GNOSIS UND MYSTIK

Untitled
Verfügbare Informationen zu "GNOSIS UND MYSTIK"

  • Qualität des Beitrags: 0 Sterne
  • Beteiligte Poster: suesses_hundi[RM]
  • Forenurl: Klick
  • aus dem Unterforum: MyStIk
  • Antworten: 1
  • Forum gestartet am: Samstag 18.11.2006
  • Sprache: deutsch
  • Link zum Originaltopic: GNOSIS UND MYSTIK
  • Letzte Antwort: vor 17 Jahren, 5 Monaten, 2 Tagen, 22 Stunden, 47 Minuten
  • Alle Beiträge und Antworten zu "GNOSIS UND MYSTIK"

    Re: GNOSIS UND MYSTIK

    suesses_hundi[RM] - 23.11.2006, 23:29

    GNOSIS UND MYSTIK
    Dem ersten Anschein nach, sind Gnosis (oder auch Gnostik) und Mystik widerstreitende Gegensätze. So bedeutet Gnosis dem Wortsinn nach: Erkennen Gottes bzw. Gotteserkenntnis, was Aktion voraussetzt, mit welcher erkannt werden kann. Hat man erkannt, so kann aus dem Erkannten die Erkenntnis als Produkt dessen folgen. Die Mystik dagegen unterbindet mit dem Schließen der Augen und Lippen zu einer Selbstversenkung jede äußere Aktion. Indem die Gnosis auf einem klaren Außenbezug beruht, hat die Mystik einen ebenso klaren Innenbezug. Dennoch erwartet man gemeinhin von der Mystik ein Erkennen von bisher nicht Erkanntem zu einer daraus resultierenden und weiterführenden Erkenntnis. Festzustellen ist demnach ein der Gnosis und Mystik gemeinsames Ziel: die Erkenntnis von Höherem, bzw. Übersteigendem bzw. Transzendentem, womit sich ein entsprechend gemeinsamer Schnittpunkt von Gnosis und Mystik ergibt.

    Konkret bedeutet Gnosis: Gotteserkenntnis, weshalb dann Gnostik die Lehre von der Gotteserkenntnis ist. Und die Mystik ist ja gemäß oben stehender Definition ein religiöses Verhalten mit dem Ziel einer erfahrbaren Verbindung mit Gott. Wenn also nicht die an der Äußerlichkeit festgemachte Gnosis und die an Innerlichkeit gebundene Mystik den Unterschied von Innen und Außen aufweisen würden, wäre zwischen beiden kein Unterschied feststellbar. Da wir die beiden Begriffe hier nicht miteinander vermengen wollen, gilt es deren Unterscheidungsweisen zu untersuchen. Fangen wir nun bei der Gnosis und ihrer Anbindung an die Äußerlichkeit an.

    Auf einen Nenner gebracht könnte man da schlicht sagen: Ohne Aktion keine Reaktion! Oder ein anschauliches Beispiel: Wer immer bloß auf der Couch liegt, und dort sein ganzes Leben verbringt, derjenige wird am Ende über Erfahrungen und Erkenntnissen verfügen, die mit der Couch zu tun haben, und in deren Mittelpunkt die Couch steht. Ob und inwieweit sich Gnosis im Leben eines Menschen verwirklicht, ist abhängig von seiner nach außen gerichteten Einsatzbereitschaft neue Erfahrungen zu machen. Wobei dann hier im Mittelpunkt seines Forschens und Strebens die intensive Suche nach der existenziellen Wahrheit und Wirklichkeit stehen muss. Und indem unser Unterbewusstsein ja auch von unseren Wünschen und Bestrebungen gesteuert wird, das Unterbewusstsein zu einem sehr großen Teil unsere Entscheidungen wiederum beeinflusst, wird bei solcher Wechselseitigkeit ein sich aufschaukelnder Prozess in Gang gesetzt, welcher nicht ohne einschneidende Resultate bleiben wird.

    Insbesondere sind es da nicht für möglich gehaltene Begegnungen und Begebenheiten, die dann eintreten werden, weil es eine universelle Ausrichtung auf die geistige Mitte allen Daseins gibt. Das heißt, das alles um einen herum sich in einer Weise formiert sowie arrangiert, dass man seinem angepeilten Ziel langsam aber sicher unaufhaltsam näher kommt. Denn die Bestimmung des geistbegabten Menschen ist die ihn befruchtende Begegnung mit dem universalen Geist des Lebens, auch Heiliger Geist oder Allgeist genannt. Der Einzelne muss nur in Wahrhaftigkeit wollen und streben. Dann verwirklicht sich das, was in vielerlei Umschreibungen immer nur das eine und alles ist: Die Spiegelung von Selbst und All, zu einer reflexen und beseligenden Erkenntnis der Einheit allen Seins mit dem eigenen Ich. Dann erkennt man den kosmischen Urgrund, gleich wie man nach dem Gesetz der Reflexion von dort erkannt worden ist, was den Tod prinzipiell überwunden sein lässt. Denn die Reflexion mit dem unvergänglichen Universum bedeutet die Aufnahme von Leib und Leben in dessen Unvergänglichkeit, womit sich die Gnosis erfüllt hat.

