Forbidden Love Story

THURIN-NERN
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    Re: Forbidden Love Story

    Beren - 08.01.2007, 14:41

    Forbidden Love Story
    der beitrag is bei mir ab seite 140, do erklärt da sebian a bissl wos und de kamaria quatscht a, i glab ab der stelle is net so schlecht einapostn oda? (btw, i hob net schaut wos kursiv ghert oda net, is jo egal im moment ^^)

    --

    Eliza musterte den Dämonenjäger vor sich schockiert. Sein Ausbruch der Gefühle hatte sie mehr als überrascht und so war sie vorübergehend sprachlos und konnte dem, was Carius gesagt hatte, im ersten Augenblick nichts entgegensetzen. Es war eine geraume Zeit still im kleinen Zimmer. Eliza warf Evan einen kurzen verwirrten Blick zu, befasste sich dann aber wieder mit dem Mann, der für sie immer ein Vorbild gewesen war. Doch der Glanz ihrer Vorstellung von ihm war in den letzten Tagen verblasst, und auch in diesem Moment wurde der Schimmer immer milchiger. Doch etwas anderes begann, durch den grauen Schleier hindurch zu scheinen – Respekt. Verständnis…

    „Erinnerungen… Ja, sie können einen quälen“, sagte Eliza schließlich. Sie nickte langsam in Zustimmung, in ihren eigenen Erinnerungen gefangen. Der Dämonenüberfall. Die Schreie. Demians letzter Hilferuf… Gerade noch hatte sie Mareg alles erzählt, also waren die Erinnerungen so nahe an der Oberfläche, dass sie kaum gegen ihre Tränen ankämpfen konnte. Eine einsame Träne rann ihre Wange hinunter. Sie wischte sie behände weg. „Ich weiß wovon du sprichst. Mehr als du denkst.“

    Carius’ nächste Worte rissen sie aus ihren Gedankengängen. „Du willst Mareg töten?“ fragte Eliza überrascht. Sie betrachtete den Mann vor sich mit weit geöffneten Augen. Als Carius nichts darauf erwiderte, senkte sie den Blick und starrte ins Leere. „Dann ist das also dein voller Ernst. Du würdest ihn also töten. Huh…“ Eliza sah auf – sie hatte einen entschlossenen Blick in ihren Augen als sie den Dämonenjäger musterte. „Du willst nicht einmal versuchen, ihn zurückzuholen, wenn er sich für die andere Seite entscheidet? Du willst nicht versuchen, ihn davon zu überzeugen, wo er wirklich hingehört?! Du würdest deinen Freund, wie du ihn gerade selbst genannt hast, einfach ermorden? Ohne auch nur zu versuchen -“ Eliza stoppte ihre Worte und kniff den Mund zusammen. Sie schüttelte den Kopf.

    War da was dran? Was, wenn Mareg sich tatsächlich für die andere Seite, für die Dämonen entschied? Das würde bedeuten, dass alles was er ihr gesagt hatte, jedes Gefühl, jeder Kuss zwischen ihnen für ihn vollkommen bedeutungslos gewesen wäre. SIE wäre für ihn bedeutungslos. Eliza schüttelte den Kopf heftig und biss sich in die Unterlippe. Nein, das wollte sie nicht glauben. Mareg konnte sich doch nicht einfach gegen sie alle stellen, gegen Jason und den kleinen Evan und sie selbst!

    „Verzeih meine Worte von vorhin… Und auch von eben“, sagte Eliza schließlich. „Ich… weiß nur nicht, was ich… denken soll und was…“ Eine weitere Träne floss. Wie sie Weinen doch zu verabscheuen begann!!! „was ich glauben soll. An WEN ich glauben soll…“ Verwundert blickte sie auf als Carius ihr Handgelenk in seine Hände nahm und begann, den Verband zu lösen. Stumm betrachtete sie seine Fertigkeiten, achtete nicht auf den dumpfen Schmerz… Sie nahm sogar kaum wahr, wie Carius ihr die Salbe in die Hand drückte. Benommen betrachtete sie das Objekt, dann wanderte ihr Blick auf das neu verbundene Handgelenk. Der Schmerz verschwand allmählich. Die Salbe tat ihre Wirkung recht schnell.

    „Danke“, murmelte sie kaum hörbar. Eliza wollte gerade auf Carius’ Frage antworten, da kam ihr jemand anders zuvor.

    „Einen Schneider? Hier im Dorf? Nun, Maegwin ist eine begabte Schneiderin, auch wenn das nicht ihr Beruf ist…“

    Eliza drehte sich um. Und sah Bruder Sebian gerade bei der Tür hereinkommen; trocken, da er einen Schutz gegen den Regen bei sich trug. „Bruder Sebian“, begrüßte sie ihn mit einem müden Lächeln. Sie war zu erschöpft als dass sie die Wut auf ihn aufrechterhalten konnte.

    „Ich grüße euch“, erwiderte der Bruder mit einem Nicken. Mit seinen watschelnden Schritten trat er näher zu ihnen heran und sah durch den Raum. „Wo sind Jason und Mareg? Was ich zu sagen habe, ist unter anderem auch für ihre Ohren bestimmt.“

    Eliza seufzte und fuhr sich durchs nasse Haar. „Jason und Mareg sind nicht anwesend, wie Ihr sehr gut sehen könnt. Was habt Ihr herausgefunden, Bruder?“

    Bruder Sebian setzte sich an den Tisch und warf der Küchenecke einen Blick zu. „Seit ihr gerade am Kochen?“

    „Oje!“ schrie Eliza auf und sprang von ihrem Stuhl, der beinahe krachend umgefallen wäre. Schnell ging sie zum Herd und holte den Topf, den Jason aufgestellt hatte, vom Feuer.

    Bruder Sebian lächelte amüsiert, dann seufzte er und rieb sich die Hände aneinander. „Solch eine Kälte kann auch nur von einem Unwetter dieser Art herrühren“, bemerkte er. „Lady, bitte setzt Euch, was ich von meinem Bekannten in Erfahrung gebracht habe ist von großer Wichtigkeit.“

    Der Mönch holte eine Schriftrolle und ein Buch aus seiner Kutte hervor; Eliza verschwendete nicht einmal einen Gedanken daran, wie er das dicke Buch dort untergebracht haben konnte. „Der Ball findet bald statt, so viel wissen wir bereits“, begann er schließlich. „Diese Schriftrolle befand sich in der Abtei von Hellkant. Bruder Haestan war so freundlich und hat sie mir geschickt.“

    Eliza runzelte verwirrt die Stirn. „Wie konnte sie denn so schnell hier angelangen?“ fragte sie.

    Bruder Sebian betrachtete sie aus den Augenwinkeln, während er die Schriftrolle auf dem Tisch ausbreitete. „Wir Mönche haben so unsere Wege, wenn Eile geboten ist…“ antwortete er geheimnisvoll.

    Eliza schüttelte den Kopf, äußerte sich jedoch nicht weiter darüber. Stattdessen betrachtete sie die Rolle – es war ein Lageplan eines Gebäudes. Eines Gebäudes, das ihr sehr bekannt war. „Woher habt Ihr das?“

    „Aus der Abtei, wie ich bereits sagte“, wiederholte der Mönch. „Das hier ist ein genauer Lageplan des Anwesens der von Hohenwarts.“

    „Und wofür brauchen wir den? Ich bin schließlich dort aufgewachsen!“

    „My Lady, seit Eurer Abreise hat Euer werter Vater Einiges geändert. Wenn Ihr Euch den Plan näher anseht, werdet Ihr feststellen, dass sich viele Räumlichkeiten von der Benutzung und den Größenverhältnissen her extrem verändert haben“, erklärte der Mönch und deutete dabei immer wieder auf verschiedene Punkte auf dem Plan.

