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Re: Schwebi-Ausweis
Akshaya - 09.12.2006, 23:59Schwebi-Ausweis
Hallo,
ich weiß gar nicht ob ichs erzählt habe, ich habe im Sommer endlich meinen Schwerbehinderten-Ausweis beantragt. Vor 3 Wochen oder so kam dann der Bescheid auf 60 ohne Merkzeichen. Grundlage war "psychische Störung und Migräne".
Ich habe dann gleich einen Widerspruch eingereicht und um Herausgabe der Unterlagen, aufgrund derer entschieden wurde, gebeten. Selbige kamen heute an.
Darunter alle 3 Gutachten der EU-Rente. Ich bin jetzt noch sprachlos. Bis dato wusste ich ja nicht, wegen welcher Diagnose ich denn berentet sei.
Nun denn.
Im ersten Gutachten 2002 hat mich eine Frau Biel nicht mal ne Stunde gesprochen und hat mir gleich eine schwere Borderlinestörung attestiert. Auf dieses Gutachten stützte sich dann auch der zweite Gutachter 2004. Das dritte von diesem Jahr habe ich gar nicht mehr angefangen zu lesen.
Jedenfalls ist mein Grad der Behinderung ebenfalls wegen einer angeblichen schweren Borderlinestörung auf 60 begutachtet worden, nach Aktenlage. Das Vorliegen eines Aspergersyndroms sei übrigens unwahrscheinlich.
Ich kotz gleich.
Akshaya
P.S.: Es ist schon erstaunlich, dass ich seit rund 5 Jahren wegen einer Diagnose berentet bin, die ich offiziell nie erhalten habe, sondern nur von einer Gutachterin, die mich nicht einmal kennt. Jetzt weiß ich wenigstens, warum der Gutachter dieses Jahr mich nach Borderline fragte ...
P.P.S.: gut, dass ich bei der VdK Mitglied bin, da erhoffe ich mir Hilfe beim Formulieren des Widerspruchs.
Re: Schwebi-Ausweis
eiskristall - 10.12.2006, 10:30
meinegüte, wie krass.
is wie bei jemand, der nur 1 wort (diagnose) kennt und dieses wort ganz stolz bei jeder passenden und unpassenden gelegenheit anbringt.
im moment scheints das wort borderline zu sein.
sowas spricht nicht grad für intelligenz.
auf der anderen seite: ich denk mal, besser eine bewilligte rente mit borderline, als keine mit der wahrheit.
die ignoranz ist halt einfach nervig und beleidigend.
Re: Schwebi-Ausweis
Miracles - 10.12.2006, 18:12jesses
also ehrlich-da drüber könnt man sich dauernd aufregen.wir haben ja auch so ne megaliste mit diagnosenund dieses borderlein haben die ja auch da reingepackt weil die nicht in der lage sind sich da an die zuständigen ärzte zu wenden.wir fragen uns halt imme rwieder was denn dann soll ständig alle unterlagen zig mal da hinzusenden da die eh nie wirklich gelesen werden.
wir warten ja grad momentan immer noch auf bescheid und unser schwebigrad liegt immer noc bei 30.hier hat keiner kraft und nerf das anzufechten weils soooo mühseelig ist .dabei wärs auch besser wegen noch paar euros steuervergünstigung aber die machen einem wenig hoffnung grad-auch der vdk.
es is alles so bäh und man kommt sich wirklich vor als näme man uns nie und nimmer als mensch für voll.das is das schlimmste dabei.
Re: Schwebi-Ausweis
Akshaya - 02.01.2007, 08:51
Heut um 14:30 kommt der Landesgeschäftsführer der VdK zu mir (warum grad der, weiß ich nicht, aber vielleicht wohnt er in der Nähe?), um mit mir den Widerspruch wg. Schwebi-Ausweis durchzugehen. Drückt mal die Daumen.
In den Gutachten stand soviel Mist, über manches musst ich glatt lachen. Die eine behauptet, ich hätte meine Ausbildung erst angefangen und dann abgebrochen, um dann nach Holzminden zu gehen (war ich nienich, und der erste Ort blieb offen), der zweite fand, ich hätte meine Ausbildung in München gestartet. Nun, ist ja auch logisch, wenn ich vom Weserbergland nach München jeden Tag fahren müsste mit dem Bus liegt Holzminden doch glatt näher *verybreitgrins* Ob ich die Ausbildung je abgeschlossen habe, hätte nicht geklärt werden können. (Well, hasse Abschluss? Ja? gut!)
Wahr ist, dass ich meine Ausbildung in Minden begonnen habe, als ich noch in Bad Oeynhausen wohnte. Diese habe ich dann für ein paar Monate ruhen lassen, bin in dieser Zeit nach Minden gezogen, um in Minden dann meine Ausbildung zu beenden und dort auch mein Praktikum zu machen.
Himmel. Der Doc, der fand, ich hätte in München meine Ausbildung gemacht, fand übrigens auch, dass ich durchaus imstande sei, 2-3 Stunden leichte Frauenarbeiten, die wenig geistig fordert, durchzuführen.
