BERGWERK/HISTORIE (Oberzeiring)

E Euphorium Bruno Mayer
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    Re: BERGWERK/HISTORIE (Oberzeiring)

    brunowanderer - 16.11.2012, 18:45

    BERGWERK/HISTORIE (Oberzeiring)
    -BAUWERKundOberzeiringInhalt-ZITATE


    ZITATE-Online
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    HISTORIE--> http://austria-lexikon.at/ebook/wbin/ambrosius.html#pageid=pg_0435&pagenum=434&thumbview=2p&book=eherneMark&layer=Default

    20150819 http://www.kleinezeitung.at/s/steiermark/murtal/peak_murtal/4793835/Polstal_Suche-nach-Edelmetall-finden-Einheimische-gut
    20150803 http://www.kleinezeitung.at/s/steiermark/chronik/4791254/Pusterwald_Schweizer-suchen-bei-uns-nach-Gold

    “Die Fortsetzung der Gemeinde Schildbürgerserie"
    -- Die Kennzeichen vergangener Betriebsperioden und die Arbeitsweise der Alten. Vom Jahre 900 bis zum Jahre 1690 wurde in Zeiring Bergbau auf Silbererze, deren wichtigstes wohl der Blei­ glanz war, betrieben. Seinen Anfang dürfte der Bergbau in der Gegend des heutigen Klinger-Stollen-Mundloches genom­men haben, ln der GALL'schen Karte (4) sind an dieser Stelle die obersten Teile der Gabe Gottes-Zeche eingezeichnet. (MONOGRAPHIE - 212 -)
    -- Der Beginn bergbaulicher Tätigkeit im Raume von Zeiring liegt im Dunkel, wird aber wohl in die Zeit der Besiedlung des Pölstales durch die Deutschen um das Jahr 900 n. Chr. Geb. fallen. Im Jahr 1111 soll nach manchen Autoren die Knappenkirche (Elisabethkirche) erbaut worden sein. Nach neueren Untersuchungen OCHERBAUERs scheint aber doch erwiesen, daß diese zum Teil aus Haldenmaterial auf­ geführte und mit prachtvollen Fresken geschmückte Kirche später entstanden ist. (MONOGRAPHIE - 19 -)

