Interview mit Roger Rekless

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    Re: Interview mit Roger Rekless

    green:eyed - 18.10.2006, 23:19

    Interview mit Roger Rekless
    Interview vom 10.10.2006
    Roger Rekless aus München im Interview
    Space

    (Timo) Roger Rekless von Vi4r2uE1ns released im Dezember über 58beats sein Soloalbum „Von Zuhause Aus“. Am 10.10 sprachen wir kurz vor dem Auftritt in Erlangen als Supportact von Blumentopf im Tour-Wohnmobil der Jungs über das kommende Album, den Film „Wholetrain“, „Gitarrenmusik“ und vieles mehr... Ziehts euch rein!
    Roger Rekless
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    Vorgestellt wurdest du bereits im Interview mit Vi4r2uE1ns. Was erwartet uns jetzt auf deiner kommenden Soloplatte? Welche Features wird es geben und wer hat für dich produziert?

    Das ist schnell erzählt. Es sind nicht viele Features dabei. Primär Leute aus München: Boris (Minit - Vi4r2uE1ns), Pretty Mo ist dabei - wo viele vielleicht überrascht sein werden, warum mit dem, weil dessen Crew eher ein bisschen auf der Aggroschiene ist, wo die Leute sagen: „Was? Wieso mit dem?“. Aber das war genau der Punkt, wir wollten etwas zusammen machen, um genau gegen solche Leute was zu haben. Ein MC aus Oldenburg, unser langjähriger Freund. Der fünfte Beatle von 421 sozusagen.
    Prodzenten sind hauptsächlich Ich, denn ich habe das Meiste selber gemacht. Plus Fourmillion - auch ein Münchner Prouzent, der macht viel mit DJ Scream zusammen. Und die, die eigentlich das Meiste am Album gemacht haben, sind die Hitfarmers. Das sind zwei Jungs aus dem Chiemgau, also auch aus dem Süden von Deutschland, die ich bei der Arbeit zum „Wholetrain“-Film kennen gelernt habe. Ich habe da mitgespielt und auch beim Sound mitgearbeitet und da haben wir uns kennen gelernt und das war sofort auf einer Wellenlänge. Die produzieren eben auch selber und haben vier Stücke auf dem Album produziert. Einen Beat hat dann noch der Realson aus Mannheim gemacht und der letzte ist ph7 aus Mannheim.

    Wie bist du denn in die Rolle in “Wholetrain“ reingerutscht?

    Das lief eigentlich ganz blöd. Explizit (MainConcept) hat mich angerufen: „Die machen da so nen Graffitifilm und du hast doch auch damit was zu tun und hast mal geschauspielert und so ...“. Dann hab ich einen Kumpel angerufen und da mal hingeschaut, weil ich mir das eigentlich nur aus Spaß anschauen wollte, wie das läuft. Hab dann bei einer Agentur ein völlig komisches Casting gemacht und danach gedacht, dass das völliger Scheiß war. Ein halbes Jahr danach hab ich dann erfahren, dass ein guter Kumpel von mir da mitspielt und eeeeend spät meinen die dann so, dass sie mich gerne nochmal für ein Casting einladen würden. Und dann war ich da drin ...
    Florian Gaag, der den Film gemacht hat, wollte dann auch den Soundtrack selber machen, was erst ein bisschen utopisch erschien. Jemand, der nicht so der Muckemacher ist, sagt so, ich mach mal den ganzen Soundtrack allein ... Und er hat dann eben viel Unterstützung erfahren von den Hitfarmers. Er hat quasi die Grundgerüste gebaut und die haben das Ganze soundtechnisch qualitativ hochwertig gemacht. Ich hab die Breaks und die Cuts gemacht.
    Also wir sind dann nach Warschau gefahren und haben da gefilmt. Und das war ganz witzig, weil die Crew im Film von uns - ATL hieß die - war auf einmal real. Ein guter Kumpel, der Talin, hat da mitgespielt und dann haben wir da noch den Sergejj kennen gelernt. Und das war so krass, ich hab sowas noch nie erlebt: Du lernst jemanden kennen, dann immer besser und man merkt plötzlich, man ist voll auf der selben Wellenlänge. Wir haben die ganze Zeit nur Scheiß gemacht. Immer wenn wir da waren, haben uns die Leute gehasst, weil wir so viel Dreck gemacht haben ... Als wir in Warschau waren, da waren wir an so einem Bahnsteig, wo kleine Mädchen oben auf der Brücke standen und sich kaputt gelacht haben über uns.

    Habt ihr auch selber gesprayed?

    Es war immer so, dass die Künstler vorgezogen haben, weil die die Styles gemacht haben und wir haben das dann ausgefüllt. Sind jetzt nicht meine Styles oder so.

    Ihr habt erst im April „Abenteuer hoch drei“ released. Wie war denn da so die Resonanz?