    Elizas Blick wanderte über die Karte. Dann nickte sie grimmig. „Mein altes Zimmer. Es ist nicht mehr da. Zumindest nicht auf der Karte“, musste sie zustimmen. „Gut, mein Vater hat das Anwesen verändert, das erklärt nicht, warum wir diesen Plan benötigen.“

    „Dazu wollte ich gerade kommen.“ Bruder Sebian deutete auf eine offensichtlich leere Stelle neben das aufgezeichnete Mauerwerk. „Wenn mich mein Gefühl nicht täuscht, dann hat Euer Vater etwas zu verbergen.“ Er griff in seine Kutte und beförderte eine weitere Pergamentrolle hervor. Diese rollte er über die erste, so dass sich nach Augenmaß der Grundriss des Gebäudes übereinander stapelte. „Dies ist ein Plan vom alten Gemäuer. Und seht Ihr, was sich hier befindet?“ Er deutete auf dieselbe Stelle wie vorhin – nur war diese nicht Leere, sondern ein Raum.

    „Eine Kammer, ja und? Mein Vater hat doch renoviert, da wäre es nicht ungewöhnlich wenn eine Kammer verschwindet, die im alten Bau noch vorhanden war“, äußerte Eliza.

    „Genau das ist es ja!“ erwiderte Bruder Sebian. „Ich habe beide Pläne aufs Genaueste miteinander verglichen – und diese eine Kammer ist die einzige die verschwunden ist. Spurlos!“

    Verwirrt sah Eliza den Mönch an. „Worauf wollt Ihr hinaus? Ihr bringt mich nur durcheinander! Wie soll uns das denn helfen? Und was sollte mein Vater verbergen?!“

    „Kind, so benutze doch endlich deinen Kopf! Die von Hohenwarts wahren wichtige Informationen zum Auserwählten. Bei einer Erneuerung des Gebäudes verschwindet plötzlich eine Kammer. Das würde zusammenpassen, meint Ihr denn nicht?“

    Eliza schnaubte wütend auf und rieb sich die Schläfen, deren leichtes Pochen Kopfschmerzen ankündigten. „Und wir sollen hier auf Pläne vertrauen? Die könnten doch gefälscht sein! Vielleicht eine falsche Fährte, um uns von der Wahrheit noch mehr zu entfernen! Was soll das alles hier überhaupt, es hat ja doch keinen Sinn!!!“ Zornig sprang sie von ihrem Platz auf und wanderte unruhig von einem Ende des Zimmers zum anderen.

    Bruder Sebian betrachtete die Anwesenden verdutzt. „Was ist hier passiert?“ fragte er schließlich. Carius gab ihm die entsprechende Antwort. Bruder Sebians Augenlider senkten sich. Er seufzte schwermütig. „Das hat gerade noch gefehlt…“ murmelte er.

    „Ihr seid nicht gerade unschuldig an dieser ganzen Sache!“ setzte Eliza darauf. „Aber das tut jetzt nichts zur Sache.“ Sie fuhr sich erneut durch die Haare, richtete sie und holte sich aus einer Schublade ein Lederband. Damit band sie die lange Mähne zu einem Pferdeschwanz zusammen. Entschlossenheit zeichnete sich in den Zügen der jungen Frau. „Solange Jason nicht zurückgekehrt ist, ob mit oder ohne Mareg…“ Eliza stoppte in ihrer Rede um den aufwallenden Schmerz zu unterdrücken. Sie hatte es satt, ständig zu weinen. Sie war eine Dämonenjägerin, oder nicht? Sie hatte Disziplin, Ausdauer und innere Stärke. Wenn Jason scheitern würde und Mareg sich für die Dämonen entschied, wer konnte den Halbdämon noch zureden? Eliza wäre ihm dann ja wohl egal, schließlich war sie doch auch nur eine vom Menschenpack, noch dazu eine Jägerin. War es nicht das, was er denken würde?! Mareg war stark. Eliza würde es von nun an ebenso sein.

    „Solange können wir uns lediglich auf den Ball konzentrieren“, vollendete sie ihren Satz. Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „So dass wir wenigstens einen Vorteil gegenüber den Dämonen haben. Information. Das ist das, was wir jetzt brauchen. Und wir werden sie aus meinem Vater rauskitzeln wie Flöhe aus dem Fell eines Hundes.“

    Bruder Sebian musterte erstaunt die junge Frau vor sich. Was war in den letzten Minuten geschehen? Stand da etwa wieder jene Dämonenjägerin vor ihnen, die er seit einigen Tagen aus den Augen verloren hatte? War hier die starke Persönlichkeit wieder zutage getreten? Oder war das alles nur eine Fassade? Der Mönch warf Carius einen fragenden Blick zu. Dann nickte er jedoch und rollte die Schriftrollen zusammen. „Bezüglich des Balles“, begann er. „Bruder Haestan konnte für mich einige Personen herausfinden, die sich angekündigt haben. Nicht wenige davon von militärischem Status. Es wird kein leichtes Unterfangen werden.“

    Eliza schritt zum Tisch, stützte sich auf den Armen darauf ab – wobei sie ihr Handgelenk vollends ignorierte – und sah jedem Anwesenden für kurze Zeit in die Augen. „Dann müssen wir eben flink wie Füchse sein“, erwiderte sie entschlossen. Bruder Sebian konnte das Blitzen in ihren rehbraunen Augen sehen. Fassade…? Nein, das war etwas anderes…

    ~*~*~*~

    Sie betrachtete den Halbdämon mit vor „Schmerz“ zusammengekniffenen Augen. Fast glaubte sie sogar, dass seine Berührung, als er sie stützte und mit widerlichem Menschenstoff ihre Wunden verband, sich in ihr Fleisch ätzte und abscheulich brannte. Feuer. Etwas, das sie mit Grauem und Ekel begegnete.

    „Selbst wenn ich hierher gekommen wäre, um dich zu foltern“, erwiderte sie mit leiser Stimme. Sie sollte doch schließlich erschöpft und am Ende ihrer Kräfte sein. „Sieh mich doch an. Du verbandest soeben meine Wunden, die mir von grausamen Menschen zugefügt wurden. Wie sollte ich dann Gewalt dir gegenüber bewerkstelligen?“

    Glücklicherweise ging Mareg nicht auf eine Diskussion ein, sondern schlug vor, woanders hinzugehen. Ein weiterer Mensch… dachte sie, als sie erdulden musste, wie der Halbdämon sie hochhob und aus der Höhle trug. Während überall wo er sie berührte ihre Haut förmlich zu brennen schien, dachte sie an seine Worte nach. Ein Grab, so so… ging es ihr durch den Kopf. Wer mochte da begraben sein? Hatte sie vorhin nicht so etwas wie eine Kette gesehen?

    Vollkommen durchnässt blieb Mareg endlich stehen und setzte sie auf dem feuchten Waldboden ab. Na endlich… Kaum dass sie tief durchgeatmet hatte war der Mischling schon mit Fragen am Start.

    „Man nennt mich Kamaria, vom Eis-Clan. Du kennst mich nicht, da mein Stamm nicht oft und nicht gern von mir spricht und man mir lieber aus dem Weg geht“, begann sie so würdevoll wie nur möglich, sollte sie doch schließlich schwer verletzt sein. Die Wunden brannten vom Wasser, das die Verbände durchnässt hatte. Doch die Kratzer auf der Wange waren das größte Übel, das sie sich selbst zugefügt hatte – die anderen Wunden waren taub geworden.

