Texte von Kai24

Kai24 - The Community
Verfügbare Informationen zu "Texte von Kai24"

  • Qualität des Beitrags: 0 Sterne
  • Beteiligte Poster: Kai24
  • Forum: Kai24 - The Community
  • Forenbeschreibung: Forum und Board zu: www.kai24.de.ki
  • aus dem Unterforum: Bookmarks, Files & Texte
  • Antworten: 2
  • Forum gestartet am: Donnerstag 10.08.2006
  • Sprache: englisch
  • Link zum Originaltopic: Texte von Kai24
  • Letzte Antwort: vor 17 Jahren, 2 Monaten, 1 Tag, 7 Stunden, 21 Minuten
  • Alle Beiträge und Antworten zu "Texte von Kai24"

    Re: Texte von Kai24

    Kai24 - 01.03.2007, 10:12


    E wie Estland - E wie elektronisch
    E + E = Die digitale Demokratie im Nordosten Europas und der Jugendschutz im Internet

    Tradition und Moderne liegen in Estland, dem Land im Nordosten Europas, dicht beieinander. Die Hauptstadt Tallinn ist berühmt für ihr gut erhaltenes mittelalterliches Stadtzentrum. Gleichzeitig gehört Estland zu den modernen Staaten Europas. Seit dem Jahr 2000 werden z. B. die Kabinettssitzungen online abgehalten. Estland (1) ist das weltweit erste Land, das mit einem vernetzten Dokumentationssystem arbeitete. So sitzen die Minister heute an Sitzungstagen nicht mehr vor Aktenbergen, sondern vor ihren Bildschirmen.

    89 Prozent der Menschen besitzen ein Handy, die Parkgebühren können per SMS beglichen werden. Jedem Bürger wird per Gesetz der freie Zugang zum Internet garantiert. Die meisten geben bereits ihre Steuererklärung online ab, bestätigt wird das per digitaler Signatur. In Estland ist Alltag, was es in Deutschland bisher nur in Ansätzen gibt. EGovernment gehört weit mehr zum täglichen Leben als in den Nachbarstaaten Europas.

    Es ist wohl kein Zufall, dass es im Land der „singenden Revolution“ eine gelassene und unaufgeregte Herangehensweise an die Fragen des Jugendmedienschutzes gibt. Das ist vor allem deshalb interessant, weil in Estland der Zugang zum weltweiten Netz eine besondere Bedeutung hat. Verkehrszeichen mit dem Symbol @ zeigen den Weg zu den 700 öffentlichen Internet-Punkten mit zum Teil kostenloser Nutzung von Computern und Internetanschlüssen. Die estnische Regierung – so auf der Internetseite der Botschaft von Estland in Berlin zu lesen - legt viel Wert darauf, sowohl große Städte als auch entfernte Regionen mit dem Internet zu verbinden. Und weiter: Das estnische Parlament hat den Vorschlag unterstützt, den Zugang zum Internet als eines der Grundrechte der Bürger zu betrachten. Die estnischen Schulen sind bereits mit dem Internet verbunden, ebenso 95 % der Computer in den Staatlichen Behörden; 80 % der Privatunternehmen haben einen Internetanschluss und 50 % der Heimcomputer (2). Estland ist flächendeckend mit digitalen Mobilfunknetzen versorgt (3).

    Das Internet bekommt dadurch eine enorme wirtschaftliche, kulturelle und soziale Bedeutung (4). Es ist Teil der Zukunft der estnischen Gesellschaft und wird in seiner Bedeutung nicht unterschätzt. Vor fast 10 Jahren formulierte P. Glotz einmal: „Sicher ist, dass sich viele Aktivitäten wie Kaufen, Bestellen, Buchen, Kommunizieren, Arbeiten, Politisieren, Spielen, Lehren und Lernen ändern werden. Die Anwendung der Interaktivität auf das Erziehungs-, Bildungs- und Hochschulwesen, die Arbeitswelt, die Medizin, die tägliche Lebensbewältigung werden die Gesellschaft grundlegend verändern. Es ist aber eine Illusion zu glauben – und es wäre auch unverantwortlich zu suggerieren – wir hätten die Wahl, ob sich die beschriebene Medienrevolution vollzieht oder nicht.“ Estland hat diese Entwicklung rechtzeitig erkannt und sich mit an ihre Spitze gestellt.

