Pure-FTP - PureFTP unter SUSE Linux

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    Re: Pure-FTP - PureFTP unter SUSE Linux

    Drudenfuss - 11.12.2006, 21:48

    Pure-FTP - PureFTP unter SUSE Linux
    FTP-Server - HowTo
    Einen FTP-Server mit PureFTPd aufsetzen

    Autor: Ulrich Heilmann

    Inhalt
    Vorwort
    Installation
    Grundlegendes Setup
    Anonymous-FTP
    FTP für System-User
    Virtual-Users
    Auswahl der Optionen
    Virtual-User einrichten
    Virtual-User verwalten
    Systemaccounts konvertieren
    Überblick mit pure-ftpwho
    Nachwort
    Quellen
    Vorwort


    Um Daten im Internet jedem zur Verfügung zu stellen, geht kein Weg an FTP vorbei. Der Vorteil dieses standardisierten und weit verbreiteten Protokolls ist es, dass es von vielen verschiedenen Betriebssystemen unterstützt wird und so einen einfachen Datenaustausch ermöglicht. In dieser Anleitung werde ich den Aufbau eines FTP-Servers anhand von PureFTPd beschreiben. PureFTPd [1] ist vielseitig einsetzbar, er unterstützt neben IPv4 auch das zukünftige IPv6 und kann die Benutzerdaten bei Bedarf aus einer SQL oder LDAP Datebank beziehen. Die Anbindung an eine SQL- oder LDAP-Datenbank wird in dieser Anleitung allerdings nicht behandelt.

    Ich werde drei verschiedene Konfigurationsmöglichkeiten vorstellen. Als erstes wird ein Anonymous-FTP eingerichtet, um Daten jedem zugänglich machen zu können, ohne dass man neue Accounts erstellen und Passwörter vergeben muß. Danach richten wir PureFTPd so ein, dass den normalen System-Benutzern ein Login zur Verfügung steht, sodass diese Zugriff auf die Dateien in ihrem Home-Verzeichnis haben. Als letztes werde ich auf die Konfiguration mit Virtual-Users eingehen. Ein Setup mit Virual-Users hat den Vorteil, dass man FTP-Only Accounts anlegen kann. Diese stehen nur dem FTP-Server zur Verfügung und es muß nicht für jeden FTP-User ein Systemaccout angelegt werden. Virtual-Useres benötigen zwar auch einen Systemaccount, dieser kann jedoch hunderte Virtual-User Accounts mit individuellen Einstellungen aufnehmen.

    Installation
    Die Installation sollte man bevorzugt mit den distributionseigenen Werkzeugen wie z.B. YaST, apt-get, pkg_add, urpmi oder rpm durchführen. Wer trotzdem gerne aus den Sourcen kompilieren möchte oder muß, sollte einen Blick in die Readmes auf der Dokumentationsseite [2] werfen. Dort findet man alle Optionen inklusive Erklärungen. Da Debian-User traditionell ein etwas älteres System haben, gibt es für sie ein extra Readme, in dem man Quellen für aktualisierte Pakete findet.

    Grundlegendes Setup
    PureFTPd besitzt normalerweise keine Konfigurationsdatei, sondern wird über Kommandozeilen-Parameter gesteuert (Die einzelnen Parameter mit Erklärung findet man im Readme). Die einzelnen Distributionen haben allerdings auch eigene Wege implementiert, Debian z.B. geht den Weg über ein eigenes Warpperscript. Da es den Rahmen dieser Anleitung sprengen würde, auf alle Distributionseigenheiten einzugehen, werden wir einfach die Startoptionen in die Datei pure-start schreiben und diese mit chmod +x pure-start ausführbar machen. PureFTPd kann dann einfach mit ./pure-start gestartet werden, ohne dass man alle Optionen von Hand eingeben muß. Um PureFTPd zu beenden, killt man ihn einfach mit kill pid. Die ProzessID findet man in /var/run/pure-ftpd.pid oder mit ps-aux | grep pure-ftpd.

    Als erstes legen wir die Optionen fest, die bei den drei Konfigurationen gleich sind, sozusagen das Grundsetup.

