DRK privatisiert den Rettungsdienst

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    Re: DRK privatisiert den Rettungsdienst

    Illuminati - 06.11.2006, 17:16

    DRK privatisiert den Rettungsdienst
    Ostthüringer Zeitung hat folgendes geschrieben: DRK privatisiert den Rettungsdienst

    Kreisversammlung gibt grünes Licht für GmbH-Gründung - Gehaltseinbußen erheblich
    Von OTZ-Redakteur Uli Drescher Schleiz. Der Protest der DRK-Rettungsdienst-Mitarbeiter am vergangenen Freitag in Schleiz gegen eine drohende Privatisierung (OTZ berichtete) blieb ohne Beachtung: Mit 17 Ja-Stimmen und einer Enthaltung gaben die ehrenamtlichen Kreisversammlungsmitglieder den Weg frei für die Gründung einer gemeinnützigen GmbH, die ab 1. Juli 2007 die Aufgaben des Rettungsdienstes wahrnehmen soll.

    Am Mittwoch durften die Mitarbeiter ganz offiziell die Kröte schlucken. Ihnen wurden gleichzeitig unbefristete neue Arbeitsverträge auf der Basis eines Tarifvertrages angeboten, der mit dem Deutschen Handels- und Industrieangestellten-Verband (DHV), Mitgliedsgewerkschaft des Christlichen Gewerkschaftsbundes (CGB), abgeschlossen wurde. Vor allem langjährigen Beschäftigten drohen damit Gehaltseinbußen bis zu 20 Prozent.

    Geschäftsführer Ralf Adam sieht keine Alternative zu einer Privatisierung, um den Rettungsdienst beim DRK überhaupt zu erhalten. "Seit vielen Jahren müssen wir den Rettungsdienst bezuschussen", stellt er fest. Im Jahre 2004 waren es 202 000 Euro, im vergangenen Jahr 95 000 Euro und in diesem Jahr sei schon zum 30. Juni diese Summe erreicht worden. "Das Geld fehlt bei den anderen Aufgaben unseres Kreisverbandes. Wenn das so weiter gehen würde, brächten wir den ganzen Verband in Gefahr. Unser Ziel ist deshalb, den Rettungsdienst auf wirtschaftliche Füße zu stellen." Die Ursachen für die chronischen Verluste beim Rettungsdienst sieht Adam vor allem darin, dass die Krankenkassen die wirklichen Kosten nicht interessieren. "Die Kassen fordern die Umwandlung von Vollzeit- in Teilzeitstellen und die Reduzierung der bezahlten Bereitschaft. Das ist zwar mathematisch möglich aber rechtlich nicht", so Ralf Adam. Dazu komme, dass ab 2007 von den Kassen ein Nachlass auf alle Fahrtkosten von 3 Prozent verlangt werde, gleichzeitig die Mehrwertsteuer um 3 Prozent steigt und die Kraftstoffpreise unkalkulierbar sind. "Nach der Gesundheitsreform gibt es keine Verhandlungen mehr mit den Krankenkassen. Leistungen werden dann bei uns ähnlich dem DRG-System in den Krankenhäusern pauschal abgegolten. Für uns heißt das - entweder wir können uns darauf einstellen oder wir müssen aufgeben."

    Adam räumt ein, dass es im Vorfeld der Kreisversammlung auch Vorschläge aus den Reihen der Mitarbeiter gab, so zum Beispiel den Urlaub zu kürzen oder die Wirksamkeit der 48-Wochenstunden laut Tarifvertrag ein Jahr hinauszuschieben. Auch sollten die Krankenkassen zur Kostenübernahme gezwungen werden und ein Beitritt zum Rettungszweckverband Ostthüringen erfolgen. "Urlaub und Wochenarbeitszeit sind tariflich vereinbart. Das dürfen wir nicht ändern. Der Rettungszweckverband nimmt zur Zeit keine neuen Mitglieder auf. Und wenn, dann nur kostendeckend arbeitende. Genau das ist aber unser Problem. Die Krankenkassen lassen sich zu keiner Kostenübernahme zwingen."