    Der Studie The Global Information Technology Report 2004-2005: The Network Readiness of Nations zufolge belegt Estland unter 104 Staaten bezüglich seiner Bereitschaft zur Anwendung der Informationstechnologie zwecks Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung den 25. Platz. Estland ist auf diesem Gebiet vielen anderen mittel- und osteuropäischen Staaten nach wie vor überlegen. Das Land hat rechtzeitig auf eine Zukunftstechnologie gesetzt, deren Gewinn sich kurz-, mittel- und langfristig auszahlen wird. Ganz selbstverständlich werden die öffentlichen Zugangsmöglichkeiten zum Internet auch von Jugendlichen genutzt. Dadurch hat eine Technologie gerade bei der Zielgruppe eine Akzeptanz und Selbstverständlichkeit gefunden, der die Zukunft gehört.

    Umso erstaunlicher ist es, dass es keine Jugendschutzregelungen für das Internet gibt. Die Referentin der Kinderschutzorganisation sagte uns: „Wenn die Esten sagen, dass sie keine Probleme mit dem Internet kennen, meinen sie, keine technischen Probleme. Die Probleme mit den Inhalten sind noch zu wenig untersucht, so dass wir nicht sagen können, dass es keine gibt.“ Ab 2007 soll ein neues Gesetz zum Schutz von Minderjährigen in Kraft treten. Die Grundpositionen dazu werden gerade intensiv diskutiert. Auch Regelungen für das Internet sind vorgesehen. Dabei stehen Alterskennzeichnungen und Filter- und Sperrmöglichkeiten auf der Agenda. Deutlich geworden ist, dass es noch keine Klarheit darüber gibt, so der Referent, ob der Zug in Richtung selbstregulierender Staat oder staatliche Regulierung fährt.

    Viele Überlegungen der Kollegen in Tallinn waren geprägt von dem Grundgedanken, dass sich gute Ideen von allein durchsetzen werden. Deshalb wird der Schwerpunkt eher auf Meinungsbildung, Einstellungsänderung sowie Sensibilisierung für die Belange von Kindern und Jugendlichen gesetzt. Die Diskussion ist sehr stark von ethischen Fragen geprägt. Ganz besonders deutlich wurde das beim Diskurs über das Rundfunkgesetz in der Spannung zwischen Pressefreiheit einerseits und Meinungsfreiheit sowie informationeller Selbstbestimmung (am Beispiel des Schutzes der Privatsphäre von Kindern) andererseits.

    Entscheidend bei dem weiteren Weg des Landes im Bereich des Jugendmedienschutzes sind die Förderprogramme der EU. Sie geben Impulse, sich mit aktuellen jugendmedienschutzrechtlichen Problemstellungen auseinander zusetzen und landesrechtliche Lösungen zu finden. Internetberatungsangebote bestehen, aber Beschwerdehotlines sind ohne EU-Mittel nicht finanzierbar. Das zeigt, welche Bedeutung die EU-Förderprogramme bei der Entwicklung von Vorhaben des Jugendschutzes haben. Bisherige Aktivitäten wie z. B. Fachtagungen und Infokampagnen richteten sich vor allem an Medienmacher. Wenn es gelingt, sie mit ins Boot zu holen, so die Kollegen aus Estland, sind wichtige Fragen des Jugendmedienschutzes gegenstandlos.

    In diesem Zusammenhang wurde dann auch die Darstellung der „Hobby-Schulen“ durch einen Schulleiter interessant. „Hobby-Schulen“ stellen Medienzentren dar, die die Medienkompetenz von Schülerinnen und Schüler entwickeln und stärken sollen und dabei an Freizeitthemen und Hobbys der Heranwachsenden anknüpfen. Er wies darüber hinaus darauf hin, dass vor zwei Jahren für die Schüler und Eltern elektronische Tagebücher (5) eingeführt worden sind. Die Eintragungen und Noten können von den Eltern auf dem heimischen PC eingesehen werden. Was anfänglich vor allem von den Schülern kritisch gesehen wurde hat sich zum Beispiel für eine effektive Zusammenarbeit von Schule, Schüler und Eltern entwickelt.

    Ein indianisches Sprichwort sagt, dass man mehrere Monate in den Mokassins eines anderen gegangen sein muss, um ihn verstehen zu können. Wir hatten nur wenige Stunden, so dass nicht nur viele Fragen offen geblieben, sondern auch nur ein erster Eindruck möglich war und Impressionen mit höchst subjektiver Prägung gewonnen werden konnten (6). Unter diesem Vorbehalt steht, dass für uns auffallend war, dass der Jugendmedienschutz sowohl in Finnland als auch in Estland von einer wesentlich geringeren Regelungsdichte geprägt ist und auch keine mit Deutschland vergleichbare Dichte angestrebt wird. Es herrscht zwar die Meinung vor, dass im Bereich des Jugendmedienschutzes mehr getan werden müsste, zugleich gibt es aber eine gelassene und unaufgeregte Herangehensweise, der jeglicher Aktionismus fremd zu sein scheint. Der fachpolitische Diskurs ist – soweit ich ihn wahrnehmen konnte – von drei Spannungsfeldern geprägt: Schutz der Persönlichkeitsrechte und Pressefreiheit, Pädagogik durch Medien und Medienpädagogik, Ethik und Pluralität.

