eine wachsende Distanz zwischen der absurden Welt und dem tragisch absurden Gregor, doch trotz allem versucht er auf rührende Art und Weise weiterhin ein Teil des menschlichen Lebens, dessen er entwachsen ist, zu sein
    - Laut Nabokov unzureichende Interpretationsansätze:
     Max Brod behauptete, Kafkas Schaffen dürfte ausschließlich unter der Kategorie der Heiligkeit (nicht etwa der Literatur) betrachtet werden – Auch wenn jeder Künstler etwas von Heiligkeit an sich hat, so lässt sich doch in Kafkas Genie nur schwerlich etwas religiöses hineinlesen
     Die Freudianer vertreten den Standpunkt, die Verwandlung basiere auf einem ausgewachsenen Vaterkomplex Kafkas und einem lebenslangen Schuldgefühl; in der mythischen Bildsprache treten Kinder häufig als Ungeziefer auf und das Symbol des Käfers diene dazu, die gefühlte Unterlegenheit und Wertlosigkeit gegenüber dem Vater zu illustrieren – Kafka stand jedoch Freuds Lehren sehr kritisch gegenüber, da ihm dessen Theorien nur als sehr vage und umrisshafte Bilder vorkamen; die Psychoanalyse wird weder den Einzelaspekten, noch dem gesamten Spektrum der Sache gerecht: Kafka nannte die Psychoanalyse einen „hilflosen Irrtum“
    - Den größten literarischen Einfluss auf Kafka übte Flaubert aus; wie er bedient sich auch Kafka häufig der juristischen und naturwissenschaftlichen Fachsprache um seine Empfindungen für den Leser nicht so transparent zu machen; häufig wirkt dieser Schreibstil auf seine pedantische Weise ironisierend

    - Der Held der Verwandlung ist Gregor Samsa, Sohn einer spießigen Prager Mittelschichtsfamilie  Materialisten
    - Der Vater büßte vor 5 Jahren sein Vermögen ein, woraufhin Gregor bei einem seiner Gläubigern eine Stelle als Reisender für Textilien antrat; Gregor wird Sicherer des Lebensunterhalts
    - Gregor suchte die Wohnung der Familie in einem großen Mietshaus aus; die Wohnung wird später in der Erzählung zu einem Spiegel von Gregors Innenleben
    - Als Gregor eines morgens als Käfer verwandelt aufwacht, klammer er sich vorerst noch an menschliche Verhaltensweisen: er blinzelt (was Käfer nicht können) und er glaubt zumindest noch sprechen zu können (seine Familie kann ihn jedoch immer schlechter und schließlich gar nicht mehr verstehen); die Verwandlung ist im psychischen Sinne nicht abgeschlossen (was auch im weiteren Verlauf der Novelle nicht geschieht, es findet lediglich eine Annäherung statt), ob sie es im Körperlichen ist, geht nicht klar hervor („In seinem Bett zu einem ungeheuren Ungeziefer verwandelt“ kann auch eine Übergangsform bedeuten, was bedeuten würde, dass die Verwandlung durch die weiteren Geschehnisse katalysiert wird)
    - Der Käfer hat ein riesiges in Abschnitte eingeteiltes Abdomen und einen harten Rückenpanzer, der an Flügeldecken denken lässt
     Gregor kommt im Verlauf der Geschichte nicht einmal der Gedanke er könne Flügel besitzen; Viele Leute bemerken im übertragenen Sinne nicht, dass sie Flügel haben
    Der Käfer ist etwa hundegroß, denn er muss sich auf die Hinterbeine stellen, um die Tür mit dem Mund zu öffnen; allerdings haben wohl weder Gregor noch Kafka sich diesen Käfer besonders genau vor Auge geführt
    - Die Situation Gregors ist nicht so ungewöhnlich wie man glauben könnte: Wenn man in einer unvertrauten Umgebung aufwacht, kommt häufig das Gefühl der Unwirklichkeit auf, bei dem unstetigen Leben eines Reisenden muss dies alltäglich sein
     Es ist die Einsamkeit und die Eigentümlichkeit der individuellen Realität, die ein Genie ausmacht: Gregors Familie ist nur der Durchschnitt im Umkreis des Genies


