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Re: Generation P - billige Arbeitskräfte
Querdenker - 17.05.2006, 15:09Generation P - billige Arbeitskräfte
Nun ich weis nicht ob ihr davon gehört habt, aber es gibt zur Zeit ein Schlagwort welches "Generation P" lautet. P wie Praktikanten.
Empfehle dazu diese Online-Lektüre http://www.zeit.de/2005/14/Titel_2fPraktikant_14
Es geht darum das die Firmen immer mehr gut ausgebildete Praktikanten (die meisten haben schon ein Diplom in der Tasche) einstellen anstatt diesen Leuten reguläre Arbeitsverträge zu geben. Es gibt sehr viele Firmen welche zum grossen Teil nur noch aus Praktikanten bestehen welche für einen Hungerlohn arbeiten tätigen, welche eigentlich von Vollzeitkräften erledigt werden müssten.
Das Dilemma von den Praktikanten ist, dass wenn sie arbeitslos sind und keine Praktikas machen, dies eine grosse Lücke im Lebenslauf hinterlässt. Andererseits, wenn diese Leute zuviele Praktikas machen, dann heisst es von seiten der Arbeitgeber, das mit diesen Praktikanten etwas nicht stimmt da keine Firma diese jemals übernommen hat. Vom Regen in die Traufe also.
Ein guter Freund von mir sucht schon seid 3 Jahren einen Job als Grafik & Mediendesigner, findet aber nichts, da die Firmen wirklich nur noch Praktikanten nehmen. Sogar seine suche nach einer Praktikumsstelle ist bisher ergebnislos geblieben, da er keinen Sack voll Diplome hat (hat nur eine Umschulung vom Arbeitsamt genossen).
Ein ähnliches Problem habe ich derzeit auch. Wir Diplomanten sind viel zu teuer. Man nimmt doch lieber Praktikanten welche genauso viel können wie wir und das noch billiger!
Frage mich wirklich wo das noch alles enden soll. 1euro-Jobber die in vielen Firmen schon eine Unzahl an regulären Arbeitskräften ersetzt haben, Praktikanten die zum Teil sogar umsonst arbeiten für Monate und gar Jahre (!) und immer mehr Jobs die abwandern in Billiglohnländern.
Die Firmen sind einfach nicht mehr bereit den wahren Wert einer Arbeitskraft anzuerkennen. Es zählt nur noch der Profit.
Wenn das mal nicht böse enden wird!
War mir nicht sicher ob das nicht in die Kategorie "Wirtschaftsverbrechen" gehört. :? Naja, was denkt ihr nachdem ihr den Text nun gelesen habt?
Re: Generation P - billige Arbeitskräfte
pendragon - 17.05.2006, 19:18
kann dem nur beipflichten. hab schon von 1er abschluss leuten gehört die trotz des diploms, auslandsaufenthalt mehr als 2 jahre praktia machen und danach ausser ein angebot das praktikum zu verlängern nichts machen können.
ich sag mal so...der gesetzgeber erlaubt es...also warum viel geld für teure mitarbeiter ausgeben wenn es ein praktikant oder 1€ jobber auch kann?
jeder betrieb strebt nach dem besten gewinn...wenn der gesetzgeber diese ausbeutung noch unterstüzt und kein riegel vorschiebt werden wir alle bald nur noch für 400€, 1€ oder umsonst arbeiten können während das arbeitsamt nur noch minimale lebensunterhaltskosten bezahlt.
ich nenne das dahinvegitieren...und keinesfalls mehr leben. wer kann es sich denn leisten nochmal abends raus zu gehen, ins kino oder sonstwas?
arbeitslose werden vom normalen konsumleben komplett ausgeschlossen und verlieren dadurch noch ihre sozialen kontakte.
ich will das nicht mit kz vergleichen aber irgendwie komm ich mir isoliert vor.
gefägnis ohne zäune...na gut beschränkte zäune...freiheit? als arbeitsloser hast du nichtmal mehr das.
