Ist Cannabis eine Einstiegsdroge?

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    Re: Ist Cannabis eine Einstiegsdroge?

    Klugschnacker - 14.07.2006, 09:10

    Ist Cannabis eine Einstiegsdroge?
    Vom Joint an die Nadel
    Ist Cannabis eine Einstiegsdroge? Das schien als Ammenmärchen enttarnt. Jetzt bekommt die These aber massive Unterstützung aus der Forschung. » Die Zeit »

    Hasch-mich-Debatte: Mit der Versuchung leben.
    Muss das Kiffen im Lichte der chemischen Erkenntnisse rigoros verfolgt werden, um die Jugend zu schützen? » taz »

    Bis 500 Euro Bußgeld: Bremen verbietet Rauchen.
    Bremen hat als erstes Bundesland ein Rauchverbot an Krankenhäusern, Schulen und Kindertagesstätten beschlossen. » n-tv »



    Re: Ist Cannabis eine Einstiegsdroge?

    BSE - 14.07.2006, 09:16


    Mal meine "Beichte":

    In meinen wilden Jugendjahren habe ich nicht nur eine "Tüte" geraucht ... geschadet hat es mir glaube ich nicht und ich häng nicht an der Nadel und/oder Kokse. :shock:



    Re: Ist Cannabis eine Einstiegsdroge?

    DragAttack - 14.07.2006, 09:19


    BSE hat folgendes geschrieben: Mal meine "Beichte":

    In meinen wilden Jugendjahren habe ich nicht nur eine "Tüte" geraucht ... geschadet hat es mir glaube ich nicht und ich häng nicht an der Nadel und/oder Kokse. :shock: Ebenso. Hinzukommt, dass der Konsum einfach eingeschlafen ist weil zunehmend kein Bock mehr drauf. Ohne willentlichen Vorsatz "aufzuhören" und ohne wie auch immer geartete Entzugserscheinungen.

    Gruß Torsten



    Re: Ist Cannabis eine Einstiegsdroge?

    Rene - 14.07.2006, 09:50


    DragAttack hat folgendes geschrieben: BSE hat folgendes geschrieben: Mal meine "Beichte":

    In meinen wilden Jugendjahren habe ich nicht nur eine "Tüte" geraucht ... geschadet hat es mir glaube ich nicht und ich häng nicht an der Nadel und/oder Kokse. :shock: Ebenso. Hinzukommt, dass der Konsum einfach eingeschlafen ist weil zunehmend kein Bock mehr drauf. Ohne willentlichen Vorsatz "aufzuhören" und ohne wie auch immer geartete Entzugserscheinungen.

    Gruß Torsten

    Ich glaube wie immer muss man hier unterscheiden zwischen generell suchtgefährdeten Menschen und solchen, die einfach mitten im Leben stehen und souverän entscheidungen über ihre eigene Lebensweise treffen können und diese dann auch in der Lage sind umzusetzen. Trotzallem kenne ich aus eigener Erfahrung Lebensphasen und Umstände die aus den gefestigsten und zielstrebigsten Menschen einfach nur einen Schatten seiner selbst werden lassen. Und wenn man dann zusätzlich noch vereinsamt und nicht wie ich damals eine Menge Unterstützung von außen bekommt. Dann ist der Abgrund sehr nahe. Auch in meinem Umfeld habe ich einige Bekannten, bei denen ich mir ziemlich sicher bin, dass sie auf dem besten Wege sind eine Schritt zu weit zu gehen. Meist hat hier der der Druck aus der Gesellschaft den größten Einfluss auf diese Person. Da werden Ziele von außen angenommen, die nur durch Druck von außen, oft aus der eigenen Familie enstehen und nicht selten endet es in einem häufchen Elend und den Weg über Alk und Drogen, läßt sich ja vermeintlich alles etwas besser verkraften.
    Es sind eben nicht alle Menschen mit der gleichen Willenskraft und dem gleichen Selbstbewußtsein ausgestattet um in jeder Situation Herr der Lage zu sein.

    G René
    PS: Der sich auch nicht vorstellen kann, warum Cannabis als Einstiegsdroge einerso großen bedeutung begemessen wird. Ich finde die größte Einstiegsdroge ist das Rauchen an sich und der Alk.


    btw. ich finde alle Regelungen die einem Verbot von was auch immer gleichkommen nicht sinnvoll. Es gibt mündige Bürger in diesem Land die selbst entscheiden sollen worauf sie Bock haben.
    Dennoch sehe ich es als wichtig an die Nichtraucher vor Rauchern zu schützen und damit muss in allen öffentlich zugänglichen Räumen, Plätzen, was auch immer, die Möglichkeit geschaffen werden, das ein Nichtraucher ohne die verpestete Luft durch die Raucher seinen Aufenthalt genießen kann. Wenn es hingegen Raucherbars oder Clubs geben soll, dann ist es vollkommen ok, denn ich muss da ja nicht hingehen.



    Re: Ist Cannabis eine Einstiegsdroge?

    outergate - 14.07.2006, 10:08


    Rene hat folgendes geschrieben:
    PS: Der sich auch nicht vorstellen kann, warum Cannabis als Einstiegsdroge einerso großen bedeutung begemessen wird. Ich finde die größte Einstiegsdroge ist das Rauchen an sich und der Alk.


    so sehe ich das auch. ich kenne keinen, dessen erste kippe ein joint war. und wenn es zur droge alkohol kommt, werden die öffentlichen diskussionen meist unglaubwürdig. immerhin ist es DIE droge, deren mißbrauch immer auch unbeteiligten gefährlich wird.



    Re: Ist Cannabis eine Einstiegsdroge?

    Anja - 14.07.2006, 10:25


    Und dann gibts eine ganze Reihe nicht ganz so mündiger, selbstbewußter und sozial gefestigter Menschen, denen das Hoch des ersten Joints nicht mehr reicht, die Freunde kennenlernen, die ihnen glaubend machen, daß es noch was viel besseres gibt etc. Dann entstehen Auflüchte "Drogenabhängige sind doch nur Leute die Spritzen", "ich mach das nur jetzt, weil es grad so Spaß macht und könnte sofort aufhören" etc.

    Natürlich haben wir hier wesentlich mehr Alkoholiker als Abhängige von harten Drogen. Und auch ich möchte mir ein Glas Wein aus Genuß nicht verbieten lassen.

