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Maya und Domenico



 


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Grinsekatze
BeitragVerfasst am: 28.01.2009, 17:21  Antworten mit Zitat


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Anmeldungsdatum: 02.01.2009
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Hallihallo! Very Happy

Naja, ich habe eine neue Geschichte angefangen (ich werd an der anderen schon noch weiterschreiben, aber Alltagsstories zu schreiben, macht immer m meisten Spaß) und die wollte ich mal reinstellen und wissen, was ihr davon haltet Wink

In der Story gehts um ein Mädchen namens Maggie und - sagen wir mal - etwas außergewöhnliches Beziehungshickhack Smile

Ich weiß halt nicht, ob das interessant ist oder so ...
Würd mich über Kommis voll freun!!
runter drueck ja

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BeitragVerfasst am: 28.01.2009, 17:21 








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Grinsekatze
BeitragVerfasst am: 28.01.2009, 17:24  Antworten mit Zitat


Geschlecht: Geschlecht:weiblich



Anmeldungsdatum: 02.01.2009
Beiträge: 154

Also, hier kommt einfach mal der Anfang:

Prolog

Ich kann das einfach nicht glauben! Warum um alles in der Welt muss so etwas immer mir passieren?! So etwas Vertracktes, Verwirrendes – kurz gesagt, so ein Problem, das die Welt aus den Angeln hebt – oder zumindest meine Welt! Eins, das mir Herzklopfen bereitet ... und mich mordswütend macht! Ich könnte dieses Papier zerreißen, ich könnte die Wände hochgehen, ich könnte ... mich seufzend auf mein Bett werfen und mir die rosarote Brille wieder aufsetzen. Wie kann ein Vertreter des männlichen Geschlechts nur so toll sein? Und wie kommt es, dass er auch noch etwas für mich empfindet? Das kann doch nicht ... Nein, das kann nicht sein, das darf nicht sein! Kein Mädchen dieser Welt verliebt sich in seinen eigenen Cousin!! Ja, bin ich denn bekloppt geworden?! Hallo, wir sind verwandt!
Okay, er ist nur mein Cousin zweiten Grades, aber trotzdem ist gewissermaßen ein Viertel meines Blutes identisch mit einem Viertel seines Blutes – tja, blutsverwandt halt!
Kann Gott das denn wirklich wollen? Kann er mich einerseits so glücklich machen, indem er einen Jungen etwas für mich empfinden lässt (nachdem das sonst nie der Fall war, siehe Simeon), und andererseits so unglücklich, weil es praktisch unmöglich ist? Eigentlich ist es sogar widerlich! Aber andererseits ...
Wer hat eigentlich behauptet, dass Verliebtsein wunderschön ist? Wetten, der Typ hat selbst nie jemanden geliebt? Von wegen Schmetterlinge im Bauch, in mit tobt ein ganzer Hornissenschwarm! Und das tut extrem weh. Vor allem der Gedanke an Verantwortungsbewusstsein – autsch! Kann ich das eigentlich machen? Können wir das eigentlich machen?
Ob er momentan dasselbe denkt? Hat er Schuldgefühle? Ob er sich wohl schämt?
Der Gedanke tut noch mehr weh, als mir selbst meine Unvernunft vor den Kopf zu knallen.
Am liebsten würde ich gar nicht denken. Nur an eine Sache, an das, was vorhin ...
Aber Moment mal! Ich greife viel zu weit vor. Wenn ich meine Gedanken ordnen will, sollte ich vielleicht mal von vorne beginnen. Vielleicht komme ich dann ja wieder runter. Oha, ich denke ja richtig vernünftig. Kann es sein, dass ich trotz des Riesenschlamassels irgendwie ein bisschen erwachsener werde?
Na, wie gesagt, ich werde von vorne beginnen. Wann hat es noch mal angefangen?
Ach ja ...


