Interview mit Android Lust

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    Re: Interview mit Android Lust

    Adonai Abaddon - 10.05.2006, 21:19

    Interview mit Android Lust

    Medienkonverter: Es ist interessant zu sehen, daß sich, selbst im Zeitalter von Internet, globaler Vernetzung und (noch) nahezu unbegrenzten Kommunikationsmöglichkeiten in Ländern wie den USA oder Brasilien interessante Projekte und Bands ihrem musikalischen Tun nahezu unbeachtet von der europäischen Musikwelt nachgehen. Eines der davon wohl kennenswertesten Projekte ist Android Lust und besteht eigentlich nur aus einer engagierten Musikerin, Shikhee, die, ursprünglich aus Bangladesch stammend, jetzt an der US-amerikanischen Nordküste lebt und schon seit einigen Jahren harte, dunkle elektronische Musik generiert. Moderner Technologie sei Dank, konnten wir die sympathische Klangkünstlerin auch über mehrere tausend Kilometer Entfernung und mehrere Zeitzonen hinweg befragen...

    Da dies der erste Kontakt von Medienkonverter mit Android Lust ist: Erzähl' doch bitte ein wenig über Vergangenheit und Anfänge von Android Lust.

    Android Lust: Shikhee (AL): Ich veröffentliche seit den späten 1990ern Musik als "Android Lust". AL ist mein Solo-Projekt im Studio und eine Drei-Personen-Show, wenn wir live auftreten. Ursprünglich begann die Musik irgendwo in der Dark-Electro - Welt, hat sich aber mit den Jahren doch sehr verändert und in eine Mischung aus allen möglichen Stilrichtungen gewandelt.

    Medienkonverter: Wenn man Deine insgesamt drei CDs "resolution" (als Debüt ein recht interessantes Stück dunkler, elektronischer Musik), "evolution" (in erster Linie eine Sammlung von Remixes und Bearbeitungen der Songs des Vorgängers, aber deutlich härter und industrial-lastiger) und "the dividing" (aktuelles Album, welches insgesamt ausgereifter, abwechslungsreicher klingt) vergleicht, hat man das Gefühl, daß Deine musikalischen Kreationen im Laufe der Jahre immer interessanter ausfallen. Gibt es eine Art Konzept für die musikalische Richtung, in die sich AL bewegt und in den nächsten Jahren bewegen wird? Was dürfen wir von der nächsten Veröffentlichung erwarten?

    Android Lust: Ein richtiges Konzept gibt es nicht; die Musik reflektiert an sich nur meine persönlichen Stimmungen und Gedanken während des Entstehungsprozesses. So, wie es jetzt aussieht, wird das neue Album energischer, härter als "the dividing" ausfallen, aber hoffentlich genauso abwechslungsreich.

    Android Lust: Ein richtiges Konzept gibt es nicht; die Musik reflektiert an sich nur meine persönlichen Stimmungen und Gedanken während des Entstehungsprozesses. So, wie es jetzt aussieht, wird das neue Album energischer, härter als "the dividing" ausfallen, aber hoffentlich genauso abwechslungsreich.

    Medienkonverter: Deine Texte von "resolution" bis zu "the dividing" scheinen an Emotionen und Gedanken alles abzudecken von Verwirrung bis Angst, von Verzweiflung bis hin zu dem, was im Webshop eines deutschen Indie-Mailorders als "Cybersex für eine völlig neue Generation von Musikfans" bezeichnet wird. Was inspiriert Deine Texte?

    Android Lust: Die meisten meiner Lyrics wachsen aus eigenen Erfahrungen, oder aus Dingen, von denen ich gehört oder über die ich gelesen habe. Meistens sind es allerdings die eher negativen Emotionen, die mich dort inspirieren. Es ist eine art karthasischer Prozess...

    Medienkonverter: Wie wichtig sind die Texte für Deine Songs? Was entsteht für Dich früher - Text oder Musik?

    Android Lust: Die Lyrics sind enorm wichtig, allerdings gibt es keine feste Reihenfolge, in der ich Songs schreibe. Manchmal existiert der Text eher, manchmal die Musik. Das ist immer unterschiedlich.

    Medienkonverter: Im Studio bist Du die einzige Person, die bei AL-Aufnahmen alle Fäden in dre Hand hält, die alle musikalische und technische Arbeit sehr professionell allein erledigt. Abgesehen von einigen Jahren als aktive Musikerin, hast Du dort schon vorher musikalischen Hintergrund, eine Ausbildung oder dergleichen mitgebracht?

    Android Lust: Den Umgang mit Sequencern und Synthesizer-Programmierung habe ich mir im Laufe der Jahre selbst beigebracht, ebenso das Aufnehmen von Musik, den Einsatz von Recording-Technik. Als ich noch jung war, hatte ich ein wenig Gesangs- und Stimmbildungs-Unterricht, aber im Wesentlichen ist es eine Frage der Übung.