    Interessant und spannend ist es zu sehen, dass das kleinste Land unter den neuen europäischen Ländern den wirtschaftlichen Durchbruch in Ablösung von der bisherigen wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Hegemonie geschafft hat.

    Wie heißt es doch sehr zuversichtlich in Estland: „Besser einen Schritt voran als zurück.“ In diesem Sinne: Estland war und ist für einen internationalen Fachkräfteaustausch sinnvoll und bereichernd.

    Günther Kruse

    1 Mit der Fläche von 45 227 km2 ist Estland eines der kleinsten Länder in Europa. Mit dem Stand vom Januar 2004 hatte Estland 1,351 Millionen Einwohner. Auf der Fläche von 45 227 km2 beträgt die Bevölkerungsdichte somit 30 Einwohner pro km2 - eine der niedrigsten in Europa. Der Anteil der Stadtbevölkerung beträgt 67,5% der Gesamteinwohnerzahl; ein Drittel der Bevölkerung (397 200 Einwohner) wohnt in der Hauptstadt Tallinn.

    2 In den Jahren 2002-2004 fanden in ganz Estland Computer- und Internetkurse für Erwachsene statt. Im Rahmen dieses weltweit einmaligen und ausschließlich durch Privatkapital finanzierten Schulungsprojektes "Schau in die Welt" wurden 102 697 Bürger, d. h. 10 % der volljährigen Bevölkerung Estlands, weitergebildet. Meinungsumfragen zeigten, dass über 70 % der Teilnehmer nach dem Schulungsabschluss das Internet nutzten.

    3 Mit Hilfe des Mobilfunks wurde eine neue Zahlungsform entwickelt. Hansapank und SEB Eesti Ühispank bieten seit dem Jahr 2002 die Möglichkeit, Zahlungen über Mobilfunk zu tätigen. Über Mobilfunk können an etwa 1.500 Orten Zahlungen vorgenommen werden, darunter in Motels, Schönheitssalons, Geschäften, Taxi- und Gastronomieunternehmen. Diese Orte erkennt man an dem blaugelben Aufkleber mit der Aufschrift "Zahl mit Handy".

    4 Mit ihrer Politik und den innovativen Initiativen hilft die Regierung den Unternehmen, die Informationstechnologie als einen der schnellsten sich entwickelnden Sektoren der Wirtschaft zu etablieren. Die vom Weltwirtschaftsforum in 117 Ländern durchgeführte Untersuchung über die Anwendung der Informationstechnologie (The Global Information Technology Report 2005-2006 – The Network Readiness of Nations, www.weforum.org) widerspiegelt ebenso eine starke Position Estlands in der Bereitschaft der Regierung zur Anwendung und Umsetzung von ICT. Im Allgemeinen liegt Estland auf 20. Platz der Netzbereitschaftsliste. Das ist die höchste Position unter den mittel- und osteuropäischen Staaten.

    5 Seit 2003 können alle Schulen das von der Stiftung "Schau in die Welt" geschaffene webbasierte Kommunikationsportal für Schule und Zuhause "E-Schule" ("E-kool") benutzen. Ziel der E-Schule ist es, die Eltern aktiver in den Lehrprozess miteinzubeziehen, die Lehrinformationen für Kinder und Eltern zugänglicher zu machen und die Arbeit der Lehrer und Schulleitungen zu unterstützen. So können anhand der E-Schule die Noten und Fehlstunden der Schüler, die Stundeninhalte und Hausaufgaben sowie die Einschätzungen der Schüler durch ihre Lehrer am Ende der Lehrperiode eingesehen werden.