Kapitel 1

1. Tag

„Hast du auch wirklich alles eingepackt?“, fragte meine Mutter. „Kulturbeutel, Unterwäsche für zehn Tage, Regenjacke, deine Bibel ...?“ Sie hatte hektische Flecken im Gesicht, wie immer, wenn sie aufgeregt war.
„Ja, Mama“, erwiderte ich gedehnt. Dass sie immer diesen Stress machen musste. „Hältst du mich für so verpeilt, dass ich meine Unterwäsche vergesse?“, fragte ich etwas genervt.
Sie legte den Kopf schief und sah mich an. Ein leises Lächeln umspielte ihre Lippen. „Wenn ich ehrlich bin, ja“, sagte sie amüsiert.
Ich seufzte, doch ich musste auch lachen, als sie mich kurz an sich drückte und mir einen Kuss aufs Haar gab. Sie hatte ja nicht ganz unrecht, ich stand wirklich selten mit beiden Beinen zugleich auf dem Boden der Tatsachen.
„So gut denkst du also von deiner einzigen Tochter“, sagte ich gespielt entrüstet und grinste.
„Tja, ich weiß wirklich nicht so genau, ob ich dich für ganze zehn Tage unbeaufsichtigt lassen kann“, antwortete sie lächelnd und ich war mir nicht sicher, ob sie das nicht auch ein bisschen ernst meinte.
„Na, hör mal, unbeaufsichtigt? Auf der Freizeit sind mindestens sechs Betreuer dabei!“
„Ja, und mindestens 40 Jugendliche, wobei die Hälfte davon auch noch Jungs sind ...“ Meine Mutter strich sich durch ihr dunkelblondes Haar. „Also, ich weiß ja nicht, ob das so gut ist.“
„Mama“, sagte ich mit einem Blick, der ihr ganz deutlich zeigte, was ich von dieser Ansicht hielt. „Keine Angst, ich werde dir schon kein Enkelkind mit nach Hause bringen.“
Sie lachte. „Ja, ist ja gut, ich glaub dir ja, dass du immerhin ein klitzekleines bisschen Verantwortung zeigst.“ Sie zeigte mit Daumen und Zeigefinger einen etwa Zweizentimeterabstand. „Und da es eine christliche Freizeit ist, rechne ich auch bei den Betreuern mit ein wenig Sinn für Anstand.“ Sie zwinkerte.
Ich grinste. „Na dann ...“ Ich wechselte die große Umhängetasche von der rechten auf die linke Schulter. Ich hatte eindeutig zuviel hineingepackt – sie war so schwer, dass ich mich fühlte, als würde die eine Hälfte von mir förmlich in den Boden gedrückt werden.
Jemand tippte mir an die Schulter. „Mach mir ja keine Dummheiten, klar?!“, ermahnte mich mein Bruder Nick mit ironischer Stimme – besser gesagt, mit seiner Stimme, denn er sprach sozusagen fließend ironisch. Ich lachte ihn an. „Bleib locker, Bruderherz, ich werde dich schon nicht blamieren.“

„Na, da bin ich ja froh“, entgegnete Nick und seine Mundwinkel zuckten. Er war achtzehn, also etwas mehr als ein Jahr älter als ich, und hatte uns stolz wie Oscar mit seinem Uraltgolf hierher zum Bahnhof gefahren, weil unser Vater einen Kundentermin hatte und es nicht geschafft hatte. Er hatte sich bereits vor dem Frühstück von mir verabschiedet.
Ich hatte auch beinahe den Führerschein, mir fehlten nur noch ein paar praktische Stunden und natürlich die gefürchtete Prüfung sowie mein siebzehnter Geburtstag, der erst in fünf Tagen, also mitten in der Freizeit war. Vielleicht fiel es meiner Mutter auch deshalb so schwer, mich gehen zu lassen. Klar, das „Loslassen“ der Kinder ist nie einfach, das kennt man ja. Aber wenn die Tochter dann auch noch den Geburtstag lieber mit fremden Jugendlichen als mit der eigenen Familie feiert, ist das doppelt so schwer, das kann ich ja verstehen. Deshalb erhob ich jetzt auch keinen Einspruch, als sie mich wieder an sich drückte und mir mit ihrer Umarmung fast die Luft nahm.

„Ach, Kind, ich werde dich ja schon ein bisschen vermissen“, murmelte sie. Auch das „Kind“ wollte ich ihr mal nachsehen.
Nick dagegen fasste ihre Arm und löste sie von mir. „Mama“, sagte er vorwurfsvoll, „sie ist für zehn Tage mit anderen Jugendlichen in einem Ferienlager in Holland und trampt nicht nur mit einem Rucksack bewaffnet einsam und allein durch Kanada.“


Zuletzt bearbeitet von Grinsekatze am 31.01.2009, 00:59, insgesamt einmal bearbeitet

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Angi90
BeitragVerfasst am: 28.01.2009, 18:07  Antworten mit Zitat