    -- Erstnennung von mons cyrich im Otakarischen Urbar (1265/67) Oberzeiring wurde namentlich 1268 erstmals als mons cyrich in einem landesfürstlichen Urbar erwähnt. https://de.wikipedia.org/wiki/Oberzeiring#Geschichte
    -- Jubelieren kann man zu jeder Zeit, ein Jubiläum aber basiert aber immer noch am Erstbestand. Die Berechtigung der 1000 Jahr Feier 1956 wurde angezweifelt und konnte nur durch umfangreiche Grubenfahrten der Höhlenforscher Graz entkräftet werden, 750 Jahre Bergbau eine Gebarung ohne Ursache.
    -- Fachlich unkompetente Personen, was den Bergbau und den Zweck eines Stipendiums betrifft, vergeben 13000 € an einen Uni- Lehrstuhlinhaber. Ob dieses Steuergeld steuerfrei oder Leistungs- versteuert weitergegeben wird ist fraglich ? Was ja auch bei der ohne ISBN aufgelegte Gemeinde- Fehlerchronik der Fall war. http://www.iphpbb.com/board/ftopic-88737338nx56623-604.html
    -- Leute mit der Sicherheit des Beamtenstatus die auf Grund ihrer Stellung nebenbei viel dazuverdienen wollen sind eine Rasse für sich. Dem Deutschen Profax hat man allerdings das Geld aus Prestigegründen aufgedrängt, denn förderungwürdige Jungakademiker gibt es ja nicht.
    -- Nachdem man in all den Jahren die Mundlöcher verkommen lies, teils als Viehtränke, teils als Müllablagerung usw. - der Moschitz Stollen wo ein kostenloser Heilmittelzugang war wurde vergittert, ist dieses fiktive Bergbaujubiläum: “Die Fortsetzung der Gemeinde Schildbürgerserie" . Für wirklich am Bergbau Interessierte gibt es genug Literatur, deren Quellen der Erarbeitung und Bearbeitung von Historikern entbehren können.
    -- Eine davon vielleicht sogar die beste ist die MONOGRAPHIE DER ZEIRINGER LAGERSTÄTTEN
    https://docs.google.com/document/d/1PGzJO4-_03YoZQUwuw8qqkyirVtEaxdLuuezYZxVpYA/edit?usp=sharing(Drive)
    http://opac.geologie.ac.at/wwwopacx/wwwopac.ashx?command=getcontent&server=images&value=ALO06_full.pdf(Original)
    MONOGRAPHIE DER ZEIRINGER LAGERSTÄTTEN
    Inhalt:
    J. G. HADITSCH: Die Zeiringer Lagerstätten ..........4
    A. WEISS: Geologisch-lagerstfittenkundliche Aufnah­me des KLinger-Baues, der Gamsgebirgs- Zechen und des Goisern- Baues in Oberzeiring ..........................198
    -2-
    Vorwort des Herausgebers
    -- Der Zeiringer Bergbau, nach dem Hauptort des Tales vielfach als "Oberzeiringer Silberbergbau" bekannt, war durch lange Zeit wohl der berühmteste Steiermarks, bis er durch einen Wassereinbruch plötzlich erlosch. Gewältigungsversuche verschiedenster Zeiten schlugen fehl, sodaß man bis jetzt nichts Genaues über die Lagerstätten wußte.
    -- Da man bei einem letzten Gewältigungsversuch auf recht an­sehnliche Mengen von Schwerspat stieß, schien es eine Wei­le, als ob sich daraus eine neue Betriebsepoche ergeben würde. Um fachlichen Rat gebeten, den wir gerne und zum Unterschied von anderen ohne Honorar, aber aus Interesse an der Lagerstätte erteilten, nahmen wir, insbesondere die beiden Autoren der nachstehenden Arbeiten, alle irgendwie zugänglich gewordenen Grubenteile auf. Dabei mußten viel­fach die offenen Räume erst (mit Hängezug und Maßband) ver­messen werden, um die lagerstattenkundlichen Befunde ein­tragen zu können. Welche Mühen und Gefahren dabei über­wunden werden mußten, kann nur der beurteilen, der das Ge­wirr von großen Zechen, Karstschläuchen,Schächten,Schrämstrecken und absturzbereiten Versatzmauern selbst kennt.
    -- Daß dabei vielfach Strickleitern und Seilsicherungen nötig waren, ist selbstverständlich. Viele der befahrenen Orte werden wohl kaum mehr betreten werden. — Nun scheint auch diese vorläufig letzte Hoffnung zunichte zu werden.
    -- So wollen wir wenigstens die dabei erarbeiteten Unter­lagen und Erkenntnisse festhalten und der Nachwelt überlie­fern, die gewonnenen wissenschaftlichen Ergebnisse in un­ser Bild über die Vererzung der Ostalpen einfügen und die­ses darnach ausgestalten. Wir haben uns bemüht, die Unterlagen möglichst reichhaltig zu bringen, und ich danke mei­nen Mitarbeitern — den beiden Autoren sowohl wie den anderen, die in der Zwischenzeit mitgeholfen hatten — für die vielen Mühen, die sie sich mit dieser Arbeit machten. Sie haben aber nicht nur die Mühen auf sich genommen, sondern vielfach auch ansehnliche Kosten für Fahrten und Aufenthalt aus eigenen Mitteln getragen. Das sei heute, da krasser Ma­terialismus rundum blüht, ganz besonders hervorgehoben.
    Leoben, im Feber 1967 O-M. FRIEDRICH
    -4-
    DIE ZEIRINGER LAGERSTÄTTEN
    Von
    J. G. HADITSCH (Leoben)
    Archiv für Lagerstättenforschung in den Ostalpen, Bd. 6, 1967. 4— 196
    - 5 -
    Inhalt
    Vorwort und Problemstellung 7
    I) Überblick über das vorhandene Schrifttum 12
    II) Kurier Abriß der Geschichte des Zeiringer Bergbaues 19
    III) Geologische Übersicht über die Umgebung der Lagerstätte 27
    IV) Die Einbaue 37
    A) Das Westfeld (Franziscibaue mit dem Gra­zer Stollen, dem Wiener Stollen, dem Al­ten Stollen (Wiener Oberbau-Stollen) und dem Franzisci-Unterbau) 38
    B) a)
    Das mittlere Feld 50
    Piergrube 50
    f Das Nordostfeld 61
    1.) Die Gänge um N-S 64
    a) Die Gamsgebirgszechen II, IIL, die Leo- und die Theresien- Zeche 64
    b) Die Gabe Gottes- und Veronika- Baue 66
    c) Die Barbara- und Johannesbaue 75
    d) Die Neue Zeche 79
    e) Die Franzenszechen 81
    2.) Die NW-SE-Gänge 83
    Die Taubekopfzeche 84
    3.) Die NE-SW-Baue 86
    Das Erbstollenlager 87
    4.) Die E-W-Gänge 94
    a) Die Zeche X 94
    b) Die Erzkörper des Klingerbaues und des Verhaues beim Schleier­fall 94
    c) Die Schwerspat-”Lager I, II, III” 95
    - 6 -
    C) Die Baue im Zugthal 99
    D) Das Südfeld (Baue am Purgstallofen) 100
    1.) Oberer Stollen 101
    2.) Matthiasstollen 102
    V) Die Minerale der Lagerstätte 107
    VI) Die Mineralabfolge 174
    TD Tektonik und Mineralabfolge 179
    VIII) Zusammenfassung und Schluß 182
    IX) Schrifttum 186

    http://www.zeiring.com/stipendium/Stipendium_zur_Erforschung_der_Geschichte_von_Bergwerk_und_Burgerschaft_Oberzeiring/Blog/Blog.html(750 Jahre Jubiläums - Gebahren ohne Ursache)
    http://www.landesmuseum.at/pdf_frei_remote/Hoehle_026_0056-0061.pdf(Die natürlichen Höhlenräume im Silberbergwerk Oberzeiring)
    http://opac.geologie.ac.at/wwwopacx/wwwopac.ashx?command=getcontent&server=images&value=ALO_Sb_02_287_296.pdf(Notizen aus dem Bergbaugebiet Oberzeiring)
    http://www.silbermine.at/index.php/Management(Information über die Silbermine Zeiring GmbH)