    6 Amüsant ist das Bild über „den“ Deutschen: Er ist pünktlich, ordentlich, trägt Lederhosen und singt Volkslieder.



    Re: Texte von Kai24

    Kai24 - 01.03.2007, 10:17


    Gewalttätige Computerspiele machen Kinder nicht aggressiv
    Studie belegt aktive Mediennutzung

    Berlin (pte/19.12.2006/13:50) - Die blutigen Amokläufe von Littleton im Jahr 1999 und am Gutenberg-Gymnasium in Erfurt 2002 sollen Folgen des jahrelangen Konsums von sogenannten 'Killerspielen' gewesen sein, so die weitläufige Meinung der Medien. In der Wissenschaft ist diese Annahme jedoch eher umstritten, da seit Beginn der Medienwirkungsforschung noch kein kausaler Zusammenhang zwischen dem Verhalten und dem Konsum von medialen Inhalten nachgewiesen werden konnte. Neue Forschungsergebnisse der Freien Universität Berlin http://www.fu-berlin.de haben nun gezeigt, dass sich Kinder ihre Videospiele nach ihrem individuellen Verhaltensmuster aussuchen.

    Im Zuge der Studie wurden über 270 Pflichtschulkinder im Alter von acht bis 13 Jahren zu dem Thema Computerspiele, im Abstand von einem Jahr zweimal befragt. Darüber hinaus wurden die einzelnen Schüler von ihren Klassenkammeraden und Lehrern auf ihre Aggressivität hin bewertet. "Wir haben festgestellt, dass gewalttätige Computerspiele die Kinder nicht aggressiver machen, sondern dass aggressive Kinder zu gewalttätigen Computerspielen tendieren", erklärt Caroline Oppl, eine der beiden Leiterinnen der Studie, im Gespräch mit pressetext. Jungs mit einem aggressiven Verhalten tendierten eher zu Gewaltspielen. Mädchen mit 'relational aggressivem Verhalten', die tendenziell mehr lügen und intrigieren, gaben eher Rollenspiele als Lieblingsspiele an.

    Nicht berücksichtigt wurde das soziale Umfeld der Kinder. "Uns war es verboten, die Kinder nach ihrem familiären und sozialen Umfeld zu befragen", führte Oppl gegenüber pressetext aus. Die Kinder wurden jedoch nach ihren Wohnbezirken in Berlin pauschal eingeteilt. "Es haben sich aber keine Unterschiede zwischen den sozialen Milieus gezeigt", erklärt Oppl.

    Gewalttätige Computerspiele wurden nur von den wenigsten Kindern als Lieblingsspiele angegeben. Bestätigt wurde aber auch, dass viele der Computerspiele erst ab 16 bzw. 18 Jahren freigegeben waren. Nur ein geringer Teil der Kinder beschäftigt sich demnach mit Spielen, die von der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) http://www.usk.de ihrem Alter entsprechend freigeben sind. Hierzu zählen auch 'Egoshooter'-Spiele, bei denen der Spieler in die Rolle des Helden schlüpft und seine Identität im Spiel annimmt. Spiele wie 'Moorhuhn', das ab sechs Jahren freigeben ist, oder Killerspiele wie 'Doom' zählen, nach Meinung der Forscher, ebenso zu dieser Kategorie.

    Mehrheitlich als Lieblingsspiele wurden vor allem Rollen-, Lern- und so genannte Jump&Run-Spiele, die entweder Geschicklichkeit oder Rätsellust verlangen, angegeben. (Ende)

    Quelle: Pressetext.Deutschland



    Mit folgendem Code, können Sie den Beitrag ganz bequem auf ihrer Homepage verlinken



    Weitere Beiträge aus dem Forum Kai24 - The Community

    Euer Avatar .. Statement - gepostet von kai2484 am Donnerstag 02.11.2006
    SAW Film Parodie - gepostet von Kai24 am Dienstag 08.05.2007
    Emos - gepostet von Polly am Dienstag 26.06.2007
    Kai´s Umzug - gepostet von Inchen am Sonntag 20.05.2007



    Ähnliche Beiträge wie "Texte von Kai24"

    Traurig lustige Texte... - Mc. Nucky (Donnerstag 01.04.2004)
    Texte und gedichte - death engel (Donnerstag 03.02.2005)
    Song Texte raten - Incognito (Donnerstag 17.06.2004)
    Lustige Texte - Nafterli (Mittwoch 12.05.2004)
    Texte - de_flo (Montag 04.10.2004)
    Sehr sinn volle Texte - Crack Addict (Sonntag 06.02.2005)
    Kommt schreibt hier eure Fun Texte - Sandra (Donnerstag 01.07.2004)
    Beste Deutschpunk Texte... - Christian (Dienstag 17.07.2007)
    Copyrights für Bilder & Texte - lenbach (Donnerstag 08.07.2004)
    Schräge Texte - lenbach (Samstag 07.05.2005)