    Der FTP-Server soll als Daemon im Hintergrund starten -B und alle Benutzer in ihrem Home-Verzeichnis einsperren (chrooten)-A. Root ist allerdings vom chroot ausgenommen.
    Da bei FTP das Passwort im Klartext übertragen wird und es von jedem mit gelesen werden kann, verbieten wir es root sich per FTP einzuloggen. Mit -u 1 legen wir fest, dass sich kein User mit einer UserID (uid) kleiner als 1 anmelden darf, root hat immer uid 0. Es ist ratsam auch Serverdiensten, deren uid normalerweise unter 100 liegt, den Login zu untersagen -u 100.
    Desweiteren soll der Server nur IPv4 benutzen -4, da wir noch kein IPv6 von unserem Provider bekommen. IPv6 kann mit -6 aktivieren werden.
    Außerdem wollen wir auch Clients unterstützen, die sich nicht so ganz ans Protokoll halten. -b für "broken client support".
    Maximal sollen sich 20 Clients anmelden können -c 20,
    welche nach 5 Minuten Idle (Untätigkeit) getrennt werden sollen -I 5.
    Pro Client/IP lassen wir 8 Verbindungen zu -C 8.
    Damit der Server nicht eines Tages stehen bleibt, weil die Festplatten voll sind, vergeben wir ein globales Speicherlimit, sodass PureFTPd die Festplatten maximal zu 90% füllen kann -k 90.
    Als letztes richten wir es noch so ein, dass ein Upload erst verfügbar ist, wenn er erfolgreich beendet wurde -0. So wird z.B. die neue Version der Webseite erst verfügbar wenn diese komplett auf dem Server vorhanden ist.
    Als ersten Test können wir jetzt schon den FTP-Server mit unserer Grundkonfiguration starten:

    user@host:~> pure-ftpd -B -A -4 -k 90 \
    -u 100 -c 20 -C 8 -I 5 -b -0
    PureFTPd ist jetzt auf allen Netzwerk-Interfaces verfügbar und wir können uns mit unseren normalen Benutzerdaten einloggen.

    Um ihn an eine IP zu binden, benutzen wir -S und geben die IP z.B. 192.168.0.50 und den FTP-Port (21) an.

    user@host:~> pure-ftpd -B -S 192.168.0.50,21 -A -4 -k 90 \
    -u 100 -c 20 -C 8 -I 5 -b -0
    Für die Benutzung hinter einer Firewall, kann man mit -p auch eine Port-Range für passiv FTP angeben. Sollen z.B. die Ports von 30000 bis 40000 benutzt werden, würde das so aussehen:

    user@host:~> pure-ftpd -B -S 192.168.0.50,21 -A -4 -k 90 \
    -u 100 -c 20 -C 8 -I 5 -b -0 -p 30000:40000
    Wer alle Up- und Downloads in einem separaten Logfile haben will, kann noch -O stats:/var/log/pureftpd.log anhängen. Wenn man jedoch alles was FTP betrifft in /var/log/ftp loggen will statt im syslog, muß man in die /etc/syslog.conf folgende Zeile eintragen:

    ftp.* /var/log/ftp
    Anschließend erstellt man mit touch /var/log/ftp das Logfile und startet den syslogd neu.
    Nachdem die Grundkonfiguration nun steht, können wir uns an das erste Beispiel wagen.

    Anonymous FTP
    Anonymous FTP Server werden für öffentliche Daten benutzt, die sich jeder herunterladen und ansehen darf, z.B. die Linux Kernelsourcen auf ftp.kernel.org. Normalerweise sind Anonymous FTPs immer read-only, da sie sonst schnell zum Verbreiten von illegalen Musik-, Film-, Programmkopien etc. benutzt werden und dadurch sehr viel Traffic verursachen! PureFTPd hat aus diesem Grund eine "waReZ protection" eingeführt. Mit der Option -s können Anonymous-User keine Daten herunter laden, die dem User ftp gehören, also Daten die von einem Anonymous-User hochgeladen worden sind. Somit müssen Uploads erst überprüft und freigegeben werden, bevor sie jedem zur Verfügung stehen.

    Um Anonymous FTP anbieten zu können, muß der User ftp vorhanden sein. Ob dies bereits der Fall ist, kann mit dem Befehl userinfo überprüft werden:

    user@host:~> userinfo ftp
    login ftp
    passwd *************
    uid 504
    groups ftp
    change NEVER
    class
    gecos ,,,
    dir /home/ftp
    shell ftp
    expire NEVER
    Sollte userinfo nicht verfügbar sein, muß man in der /etc/passwd nachsehen ob ftp vorhanden ist oder nicht. Dies erledigt man am besten mit grep ftp /etc/passwd.

