Maya und Domenico

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Nachricht |
| < Schreibforum ~ Blutsverwandt |
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Verfasst am:
29.12.2009, 13:24
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Anmeldungsdatum: 12.09.2009
Beiträge: 547
Wohnort: Bikini Bottom
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meinen auch joscha ist bestimmt ihr cousin..... hmm.. mal gucken |
_________________ Manche Dinge kann auch die Zeit nicht heilen, manchen Schmerz, der zu tief sitzt und einen fest umklammert♥ |
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Verfasst am:
29.12.2009, 13:24
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Verfasst am:
07.02.2010, 18:15
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Anmeldungsdatum: 02.01.2009
Beiträge: 154
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Hey, hier kommt ein weiterer Teil ...
Wollt mal fragen, ob ihr findet, dass das etwas zu zäh ist, bzw nicht so wirklich schnell in Gang kommt ... Ich schreib ziemlich detailliert, glaube ich und weiß nicht, ob das so gut ist - vllt eher langweilig
Kapitel 3
1. Tag – 18:37 Uhr
Trotz Michaels vorheriger Bitten lief natürlich alles genau-so chaotisch wie zuvor am Bahnhof. Doch irgendwie schaff-ten es die Mitarbeiter, die Teilnehmer in Gruppen aufzutei-len und die Zeltnummern an den Mann zu bringen.
Nun stand ich, umringt von fünf anderen Mädchen, die ich im Bus nur flüchtig gesehen hatte und die ungefähr in meinem Alter sein mussten, vor einem großen, breiten, un-ansehnlichen Zelt, das auf einem verhältnismäßig kleinen, durch Pflöcke von den anderen Pazellen abgetrennten Stück Wiese stand und das weder durch Nordseeflair noch durch Holzfällerromantik hätte anmuten können. Es war einfach nur – grau. Grau wie ein ungemütlicher Regentag im April, grau wie die ungewaschenen Kittel der Putzfrau von ne-benan, grau wie die Silikonfugen in unserer Dusche, grau wie ...
„Das Ding ist grau wie die Gesichter von Leuten, die es nach fünfzig Jahren immer noch nicht geschafft haben, mit dem Rauchen aufzuhören“, sagte eine raue Stimme rechts hinter mir angewidert. „Oder überhaupt wie Zigaretten-asche.“ Ich wandte mich überrascht um. Bei der Besitzerin der Stimme handelte sich um ein hochgewachsenes, schlan-kes Mädchen mit dunkelbraunen, gepflegten Dreadlocks, die durch ein dickes, buntes Filzband zusammengehalten wurden. Sie trug weite Leinenhosen und mehrere Tanktops in den schrillsten Farben übereinander. In der Linken hielt sie eine ausgebeulte Reisetasche, an der Bilder von Che Guevara, das Symbol der Anarchisten – ein A in einem Kreis – und andere Dinge pinnten. Um ihren Hals hatte sie mehrere Ketten gehängt, unter anderem eine silberne mit einem grünen Cannabisblatt aus Plastik.
Sie war mir beim Aussteigen bereits aufgefallen – hier hät-te ich ehrlich gesagt keinen Punk vermutet.
„Na ja, was soll’s“, murmelte sie nun. „Kommt ihr?“, wandte sie sich an uns alle. „Lass das Ding mal von innen betrachten.“
Ich zuckte die Achseln, schulterte meine Tasche, schnappte meinen Rollkoffer und folgte ihr.
Zwei der anderen Mädchen steckten die Köpfe zusammen und begannen zu tuscheln.
Ich stöhnte innerlich. Nicht hier! Nicht in einem tollen, christlichen Camp lästerliche Klatschtanten! Obwohl, mur-melte ein böses Stimmchen in mir, mit Punks hättest du auch nicht gerechnet.
Ich schüttelte den Kopf anlässlich dieser Stimme, obwohl ich mich wirklich wunderte, wie der christliche Glaube mit Drogenkonsum, Anarchismus und politischer Bewegung in Einklang gebracht werden könnte. Wobei ich natürlich noch nicht wusste, wie dieses Mädchen tickte. Ich stellte meine Sachen vor dem Zelteingang ab. Auf irgendeine Art mochte ich das Mädchen mit den Dreadlocks, das jetzt den Reißver-schluss des Zelteingangs öffnete, während die anderen vier nur dastanden und guckten. Na, das konnte ja heiter wer-den mit meiner Gruppe.