    Präsidium und Vorstand des DRK-Kreisverbandes sehen keine wirkliche Alternative zur Gründung einer gemeinnützigen GmbH, deren alleiniger Gesellschafter der DRK-Kreisverband ist, fasst Ralf Adam die schon seit geraumer Zeit intern laufende Diskussion über die Zukunft des Rettungsdienstes zusammen. Auf der Haben-Seite verbucht man beim DRK-Kreisverband, dass der Rettungsdienst weiter beim DRK bleibt. Auch der Landkreis als Träger habe signalisiert, dass man künftig mit dem DRK zusammenarbeiten wolle, unterstreicht Ralf Adam. 2007 werde man die 48-Stunden-Woche einhalten, die 60 Beschäftigten werden nach Tarif bezahlt und man könne eine stabile Finanzierung für den Rettungsdienst sichern, die "zukunftsweisend" sei. Die Mitarbeiter sollen die Betriebszugehörigkeit angerechnet bekommen, ebenso werden vermögenswirksame Leistungen wie bisher gezahlt. Weihnachts- oder Urlaubsgeld gibt es nicht, aber bei Gewinnerwirtschaftung sollen die Mitarbeiter in Form von Sonderzahlungen beteiligt werden. "Die Mitarbeiter müssen nun selbst entscheiden, ob sie die neuen Verträge annehmen und bei uns bleiben oder nicht."

    "Mit der Neustrukturierung des Rettungsdienstes sind wir in der Lage, auch über die Grenzen des Saale-Orla-Kreises hinauszublicken und weitere marktübliche Aufgaben zu übernehmen", beschreibt Ralf Adam schon jetzt eine kühne Vision, die in anderen Landkreisen für Unruhe sorgen könnte.Mit der Neustrukturierung des Rettungsdienstes sind wir in der Lage, auch über die Grenzen des Saale-Orla-Kreises hinauszublicken.

    Ralf Adam, DRK-Geschäftsführer

    02.11.2006



    Re: DRK privatisiert den Rettungsdienst

    Illuminati - 06.11.2006, 17:17


    Das sind die Folgen ehrenamtlicher Kreisvorstände... :-(



    Re: DRK privatisiert den Rettungsdienst

    Bluelight - 10.11.2006, 06:33


    Betriebswirtschaftlich nicht schlecht! Langfristig ist nur die Frage ob man so weiter machen sollte. Bei uns ist das schon länger so. Das Gehalt ist dem entsprechend. :-(
    Die frage ist nur wenn es so weiter geht, wo ist dann noch der Unterschied zu einem Privaten Unternehmen!? :?

    Wenn sie schon wie ein pprivates Unternehmen arbeiten wollen dann sollten sie es auch ganz machen und nicht nur bei der Bezahlung der Mitarbeiter.



    Re: DRK privatisiert den Rettungsdienst

    Illuminati - 11.11.2006, 15:44


    Da vergessen sie merkwürdiger Weise ständig die Grundsätze des DRK...
    Menschlichkeit usw...



    Re: DRK privatisiert den Rettungsdienst

    dispoman - 13.11.2006, 10:57


    Der Grundsatz "Menschlichkeit" gilt nur für die anderen, bei den eigenen Mitarbeiter gilt er schon lange nicht mehr. Da ist das DRK auch nur Unternehmer, dem es in erster Linie um die Wirtschaftlichkeit (grundsätzlich lobenswert) und die gute Aussendarstellung geht.
    Mein KV ist ja noch relativ human. Er bezahlt nach TVÖD (KAV) und das Gehaltsgefüge innerhalb des Betriebs stimmt so einigermaßen, aber wenn ich mich mit Kollegen der umliegenden Kreise unterhalte, da siehts schon schlimm aus.



    Re: DRK privatisiert den Rettungsdienst

    Stephan - 13.02.2007, 16:50


    Liebe Kollegen,

    das DRK ist ein privater Rettungsdienstanbieter, das DRK zählt
    genauso wie Malteser, Johanniter und der ASB zu den sogenannten
    "privaten Hilfsorganisationen". Ansonsten wäre für uns ja auch der BAT
    gültig gewesen und nicht der DRK Tarifvertrag.

    Das sollten wir berücksichtigen wenn wir von privaten und öffentlichen
    Rettungsdiensten sprechen.



    Re: DRK privatisiert den Rettungsdienst

    QRS - 15.02.2007, 17:07


    Aber warum muss den immer an den Arbeitnehmern gespart werden? Wir sind es doch auch die die Kohle einfahren. Hab jedenfalls noch keinen aus der Chefetage auf einem RTW/NEF sitzen sehen und beiden wird das Gehalt bestimmt nicht gerkürzt!



    Re: DRK privatisiert den Rettungsdienst

    Douch The Red - 21.04.2007, 00:14


    Die Frage die Ihr Euch stellen solltet ist doch Einfach. Werdet Ihr für Eure Arbei und Eure Verantwortung Leistungsgerecht Entlohnt!?! Grundsätze des DRK helfen einem bei der Tarifpolitik nicht weiter, die gGmbH ist zwar nicht auf Gewinn optimiert aber auch nicht auf verlust^^



    Re: DRK privatisiert den Rettungsdienst

    QRS - 22.04.2007, 17:16


    Schon richtig! Kein Gewinn und kein Verlust, warum dann nicht mal Oben bei den Gehältern sparen!



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