    Inhaltsangabe mit Einwürfen frei nach Nabokov

    Teil I
    1. Szene: Gregor erwacht als Käfer, die Eindrücke, die er als Mensch empfängt vermischen sich mit seinen neuen Instinkten; so wird zum Beispiel das menschliche Element der Zeit hineingebracht; Gregor fühlt den Zeitdruck, sieht sich jedoch nicht im Stande ihm durch rasches Handeln entgegen zu wirken
    2. Szene: Der Zeitdruck wird durch das Auftreten der Familienangehörigen intensiviert; die Familie ist ein Parasit, der Gregor von innen nach außen auffrisst, wegen ihr hat er den Panzer gebildet, um sich vor Verrat und Grausamkeit zu schützen – später stellt sich heraus, dass der Panzer genau so wenig Schutz bietet wie die menschliche Haut; die Frage wer der Familie ist der Grausamste ist, lässt sich vordergründig mit dem Vater beantworten, der im Laufe der Erzählung immer gewalttätiger wird, doch eigentlich ist es die Schwester, welche später in der Szene des Möbelverrückens Gregor verraten wird
    3. Szene: Qual des Aufstehens: Mensch denkt und Käfer lenkt; Anfangs leidet Gregor noch unter starken Koordinationsproblemen; der Leser leidet mit
    4. Szene: Familienmotiv oder auch Motiv der vielen Türen wird angespielt, Gregor ist exponiert, doch als umsichtiger Reisender verschloss er am vorherigen Abend sämtliche Türen, vielleicht unbewusst um die Familie auszusperren; der Prokurist betritt die Wohnung und gesellt sich zu den Eltern; Gregor ist so daran gewöhnt ein Werkzeug der Familie zu sein, dass er die Mitleidsfrage gar nicht erst aufwirft; statt seine Familie als Rettungsmöglichkeit zu betrachten erhofft er sich vom Arzt und vom Schlosser, die beide nie erscheinen werden, „großartige und überraschende Leistungen“
    5. Szene: Gregor gelingt es unter Schmerzen die Tür zu öffnen; bei dem Vater zeichnen sich erste Anzeichen zur Gewaltbereitschaft, er ballt seine Hände zu Fäusten; die Mutter klammert sich an die „mächtige Brust“ ihres erstarkten Mannes
    6. Szene: Gregor geht auf den Prokuristen zu und versucht diesen mit mildernden Worten für sich einzunehmen, jedoch bleibt er unverstanden und der Prokurist weicht zurück - Gregor fühlt sich wohl in seiner momentanen Situation, er hält dem Prokuristen, der „rückratlosen Kreatur des Chefs“ sozusagen einen Spiegel vor; der Prokurist scheint Gregors Leistung in der Firma negativer wahrzunehmen als Gregor
    7. Szene: Der Vater prügelt Gregor zurück in sein Zimmer, wo er schließlich blutend zurück bleibt; die Verwandlung des Vaters, welche ihn zu neuer Stärke bringt , zeichnet sich bereits deutlich ab