    Medienkonverter: Gibt es irgendwelche andere Kunst neben Musik, mit der Du Deine Zeit füllst und die Dich inspiriert?

    Android Lust: Ich lese gern und viel, verbringe Zeit in Museen und mit Filmen und dergleichen, aber manchmal bin ich auch einfach nur in der Stadt und beobachte die Menschen, wenn sich zeit dafür findet.

    Medienkonverter: Du bist auch live sehr aktiv, wie man auf Deiner Website sehen kann. Wie wichtig ist es für Dich, Deine Musik vor Publikum zu präsentieren? Wie stehen die Chancen, Dich in naher Zukunft auf einer europäischen Bühne erleben zu dürfen?

    Android Lust: Ich liebe es, live zu spielen. Wir planen bereits wieder eine Tour für das nächste Album; momentan fehlt es mir sehr, vor einem Publikum zu stehen. Ich mag das Gefühl, den Rausch, den man mitunter erlebt, wenn man auf der Bühne steht. Shows in Europa wären wunderbar, wir werden sehen...



    Medienkonverter: Neben den üblichen Informationen, Bildern und dergleichen bietet die Android Lust-Website auch eher ungewöhnliche Dinge, etwa eine Mailing-List oder einen "Fan-Art" - Bereich, in dem Kreationen von AL-Hörern verewigt werden. Wie wichtig ist es für Dich, etwa über die Website direkt mit Deinen Fans in Kontakt zu stehen?

    Android Lust: Das ist sehr wichtig. Ich freue mich, wenn ich Feedback von Hörern meiner Musik bekomme, ich diskutiere gern mit den Leuten im Dark Vision Media Forum. Sites dieser Art stellen einen schönen Weg dar, mit Fans und Interessierten regelmäßigen Kontakt zu pflegen, so daß sich die Leute informieren und auch mit uns kommunizieren können.

    Medienkonverter: Mit diesen Technologien kommen auch Möglichkeiten wie P2P und Filesharing auf, die zumindest die "Mainstream"-Musikindustrie als handfeste Bedrohung betrachtet und entsprechend behandelt. Wie siehst Du als Musikerin diese Dinge - ist diese Art von weltweitem Austausch eher gut oder eher schlecht für Projekte wie Android Lust, die doch jenseits des Mainstream stehen?

    Android Lust: Ich denke, es ist irgendwie beides. Zum einen ist es eine großartige Möglichkeit, Aufmerksamkeit zu erhalten und zu erleben, wie die eigene Musik bekannt wird; andererseits spürt man als Independent-Künstler direkter und deutlicher, wenn die eigenen Alben getauscht werden. Für viele kleinere Indie-Bands sind Alben-Verkäufe eine wichtige Quelle ihres Lebensunterhaltes, und die P2P-Netze können das empfindlich beeinflussen.

    Medienkonverter: Für "the dividing" wurde mit "stained" unter der Regie von Danielle Oulette (der bisher in erster Linie mit bekannteren Musikern wie David Bowie gearbeitet hat) ein sehenswerter Video-Clip gedreht, genauer gesagt der erste "richtige" AL-Clip überhaupt (um nicht von den Live-Video-Schnipseln zu reden, die auf der AL-Website und etwa der "evolution"-CD zu finden sind). Was denkst Du, wird diese visuelle Komponente Deiner Musik in naher Zukunft wichtiger werden als bisher?

    Android Lust: Ja. Mittlerweile spielen Videos eine wichtige Rolle, um Promotion für eine CD zu machen; darüber hinaus hatte ich auch sehr viel Spaß während der Arbeiten zu "stained" gehabt, wenngleich es recht anstrengend war. Ich habe es genossen, mit Dan zusammenzuarbeiten; vermutlich werden wir das im Rahmen der nächsten CD wiederholen.

    Medienkonverter: Gibt es irgendwelche Bands, Projekte usw. aus Übersee, die die Fans in Europa unbedingt kennen sollten?

    Android Lust: Definitiv I,Parasite.

    Medienkonverter: Darüber hinaus, irgendwelche Kommentare oder letzte Worte an unsere Leser?

    Android Lust: Sicher. Fühlt Euch eingeladen, uns auf http://forums.darkvisionmedia.org zu besuchen, wir freuen uns auf Eure Meinungen.

    Medienkonverter: Bleibt eigentlich nur noch, Shikhee und Android Lust für die geduldige Beantwortung unserer Fragen zu danken und gespannt zu sein auf die Zukunft eines Projektes, von dem man noch einige Überraschungen erwarten darf.



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