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Re: Das Fenster [PG-16; Death/Depri]
Anonymous - 29.10.2006, 02:33Das Fenster [PG-16; Death/Depri]
Autor: Kati
Raiting: oO...Ehm...Da Nika 16 meint..isses jetzt au 16 xD
Genre: Death, Depri
Anmerkung: Oo... Es ist halb Drei, ich hatte langeweile xD'...
°Das Fenster°
Zierliche Füße tragen sie Schritt für Schritt die alten knarrenden Stufen hinauf.
Eine Hand hält sich am Geländer fest, bemerkt hier und da die abgeblätterte Farbe.
Ausdruckslosigkeit liest sich von ihrem Gesicht ab, wird untermalt von der Leere ihrer azurblauen Seelenspiegel, die glanzlos das Licht der Deckenlampe reflektieren.
Ihre spröden Lippen welche zu einem undeutbaren Lächeln verzogen sind, bilden den einzig starken Kontrast zu ihrem Erscheinungsbild.
Sie wirkt abwesend, verträumt, ihr lächeln schließt auf Freude zurück.
Als sie die letzte Stufe erklommen hat, bleibt sie vor der alten Holztüre stehen, fährt mit ihren schlanken Händen ihre Kleidung ab, richtet sie.
Dann streckt sie eine ihrer Hände aus, umschließt die Klinke der alten Türe und drückt sie hinunter.
Der Dachboden nimmt sie in Empfang, als sich die Türe wieder hinter ihr schließt und sie mit bedachten Schritten über die Dielen schreitet.
Die Dunkelheit hat von dem Dachboden besitz ergriffen, lässt nur schemenhaft zu, dass menschliche Augen erkennen was in sich hier befindet.
Nur das große Fenster, an der Kopfseite lässt Licht in die unendliche Schwärze dringen.
Bevor sie sich genau diesem zuwendet verhaart sie einen Moment, beobachtet fasziniert wie feiner Staub in den Lichtstrahlen umherwirbelt.
Einen Moment lang wird ihr Lächeln eine Spur breitet, doch es dauert nur einen dann verschwindet es wieder.
Sie löst sich von dem faszinierenden Anblick, setzt lieber wieder Schritt für Schritt über die knarrenden Dielen.
Sie fühlt sich sonderbar frei, klar von allem, Gedankenlos, ja fast schwebend.
Ihre schmalen Finger streichen vorsichtig über die weiße Lackierung der Fensterrahmen, auch hier blättert die Farbe ab, sodass sie aufpassen muss sich keinen Splitter unter die empfindlich blasse Haut zu rammen.
Schon immer hat sie dieses Fenster geliebt, schon immer war es größer als sie, hat ihr diese gewisse Freiheit geschenkt.
Einen Schritt tritt sie zurück, dann öffnet sie mit geschickt geübten Handgriffen das Fenster, lässt das Licht die Dunkelheit besiegen.
Sie zögert einen Moment, lässt sich von dem Duft der frischen Luft betören, bevor sie wieder einen Schritt nach vorne wagt.
Das Haus ist alt, es gibt keine Sicherheitsvorkehrungen, es gibt nur sie und die zwanzig Meter Luft unter ihr vor dem Aufprall.
Das Lächeln und damit der Kontrast verschwindet aus ihrem Gesicht, nimmt somit die Verträumtheit und Leichtigkeit von ihrer Erscheinung.
Genau in diesem Moment lässt sie sich fallen, hat in wenigen Sekunden die zwanzig Meter hinter sich gelassen und spürt was es heißt wenn ein Körper aus dieser Entfernung auf Asphalt prallt.
Er zerschmettert.
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