Intelligenz?

DreimalDreimachtVier.de
Verfügbare Informationen zu "Intelligenz?"

  • Qualität des Beitrags: 0 Sterne
  • Beteiligte Poster: Mikemuc - vishnu
  • Forum: DreimalDreimachtVier.de
  • Forenbeschreibung: Das kunterbunte Open Topic und Open End Forum
  • aus dem Unterforum: Allgemeines
  • Antworten: 2
  • Forum gestartet am: Freitag 26.03.2004
  • Sprache: deutsch
  • Link zum Originaltopic: Intelligenz?
  • Letzte Antwort: vor 20 Jahren, 25 Tagen, 16 Stunden, 42 Minuten
  • Alle Beiträge und Antworten zu "Intelligenz?"

    Re: Intelligenz?

    Mikemuc - 28.03.2004, 14:58

    Intelligenz?
    Intelligenz (lat. intelligentia, Einsicht, Erkenntnisvermögen) ist die Fähigkeit des Gehirns unbekannte Probleme kreativ zu lösen bzw. die Fähigkeit des Menschen, ihm unbekannte Situationen in angemessener Geschwindigkeit handhaben zu können (Anpassungsfähigkeit).

    Inhaltsverzeichnis
    1 Allgemein

    2 Erfolgsintelligenz

    3 Künstliche Intelligenz

    4 Kollektive Intelligenz

    5 Außerirdische Intelligenz

    6 IQ

    7 EQ

    8 Probleme

    9 Zitate

    10 Weblinks

    11 Literatur




    Allgemein
    Die moderne Human-Intelligenzforschung ist eng mit dem Bereich der kognitiven Entwicklungspsychologie und der Gehirnforschung verbunden. Nach dem derzeitigen Stand der wissenschaftlichen Forschung (Juli 2003) kann die menschliche Intelligenz in zwei Hauptbereiche, welche durch eine, vereinfacht betrachtet, typische Signalverarbeitung im menschlichen Gehirn bestimmt ist, gegliedert werden:


    logisch-mathematische Intelligenz IQ (der linken Großhirnhälfte zugeordnet)
    ganzheitlich-emotionale Intelligenz EQ (der rechten Großhirnhälfte zugeordnet)
    Die Forschung zur menschlichen Intelligenz im Rahmen der neuronalen Gehirnforschung belegt eine äußerst komplexe Signalverarbeitung der Informationen beim Menschen. So werden zur Informationsverarbeitung zwar bestimmte neuronale Bereiche eindeutig lokalisiert (z.B. in den Bereichen Stammhirn, Kleinhirn und Großhirn), dennoch scheinen bestimmte Informationsverarbeitungsprozesse dezentral organisiert zu sein. So belegen neuere Untersuchungen beispielsweise, dass sich die Emotionale Intelligenz, und somit gefühlsmäßige Entscheidungen, auch auf eine signifikante Informationsverarbeitung im Bereich des Solar Plexus stützen.


    Erfolgsintelligenz
    Erfolgsintelligenz beschreibt das Zusammenwirken von rationaler und emotionaler Intelligenz. Der Begriff wird mitunter auch für die Anwendung anderer Intelligenzmodelle verwendet, welche die menschlichen Fähigkeiten intelligent zu handeln in Kompetenzen und Qualifikationen aufschlüsseln (siehe z.B. Personalentwicklung im Bereich der Erwachsenenbildung).

    Künstliche Intelligenz
    Künstliche Intelligenz (KI) bezeichnet demgegenüber die mechanisch-elektronische Nachbildung menschlicher Intelligenz innerhalb der Informatik. Die KI findet zunehmend Einsatz in der ingenieurwissenschaftlichen oder medizinischen Technik. Mögliche Anwendungsszenarien sind: Optimierungsprobleme (Reiseplanung, Schienenverkehr), Umgang mit natürlicher Sprache (automatisches Sprachverstehen, automatisches Übersetzen, Suchmaschinen im Internet), Umgang mit natürlichen Signalen (Computer Vision und Mustererkennung).