    Teil II
    1. Szene: Der Versuch Gregor zu ernähren wird unternommen; sein Zustand als eine Ekel erregende Krankheit betrachtet; Gregors Käfermagen nimmt die warme Mahlzeit nicht an
    2. Szene: 1912: Türenmotiv wird wieder angespielt; Gregor befindet sich in einem andauernden Dämmerzustand, unter dem Kanapee findet er Zuflucht; die Familie gewöhnt sich lieber an den zustand, anstatt alles zu unternehmen um Gregor zu retten; „eigentümliche Mentalität der Kleingeister“: Im Nebenzimmer spielt sich ein Alptraum ab und die Familie verdrängt ihn solange, bis sich wieder eine Art Normalzustand einstellt; Gregor ist sogar noch Stolz darüber, was für ein stilles Leben die Familie dank ihm führt
    3. Szene: Grete bringt ihren Bruder, vor dem sie sichtlichen Ekel verspürt, halb vergammelte Lebensmittel, die er genüsslich verspeist
    4. Grete gewinnt eine neue Bedeutung, sie füttert Gregor und wird in diesem Sinne die Verantwortliche für ihn; sie wächst an dieser Aufgabe und gewinnt eine neue Position in der Familie
     Später wird sie der Aufgabe und Gregor überdrüssig sein
    Die Köchin fleht die Mutter unter Tränen an, sie zu entlassen und schwört niemanden über das Vorgefallene zu unterrichten
    5. Szene: Es stellt sich heraus, dass Gregor in seiner Vergangenheit als Mensch hintergangen wurde; anstatt mit dem verdienten Geld die Schulden abzubezahlen und Gregor freizukaufen legte der Vater einiges für schlechte Zeiten beiseite
     In seiner naiven Gutmütigkeit ist Gregor auch noch gerührt von der Umsichtigkeit seines Vaters
    Das Geld, das Gregor für seine Familie aufbrachte, brachte kein innigeres Verhältnis – Gregor ist von der Distanz zu Vater und Mutter betrübt, sein Bezugspunkt in der Familie ist vor allem Grete, deren musikalische Ausbildung er zu finanzieren gedenkt
    6. Szene: Gregor treibt es ans Fenster; seiner Ansicht nach eine menschliche Verhaltensweise; in Wirklichkeit markiert sie einen wichtigen Punkt in Gregors Verwandlung, denn schließlich werden Insekten von Licht angezogen: Grete versteht nicht, dass Gregor trotz seiner Verwandlung noch menschliche Empfindungen hat (Schamgefühl, Würde und einen rührenden Stolz auf seine Spießerfamilie) und gibt sich keine Mühe ihren Ekel zu verbergen; Gregor verbirgt sich um sie nicht zu stören
     Während er sich äußerlich in ein Monster verwandelt hat, kehrt seine Verwandlung die menschlichen Züge in unverhältnismäßigem Ausmaß nach Außen (fürsorgliche und einfühlsame Menschennatur)
    7. Szene: Möbelrückszene: Gregor krabbelt zu seiner Unterhaltung an den Wänden und der Decke seines Zimmers umher; die Schwester bemerkt dies und will mit der Hilfe der Mutter die Möbel aus dem Zimmer räumen (die Mutter betritt das erste Mal Gregors Zimmer); die Mutter bemerkt naiv aber richtig, dass das Entfernen der Möbel jede Hoffnung auf Besserung ausschließen würde
     Gregor befindet sich in einem Gewissenskonflikt, einerseits möchte er gerne mehr Platz zum Krabbeln haben, andererseits will er auch nicht seine menschlichen Besitztümer verlieren; als seine Laubsäge hinausgeschafft wird entscheidet er sich für ein Bleiben der Möbel;
    Grete, längst zu einer Sachverständigen in Fragen Gregors geworden, setzt sich durch und schafft immer mehr Möbel hinaus
    8. Szene: Gregor versucht ungesehen von Grete und der Mutter seinen selbst geschnitzten Rahmen zu retten; Grete beweist dabei dem Verschieben der Möbel ihre Jugendliche Kraft gegenüber der asthmatischen Mutter
    9. Szene: Die Mutter erblickt Gregor an der Wand und bekommt einen Anfall, während die Schwester Gregor beschimpft, welcher sich in Demutsstellung an seine Zimmertür kauert, um zu signalisieren er möchte eingelassen werden
    10. Szene: Apfelwurfszene: Der Vater, früher bettlägerig und arbeitsunfähig, ist nun von großer, Furch einflössender Erscheinung; er tritt langsam auf Gregor zu und dieser weicht von ihm zurück (das schon beim Prokuristen verwendete Zeitlupenmotiv wird aufgegriffen); Gregor fallen die großen Schuhe des Vaters auf der Vater bombardiert Gregor mit Äpfeln, von denen einer ihn ernsthaft verletzt
     Die Szene wirkt komisch, beinahe slapstickhaft, obwohl sie das nicht ist
    Ende des Teil II: Grete ist nun offen feindselig gegenüber Gregor, die Mutter hegt noch schwache Muttergefühle für ihn und der Vater hat nun einen gewissen Gipfel an Kraft und Brutalität erreicht
     Er spürt das Gregor ein Problem ist, das sich nicht von alleine erledigt, und nach dem misslungenen Versuch mit dem Apfel wird er im näheren Verlauf der Geschichte vorerst stagnieren

