StuForPo - Studentisches Forum für Politologie.de

[epikurio]

Merkwürdig, daß sich hier noch kein Eintrag findet. Schließlich liegt in der (griechischen) Antike der Ursprung dessen, was wir als "große Erzählungen" in den Vorlesungen von Prof.Hennig kennengelernt haben.

Die Rede ist von Platons "Politeia" (dt. "Der Staat"). Platon entwirft die Vorstellung eines idealen Staates. Die Erziehung ist reglementiert. Kunst wird streng zensiert, um die Jugend nicht zu "verderben": Die Menschen werden in bestimmte Kategorien klassifiziert. Der eine taugt vielleicht zum Krieger, ein anderer zum Staatsmann, aber viele nur zum einfachen Untertanen. Frühestens mit 50 Jahren hat der Bürger jene umfassende Bildung erreicht, die ihn qualifiziert, um ein Amt im Staate einzunehmen. Frei nach Platon zitiert: "Alles wird gut, wenn die Herrscher Philosophen sind, und die Philosophen Herrscher."

Spannend wird diese Überlegung, wenn man versucht diese Vorstellung auf die heutigen Zustände in der BRD zu übertragen.
Werden wir wirklich von den "Besten" regiert? Oder hat man nicht manchmal das Gefühl, Politiker seien eher um ihre Diäten und Besitzstandswahrung besorgt? Gibt es überhaupt noch so etwas wie "ethische Werte" in der Politik? Hat es sie jemals gegeben? Mir persönlich kommt es oft so vor, als hätten die Politiker ausgiebig Macchiavelli studiert, dabei aber Kant (na - ihr wisst schon: der kategorische Imperativ.....) außer acht gelassen.

Um nicht mißverstanden zu werden: ich will hier keine unkritische Lanze für Platon brechen, glaube aber, etwas Beschäftigung mit dem Erbe der griechischen Philosophie kann auch heute noch den angehenden PoWi`s (ob Lehramt oder BA) nicht schaden.

Verwiesen sei hier auf Perikles, der z. B. auch von Karl Popper sehr wohlwollend rezipiert wurde. Vielleicht ergibt sich innerhalb dieses Forums ja sogar ein Dialog zwischen Platonikern und Periklesianern
wünscht sich zumindest

Epikurio

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[Dreckiger Marc]

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