    "Barbarischer" Blick von außen auf Oberzeiring
    -- Der Silbermarkt steuert auf 750 Jahre Bergwerk zu, Licht auf dunkle Flecken der Vergangenheit sind gefragt. Deutscher Historiker gewann Ausschreibung, Forschungsstipendium wird morgen verliehen.
    -- Hiram, ein König aus dem Alten Testament. Er lieferte Zedernholz für den Tempelbau. "Aber er ließ sich das nicht bezahlen, der Idiot." So faxend ist ein Hiram aus dem 21. Jahrhundert unterwegs. Hiram Kümper, Professor für Geschichte des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit an der Universität Mannheim. Er liefert kein Zedernholz, er liefert neues Licht auf die Vergangenheit Oberzeirings. Aber er ist kein Idiot und lässt sich das sehr wohl bezahlen.
    -- Genug der Faxen, es geht um einen erfolgreichen Coup des Vereins Historisches Zeiring. Es geht um die Verleihung eines Stipendiums "zur Erforschung der Geschichte von Bergwerk und Bürgerschaft Oberzeiring". Verein, Verkehrsverein und Marktgemeinde lassen sich die dreijährige Forschungstätigkeit rund 13.000 Euro kosten, Anlass ist ein besonders Jubiläum: 2017 feiert man "750 Jahre Bergwerk".
    -- "Wir wollen die dunklen Flecken aufarbeiten, die mit der Größe Oberzeirings zu tun haben", erklärt Obmann Stefan Benedik-Karner, selbst Zeithistoriker, Kulturanthropologe, Volkskundler. Der junge deutsche Professor gewann nach europaweiter Suche nach einem Wissenschafter das Hearing und ist nun "der Blick von außen". Fundiert wie unkonventionell zugleich: "Die Zeiringer haben sich jemanden aus dem transalpinen Barbarikum geholt ..."
    -- Fördert Kümper auch aus dem Silbermarkt Barbarisches ans Tageslicht? Sein Fokus liegt auf kleinen Räumen. "An jedem kleinen Raum kann man die mittelalterliche Welt erklären." Die Reise soll auch andere Wege als jene der Stollen beschreiten - auch, wenn das Bergwerk das einzige in Österreich und eines der wenigen in Europa ist, wo der mittelalterliche Abbau sichtbar ist ("Meißelspuren" im Kriechstollen). Dimension hat ebenso der Handelsstreit mit Judenburg. Fahrende Händler, beladen mit Tuch und eisernen Nägeln, mussten auch in Zeiring ihre Waren anbieten.
    Erlebnis
    -- Ausgegrabene schwarzweiße Fakten sind spannend, aber Benedik-Karner liegt ebenso daran, im von Touristen viel frequentierten Schaubergwerk neue Formen von Geschichtserlebnis zu bieten. Den Dialog mit der Bevölkerung in Gang zu bringen, Fragen zu stellen. Gab es Kinderarbeit im Berg? Wie war das mit dem sagenumwobenen Wassereinbruch wirklich? Wie geht man mit der Bergbaukrise des 15. Jahrhunderts um?
    -- Hiram Kümper recherchiert in Oberzeiring, Judenburg, Wien und Graz. Seine Arbeit gipfelt in einem Buch zum mittelalterlichen Zeiring, präsentiert im Jubiläumsjahr 2017. Morgen schon laden Marktgemeinde, Verkehrsverein und Historisches Zeiring zur offiziellen Verleihung des Stipendiums an den Professor in den Handwerkshof. Der Historiker präsentiert erste Untersuchungsergebnisse, Diskussion und Fragen natürlich erwünscht. Muss ja nicht unbedingt zum Thema Zedernholz sein, im Silbermarkt schlummern viele andere Geheimnisse unter Tag. http://www.kleinezeitung.at/steiermark/murtal/judenburg/3719245/barbarischer-blick-aussen-oberzeiring.story