    Teil III
    1. Szene: Gregor leidet über einen Monat an der Verletzung; die Familie, die am Ende des 2. Teils ihren Energiehöhepunkt erreicht hatte, fällt nun in eine Lethargie und Resignation über die nicht enden wollende Situation
     Vater weigert sich seine Uniform abzulegen, in gewissem Sinne hat auch er sich einen Panzer zugelegt, mit dem er sich gegen den Widersacher im Haus zu festigen versucht
    2. Szene: Der Zerfall der Familie Samsa schreitet fort; das Dienstmädchen wird entlassen und eine schlechter bezahlte Bedienstete eingestellt
     Es ist zu beachten, dass 1912 in Prag ein Haus sehr viel schwieriger sauber zu halten und Mahlzeiten nur mit unglaublicher Mühe gekocht werden konnten; deshalb braucht die Familie Samsa eine Bedienstete; um diese bezahlen zu können wird ein großer Teil des Erbschmuckes versetzt
    Gregor kann nicht in eine andere Wohnung übersiedelt werden, es sei denn in einer Kiste verpackt; die Familie fühlt sich jeder zu hoffnungslos und vom Unglück geschlagen, als das sie eine Aufgabe der zu großen Wohnung auf sich nehmen wollten; wieder denkt die Familie nur an sich und nicht an Gregor
    3. Szene: Der Wunsch seiner Familie zu helfen ist bei Gregor immer noch stark ausgeprägt; er erinnert sich an vergangene Liebschaften; Grete hört auf sich für ihn zu engagieren und empfindet die Fürsorge nur noch als Pflicht – Sie lässt das Zimmer verdrecken, obwohl Gregor sie versucht darauf aufmerksam zu machen, dass er nicht im Dreck leben will; daraufhin reinigt die Mutter Gregors Zimmer mit einem Eimer Wasser und wird von ihrer Tochter angeschrieen; Gregor ärgert sich darüber den Streit mit anhören zu müssen
    4. Szene: Die neue Bedienerin zeigt reges Interesse für Gregor. „Komm mal her du kleiner Mistkäfer“; es regnet (entweder ist es Herbst oder Ende des Winters)
    5. Szene: Drei vollbärtige und ernsthafte Männer beziehen das hintere Wohnzimmer; Grete hat nun kein eigenes Zimmer mehr; alles was nicht gebraucht wird, stellt die Familie in Gregors Zimmer ab (Umkehrung der Möbelrückszene); Gregor begrüßt diesen neuen Umstand wieder ein volles Zimmer zu haben, allerdings hat sich seine Wunde entzündet
     Früher war der Käfergregor von großen Füßen beeinflusst, jetzt sind es die Zähne der speisenden Herren, die sein Interesse fesseln – Gregor empfindet Komplexe seiner eigenen Gestalt gegenüber der Menschlichen
    6. Szene: Die Herren hören Grete Geige spielen und wünschen, sie möge im Wohnzimmer für sie spielen;
     „War er (Gregor) ein Tier, da ihn Musik so ergriff“ ist ein häufig missverstandener Satz, dessen Fehlinterpretation zur Folge Kafka die Musik als eine primitive Kunstform verachte; das Gegenteil ist jedoch der Fall: Viele Menschen nehmen Musik kaum als solche wahr, sondern lediglich als Hintergrundberieselung - so die drei Herren – Gregor, der das Menschsein längst hinter sich gelassen hat, entzieht der Musik ihren Unterhaltungscharakter, und fängt an sie zu genießen
    Gregor verlässt sein Zimmer um die Musik besser hören zu können, er wundert sich selbst über seine Rücksichtslosigkeit
    7. Szene: Grete verrät ihren Bruder endgültig und sprich vom „loswerden“; Vater und Schwester sind sich einig, dass mit einer Veränderung Gregors nicht mehr zu rechnen und eine Verständigung nicht möglich ist – der Gedanke das es sich um Gregor handelt wird beiseite geräumt (ähnlich wie Lady Macbeth müssen sich die beiden Mut für das Bevorstehende einreden); Gregor bekommt das Gespräch mit, schleppt sich in sein Zimmer, wo er von Grete eingeschlossen wird, ein letztes Mal denkt er wohlwollend an seine Familie, bevor er stirbt
    8. Szene: Die Dienerin bemerkt Gregors Leiche und die Familie reagiert erleichtert;  Gregor ist ein Mensch in Insektenform und die anderen Familienmitglieder sind Insekten in Menschenform; sie freuen sich ungeniert über Gregors Tod; durch das Fenster dringt warme Luft (es ist Ende Winter, Anfang Frühling), ungefähr um diese Jahreszeit erwachen die Insekten aus ihrem Winterschlaf
    Erstmals werden die Familienmitglieder mit ihrem Namen bezeichnet: Frau Samsa statt Mutter, Herr Samsa statt Vater
    9. Szene: Die drei Herren erscheinen in neuem Licht und wirken nun weniger bedrohlich; die Familie Samsa hat Auftrieb und der Vater wirft die Herren kurzerhand aus der Wohnung, als diese sich abermals beschweren
    Die Familie unternimmt einen Ausflug und schaut fröhlich und hoffnungsvoll in die Zukunft

    Epoche - Die Verwandlung - Expressionismus
    - „Die Verwandlung“ ist dem Expressionismus zuzuordnen
    - Kunstbewegung die über ganz Europa verbreitet war – ging von der Malerei aus
    - expressionistische Literatur spiegelt Aufbruchstimmung am Anfang des 20ten Jhrt. Wieder – aber auch Fragen Bewusstseinskrisen, Probleme der entfremdeten Verhältnisse, politisches Chaos
    - Expressionismus durch ersten Weltkrieg geprägt – begann 1914, nach Entstehung von „Die Verwandlung“
    - literarische Epoche beschäftigte sich vorwiegend mit folgenden Themen:
    - moderne Zivilisation und Großstadtwelt; Bewusstsein der Entfremdung und Verlorenheit
    - erstarrte Konventionen und verlogene Moralvorstellungen er Vätergeneration
    - Untertanengeist
    - Schrecken und Sinnlosigkeit eines Krieges
    - Künstler des Expressionismus beschworen auf der einen Seite Verfall, Untergang und Weltende, aber auf der anderen die Erneuerung der Literatur und des Menschen.