    Ich habe jedoch bisher nicht einen Zug geraucht und auch sonst nix probiert. Ob es mir MIT besser ginge?

    Ich sehe das Risiko auch viel mehr bei den Kindern und Jugendlichen. Da wird teilweise jedes Wochenende gesoffen bis zur Festplattenlöschung und wer die entsprechenden Freude kennenlernt wirft dann halt auch noch andere Dinge ein. Weil es cool ist, weil es die anderen auch machen, weil es halt so ist und es einem dann besser geht...

    Und wieder mal bleibt für mich die Frage, wie man die Kinder schützen kann. Verbieten bringt wohl nicht viel. Warnen, aufklären, stark machen, Freundeskreis steuern... Auch wenn Hasch und anderes an sich erstmal harmlos sein mag - zunehmand ergeben Studien, daß das Auftreten von psychischen Erkrankungen im Erwachsenenalter mit dem Drogenkonsum im Jugendalter zusammenhängt.

    Anja



    Re: Ist Cannabis eine Einstiegsdroge?

    feder - 14.07.2006, 10:30


    Anja hat folgendes geschrieben:

    Und wieder mal bleibt für mich die Frage, wie man die Kinder schützen kann. Verbieten bringt wohl nicht viel. Warnen, aufklären, stark machen, Freundeskreis steuern...

    Anja

    das sehe ich auch als die grösste aufgabe an - nur....wie will man den freundeskreis steuern?
    viel ist auch von der schule abhängig - wird dort gedealt, ist die chance, daß das kind die entsprechenden leute kennen lernt sehr groß. wie man sie dann davor bewahren soll.....gute frage.....



    Re: Ist Cannabis eine Einstiegsdroge?

    Rene - 14.07.2006, 10:38


    Anja hat folgendes geschrieben: Und dann gibts eine ganze Reihe nicht ganz so mündiger, selbstbewußter und sozial gefestigter Menschen, denen das Hoch des ersten Joints nicht mehr reicht, die Freunde kennenlernen, die ihnen glaubend machen, daß es noch was viel besseres gibt etc. Dann entstehen Auflüchte "Drogenabhängige sind doch nur Leute die Spritzen", "ich mach das nur jetzt, weil es grad so Spaß macht und könnte sofort aufhören" etc.

    Natürlich haben wir hier wesentlich mehr Alkoholiker als Abhängige von harten Drogen. Und auch ich möchte mir ein Glas Wein aus Genuß nicht verbieten lassen.

    Ich habe jedoch bisher nicht einen Zug geraucht und auch sonst nix probiert. Ob es mir MIT besser ginge?

    Ich sehe das Risiko auch viel mehr bei den Kindern und Jugendlichen. Da wird teilweise jedes Wochenende gesoffen bis zur Festplattenlöschung und wer die entsprechenden Freude kennenlernt wirft dann halt auch noch andere Dinge ein. Weil es cool ist, weil es die anderen auch machen, weil es halt so ist und es einem dann besser geht...

    Und wieder mal bleibt für mich die Frage, wie man die Kinder schützen kann. Verbieten bringt wohl nicht viel. Warnen, aufklären, stark machen, Freundeskreis steuern... Auch wenn Hasch und anderes an sich erstmal harmlos sein mag - zunehmand ergeben Studien, daß das Auftreten von psychischen Erkrankungen im Erwachsenenalter mit dem Drogenkonsum im Jugendalter zusammenhängt.

    Anja

    verbieten bring überhaupt nichts. Der Einzige Weg ist eine bessere Allgemeinbildung. Und meines erachtens ist unser viel zu enges soziales Netz auch nicht ganz unschuldig an der ganzen Misere.
    Das führt einerseits zu Faulheit in vielen Bereichen und hiermit nicht zu letzt zu weniger Ehrgeiz, vor allem in der Schule. Wenn dann noch die "richtigen" Freunde dazukommen, dann geht es ganz schnell in die falsche Richtung. Eine Freundin von mir arbeitet im "Come In" Hamburg http://www.come-in-hamburg.de/ was ich da so manches mal höre, da wird mir echt angst und bange. Wobei sich die dort aufgefangen Jugendlichen noch glücklich schätzen können. Btw. die wenigsten hatten dort umgang mit harten Drogen. Bei den Meisten ist es exzessiver Cannabis Konsum, der sie in den kompleten Abgrund stürzt.

    Meiner Meinung nach ist diesem Staat diese Entwicklung total egal, da er sowieso ein Überhang an Arbeitskräften hat, somit ist es auch egal wenn davon ein Teil durch Drogen abstürzt. (oh ha, da lehne ich mich aber weit heraus.)



    Re: Ist Cannabis eine Einstiegsdroge?

    Anja - 14.07.2006, 11:21


    Das Netz im Umfeld vieler Jugendlichen ist dagegen viel zu weitmaschig. Wieviele Eltern wissen gar nicht, mit wem und wo ihre Kinder den Tag und die Abende verbringen? Wieviele Eltern haben keinen Einfluß mehr auf ihre Kinder, darauf ob sie gesund leben (dazu gehört auch Essen, Trinken und Sport) und wie sie ihre Zukunft planen? Gibt es außer Eltern noch Menschen, die sich um sie kümmern? Verlässliche Ansprechpartner, erwachsene, stabile Vertrauenspersonen?

    Es geht nicht um die Party, bei der mal ein Joint die Runde macht, aber darum, ob vielleicht dadurch die Hemmschwelle vor anderem gesenkt wird. Die Neugier ist groß (zum Glück sind sie wenigstens noch neugierig), die Gefahren auch. Zukunftsperspektive fehlt oft völlig - was schreckt dann ein "daran kannst Du zu Grunde gehen"?

    Anja



    Re: Ist Cannabis eine Einstiegsdroge?

    Carlos - 14.07.2006, 11:31


    Anja hat folgendes geschrieben: Das Netz im Umfeld vieler Jugendlichen ist dagegen viel zu weitmaschig. Wieviele Eltern wissen gar nicht, mit wem und wo ihre Kinder den Tag und die Abende verbringen? Wieviele Eltern haben keinen Einfluß mehr auf ihre Kinder, darauf ob sie gesund leben (dazu gehört auch Essen, Trinken und Sport) und wie sie ihre Zukunft planen? Gibt es außer Eltern noch Menschen, die sich um sie kümmern? Verlässliche Ansprechpartner, erwachsene, stabile Vertrauenspersonen?