    „Du willst meine Geschichte hören?“ wiederholte sie Maregs Forderung. Kamaria nickte verständnisvoll und lächelte sanft. Nie zuvor hatte sie sich so vor sich selbst geekelt. „Also gut, ich werde sie dir erzählen. Warum alles voller Eis ist, das ist eng verknüpft mit dem Grund, warum ich eine Außenseiterin bin“, begann die Dämonin. „Wie du weißt verfügen wir über magische Kräfte. Manche mehr, manche weniger. Doch diese Kräfte sind stets unter unserer Kontrolle. Meine besondere Fähigkeit, meine Magie, besteht in der Macht des Wassers, oder besser gesagt, in der des Eises.“ Sie machte eine Geste, die das sich bildende Eis um ihren Sitzplatz in den Vordergrund stellte. „Ich konnte noch nie mit meinen Kräften umgehen. Viele sagen, sie beherrschten mich, wo es doch anders herum sein sollte… Ich werde wie eine Verstoßene behandelt, wie eine Missbildung, die es nicht wert ist, dass sie überhaupt lebt! Als eine der vielen Hänseleien, die ich ertragen muss, endlich ein Ende fand wurde mir bewusst, dass es keinen Sinn hatte, bei meinem Clan zu bleiben, solange ich meine Kräfte nicht vollständig kontrollieren konnte. Also habe ich mich auf den Weg gemacht um dich zu finden, Mareg. Du hast von Kindesbeinen an nichts anderes gekannt als Pein und Leid. Und hier bist du nun vor mir, vermutlich stärker als all die anderen Dämonen, die meinen, sie wären etwas Besonderes!“

    Kamaria grinste humorlos, wurde dann aber wieder ernst und sah Mareg in seine menschlichen blauen Augen. „Ich habe dich gesucht, weil ich erhoffte, dass es wenigstens einen Dämon auf der Welt gibt, der mich akzeptiert so wie ich bin. Du hast mich gerettet. Das hätten die anderen niemals getan…“ sagte sie, wobei sie das Wort Dämon wie selbstverständlich und als positiv verwendete. Sie wusste ja nicht in welcher Weise dieses Wort wenige Zeit zuvor benutzt worden war.

    Sie presste ein schmerzhaftes Husten hervor und biss sich unbemerkt auf die Lippe, so dass sie Blut ausspucken konnte. Dann wischte sie behutsam mit ihrem Handrücken über den Mund. „Diese verfluchten Menschen! Sie haben mich überrascht, als ich eine Rast einlegte… Meine magischen Kräfte sind bald aufgebraucht, da sie ständig aus mir sickern. Deshalb ist es notwendig, dass ich für längere Zeit eine Pause einlege um mich zu regenerieren, weißt du? Da fanden sie mich…“ Kamaria legte einen entfernten Blick auf, als hole sie die Erinnerung auf ein fiktives Erlebnis ein. „Sie fesselten mich und brachten mich in ihr Dorf… Dann banden sie mich an ein Kreuz, an ein verdammtes Kreuz! Und folterten mich auf ihrem Marktplatz! Sogar die Kinder jubelten und ermutigten die Männer zu noch mehr Gewalt! Wie verabscheuungswürdig die menschliche Rasse doch ist!“

    Vorgegebenerweise geschwächt sackte Kamaria zusammen und ließ sich gegen Mareg fallen, der vor ihr gehockt hatte. Ihr Atem ging schwer und sie brachte sogar ein Röcheln zustande. Innerlich grinste sie von einem Ohr zum anderen. „Was wird bloß aus mir werden? In diesem Zustand kann ich unmöglich den Menschen entkommen! Mareg, hilf mir! Ich flehe dich an! Wir sind doch zwei Seiten derselben Münze oder? Wir ähneln uns mehr als sonst irgendjemand! Wir wissen von den Qualen, die der andere durchleben musste, nicht wahr? Ich kenne dich noch nicht lange persönlich, habe nur von dir gehört, doch bereits jetzt spüre ich eine Verbindung zwischen uns… Ist es nicht so?“

    Die Dämonin hob den Kopf und musterte Mareg mit flehendem Blick. Ob er ihr abkaufte, was sie so vortrefflich schauspielerte? Kamaria tat einen wagemutigen Schritt auf gefährliches Terrain. Sie legte eine zittrige Hand an die Seite von Maregs Hals und sah ihn mitfühlend an. „Welches Grab war es, das ich unwissentlich betreten habe?“ fragte sie ihn sanft.



    Re: Forbidden Love Story

    Nishtah - 08.01.2007, 17:11


    Evan musterte den silberhaarigen Dämonenjäger und sein Herz wandelte sich zu einem kalten Klumpen. Die ganze Zeit über hatte er ihn nicht besonders leiden können, da er stets auf Mareg herumgehackt hat, doch nun, nach diesem Gefühlsausbruch, konnte er endlich durch die harte Fassade des Mannes blicken. Dort lag ein Herz, verwundet und verletzt, wie es ärger nicht sein konnte. Er hatte es versteckt, er wollte nicht, dass es irgendjemand zu Gesicht bekommt, doch nun konnte Evan es sehen. Klar und deutlich. Er biss sich leicht auf die Unterlippe und schämte sich für alle schlechten Gedanken, die er je über Carius gedacht hatte. Was hatte dieser Mann schon alles durchmachen müssen? Und wie viel Stärke hatte er stets aufbringen müssen? Nie hatte ihn jemand gefragt, wie es ihm eigentlich geht und wieso er all dies auf sich nimmt. Es musste einen Grund haben, warum hatte Evan nicht schon vorher daran gedacht? Niemand zieht zum Spaß durch die Lande und mordet Dämonen, egal wie grausam und schrecklich diese auch sein mochten. Und des Geldes wegen, das konnte nicht der wahre Grund sein. Nein, dieser lag noch immer verborgen, im verletzten Herzen und hinter all den Gedanken und Erinnerungen, die ihn so sehr quälten. Würde er sie jemals preisgeben? Würde er sie einweihen?

    … Würden sie es wissen wollen?

    Carius schnaubte verächtlich und lachte auf, doch es klang eher humorlos, statt amüsiert. Er verschränkte die Arme vor seiner Brust und sein Blick – er kam Evan kälter vor als sonst – durchbohrte Eliza beinahe.
    „Ach, du weißt, wovon ich spreche?“ Er schüttelte sein Haupt, was dazu führte, dass einige Strähnen seines wirren Haares in sein Gesicht fielen. Sanft strich er diese weg. „Das wage ich ehrlich zu bezweifeln.“

    Evan erwartete, dass er jetzt Erinnerungen in Wut und Zorn verwandeln würde. In seinen Augen blitzte ein Gewitter und in seinem Herzen tobte ein Sturm, noch schrecklicher und verheerender, als jener außerhalb des Hauses. Doch, entgegen der Erwartung, wurde Carius Blick plötzlich weich und verriet mehr Trauer, als er vorgehabt hatte zu zeigen.