„Warte, ich helfe dir“, sagte ich schnell und bückte mich, um die andere Hälfte aufzuziehen. Ich versuchte mich zu erinnern, ob ich ihren Namen in all dem Kuddelmuddel gehört hatte. War es nicht etwas mit L gewesen?
„Danke“, lächelte sie. Kurze Zeit später standen wir im mittleren Raum zwischen den beiden Schlafkabinen, in die je drei Leute passten. Dieser Mittelraum hatte keine Grund-folie, sondern nur das Gras als Boden. Immerhin lagen eini-ge Campingstühle herum, vielleicht konnten wir ein paar von ihnen hier aufstellen, um unsere Klamotten drüberzu-hängen.
„Okay“, rief ich fröhlich. „Und wie organisieren wir das jetzt?“
„Wie wär’s erst einmal mit Vorstellen?“, fragte die Punke-rin und grinste. „Ich bin Lolle, sechzehn Jahre alt und zum ersten Mal hier.“
„Ist überhaupt irgendwer von euch schon mal hier gewe-sen?“, fragte ich in die Runde. Alle schüttelten die Köpfe. Na gut, das erklärte die allgemeine Verblüffung beim An-blick des Zeltes und erleichterte mich außerdem ein biss-chen.
„Na ja, mach ich mal mit mir weiter“, begann ich, „ich bin Maggie, also eigentlich Margret, aber nennt mich bitte Maggie, und werde in vier Tagen siebzehn.“
„Du hast hier auf der Freizeit Geburtstag? Geil!“ Die Klei-ne mit dem langen blonden Zopf und dem knallpinken T-Shirt sah mich mit leuchtenden Augen an. „Das gibt ne fette Party!“
Ich lachte. „Auf jeden Fall!“
„Ich heiße Franzi und bin auch sechzehn“, erklärte die Pinke schnell.
„Und ihr?“, fragte ich die beiden Mädchen, die getuschelt und dabei ziemlich offensichtlich über Lolle gelästert hat-ten. Ich wollte zwar eigentlich kein Mensch mit Vorurteilen sein, aber ich hegte schon jetzt eine leichte Abneigung ge-gen die beiden, die noch dazu wie auf Hochglanz poliert wirkten. Die eine hatte blond gefärbte Haare, die sie zu ei-nem hohen Pferdeschwanz gebunden hatte, was ihre gro-ßen silbernen Kreolen und ihr schmales, perfekt geschmink-tes Gesicht besonders betonte. Sie trug ein enges hellblaues Top mit silbern glänzender Aufschrift und dazu schwarze Röhrenjeans. Ihre Freundin war brünett; sie hatte schulter-lange Locken, ebenso gutes Make-up und an ihrer Kleidung fiel mir besonders die giftgrüne, tief ausgeschnittene Bluse auf.
„Ich heiß Jenny“, sagte die Blonde nun und klang dabei, wie ich zugeben musste, eigentlich ziemlich freundlich.
„Und ich bin Lena“, sagte ihre Freundin. „Wir sind beide siebzehn“, ergänzte sie.
Nun blieb nur noch ein Mädchen über, deren Kleidung so unauffällig war, dass sie unter diesen ganzen ausgefallenen Exoten förmlich unterging. Sie war mittelgroß, ein bisschen pummelig, aber sie hatte ein sehr hübsches Gesicht. Verle-gen strich sie sich eine Haarsträhne hinters Ohr. „Charlot-te“, murmelte sie.
Okay, hier hatten wir es mit einer Schüchternen zu tun.
„Gut, liebe Leute“, rief Lolle, „dann sollten wir mal schau-en, wie wir uns mit diesen Unmengen an Platz arrangie-ren.“
Ich grinste. Ihr trockener Humor gefiel mir auf jeden Fall. Auch die anderen lächelten und Jenny begann sofort damit, die Campingstühle zu entwirren und aufzustellen.
„Wir können ja zwei hier drinnen lassen“, schlug sie vor. „Dann haben je drei Leute einen Stuhl, um ihr Zeug drü-berzuhängen, das ist doch okay, oder?“
Ich musste meine Gedanken über sie revidieren. Sie war wohl wirklich ganz lieb. „Klar“, erwiderte ich, „ich find’s gut.“ Auch die anderen nickten.
Die folgenden zwanzig Minuten verbrachten wir damit, aus dem Zelt eine einigermaßen wohnliche Behausung zu machen, die eher praktisch als gemütlich war.