    Es geht nicht um die Party, bei der mal ein Joint die Runde macht, aber darum, ob vielleicht dadurch die Hemmschwelle vor anderem gesenkt wird. Die Neugier ist groß (zum Glück sind sie wenigstens noch neugierig), die Gefahren auch. Zukunftsperspektive fehlt oft völlig - was schreckt dann ein "daran kannst Du zu Grunde gehen"?

    Anja

    Full Ack! Umfeld und Elternhaus sind m.E. die wichtigsten 'Faktoren' die Entscheiden in welche Richtung es geht!

    Gruuuuuuuuzzi
    Car-'auch schon viiiiele Tüten im Hirn gehabt'-los



    Re: Ist Cannabis eine Einstiegsdroge?

    drullse - 14.07.2006, 12:15


    Carlos hat folgendes geschrieben: Gruuuuuuuuzzi
    Car-'auch schon viiiiele Tüten im Hirn gehabt'-los

    Ach deshalb... :wink:

    Nee, Ihr habt schon recht (also Anja und Du)



    Re: Ist Cannabis eine Einstiegsdroge?

    outergate - 14.07.2006, 12:26


    Anja hat folgendes geschrieben: Das Netz im Umfeld vieler Jugendlichen ist dagegen viel zu weitmaschig. Wieviele Eltern wissen gar nicht, mit wem und wo ihre Kinder den Tag und die Abende verbringen? Wieviele Eltern haben keinen Einfluß mehr auf ihre Kinder, darauf ob sie gesund leben (dazu gehört auch Essen, Trinken und Sport) und wie sie ihre Zukunft planen? Gibt es außer Eltern noch Menschen, die sich um sie kümmern? Verlässliche Ansprechpartner, erwachsene, stabile Vertrauenspersonen?

    die in der ddr sehr verbreitete kollektivistische erziehungsmethodik ist (wenigstens) in diesen fragen dem heutigen, individualistischen ansatz weit voraus gewesen.



    Re: Ist Cannabis eine Einstiegsdroge?

    Powermanpapa - 14.07.2006, 14:07


    outergate hat folgendes geschrieben: Anja hat folgendes geschrieben: Das Netz im Umfeld vieler Jugendlichen ist dagegen viel zu weitmaschig. Wieviele Eltern wissen gar nicht, mit wem und wo ihre Kinder den Tag und die Abende verbringen? Wieviele Eltern haben keinen Einfluß mehr auf ihre Kinder, darauf ob sie gesund leben (dazu gehört auch Essen, Trinken und Sport) und wie sie ihre Zukunft planen? Gibt es außer Eltern noch Menschen, die sich um sie kümmern? Verlässliche Ansprechpartner, erwachsene, stabile Vertrauenspersonen?

    die in der ddr sehr verbreitete kollektivistische erziehungsmethodik ist (wenigstens) in diesen fragen dem heutigen, individualistischen ansatz weit voraus gewesen.

    Er schon wieder :roll: :roll: ---braucht man nur jetzt hinfahren um zu sehen wie langanhaltend die Methode war :twisted:



    Re: Ist Cannabis eine Einstiegsdroge?

    outergate - 14.07.2006, 14:52


    Powermanpapa hat folgendes geschrieben:
    Er schon wieder :roll: :roll: ---braucht man nur jetzt hinfahren um zu sehen wie langanhaltend die Methode war :twisted:

    die heute zwanzigjährigen waren zur wende 3/4 jahre alt.
    selbst die heute 27 jährigen haben kaum noch was von kollektivistischer erziehung mitbekommen.
    wenn du dich wiedermal darauf beziehen möchtest, daß alle jugendlichen des ostens verwahrloste beinahe-kriminelle ohne werte, ehre, charakter und perspektive sind, dann muß dies schon auf dem mist der nachwendezeit gewachsen sein.
    wenn nicht, dann ... was willst du sagen?



    Re: Ist Cannabis eine Einstiegsdroge?

    Rene - 14.07.2006, 15:54


    outergate hat folgendes geschrieben: Powermanpapa hat folgendes geschrieben:
    Er schon wieder :roll: :roll: ---braucht man nur jetzt hinfahren um zu sehen wie langanhaltend die Methode war :twisted:

    die heute zwanzigjährigen waren zur wende 3/4 jahre alt.
    selbst die heute 27 jährigen haben kaum noch was von kollektivistischer erziehung mitbekommen.
    wenn du dich wiedermal darauf beziehen möchtest, daß alle jugendlichen des ostens verwahrloste beinahe-kriminelle ohne werte, ehre, charakter und perspektive sind, dann muß dies schon auf dem mist der nachwendezeit gewachsen sein.
    wenn nicht, dann ... was willst du sagen?

    vollkommen bei Dir :)

    Jahrgang 1972 .. mit 17 Jahren kollektivistischer Erziehung bis zu meinem 30. Lebensjahr sind aller Versuche Drogen in meinen Körper zu bringen abgeprallt und ich war ehr erschrocken, was sich da Mitschüler auch aus gutem Hause zu meinen Abizeiten Anfang der 90er im "Westen" so eingeworfen haben und von ihnen geraucht wurde.

    Aber ein kleine Tüte musste ich dann natürlich auch mal testen :) Und siehe da... ich geh lieber 2h laufen.. das macht mehr spass und ich kann dann auch sehr gut pennen, hrhrhr.

    Gruß René



    Re: Ist Cannabis eine Einstiegsdroge?

    Powermanpapa - 14.07.2006, 20:21


    outergate hat folgendes geschrieben: Powermanpapa hat folgendes geschrieben:
    Er schon wieder :roll: :roll: ---braucht man nur jetzt hinfahren um zu sehen wie langanhaltend die Methode war :twisted:

    die heute zwanzigjährigen waren zur wende 3/4 jahre alt.
    selbst die heute 27 jährigen haben kaum noch was von kollektivistischer erziehung mitbekommen.
    wenn du dich wiedermal darauf beziehen möchtest, daß alle jugendlichen des ostens verwahrloste beinahe-kriminelle ohne werte, ehre, charakter und perspektive sind, dann muß dies schon auf dem mist der nachwendezeit gewachsen sein.
    wenn nicht, dann ... was willst du sagen?


    ach was, sagen will ich höchstens, das die Zeiten sich stetig ändern, das Erziehungsmethoden die irgendwann einmal zu einem befriedigendem Ergebniss führten, heute völlig daneben sind.

