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[Pitbull2003]

Der Elfmeter war kaum gepfiffen, da zappelte der Ball auch schon zum 1:0 im Netz. Mit seinem zweiten Saisontor brachte Lukas Podolski den FC Bayern auf die Siegerstraße und zauberte ein zufriedenes Lächeln in Ottmar Hitzfelds Gesicht.


Lukas Podolski verwandelte bisher alle neun Elfmeter in seiner Profilaufbahn

"Es war sehr mutig von Lukas, den Elfmeter auszuführen. Wie frech und selbstbewusst er ist, hat mich beeindruckt", lobte der Bayern-Trainer den Nationalspieler nach dem 2:1 (1:0) gegen den VfL Wolfsburg.
"Es kam keiner, der mir den Ball abnehmen wollte und ich habe gedacht, den haust du jetzt rein", sagte Podolski, der trotz seiner mäßigen Leistung im Champions-League-Spiel in Madrid von Beginn an neben Claudio Pizarro im Angriff der Münchner spielte.
Vorzug gegenüber Makaay

"Er sollte in seiner Entwicklung nicht schon wieder gestoppt werden", begründete Hitzfeld seine überraschende Maßnahme, Podolski den Vorzug gegenüber Roy Makaay gegeben zu haben. "Ich wollte ihn nicht hängen lassen."
Und Podolski bedankte sich mit einer starken Vorstellung, war bis zu seiner Auswechslung bester Bayern-Spieler. "Nach einem schlechten Spiel von Kritik zu reden, finde ich nicht okay", meinte der 21-Jährige in Bezug auf die Partie in Madrid, "ich denke, ich habe das Vertrauen zurückgezahlt."
Der ziemlich angefressene Makaay kam erst in der 73. Minute für Podolski ins Spiel.
Gastgeber im Glück
Davor bewahrte Oliver Kahn die Gastgeber in der Anfangsphase mit zwei Paraden gegen Marcelinho und Alexander Madlung vor einem Rückstand.
"Da gab es ein paar Unsicherheiten. Danach haben wir flüssig kombiniert und gut nach vorne gearbeitet", erklärte Hitzfeld. Nachdem Podolski in der 26. Minute das 1:0 erzielt hatte, bestimmten die Bayern die Partie.
Kurz vor der Pause traf Mike Hanke den Pfosten. Der Ball prallte ins Feld zurück, doch der starke Andreas Görlitz rettete vor dem einschussbereiten Diego Klimowicz.
Zittrige Schlussphase
Nach dem Wechsel erhöhten die Bayern den Druck. Mark van Bommel erhöhte in der 55. Minute mit einem Flachschuss aus 20 Metern auf 2:0.
Doch die Bayern versäumten es, das Spiel vorzeitig zu entscheiden und Wolfsburg kam durch Cedrick Makiadi (79.) noch einmal heran.
"Dass wir zum Schluss noch einmal zittern mussten war unnötig", meinte van Bommel, dessen Tor ein wenig an das 2:3 in Madrid erinnerte. Dort hatte der Niederländer auch mit seinem Schubser gegen Podolski für Aufsehen gesorgt.
Freundschaftlicher Schubser
"Vielleicht hätte ich das in Madrid anders machen können. Aber Lukas hat das gut verstanden und nach dem Spiel war die Sache aus der Welt. Heute hat er gezeigt, dass er gut spielen kann und hat das Tor verdient."
Demonstrativ schubste Podolski van Bommel nach dem 1:0 - mit einem breiten Grinsen im Gesicht. "Das gehört dazu, das war ein bisschen Spaß", so der Niederländer.
"Die Mannschaft hat Fortschritte gemacht"
Freuen konnte sich auch Andreas Görlitz. Der 25-Jährige stand erstmals seit dem 30. Oktober 2004 in der Startelf. "Es war super, dass ich wieder von Anfang an dabei sein konnte", sagte Görlitz, der den gesperrten Willy Sagnol ersetzte.

Für den grippekranken Daniel van Buyten spielte Christian Lell in der Innenverteidigung. "Die Mannschaft hat Fortschritte gemacht. Wir waren defensiv gefestigter - auch mit den Ausfällen, die haben wir ganz gut kompensiert", fand Hitzfeld.
"Die drei Punkte sind wichtig, um den Anschluss nach oben zu wahren und eine Aufholjagd zu starten", betonte der Coach.
Augenthaler unzufrieden
Während die Münchner den Rückstand auf Platz zwei verkürzen konnten, trennen die Wolfsburger nur zwei Punkte von den Abstiegsplätzen.
"Die ganze Körpersprache meiner Mannschaft ließ nicht erkennen, dass sie etwas holen wollte. Nach 15 Minuten haben wir das Fußballspielen eingestellt und haben dadurch die Bayern stark gemacht", ärgerte sich VfL-Trainer Klaus Augenthaler.
"Wir waren nicht gut genug"
"Die Bayern waren heute zu packen. Aber wir waren aber einfach nicht gut genug", fand Torwart Simon Jentzsch. "Wir hatten genug Chancen, müssen aber in viele Situationen wieder abgeklärter werden."
Am Dienstag können es die "Wölfe" im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Bayern-Bezwinger Alemannia Aachen besser machen, danach geht es in der Bundesliga gegen Mönchengladbach.
"Jetzt kommen die Gegner, die unsere Kragenweite haben", meinte Torschütze Makiadi.
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