    Eigentlich vorwiegend positiv. Es kam immer: „Es ist ein tolles Album, weil das ist so &Mac226;frischer HipHop‘“ - das tut quasi keinem weh. Die anderen sagten „es ist ein tolles Album, aber es sehr oldschool, boombapmäßig.“ Und ein paar haben auch so gemeint: „Was ist denn das für ne Studentenrapscheiße?“. Und das ist das, was ich ein bisschen schade fand. Wir haben dir das ja schon erzählt, dass das Album über die Jahre entstanden ist und deswegen ein Best-Of aus den letzten Arbeitsjahren war.
    Und das Rekless-Album ist jetzt ein bisschen ähnlich, nur nicht über eine ganz so lange Zeit. Die Reaktionen über das 421-Album waren gemischt und deswegen frag ich mich auch, wie werden die Leute das Rekless-Album aufnehmen. Für meinen Track auf dem VierZuEins-Album habe ich ganz wenig Rückmeldung bekommen. Da habe ich eigentlich gehofft, dass ein paar sagen, das ist etwas, wo er von sich selber erzählt und dass es cool ist. Denn für mich war es ein krasses Teil. Und auf meinem Album geht es textmäßig auch in diese Richtung, dass es persönlicher ist und so. Ich hoffe echt, dass das nicht so untergeht, denn wir hatten mit dem 4zu1-Album echt vorwiegend positive Pressekritiken, aber so richtig gegangen ist dann doch nichts.
    Die Verkäufe waren nicht so toll, leider! Aber wir fangen auch gerade erst an, das muss man auch sehen. Wir haben jetzt so lange eine ruhige Kugel geschoben und jetzt müssen wir langsam mal richtig arbeiten. Und deswegen sind wir jetzt richtig aktiv und es wird alle sechs Monate irgendwas geben. Ich bringe mein Album im Dezember raus, der Minit macht sein Album im Februar/März und das nächste VierZuEins-Album kommt Ende nächsten Jahres. Und dann wieder von mir und so weiter und sofort.
    Dass man echt keine Chance hat, daran vorbeizugehen! Dass man sieht, sie haben zwar spät angefangen, aber scheiße Mann, sie sind jetzt produktiv!

    Ihr seid jetzt vier Tage auf Tour - wie war das Feedback. Ich habe gehört, in manchen Städten kamt ihr als Support von Blumentopf nicht so gut an. Da wurde mehr Blumentopf verlangt ...

    (Bowdee - DJ von 421:) Ja im Endeffekt wollen die ja alle Blumentopf hören. Die sind ja wegen denen da und nicht wegen uns. Aber bisher haben sie immer schön mitgefeiert.
    (Roger Rekless spricht weiter) Also Saarbrücken war krass. Wahrscheinlich war das da so krass, dass ich den Rest gar nicht mehr weiß. Das hat in meinen Augen schon gepasst. Es gab auch viel positives Feedback auf der Website - das war schon ganz angenehm. Aber dieses Vorgruppending hast du halt immer. Das spaltet sich dann auch so auf, man sieht manchen so krass an, das die einfach nicht wollen und das war in Saarbrücken so krass. Sowas hab ich auch noch nie erlebt. Ich hab echt für viele Leute aufgelegt, egal ob groß oder klein - sowas habe ich noch nie erlebt! Die sind am Anfang überhaupt nicht abgegangen. Kein bisschen! Die waren so auf einem Trip: „Was seid ihr denn für Typen. Ahaaaa ...“ - die wollten sich das nicht mal geben oder zuhören, am liebsten wollte man da jeden mal schütteln und sagen, das ist einfach nur eine Rapshow! Und zum Schluss wars dann aber doch witzig. Da gab es dann immer vereinzelte Inseln, die abgegangen sind und das ist dann übergeschwappt und zum Schluss gings dann doch ab!

    Wenn man im Netz etwas zum Release von deinem Soloalbum liest, fragen Leute oft: „Roger Rekless? Ist das nicht der DJ von Raptile?“

    Wir haben grad vorhin die neuen Raptile-Videos angeschaut ... Aber egal.

    Genau darauf will ich dich ansprechen. Wie ist denn da noch der Kontakt?

    Wenn man sich sieht, dann sieht man sich halt. Wir haben keinen persönlichen Beef miteinander - gar nicht. Wir sind auch nicht im Streit auseinander gegangen. Es kann sich eigentlich jeder selber denken, der hört, was ich mache und hört, was er macht. Es war so, dass wir das Album fertig hatten, das erste „Basilisk‘s Eye“ und für mich war das ganz okay, es hinkte hinten und vorne noch und ich habe gemerkt, wenn wir zusammen noch ein zweites Album machen wollen, müsste er krass an sich arbeiten. Aber er ... Ein großartiges Zitat - wortwörtlich: „Ich habe meine Attitude geswitched, weil wenn die Hater fronten, musst du sie wissen lassen, dass sie nicht mit dir fucken können!“ Das ist ein Zitat nach einem Gespräch, wo ich auch gesagt habe, dass ich das nicht representieren kann. Ich kann da nicht dahinter stehen. Da hatte er schon das „Make Y`All Bounce“, aber nocht nicht mit Xzibit, sondern noch alleine und das hat mir alles nicht gefallen. Er hat mir die Sachen gezeigt, das klang alles gleich. Aber wir verstehen uns, es ist kein Beef, kein Garnix! Also wenn er jetzt Cuts brauchen würde, würde ich zwar schon sagen: „Oooh ... Nö!“, aber wenn er etwas zu trinken haben will oder irgendwo pennen muss oder so, alles kein Ding!