    Wenn ich so über meine "Erziehung" und meine Kindheit nachdenke, wundere ich mich schon das was aus mir geworden ist :wink:

    auch schon zu meinen Zeiten, gabs alles mögliche, ich hatte nie Bock drauf ich konnt schon als 20 Jähriger diese Typen nicht leiden die damit angegeben haben, nach ner Kiste Bier noch Autofahren zu können

    Von andern Drogen weiss ich nur theoretisch



    Re: Ist Cannabis eine Einstiegsdroge?

    dickermichel - 16.07.2006, 23:15

    Blödsinn!
    Also:
    Meine ersten Zigaretten habe ich geraucht, als ich sieben war (und da nicht wenige), selbstgedrehte dann mit 10 und mit 14 Jahren habe ich beschlossen aufzuhören, als ich mit dem Schwimmen begann, und ich mir beim Weg zur Schwimmhalle eine Fluppe anzündete und dachte, daß das jetzt ein wenig blöd sei, zu rauchen, wenn ich gleich sporteln wollte.
    Gekifft habe ich dafür eigentlich relativ spät, glaube mit 13 oder 14, aber geschmeckt hat es mir nicht wirklich und vor allem fand ich dieses Breitsein enorm kontraproduktiv, schließlich war ja damit die Party de facto vorbei, wenn man vollkommen platt und bewegungsunfähig in einer Ecke lag, während die anderen die besten Mädels abschleppten...
    :wink:
    All die anderen Drogen habe ich zwar gerne und hin und wieder ausprobiert, aber trotzdem bin ich nicht drogenabhängig geworden.
    Grund:
    Weil ich dieses komplett von der Realität abgenabelt sein, schei**e fand – und daher habe ich auch nie viel Alkohol getrunken (was nicht heißt, daß ich nicht schon ein paar ordentliche Vollräusche hatte, aber die kann man an einer oder maximal zwei Händen abzählen).

    Und wenn man nun diese "Realitätsverschiebung oder -verschließung" als einen der Hauptgründe für eine Substanzenabhängigkeit nimmt, dann ist es für jedes Kind erheblich einfacher an Alkohol ranzukommen als an Hasch & Co, WENN es sich ein wenig von seinem Alltag wegschießen will.

    Warum es tatsächlich Biographien gibt, die den holzschnittartigen Weg "vom Joint zur Nadel" zu bestätigen scheinen, liegt am Komplett-Verbot dieser Drogen:
    Damit wird erst ein Milieu geschaffen, daß Cannabis in die Nähe von Trips, Crack oder Heroin rückt - und DAMIT kann es bei bestimmten Persönlichkeiten STATISTISCH zu einem direkten Durchmarsch vom Joint zur Nadel kommen. Das ist aber IMHO eher selten, wenn man mit Leuten spricht, die Drogensüchtige betreuen.
    Die schlimmste Droge und die das einfachste Sprungbrett in eine 1a-Hardcore-Drogenkarriere ist DEFINITIV der Alkohol.
    Leicht zu beschaffen, gesellschaftlicih und medial positiv besetzt und keinerlei Stigma.
    Und es gab schon in meiner Jugend, also den 80er Jahren, zwei Gruppen (abgesehen von denen, die gar keine Drogen (= Alk oder Hasch&Co) nahmen):
    Die einen, so wie ich, die ein bißchen kifften, ein bißchen tranken, aber ansonsten wenig für den Vollrausch übrig hatten -
    die anderen, die massiv soffen und je älter sie wurden, auch andere Drogen miteinbezogen.

    Das hat sich bis heute noch sehr viel härter entwickelt, wie mir mein 19jähriger Sohnemann bestätigt: Das Trinken bis zum Umfallen ist zum regelrechten Sport geworden - und wenn es mit einer Flasche Schnaps nicht funktioniert, dann werden halt noch ein paar Pillen eingeschoben.

    Damit sind wir an dem springenden Punkt bzw. der neuen "Dimension" des Drogengebrauchs und damit der -abhängigkeit:
    Die neuen synthetischen Drogen haben überhaupt nicht mehr den Ruf von Heroin oder Crack á la totale Abhängigkeit mit Strichgehen & Tod.
    Nein, die kommen im Gefolge von MDMA (Ecstasy) als suuuper Partykugeln daher, die man sich halt einwirft, damit es noch mehr Spaß macht oder damit der Alk noch besser törnt.
    Aber die physischen und psychischen Folgen sind die gleichen, wie bei den "alten", harten Drogen.
    Ich könnte da jetzt noch viel erzählen, aber ich muß noch ein paar andere Themen schreiben, daher zum Schluß nur soviel:
    Wer Parties anpreist mit Motti wie "Limes bis zum Abwinken" oder "Jeder Drink nur 1,- EUR", der sollte wegen Anstiftung zum Drogenkonsum in den Knast.
    Nur solange Vater Staat mit Alkohol und Nikotin fette Milliardenbeträge als Steuer kassiert, wird die Doppelmoral dieser Gesellschaft sich nicht ändern.

    Hugh. ich habe gesprochen: dm



    Re: Ist Cannabis eine Einstiegsdroge?

    TriSt - 18.07.2006, 09:56


    "Nur solange Vater Staat mit Alkohol und Nikotin fette Milliardenbeträge als Steuer kassiert, wird die Doppelmoral dieser Gesellschaft sich nicht ändern."

    Und auf der anderen Seite werden genau diese Milliardenbeträge in folgebedingte Krankenbehandlung, Sozialarbeit, Rehabilitierung, Knast und Wiedereingliederung gesteckt: welche Schizophrenie. Scheint sich aber immer noch zu rechnen.
    Mich wundert überhaupt, warum die Raucher etc. nicht von den Kassen in eine höhere Risikogruppe gestuft werden. Das würde ich mal folgerichtig finden. Bzw. sollte genau der Teil der eingenommenen Steuern, die aus Alk und Zigaretten stammen, für die Behebung der entstandenen Schäden verwendet werden.

    Zum Cannabis: Ein Freund von mir ist in Folge regelmäßigen Kiffens in einer dauerhaften Psychose gelandet - seitdem habe ich großen Respekt vor dem Zeug. Disposition hin oder her, man kann sich sein Leben damit gründlich verändern.

    TriSt



    Re: Ist Cannabis eine Einstiegsdroge?