    • 2013-06-24 Jubiläumsstipendium zur Erforschung der mittelalterlichen Geschichte von Bergwerk und Bürgerschaft Oberzeiring ["Wofür die Gemeinde Geld hat(te)"]
    Auf die Zuerkennung eines Stipendiums, auf eine Zuerkennung in einer bestimmten Höhe oder für einen bestimmten Zeitraum besteht kein Rechtsanspruch. ["Es wird sich nur eine ganz besondere Geistesgröße finden die unter solchen Bedingung einsteigt". "Der HISTORIKER ist ein Reporter, der überall dort nicht dabei war, wo etwas passiert ist". William Somerset Maugham. "Der HISTORIKER kann die Vergangenheit verändern, Gott und der Montanist kann es nicht."] (Wagnerkur 35.0000€ Geschenkbeigabe der Gemeinde für das Mayerhaus.)
    -- Institution: Marktgemeinde Oberzeiring, Verkehrsverein Oberzeiring (Schaubergwerk), Verein Historisches Zeiring, Oberzeiring, Steiermark, Österreich Datum: 01.09.2013-31.08.2016
    Bewerbungsschluss: 30.06.2013.
    -- Das Silberbergwerk von Oberzeiring (Steiermark/Österreich) war ab dem späten 13. Jahrhundert Katalysator für eine Reihe von regionalen Sonderentwicklungen, von der Entstehung einer Bürgerschaft in relativ isolierter Lage bis hin zu einer im 20. Jahrhundert „erfundenen“ Bergwerkstradition. Nicht zuletzt sind die mittelalterlichen Stollen auch die Basis für einen florierenden Gesundheits- und Kulturtourismus in der Gegenwart. Ausführliche Untersuchungen der lokalen mittelalterlichen Sozial- und Kulturgeschichte stehen dennoch völlig aus, bislang liegen nur Basisdaten aus der Fachliteratur des 19. Jahrhunderts sowie aus nicht fachwissenschaftlich aufbereiteten Darstellungen vor, die nichtsdestotrotz Eingang in zahlreiche Überblickswerke und auch neuere wirtschafts- bzw. regionalhistorische Arbeiten gefunden haben. Dabei ließe die Quellenlage eine umfassende Auseinandersetzung zu, zumal im Bereich der Schriftquellen (Urkunden, Chroniken, Dichtung) ausreichendes Material für eine differenzierte Bearbeitung vorhanden ist, das darüber hinaus durch Sachquellen (archäologische Funde, Kunstdenkmäler etc.) ergänzt werden kann.
    -- Anlässlich des bevorstehenden Jubiläums der Erstnennung von mons cyrich im Otakarischen Urbar (1265/67) schreiben Marktgemeinde und Verkehrsverein Oberzeiring (Schaubergwerk) gemeinsam mit dem Verein Historisches Zeiring ein Stipendium zur Erforschung der Geschichte des Bergwerks, der Bürgerschaft und der damit in Verbindung stehenden Entwicklungen im 13. bis 15. Jahrhundert aus.
    -- Geklärt werden sollen besonders die grundlegenden Fragen nach Entstehung und Veränderungen von Bergbau und civium, nach deren innerer Struktur sowie zeitgenössischer Relevanz (Münzstätte) im Hinblick auf die breiteren kulturellen und sozio-ökonomischen Kontexte. Bearbeitenswert erscheinen darüber hinaus beispielsweise folgende Fragen:
    - (Soziale) Herkunft und Zugehörigkeit der Grubenbetreiberinnen und –betreiber sowie deren Verhältnis zu den Landesfürsten, Bischöfen und Klöstern
    - Vorbedingungen und Konsequenzen der rechtlichen Regelung des Bergbaus (Bergrichter, Bergordnungen ab 1339)
    - Alltags- und technikgeschichtliche Aspekte des Silberabbaus
    - Handelsbeziehungen und Ausdifferenzierung der lokalen Gesellschaften in Bezug auf unterschiedliche Wirtschaftsformen (Material-, Geldwirtschaft) , Alters- und Krankenversorgung (Bruderschaften) und Repräsentation von Individuen bzw. Kollektiven
    - Überregionale Rezeption im Spätmittelalter bzw. in der frühen Neuzeit
    Die Entwicklung anderer und darüber hinausgehender Fragestellungen ist ebenso wie die Ausarbeitung spezifischer Fokussierungen und individueller Perspektiven auf das Thema explizit erwünscht. Wenn auch montanhistorische Aspekte eine Grundlage für die Thematik darstellen, soll der Schwerpunkt der Forschung dennoch auf einer sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Verortung liegen.
    -- Ziel ist die Erstellung eines auf diese Fragen Bezug nehmenden Manuskriptes, das danach populärwissenschaftlich (etwa in museumspädagogischen Texten und in einer für eine breite Öffentlichkeit entwickelten Publikation) weiterverarbeitet werden wird.
    Die Forschung soll über den Rahmen der traditionellen Regionalgeschichte hinausgehend angelegt sein und dementsprechend aktuelle Debatten in den mediävistischen [mittelalterlichen] Wissenschaften aufgreifen. Eine kritische Bewertung der bisher vorhandenen Literatur sowie tradierter Vorstellungen wird dabei ebenso unabdingbar sein wie eine Neuinterpretation der vorhandenen Quellen. Transdisziplinäre Zugänge zur Thematik sind nicht nur erwünscht, sondern angesichts der Vielschichtigkeit des vorhandenen Materials auch notwendig.
    -- Das Stipendium wird einmalig im Sommer 2013 mit einer Laufzeit von maximal 36 Monaten vergeben und ist mit einer Gesamtsumme von € 13.000,-- dotiert. In Bezug auf Anstellungsverhältnisse bzw. zusätzlich bezogene Stipendien besteht keine Beschränkung. Der Kostenaufwand für die Anreisen zum Hearing [Anhörung], zur Präsentation von Zwischenergebnissen und zur Abschlusspräsentation des Manuskriptes wird erstattet (Äquivalent Bahnfahrt 2. Klasse). Weitere Spesen, etwa im Zusammenhang mit Archivbesuchen etc., können nicht abgegolten werden.
    -- Voraussetzung für die Bewerbung ist ein abgeschlossenes Studium einer historischen Wissenschaft und nachweisbare Erfahrung in der Forschung zu verwandten Fragestellungen. Das Stipendium wird ohne Altersbeschränkung und international ausgeschrieben, vorausgesetzt werden ausreichende Kenntnisse der Quellensprachen. Bewerberinnen werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt. [Gleichberrechtigungsbeitrag] Über die Vergabe des Stipendiums entscheidet eine Kommission auf Basis der Bewerbungen und allfällig eingeholter Gutachten sowie eines nicht-öffentlichen Hearings. [Eine interne Vergabe von Steuergeld]
    Eckdaten zum Stipendium
    Gesamtsumme: € 13.000,-- (regelmäßige Anzahlungen, Restbetrag nach Manuskriptvorlage) Laufzeit: 36 Monate (keine Verlängerung möglich)
    Verpflichtungen: Halbjährliche schriftliche Kurzberichte, Abgabe eines Manuskriptes (min. 60.000 Worte) nach Ende der Laufzeit
    Bewerbungen werden per E-Mail (historisches@zeiring.com) eingereicht und enthalten folgende Unterlagen im pdf-Format:
    - ausführlicher tabellarischer Lebenslauf
    - Abschlusszeugnisse
    - Publikationsliste
    - zwei wissenschaftliche Aufsätze oder zwei Kapitel einer Monographie/Abschlussarbeit
    - Empfehlungsschreiben eines senior researchers [Forscher] einer universitären oder außeruniversitären Forschungseinrichtung (im Falle der Abwicklung im Rahmen eines Dissertationsvorhabens von der/dem zuständigen Betreuer_in)
    - Motivationsschreiben
    Bewerbungsschluss ist der 30. Juni 2013.
    Das Stipendium wird im Auftrag einer von der Marktgemeinde Oberzeiring, dem Verkehrsverein Oberzeiring (Schaubergwerk) und dem Verein Historisches Zeiring gegründeten Arbeitsgemeinschaft durch den Verein Historisches Zeiring verwaltet. Im Falle der Nichterbringung der vereinbarten Leistung (Zwischenberichte, Manuskript am Ende der Laufzeit) ist das Stipendium zurückzuzahlen. Auf die Zuerkennung eines Stipendiums, auf eine Zuerkennung in einer bestimmten Höhe oder für einen bestimmten Zeitraum besteht kein Rechtsanspruch. http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/chancen/id=8575&count=11&recno=2&type=stipendien&sort=datum&order=down&geschichte=82

