DEFINITIONEN DER MYSTIK

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    Re: DEFINITIONEN DER MYSTIK

    suesses_hundi[RM] - 23.11.2006, 23:27

    DEFINITIONEN DER MYSTIK
    Zunächst die begrifflichen Erklärungen aus dem Wörterbuch rund um die Mystik:


    1. Mystik: Religiöses Verhalten mit dem Ziel einer erfahrbaren Verbindung mit Gott.

    2. Mystik: Geheimlehre

    Mystiker, Mystikerin: Anhänger der Mystik

    1. mystisch: die Mystik betreffend

    2. mystisch: geheimnisumwittert

    1. Mystizismus: Neigung zu religiöser Schwärmerei

    2. Mystizismus: Wunderglaube


    Mystik kommt von "myo" (griech. schließen) in der speziellen Bedeutung, dass man die Augenlider schließt, um sich dabei völlig auf sich selbst zu konzentrieren. Mystik meint den auf diese innerliche Weise zu erreichenden Kontakt zum Übersinnlichen und Göttlichen, als ein quasi geistiges Eintauchen in die wie auch immer geartete Transzendenz (vgl. z.B. transzendentale Meditation). Dabei geht es allen mystischen Lehren im Letzten um eine Allvereinigung, der so genannten "unio mystica", bzw. der geistseelischen Einheit des Ichs mit dem Universum, als dem anzustrebenden und zu erlangenden höchsten Ziel im Dasein. Weil man sich hierbei ohne irgend eine Anleitung immerfort im Kreise drehen kann, wurden von einigen Leuten schon geheimnisvolle Anleitungen für ein erfolgreiches mystisches Verhalten entwickelt. Unter dem Sammelbegriff der Esoterik (= Geheimlehren) dürften sie einem interessierten Fachpublikum wohl näher bekannt sein.

    Viele namhafte und berühmte Autoren und Schriftsteller - angefangen von der Antike bis hin zur jüngsten Gegenwart - gelten als Mystiker, weil man in ihren Schriften klare Bezüge zur Mystik feststellen konnte. Indem die Mystik als eine Art individuelle Innenschau ihrer Subjektivität nach dann objektiv ein breites Feld darstellt, gibt es demgemäß über die Mystik voneinander abweichende Anwendungs- und Verstehensweisen. So zeigen ja einige der Mystiker pantheistische Tendenzen, was im Hinblick auf die zentrale Allvereinigung nicht verwundert. Wieder andere meinen, Mystik sei auch mit nichtchristlicher Esoterik gleichbedeutend, da es ja bei beidem im Kern um das Verborgene bzw. Geheime gehe.

    Von der Mystik leitet sich der Mystizismus ab, sozusagen eine Systematisierung der Mystik als Gegensystem zu den Naturwissenschaften, welche auf harten beweisbaren Fakten gründen. In der Mystik gibt es folglich weder Fakten noch Beweise, weil nun einmal subjektive Innenerfahrungen sich jeder äußeren Überprüfbarkeit entziehen. Damit aber rückt die Mystik in einen gefährliche Nähe zur Psychopathologie. Denn wer vermag schon zu sagen, ob das Erlebte nicht nur Fantasie ist und bleibt. Die Wirklichkeit ist bekanntlich immer das, was wirkt. Aber ein jeder weiß natürlich auch, welche reale tatsächliche Wirkung offenbare Trugbilder zu entwickeln vermögen. Dann verfließen die Grenzen von sowohl objektiver als auch subjektiver Realität. Und wer da nicht die kritische Oberhand behält, und stattdessen in den Strudel der Ereignisse gerissen wird und darin untergeht, der erleidet schweren Schaden an Geist und Seele.

    Mystik bedeutet von daher für den ernsthaften Mystiker immer ein äußerst gefährliches Spiel mit der geistseelischen Gesundheit. Einen gewissen Schutz bietet einzigst der christliche Glaube, indem hier klare Grenzen vorgegeben sind, die der Christ im Rahmen seines Glaubens bei sich einzuhalten verpflichtet ist. Dann stabilisieren auch die spirituellen Erfahrungen den Geist und die Seele, und destabilisieren nicht etwa, wie es bei Weltverhafteten und Materialisten fast zwangsläufig die Folge sein muss. Denn wer sein Herz an die Welt der Dinge gehängt hat, der wird dann bei seiner den Gegensatz herauskehrenden Innenschau später mit sich selbst nicht mehr fertig werden können.