    Linus - 18.07.2006, 11:02


    Also, Euro Lebensbeichten in Ehren - klar ist hier keiner, der an "harten" Drogen hängt. Daraus zu folgern daß Cannabis harmlos ist finde ich Schmarrn. Wenn im Millionärsforum über Armut diskutiert wird kommt auch raus, daß es die nicht gibt.
    Die Frage müsste doch umgekehrt aufgezogen werden - welche Rolle spielt(e) Cannabis in der Drogenkarriere von schwer Abhängigen? Und wenn es nur einer von 20 ist, der über Cannabis zu harten Drogen zur schweren Abhängigkeit kommt lohnt es sich, Cannabis zu ächten.
    Gleiches gilt für Alkohol und Nikotin, wobei ich dickermichel hat folgendes geschrieben: Nur solange Vater Staat mit Alkohol und Nikotin fette Milliardenbeträge als Steuer kassiert, wird die Doppelmoral dieser Gesellschaft sich nicht ändern.
    so nicht ganz stehenlassen kann. Vorsätzliches Komasaufen, prahlen mit Alkoholkonsum, "Spaß-"Wettbewerbe wie Bierathlon, das alles ist "freiwilliger Zwang zum Saufen" und keineswegs staatlich gesteuert.
    Im übrigen weigere ich mich sowieso, meine Moralvorstellungen von stattlicher Steuergesetzgebung abhängig zu machen. :wink:



    Re: Ist Cannabis eine Einstiegsdroge?

    Tobleroneman - 19.07.2006, 21:34


    Linus hat folgendes geschrieben: Also, Euro Lebensbeichten in Ehren - klar ist hier keiner, der an "harten" Drogen hängt.

    doch, ich war etwa 12 jahre lang politoxikomane.
    ich war schwerstalkoholiker und ausser heroin hab ich mir alles in die birne gedrückt was mir in die finger kam.

    und das erste was ich in meinem leben geraucht hab war n joint mit 12.

    und doch gibt es für mich kein kiffen als einstiegsdroge, jedenfalls nicht mehr oder weniger als die heilge kuh alkohol.

    hasch ist illegal, also mehr oder weniger verpönnt.
    zum säufer wird man aber gezüchtet, ein mann der nicht trinkt wird von der plumpen mehrheit der bevölkerung nicht als "richtiger" mann angesehen.

    in gewissen kantonen der schweiz ist das fahren unter alkohol noch immer mehr oder weniger ein kavaliersdelikt dass nicht zwingend von der polizei geahndet wird, aber wehe im aschenbecher liegt ein jointstummel :!:



    Re: Ist Cannabis eine Einstiegsdroge?

    Powermanpapa - 19.07.2006, 22:46


    Linus hat folgendes geschrieben: .....Vorsätzliches Komasaufen, prahlen mit Alkoholkonsum, "Spaß-"Wettbewerbe wie Bierathlon, das alles ist "freiwilliger Zwang zum Saufen" und keineswegs staatlich gesteuert.
    ........

    du willst mir doch kein schlechtes Gewissen einreden :twisted: :?



    Re: Ist Cannabis eine Einstiegsdroge?

    Danksta - 20.07.2006, 05:48

    Re: Blödsinn!
    dickermichel hat folgendes geschrieben:
    "Limes bis zum Abwinken"

    Ich sehe gerade, dass ich nicht mehr oft saufen gehe. Irgendwie musste ich gerade an ne lange römische Mauer denken...

    Im Prinzip stimme ich den Vorrednern zum Thema "Gefährlicher Alk" zu. Gut, Kiffen ist auch scheiße und gilt halt mehr als verbotene Droge. Wenn man sein erstes Bier trinkt, ist das nix besonderes. Das erste Mal Kiffen hingegen ist hingegen eine bewusst illegale Aktion. Damit fällt eine Hemmschwelle.

    Muss es deswegen legalisiert werden? Keine Ahnung, so genau hab ich mich nie damit beschäftigt.

    Ich find es jedesmal wieder lustig, was für Versager an der Bushaltestelle neben dem "Illusion" und dem "Old Indian" direkt an der holländischen Grenze aussehen wie ein Haufen Luft. Nix drauf, aber breit wie Bolle am Zahltag.



    Re: Ist Cannabis eine Einstiegsdroge?

    Powermanpapa - 20.07.2006, 06:52

    Re: Blödsinn!
    Danksta hat folgendes geschrieben: dickermichel hat folgendes geschrieben:
    "Limes bis zum Abwinken"

    Ich sehe gerade, dass ich nicht mehr oft saufen gehe. Irgendwie musste ich gerade an ne lange römische Mauer denken...

    Im Prinzip stimme ich den Vorrednern zum Thema "Gefährlicher Alk" zu. Gut, Kiffen ist auch scheiße und gilt halt mehr als verbotene Droge. Wenn man sein erstes Bier trinkt, ist das nix besonderes. Das erste Mal Kiffen hingegen ist hingegen eine bewusst illegale Aktion. Damit fällt eine Hemmschwelle.

    Muss es deswegen legalisiert werden? Keine Ahnung, so genau hab ich mich nie damit beschäftigt.

    Ich find es jedesmal wieder lustig, was für Versager an der Bushaltestelle neben dem "Illusion" und dem "Old Indian" direkt an der holländischen Grenze aussehen wie ein Haufen Luft. Nix drauf, aber breit wie Bolle am Zahltag.

    hey, musst du nicht langsam los? :wink: was hockst du noch hier vor der Kiste :P



    Re: Ist Cannabis eine Einstiegsdroge?

    outergate - 20.07.2006, 08:21


    Linus hat folgendes geschrieben: Die Frage müsste doch umgekehrt aufgezogen werden - welche Rolle spielt(e) Cannabis in der Drogenkarriere von schwer Abhängigen? Und wenn es nur einer von 20 ist, der über Cannabis zu harten Drogen zur schweren Abhängigkeit kommt lohnt es sich, Cannabis zu ächten.


    das ist der methodisch-statistisch falsche ansatz.
    es braucht keine studie, um zu wissen, daß in den karrieren schwerstabhängiger eine fülle von betäubungsmitteln aller art eine rolle gespielt haben. cannabis kommt dort in aller regel auch vor, daraus kann man aber keine allgemeingültigen schlüsse ziehen.
    denn für diese schlüsse MUSS man cannabis konsum schwerstabhänger in relation zum geduldeten hin-und-wieder konsum bei nicht abhängigen setzen.
    wenn man dabei feststellt, daß unter 1000 cannabis konsumenten einer schwerstabhängig wird und darüberhinaus, daß dieser schwerstabhängige auch diverse andere drogen in hohem maße konsumiert hat, dann ist das statistisch relevant und nicht zu ignorieren.
    niemand wird NUR durch cannabis schwerstabhängig.
    es ist natürlich unstrittig, daß AUCH cannabis eine rolle spielt, man darf dabei aber nicht den fehler begehen, die relationen zur falschen basis zu bilden. das mündet dann gern in polemik und argumente aus zahlen, die statistisch falsch erhoben wurden. nach deinem ansatz müßte man konsequenterweise alles ächten, was im leben eines schwerstabhängigen passiert ist, da niemand genau sagen kann, welche disposition, welche familiären und sozialen parameter, welche drogen schließlich zur schwerstabhängigkeit führten.