    Kollektive Intelligenz
    Kollektive Intelligenz beschreibt das Ideal einer interpersonellen Intelligenz. Erkenntnisse der Systemtheorie und Chaosforschung werden auf Teamarbeit angewandt und führen zu erstaunlicher Verbesserung der Ergebnisse. Kollektive Intelligenz umfasst somit die Einsicht - bzw. Erkenntnisfähigkeit eines ganzen Systems. Sie impliziert die technische, wirtschaftliche, juristische und menschliche Aufwertung einer überall verteilten Intelligenz, mit dem Ziel einer Mobilisierung der Dynamik von Kompetenzen. Morphogenetische Felder sollen für die Übertragung dieser Informationen verantwortlich sein. Pierre Lévy, ein ehem. Universitätsprofessor für Hypermedia in Frankreich (? 1996) gilt als Begründer der Theorie kollektiver Intelligenz. Martin Gerber, ein schweizer Physiker und Unternehmensberater, formte zu Beginn der 90er Jahre die FlowTeam-Methode zur gezielten Nutzung kollektiver Intelligenz in der Arbeits- und Organisationsentwicklung. Obwohl es nachweisbar kollegtiv intelligentes Verhalten gibt, ist die Wissenschaft nicht in der Lage ihre Systemzusammenhänge vollständig zu erklären.

    Außerirdische Intelligenz
    Außerirdische Intelligenz beschäftigt Wissenschaftler und Laien u.a. gemeinsam innerhalb des SETI@home-Projektes. Hier werden die Radioteleskopsignale des Arecibo Observatoriums in Puerto Rico per Datenfernübertragung an derzeit (Stand 07/2003) ca. 4,5 Millionen Computerbenutzer weltweit verteilt. Diese stellen die von ihnen nicht genutzte Rechnerkapazität kostenlos für die Verwendung eines SETI-Bildschirmschoners mit KI-Programmierung für die Überprüfung der Daten zur Verfügung und senden die jeweils 0,25 MB umfassenden Datenpakete nach ihrer Überprüfung durch die Software an SETI zurück. Ein populärer Verfechter der Theorie außerirdischer Intelligenz ist Erich von Däniken. Dieser bezieht insbesondere die UFO-Berichte sowie einige Elemente der 7 Weltwunder und eine Vielzahl ungeklärte Phänomene auf Außerirdische Intelligenz.

    IQ
    Die Messung menschlicher kognitiver Intelligenz (IQ) basiert auf der Forschung des Franzosen Alfred Binet, der zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts gemeinsam mit Theodore Simon im Auftrag der französischen Regierung ein Testverfahren zur Auswahl von schwachsinnigen Vorschulkindern entwickelte. In diesem Testverfahren werden viele kleine Aufgaben gestellt. Da Binet feststellte, dass ältere Kinder schneller und anspruchsvollere Aufgaben lösen konnten, wurde in der Folge ein Quotient ?gemessene Intelligenz / durchschnittliche Lebensalterintelligenz" bestimmt.
    Binet hat seine Arbeiten kritisch gesehen und sah in seinem Punktesystem nicht die Messung einer abstrakten Intelligenz, sondern nur eine Hilfestellung bei einer Einstufung von Schülern.

    Die Anzahl der richtigen Aufgaben sowie die Bearbeitungsgeschwindigkeit und der Vergleich mit Gleichaltrigen wurde somit zur empirischen Grundlage des frühen Intelligenzbegriffes, welcher "Intelligenz" alleine am IQ festmacht und heute noch sogar bei wissenschaftlich validierten Intelligenztests (z.B. dem CFT3-Grundintelligenztest von Cattell/Weiss) selbst bei erwachsenen Probanden Anwendung findet.