Geschlecht: Geschlecht:weiblich



Anmeldungsdatum: 15.10.2008
Beiträge: 2803
Wohnort: Nähe Burgdorf (CH)

hey, der anfang klingt mal nicht schlecht! =)
vorallem der bruder mit dem golf gefällt mir! Wink
nein, bin mal gespannt was in diesem ferienlager so alles passiert! =)

lg

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noname
BeitragVerfasst am: 28.01.2009, 19:57  Antworten mit Zitat


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Anmeldungsdatum: 06.11.2006
Beiträge: 272

Gefällt mir auch sehr gut!!! Bin gespannt auf mehr Wink
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bookwriter
BeitragVerfasst am: 28.01.2009, 21:33  Antworten mit Zitat


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Anmeldungsdatum: 29.11.2008
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is doch ein guter anfang...weiter so

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oXo_Fantasy_princess_Oxo
BeitragVerfasst am: 29.01.2009, 00:07  Antworten mit Zitat


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Anmeldungsdatum: 14.11.2008
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Ja ich finds auch voll kuhl geschrieben, du kannst echt gut schreiben, ihr alle könnt ds! Aber mir gefällt bei dir auch ds du so schöne Wörter benutzt, also die schon erfahrener klingen, du solltest unbedingt weiter schreiben!!

Lg Ines Very Happy
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claudi
BeitragVerfasst am: 29.01.2009, 10:59  Antworten mit Zitat


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ja genau...

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Ticktackgirl
BeitragVerfasst am: 30.01.2009, 16:07  Antworten mit Zitat


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Des is echt voll schön! Weiter so!!!!!!!!!!!!

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Grinsekatze
BeitragVerfasst am: 31.01.2009, 01:05  Antworten mit Zitat


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Anmeldungsdatum: 02.01.2009
Beiträge: 154

naja, ich hab den anfang ein bisschen verändert - durch den prolog bekommt das ganze ein etwas anderes gesicht, irgendwie gefiel mir das ganz gut, so zum interesse wecken oder so Wink ... weiß aber nicht so richtig ob das gut ist ...

ein nächster teil kommt aber demnächst, wenn ihr wollt lach062.gif

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noname
BeitragVerfasst am: 31.01.2009, 10:11  Antworten mit Zitat


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Beiträge: 272

Auf jeden fall wollen wir (also ich jedenfalls Wink ) Der Prolog hat es voll verbessert, macht noch neugieriger!
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Schnuffi
BeitragVerfasst am: 31.01.2009, 13:50  Antworten mit Zitat


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WEITER WEITER WEITER!!!!!

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Lebe jeden Tag, als wäre es dein letzter!

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claudi
BeitragVerfasst am: 31.01.2009, 14:03  Antworten mit Zitat


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Beiträge: 21232

ja wirklich bitte

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Angi90
BeitragVerfasst am: 31.01.2009, 14:39  Antworten mit Zitat


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Anmeldungsdatum: 15.10.2008
Beiträge: 2803
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also ich finde es schade, dass du im prolog schon so viel verrätst!
aber egal! bin trotzdem gespann wie es weiter geht! =)

lg

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Grinsekatze
BeitragVerfasst am: 31.01.2009, 18:30  Antworten mit Zitat


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Anmeldungsdatum: 02.01.2009
Beiträge: 154

ja, deshalb war ich mir halt nicht sicher, ob ich das schreiben soll - ob das dadurch neugieriger macht oder n bisschen die luft rausnimmt ... aber ich stell mir halt vor, angenommen, man hat ein fertiges buch in der hand, dann wird die pointe ja auch oft vorweggenommen und man weiß eigentlich schon, was passiert ...
allerdings wirds auch noch n bisschen komplizierter werden, so wie ich mir das vorstell, also so isses nicht ... Wink

auf jeden fall riesengroßes dankeschön für die kommis, hab mich voll gefreut!!!! Very Happy

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Grinsekatze
BeitragVerfasst am: 31.01.2009, 18:35  Antworten mit Zitat


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Anmeldungsdatum: 02.01.2009
Beiträge: 154

dann kommt hier gleich mal ein neuer teil: (hoffe, es gefällt euch)


„Ja ja, du hast ja recht“, seufzte unsere Mutter und fuhr sich wieder mit den Händen durch die Haare.
Mein Vater war auf dem Gebiet wirklich einfacher als Mama. Er sah das Ganze locker und er war es auch gewesen, der sie überredet hatte, dass ich teilnehmen durfte.
„Schatz“, hatte er sanft gesagt. „Maggie wird siebzehn, sie ist also fast erwachsen – warum soll sie da nicht einmal alleine weg?“ Ich hatte das mit vehementem Kopfnicken bestätigt.
Andere Mädchen in meinem Alter fuhren schon ganz alleine mit der besten Freundin in Ur-laub, teilweise sogar auch mit ihrem Freund. Warum sollte ich dann nicht auch endlich mal alleine länger als eine Woche von Zuhause weg sein? Freizeiten gab es sogar schon für Sechs-jährige ...!
So wurde die Sache also beschlossen und meine Eltern meldeten mich an. Nick war glaube ich auch ganz froh, mich in den Osterferien los zu sein – schließlich wollte er auch mal mit unseren Freunden alleine sein.

