Die Zukunft

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    Re: Die Zukunft

    marrer - 18.12.2006, 17:15

    Die Zukunft
    Und hier erblickt’ ich manch bekanntes Haupt,
    Auch jenes Schatten, der aus Angst und Zagen
    Sich den Verzicht, den großen, feig erlaubt.

    Ich war sogleich gewiß, auch hört’ ich sagen,
    Dies sei der Schlechten jämmerliche Schar,
    Die Gott und seinen Feinden mißbehagen.

    Dies Jammervolk, das niemals lebend war,
    War nackend und von Flieg’ und Wesp’ umflogen,
    Und ward gestachelt viel und immerdar.

    Tränen und Blut aus ihren Wunden zogen
    In Streifen durch das Antlitz bis zum Grund,
    Wo ekle Würmer draus sich Nahrung sogen.

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    ---------------------

    # Doch sage mir: In süßer Seufzer Zeit,
    Wodurch und wie verriet die Lieb’ euch beiden
    Den zweifelhaften Wunsch der Zärtlichkeit."

    # Und sie zu mir: Wer fühlt wohl größres Leiden
    Als der, dem schöner Zeiten Bild erscheint
    Im Mißgeschick? Dein Lehrer mag’s entscheiden.

    # Doch da dein Wunsch so warm und eifrig scheint,
    Zu wissen, was hervor die Liebe brachte,
    So will ich tun, wie wer da spricht und weint.

    # Wir lasen einst, weil’s beiden Kurzweil machte,
    Von Lanzelot, wie ihn die Lieb’ umschlang.
    Wir waren einsam, ferne von Verdachte.

    # Das Buch regt’ in uns auf des Herzens Drang,
    Trieb unsre Blick’ und macht’ uns oft erblassen,
    Doch eine Stelle war’s, die uns bezwang,

    # Als das ersehnte Lächeln küssen lassen,
    Der, so dies schrieb, vom Buhlen schön und hehr.
    Da naht’ er, der mich nimmer wird verlassen,

    # da küßte zitternd meinen Mund auch er –
    Galeotto war das Buch, und der’s verfaßte –
    An jenem Tage lasen wir nicht mehr.

    # Der eine Schatten sprach’s, der andre faßte
    Sich kaum vor Weinen, und mir schwand der Sinn
    Vor Mitleid, daß ich wie im Tod erblaßte,

    # Und wie ein Leichnam hinfällt, fiel ich hin.



    Re: Die Zukunft

    marrer - 19.12.2006, 23:47


    Die Zukunft sieht so aus, dass man das, was man jetzt nicht für möglich hält, dann direkt vor seinen Augen hat. Und deshalb ist sie auch so eine anstrengende Aufgabe, die Zukunft. Man muss sich in irgendeiner Form, gegen alle Eventualitäten bewaffnen. Am besten man fängt gleich an zu planen.



    Re: Die Zukunft

    marrer - 21.12.2006, 12:55


    Man kann der Zukunft nur mit Idiotie begegnen. Ein jeder Plan ist falsch, weil er notwendigerweise in der Vergangenheit gefasst und unter anderen Prämissen geschmiedet wurde. Deshalb lautet die Devisie, Mensch lass alles abfallen was nicht du bist. Schmeiß alles raus aus dem Haus. Und sei!

    Sei ohne Gedanken. Sei ohne Gedanken.



    Re: Die Zukunft

    marrer - 24.12.2006, 22:35


    Die Zukunft ist schlechter als die Gewohnheit. Alles was du jetzt gewohnt bist, musst du ablegen um neue Höhen erklimmen zu können. Frohe Lieder immer wieder, frohen Mutes durch die ganze Welt.



    Re: Die Zukunft

    marrer - 30.12.2006, 02:53


    Feinste, hochfrequente Vibrationen durchzuckten das Bücherregal. Ein fetter Band rutschte heraus. Mit einem klatschenden Schlag, lag er geöffnet auf dem Fussboden. Siebenhundert Seiten wurden wie von geisterhand durchgeblättert und registriert.



    Re: Die Zukunft

    LennoxLewis - 30.12.2006, 14:10


    denken wir nicht an die zukunft sondern an die gegenwart und lassen die gegenwart die zukunft werden!



    Re: Die Zukunft

    marrer - 31.12.2006, 13:18


    Aber das was in der Zukunft ist, ist noch nicht passiert, wohingegen das was in der Gegenwart ist, gerade passiert. Jede Gegenwart war gerade noch Zukunft. Jede Zukunft wird einmal Gegenwart sein. Aber das Selbe ist es nicht.



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