    Der "Normal-IQ" liegt bei 100 mit einer Standardabweichung zwischen 85-115. Nur ca. 2,2% der Bevölkerung haben einen IQ über 130 oder unter 85. Da die Zuverlässigkeit der Testergebnisse mit zunehmender Abweichung vom statistischen Mittel sinkt, hat der IQ außerhalb der Grenzen zwischen 55 und 145 praktisch keine Bedeutung mehr. Von dieser Unsicherheit sind jedoch nur 0,26% der Bevölkerung betroffen. Eine weitere Fehlerquelle ist die mit zunehmenden Lebensalter geringer werdende Vergleichbarkeit von "Normalintelligenz". Der klassische Intelligenzbegriff wird daher neuzeitlich immer stärker von mehrdimensionalen Intelligenzmodellen abgelöst.

    Die Problematik der IQ-Tests liegt auch darin, dass vorwiegend die Geschwindigkeit bei der Lösung relativ leichter Tests gemessen wird. In der Realität ist jedoch Intelligenz vor allem als Fähigkeit zur Lösung nichttrivialer Probleme interessant. Jeder, der Testaufgaben trainiert, wird seinen IQ bedeutend steigern können. Auch die Motivation bei den Tests wirkt sich stark aus.

    Stephen Jay Gould hat sowohl den "einen" IQ, als auch Intelligenz aus verschiedenen, voneinander relativ unabhängigen Faktoren (primary mental abilities) zusammengesetzt, als wissenschaftlich fragwürdig und als ein untaugliches Konzept kritisiert.

    Schließlich ist die Unterscheidung verschiedener Intelligenzarten relativ neu. Klassische Intelligenztests messen im Wesentlichen logisch-analytische Fähigkeiten und erlauben damit beispielsweise kein Urteil über den Umgang mit den Mitmenschen (EQ).


    EQ
    Der EQ-Begriff ist wissenschaftlich nicht greifbar, weil er ebenso, nach Meinung einiger fälschlich, wie der Begriff der IQ einen fundiert messbaren Grad impliziert. Nach Daniel Goleman sind jedoch fünf Parameter erkennbar:

    Selbstbewusstsein (eigene Stärken und Schwächen kennen und ausdrücken können)
    Selbstmotivation (die Fähigkeit sich trotz Unlust für eine Arbeit zu begeistern)
    Selbstmanagement (planvolles Handeln im Bezug auf Zeit- und Ressourcen)
    Engagement in Gruppen (Teamfähigkeit, erweitert um Führungsqualitäten)
    Empathie (Einfühlungsvermögen in Motive/Handlungen unsympathischen Verhaltens)
    Nicht das Vorhandensein von Gefühlen, sondern der bewusste Umgang mit Emotionen machen also eine hohe emotionale Intelligenz aus.


    Probleme
    Im europäischen Kulturkreis besitzt (analytische) Intelligenz (IQ) einen hohen gesellschaftlichen Stellenwert und wird gegenüber kreativ/sozialen Begabungen (EQ) bisweilen überbewertet. Eine Ursache dafür mag die angelsächsische Prägung eines wissensbasierten Schulsystems sein, welches den zahlenmäßig erfassbaren Leistungen mehr Bedeutung beimisst, als der Schaffung von tragfähigen Beziehungsnetzwerken oder dem Vermögen Konflikte für alle Beteiligten vorteilhaft zu lösen.
    Eine gleichberechtigte Förderung der beiden Intelligenzbereiche versucht das Konzept der Waldorfschule zu verwirklichen. In der Wirtschaft setzten sich zwar, oberflächlich betrachtet, demgegenüber eher wissensbasierte Menschen durch, bei genauerem Hinsehen fällt jedoch auf, dass ihre Machtbasis sich i.d.R. auf ein ausgeklügeltes Beziehungsnetzwerk stützt, welches klar die Ausprägungen der emotionalen Intelligenz nachweist.