    „Deine Erinnerungen sind wenigstens nicht auf einer Lüge aufgebaut“, meinte Carius und seine Stimme wurde leise. „Manchmal ist ein Schmerz leichter zu ertragen, wenn jemand da ist, dem man die Schuld geben kann.“ Er verzerrte sein Gesicht zu einer Grimasse, damit niemand hinter die Fassade blicken konnte. Er fühlte sich so elend, wie schon seit langer Zeit nicht mehr. Es war schon eine Ewigkeit her, dass er an all diese Dinge gedacht hatte. Dass ihm jemand zu diesen Gedanken verholfen hatte. Wieder schüttelte er den Kopf. Nein, er wollte nicht daran denken. Nicht darüber sprechen. Es gab schließlich wichtigeres als seine Gefühle, seine Gedanken, seinen Schmerz. Er war stark, er konnte sie ertragen. Er konnte alles ertragen. Alleine. Als Einzelgänger. Er brauchte niemanden, er hatte nie jemanden gebraucht. Die Zeit, in der er um Hilfe rief, war lange her. Und es kam auch niemand. Warum sollte es jetzt anders sein? Warum sollte sie etwas geändert haben?
    „Egal…“ murmelte er und hatte wieder den harten Gesichtsausdruck aufgesetzt, den jeder von ihm kannte. Der Dämonenjäger, der keine Gnade kannte. Dies war sein Schicksal. Dies war sein Leben. Und nichts anderes…

    „Ja, ich würde Mareg töten. Besser jetzt, als wenn er, in Gedanken ein richtiger Dämon zu sein, noch stärker wäre als er es jetzt schon ist.“ Carius’ Stimme klang wieder fest und solide. „Ich weiß, du magst ihn sehr, Eliza, und ja, ich nannte ihn einen Freund, da ich euch geglaubt habe und wirklich dachte, dass er sich ändert, doch du hast doch mit eigenen Augen gesehen, dass das nicht möglich ist. Oder nur sehr schwer!“ Er seufzte und musterte Eliza, deren Hirn auf Hochtouren arbeiten musste. „Es ist schwer… sich einem Freund gegenüber zu stellen, aber du musst verstehen, das hier ist mein Job! Ich werde nicht zögern, nur weil ich ihn kenne oder schon vieles mit ihm erlebt habe. Man verdient nur Respekt als Mensch, wenn man eine Insel ist. Man wird allein geboren und man stirbt auch verdammt allein. Das solltest du dir vielleicht notieren: Hilfe brauchen nur die Schwachen.“ Carius stockte und sah gen Boden. Ein Stich in seinem Herzen machte sich bemerkbar, als er jene Worte aussprach. Lag er falsch? Gewöhnte er sich etwa an die Gesellschaft dieser bunten Truppe? Mochte er sie, hatte er sie alle gern? Wann hatte er sich denn so gewandelt? Eine Veränderung kann manchmal so schleichend sein, dass man den Unterschied erst dann mitkriegt, wenn sie vollzogen ist. Langsam hob er seinen Blick wieder und sah in das Antlitz der jungen Frau. „Tut mir Leid, aber so denke ich nun mal“, belog er sie, und was noch schlimmer war, er belog sich selbst. Er wusste die Wahrheit, tief in sich drin, doch er wollte sie nicht wahrhaben. Wenn dieser Job hier vorbei ist, dann würde er wieder weiterziehen, in die nächste Stadt. Warum also der Wahrheit gestatten, sich breitzumachen?

    „Deine Worte von vorhin haben keine Bedeutung für mich!“

    Evan blickte, noch immer schweigsam, auf Carius, der das Handgelenk von Eliza umfasste und verarztete. Er steckte voller Überraschungen, so viel stand fest.

    „Glaub an dich selbst, Eliza. Glaub an das, was dein Herz dir rät… Dann wirst du die Wahrheit finden!“ Carius lächelte das Mädchen sanft an. „Meine Mutter hat mir das stets gesagt… Vielleicht hätte ich auf ihren Rat hören sollen…“

    Evan seufzte nachdenklich auf. Carius sprach Worte der Weisheit, doch es schien, als ob er all seine gut gemeinten Ratschläge selbst nie befolgen würde. Evan wusste, dass er selbst Angst hatte. Vor der Zukunft, vor dem, was noch geschehen würde. Wenn Mareg sich gegen alle stellen würde und für die Dämonen kämpfte. Er wusste selbst nicht warum er den Dämon so gern hatte. Mareg war einfach… wild… frei… und doch ein Gefangener des Schicksals. Evan würde nicht mit ihm tauschen wollen, doch er würde für ihn einstehen, selbst wenn er der Mörder seines Vaters war. Mareg war… wie ein Bruder, ein Freund, der einem Dinge beibringen konnte… Evan schüttelte resigniert den Kopf. Es hatte keinen Sinn, er konnte noch so viel darüber nachdenken, er würde nie auf den richtigen Nenner kommen. Er verstand seine Gedanken selbst nicht und vielleicht würde er sie nie verstehen. Vielleicht hatte Carius recht… vielleicht sollte er auch auf sein Herz hören, und das schlug nun einmal für seinen Freund.

    „Maegwin, also…“ Carius rieb sich am Kinn und nickte. „Dann werde ich ihr später einen Besuch abstatten.“ Er grinste. „Ich möchte doch schließlich gut aussehen auf dem Ball!“ Amüsiert zwinkerte er Eliza zu, als plötzlich die Türe aufgestoßen wurde und Bruder Sebian herein trat, umhüllt von einem Umhang, der tief in sein Gesicht gezogen war.
    Carius schnaubte. „Du schon wieder…“ presste er hervor, lauter als gewollt.

    Der Geistlich schenkte ihm einen bösen Blick, den Carius mit einer Handbewegung abtat, und fragte nach Vater und Sohn.

    Evan sah aus dem Fenster und fragte sich im Stillen auch, wo die beiden abgeblieben waren. Er hoffte, dass Jason es schaffen würde, seinem Sohn Vernunft einzureden. Nur aus seinen Augenwinkeln heraus bekam er mit, wie Eliza zu dem Herd rannte, an dem die warme Mahlzeit beinahe verbrannt wäre, hätte Sebian sie nicht darauf aufmerksam gemacht. Evan setzte sich auf einem der hölzernen Hocker und schlang die Arme um sich. Selbst in diesem geheizten Raum drang die Kälte durch seinen nackten Oberkörper, wie tausend kleine Stiche einer heißen Nadel.

    Carius befühlte seinen Mantel, der größtenteils wieder trocken war, und legte ihn behutsam über den kleinen Jungen, der nun wie Espenlaub zitterte.
    „Pass auf dich auf, Kleiner!“ murmelte er und fuhr durch sein feuchtes Haar.

    Evan war dankbar über diese Geste und hüllte sich in das Kleidungsstück, welches ihn umgehend wärmte. „Danke“, meinte er aufrichtig und durchbrach somit endlich sein ungewöhnliches Stillschweigen.

    Carius trat in der Zwischenzeit näher zu Sebian, der eine Schriftrolle ausbreitete.
    „Da bist du aufgewachsen, Eliza?“ Carius runzelte die Stirn und betrachtete den Plan des riesigen Gebäudes. „Nein, was tust du mir Leid. Das sind ja nur zirka 200 Zimmer. Du musst eine schreckliche Kindheit gehabt haben!“ Er lachte sarkastisch auf und versuchte gar nicht sich auszudenken, was Sebian gemeint hatte, als er sagte, dass Mönche eigene Wege hatten, wenn Eile geboten wurde.

    Aufmerksam lauschte Carius den Erläuterungen. „Was hat der Kerl eigentlich vor?“ Er fuhr mit dem Finger die Schriftrolle entlang. „Die Kammer ist in der Tat verschwunden.“ Seine Augenbrauen wanderten in die Höhe und er verschränkte seine Arme. „Okay, noch einmal zum Mitschreiben. Der Hausherr veranstaltet einen Ball und lädt mich ein, wo ich doch nie etwas mit ihm zu tun gehabt habe. Er weiß etwas über den Auserwählten, über Mareg, was uns nicht bekannt ist. Und eine Kammer verschwindet.“ Sein Lachen klang humorlos und verächtlich. „Ich mag ihn jetzt schon nicht!“

    Die Blicke der Beteiligten im Raum waren mit einem Mal leer und voller Trauer. Dies bemerkte auch Sebian, der darauf fragte, was eigentlich geschehen war.