    Anders sieht es bei der Mystik aus, welche die Gnosis nicht ersetzen kann. Eine Mystik, die sich ausschließlich über das Innenleben eines Menschen zuträgt, wird keinerlei gnostische Gotteserfahrung der vorgenannten Art erbringen können. Die Sinneswahrnehmungen abschaltende Selbstversenkung zur Erlangung höherer Weisheiten und auch von Einsichten in die je eigene Existenzweise ist eben nicht mit einer alle Sinne in Anspruch nehmenden Reflexion des Universums zu vergleichen. Auch würden die Erkenntnisse der bekannten und berühmten Mystiker zu konkreten Aussagen über die Existenz von allem geführt haben, was nicht der Fall ist. Alle wichtigen Begriffe wie Geist, Seele, Universum und Leben konnten von ihnen entweder gar nicht oder nur schwammig unzureichend erklärt werden. Während nun die Gnosis in rationaler Beanspruchung den Menschen nachhaltig und weitgehend in die personale Verantwortung nimmt, bleibt der Mensch in der Mystik personal unverpflichtet, wie es eben bei einer emotionalen auf sich selbst beschränkten Beanspruchung auch nicht anders möglich sein kann.

    Wer es nur mit sich selbst und den Ausflüssen seiner selbst zu tun bekommt, der wird in der Regel auch nicht auf die Idee einer hierbei neu entstandenen Verantwortungspflicht gestoßen sein. Ganz anders bei der Gnosis, wo die sowohl rational als auch emotional erlebte Allspiegelung in eine personale Umgestaltung und Neuwerdung ruft, mit allen sich daraus ergebenden Konsequenzen hinsichtlich Verantwortung und Verpflichtung. Im Endeffekt deckt die Gnosis als emotionales wie auch rationales Ereignis die Mystik mit ab, so dass sich die echte und wahre Mystik - im Sinne einer tatsächlichen Verbundenheit mit Gott - nur im Rahmen der Gnosis zuzutragen vermag. Auch könnte man dann sagen, dass die Gnosis mit der Gefordertheit aller Sinne die bessere Mystik ist, die für sich selbst genommen bei einer Selbstversunkenheit zugleich auch einen zwangsläufigen Realitätsverlust mitbringt. Unsere gegenwärtige Existenzweise ist bekanntlich die, dass die sinnlich erfahrbare Außenwelt die objektive Wirklichkeit stellt, und unsere leibseelisch subjektive Innenwelt ihr in jeder Hinsicht untergeordnet ist.

    Nur Gott der Herr ist in seiner Allmacht allein derjenige, der seine subjektive Innenwelt zur objektiven Außenwelt zu kehren und zu bestimmen vermag. Das müssen wir Machtlose ernüchtert zur Kenntnis nehmen, und darauf haben wir uns - wie viele Bibelverse zeigen - zu unserem Heil einzustellen.



    Mit folgendem Code, können Sie den Beitrag ganz bequem auf ihrer Homepage verlinken



    Weitere Beiträge aus dem Forum Untitled

    Mal eine rene treffveranstaltung mal eröffnen hier - gepostet von suesses_hundi[RM] am Mittwoch 17.01.2007
    die femdom - gepostet von morgana am Dienstag 23.01.2007
    erfahrungsbericht - gepostet von morgana am Sonntag 25.02.2007
    Geister Net - gepostet von morgana am Dienstag 13.11.2007



    Ähnliche Beiträge wie "GNOSIS UND MYSTIK"

    Mystik Live - Mystik Live (Freitag 09.11.2007)
    Mystik - administratoren (Sonntag 08.05.2005)
    Islamische Mystik - Aysha (Dienstag 07.12.2004)
    DEFINITIONEN DER MYSTIK - suesses_hundi[RM] (Donnerstag 23.11.2006)
    Mystik & Aberglaube RULES - Lavendel (Mittwoch 11.10.2006)
    23./24.05. - Uwe (Dienstag 06.05.2008)
    der begriff mystik - morgana (Mittwoch 22.11.2006)
    Islamische Mystik - Aysha (Dienstag 07.12.2004)
    Mystik - Soundmaster (Dienstag 26.06.2007)
    Mystik Wind - freddy (Donnerstag 09.03.2006)