    DIE einstiegsdroge überhaupt ist und bleibt alkohol. über cannabis eine stellvertreterdiskussion zu führen, ist scheinheilig.



    Re: Ist Cannabis eine Einstiegsdroge?

    Rene - 20.07.2006, 09:40


    @ Outergate:

    Schöne Argumentationskette :)


    Du solltest mal

    Bestie Mensch. Tarnung. Lüge. Strategie von Thomas Müller lesen. Gibt es bei Amazon gerade im Angebot. Es geht zwar nicht um Drogen, aber es geht darum welche Verhaltensweisen zu welchen Handlungen führen und wie schnell man falsche Schlüsse zieht.

    Nur noch entfernt OT :D

    Ansonsten glaube ich nicht, dass dieser Staat und auch viele andere Staaten ebenso, überhaupt ein großes Anliegen haben, den Drogensumpf wirksam bekämpfen zu wollen. Es gibt halt Menschen in dieser Gesellschaft, die Kosten dem Staat und damit der gesamten Volkswirtschaft einfach Geld. Letztendlich finanziert der Staat doch in vielen fällen die Drogen durch Sozialhilfe. Damit reduziert sich vielleicht zum einen die Beschaffungskriminalität, aber durch dieses Sponsoring der totalen Beteubung, denn nichts anderes ist es ja, gibt es für viele Menschen ja nichtmal einen Reiz etwas anderes zu probieren. Und wenn jemand ständig breit die Zeit verstreichen läßt, wo soll denn da eine Reflektion und Veränderung stattfinden können. Und genau hier setzt die grausame Realität an, dass im Grunde ein Bruchteil der Weltbevölkerung ausreicht um die gesamte Weltbevökerung zu Wohlstand zu verhelfen, aber das ist ja nicht im Interesse der wenigen reichen und privilegierten dieser Welt und führt zu eine immer ungerechterenVerteilung.

    einen netten Artikel mit dem Schlagwort: Tittitainment (ich liebe dieses Wort) gibt es hier:

    http://www.hinter-den-schlagzeilen.info/pm/comments.php?id=3573_0_1_0_C31

    Und btw. das hat nichts mit Verschwörungstheorien zu tun, es sind einfache aneinander gereite, zum Teil traurig reale, Fakten .

    René



    Re: Ist Cannabis eine Einstiegsdroge?

    dickermichel - 20.07.2006, 09:58


    outergate hat folgendes geschrieben:
    das ist der methodisch-statistisch falsche ansatz.

    es ist natürlich unstrittig, daß AUCH cannabis eine rolle spielt, man darf dabei aber nicht den fehler begehen, die relationen zur falschen basis zu bilden. das mündet dann gern in polemik und argumente aus zahlen, die statistisch falsch erhoben wurden.

    DIE einstiegsdroge überhaupt ist und bleibt alkohol. über cannabis eine stellvertreterdiskussion zu führen, ist scheinheilig.

    Jo, genau das wollte ich gestern auch sagen, aber ich kam dann nicht mehr dazu...
    Gruß: dm



    Re: Ist Cannabis eine Einstiegsdroge?

    Linus - 20.07.2006, 11:25


    outergate hat folgendes geschrieben: DIE einstiegsdroge überhaupt ist und bleibt alkohol. über cannabis eine stellvertreterdiskussion zu führen, ist scheinheilig.

    Mit dem ersten Satz bin ich ja komplett einverstanden.
    Scheinheiligkeit zu unterstellen halte ich allerdings für verkehrt. Ich denke vielmehr, über die Gesamtheit der möglichen Einstiegsdrogen zu diskutieren dürfte die meisten Menschen an Komplexität bei weitem überfordern.



    Re: Ist Cannabis eine Einstiegsdroge?

    dickermichel - 20.07.2006, 11:39


    Linus hat folgendes geschrieben: outergate hat folgendes geschrieben: DIE einstiegsdroge überhaupt ist und bleibt alkohol. über cannabis eine stellvertreterdiskussion zu führen, ist scheinheilig.

    Mit dem ersten Satz bin ich ja komplett einverstanden.
    Scheinheiligkeit zu unterstellen halte ich allerdings für verkehrt. Ich denke vielmehr, über die Gesamtheit der möglichen Einstiegsdrogen zu diskutieren dürfte die meisten Menschen an Komplexität bei weitem überfordern.

    Ich denke, outergate benützt das Wort "scheinheilig" deshalb, weil nun mal Alkohol STATISTISCH sehr viel mehr eine Einstiegsdroge ist als Cannabis, aber Alkohol in keinster Weise so stigmatisiert wird (und gleichzeitig auch noch viel Geld von staatlicher Seite aus damit verdient wird).

    Das Problem ist IMO ganz einfach:
    Wenn man sich wegbeamen will oder in seiner Gruppe dabei sein will/muß (wie tobleroneman erzählt hat), dann ist Alkohol erste Wahl:
    Weil sofort verfügbar und auch noch billig.
    An Cannabis kommst Du nach wie vor nicht so leicht wie der Gang zum nächsten Kiosk oder Aldi (auch wenn das immer so gerne geschrieben wird). Außerdem kann man sich schon für 1.99 einen Zwei-Liter-Fusel reinkippen, aber für den gleichen Preis wirst Du zumindest in D-Land kein Bröckelchen bekommen.
    Ergo: Alkohol steht vorne. Punkt.
    Das hat übrigens überhaupt nix damit zu tun, daß ich meine, man solle alle Drogen legalisieren. Mir geht es einig und allein darum, eine offene, ehrliche Diskussion zu führen, was eine Droge ist und wie die Gesellschaft damit umgehen will. Schließlich ist DrogenGEbrauch (und nicht Mißbrauch) Teil jeder menschlichen Gesellschaft gewesen - das Problem ist nur, daß wir es nicht entsprechend ritualisiert und damit eingegrenzt haben, sondern daß man sich heute zu jeder Zeit an jedem Ort die Birne vollknallen kann, ohne daß es in einem "sinnvollen" Kontext steht.
    Gruß: dm



    Re: Ist Cannabis eine Einstiegsdroge?

