Dieudonne Autor

Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 05.11.2009 Beiträge: 119
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Verfasst am: 05.11.2009, 18:41 Titel: 1. Kapitel |
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Selene tapste langsam in das Schlafzimmer ihrer Mutter, um nach ihr zu sehen.
„Mama?“…“Mamaaaa“
sie stupste mit ihren Fingerspitzen die Schultern - die schon eiskalt waren - an.
„Aufwachen Mama…“.
Sie hatte bemerkt, dass es ihr nicht gut ging und in den letzten Tagen verließ sie noch nicht mal ihr Bett. Leise weinte Selene an dem Sterbebett, sie zitterte am ganzen Körper, als sie auf das Bett kletterte um sich neben sie zu legen. Selene wollte nicht aufstehen und ihre Mutter verlassen, aber als der Hunger schließlich zu groß wurde, musste sie etwas Essbares suchen.
Sie rutschte von dem Bett herunter und ging zur Haustüre.
„Ich bin bald wieder da, Mama!“
sagte sie, weil sie es nicht wahrhaben wollte. Neben der Haustüre stand wie immer ein Korb und ein ziemlich gerader Holzstecken, der ihr half, Hindernisse zu erkennen, sie nahm beides und machte sich auf den Weg. Es roch nach Pilzen und Selene wusste genau wo sie wuchsen, sie ging zu der Stelle und kroch den letzten Meter um die Pilze besser einsammeln zu können.
Vorsichtig tastete sie den Boden ab, da war etwas Feuchtes, sofort zog sie ihre Hand zurück und roch an ihren Fingern Blut! Das ist Blut!
Ein wimmern ertönte vor ihr. Ein Tier? Wieder tastete sie sich voran diesmal fühlte sie Fell unter ihren Fingerspitzen das einem Hund gehörte, er war nicht sehr groß er musste noch ziemlich jung sein. Selene sagt beruhigend
„Ganz ruhig kleiner…ich tu dir nichts“
schnell steckte sie einpaar Maronen Pilze in ihre Tasche, danach schob sie ihre Hände vorsichtig unter dem kleinen Tier und setzte ihn wieder in ihrem Korb ab. Er war zwar klein aber ganz schön schwer, schließlich schaffte sie es heil daheim anzukommen.
Sie ging mit ihm ins Wohnzimmer, nahm ihn aus dem Korb heraus und legte ihn auf einem großen Kissen ab, danach ertastete sie sich hastig den Weg in die Küche und wäre fast über ihren Stecken gefallen, den sie achtlos beim hereinkommen auf dem Boden fallen lies. Die Pilze breitete sie auf der Anrichte aus, für die sie gerade groß genug war um hoch zulangen, in der Schublade rechts von ihr hatte ihre Mutter immer den Verbandskasten verstaut, sie holte ihn raus und ging zu dem verletzten Hund. Selene holte lauwarmes Wasser und versuchte den Dreck aus seinen wunden zu waschen, was nicht gerade leicht ist wenn man nichts sieht.
„Okay, das brennt jetzt etwas“
sagte sie, als sie das Desinfektionsmittel großzügig auf sein Fell sprühte, ob das auch bei Tieren hilft? Überlegte sie und kam zu dem Schluss das es ihm auf jeden fall nicht schaden würde. Dann legte sie ihn noch einen Verband um, der wahrscheinlich locker war aber er war besser als nichts.
Seine Wunden waren schnell wieder verheilt, schon bald sprang er um Selene herum und wedelte mit seinem buschigen Schwanz. Da er immer wieder zu ihr zurückkam, hatte Selene ihm einen Namen gegeben. Damon wie er nun hieß, besorgte sich, sobald er wieder Gesund war, selbst seine Nahrung.
Damon leckte Selenes Handfläche ab, bevor er jagen ging. Er ließ sie nur ungern alleine, aber er brauchte viel mehr als Beeren und Pilze um zu überleben, außerdem musste er auch noch etwas erledigen. Damon ging hinter das Haus, wo er einpaar Tage zuvor einen schwarzen Mantel – den er in einem Schrank entdeckt hatte – versteckte. Sein Körper fing an zu kribbeln, ein Zeichen dafür, dass er sich zurück verwandelte. Seine Pfoten und Gelenke schmerzten, als sie sich verlängerten. Nach ungefähr 2 bis 3 Minuten war die Verwandlung vollzogen. Leise kletterte er über das offene Fenster in Helenas Schlafzimmer. Helena, so war der Name von Selenes Mutter. Sie musste einmal wunderschön gewesen sein, aber jetzt da sie schon eine weile tot war, sah sie schrecklich aus, dachte er, als er sie anstarrte. Er hob die Leiche auf und trug sie durch das gleiche Fenster, in dem er rein gekommen ist, nach draußen. Damon war mit seinen 13 Jahren stärker als jeder Erwachsene Mann, darum fiel es ihm nicht schwer, die Frau zu tragen. Er beerdigte Helena in der nähe des Hauses, unter einer großen, alten Trauerweide. Bevor er zu Selene zurückkehrte, verwandelte er sich wieder zurück.
„Es ist besser für sie es nicht zu wissen! Schließlich weiß ich nicht wie sie auf mich reagiert.“
Sagte er und lächelte Bedrückt, als er sich dabei verwandelte.
Während Damon auf der Jagd war, ging Selene in das Schlafzimmer ihrer Mutter. Sie war weg. Entsetzt tastete sie über das leere Bett vor ihr. Als Damon zurück kam und das Zimmer betrat, nahm er neben ihr Platz und wartete ein bisschen, bis er anfing an ihrem Ärmel zu ziehen und Selene nach draußen drängte. Es roch nach frischer Erde, vor Selene war ein kleiner Hügel, sie sank auf die Knie und ertastete ein Kreuz aus Holz. Was war das? Ein Grab? Wer lag darin, ihre Mutter? Was aber wichtiger war, wer hatte denjenigen begraben der in diesem Grab lag? Selenes Hände, die nun nach Damons warmen Körper griffen. Er saß ruhig neben ihr, Damon hatte etwas im Maul, eine Kette. Der Anhänger an der Kette fühlte sich an wie der den ihre Mutter immer trug. Er legte die Kette auf dem Erdhaufen vor ihr.
In den nächsten 8 Jahren wuchs Selene zu einer schwarzhaarigen Schönheit heran und Damons Wolfgestalt erreichte eine Körpergröße von circa 90 cm.
Als Selene ihn Gesund gepflegt hatte, blieb er bei ihr um seine Schuld zu begleichen. Er wollte nicht für immer bei ihr bleiben. Damon wusste das Selene ein tolles Mädchen war, da sie sich um ihn gekümmert hatte. Doch als er sie näher kennen lernte, verliebte er sich in sie und eines war sicher, er konnte nicht noch länger als Wolf vor ihr herum laufen. |
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