    Diejenigen, welche das wissen und respektieren, aber von der Mystik nicht ablassen wollen, die machen dann aus ihr eine quasi ungefährliche Philosophie der bloßen Befassung mit ihren Gefühlen und Gedanken. Da geht es sodann nicht mehr nur um eine erleuchtende aber potenziell gefährliche Konfrontation mit dem ganz Anderen, nämlich dem universalen Geist und der eigenen Seele. Dann begeht man Selbstbetrug, und überträgt einfach die gewohnte äußere Welt in das eigene Innere. Was man daraufhin in sich selbst findet, ist das, was man hier - bewusst oder unbewusst - mit hinein genommen hatte. Das ist entweder gar nichts, oder bestenfalls eine andere - kontemplative - Perspektive des Alltags. Nur wer bereits zuvor schon grundlegend Neues in sich hinein gelassen hat, der wird zum Naturgesetz dann etwas entsprechend Neues in sich finden können (Joh 3,3 - Joh 3,7).

    Echte Mystik ist darum nur die christliche Mystik. Da geht es um das grundlegende Neue, sowie auch die Wahrheit und Wirklichkeit an sich. Christliche Mystik definiert sich als ein Prozess, wo zuerst in den Menschen der Geist des Alls bzw. Universums einzukehren hat, um unter seinem Einfluss erst dann das Licht eben dieses universalen Geistes in sich entdecken zu können. Eine Innenschau ohne diesen Heiligen Geist führt zu allem möglichen, aber nicht zu dem, was die Grundlage allen Seins bildet. Und die wiederum ist das Leben selbst, quasi das Leben in Person, wie es der Herr von sich selbst sagt. Ohne diesen Heiligen Geist ist die ganze Mystik ein hoffnungsloses sowie gänzlich unnützes Unterfangen (Lk 9,25 - Joh 6,63).

    Bei dem nun zu erwartenden Einwand von Nichtchristen, dass auch die Mystik anderer Religionen das universale Licht zum zentralen Inhalt habe, und dort erlebt werden könne, sei hier entgegnet, was es denn Plato oder Buddha oder Derwischen oder all den Anderen gebracht hat, in sich selbst ein universales Licht gesehen und erlebt zu haben. Ohne die Reflexion, die den Betrachter in das Licht mit hinein nimmt, bleibt man lediglich ein Zaungast der Schau. Eine Reflexion findet ja lediglich dann statt, wenn das in einem vorausgegangenen Akt zum Bestandteil der Person gewordene Licht mit in eben dieses Licht hinein nimmt, so dass eine Spiegelung gegeben ist. Sie bedeutet, dass man sich über das Licht selbst erkennen kann, was einem die direkte Teilhabe an dem universalen Licht bringt (Tho 111). Die christlich reflexe Erkenntnis des eigenen Selbst meint, dass man sich seiner Einmaligkeit und Unsterblichkeit bewusst geworden ist. Und so konnten einst Plato, Buddha und Andere zwar von dem erlebten universalen Licht berichten, ohne jedoch wie ein Christ jemals von ihm Anteil erhalten zu haben.

    Der Überleben bringenden Teilhabe am Universum in Person, bzw. dem Leib Christi als dem (universalen) Licht der Welt (Joh 8,12), geht grundsätzlich das Heilige Abendmahl voraus. Es versteht sich als ein Empfang des Allgeistes bzw. Heiligen Geistes, und als eine echte persönliche Taufe Jesu Christi. Und die wiederum ist davon abhängig, dass - gemäß den Aussagen Jesu - dem eine tiefgreifende Metanoia (Umwandlung, Veränderung, Bekehrung) der Person vorausgegangen ist (Tho 037 - Mk 10,25 - Mt 18,3). Dann erst sind die erforderlichen Vorbedingungen erfüllt, die Christliche Mystik - zu einer Art geistseelischen Schau Gottes des Herrn - Wirklichkeit werden lassen, als die so genannte Mystik Gottes oder auch Gottesmystik. Die Bibel verwendet für ein solchermaßen tiefgreifendes Ereignis kosmischer Qualität den mystischen Begriff des "offenen Himmels", gemäß den nachstehenden Versen:

    Joh 1,51 Und er spricht zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, von nun an werdet ihr den Himmel offen sehen und die Engel Gottes auf- und niedersteigen auf des Menschen Sohn!

    Apg 7,55 Er aber, voll heiligen Geistes, blickte zum Himmel empor und sah die Herrlichkeit Gottes und Jesus zur Rechten Gottes stehen; Apg 7,56 und er sprach: Siehe, ich sehe den Himmel offen und des Menschen Sohn zur Rechten Gottes stehen. Was subjektiv gesehen und erkannt wird ohne eine Entsprechung in der objektiven Umwelt, das ist innerlich und damit mystisch. Denn wir dürfen davon ausgehen, dass die ihn umgebende Menschenmenge eine solche Vision nicht gehabt hatte, was ja sonst die Steinigung des Stephanus mit Sicherheit verhindert hätte.



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