    Auf einem Pressefoto hast du ein T-Shirt von „Joining Forces“ an. Kannst du kurz erläutern, was das ist?

    Das ist ein Müncher, der das macht. Andi Purzer - „Hard to earn“ ist dem sein Label, der macht viele Metal-DVDs. Und „Joining Forces“ ist sozusagen sein Wahlspruch: „Not only support the underground - BE A PART OF IT“. Und das find ich so geil und er hat auch den Pressetext für mich geschrieben. Und wir werden in Zukunft ein bisschen zusammen was machen, weil ich bin ja auch so der Halbmetaler und deswegen verstehen wir uns da eigentlich recht gut.

    Zu diesem Metalding. Du hast ja deine Metalband 089 ...

    ... die gibt es nicht mehr. Wir haben im Dezember unsere letzten beiden Konzerte. Das ging einfach zeitlich nicht mehr. Der Dirksen (Gitarrist) spielt bei Blumentopf in der Band, der Sänger ist der Lichtmann und hat jetzt auch noch eine Band, der andere Gitarrist ist Merchmann und ich mach mein eigenes Zeug ... Es war einfach für alle zu viel und dann haben wir es gelassen.

    Wie findest du, passt das generell zusammen? Wenn man die heutigen Jugendkulturen anguckt, gibt es zwischen Metal und HipHop eine krasse Spaltung.

    Weil die Leute sowas brauchen! Weil die sich da krampfhaft festhalten. Wenn jemand ein cooler Typ ist, dann ist er ein cooler Typ - egal wo er ist! Und das ist das, was mich früher auch schon immer genervt hat. Ich hab früher schon immer Gitarrenmucke gehört, aber das kam immer falsch rüber: „Du bist ein Schwarzer, du musst Basketball spielen und Rap hören.“ Und ich hab auch Basketball gespielt, aber ich war so unfassbar scheiße. „Hustlen, Drogen verkaufen ...“ - ich hab alles probiert: Ich war voll schlecht! Ne ... Das ist echt alles ein großer Witz. Gerade Jugendliche sollten mal damit aufhören, wenn sie sich selber finden wollen! In der Pupertät sucht man sich mal einen festen Punkt, mit dem man sich identifizieren kann. Und ob das Metal oder Rap oder wasauchimmer ist - ist scheißegal! Der Punkt ist, dass immer die Coolsten in der jeweiligen Szene den Überblick über alle Szenen haben. Wenn du zu nem coolen Typ gehst und fragst: „Kennst du Daftones? Face No More? Dipset? KRS One?“ Kennt der alles! Das sind einfach Leute, die einen Überblick haben, weil sie einen Plan haben von dem, was läuft. Und da müssen die Leute noch hinkommen, dass sie checken, dass Fernsehen nicht alles ist. Und das Musik noch von Menschen gemacht wird und nicht von einem Gerät oder der Zeitung.

    Ich hab auch bald ein Interview mit Necro aus NY und der ist ja da genauso drauf wie du ...

    Bei dem waren wir mal Vorgruppe mit Raptile in Kanada. Ich hab Necro abgefeiert vom Feinsten, weil ich eben auch wusste, dass der so drauf ist und die Texte taugen mir einfach voll. Und das darfst du jetzt nicht so ernst nehmen, aber wir sind da aufgetreten und der Raptile sofort: „Boah, dieser Necro ist ja total krass. Voll die krassen Texte ... so geil!“ Und ein Jahr später, wo ich dann nicht mehr dabei war, hat der sich ein Feature mit Necro gekauft - der Wichser ... (allgemeines Lachen) Aber Necro ist nen geiler Typ. Obwohl ich echt von dem „Prefix for Death“-Album enttäuscht war. Ich habs mir nicht mal angehört im Laden, habs sofort gekauft und wow, wer da alles drauf ist - kann ja nicht schlecht sein. Und dann nach Hause gekommen und ... so schlecht, dass wir einmal nach der Bandprobe heimgefahren sind und ich das reingetan habe, sagten die Jungs, ich soll mal normalen Rap machen - die ganzen Metaler!

    Dann sind meine Fragen alle beantwortet. Willst du noch etwas loswerden?

    Erster Dezember „Von Zuhause Aus“ kaufen! Und es gibt einen 58beats-Shop, da kann man sich Klamotten usw. kaufen. T-Shirts en masse! Den „Wholetrain“-Film anschauen, wenn man mich in Action sehen will. Und sonst? Eigentlich nur Zähneputzen! Gut Zähneputzen vorm ins Bett gehen.

    Quelle: hiphop-pott.com



    Re: Interview mit Roger Rekless

    green:eyed - 05.12.2006, 23:17


    Roger ist cooool ya 8)
    Er war so lustig in München! :lol:



    Re: Interview mit Roger Rekless

    green:eyed - 20.12.2006, 01:05


    http://www.rap.de/features/634

    8)



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    Viel glück - gepostet von Tanja am Sonntag 14.01.2007



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