    Carius seufzte. „Das, was wir uns alle niemals erhofft hatten.“ Er blickte zu dem Mönch und nickte. „Die ganze Geschichte wäre zu lang, darum erzähle ich die Kurzfassung. Mareg rannte aus dem Haus, stritt sich mit einem Dorfbewohner und war kurz davor diesen anzugreifen. Ich ging dazwischen, was der Grund für meine Verletzung hier ist.“ Carius zeigte auf seine verbundene Schulter. „Ich wurde nicht schwer getroffen, doch Maregs Krallen bohrten sich tief in mein Fleisch. Dann lief er plötzlich weg und Jason hinterher.“

    Im Stillen stimmte Carius Eliza zu, als sie meinte, Sebian wäre nicht unschuldig daran. Die junge Frau zeigte nun wieder Entschlossenheit und Kampfgeist. Er grinste und nickte. „Wie recht du hast“, murmelte er. „Und wo wir gerade von dem Ball sprechen… ich werde zu Maegwin gehen und sie bitten mir einen Anzug zu schneidern.“

    „Aber es regnet doch noch immer…“ Evan blickte Carius an. „Willst du nicht warten, bis sich das Wetter beruhigt hat?“

    Carius schüttelte den Kopf. „Nein, wer weiß, wie viel Zeit das in Anspruch nehmen wird. Darum mache ich mich lieber jetzt auf den Weg.“ Er legte seinen Kopf schief und griff zu seiner Erfindung, die er vor Evans Nase hielt. „Hier, nimm. Ich werde nicht lange weg sein und befinde mich in eurer Nähe, aber falls etwas passiert, möchte ich, dass du Eliza und den Mönch beschützt. Du bist jetzt schließlich der einzige Mann im Haus!“

    Evan legte die Stirn kraus und schwenkte fragend seinen Blick zu Sebian.

    Carius verstand die Andeutung und grinste nur noch breiter. „Wie ich schon sagte, der einzige Mann!“ Er zwinkerte ihm zu und legte die Waffe in Evans Hand. „Pass mir ja auf alle hier auf.“

    Der Dämonenjäger ließ sich von Eliza den Weg zu Maegwin beschreiben und trat aus dem Haus.

    „Warte!“

    Carius drehte sich um und bemerkte Evan, der hinter ihm stand und ihm seinen Mantel reichte. „Carius? Warum…“ Er stockte, nahm dann aber doch seinen Mut zusammen. „Warum hast du mit der Dämonenjagd angefangen?“

    Mit großen Augen blickte der Jäger zu dem kleinen Jungen. Dann lächelte er sanft und schüttelte den Kopf. „Ich wollte nicht, dass du dich verantwortlich fühlst diese Frage zu stellen. Vielleicht gebe ich dir eines Tages die Antwort darauf, wenn du es wirklich wissen willst und nicht, weil ich zuvor gesagt habe, dass mir noch nie jemand das gefragt hat.“ Er legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Trotzdem… Danke…“

    Dann drehte sich Carius um, zog sich den roten Mantel an, und marschierte zu der Schneiderin, Evan alleine vor dem Haus stehen lassend.

    ~*~*~

    „Kamaria also…“ Mareg verschränkte seine Arme und lauschte interessiert der Geschichte der zierlichen Eisdämonin, nicht wissend, was er glauben sollte und was nicht. Ob sie wollte oder nicht, sie war eine Dämonin, eine jener Rasse, die ihm Jahrelang gefoltert und verstoßen hatte. Doch ihre Geschichte berührte ihn, selbst wenn er nun noch verwirrter als zuvor war. Wer waren nun die Guten und wer die Bösen? Gab es eine solche Abgrenzung überhaupt? Und wenn ja, wie sollte er sich dann entscheiden? Für wen sollte er denn nun kämpfen?

    „Die Menschen haben so etwas gemacht?“ fragte er, beinahe ungläubig. Er musste an Eliza denken, die ein so reines Herz hatte. Sie hätte so etwas nie über sich gebracht. Und auch der kleine Evan wäre nicht zu solchen Gräueltaten in der Lage gewesen. Und Jason… Mareg schüttelte den Kopf. Den einzigen, den er es zutrauen würde, wäre Carius. Doch nicht einmal er hätte so etwas getan. Dessen war sich Mareg sicher.

    „Welche Menschen?“ fragte er entschlossen. „Aus welchem Dorf? Hier in der Nähe?“ Er hockte sich vor die scheinbar geschwächte Dämonin hin und stützte sie sanft. Viele Gedanken schwirrten in seinem Kopf und stritten sich, welcher zuerst gedacht werden wollte. „Es tut mir Leid, dass du von Dämonen und Menschen ein solches Leid ertragen musstest“, meinte er plötzlich, fast automatisch, und versuchte seine eigenen Erinnerungen und Erfahrungen mit diesem Leid wegzusperren. „Ich kann dich verstehen. Seid meiner Kindheit kannte ich nichts anderes als Folter und Schmerz.“ Er lächelte gequält auf und ignorierte die Stimme in seinem Kopf, die beinahe schrie, dass es sich hier um eine Dämonin handelte. Er schüttelte leicht sein Haupt und sein durchnässtes Haar klebte nun schon an seinem Gesicht. Kamaria und er standen möglicherweise auf unterschiedlichen Seiten, aber das machte die zierliche Dämonin nicht automatisch zu seiner Feindin. Und außerdem… Die Art, wie sie das Wort Dämon ausgesprochen hatte, ließ es Mareg für einen Moment warm ums Herz werden, aber sie machte ihm zugleich auch klar, wie bitterernst seine Situation war. Keine Zeit zuvor hatte Carius ihn ebenfalls so genannt, doch stach bei ihm der Hass sosehr hervor, dass eine zweischneidige Klinge weniger Schmerz verursacht hätte.

    „Keine Angst, ich bin ja da…“ meinte Mareg mit leiser Stimme und hielt Kamaria beschützend in seinen Armen. Charmant lächelte er sie an. „Ich bin zwar nur ein Halbdämon, doch bin ich stärker, als es mir jemand zutrauen würde.“ Eine ganze Weile strich er ihr nur über ihre kalte Haut, als sie ihn plötzlich tief in die Augen sah und ihn fragte, wessen Grab sie betreten hatte.

    „Was…?“ Mareg ließ kurzzeitig von ihr ab und stand auf. Er lenkte seinen Blick in die Richtung, in der die Grabstätte lag und schloss die Augen. Sollte er es ihr sagen? Sollte er ihr wirklich dermaßen viel Vertrauen schenken? Aber, wenn er an ihrer Stelle wäre, würde er sich auch jemanden wünschen, der an seiner Seite stünde und ihm glaubte.

    Er atmete tief durch. „Meine Mutter…“ Seine Stimme klang zittrig. „Es ist das Grab meiner Mutter. Deimas, die einst gefürchtete Dämonin, die nur aus dem einzigen Grund sterben musste, weil sie sich in einen Menschen verliebte.“ Ungewollt kamen Mareg die Bilder aus seinem Traum wieder in den Kopf. Seine Mutter, die ihm sagte, dass er Jason vertrauen sollte. Den Menschen vertrauen sollte.

    „Der Mensch, den ich dort erwartet habe, und weshalb wir hierher gegangen sind, war mein Vater.“ Er drehte sich um und blickte in Kamarias Antlitz, versuchend ihren Blick zu deuten, was ihm aber nicht wirklich gelang. „Du hast mir deine Geschichte anvertraut, also werde ich die die meine anvertrauen, in der Hoffnung, dass du es ehrlich meinst, Kamaria.“ Er räusperte sich. „Ich habe den Menschen getroffen, den ich mein ganzes Leben gehasst habe, dem ich mein Aussehen zu verdanken habe!“ Missmutig starrte er auf seine menschliche Hand und kniff die Augen zusammen. Die Hand kam ihm plötzlich nicht mehr so abscheulich vor. Im Gegenteil… „Ich brachte es aber nicht fertig ihn umzubringen… Ich ließ mir von ihm die Menschenwelt zeigen und auch das Grab meiner Mutter, welches er, in Liebe für sie, errichtet hatte.“

    Mareg hockte sich wieder hin und stützte erneut die Dämonin. „Auch durch ihn erfuhr ich, dass ich der Auserwählte sei, der sich zwischen den Rassen entscheiden muss, um eine davon zum Sieg zu führen. Für mich war immer klar, dass diese Rasse die Dämonen seien, aber um ehrlich zu sein, bin ich mir jetzt gar nicht mehr so sicher. Ich weiß einfach nicht, wie ich mich entscheiden soll.“ Frustriert seufzte er auf. „Wie entscheidet man sich zwischen zwei Rassen, die einen immer hassen werden? Ich werde immer der Verlierer sein, egal was ich tue. Ich bin immer der Außenseiter, das verhasste Halbblut.“

    Mareg erinnerte sich plötzlich, dass er dieses Gespräch auch mit Eliza geführt hatte, kurz bevor sie ihm ihre Liebe gestand.

