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[Noname]

„Es sind zu viele!“ rief Hüter Fandelion über die kleine Lichtung des Waldes, „Rückzug wäre höchst ratsam.“ Elasardiel schüttelte den silbern behelmten Kopf. „Wir sind auf uns allein gestellt.“

Das Knarren groben Leders, das kratzige Klirren alter, mit wenig Kunstfertigkeit gefertigter Klingen durchzog den Waldabschnitt mit der bedrohlichen Musik des Todes.

„Zieht eure Klingen, wir werden nicht weichen.“ Das Gebot des Ältesten reichte um jede Scheu aus den Herzen der Jungen zu vertreiben. Seine Klinge, überzogen von uralten Schriftzeichen, fast so alt wie er selbst, lies keinen Laut vernehmen, als sie aus der Scheide fuhr. „Wir halten sie hier auf, keiner der lästerlichen Kaboos wird diese Grenzen übertreten!“
Auf den unausgesprochenen Befehl zogen auch die Mitstreiter des Konklavenmeisters blank und bereiteten sich auf einen aussichtslosen Kampf vor.

Das erste Mal, seit seiner Berufung zum Älteste, war es an Elasardiel eine Gruppe von Streitern in die Schlacht zu führen. Die letzte 56 Jahre verlief es ruhig um die Grenzen des Elfentums, doch der Stamm der Kaboo, eine kriegerische Horde von Schlächtern, näherte sich immer weiter den Grenzen und damit dem heiligen Urtum des Elfenvolkes. Seine geheiligte Aufgabe, der Schutz des Mutterbaumes, trat in diesen Tagen in einen nicht erwünschenswerten Vordergrund. Das Volk der Elfen befand sich seit Jahrzehnten das erste Mal wieder in einer dauerhaften kriegerischen Auseinandersetzung. Nicht mit dem Volk der Orken, sondern mit einem unnachgiebigen, von Blutdurst gehörnten Stamm.

Stahl traf auf Stahl, die Todesmelodie gewann an Lautstärke und die Schlacht gegen den zahlenmässig übermächtigen Feind begann. Unter der Führung des uralten Elasardiels stritt die Konklave furchtlos und bestand beharrlich den auf sie einbrandenden Wellen der Orks.

Die Leichen stapelten sich und der Sieg war nah, doch mit dem kommenden Ende des Angriffs war es ein unglücklicher Zufall, das ein verirrter Axthieb den Ältesten traf und zu Boden warf. Der Fall des Ältesten war entschieden und der unerbittliche Speerstoß eines Kaboojägers lies Elesardiels Herz versagen.

Der Sieg war errungen, doch der Preis den das Volk der Elfen zahlen musste war groß. Elesardiels Tod bestürzte das Elfentum zutiefst. Seiner Führung und seiner Voraussicht war es zu verdanken, das die Konklave die letzten fünf Jahrzehnte zu einem wichtigen Faktor der elfischen Kultur wurde.

Als die feierliche Prozession zu Gedenken des Gefallenen beendet war, verkündete der Rat der Elfen eine vierwöchige Trauerzeit. Kein Fest sollte gefeiert werden. So entschied der weise Rat der Elfen, dessen elfter Stuhl unbesetzt blieb, solange kein Nachfolger für den verschiedenen Ältesten gefunden wird.

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