    • 20130624 Silbernen Geheimnissen auf der Spur

    -- Zeitreise ins Mittelalter: Verein Historisches Zeiring, Marktgemeinde und Schaubergwerk vergeben Stipendium. Öffentlichkeit soll helfen.
    FAKTEN
    -- 750 Jahre Bergwerk Oberzeiring anno 2017: Verein Historisches Zeiring (im Bild Stefan Benedik-Karner), Gemeinde und Schaubergwerk finanzieren ein Forschungsstipendium. Hotline: Tel. 0664-35 20 404. www.zeiring.com/stipendium.
    -- Wie nur haben die Menschen im mittelalterlichen Oberzeiring mit primitivstem Werkzeug ein derart weites Netz an Stollen schlagen können, welches das Silberbergwerk zum größten der Steiermark werden ließ? Wie war das mit den fast eineinhalbtausend ertrunkenen Männern, dem verschwundenen Silber? Oder die Fürsten und Bischöfe, die vor den Oberzeiringern ob ihres Schatzes auf die Knie gingen, die Kluft zwischen Arm und Reich?
    -- Der Mythos Oberzeiring lebt, der Ort steuert auf das 750-Jahr-Jubiläum der erstmaligen Erwähnung des Bergwerkes zu, und Stefan Benedik-Karner, Vorsitzender des Vereins Historisches Zeiring, ist sicher: "Hier geht es um ein ganz heißes Eisen." Um Licht in die Dusterkeit der Stollen zu bringen, finanzieren Verein, Marktgemeinde und Schaubergwerk ein Stipendium.
    -- Bis Ende Juni läuft die Ausschreibung, Historiker können Interesse bekunden, drei Jahre lang auf Zeitreise ins Mittelalter abzutauchen. Also Urkunden und Chroniken zu wälzen, Pläne und Bilder zu durchleuchten. "Das Geheimnis des größten Silberbergwerkes der Steiermark lüften", nennt Stefan Benedik-Karner das Unterfangen.
    Authentizität
    -- Karner selbst ist Zeithistoriker, arbeitet derzeit an der University of Toronto an seiner Dissertation. Mit authentischen Mittelalterfesten und ungewöhnlichen Ausstellungen ließen er und der Verein über Oberzeiring hinaus aufhorchen. Im wahrsten Sinne: Man denke an "Hast du's gehört?", die erste steirische Hör-Ausstellung über Musik, Alltag und Geschichte.
    -- Am Ende der dreijährigen Forschungsarbeit jedenfalls soll rechtzeitig im Jubiläumsjahr 2017 ein Werk stehen, welches die Geschichte des Bergbaus übersichtlich zusammenfasst. Natürlich werden auch die künftigen Führungen im Schaubergwerk mit den jüngsten Erkenntnissen garniert. Im Spätsommer will ein Gremium aus Verein, Gemeinde und Bergwerk entscheiden, welche Historikerin, welcher Historiker sich in die Tiefen der silbernen Mystik begibt.
    -- Wie bei vergangenen Projekten des Vereins ist neben wissenschaftlichen Fakten das Engagement der Bevölkerung gefragt. Stefan Benedik: "Wir laden die Öffentlichkeit ein, teilzuhaben." Heißt Vorträge, heißt die Einrichtung eines Blogs und ähnliches. "Alle Interessierte können mitreden, intervenieren, gestalten, Schwerpunkte festlegen." Und mithelfen, das mager flackernde Licht der kleinen Talglichter heller auf die Vergangenheit strahlen zu lassen.
    BETTINA OBERRAINER http://www.kleinezeitung.at/steiermark/murtal/oberzeiring/3332234/silbernen-geheimnissen-spur.story

    • 20130611 Historischer Fund in den Silbergruben
    -- Betriebsaufseher fand im Schaubergwerk Oberzeiring Bergeisen aus 13. Jahrhundert.

    Fritz Stuhlpfarrer präsentiert das Bergeisen, das er auf einem Kontrollrundgang zufällig fand.
    -- OBERZEIRING. "Da mache ich meinen täglichen Kontrollgang und finde so etwas Außergewöhnliches." Fritz Stuhlpfarrer ist Betriebsaufseher des Schaubergwerkes Oberzeiring, wo vor Hunderten von Jahren Silber abgebaut wurde. Vor einiger Zeit fand er in der großen Zeche einen verrosteten Eisenkeil. "Das dachte ich zumindest, aber als ich den Fund Restaurator Gerfried Kaser zeigte, war klar, dass es sich um ein Bergeisen handelt", berichtet Stuhlpfarrer aufgeregt. Das Fundstück, das aus dem 13. Jahrhundert stammt, wurde von Kaser in monatelanger Arbeit von Schmutz und Gestein befreit. Nun ist es in einem Schaukasten ausgestellt. "Ein Bergmann brauchte pro Schicht bis zu 25 Bergeisen, die mit Tragriemen mitgeführt wurden. Nach der Schicht wurden die stumpfen Eisen in der Bergwerksschmiede nachgeschmiedet", weiß Stuhlpfarrer.
    -- Beim Bergeisen handelt es sich um ein keil- oder meißelartiges Werkzeug, das mit einem Stiel gehalten wird. Es ähnelt einem Hammer. Fritz Stuhlpfarrer, der seit den 70er Jahren im Silberbergwerk als Führer tätig ist, freut sich über den Fund besonders. "Es ist ein Stück, das wir unseren Besuchern gerne zeigen", sagt er.
    -- Der Fund kann täglich ab 10.30 Uhr, 13.30 Uhr und 15 Uhr besichtigt werden. Dann hat das Schaubergwerk geöffnet. SONJA HAIDER-KRÄTSCHMER http://www.kleinezeitung.at/steiermark/murtal/3325999/historischer-fund-den-silbergruben.story