    Osso - 20.07.2006, 16:15


    Mein Senf

    Kann es nicht leiden, wenn signalisiert wird, das eine Droge "nicht so schlimm" sei. Dabei ist es irrelevant, ob dies eine legale oder illegale ist. Es ist müßig darüber zu diskutieren, ob eine Droge (Alk, THC, Nikotin, ... ) eine Einstiegsdroge ist. Es gibt einfach viel zu viele Faktoren, die mitbestimmen, ob der Konsument dann tatsächlich ein Suchtverhalten an den Tag legt und später zusätzlich härtere Drogen konsumiert.

    Nur wenn man jetzt sagt, "Die Droge ist zwar verboten, aber macht garnicht so süchtig und das mit dem abrutschen zu härteren Sachen ist auch nicht sicher." stellt man, in den Augen sehr vieler potentieller Konsumenten, das Verbotssystem generell in Frage. Da kann man sich auch fragen: "Koks ist auch verboten, aber vielleicht ist es ja garnicht so schlimm. 12jährige dürfen nicht rauchen und saufen. Aber warum eigentlich." WEnn man die Auswirkungen irgendwelcher Drogen beschönigt find ich es einfach zum kotzen. Das Eine untersuchung zeigt das THC nicht als einstiegsdroge für härtere Sachen gewertet werden kann ist ja gut und schön. Aber das die Droge selber ja auch negative Auswirkungen haben kann, wird in Pressemeldungen dann allzuschnell vergessen. Kenne genug Leute, die mit ihrem THC konsum gut zurecht kommen. Gibt ja schließlich genug von denen. Aber es gibt auch genug die sich damit doch zugrunde richten.

    Christian

    ps: Wenn ich schon rieche, das irgendwo gekippt wird bekomme ich so ein Hungergefühl auf Schokokuchen. Weiß nicht woran das liegt. Aber das nervt einfach, wenn man dann nix zu Hand hat.



    Re: Ist Cannabis eine Einstiegsdroge?

    DragAttack - 20.07.2006, 17:25


    Osso hat folgendes geschrieben: Nur wenn man jetzt sagt, "Die Droge ist zwar verboten, aber macht garnicht so süchtig und das mit dem abrutschen zu härteren Sachen ist auch nicht sicher." stellt man, in den Augen sehr vieler potentieller Konsumenten, das Verbotssystem generell in Frage. Ich halte es für dringend nötig, dieses Sytstem endlich mal in Frage zu stellen. Zitat: WEnn man die Auswirkungen irgendwelcher Drogen beschönigt find ich es einfach zum kotzen. Stimme ich zu. Halte es jedoch für nicht weniger problematisch, die Auswirkungen zu übertreiben. Gerade wenn Jugendliche das Gefühl haben, angelogen zu werden, so führt dies doch zu besonderer Neugier. IMO wirds höchste Zeit für ehrliche Aufklärung.

    Gruß Torsten



    Re: Ist Cannabis eine Einstiegsdroge?

    Linus - 20.07.2006, 18:32


    DragAttack hat folgendes geschrieben: Osso hat folgendes geschrieben: Nur wenn man jetzt sagt, "Die Droge ist zwar verboten, aber macht garnicht so süchtig und das mit dem abrutschen zu härteren Sachen ist auch nicht sicher." stellt man, in den Augen sehr vieler potentieller Konsumenten, das Verbotssystem generell in Frage. Ich halte es für dringend nötig, dieses Sytstem endlich mal in Frage zu stellen.
    Wenn Du damit meinst, den allzu freuzügigen Umgang mit Alkohol und Nikotin einzuschränken wäre ich ja bei Dir - aber ich fürchte, das meinst Du nicht.



    Re: Ist Cannabis eine Einstiegsdroge?

    DragAttack - 20.07.2006, 19:00


    Nenne ein Beispiel, wo undifferenzierte Prohibition zum Erfolg geführt hat.

    Ich bin dafür, den Schutz von Nichtkonsumenten in allen Formen zu forciern - Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden inkl. Kneipen Discos & Restaurants. Konsequente Umsetzung des Gebots, dass das billigste Getränk der Speisekarte kein alkoholisches sein darf, mehr Kontrollen, bei Alk/Drogen im Verkehr etc...

    Aber die bisherige Verbotsstrategie bzgl. Cannabis etc. nützt nur den dealern.

    Gruß Torsten



    Re: Ist Cannabis eine Einstiegsdroge?

    K2 - 20.07.2006, 19:15


    Torsten, nenn mir mal eine Kneipe/Discothek wo wirklich ein Getränk ohne
    Alkohol deutlich billiger ist als ein Pils. Das sind doch meist nur 30 Cent,
    da ist der Anreiz keinen Alkohol zu trinken nur sehr gering. Das ist wie mit
    der Ausweispflicht beim Alkoholkauf. Einen Volljährigen in der Gruppe wird
    es immer geben, durch den das Verbot umgangen wird.
    Letztendlich kann doch nur die richtige Erziehung (Schule/Elternhaus) und
    vor allem der eigene Verstand zu entsprechendem Konsum bzw. Nichtkon-
    sum führen. Verbote helfen da wohl wenig, außer die Strafen wären dras-
    tischer. Wenn ich noch an die Aufklärungsfilme bezüglich dem Rauchen in
    der 6. oder 7. Klasse denke, läuft mir immer noch ein Schauer den Rük-
    ken runter. Mag naiv klingen, aber bei mir haben die Bilder von schwar-
    zen Raucherlungen und amputierten Raucherbeinen gewirkt. Bei anderen
    leider nicht. Mir blutet heute immer noch das Herz, wenn ich junge Mädels
    mit 14 oder 15 Jahren sehe, die z.T. Sport ausüben und was für ihren Kör-
    per machen, aber gleichzeitig den Glimmstengel im Mund haben und sich
    am Wochenende auf einer Party mit ganz coolen Jungs die Kante geben.