Ob die eigentlich auch lesen, was die da für einen Scheiß schreiben? Nach Denken frag ich gar nicht erst...
Akshaya
Re: Schwebi-Ausweis
Akshaya - 02.01.2007, 08:53
Nochwas: das aktuellste Gutachten aus diesem Jahr wurde gar nicht berücksichtigt. Und der zweite Gutachter, der Typ mit München und leichter Frauenarbeit, sagte, der Arzt, der das Asperger-Syndrom feststellte, hätte so undeutlich und undurchsichtig geschrieben, dass er das nicht berücksichtigt hätte.
Na danke fürs Gespräch.
Nur schade, dass gerade der Arzt, der voll hinter mir stand, vor kurzem gestorben ist. Aber ich schaff das auch so.
Akshaya
Re: Schwebi-Ausweis
Miracles - 02.01.2007, 15:43....
meine güte das is ja mal wirklich wieder aussagekräftig was den nutzen und den sinn von gutachten angeht.himmel wenn dummheit blasen schlagen würde......
wir haben nie die gutachten angefordert-eben aus selbeigen grund den du schreibst.haben sowas schon von zu vielen gehört und denken diese form der nachhaltigen erniedrigung kann man sich schenken.ansich ist sowas wirklich verwerflich wie da mit menschen und deren lebensgeschichten umgegangen wir.
man sollte meinen das,wenn man schon wen begutachtet,auch das dann drinsteht was den aussagen entspricht.aber wir habens ja schon oft genug selber durch das die nicht wirklich hinhören und wenn sie was nicht richtig verstehn einfach was zusammenbasteln.man merke auch an das die dafür zwischen 2-3tausen euros kassiern.
finds jedenfalls mutog von dir das du das echt durchgelesen hast und auch nochmal widerspruch wegen schwebi einlegen willst.
drück dir die daumen für nachher.
Nike
Re: Schwebi-Ausweis
Akshaya - 02.01.2007, 16:27
Weg isser. Ist zu spät hier gewesen, war so viertel vor 3. Hat sich die Gutachten so halb durchgelesen, was er alles gesagt hat, kann ich jetzt nicht wiedergeben, das ist grad im Nirwana verschwunden. Essenz ist aber, dass man die Diagnose(n) nicht anfechten sollte, dass 60 schon hoch sei, dass das "G" wohl eh keinen Erfolg haben wird und das einzige, was geht, ist die rückwirkende Feststellung ab 2001, weil das in den Gutachten drin steht.
Akshaya
*die sich jetzt mal zurückzieht und ne Runde weinen wird, weil sie fürchterlich enttäuscht ist*
Re: Schwebi-Ausweis
eiskristall - 02.01.2007, 20:40
die haben doch echt ein rad ab. extremdebile, die am besten mit einem stempel umgehen können :twisted:
und wenn ich "leichte frauenarbeit" lese, krieg ich eh nen hals. es gibt keine leichte frauenarbeit, das ist eine erfindung von männern, die bestimmte tätigkeiten, die ihnen zu anstrengend, zu monoton und zu ekelhaft sind, abzuqualifizieren und schlechter zu bezahlen.
Re: Schwebi-Ausweis
Akshaya - 05.01.2007, 10:03
Na, dann rekapituliere ich doch noch mal, was der nette VdK-Mensch so gesagt hat.
Wie erwähnt, er kam 15 min zu spät und blieb nur 30 oder so. In dieser langen Zeit blätterte er meine sorgfältig zusammengestellten Unterlagen durch, blieb insbesondere bei den Gutachten der BfA hängen, warf einen Blick, dann einen genaueren Blick auf das von Dr. Koester Geschriebene, kommentierte dies mit "na ist ja auch nicht so aussagekräftig", ignorierte geflissentlich meinen gestellten Antrag mit von mir unter höchster Konzentration geschriebenen Begründung und Darstellung meiner Beschwerden und kam zu dem Schluss, dass ich "schlafende Hunde nicht wecken" solle.
Well. Der Gute fand, ich zitiere mal, dass ich "mit dem GdB von 60 zufrieden sein sollte", da "solle man nicht gegen an gehen, weil wohl sowieso nicht mehr rauskommen würde" und "60 ist schon reichlich hoch, die Skala geht ja nur bis 100". Wegen welcher Diagnose, sei am Ende unerheblich, da ja nur die Beschwerden zählen würden (Anm. d. Autorin: die ja nicht einmal beachtet wurden!!).
Das Merkzeichen G würde ich nicht bekommen, da ihm auch Fälle von geistig Behinderten bekannt seien, bei denen das Gericht entschieden hat, dass "der Betroffene nach ausreichend Üben die Wege allein gehen kann". Trifft auf mich ja auch zu.
Das einzige wäre, was er mir empfehlen könne, ein Dreizeiler, in dem ich verlauten lasse, dass ja bereits in den Gutachten genannt wurde, dass die Störung seit mindestens 2001 bestünde. Ich könne also rückwirkend die Feststellung beantragen.