    • 20130530 Oberzeirings Bergbau auf der Spur
    -- Wer erforscht Geschichte und sagenumwobenes Ende des mittelalterlichen Werks ?
    -- Oberzeiring. — Rund um das mittelalterliche Silberbergwerk von Oberzeiring rankt sich so manche Sage: Sein Ende etwa sollkatastrophal gewesen sein; 1400 Knappen sollen seinerzeit im Stollen ertrunken sein. jetzt wird ein Experte gesucht, der einige Rätsel löst.
    -- Nicht nur über das Ende des Bergbaues, auch über die Geschichte ist nichts bis wenig bekannt. Sicher ist aber, dass Oberzeiring im Mittelalter eine Hochblüte erlebte: Die Bürger hatten den Bergbau rechtzeitig für sich gesichert und ließen sich Zugeständnisse etwa von Fürsten und Äbten teuer abkaufen...
    -- ein Historiker soll jetzt aber einiges mehr herausfinden: haben dazu ein Stipendium ausgeschrieben. Ab Herbst soll ein Experte drei Jahre lang im Zuge einer wissenschaftlichen Arbeit forschen; die Ergebnisse werden publiziert.
    -- "Bis Ende Juni kann man sich bewerben, die Hearings finden im August statt", sagt Brigitte Enzinger vom Verein Historischen Zeiring.
    -- Oberzeiring macht sich damit quasi selbst ein Geschenk: 2017 ist es 750 Jahre her , dass das Bergwerk erstmals erwähnt wurde — in den Besitzaufzeichnungen des Grazer Landesfürsten.
    -- Einst arbeiteten Knappen Stunde für Stunde in Kälte und Finsternis — bezahlt nur nach tatsäch gewonnenen Silber.... http://www.zeiring.com/index_start.html Silvia Schober Krone