    Probleme ergeben sich auch bei der einseitigen Förderung von Kindern mit überdurchschnittlicher Auffassungsgabe. Im regulären Lehrbetrieb häufig kognitiv unterfordert, wird das Kind mit dem Überspringen einer oder mehrerer Klassen aus Sicht der Entwicklungspsychologie einer sozialen Überforderung ausgesetzt, die es beschwerlich erscheinen lässt eine gesunde Emotionale Intelligenz auszubilden.

    Dies kann sich negativ auf die Entwicklung der Erfolgsintelligenz auswirken und die mitunter ehrgeizigen Pläne der Eltern und Lehrer langfristig zunichte machen.


    Zitate
    "Bei Erfolgreichen in der Wirtschaft darf man nicht von einem hohen IQ ausgehen - der hindert an der Tat."
    Heinz Dürr
    "Der Nachteil der Intelligenz besteht darin, dass man ständig gezwungen ist, dazuzulernen. "
    Bernhard Shaw

    "Das menschliche Gehirn ist (...) unvergleichlich komplexer als etwa ein Stern; und darum wissen wir auch so viel mehr über Sterne als über das menschliche Gehirn. Und der komplexeste Aspekt des menschlichen Gehirns ist seine Intelligenz. "
    Isaac Asimov

    "Jene Eigenschaft des Geistes, dank derer wir schließlich begreifen, dass alles unbegreiflich ist. "
    Emile Picard (1856-1941), frz. Mathematiker

    "Zwei Dinge sind unendlich: Das Universum und die menschliche Dummheit. Aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher. "
    Albert Einstein

    "Die Idee, dass wir etwas [...] Realeres als die oberflächlichen Messwerte selbst entdeckt haben, kann berauschen. Es ist Platos "Wesen", die abstrakte, ewige Realität, die dem oberflächlichen Schein zugrunde liegt. Doch es ist eine Versuchung, der wir widerstehen müssen, denn sie widerspiegelt ein uraltes Vorurteil des Denkens und keine Wahrheit der Natur.
    Stephen Jay Gould (über die Verdinglichung und Messbarkeit menschlicher Intelligenz)



    Weblinks
    http://iq.faq.ch
    http://www.mensa.org / http://www.mensa.ch / http://www.mensa.de
    http://www.prometheussociety.org/articles/multiple.html
    http://science.orf.at/science/news/54166
    http://www.alein.de/seti/
    http://www.flowteam.ch/default.htm
    http://www.mark-enning.de/literatur/buch/capra_tao.htm
    Mensa

    Literatur
    Funke, J., & Vaterrodt-Plünnecke, B. (1998). Was ist Intelligenz? München: Beck.


    Quelle: www.net-lexikon.de



    Re: Intelligenz?

    vishnu - 30.03.2004, 13:14


    was soll man/frau da noch zu sagen...

    ganz schön viel intelligenz! :shock:



    Mit folgendem Code, können Sie den Beitrag ganz bequem auf ihrer Homepage verlinken



    Weitere Beiträge aus dem Forum DreimalDreimachtVier.de



    Ähnliche Beiträge wie "Intelligenz?"

    Themenvormittag - Künstliche Intelligenz - P0wl (Dienstag 06.06.2006)
    die intelligenz von fussballern - Phil90 (Mittwoch 21.02.2007)
    Die Intelligenz reichste klasse xD - Musapür (Dienstag 27.03.2007)
    BC und Intelligenz - satyrlittlewolf (Sonntag 30.07.2006)
    Eine Frage der Intelligenz - Streusel (Mittwoch 08.11.2006)
    A.I.-Künstliche Intelligenz - Mr. Bombastic (Sonntag 06.06.2004)
    Ich sehe was, - Ithilien (Dienstag 08.07.2008)
    Künstliche Intelligenz - -[NBP]--M@X- (Donnerstag 31.03.2005)
    Ceres und Rhage Apartmend - Ceres Beatrix Thorne (Montag 12.05.2008)
    Seti - Suche nach ausserirdischer Intelligenz - Seelchen (Dienstag 06.02.2007)