Nach einigem Hin und Her beschlossen wir, dass Lolle, Charlotte und ich die rechte Schlafkabine beziehen sollen und die anderen drei die Linke. Damit war ich ganz zufrie-den. Zwar waren Lena und Jenny doch recht nett, aber mit Lolle konnte man sicher bessere und bei weitem interessan-tere Gespräche führen.
In all den aufregenden Ausräumaktivitäten verging die Zeit rasend schnell und plötzlich trat eine der Mitarbeite-rinnen in unser Zelt, wo wir gerade dabei waren, ein paar Schlafsachen auszupacken.
„Hey“, begrüßte sie uns mit einem kleinen Lächeln, „ich hoffe, ihr habt euch schon soweit eingerichtet. Ich bin Anne und werde auf dieser Freizeit eure Gruppenleiterin sein“, erklärte sie. Sie schien in Ordnung, aber mehr der ruhigere Typ zu sein. Was nicht unbedingt negativ war, nur fiel es mir meistens leichter, mit lauten, hyperaktiven und extro-vertierten Menschen klarzukommen als mit stillen oder schüchternen. Ich war mir auch noch nicht ganz sicher, wie es mit Charlotte sein würde. Hoffentlich geriet sie nicht so leicht außen vor.
„Na ja, kennenlernen können wir uns ja nachher noch“, sagte Anne nun. Ich warf einen Blick auf ihre Hände, die sie nervös gegeneinander rieb. Offensichtlich hatte sie mit Frei-zeiten, geschweige denn mit der Rolle einer Gruppenleite-rin, auch noch keine Erfahrung. „Jetzt gibt es erst einmal Abendessen im Haupthaus, das ist auch der Grund, warum ich gekommen bin.“
Essen? Das klang gut. Ich hatte gar nicht bemerkt, wie hungrig ich war.
„Essen?“, rief Lolle. „Knaller, ich bin völlig ausgehungert!“
Irritiert sah ich sie an. Warum sprach dieses Mädchen ständig meine Gedanken laut aus? Kopfschüttelnd kroch ich hinter ihr durch die Luke.
1. Tag – 19:05 Uhr
Im Esssaal, der sich in einer Holzhütte einige hundert Me-ter entfernt befand, war schon reichlich was los – anschei-nend war Anne nicht gerade die schnellste gewesen.
Die Tische waren alle bereits zur Hälfte besetzt, also teilten wir uns auf. Lolle kam an meine Seite.
„Kennst du sonst schon irgendwen, zu dem wir uns setzen können?“, flüsterte sie mir zu. „Ich hab keine Lust, mich ganz verloren irgendwohin zu hocken – und ich kenn bis jetzt noch keinen.“
Ich hielt Ausschau nach Jam, Andi und Joscha – okay, ei-gentlich hauptsächlich nach Joscha. Der war allerdings noch nirgends zu sehen, wie ich enttäuscht feststellte. Doch Andi und Jam saßen allein mit einem der Mitarbeiter an einem Tisch, an dem noch vier Plätze frei waren. Also auch noch genug für ... egal. |
_________________ "Durch Gnade seid ihr errettet, aus Glauben, und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es!" Eph.2,8 |
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Verfasst am:
07.02.2010, 18:48
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Anmeldungsdatum: 06.11.2006
Beiträge: 272
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| HAMMER! Bin totl begeistert von deinem Schreibstil! So natürlich und humorvoll und so detailliert, dass es nicht langweilig wird aber auch nicht zu oberflächlich... solltest dir mal überlgene, die geschichte irgendwo hin zu schicken! |
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Verfasst am:
09.02.2010, 16:35
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Anmeldungsdatum: 12.09.2009
Beiträge: 547
Wohnort: Bikini Bottom
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| diese geschichte ist unglaublich!!!! |
_________________ Manche Dinge kann auch die Zeit nicht heilen, manchen Schmerz, der zu tief sitzt und einen fest umklammert♥ |
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Verfasst am:
10.02.2010, 00:23
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Anmeldungsdatum: 23.01.2009
Beiträge: 3165
Wohnort: zuhause
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Ja, echt super!! Dein Style ist sehr witzig und es macht echt Spaß die Geschichte zu lesen- besonders weil man des Mädel so gut in ihren Gefühlen verstehn kann(die du übrigens auch ganz toll beschreibst)  |
_________________ Dinge ändern sich. |
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