    Der User ftp ist also vorhanden und auch schon in der richtigen Gruppe. Das Home-Verzeichnis von ftp wird später das Home-Verzeichnis unserer Anonymous-User. Der Eigentümer sollte root sein und die Rechte sollten auf 755 stehen:

    root@host:~> chown root:root /home/ftp
    root@host:~> chmod 755 /home/ftp
    Als Shell bekommt ftp einfach ftp. ftp muß und sollte auch nicht in /etc/shells existieren. User die ftp als Shell haben, können sich nur über FTP einloggen, nicht per Telnet oder SSH.

    Als Basis für unseren Anonymous FTP nutzen wir unsere Grundkonfiguration. Zu dieser fügen wir jetzt noch ein paar Optionen hinzu, um sie Anonymous FTP tauglich zu machen.

    Die wichtigste Option zuerst, -e für Anonymous only.
    Hinzu kommt die schon bekannte "waReZ protection" -s, mit dem Zusatz, dass
    die User auch keine Rechte verändern dürfen -R.
    Außerdem verbieten wir Anonymous das Lesen und Schreiben von Dot-Files mit -x.
    Um die Geschwindigkeit des Up/Downloads einzuschränken steht -T zur Verfügung. Soll z.B. die Downloadgeschwindigkeit auf 10 Kb/s eingeschränkt werden, benutzt man -T :10. Soll für Up- und Download jeweils nur 10 Kb/s zur Verfügung stehen, erreichen wir das mit -T 10:10.
    Will man Anonymous-Usern den Upload verbieten, setzt man einfach die Option -i.
    Soll der Upload jedoch erlaubt sein, erstellt man am Besten ein extra Verzeichnis, z.B. incoming und setzt die Rechte entsprechend so, dass jeder Schreibzugriff erhält.

    root@host:~> mkdir /home/ftp/incoming
    root@host:~> chmod 555 /home/ftp
    root@host:~> chown ftp:ftp /home/ftp/incomming
    root@host:~> chmod 755 /home/ftp/incomming
    Die Start-Optionen für unseren Anonymous FTP mit Upload-Möglichkeit und einer Downloadbegrenzung auf 10 Kb/s würden also so aussehen:

    user@host:~> pure-ftpd -B -S 192.168.0.50,21 -A -4 -k 90 \
    -u 100 -c 20 -C 8 -I 5 -b -0 \
    -e -s -R -x -T :10
    FTP Zugriff für System-User
    Manchmal ist es nötig, den Usern ihre Home-Verzeichnisse auch per FTP verfügbar zu machen. Da dies einer der einfachsten Wege ist, sein Passwort im Netzwerk für jeden lesbar zu verbreiten, rate ich davon ab dies zu tun! Man sollte wenigstens für jeden User einen eigenen Virtual-User anlegen, damit nur das FTP-only Passwort des Virtual-User frei lesbar übertragen wird.

    Die Konfiguration für normale System-User baut natürlich auch auf unserer Grundkonfiguration auf. Der größte Unterschied zu der Konfiguration für Anonymous FTP besteht darin, dass wir nur User zulassen wollen, die schon einen System-Account haben.

    Deshalb verbieten wir zuerst Anonymous FTP mit -E.
    Von Seiten des FTP-Servers geben wir vor, dass der User alle seine Dot-Files angezeigt bekommt -D. Dies ist vorteilhaft für "broken clients" (wie z.B. der Internet Explorer) die wir ja auch schon mit -b unterstützen.
    Wenn die User über FTP keine neuen Dot-Files erstellen bzw. alte überschreiben können sollen, benutzen wir wieder -x.
    Um zu verhindern, dass ein User versehentlich seine Daten überschreiben kann, setzen wir noch -r . Dadurch werden gleiche Files automatisch umbenannt. Ist z.B. die Datei wichtiges_projekt schon vorhanden, wird man nach einem erneuten Upload von wichtiges_projekt die Dateien wichtiges_projekt und wichtiges_projekt.1 vorfinden.
    Unsere Start-Optionen für User (mit dem Recht Dot-Files zu schreiben) sehen also so aus:

    user@host:~> pure-ftpd -B -S 192.168.0.50,21 -A -4 -k 90 \
    -u 100 -c 20 -C 8 -I 5 -b -0 \
    -E -D -r
    Virtual-Users
    Der Einsatz von Virtual-Users bietet dem Administrator einen einfachen Weg, viele User mit individuellen Einstellungen zu verwalten, ohne für jeden User einen eigenen System-Account anlegen zu müssen. Außerdem ist es möglich, pro User eine eigene UP/Download Ratio einzustellen, Logins nur von bestimmten IPs aus zuzulassen oder die Bandbreite zu limitieren. Mit System-Accounts sind diese individuellen Einstellungen nicht möglich. Eine Übersicht über alle möglichen Einstellungen findet man im Readme zu Virtual-Users.
    Zuerst werden wir uns jetzt die nötigen Start-Optionen anschauen, danach kümmern wir uns um das Einrichten und Verwalten der User.

    Auswahl der Optionen
    Als Grundlage für die Virtual-Users nehmen wir diesmal nicht unsere Grundkonfiguration, sondern die Start-Optionen aus dem vorherigen Beispiel. Da -0 allerdings inkompatibel zu Virtual-Quota ist, lassen wir diese Option diesmal weg. Für unsere Virtual-User benötigen wir jetzt nur noch zwei zusätzliche Start-Optionen:

    Zum einen -l, um PureFTPd die Datenbank mit den Benutzerdaten anzugeben.
    Außerdem noch -j, wodurch die Home-Verzeichnisse beim ersten Login automatisch angelegt werden.
    Somit ergeben sich für die Virtual-Users folgende Start-Optionen:

    user@host:~> pure-ftpd -B -S 192.168.0.50,21 -A -4 -k 90 \
    -u 100 -c 20 -C 8 -I 5 -b -E -D -r \
    -j -l puredb:/usr/pkg/etc/pureftpd.pdb
    In diesem Beispiel wird die PureDB als Datenbank verwendet. Diese Datenbank ist normalerweise in PureFTPd integriert und muß nicht erst extra installiert und konfiguriert werden. Sie hat außerdem den Vorteil, das man keinerlei Datenbankkenntnisse benötigt um sie zu betreiben und zu verwalten :).

    Virtual-Users einrichten
    Um Virtual-Users benutzen zu können, benötigt man mindestens einen System-Account. Als Benutzernamen verwende ich ftpusers mit der Gruppe ftpgroup:

    root@host:~> groupadd ftpgroup
    root@host:~> useradd -g ftpgroup -d /dev/null -s /etc ftpusers
    Desweiteren benötigen wir noch Speicherplatz für unsere virtuellen User, je mehr desto besser. Wir haben zwar ftpusers als Home /dev/null gegeben, das hindert uns jedoch nicht daran /home/ftpusers anzulegen, um darin alle Virtual-Users unterzubringen. Sollte dort nicht genug Platz sein, kann man natürlich auch ein anderes Verzeichnis wählen.

    root@host:~> mkdir /home/ftpusers
    root@host:~> chown ftpusers:ftpgroup /home/ftpusers
    Nachdem das System soweit vorbereitet ist, können wir jetzt schon den ersten User anlegen. Dazu benutzen wir pure-pw mit der Option useradd.

    root@host:~> pure-pw useradd newbie -u ftpusers -d /home/ftpusers/newbie
    Hier haben wir den User newbie mit dem Home-Verzeichnis /home/ftpusers/newbie angelegt. Mit -u gibt man den System-User an, unter dem der Virtual-User laufen soll. -d sorgt dafür, dass der User nicht aus seinem Home-Verzeichnis heraus kommt. Soll der User nicht chrooted werden, nimmt man stattdessen -D. Dies ist sozusagen die Minimalkonfiguration. Alle weiteren Angaben, wie z.B. Ratio oder Quotas fügen wir in dieser Anleitung erst später hinzu.

    pure-pw speichert seine Änderungen in /etc in der Datei pureftpd.passwd, welche bei Bedarf auch mit einem Script oder Texteditor erstellt und bearbeitet werden kann. Um die Daten aus der pureftpd.passwd für PureFTPd verfügbar zu machen, muß man sie erst in die Benutzerdatenbank aufnehmen:

    root@host:~> pure-pw mkdb
    Sobald pure-pw mkdb fertig ist, sind die Änderungen für PureFTPd verfügbar, der Server muß nicht neu gestartet werden um die Benutzerdaten neu einzulesen. pure-pw mkdb erstellt in /etc die pureftpd.pdb, bei NetBSD in /usr/pkg/etc. Die pureftpd.pdb kann man jetzt allerdings nicht mehr mit einem Editor lesen, da sie ein Binary ist, in dem die Accountdaten für eine schnellere Suche speziell indiziert wurden. Aus diesem Grund sollte man die pureftpd.passwd nicht einfach so löschen.