    • 20130513 Das Ende des Silberbergbaues in Oberzeiring
    Von Ferdinand Tremel
    -- Wenige Bergmannssagen sind so bekannt und verbreitet wie die Sage vom Ersaufen der allen Gruben in Oberzeiring. In der Form, wie sie zuletzt von Franz Brauner erzählt wurde, besagt sie folgendes: 1)
    -- Als die Knappen wieder einmal mit ihren silbernen Kugeln nach den silbernen Kegeln schoben, kam ein altes Weib mit seinem Enkel daher und sah ihnen staunend zu. Da sprang ein Knappe auf den Buben los, hieb ihm den Kopf ab und schob ihn nach den Kegeln. Die Großmutter aber, von Grauen über die Untat erfasst, verfluchte Knappen und Berg. Tatsächlich brach schon am nächsten Tag, als die Knappen in die Gruben eingefahren waren, das Unglück herein; gewaltige Wassermassen erfüllten plötzlich Schächte und Stollen, so dass niemand entrinnen konnte und 1400 Knappen an einem Tage ihr Leben lassen mussten. Seit dieser Zeit ist das Silberbergwerk zur Strafe für den Übermut der Knappen ersoffen und alle Bemühungen, es wieder in Betrieb zu setzen, waren bisher erfolglos.
    1) F. Brauner, Die Raubritter von Ehrenfels und andere Sagen aus unseren Bergen. Graz. 2. Aufl., 1951.
    -- Die Sage und mehr noch die Tatsache, dass der Bergbau in Zeiring spätestens im 7. Jahrzehnt des 14. Jahrhunderts zum Erliegen gekommen war. beschäftigte wiederholt die Forschung, 2) trotzdem ist nicht nur der Untergang, sondern auch die ältere Geschichte des Bergbaues in Dunkel gehüllt.
    2) Vgl. zum Ganzen J. Schmut, Oberzeiring. Ein Beitrag zur Berg- und Münzgeschichte Steiermarks. Bergbaue Steiermarks, hg. v. K. A. Redlich. IV. Leoben 1904. — F. Mayreder, Ein Münzfund aus Pols bei Judenburg. Mitteilung d. österr. Numismat. Gesellschaft, Bd. V (XXIII a. F.), 1949, S. 38. — F. Mayreder, Zeiring. Wiener Numismat. Zeitschr., 56. Bd., 1933, S. 69 ff.— W. Neubauer, Geologie der Blei-, Zink-, Silber-, Eisen-Lagerstätte von Oberzeiring, Steiermark. Berg- und hüttenmännische Monatshefte der Montanistischen Hochschule in Leoben. 97. Jahrg., 1952, Heft 1 u. 2.
    -- Die erste urkundliche Erwähnung des „mons Zyrich" finden wir im landesfürstlichen Urbar von ca. 1265, sie besagt außer dem Namen nur, dass der Landesfürst vom genannten „Berge" Einkünfte besaß; 3) das Wort „Berg" kann in dieser Gegend nur auf einen Bergbau bezogen werden. Kurze Zeit nach der ersten Nennung stand der Bergbau schon in voller Blüte, vor allem durch das Wirken des Abtes Heinrich II. von Admont, der als hervorragender Finanzmann in die Landesgeschichte der Steiermark eingegangen ist. Seine besondere Begabung schätzte auch König Rudolf von Habsburg, der ihn im Jahre 1279 zum Landschreiber ernannte, was etwa der Stellung des Landesfinanzreferenten von heute entspricht. Aller Wahrscheinlichkeit nach erfolgte diese Ernennung in Oberzeiring, als König Rudolf in Begleitung Heinrichs Oberzeiring und sein Bergwerk besuchte. 4)
    3) Die landesfürstlichen Gesamturbare der Steiermark aus dem Mittelalter, hg. v. A. Dopsch. österr. Urbare, I. 2, Wien 1910, S. 127.
    4) A. Luschin v. Ebengreuth, Materialien zur Geschichte des Behördenwesens und der Verwaltung in Steiermark. Beiträge zur Kunde steiermärk. Geschichtsquellen, 29. Jahrg., S. 197.
    -- Der Landschreiber war nicht nur der oberste Finanzbeamte im Lande, dem alle landesfürstlichen Einkünfte, auch die Bergwerke, unterstanden, sondern er musste außerdem in dringenden Fällen, wenn die landesfürstliche Kasse leer war, mit Geldaushilfen einspringen und deshalb stets über ein gewisses Barvermögen verfügen. Das konnte er am ehesten aus dem Ertrage eines Silberbergwerkes gewinnen. Es ist also wahrscheinlich, dass Admont schon vor 1279 einen Anteil am Zeiringer Bergbau besaß; diese Annahme wird dadurch gestützt, dass das Kloster in der Umgebung des Ortes einen großen Güterkomplex sein Eigen nannte.
    -- Abt Heinrich II. benützte seine Stellung und seinen Einfluss, um den Besitz seines Klosters nach allen Richtungen zu mehren. So kaufte er weitere Anteile am Zeiringer Bergbau und aus einer solchen Kaufurkunde erfahren wir, dass in jener Zeit mindestens acht Gruben in Betrieb waren: die Lage dieser Gruben ist uns genau bekannt, sie lagen alle in nächster Nähe von Oberzeiring und reichten unter den Markt. Ihre Ausdehnung und Tiefe ist nicht bekannt. Und noch etwas erfahren wir aus dieser Urkunde: wenn Admont zum Beispiel an drei verschiedenen Gruben je einen achtzehntel Anteil erwarb, so können wir daraus schließen, dass die Zahl der Gewerken ziemlich groß war. Einige davon werden uns in anderen Urkunden genannt, so 1284 ein Berthold Suevus, das heißt der „Schwab", ein Gewerke also, der aus Schwaben zugewandert war. Überhaupt scheint Zeiring damals eine bedeutende Anziehungskraft ausgeübt zu haben; von 18 in einer Urkunde aus dem Jahre 1294 genannten Bürgern stammten zwei aus Aussee, einer aus dem Ennstal, einer aus Knittelfeld. 5) Das „Silberfieber", das die Leute ergriffen hatte, zeigte sich auch auf anderen Gebieten, die Gründe stiegen im Preise und Besitzstreitigkeiten waren an der Tagesordnung.
    5) J. Wichner, Geschichte des Benediktiner-Stiftes Admont, II. Bd., 1876, S. 451.
    Oberzeiring war inzwischen Markt geworden; 1284 werden die ersten Bürger genannt, zwei Jahre später erscheint der Ort als Markt. Der genaue Zeitpunkt der Markterhebung ist nicht bekannt, es ist aber sehr wahrscheinlich, dass König Rudolf bei seiner Anwesenheit in Zeiring im Jahre 1279 den Ort zum Markt erhob oder doch ein Versprechen darüber abgab. 6)
    6) H. Pirchegger, Geschichte der Steiermark bis 1282. 2. Aufl. Graz, 1936, S. 451.
    -- Ein weiterer Beweis des raschen Aufschwungs und des zunehmenden Reichtums unter den Gewerken und Bürgern war die Ernennung eines Zeiringer Bürgers. Albrecht, zum Landschreiber nach dem Tode Heinrichs. Zweifellos war Albrecht ein reicher Mann, und wo anders soll er seinen Reichtum gewonnen haben als im Bergbau?
    -- Eine Folge des Silberbergbaues war auch die Errichtung einer Münzstätte in Zeiring; sie war freilich nicht gar lange in Betrieb, denn die Pfennige, die in Zeiring geschlagen wurden, zählen heute zu den größten Seltenheiten.