und 1€ jobber...bisher gilt hälfte oder weniger als festangestellte dazu muss der betrieb gemeinnützig sein.
wenn aber fernsehreportagen von betrieben mit 60 festangestellten sprechen wo 800-1000 € jobber jobs verichten ohne aussicht auf anstellung ist das ausbeutung übelster art.
statistiken werden beschönt, das arbeitsamt interessiert sich nicht dafür.
arbeitslose werden stärker kontrolliert...aber für jobs die einen unlauter ausbeuten, illegale betriebe, unsachgemäße weiterbildungen die auch im illegalen bereich arbeiten ignoriert werden, weiß ich wo all das geld verschleudert wird.
z.b.: habe weiterbildung im medien und computerbereich gemacht. 10 monate vom arbeitsamt bezahlt...ich glaube kostete die AG monatlich 1-1200€ plus das arbeitslosengeld. (eine mit förderpreis ausgestattete institution in der nachbarstadt düsseldorf nahm für den gleichen kurs 600€)
versprechung der DAA: kleine gruppen bis 10 personen, lernmaterial wird gestellt, gut ausgebildete lehrer, dozenten und referendare...
fakt: 30 personen, lernmaterial musste selber kopiert werden von den unterlagen des dozenten, software wurde aus dem inet runtergeladen (keine legalen downloads) und teilweise gingen schüler mit uns tutorials durch und lernmaterial fehlte zum teil ganz.
unser ganzer kurs und ich nochmal extra, haben uns über die misstände beim arbeitsamt beschwert. aber ausser einem schulterzucken und wir melden uns bei ihnen ist nie was passiert. niemand hat mich angerufen noch wurde die DAA überprüft...oh einer vom arbeitsamt kam vorbei...
als wir vorsprechen wollten wo er doch da war, meine der keine zeit und war weg.
genau dort wird geld verprasst...will garnicht von personalagenturen sprechen die unmengen an geld kosten fürs arbeitsamt.
anstatt hier mal anzusetzen werden arbeitslose kontrolliert, wo es wenn es schwarze schaafe sind, immer um kleine beträge geht.
solche dubiose unternehmen kosten monatlich etliche 1000€ mehr geld, welches nicht sein müsste und von diesen betrag der da monatlich rausgeworfen wird, können arbeitslose mehrere monate bezahlt werden.
ich glaube es ist egal wo wir hingucken...illegale firmen und geschäftemacher sowie die "legale" wirtschaft wird vom staat und arbeitsamt gefördert und etliche millionen und milliarden werden denen in den hals gesteckt, während wir am hungertuch nagen und unsere freiheit immer weiter entfernt ist, da wir mittlerweile wieder sklavenstatus in einer "demokratie" besitzen.
Re: Generation P - billige Arbeitskräfte
Querdenker - 17.05.2006, 20:39
Es ist schon depremierend wenn man sieht das der Staat nicht an den Bürgern, sondern an deren Steuern interessiert ist. Das die Pfeifen in der AG bei diesem Bürokratenwahnsinn nicht mehr durchblicken und ihnen inzwischen selber alles egal ist wundert mich nicht.
Letztens durfte ich sogar steuern hier in meinem Studentenwohnheim bezahlen, die Stadt meinte da ich ja öffentliche Einrichtungen (Museum, Freizeitbad, Bus, Gehwege...) benutze, soll ich auch dafür bezahlen. Mein Einwand das ich Student bin und manchmal nicht weis wie ich meine Miete bezahlen soll, hat die gar nicht gejuckt. Find ich klasse das man uns noch abzockt, immer fett drauf - wir kriegen ja alle sooooooooviel Bafög (kenne keinen der das kriegt).
Die regierenden spinnen komplett!
Re: Generation P - billige Arbeitskräfte
pendragon - 18.05.2006, 02:14
bafög...hab ich mal bekommen. laut statistik benutzen nur etwa 16-18% aller studenten die förderung an der uni münster.
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