    - Typische sprachliche Mittel der Expressionisten:
    - Auflösung herkömmlicher Wort- und Satzstrukturen; parataktischer Satzbau und elliptische Konstruktionen; unverbundene Reihung einzelner unzusammenhängender Bilder
    - Zerstörung der gewohnten Vorstellungen von Raum und Zeit
    - Erschaffung neuer Wortbedeutungen und Sinnzusammenhänge
    - Suche nach neuen Sprachbildern
    - beliebt waren neue Ausdrucksformen wie:
    - Surrealismus, Zynismus, Groteske, Karikatur
    - Im Expressionismus gab es mehrere Richtungen, denen Autoren angehörten (Dadaisten, Futuristen, Kubisten).
    - Franz Kafka – Surrealist:
    - stellen absurde Erlebnisse, Schreckenserfahrungen, groteske Visionen und Halluzinationen in den Mittelpunkt ihrer Darstellung
    - Kafka stellte Probleme des modernen Lebens dar: Einsamkeit, Entfremdung, Suche nach Erlösung in unüberschaubarer, inhumaner, absurder Welt.

    Erzähltechnik – Struktur – Sprache – Die Verwandlung
    Struktur
    - ist in 3 Teile aufgeteilt
    - 1. Teil: Moment der Verwandlung: Gregors menschliche und berufliche Existenz wird beendet, Gregors Leben und die neue Situation wird beschrieben
    - 2. Teil: Zusammenleben mit dem „Ungeziefer“: Familie gewöhnt sich an neue Situation, immer noch Beziehung zur Schwester
    - 3. Teil: Dahinsiechen und Tod Gregors: Interesse beider Seiten schwindet immer mehr bis zum Höhepunkt der Geschichte
    Sprache
    - Stil Kafkas schuf Begriff „kafkaesk“ – Beschreibung absurder, bedrückender, gefangener Lebenssituationen
    - beschreibt sehr sachlich und nüchtern
    - emotionslose Ausdrucksweise führt zur Selbstverständlichkeit des Ungewöhnlichen in der Erzählung
    - vereint die Realität mit Fantasie – schwer zu treffen
    Erzähltechnik
    - persönliche Erzählsituation
    - Leser nimmt die Welt aus Sicht der Reflektionsfigur dar (Gregor)
    - Vorraussagungen des Erzähler sowie Wissen über das Geschehen an anderen Orten ist nicht möglich, da Erzähler nur von und aus der Sicht der Reflektionsfigur berichten kann, genauso wie nur aus seiner Gefühlswelt

    Biografische Bezüge

    - Kafka eine depressive, zerrissene und verunsicherte Person – Gründe:
    - schwierige Erziehung: erzogen durch Bedienstete, also Ammen, etc./ keinen Kontakt zu Eltern – viel im Geschäft/ immer als Minderheit aufgewachsen durch deutsch – jüdische Erziehung
    - dadurch standen Kafka Dienstboten näher als Eltern
    - kompliziertes Verhältnis zu Vater: tyrannisches, autoritäres Verhalten des Vaters/ hatte hohe Ansprüche an Kafka/ undurchsichtiges Verhalten und Befehle gegenüber und an Kafka/ Kafka rang um Anerkennung/ trieb Sohn in Isolation und Vereinsamung/“Hassliebe“ von Kafka zu Vater
    - schulische Erziehung: autoritäre, strenge, undurchsichtige Regeln und wenig Kontakt zwischen Lehrern und Schülern führte zur Abneigung Kafkas gegenüber Institutunionen und Machtsysteme

    - nach Kindheit und Jugend mehrere Versuche Prag zu verlassen – wollte Abstand zur Vergangenheit gewinnen, konnte dies aber nicht
    - sieht einzigen Ausweg aus seiner Situation in der Literatur und bezeichnet diese als Krankheit und Heilung zugleich
    - hatte wenig Freunde durch seine Verschlossenheit
    - nie richtige Beziehung zu Frauen – mehrmals verlob, aber nie verheiratet
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    [Chemie LK] Proteine Zusammenfassung - gepostet von tomuhlig am Montag 11.12.2006



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