Geschichte der Türkei Teil 2

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    Re: Geschichte der Türkei Teil 2

    UNIQUELADY - 04.04.2007, 14:28

    Geschichte der Türkei Teil 2
    Mittelalter
    Die Seldschuken
    Die Seldschuken errichteten neben dem Sultanat Bagdad das Sultanat Rum (was „Rom“ bedeutet, nach dem oströmischen Reich; Hauptstadt war das heutige Konya), das im 12. und 13. Jahrhundert über weite Gebiete Anatoliens herrschte. Im 13. Jahrhundert überfielen die Mongolen das seldschukische Reich und plünderten 1258 Bagdad. Im Zuge dieses Machtverlustes von Rum nutzten die türkischen Stämme ihre Freiheit und verselbständigten sich weitestgehend. In ganz Anatolien, so auch an der Ostgrenze des byzantinischen Reiches, formierten sich kleine und mittelgroße türkische Fürstentümer (die sog. Beyliken). Die Osmanen waren eines dieser Fürstentümer, die schließlich ihre Macht soweit ausdehnten, bis sie Konstantinopel eroberten und so das byzantinische Reich zerstörten.

    Danach wurde das seldschukische Reich zunehmend durch innere Streitigkeiten, aber auch durch Einfälle mongolischer Krieger der Ilkhan-Dynastie, auch sie Muslime, sowie von Kreuzfahrern bedroht. Ab 1234 geriet Kleinasien kurzzeitig unter mongolische Hoheit. Zurück blieben türkische Kleinstaaten.


    Neuzeit

    Gründung des Osmanischen Reiches

    Mehmed II ("der Eroberer")
    Belagerung von KonstantinopelUm 1299 begründete Osman I. (*1259, †1326; regierte 1299-1326) das nach ihm benannte Osmanische Reich und die Osmanen-Dynastie. Seine Nachfolger erkämpften in blutigen Fehden gegen die anderen türkischen Stämme die Vorherrschaft. Sie drangen 1353 bis 1402 auf den Balkan vor. Am 29. Mai 1453 eroberten sie unter Mehmed II. Fatih ("Der Eroberer") Byzanz, das zur Hauptstadt des osmanischen Reiches wurde. Sitz der Sultane wurde der neu errichtete Topkapi-Serail. Damit endete das Byzantinische Reich, das zuletzt nur noch aus der Stadt Konstantinopel (Goldener Apfel) bestanden hatte.

    Umgangssprachlich wurde früher im Deutschen auch das ganze Osmanische Reich als Türkei bezeichnet (entsprechend: europäische, asiatische und afrikanische Türkei).

    Aufstieg (12. Jahrhundert bis 17. Jahrhundert)
    Die Expansion schritt in den folgenden 50 Jahren voran: Serbien (1459), Griechenland (1461), Bosnien (1463) und Albanien (1479) wurden osmanische Provinzen. Das Khanat der Krimtataren (1475) und Moldawien wurden Vasallenstaaten des Osmanischen Reichs.

    Ab 1460 beanspruchten die osmanischen Herrscher den Titel Kalif (arabisch khalifa = Nachfolger des Propheten Muhammad). 1517 erhielt Selim I. vom letzten nominellen abbasidischen Kalifen in Kairo offiziell das Kalifat übertragen und sah sich damit in der ununterbrochenen Sukzession des bedeutungslos gewordenen frühislamischen Kalifats, was später allgemein anerkannt wurde.

    Das Osmanische Reich ist als feudaler Militärstaat in vielen Aspekten vergleichbar mit den sich später entwickelnden absolutistischen Staaten in Europa. Wirtschaftlich wurde es vom Lehnswesen getragen; dem Militär galt das Hauptaugenmerk des Staates. Die Vergabe von Ländereien war an die Teilnahme am Kriegsdienst gebunden, diese Pfründe (Timar) waren nicht vererblich.


    Türkei bis 1453Insbesondere den Janitscharen kam eine bedeutende Rolle zu. Zumeist wurden für diese Truppe Jungen aus christlichen Bevölkerungsgruppen rekrutiert. Der oberste Militärrichter hatte auch das höchste Richteramt inne.

    Die zweite Säule der osmanischen Herrschaft war der Islam. Mit dem Kalifat hatten die Sultane auch die religiöse Macht inne. Die Rechtsprechung bezog sich in erster Linie auf den Islam, konnte aber durch weltliche Gesetze ergänzt werden. Religiöse Minderheiten wie die jüdische und christliche hatten eine besondere Stellung: Sie hatten - wie auch andere Gruppierungen im Staat - den Status einer Millet, das heißt einer eigenständigen Gemeinde, inne und konnten über ihre inneren Angelegenheiten relativ selbständig entscheiden. Ihre Würdenträger hatten eine privilegierte Stellung im osmanischen Staat. Aufgrund dieser relativen Toleranz ist das osmanische Reich Zufluchtsort für verfolgte Minderheiten, besonders Juden, aus Europa.

    Das osmanische Reich kontrollierte über lange Zeit die wichtigen Handelsrouten zwischen Asien und Europa sowie das Schwarze Meer und Teile des Mittelmeeres. Handel und Gewerbe überließen die Osmanen aber europäischen Händlern und Mitgliedern ethnischer Minderheiten (besonders Griechen, Armenier und Juden). Ökonomisch trug sich das Reich in erster Linie durch Kriegsgewinne und Tributzahlungen aus den unterworfenen Gebieten.


    Karte des Osmanischen Reiches zur Zeit seiner größten AusdehnungIm 16. Jahrhundert drangen osmanische Truppen weit nach Asien, Afrika und auch Europa vor: 1514 bis 1517 besiegte Sultan Selim I. den Safawiden-Schah Ismail von Persien (1514) und eroberte Syrien, Palästina, Ägypten und Gebiete Nordafrikas (1516/17). Das Osmanische Reich wurde immer mehr zu einer Weltmacht.

    Unter Sultan Süleyman I. dem Prächtigen (1520-1566) erlebte das Osmanische Reich seine Glanzzeit. In seiner Herrschaftsperiode kamen Kultur, Wissenschaft und Architektur zur Blüte, eine Vielzahl von Bauwerken zeugen auch heute noch von dieser Zeit. Zudem tat sich Süleyman als Feldherr hervor: In der Schlacht bei Mohács wurde Ungarn 1526 besiegt. Wien belagerten die Osmanen 1529 vergeblich. Mesopotamien (Irak) geriet ab 1533-36 unter osmanische Herrschaft. Die Eroberung der Insel Zypern folgte 1571. Im gleichen Jahr wurden die Osmanen von den Venezianern und Spaniern in der Seeschlacht von Lepanto entscheidend geschlagen.

    Im Frieden von Salona (1671) musste Venedig Kreta an die Osmanen abtreten, welche die Insel de facto bereits seit 1669 besetzt hielten.

    Die ökonomische Basis des Staates bröckelte angesichts der wechselhaften Kriegsverläufe und des luxuriösen Hoflebens ab Ende des 16. Jahrhunderts. Deshalb wurden immer höhere Steuern erhoben und Ländereien verkauft und dann an Bauern zu überhöhten Zinsen weiter verpachtet. Die Folgen waren eine Landflucht, aber auch Aufstände der verelendeten Bevölkerung. Diese Neuerungen führten zu zunehmenden Widersprüchen, da die Selbstverwaltung der Dorfgemeinschaften durch die staatliche Verwaltung unterlaufen wurde




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