    Damit man nicht immer erst pure-pw mkdb von Hand ausführen muß um Änderungen zu übernehmen, gibt es die Option -m. Dadurch wird pure-pw mkdb automatisch aufgerufen.

    root@host:~> pure-pw useradd newbie -u ftpusers -d /home/ftpusers/newbie -m
    Virtual-User verwalten
    Für die Verwaltung der Virtual-User Accounts benutzen wir ebenfalls pure-pw, diesmal mit den Optionen usermod, userdel, passwd, list und show. usermod, userdel und passwd dürften selbst erklärend sein. Bei pure-pw userdel Username -m ist jedoch zu beachten, dass das Home-Verzeichnis nicht automatisch mit gelöscht wird! Will man eine Übersicht über die User, benutzt man pure-pw list:

    root@host:~> pure-pw list
    newbie /home/ftpusers/newbie/./
    Hier sehen wir unseren newbie mit seinem Home-Verzeichnis. Das ./ am Ende des Pfads bedeutet, dass newbie in seinem Home-Verzeichnis eingesperrt (chrooted) ist. Mit pure-pw show können wir uns dann seine Account-Daten ansehen:

    root@host:~> pure-pw show newbie

    Login : newbie
    Password : $2a$07$liyLnfHtmlNoA2XX/99Vz08PwinOTsZTci.cV2k6/dwgNu
    UID : 505 (ftpusers)
    GID : 1003 (ftpgroup)
    Directory : /home/ftpusers/newbie/./
    Full name :
    Download bandwidth : 0 Kb (unlimited)
    Upload bandwidth : 0 Kb (unlimited)
    Max files : 0 (unlimited)
    Max size : 0 Mb (unlimited)
    Ratio : 0:0 (unlimited:unlimited)
    Allowed local IPs :
    Denied local IPs :
    Allowed client IPs :
    Denied client IPs :
    Time restrictions : 0000-0000 (unlimited)
    Max sim sessions : 0 (unlimited)
    pure-pw show newbie zeigt uns unter anderem, unter welchem System-User newbie läuft und auch welches Home-Directory er benutzt. Die folgenden Einträge zeigen uns, dass ihm noch keine Limits auferlegt wurden, da alles auf unlimited steht oder leer ist. Neue Limits können mit useradd und usermod angelegt und auch wieder gelöscht werden. usermod kann genauso benutzt werden wie useradd, der einzige Unterschied besteht darin, dass useradd einen neuen User anlegt und usermod nicht.

    Für unseren User newbie wollen wir, dass ihm:

    500 MB Speicherplatz zur Verfügung stehen -N 500,
    dass er Daten mit 60KB/s auf den Server laden darf -T 60 und
    mit 30 KB/s -t 30 herunter.
    Außerdem wollen wir, dass er maximal 5 gleichzeitige Sessions -y 5 aufmachen und
    sich nicht zwischen 3 und 5 Uhr morgends einloggen darf -z 0500-0300, da zu der Zeit das Backup läuft.

    root@host:~> pure-pw usermod newbie -N 500 -T 60 -t 30 -y 5 -z 0500-0300 -m
    root@host:~> pure-pw show newbie

    Login : newbie
    Password : $2a$07$liyLnfHtmlNoA2XX/99Vzu1RJZra08PwinOTsZTci.cV2k6/dwgNu
    UID : 505 (ftpusers)
    GID : 1003 (ftpgroup)
    Directory : /home/ftpusers/newbie/./
    Full name :
    Download bandwidth : 30 Kb (enabled)
    Upload bandwidth : 60 Kb (enabled)
    Max files : 0 (unlimited)
    Max size : 500 Mb (enabled)
    Ratio : 0:0 (unlimited:unlimited)
    Allowed local IPs :
    Denied local IPs :
    Allowed client IPs :
    Denied client IPs :
    Time restrictions : 0500-0300 (enabled)
    Max sim sessions : 5 (enabled)
    Alle Limits die mit usermod verändert werden können, findet man in der Man-Page zu pure-pw . Um die Limits wieder aufzuheben, setzt man einfach bei den Optionen '' statt eines Wertes ein:

    root@host:~> pure-pw usermod newbie -N '' -T '' -t '' -y '' -z '' -m
    System-Accounts konvertieren
    Um System-Accounts zu konvertieren, bringt PureFTPd das Tool pure-pwconvert mit. Ruft man pure-pwconvert auf, gibt es die Accountdaten aus /etc/passwd für PureFTPd formatiert aus. Diese schreibt man einfach in die pureftpd.passwd:

    user@host:~> pure-pwconvert >> /etc/pureftpd.passwd
    Bevor man die neuen Accounts mit pure-pw mkdb in die Datenbank aufnimmt, sollte man sich die pureftpd.passwd am besten nochmal mit einem Editor anschauen. pure-pwconvert konvertiert nämlich auch Accounts wie games, postfix, named, ntpd oder sshd.

    Überblick mit pure-ftpwho
    Um sich einen Überblick zu verschaffen, welche User gerade eingelogt sind und was diese machen, benutzt man pure-ftpdwho. Ruft man pure-ftpdwho ohne Optionen auf, bekommt man eine Tabelle die ungefähr so aussieht:

    +------+---------+-------+------+-------------------------------------------+
    | PID | Login |For/Spd| What | File/IP |
    +------+---------+-------+------+-------------------------------------------+
    | 1265 | uli | 00:01 | UL | top_nasamap_east.raw.bz2 |
    | '' | '' | 89K/s| '' | -> 192.168.7.15 |
    +------+---------+-------+------+-------------------------------------------+
    | 1554 | onewbie | 00:01 | DL | /raw_img.tbz |
    | '' | '' | 79K/s| 3% | -> 192.168.7.123 |
    +------+---------+-------+------+-------------------------------------------+
    | 1407 | newbie | 00:00 | DL | /NetBSD_1.6.tgz |
    | '' | '' | 6M/s| 11% | -> 192.168.7.12 |
    +------+---------+-------+------+-------------------------------------------+
    | 1236 | newbie | 00:03 | IDLE | |
    | '' | '' | '' | '' | -> 192.168.7.12 |
    +------+---------+-------+------+-------------------------------------------+
    Die ersten beiden Spalten zeigen die Prozess ID und den Usernamen. Danach kommt die Zeitangabe wie lange der User schon eingelogt ist und seine Geschwindigkeit, gefolgt von der Angabe was er tut und wieweit er damit ist. Im letzen Feld sieht man den Hostnamen und welche Daten hoch- bzw. runtergeladen werden.

    Die Ausgabe von pure-ftpwho kann mit Optionen beeinflusst werden, z.B. geht es mit -H schneller, da keine Hostnamen aufgelöst werden. Will man die Tabelle auf einer Website veröffentlichen hilft -w, wodurch die Tabelle gleich in HTML formatiert ausgegeben wird. Die Ausgabe muß nur noch in eine Datei umgelenkt werden:

    root@host:~> pure-ftpwho -w >> pureftpd-stats.html
    Mit weiteren Optionen ist es z.B. möglich, pure-ftpwho von einem CGI-Script aus zu benutzen ( -c) oder eine Ausgabe zu erzeugen, die besser durch ein Script einlesen werden kann (-s). Alle Optionen mit Beschreibung findet man in der Man-Page zu pure-ftpwho.

    Nachwort
    Weitere Informationen zu PureFTPd gibt es auf der Website. Dort findet man auch weitere Informationen über Benutzerverwaltung mit SQL-Datenbanken oder LDAP. Desweiteren findet man dort auch noch das Pure-Uploadscript und grafische Programme um PureFTPd zu verwalten. Mit dem Pure-Uploadscript können eigene Scripte oder extere Programme eingebunden werden, die nach einem Upload ausgeführt werden sollen, z.B. ein Virenscanner.
    Wer Fehler findet oder Hilfe benötigt, kann sich gerne auf der Mailing-Liste oder im Chat melden. Für tiefergreifende Probleme kann ich auch die Mailing-Liste von PureFTPd empfehlen. Dort herrscht ein freundliches Klima und man bekommt schnell kompetente Antworten (allerdings nur auf Englisch...).

    Quellen
    [1] http://www.pureftpd.org
    [2] http://www.pureftpd.org/documentation.shtml



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