Er hat dann noch verlauten lassen, nachdem er die Definition von Autismus und Asperger in seinem GdB-Büchlein ausreichend studiert hat, dass das ja bereits im Schulalter vorliegen müsse, aus den Unterlagen geht sowas aber gar nicht hervor und ich hätte ja schließlich auch Abitur. (Dass ich einen Brief vom Schulamt beigelegt hatte, dass ich vom Regelunterricht für ein Jahr befreit wurde, hat er wohl bei seiner gründlichen Recherche innerhalb meines Blätterstapels übersehen).
Und zudem würde ja auch keiner der Gutachter auf irgendwelche sozialen Inkompetenzen meinerseits eingehen (Was heit es eigentlich, wenn ein Gutachter schreibt, ich würde kaum Augenkontakt aufnehmen? Oder dass ich kaum Freunde habe?).
Bis zum 06.02.2006 (! <-- so stand es tatsächlich im Brief vom Versorgungsamt, aber da muss ich mich sowas von beeilen, dass ich den Termin kurzerhand um ein Jahr verlegt habe) soll ich die Begründung für den Widerspruch eingereicht haben. Was nun genau in diesem Dreizeiler stehen soll, weiß ich nicht. Gottseidank kommt mein Muttertier vorher noch vorbei, dann können wir gemeinsam formulieren.
Oh, da fällt mir noch ein, als er bereits seine Sachen gepackt hat, war ich noch gar nicht fertig. Völlig paralysiert gelang es mir dennoch, ihn noch nach der Nachberechnung meiner Rente zu fragen. Seine Antwort war so bezeichnend wie das gesamte Gespräch mit ihm:"Da schick ich Ihnen was zu. Was die Leute in WISO und den ganzen Sendungen verbreiten, ist oft totaler Unsinn. Ich glaube nicht, dass das für Sie was wird." <-- ohne meinen Rentenbescheid gesehen zu haben, der lag nämlich nicht dabei, sondern den hab ich mir aufgehoben, ich wollte die Themen trennen.
Sprachs und entschwand zur Wohnungstür.
Ich hoffe, auch die Auties unter Euch haben gemerkt, dass auch ich als Autie durchaus sarkastisch (oder ironisch oder zynisch, ich kann das nicht auseinanderhalten) sein kann und dieser Bericht davon nur so trieft.
Ich schrei gleich. Nein. Jetzt. AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAaaaaarrggggghhhh!!!
Re: Schwebi-Ausweis
Miracles - 05.01.2007, 11:41hm..
hallo du
ich hatte mir das ja schon in etwa so gedacht(kenn so dinge ja aus den letzten 6 jahren mit gutachtern)das nicht viel bei rumkommt.einzigst muß ich anmerken das wir hier beim vdk wesenlich nettere leuts zu haben scheinen.allerdings weis ich auch aus der diakonie(wo wir ja öfter warn und wo auch andre seelischkrüppels hinkommen)das sogar bei einigen vor etwa zwei jahren rückstufungen erfolgen beim grad der behinderung.daher konnt ich dir echt nicht allzuviel hoffnung machen.die sind beim versorgungsamt echt ganz schlimm geworden,obwohl sie ja prinzipiell keine finanziellen leistungen erbringen müssen.ich kann auch ganz und garnicht nachvollziehn nach welchen gesichtspunkten einschränkungen des ,,normalen,,lebens bei denen gehandhabt werden.ich weis nur selber und auch von den berichten andrer betroffner,das dies irgendwelchen blödsinnigen katalogen entspringt .bei klagen kommen auch oft mal grad 5 prozentpunkte mehr raus wenn du großes glück hast. ob sich dann dieser streß und aufwand lohnt ist fraglich.
private klagen(sofern man das finanziell könnte )haben noch weniger erfolg als die übern vdk.das weis ich sicher.
ich würd dir ja so gern auch was tröstliches schreiben,da ich weis wie scheiße man sich fühlt wenn man als mensch nicht ernstgenommen wird.es ist aber leider so das auch unsre letzte thera sowie die neue und die ärztin aus der klinik auch nur bestätigen das man das wirklich nicht auf sich persönlich beziehn soll(was ich bisher auch immer noch nicht wirklich geschafft hab).die schlagen sich mit der materie selbst bei schwer psychotikern und shcizos rum.du hast leider wie wir das pech das es offensichtlich auch schon früher viel zu wenig gute unterlagen gibt(wenn überhaupt welche) und späterhin das kaum auszubügeln ist.manchmal hab ich den eindruck das die ,,jüngere generation,,oft an bessre fachleute gerät,mehr diagnostische chancen hat und dadurch auch bessre gutachten.allerdings auch nicht immer.
bleibt uns nur trotzdem nicth aufzugeben-aber dabei doch zu versucheh nicht zuviel energie nutzlos an diverse leute zu verpulvern.
ich glaub ich muß mich in diesem jahr auch erstmal wieder irgendwie ausgraben nachdem ich fast das ganze letzte jahr in einer art dauerabschaltmodus irgendo vor mich hingedümpelt bin.
ich finds gut das du dir mal wieder etwas luft machst.
Nike
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