    -- Noch 1336 bzw. 1339, als die zwei Bergordnungen erlassen wurden, muss der Bergbau geblüht haben, 7) dann aber setzte der Niedergang ein.
    7) Datierung der ersten Bergordnung nach E. v. Schwind und A. Dopsch. Ausgewählte Urkunden zur Verfassungs-Geschichte der Deutsch-Österreichischen Erblande im Mittelalter. Wien 1895, S. 170.
    -- Von den Gründen, die zur Katastrophe geführt haben, erzählt nur die Sage. Tatsache ist, dass Wasser in die Gruben eingedrungen war, das ergibt sich aus den späteren Erhebungsarbeiten, aber die Ursachen für den Wassereinbruch müssen wir wohl nicht in der Frevelhaftigkeit der Knappen, sondern in der technischen Unzulänglichkeit der Anlagen und im Raubbau suchen, der mit der Verminderung des Haltes der Erze einsetzte. Dafür sprechen zwei Urkunden aus dem Jahre 1361, die uns gleichzeitig auch einen Fingerzeig für den Zeitpunkt des Erliegens geben, wenn auch in ganz anderer Weise, als Schmut, der übrigens sehr verdienstvolle Erforscher der Geschichte Zeirings, vermutete.
    -- Die Urkunden selbst sind uns nur in Abschriften aus dem 17. Jahrhundert erhalten, sie sind aber in dem für uns wesentlichen Teil des Inhaltes unverdächtig. In der ersten Urkunde befreit Herzog Rudolf IV. die Bürger von Zeiring um ihrer „frombkheit" willen von der Steuer, die sie ihm alle Jahre zu reichen hatten, 8) in der zweiten verspricht er wegen der „bösserung" des Bergwerkes, dass die Münze wie bisher in Oberzeiring verbleiben und nicht nach Judenburg verlegt werden solle. 9)
    8) Cop. 2791 d. Steierm. Landesarchiv. Schmu t irrt, wenn er „frombkheit" mit Frömmigkeit gleichsetzt. Es bedeutet tapferes Aushalten, Treue.
    9) Cop. 2791 c, w. o.
    Eine dritte Urkunde endlich verbot allen fremden Kaufleuten, die Straße über die Zeiring zu nehmen, da diese Straße den Bürgern der oberösterreichischen Städte und Märkte vorbehalten sei. 10) Sie hat weder mit dem Markte Zeiring noch mit dem Bergbau etwas zu tun.
    10) F. Kurz, Österreichs Handel in älteren Zeiten. Linz 1822, S. 34.
    -- Die beiden erstgenannten Urkunden deuten darauf hin, dass Oberzeiring in Not geraten war und deshalb die Hilfe des Landesfürsten brauchte, keine der beiden erwähnt auch nur mit einem Worte die Katastrophe. Wäre diese vor der Anwesenheit des Herzogs im Markte eingetreten, so wäre sie ohne Zweifel in den Urkunden erwähnt worden; da dies nicht geschah, müssen die Ursachen der Not anderswo gesucht werden. Es ist nicht schwer, sie ausfindig zu machen; wahrscheinlich war der Halt der Erze zurückgegangen und die dadurch verminderte Silbererzeugung rechtfertigte die Münze an so abgelegener Stelle nicht mehr, daher wurde daran gedacht, sie an einen Ort zu verlegen, der als Brennpunkt des Handels und des Verkehrs zum Sitz der Münze besser geeignet war. Auch die Steuerbefreiung findet in dem Rückgang des Ertrages aus dem Bergbau eine bessere Erklärung als in der angeblichen „Frömmigkeit" der Bürger. Die „Besserungen" am Bergwerk dürfen demnach als ein letzter Versuch gedeutet werden, das Bergwerksglück noch einmal zu wenden. Jedenfalls aber war der Bergbau im Sommer 1361 noch in Betrieb, wenn auch die Lager nahezu erschöpft und die Stollen in Tiefen vorgetrieben waren, in denen mit Wassereinbrüchen zu rechnen war. 11) Als solche Wässer wurden von Neubauer Karstwässer angenommen, deren Reservoir im Bereich des Kalvarienberges lag. 12)
    11) Die gegenteiligen Ansichten Schmuts, S. 32 ff., scheinen mir in keiner Weise überzeugend. Die Inschrift im Schloss Hahnfelden zu Unterzeiring ist eine romantisch-schaurige und kitschige Dichtung ohne jeden historischen Wert.
    12) Neuhauer, a. a. O., S. 24.
    -- Wir werden daher eine Ehrenrettung der Zeiringer Knappen versuchen dürfen. Wenn unsere Annahme richtig ist, dass der Bergbau schon vor der Katastrophe nahe am Erliegen war und dass gefährliche Tiefen angefahren wurden, so büßten die Opfer der Katastrophe nicht für ihre eigenen Frevel, sondern sie gaben ihr Leben im ewigen Kampf ums Brot, um ihre und ihrer Arbeitgeber Existenz.
    -- In das Gebiet der Fabel ist auch die Zahl von 1400 ertrunkenen Knappen zu verweisen. Wenn man annimmt, dass etwa ein Drittel aller Arbeiter am Berg untertags beschäftigt war, so ergäbe dies eine Zahl von 4200 Bergarbeitern oder mit ihren Familien von rund 10.000 Menschen. Das ist weit übertrieben, eine solche Zahl von Menschen wäre in Oberzeiring weder zu beherbergen noch zu ernähren gewesen. Aber auch wenn man gehörige Abstriche macht und annimmt, dass die Gesamtzahl aller Arbeiter 1400 betrug, so blieben immerhin 400 bis 500 Todesopfer. Auch diese Zahl scheint mir zu hoch gegriffen. Nimmt man als Maximum 12 Gruben an — wahrscheinlich waren es nur 8 oder 9 — so ergäbe dies rund 40 Arbeiter in einem Stollen. Das ist unwahrscheinlich. In den Stollen am Erzberg arbeiteten oft nur zwei Häuer und ein Truhenläufer, das waren allerdings kurze Stollen und die Stollen in Oberzeiring waren lang, aber es wurde nicht mehr in der ganzen Länge der Stollen gearbeitet. Auch die Zahl der Wasserheber kann nicht so groß gewesen sein, sie wären sich ja nur im Wege gestanden und hätten sich gegenseitig die Luft weggeatmet. Es ist auch fraglich, ob alle Gruben zur selben Zeit ersoffen sind. Doch wie hoch immer man die Zahl der Opfer annimmt, ist die Katastrophe erschreckend genug.
    -- Offen bleibt die Frage, wann die Katastrophe anzusetzen ist. Da der Bergbau 1361 noch in Betrieb, 1366 aber nach allgemeiner Annahme schon ersoffen war, bleibt nur die Zwischenzeit. Nichts hindert, das Jahr 1365, das die Überlieferung nennt, als das wahrscheinlichste Jahr der Katastrophe und damit der Einstellung des Bergbaues anzunehmen. Damit ist natürlich auch der 16. August als der Tag des Schreckens hinfällig. So wenig uns die Ursachen der Katastrophe im einzelnen überliefert sind, so wenig kennen wir den genauen Zeitpunkt.
    -- Quelle: Ferdinand Tremel, Das Ende des Silberbergbaues in Oberzeiring, in: Blätter für Heimatkunde, Herausgegeben vom Historischen Verein für Steiermark, 27. Jahrgang, Graz 1953, Heft 1, S. 1 - 5.
    http://www.sagen.at/doku/bergbau/Bergbau_Oberzeiring.html http://www.sagen.at/forum/showthread.php?p=7776#post7776

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