Das war sowieso ein verrückter Punkt in meinem Leben: mein Bruder und ich hatten den selben Freundeskreis! Wir gingen beide in einen Jugendkreis, der von unserer Gemeinde or-ganisiert wurde und ich konnte nie unter anderen Leuten als unter Christen wirklich gute Freunde finden. In der Schule kam ich zwar gut mit allen klar, aber man kann keine Seelen-verwandte finden, wenn man nicht die gleiche Lebensgrundlage hat.
Nick ging es genauso und deshalb unternahmen wir beide eigentlich alles mit den Jugendli-chen aus unserer Gemeinde zusammen. Das war aber gar nicht so schlimm, denn ich verstand mich echt gut mit ihm. Vor allem, weil er neuerdings auf meine beste Freundin Sara stand und ich ihr davon keinen Mucks erzählt hatte. Seitdem war seine Achtung mir gegenüber um eini-ges gestiegen und unser Verhältnis hatte sich deutlich verbessert, auch wenn ich hier und da einen Seitenhieb nicht unterdrücken konnte.
Andererseits war Sara natürlich auch ein Grund, warum er mich gerne mal loswerden wollte – normalerweise hingen sie und ich nämlich ständig zusammen und dass man keine Gefühle zeigt, wenn die eigene Schwester daneben steht, ist ja klar.

Aus den Lautsprechern drang nun knackend eine Durchsage, die so nuschelnd gesprochen wurde, dass sie keiner verstand. Konnte unser Staat nicht mal in neue Lautsprecheranlagen investieren, anstatt immer nur für die Abrissbirnen an den Schulen zu bezahlen?
Kurz darauf fuhr mein Zug ein. Es gab verschiedene Treffpunkte, von denen aus die Frei-zeitteilnehmer zum Zielort fahren konnten beziehungsweise zu dem Ort, von dem es mit dem Bus weiterging. Köln war einer dieser Treffpunkte.
Ich sah mich kurz auf dem Bahnsteig um und fragte mich, ob ich unter den vielen Reisenden, die gerade in den Zug einstiegen, überhaupt ein paar Leute von der Freizeit finden würde oder ob ich die ganze Zugfahrt über alleine lesend oder schlafend in einem Abteil hocken würde. Allerdings war ich eigentlich nicht zu schüchtern, um fremde Leute anzusprechen – ich konnte mich ja einfach durchfragen, bis ich jemanden fand. Eine Zugfahrt ist schließlich wie geschaffen, um jemanden kennen zu lernen und es konnte nicht schaden, schon vor der Ankunft einen Freund beziehungsweise eine Freundin zu finden.
Ich umarmte meine Mutter noch einmal und gab ihr einen Kuss auf die Wange, dann schlang ich die Arme um Nicks Hals und sog seinen Geruch ein. Man konnte vieles über meinen Bru-der sagen, aber ganz bestimmt nicht, dass er schlecht roch. Ich hatte in all den Jahren nicht herausbekommen, wie er das machte, denn das Parfum allein, dass er benutzte, konnte be-stimmt nicht so toll riechen.
„Mach’s gut, Schwesterchen“, murmelte Nick in meine lange blonde Haarmähne.
„Grüß Sara von mir“, neckte ich ihn und zwinkerte ihm zu. Er verdrehte zwar die Augen, aber in seinen Wangen zeigten sich trotzdem seine typischen Grübchen. Mit einem Grinsen schnappte ich meinen Trolli, wechselte die Umhängetasche wieder auf die rechte Schulter, drehte mich um und hievte alles die beiden eisernen Stufen zum Zug hinauf. Als ich oben war, winkte ich den beiden noch einmal lächelnd zu, warf eine Kusshand auf den Bahnsteig und verschwand dann rechts im Gang.


Zuletzt bearbeitet von Grinsekatze am 03.02.2009, 21:25, insgesamt einmal bearbeitet

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