    Wieder schüttelte er seinen Kopf und lachte plötzlich auf. „Jetzt, wo ich es sage, klingt es plötzlich so banal und unwirklich.“ Er sah Kamaria in die Augen. „Also, ich soll dir helfen? Dann verrate mir wie. Du hast meiner Geschichte gelauscht und dafür habe ich das Gefühl dir was zu schulden.“ Er zwinkerte ihr belustigt zu. „Wie kann ich dir helfen?“



    Re: Forbidden Love Story

    Beren - 08.01.2007, 18:34


    okay, gonz ehrlich, i hob kan bock auf umakopiern! *loooooool* desholb tua i jetz am bestn glei den neien beitrog von mir postn ;) bin grod fertig gwordn, sorry dass so doof is *schnief* oba mir is nix ondres eingfolln! oba mir gfollt de maegwin :D hehe... und des mit evan/sebian hob i extra so gschriebn, dass du donn als evan auf irgendane zauber zruckgreifn konnst de dir einfolln oda de du brauchst grod oda so ga?

    --

    Kamarias Augen weiteten sich unwillkürlich. Deimas? DIE Deimas? Jene große und geachtete Kriegerin war die Mutter einer Missgeburt? Sie hatte ja viele Gerüchte gehört, aber sie hatte sich nie gedacht, dass sie wahr sein könnten. Weil sie sich in einen Menschen verliebte, hallten die Worte Maregs in ihr nach. Ja, sie hatte den Tod verdient. Wer könnte denn auch einen Menschen lieben?! Was war so besonders an diesen Monstern, was war liebenswert an ihnen?

    Geduldig wartete die Eisdämonin bis Mareg zu Ende gesprochen hatte. Dabei studierte sie dessen Gesicht und Mimik eindringlich. Er wusste also, dass er der Auserwählte war, und dass er sich entscheiden musste, aber keine Ahnung hatte, für welche Seite. Kamaria grinste in sich hinein. Dafür war sie ja da…

    „Ich kann deinen Kummer verstehen, auch wenn du mir das wahrscheinlich nicht glauben wirst. Ich weiß zwar nicht, inwieweit du mit der menschlichen Seite in dir verbunden bist, aber nachdem du deinem Vater aus dem Weg gehst, kann ich mir keine besonders große Verbundenheit vorstellen.“ Sie machte eine Pause. Was sollte sie sagen, dass er ihr Glauben schenkte, was sagen, dass er sich für die Dämonen entschied? „Ich weiß aber etwas ganz genau. Du bist der Auserwählte. Das allein garantiert dir den Respekt und die Veehrung aller Dämonen. Du kannst ihr Führer sein, du kannst sie zum Sieg führen! Ich habe dir schon gesagt, dass ich dich für deine Stärke bewundere… wir Dämonen müssen zusammenhalten, oder nicht?“ Kamaria lächelte sanftmütig und lehnte sich an Mareg.

    „Ich kann dir die Entscheidung natürlich nicht abnehmen. Aber ich kann dir meine Meinung sagen. Die Dämonen werden zu dir aufsehen. Sie werden dir gehorchen, und sie werden dich keinesfalls als Außenseiter mehr ansehen. Du hast gefragt wie du mir helfen kannst…“ Kamaria seufzte und fuhr mir ihrer Hand sachte über Maregs Arm. „Lass mich bei dir bleiben“, sagte sie schließlich mit flehendem Ton. Sie hob den Kopf und sah dem Halbdämon in die menschlichen Augen. „Bitte!“ flehte sie. Bitte, kauf es mir ab! fügte sie in Gedanken hinzu. Dann, nachdem sie ihren Ekel überwunden hatte, lehnte sie zu ihm hin und küsste ihn zärtlich auf die Wange.

    *~*~*~*

    Eliza musterte Carius eindringlich. Ganz offensichtlich wollte er nichts mehr von sich preisgeben. Sie seufzte und schüttelte den Kopf. „Vielleicht hast du Recht. Vielleicht spiele ich nur die Starke. Aber weißt du was? Selbst wenn es so ist, so ist es doch der entscheidende Faktor, der mich vorantreibt. Wenn ich glaube, dass ich stark bin, dann bin ich es auch. Verstehst du?“

    Sie gingen gemächlich den Weg zu Maegwin, der zaubernden Schneiderin. Eliza konnte es immer noch nicht fassen. Magie! Unter Menschen. Und ausgerechnet Bruder Sebian gehörte zu einem der ältesten Magierorden!

    Carius sah in den Himmel und blieb dafür kurz stehen. Seine Worte verwunderten die junge Dämonenjägerin. Dann grinste er und zwinkerte ihr zu. Eliza musste unwillkürlich lächeln als er meinte, Hopfen und Malz seien für ihn verloren. „Das kann man nie wissen, Carius.“ Sie zwinkerte zurück. „Das kann man nie wissen.“

    Die beiden setzten ihren Weg fort, wobei Carius ihre Unterhaltung auf andere Dinge lenkte. Eliza atmete tief durch. „Mein Vater wird uns gar nichts erzählen. Zumindest mir nicht. Wir müssen uns schon selbst helfen. Aber ich hoffe, dass es nicht umsonst sein wird…“

    Eliza lachte, als Carius sagte er sei nervös. „Ja, es ist schon seltsam, was wir von Bruder Sebian gerade erfahren haben. Magie, die Menschen benutzen!“ wiederholte sie ihre Gedanken von vorhin, diesmal laut. „Vielleicht sollten wir einfach froh darüber sein, dass Maegwin auf unserer Seite ist, nicht wahr?“

    Das Haus der Schneiderin kam ins Blickfeld der beiden Dämonenjäger. „Wir sind gleich da“, sagte Eliza; unnötigerweise, denn Maegwin trat gerade mit einem großen Ballen Stoff aus ihrer Tür und ging in ihre Richtung. „Maegwin!“ holte Eliza sich die Aufmerksamkeit der betagten Frau.

    Die Schneiderin sah erschrocken in alle Himmelsrichtungen, bis sie die junge Frau erkannte. Sofort erstrahlte das faltige Gesicht ein Lächeln. „Eliza, Mädchen!“

    „Maegwin, wir haben ein Anliegen! Ich nehme an Bruder Sebian hat Euch schon benachrichtigt?“

    Die alte Frau runzelte die Stirn verwirrt. Dann nickte sie und das Lächeln kam wieder in ihr Gesicht. „Ah, ja, natürlich! Kommt nur herein! Den Stoff kann ich auch noch später zu Kalion bringen. Wusstest du, dass Kalion gerade erst Vater geworden ist? Ein solch ein drolliges kleines Ding, seine Tochter!“ tratschte Maegwin als das Trio in die Hütte der Schneiderin eintrat. „Das wird ganz bestimmt eine ganz feine Dame.“

    Eliza seufzte und verdrehte die Augen, während Maegwin fröhlich redend den Ballen auf einen der vielen Tische legte, die im großen Raum, der wohl als Wohn- und Arbeitszimmer diente, verteilt waren. „Das ist schön“, sagte Eliza geistesabwesend. „Maegwin, seid Ihr wirklich eine Magiern?“ Kaum dass die Worte aus ihrem Mund gestolpert waren, weiteten sich die Augen der Dämonenjägerin.