    K2



    Re: Ist Cannabis eine Einstiegsdroge?

    DragAttack - 20.07.2006, 19:56


    K2 hat folgendes geschrieben: Torsten, nenn mir mal eine Kneipe/Discothek wo wirklich ein Getränk ohne
    Alkohol deutlich billiger ist als ein Pils. Das sind doch meist nur 30 Cent,
    da ist der Anreiz keinen Alkohol zu trinken nur sehr gering. Geanu das moniere ich doch gerade!

    Ich sage nicht, dass sich viele durch den Preisunterschied vom Alkohol abhalten ließen. Derzeit ist es jedoch genau andersherum. Wenn z.B. in ner Disko/Kneipe 0,5l Hefe typisch 3€ kosten (6€/l) und 0,2l Cola 1,50€ (7,50€/l), Säfte i.d.R noch teurer, nur Wasser preislich mit Bier vergleichbar, dann entscheide ich mich schon aus finaziellen Gründen fürs Hefe - insbesondere, da ich mit nem Bier ne gute halbe Stunde beschäftigt bin, Cola oder Saft jedoch in wenigen Minuten inhaliert hätte...

    Gruß Torsten,
    der (außer Milchkaffee zum Brunch) sich nicht erinnern kann, das letzte mal in Kneipe/Restaurant/Disko alkfrei geordert zu Haben



    Re: Ist Cannabis eine Einstiegsdroge?

    Linus - 20.07.2006, 21:08


    DragAttack hat folgendes geschrieben: Nenne ein Beispiel, wo undifferenzierte Prohibition zum Erfolg geführt hat.

    Ich bin dafür, den Schutz von Nichtkonsumenten in allen Formen zu forciern - Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden inkl. Kneipen Discos & Restaurants. Konsequente Umsetzung des Gebots, dass das billigste Getränk der Speisekarte kein alkoholisches sein darf, mehr Kontrollen, bei Alk/Drogen im Verkehr etc...

    Aber die bisherige Verbotsstrategie bzgl. Cannabis etc. nützt nur den dealern.

    Gruß Torsten

    Da sind wir beieinander, wobei ich noch einen Schritt weiter gehen würde und "weiche Drogen" mit anständig Steuern belegen - dann kostet das Bier automatisch deutlich mehr als Cola, Wasser, Saft etc- und harte Drogen an richtig Abhängige kostenlos abgeben würde. Dann profitieren Dealer gar nicht mehr und Beschaffungskriminalität gehört ins Geschichtsbuch.



    Re: Ist Cannabis eine Einstiegsdroge?

    DragAttack - 20.07.2006, 21:11


    Linus hat folgendes geschrieben: harte Drogen an richtig Abhängige kostenlos abgeben würde. Dann profitieren Dealer gar nicht mehr und Beschaffungskriminalität gehört ins Geschichtsbuch. Volle Zustimmung...

    Außerdem würde das Risiko von Schäden durch Streckmittel, versehentliche Überdosis wg. unbekanntem reinheitsgrad minimiert. Weiter kämen dann die Abhängigen ausm Abseits und wären leichter ansprechbar für Therapien.



    Re: Ist Cannabis eine Einstiegsdroge?

    Linus - 20.07.2006, 21:19


    DragAttack hat folgendes geschrieben: Linus hat folgendes geschrieben: harte Drogen an richtig Abhängige kostenlos abgeben würde. Dann profitieren Dealer gar nicht mehr und Beschaffungskriminalität gehört ins Geschichtsbuch. Volle Zustimmung...

    Außerdem würde das Risiko von Schäden durch Streckmittel, versehentliche Überdosis wg. unbekanntem reinheitsgrad minimiert. Weiter kämen dann die Abhängigen ausm Abseits und wären leichter ansprechbar für Therapien.
    abgesehen davon gäbe es in ein paar Jahren keine schwer Abhängigen mehr,weil ja keiner mehr an das Zeug rankommt. :!: :idea:



    Re: Ist Cannabis eine Einstiegsdroge?

    Osso - 21.07.2006, 12:39


    DragAttack hat folgendes geschrieben: Osso hat folgendes geschrieben: WEnn man die Auswirkungen irgendwelcher Drogen beschönigt find ich es einfach zum kotzen. Stimme ich zu. Halte es jedoch für nicht weniger problematisch, die Auswirkungen zu übertreiben. Gerade wenn Jugendliche das Gefühl haben, angelogen zu werden, so führt dies doch zu besonderer Neugier. IMO wirds höchste Zeit für ehrliche Aufklärung.

    Gruß Torsten

    Das ist ja schön und gut. Leider helfen Nachrichten der Art, wie wir sie gerade diskutieren nicht bei einer ehrlichen Aufklärung. Weil das "nicht relevant als Einstiegsdroge" selektiv wargenommen wird. Man nimmt der Droge somit den Schrecken, des drohenden Abrutsches. Ob dadurch nun mehr oder weniger dazu greifen weiß ich aber auch nicht.

    Außerdem finden es die nicht total besoffenen Mädels (also die netten :D ) auf Parties viel angenehmer, sich mit einem nicht besoffenen/zugedröhnten Kerl unterhalten zu können.

    Gruß Christian

    ps: Ich war der komische Typ in Roth der dir bei km 26 im Wäldchen entgegen kam und gegrüßt hat.



    Re: Ist Cannabis eine Einstiegsdroge?

    Tobleroneman - 21.07.2006, 15:04


    DragAttack hat folgendes geschrieben: Linus hat folgendes geschrieben: harte Drogen an richtig Abhängige kostenlos abgeben würde. Dann profitieren Dealer gar nicht mehr und Beschaffungskriminalität gehört ins Geschichtsbuch. Volle Zustimmung...

    Außerdem würde das Risiko von Schäden durch Streckmittel, versehentliche Überdosis wg. unbekanntem reinheitsgrad minimiert. Weiter kämen dann die Abhängigen ausm Abseits und wären leichter ansprechbar für Therapien.

    und die bauern würden nicht mehr milliarden von subventionen verschlingen, viele von ihnen könnten gut mit der anpflanzung diverser rohprodukte leben.
    es dürfte wohl auch nicht so schwer sein coca und schlafmohn indoor anzupflanzen, wenn man denn will.



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