    Maegwin unterdessen lachte erheitert auf, keineswegs überrascht, dass Eliza das Geheimnis wusste. „Bruder Sebian hat dich also eingeweiht. Und Euch vermutlich auch, nicht wahr?“ wandte sie sich an Carius. „Ihr seid wahrlich eine Berühmtheit, selbst ich altes Weib bin aufgeregt, Euch endlich persönlich zu treffen! Wisst Ihr, die Frauenwelt schwärmt ja von Euch! Aber was rede ich denn da!“ Sie winkte ihr Gequassel ab und schüttelte gutmütig den Kopf. „Ihr zwei benötigt ja Kleidung für den Ball!“

    „Das ist der Grund warum wir hier sind“, bestätigte Eliza, etwas verdutzt über die Offenheit der alten Dame. Aber so war Maegwin eben. Eliza wunderte er eher, dass sie sich immer noch von ihr überraschen ließ, sie hatte ohnehin so etwas erwartet.

    Maegwin watschelte und zwängte sich durch den voll gepackten Raum. „Wo hab ich denn…?“ murmelte sie vor sich hin.

    Eliza warf Carius einen viel sagenden Blick zu. Diese Angelegenheit könnte wohl etwas länger dauern…

    „Ach, Eliza, Mädchen, hast du schon gesehen, was mit Barry, dem Esel, passiert ist? Die Nase hat er sich ramponiert! Nein, so was aber auch! Leider macht ihn das nicht unbedingt attraktiver, nicht wahr?“ Ein Kichern. „Oh, übrigens solltet ihr wissen, dass ich gerade an einer neuen magischen Erfindung arbeite. Ich hoffe, ihr beide verzeiht meinen Frevel, dass ich euch und eure Ballkleider für meinen ersten Versuch missbrauchen werde, ja?“

    Oh ja, es könnte nicht nur, es würde bestimmt etwas länger dauern…

    *~*~*~*

    Bruder Sebian blätterte durch das Buch, in Gedanken versunken. Die magischen Fallen würden keine Leichtigkeit werden, so viel stand fest. Als Evan ihm scheu eine Frage stellte, sah der Mönch auf. Er lächelte zuversichtlich. „Ja, ich kann zaubern. Ich bin nicht unbedingt der beste aus meinem Orden. Aber ich kann ein wenig zaubern.“

    Er schüttelte verständnisvoll den Kopf als Evan sich entschuldigte. Innerlich freute es ihn sehr, dass der Junge so viel Interesse für die Magie zeigte. Vielleicht konnte er ihn sogar zu einem Lehrling machen, sofern Evan das überhaupt wollte. „Fragen zu stellen ist kein Verbrechen. Neugierde und Wissensdurst sind Dinge, die von großem Wert sind und oft unterschätzt werden. Man lernt nie aus, und man soll auch ja nie aufhören, Fragen zu stellen. Mareg hat euch also einen Vorgeschmack seiner Magie gezeigt, ja? Ein Feuerball ist keine große Sache für einen Dämon. Maregs Klan, oder zumindest der Klan seiner Mutter, ist bewandert in der Macht des Feuers. Du musst wissen, Evan, es gibt viele verschiedene Arten von Magie. Sowohl unter Dämonen, als auch unter uns Magiern. Hexer zum Beispiel missbrauchen die Magie, die uns geschenkt ist, für böse Zwecke. Mein Orden hat viele davon bekämpft, mit Erfolg, glücklicherweise. Nun, vielleicht habe ich vorhin etwas untertrieben. Ich kann mehr als nur ein wenig zaubern. Meine magischen Fähigkeiten verbinden die weiße, also die gute, mit der schwarzen, der bösen, Magie. Es ist nicht einfach, einen Zauber zu bewirken. Man benötigt Zutaten – Kerzen, Duftöle und Kräuter – für die besonders großen Zauber. Für die kleinen reicht eine ausreichend konzentrierte Arbeit.“

    Damit schloss er die Augen, faltete die Hände zu einer Schale auf dem Tisch und atmete tief durch. Dann murmelte er einen lateinischen Zauberspruch. Als er die Augen öffnete hatte sich in seinen Händen ein kleines Licht gebildet. Bruder Sebian nickte und lächelte sanft. „Das zum Beispiel ist ein einfacher Lichtbringer Zauber. Ich verwende ihn meistens, wenn ich in der Bibliothek meines Klosters bis tief in die Nacht recherchiere.“ Er streckte die kleine Lichtkugel dem Jungen entgegen. „Du kannst sie auch jemandem geben, der sie dringend benötigt. Der Zauber ist nicht an den Magier selbst gebunden. Zumindest dieser kleine nicht.“

    Zaghaft nahm Evan die Kugel in seine Hände und betrachtete sie fasziniert. Bruder Sebian räusperte sich. „Du scheinst ein großes Interesse an diesen Dingen zu haben. Wieso zeige ich dir nicht noch ein paar Zauber. Mit etwas Geduld und Konzentration kann ich dir vielleicht sogar welche beibringen.“

    Und das taten die beiden für die nächste Weile auch.



    Re: Forbidden Love Story

    Nishtah - 11.01.2007, 13:22


    i hab so a schnelle antwort gebn, wal i mi ablenken will... hmm... i hoff es passt so halbat...

    ----------------------------------------------------------------------------

    Keine große Verbundenheit zu den Menschen…?

    Mareg schüttelte leicht seinen Kopf, während Kamarias Worte sich in sein Hirn brannten. Wie gerne würde er ihr zustimmen, wie gerne würde er sagen, dass er die Menschen nach wie vor hasste und mit großer Sicherheit die Dämonen zu ihrer Freiheit verhelfen würde, zu Ruhm und Erfolg, eine Rasse, die niemals aussterben würde. Doch… er konnte es nicht. Er konnte dieses Versprechen nicht geben, weil in seinem Inneren ihn irgendwas davon abhielt. War es der Traum? Waren es die Worte seiner Mutter, die ihn warnen wollten? Oder war es doch Jason, der stets hinter ihm stand, obwohl er so verschlossen war und hitzköpfig gehandelt hatte. Carius, der ihm immer die Meinung sagte, ohne Rücksicht auf Gefühle oder Evan, der ihm vertraut…
    Oder war es doch Eliza…? Eliza…

    Eliza…

    Allein der Gedanke an diese junge Menschenfrau, allein die Erwähnung ihres Namens, stach ihm mitten ins Herz. Die Hoffnungslosigkeit und der Schmerz, die fühlte, erdrückten ihn beinahe, gaben ihm das Gefühl der Einsamkeit und der Leere.

    Das sanftmütige Lächeln und die angenehmen Worte Kamarias rissen den Halbdämon aus seinen Gedanken, wofür er ihr sehr dankbar war. Er wollte nicht mehr an alles denken müssen, er wollte nur mehr vergessen. Und er wollte davonlaufen, irgendwohin, und dort sein Leben weiterführen. Er wollte nichts tun, keinem glauben müssen und keine Verantwortung tragen. Tapfer zwang er sich zu einem Lächeln.

    „Deine Worte… du willst mir Hoffnung verleihen, Kamaria, und dafür danke ich dir. Doch ich fürchte, Hoffnung ist ein Luxus wofür ich keine Zeit habe. Und das bizarre ist, dass ich keine Ahnung habe, wie viel Zeit mir bleibt. Wann muss ich mich entscheiden? Und wie?“ Er fuhr sich durch sein nasses Haar. „Du sagst, die Dämonen würden mich akzeptieren, mir Respekt erweisen?“ Ein humorloses Lachen erklang aus Maregs Kehle. „Warum kann ich das nicht glauben?“ Liebevoll sah das Halbblut die zierliche Dämonin an. „Die Dämonen… die anderen Dämonen… sie sind nicht wie du…“ Er seufzte. „Warum bist du so nett zu mir? Wenn die anderen dich mit mir sehen, werden sie dich hassen, dich verstoßen, noch mehr, als du jetzt schon eine Außenseiterin bist. Ich glaube, es ist für niemand ein Glück, wenn er mit mir zusammen ist. Vielleicht ist das mein Schicksal… Retter einer Rasse und dann mein Leben lang alleine sein. Bis ich sterbe und der Tod ist dann meine Erlösung!“

    Genau in diesem Augenblick spürte Mareg, wie Kamaria sanft ihre Finger über seinen Arm gleiten ließ. Bei ihrer Bitte weiteten sich seine Augen.
    „Du willst… bei mir bleiben?“ fragte er ein wenig ungläubig. Noch nie hatte ein Dämon gebeten an seiner Seite stehen zu können und obwohl Mareg geglaubt hatte, all seinen Schmerz und Gefühle für die geliebte Rasse verbannt zu haben, so kamen diese wieder und obwohl er sich gegenüber den Menschen, gegenüber Jason und vor allem Eliza schuldig fühlte, so fühlte er sich anerkannt und stolz. Sanft nahm er Kamarias kalte Hand in die seine und streichelte diese liebend. Er musste sie nun einfach berühren, seine Finger über ihren Handrücken gleiten lassen, um sich zu bestätigen, dass die Welt doch nicht so schlecht und gegen ihn sei. Um sich zu bestätigen, dass das Universum ein wohl gesinnter, insbesondere Mareg-liebender Ort war.
    „Wenn du es so wünscht… ich würde mich über deine Gesellschaft freuen.“

    Noch lange Zeit fühlte Mareg den zärtlichen Kuss Kamarias auf seiner Wange. Ein erneuter Sturm wurde in seinem Herzen entfacht, einer, der ihm völlig unbekannt war… Seine Gefühle spielten verrückt…

    ~*~*~

    Schon von weitem erkannte Carius das kleine Häuschen der Schneiderin (oder sollte er Magierin sagen?), auf welches er und Eliza zusteuerten. Eine etwas ältere Frau trat aus der Tür und hatte einen großen Ballen Stoff in ihren Händen. Carius wollte gerade fragen, ob das die Person ist, die sie suchten, als Eliza auch schon ihren Namen rief. Maegwin erschien Carius etwas verwirrt, suchte sie doch in allen Himmelsrichtungen nach der jungen Frau, als sie diese doch noch erblickte und mit einem Lächeln ihren Namen rief.

    Carius hielt sich zurück, lächelte leicht und nickte zur Begrüßung nur mit seinem Kopf. Zauberei… noch immer kam ihm das alles wie in einem verrückten und bizarren Traum vor. Und doch… er hatte nie an Zauberei geglaubt, und trotzdem kam es ihm vor, als wäre tief in seinem Herzen ein kleiner Ort, der all dies geahnt hatte. Manchmal kommt einem etwas Unwahrscheinliches zu Ohren, und es kümmert einen nicht weiter. Doch manchmal hört man etwas Unwahrscheinliches, und es löst ein gewaltiges Echo aus. Man hat sofort das Gefühl, es bereits gewusst oder zumindest schon lange etwas sehr Ähnliches vermutet zu haben, ohne dass man sich die Mühe gemacht hätte, es aufzugreifen und zu überprüfen.

    Über das Benehmen der älteren Frau musste Carius jedoch grinsen. So hatte er sie sich nicht vorgestellt. Sie war aufgeschlossen, redelustig und einfach freundlich. Andächtig betrat er nach Eliza die kleine Hütte und sah sich um. Beinahe wirkte er etwas enttäuscht, denn er hatte erwartet, irgendwelche unnatürlichen Dinge zu entdecken, Zauberbücher oder etwas in der Art. Doch alles was er sehen konnte, waren Stoffballen, eine Nähmaschine, Tische, Stühle, eben alles was eine Schneiderin braucht.

    Ein Räuspern entkam seiner Kehle und er warf Eliza einen gereizten Blick zu. Musste sie dieses Thema so direkt ansprechen? Doch Maegwin selbst schien es nichts auszumachen, worüber der silberhaarige Mann, der bis jetzt noch keinen Ton von sich gegeben hatte, sehr froh war. Schließlich hätte sie auch einen Fluch über die beiden aussprechen können.

    „Was?“ Carius erschien beinahe erschrocken, als die ältere Frau ihn ansprach. Hastig nickte er. „Ja, der Mönch hat uns alles erzählt…“
    Maegwin lächelte gutherzig und fuhr in ihrem Redeschwall fort. Beschämt über ihre Worte, kratzte Carius sich an seinem Hinterkopf und grinste. „Eure netten Worte sind überflüssig, und ob ich ein Frauenschwarm bin, interessiert mich nicht. Wenn man sich zu sehr auf Menschen einlässt, ihnen vertraut und sie liebt, umso schmerzhafter ist es, genau jene zu verlieren. Darum gehe ich selten enge Bindungen ein. Aber es gibt nun wichtigere Dinge, über die es nachzudenken gilt. Der Ball zum Beispiel.“

    Der Schneiderin fiel wohl wieder das Anliegen ein, weshalb die beiden gekommen waren und betrat einen anderen Raum, immer wieder etwas vor sich hermurmelnd. Eliza warf einen Blick zu Carius, welcher diesen erwiderte. Er seufzte ungeduldig auf. Als jedoch Maegwin wieder etwas sagte, weiteten sich seine Augen.

    „Was?“ meinte er, lauter als er es vorgehabt hatte. „Was meint Ihr?! Magische Kleidung für den Ball?“ Seine Skepsis war nicht zu überhören. „Und wie soll das funktionieren?“

    ~*~*~

    Aufmerksam und mit strahlenden Augen lauschte Evan den Erzählungen des Mönchs, der ihm nun immer sympathischer wurde. Er hatte schon Befürchtungen gehegt, dass er ihn ermahnen würde, nicht so viele Fragen zu stellen, doch das Gegenteil stellte sich heraus. Offen erzählte Sebian über Maregs Klan und über die Zauberei. Über gute Magie und auch über jene, die diese Gabe für böse Zwecke missbrauchen.

    Mit großen Augen beobachtete Evan, wie Sebian sich konzentrierte und etwas auf Latein murmelte. In seinen Händen bildete sich eine kleine Lichtkugel, die magnetisierend auf den Jungen wirkte. Zaghaft nahm er diese an sich und betrachtete sie fasziniert, während sich seine Lippen zu einem erfreuten Lächeln formten. Erst das Räuspern Sebians erlaubte ihm, von der Lichtquelle wegzusehen und seine Aufmerksamkeit wieder dem Schöpfer dieses kleinen Wunders zu widmen.

    „Ist das Euer ernst?“ Evan schien nun von Innen heraus zu strahlen. „Ihr wollt mir wirklich solche Magie beibringen? Oh, ich wäre Euch unendlich dankbar!“

    Für die nächste Zeit erklärte Sebian dem Jungen viele kleine Zauber, sei es nur ein einfacher Schutzzauber oder ein kleiner Angriffzauber. Schnell erlernte und begriff Evan seine Worte und schon nach wenigen Augenblicken konnte er eine Holzpuppe, die als Feind festgelegt wurde, mit einem kleinen Blitz überraschen.

    Er wusste nicht, wie viel Zeit wirklich vergangen war, als plötzlich die Tür aufgerissen wurde und Evan sich erschrocken umdrehte.
    „Jason!“ rief er erleichtert aus. „Wo ist Mareg? Hast du ihn gefunden?“



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